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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190003092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000309
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-09
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.03.1900
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Der Familieuschmuck. Roman von A. I. Mordtmann <83. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Bezüglich des Zeugen Holmfeld irrt sich mein gelehrter Freund; Holmfeld ist in diesem Proceß nicht nur kein unwichtiger, sondern überhaupt der wichtigste aller Zeugen. Wenn ich trotzdem auch ohne ihn zu verhandeln bitte, io geschieht es, weil ich ein Document von ihm in Händen habe, dessen Beweiskraft für die Unschuld meiner Clienten wohl nicht angefochten werden wird. Der weitere Zeuge, den ich seiner Lordschast namhaft gemacht habe, und der, wie ich höre, auch er schienen ist, wird diese schriftliche Aussage vervoll ständigen." Er nickte einem weißhaarigen Herrn zu, der neben dem Juwelier Virtue Platz genommen hatte. Die allgemeine Spannung war durch diese Einleitung nur gesteigert worden. „Wir treten also in die Verhandlungen ein," be- gann der Richter. „Angeklagter Lundby, bekennen Sie sich schuldig oder nichtschuldig?" „Nichtschuldig!" antwortete Lundby mit fester Stimnie. „Und Fräulein Marie Violet — schuldig oder nichtschuldig?" „Nichtschuldig!" Auch ihre Stimme, obgleich weniger laut, klang fest und zuversichtlich. Es folgte das Zeugenverhör, das zunächst wenig Interesse erregte, da es nur eine Wiederholung der Aussagen brachte, die schon vom ersten Verhandlungslage her bekannt waren. Dann wollte der Richter die Aus sage Holmfelds verlesen lassen, aber Armitage bat ihn, vorher den Sachverständigen Virtue zu vernehmen; denn die Aussage feiner Entlastungszeugen könnte erst dann ihrer vollen Bedeutung nach gewürdigt werden. Der Juwelier Virtue wiederholte seine Aussage, daß die im Besitze von Fräulein Violet vorgefundenen Edelsteine echt seien. Dann wurde ihm der Schmuck vorgelegt, den man dem entsprungenen Symonds ab genommen hatte, und ohne Zögern erklärte er: „Das sind die Steine, die ich gestern untersucht habe. Sie sind falsch. Es bedarf keiner großen Sach kunde, um das zu erkennen." Der Kronanwalt lächelte; mehr verlangte er für feinen Jndicienbeweis nicht, und er hielt seine Sache für gewonnen. Auch Armitage lächelte. „Mylord und meine Herren Geschworenen," sagte er, „der Zeuge, den ich berufen habe, ist ebenfalls ein Juwelier, der auf dem Festlande als eine Autorität in seinem Fache gilt. Ich lege Werth darauf, durch ihn das Urtheil des Herrn Virtue bestätigen zu lassen." Herr Siegmund Bornemann aus Altona wurde beeidigt, er betrachtete die beiden Exemplare des Scu- damoreschen Familienschmucks durch seine Lorgnette, wandte sich dann zu dem Richter und sagte in korrektem, wenn auch etwas schwerfälligem Englisch: „Kein Juwelenkenner, dem diese Steine vorgelegt werden, wird im Zweifel sein, welches die echten und welches die falschen sind. Die Imitation ist vorzüglich, kann aber doch nur einen Laien täuschen. Ich muß das Urtheil meines Geschäftsfreundes Herrn Virtue in allen Einzelheiten bestätigen." „Ich habe es nicht anders erwartet," bemerkte Armitage zufrieden. „Wollen Ew. Lordschast mir jetzt erlauben, die Aussage des Herrn Holmfeld zu verlesen, so wird dem Gerichtshof die entscheidende Bedeutung der Aussagen der Herren Sachverständigen einleuchten." „Bitte, Serjeant, lesen Sie." „Dies