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50. Jahrgang MWWWS ^r?. 72. Erscheint AMM Inserate ;eden Wochentag abends für den folgenden Tag und WWW MA W MB M MA MP MB nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk.' 1,40, MM /M M^, M. MM M^ A. dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,50 frei rn's Haus. (W Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein Ernstthal, Okerlungwitz, Oersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w« für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes z« Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Gerneirröe-Verrvaltungen der: rrrnlregenöen Ortschasfferr. Donnerstag, den 29. März 1900. Gewerbliche u. kaufmännische Fach- «. Fortbildungsschule zu Hohenstein-Ernstthal. Die Mr«f«ngen in der hiesigen gewerblichen und kaufmännischen Fach- und Fortbildungsschule finden Sonntag, de« 1. April in der Aula der Kürgerschnle in nachstehender Ordnung statt: 11—11,^0 As in wr kaufmänn. Abt.: Handelsgeographie. Herr Kirchhof. 11,20—11,4» „ „ „ „ ; Kontokorrenten. Herr Schönherr. 11,^0—12 „ Mb „ Webabteilung: Musterberechnen. Herr Hauk. 12—12,2» „ II» „ „ „ : Materiallehre. Herr Walther. 12,20—12,4» „ I „ gewerblichen Abt.: Buchführung. Herr Bauer. 12,40—1 „ ii „ kaufmänn. Abteilung: Die wesentlichsten Bestimmungen des neuen Handelsgesetzbilches. Schuldir. Dietze. Hierauf feierliche Entlassung der Abgehenden. Die UuSfung in der praktische« Weberei findet uo« 11 bi» 1 Uhr i« de« Säle« des Websch«lgebä«des statt. Die Ausstellung der im Lause des Schuljahres gefertigten theoretischen und praktischen Schülerarbeiten befindet sich in der Schuliurnhalle. Wir beehren uns, zum Besuche der vorgenannten Veranstaltungen ergetenst cinzuladen. Lie Direktion der Schule. H. Säuberlich. Schuldirektor Diehe. Deutscher Reichstag. 1 Berlin, 27. Mürz. Nachdem gestern der Reichstag die Verathung der Seemannsordnung erledigt, — Verhandlungen, die für unsere Leser weniger Interesse haben —, wird heute die dritte Lesung des Etats begonnen Abg. Spahn (Zentr.) wünscht bessere Schnellzugsverbindungen zwischen Berlin und Leipzig: der sächsische Gesandte Graf Hohenthal räth dem Ansragenden, sich direkt an den preußischen Effen- bahnministcr zu wenden Seitens der freisinnigen Volkspartei wird eine Reso lution, bctr. Gewährung von Diäten an die Mitglieder des Reichstags beantragt. Abg. Gröber (Zentr) und Bassermann (nl) beantragen, in dieser Resolution das Wort „Diäten" durch das Wort „Anwescnheitsgelder" zu ersetzen. Abg Fischbeck (freis. Volksp.) begründet die Resolution; habe man früher geglaubt. die Sozialdemo kraten vom Reichstage durch die Diätenlosigkeit auszn- schließen, so sei das zur Genüge durch die Erfahrung widerlegt worden, nur der Mittelstand werde durch die Diätenlosigkeit vom Reichstage ausgeschlossen. Der offen barste Beweis für eine Nothwendigkcit von Diäten sei dieses leere Haus, die Unmöglichkeit, wichtige Gesetze wie z. B. die Gewerbenovelle zum Abschluß zu bringen. Abg. Bassermann (nl.) tritt für die veränderte Resolution ein. Langjährige Erfahrungen des Reichstags sprächen für die endgiltige Regelung der Frage, zumal angesichts der Länge der Session. Sei doch erst gestern, wo die Seemanns ordnung zur ersten Lesung gelangt sei, sogar wieoer ein neues Gesetz, das Seuchengcsetz, angekündigt worden. Alle Bedenken müßten schweigen, wenn die Diäten nur in Gestalt von Anwesenheitsgeldcrn bezahlt würden Abg. Gröber (Zentr.) spricht sich in gleichem Sinne aus Als selbstverständlich sehe er es an, daß neben den Präsenzgeldern die Freifahrtkarten beibehalten würden. Abg. Singer (soz.) stimmt dem Abg. Fischbeck zu. Die Diäten seien eine nothwendige Ergänzung des allge meinen Wahlrechts. Jedenfalls aber würden sich seine Freunde durch Diäten oder Präsenzgelder nicht hindern kaffen, Gesetzentwürfen, die sie für unheilvoll hielten, nach wie vor mit allen Mitteln entgegenzutreten. Auch könne keinesfalls davon die Rede sein, etwa die Diätengewäh rung mit einer Einschränkung des Wahlrechts zu ver knüpfen. Abg. Gräfe (Reformp.) ist für die Diäten Gerade dem produktiven Mittelstände merve durch die Diätenlosigkeit der Zutritt zum Reichstage versperrt. Abg. v. Kardorff (Reichsp) erklärt, daß sich ein Theil seiner Freunde jetzt für die Diäten ausspreche, da der Antrag aber gestern erst plötzlich eingegangen sei, so hätten seine Freunde noch keinen Fraktionsbeschluß fassen können und würden sich daher der Abstimmung enthalten. (Heiterkeit.) Redner rügt, daß so wichtige Anträge erst im letzten Augenblick bei der Etatberathung eingebracht würden. Abg. Rickert (freis. Ver.) verweist dem Vorredner gegen über darauf, daß die Frage seit Jahrzehnten im Hause diskutirt worden sei, so oaß man von dem Antrag nicht überrascht sein könnte. Abg. Richter (freis. Volksp) be streitet ebenfalls, daß es sich bei einem Antrag dieser Art um eine Ueberrumpelung handeln könne. Abg. Basser mann erklärt, seine Freunde sehen als selbstverständlich an, daß an dem Wahlrecht nicht gerüttelt werde. — Hierauf wurde gegen die Konservativen und Fürst Bis« marck (die Mitglieder der Neichspartei entfernten sich vorher) die Resolution in der Fassung Gröber angenom men — Bei den einzelnen Etats bringen verschiedene Abgeordnete Wünsche und Beschwerden vor. Abg. Prinz v. Carolath befürwortet u. a. die Erleichterung des Frauen- studiums. Staatssekretär Graf Posadowsky erwidert, was er in Aussich: gestellt habe, sei bereits erfüllt. Frauen würden zur medizinischen Approbation zugelasien, wenn die Vorbedingungen dazu erfüllt seien, .etzterc seien aller dings noch erschwert, denn bei den hervorragenden Ver tretern der Wissenschaft in Preußen bestehe noch Ab neigung dagegen, Frauen zu den Vorlesungen zuzulaffen. Es sei auch fraglich, ob die verbündeten Regierungen sich entschließen würden, in dieser Hinsicht einen Druck aus zuüben. ErPönne nur hoffen, daß diese Vorurthcile schwur den möchten. Abg. Rickert (freis. Ver.) glaubt, daß hauptsächlich das preußische Staatsministerium Schwierig keiten mache, während doch gerade Preußen die Pflicht hätte, in diesem Punkte voranzugehen. Abg. Reinbold (Zentr) empfiehlt seine Resolution betr. Revision der Vorschriften zur Bekämpfung der Maul und Klauenseuche, namentlich in Bezug auf die wirthschaftlich schädlichen Sperrmaßregeln. Staatssekretär Graf Posadowsky er widert, es werde vom Gesundheitsamt sorgfältig geprüft werden, ob die Vorschriften vom Jahre 1895 zu ändern seien Die Nachtheile der Sperre seien unleugbar, an dererseits stehe aber fest, daß durch nichts die Seuche mehr verbrei et werde, als durch Viehmärkte und sonstige Verkehrsansa nmlungen Eine ziemliche gereizte Kampfcs- stimmung griff übrigens Platz, als die Sozialdemokraten ind besonders der Abg. Bebel von den Abg. Dr Arendt (Np.) und Du. Paasche (nl) scharf wegen der Gepflogen- jeit