Document," so begann Armitage, „ist, wie * * U 4 Hierauf erfolgt Vertagung. die Prügelstrafe. Morgen: Fleischschaugesetz. -i- sich zu mir. man den Mm Bet, köm Arb das bau Brc ann ein Vorgesetzter, des Kriegsrathes weil die Buren betrachteten oder vermochten. fi b L fi 6 5 Re Er St Ev im vei das M s°s üb lick St all les rri Rai krei An Rei Dö geg un! Fl< zu Gr Re die O g' 6 L b nicht ausgeführt wurden, lediglich das Unternehmen als gefährlich dessen Endzweck nicht einzusehen wurde: Einzak geleiste und Z Der 8 2889 ich einleitend bemerkcn muß, die Darstellung eines Vorgangs, der auf Herrn Holmfeld damals einen so starken Eindruck machte, daß er ihn unmittelbar dar auf fixirte. Er hatte die unbestimmte Ahnung, die sich nun auf eine so eigenthümliche und wunderbare Weise rechtfertigt, er hatte, wiederhole ich, glücklicher Weise die Ahnung, daß das, was er erlebt hatte, viel leicht einmal von großer Bedeutung werden könnte. Und um im Laufe der Jahre durch sein Gedächtniß nicht getäuscht zu werden, schrieb er diese Darstellung nieder. Ich bin bereit, ihre Authenticität zu beweisen, d. h. zu beweisen nicht nur, daß dies von Herrn Holmfeld niedergeschrieben ist, sondern auch, daß das, was er niedergeschrieben hat, die Thatsachen vollkommen wahrheitsgetreu wiedergiebt. Herr Holmfeld erzählt: Und nun ve-las Armitage Folgendes: „Am 7. Juni 1865 befand ich mich mit Fräu lein Edith Frere in Altona, und sie hegte den leb haften Wunsch, bezüglich einer Imitation des Scuda- moreschen Familienschmucks zu erfahren, ob sie wirk lich, wie es unseren ungeschulten Augen vorkommen wollte, so vortrefflich sei, daß sie als echt in größeren Gesellschaften getragen werden könnte. Obgleich ich über den Werth dieser Feststellung anders dachte als Fräulein Frere, war ich doch sehr gern bereit, ihren Wunsch zu erfüllen, wie es wohl Sch: aber und Rickert Ueberwcisung an den Reichs kanzler mit dem Ersuchen, eine Vereinbarung zwischen den verbündeten Regierungen herbeizuführen, nach welcher diejenigen Frauen zum Besuche der sämmtlichen Naive:sitätS-Vorlesungen zuzulassen sind, die die vom BundeSrath verlangte Vorbildung nachweisen. Abg. Schrader (fr. Vgg.) begründet diesen Antrag. Abg. Endemann (nat.-lib.) kann nicht einsehen, inwiefern die Frauen auf nur eine Fakultät, die medicinische, beschränkt bleiben sollen, weshalb sollten sie nicht auch zur philosophischen und juristischen Fakultät Zutritt haben? Der jetzige Zustand, wonach der eine Professor Frauen als Hörer zuläßt, der andere nicht, sei jedenfalls unhaltbar. Abg. v. Hertling (Centr.) widerspricht dem Anträge schon aus formellen Gründen, well die Unterrichtsverwaltung nicht zur Kompetenz des Reiches und des Reichstags gehört; aber auch materiell sei er gegen den Antrag. Er wolle nicht das schablonenhafte Hineindrängen der Frauen in alle Männerberufe, das werde nur zum Schaden der Frauen selbst gereichen, aus ihnen keine Männer machen, sondern nur entweiblichte Frauen. Die seelischen und physischen Bedingungen der Frauen seien nun einmal andere, als die der Männer: mache man sie aus Gehilfinnen der Männer zu deren Concurren- tinnen, so würden in diesem Concurrenzkampfe die Frauen doch unterliegen. Abg. Schrader (fr. Vgg.) erwidert auf den Competenz-Einwand, er wolle nur, daß der Reichskanzler ein Einvernehmen zwischen den verbündeten Regierungen herbeiführe. Hierauf wird gegen die ganze Linke der Antrag Schrader abgelehnt und über die Petition zur Tagesordnung übergegangen. Ueber eine Petition, betr. die Wiedereinführung der Prügelstrafe beantragt die Commission Uebergang zur Tagesordnung. Abg. Oertel (cons.) beantragt Ueber- weisung an den Reichskanzler als Material zur Ab änderung der Gesetzgebung und begründet seinen Antrag unter Hinweis auf zahlreiche typische Fälle, in denen die Prügelstrafe am Platze sei. Abg. Bassermann (nat.