angegriffen wurden, gegen außerhalb des Hauses tehende Personen Beschuldigungen auszusprechen,für deren Berechtigung sic keine Beweise beibringen könnten. — Weiter berathung morgen. * * ist In der Budgetcommission des Reichstags begann flute die Becaihung der Flottenvorlage. Die Regierung ist durch Admiral Tirpitz, Graf Bülow, den Scbatz- ecretär von Thielmann, die Vertreter Bayerns, Sachsens, der Hansestädte und einen großen Stab von Commissaren vertreten. Es sind besondere Maßnahmen zur Sicherung der Diskretion getroffen, auch das Vorzimmer der Commission, das sonst den Vertretern der Presse offen steht, ist heute nur Mitgliedern des Reichstags oder Bundesraths zugänglich. Da die Regierungsvertreter strengstes Stillschweigen verlangen, beschließt die Commission, heute unter Ausschluß der Berichterstattung an die Presse zu verhandeln. Die Mitglieder de- Ceatrums haben beantragt, in der Commission eine Geueraldebatte und zwei Lesungen stattftnden zu lassen und die Generaldebatte in vier Hauptabschnitte zu theilen: nämlich I. Nothwendigkeit und Umfang der Flottenvermehrung; ll. Kosten und Beschaffuug der Mittel; Ui. gesetzliche Festlegung der Vermehrung; IV. Durchführung der Vermehrung. Ferner beantragen die Mitglieder des Centrums, an läßlich dieser Generaldebatte folgende Fragen an die Vertreter der verbündeten Regierungen zu richten: zu I Nothweudigkeit und Umfang der Flottenvermehrung: 1. Welche Ereignisse sind seit dem Erlaß des Flotten gesetzes vom 10. April 1898 eingetreten, die eine Aenderung desselben nothwendig machen? 2. Wie ist das derzeitige Stärkeverhältniß der Flotten a) Deutsch lands, Italiens, Oesterreich-Ungarns, b>) Rußlands und Frankreichs, e) Englands und der Vereinigten Staaten von Nordamerika? 3. Welche Verstärkungen der Flotten dieser Staaten sind zur Zeit bereits be willigt oder in Aussicht genommen? 4. Welches sind die Stärkeverhältnisse der Landarmeen dieser Staaten? 5. Wie sind unsere politischen Beziehungen zu diesen Staaten? 6. Wie weit ist der vorgeschlagene Umfang der Flottenvermehrung begründet mit a) der Abwehr der Blokadegefahr, b) dem Schutz der Handelsflotte, c) der Vertheidigung der vorhandenen Schutzgebiete? 7. Welche Ziele verfolgen die Verbündeten Regierungen über vorstehende Aufgaben hinaus mit der geplanten Weltmachtvolitik? Zu U, Kosten und Beschaffung der Mittel: 8. Welche Steigerung der sonstigen Reichs ansgaben ist mit Wahrscheinlichkeit bis zum Jahre 1920 zu erwarten, insbesondere durch Mehrkosten für das Heer, den Pensionsfonds, die Versicherungsgesetze, die Kolonieen, Nenbewaffuuug, Festungsbauten, lieber- see-Kab l, Anlagen in Kiautschou, mariiime Stützpunkte, Kohlenstationen, Asrikabahnen und Vermehrung der Kolonialtruppen? 9. Sind die verbündeten Re gierungen geneigt, die alsbaldige Anlage eines Nickel- stahl-Panzerplatten-Werkes znr Herstellnng des ge- fammten Panzermaterials sür die deutsche Kriegsflotte auf Rechnung des Reiches in Erwägung zu ziehen? 10. Welchs neuen Steuern schlagen die verbündeten Regierungen unter Aufrechterhaltung des im Artike' 8 des Gesetzes vom 10. April 1898 festgestellten Grundsatzes zur Deckung der Kosten der geplanten Flottenverstärkung vor? Zu lll, Gesetzliche Fest legung der Vermehrung: 11. Wie denk n sich die verbündeten Regierungen die praktische Durchführunc der KZ 1 bis 3 der Novelle unter gleichzeitiger Auf rechterhaltung des 8 7 des Gesetzes vom 10. April 1898? 12. Wäre es mcht besser, die Vorschriften des geltenden und des geplanten Flottengefetzes in ein einheitliches Gesetz zusammen,zufassen? Zu IV, Durch führung der Vermehrung: 13. In welcher Weise ge- deukeu die verbündeten Regierungen den Nachtheilen zu begegne«, welche aus der Verstärkung der Flotte sür die Landwirthschaft zu befürchten sind? 14. Sind die verbündeten Regierungen geneigt, im Interesse der Landwirthschaft: a) eine Maximalpräsenzziffer, für Heer und Flotte zusammenberechnet, zu gewährleisten, welche die Zahl dec für beide Zwecke auszuhebendcn Mann schaften auf ein erträgliches Maß beschränkt; k) für eine angemessene Erhöhung der Schutzzölle auf laud- wirthschaftliche Erzeugnisse bei den bevorstehenden Handelsverträgen energisch einzutreten? — Aus der nicht geheimen Discussion heben wir das Folgende hervor: Abg. Müller-Fulda (Centr.) tadelte die Art der Agitation für die Flotte, vornehmlich auch den Hinweis ans die nothwendige Getreidezufuhr. Abg. Dr. Paasche (natl.) betonte die Nothwendigkeit der Auslandsschiffe. In Costarica sei seit 18 Jahren kein deutsches Schiff gewesen. Das Erscheinen des kleinen Kreuzers „Geier" in Mittel- und Südamerika habe sehr wohlthätig gewirkt. Unsere Kaufleute, die in spanisch uno portugiesisch redenden Ländern tyätig sind, kehren später als leistungsfähigste Steuerzahler nach Deutschland zurück. Abg. Graf Stolberg (cons.) verwahrt sich ausdrücklich gegen die Ausführungen in einzelnen Flottenagitationsbroschüren, welche in letzter Zeit das Land überschwemmt haben. Auf Anfrage des Abg. Bebel, ob die Nachricht von der Erwerbung deutscher Kolonieen in Asien begründet sei, erklärt Staatssecretär Graf Bülow, daß an dieser Nachricht nichts Wahres sei. Die Berathung wird Mittwoch fortgesetzt. Der Krieg um Transvaal. Die amtliche Berichterstattung über die Vorgänge auf dem Kriegsschauplätze hat wieder einmal voll ständig ausgesetzt — die Stockung in den militärischen Actionen hält also immer noch an. Lord Kitchener befindet sich im Norden des Kaplandes, um die rück wärtige Verpflegungslinie zu sichern, die infolge der Zerstörung fast aller Brücken eine außerordentlich schwierige ist. Augenblicklich ist nun das spannendste Moment in dem blutigen Ringen im Süden Afrikas der Rückzug jener Burenschaaren aus dem Norden des Kaplandes nach dem Norden des Freistaates. Wir meldeten gestern, daß General French nach Blum- fontein zurückgekehrt sei, ohne daß Kämpfe mit den Buren, die angeblich nach Norden zu abzögen, statt- gefnnden hatten. Damit ist jede weitere Gefahr für die Streitmacht des Commandanten Olivier, die von englischen Correspondenten auf 5000 Mann mit 1^ Geschützen beziffert wurde, geschwunden. Seine Ver einigung mit der Hauptarmee vor Kroonstad dürfte sich jetzt ungestört vollziehen können. Von englischer Seite hüllt man sich fortgesetzt in Schweigen über den Zusammenstoß, den General Gatacre mit diesem Buren corps hatte. Ueberhaupt hat inan seit 14 Tagen fast nichts mehr von Gatacre gehört und kamen überhaupt vom Oranjefluß nur widersprechende Nachrichten. Die englischen Nachrichtenquellen wissen überhaupt nichts von einem Kampfe zu melden, während wir gestern plötzlich erfuhren, „daß Gatacres Truppen (von ihm selbst sagt die Meldung nichts) bei Donkers-Poort sich mit denjenigen des Generals Clements vereinigt haben" („Daily Telegraph"). Nun aber sollten beide Generale bereits längst über Springfontein hinaus sein, d. h. sich mindestens 40—50 Kilometer nördlich vom Oranje fluß befinden, während wir sie jetzt an der nur 8 Kilo meter vom Flusse entfernten eisten Bahnstation nörd lich Nouvals Pont finden. Um dorthin zu gelangen, muß aber Gatacre die Straße Bethulie—Springfontein verlegt gefunden und sich südwestlich nach Donkers- Poorr zurückgedrängt gesehen haben. Die siegreichen Freistaatler würden danach in aller Rnhe mit ihren Ochsenkarren und Geschützen nach Nordosten gen Wepener und Ladybrand abgezogen sein, wohin ihnen das vordenl bei Aliwal North gestandene Corps offen bar schon vorangegangen war. So erklären sich vielleicht die widersprechenden Angaben der verschiedenen Correspondenten über mehrere in derselben Richtung ziehende größere und kleinere Commandos. Dafür, daß General Gatacre wirklich eine Niederlage erlitten und dabei eimn Theil seiner Geschütze verloren hat, spricht auch eine weitere englische Meldung, welche die Zuversicht ausspricht, es werde General Roberts ge lingen, vor Olivier nach Ladybrand zu kommen, um jenen abzuschneiden und „die uns abgenommenen Kanonen wieder zn erbeuten'. Die Stockung in den englischen Operationen hängt icherlich mit dem wachsenden Ausstande im Rücken )er englischen Heere zusammen. Besonders im Griqua- and und in der Umgegend von Kimberley ist der Aufstand für die Engländer sehr fühlbar; Lord Methuen kann deswegen nicht vorwärts, denn jeder Versuch, die starke Stellung der Bnren bei Fonrteen Streams durch einen Flankenmarsch nach links zu umgehen, führt in das Aufstandsgebiet hinein und muß deshalb so lange unterbleiben, bis die Be- völkernng vollständig unterworfen ist. Selbst die nächste Umgebung von Kimberley scheint noch keines wegs ruhig zu sein. Als Lord Chesham am Freitag mit einer Abtheilung Aeomanry von der Stadt in östlicher Richtung vorrückte, wurde er nach einem Marsch von nur 10 Meilen durch die Rebellen auf gehalten, schickte dementsprechende Meldung nach Kim berley und bat um Verstärkungen. Dem „Reuter-Bureau" wird aus Peart vom 26. März gemeldet, eine vom Afrikanderbund ver anstaltete Versammlung wurde dort zu Gunsten einer versöhnlichen Politik abgehalten. In dieser Ver sammlung erklärte Hargrove, die Buren würden sich niemals mit der britischen Oberherrschaft zufrieden geben. Er stellte weiter einen neuen Krieg in sechs Jahren in Aussicht, wenn den beiden südafrikanischen Republiken, welche Gerechtigkeit und keine Großmuth verlangen, nicht die unbeschränkte Unabhängigkeit wieder eingeränmt werde. Marais, Mitglied der ge setzgebenden Versammlung der Kapkolonie, sagte, der jetzige Krieg sei die Fortsetzung des Zuges von Jameson und die gesetzliche Art und Weife, in welcher Rhodes, wie er sich selbst ausdrückte, zu sein'm Ziel gelangen wollte. Schließlich wurde von der Ver sammlung mit überwiegender Majorität ein Beschluß angenommen, in welchem erklärt wird, daß jede Re gelung des jetzigen Konfliktes, bei tvelcher nicht die Unabhängigkeit der südafrikanischen Republiken gewahrt werde, sich als eine Schädigung der wichtigsten Inter essen des britischen Reiches erweisen würde. An Nachrichten von den Kriegsschauplätzen sind zu verzeichnen: London, 27. März. Die „Times" melden aus Blumfontein vom 26. d.: In Folge einer gestern m der Richtung auf Frankfort von der Cavallerie ausgesührten Rekognoscirung wurden die Buren aus hren Stellungen vertrieben. Die Verluste auf britischer Seite sind gering.