-lib.) erklärt sich gegen den Antrag Oertel. Es komme ja wohl vor, daß auch Männer, die auf einem ganz anderen Standpunkt als Oertel ständen, gelegentlich sagten, Der oder Jener verdiene Prügelstrafe, aber voue da bis zu einem völligen Auf geben der Erwägung/n, welche zu einem Verzicht auf die Prügelstrafe gefithrt haben, fei doch noch ein fehr weiter Weg. Sicher sei es, daß die Prügelstrafe nicht bessere, sondern den so Bestraften noch mehr verrohe. Abg. Müller-Meiningen (sreis. Volksp.) er innert daran, wie Anfangs der 90er Jahre eine ähnliche Petition vorlag, die der conservative Ab geordnete v. Jagow für nicht geeignet zur Berathung im Plenum erklärt habe. Es wäre übrigens doch wohl möglich, daß der College Oertel als Chefredacteur einer immerhin oppositionellen Zeitung einmal wegen groben Unfugs verurtheilt und das Urtheil durch Prügelstrafe - verschärft würde; es wäre doch sehr schmerzlich, wenn etwa Oertel eines der ersten Opfer der Prügelstrafe werden sollte. (Große Heiterkeit.) In fast allen civilisirten Staaten sei diese Strafe ab- geschafft. Erst neulich habe Herr v. Buchka erklärt, wir müßten danach trachten, in unseren Kolonien die Prügelstrafe abzuschaffen; da sei es doch ein wahrer Hohn auf die Civilisation, wollten wir sie bei uns wieder einführen. Abg. Gröber (Centr.) hält es für richtig, die Frage einmal gründlich zu erledigen, damit sie nicht noch künftig im Reichstage die Zeit weg nähme. Er könne sich wohl erklären, wenn in Laien kreisen noch Neigung für die Prügelstrafe sich zeige, auch unter seinen Freunden hielten einige wenige die Prügelstrafe für angezeigt, allerdings nur in äußerst seltenen Fällen. Die Kriminalisten am Rhein und in Süddeutschland seien aus guten Gründen gegen Orlsjv bach klassigt in Rei mit c indem Dadur Knabe Bein: kraft k Uhl schacht thüre einen Wohn Das Fleischschaugesetz. Die außerordentliche Wichtigkeit, welche dem neuen Vieh- und Fleischschaugesetz beizumessen ist, tritt immer deutlicher hervor. Diese Vorlage steht an Be deutung für unfer wirthschaftliches Leben zu oberst unter allen, welche in dieser Session dem deutschen Reichstag unterbreitet worden sind. Sie wird von prinzipieller Bedeutung für unsere gesammte künftige Handels- und Zollpolitik sein. Der Gesetzentwurf in der Fassung der Regierungsvorlage besagte, daß durch Verordnung des Bundesrathes die sremde Fleisch- und Fleischwaren-Einfuhr von der vorzuschreibenden scharfen Untersuchung in Deutschland befreit werden könnte, wenn Vieh und Fleisch zu Hause genau untersucht worden seien. Da man hinreichend weiß, wie im Auslande oft genug die Vieh- und Fleischuntersuchung gehandhabt wird, so wären also deutsches V eh und deutsche Fleischprodukte schärfer mitgenommen, als die fremden. Daß das wenig billig war, lag auf der Hand. Auf Grund eines Kompromisses zwischen Zentrum, Konservativen und Nationalliberalen ist denn auch in der Reichstagskommission diese Bestimmung umgestoßen, und es sind neue Vorschriften erlassen welche aber soweit gehen, daß sie die Aussperrunc von fremdem Fleisch in Aussicht nehmen, sobald mehr jährige Uebergangsparagraphen erledigt sind. Betroffen würde hiervon besonders die sehr starke Einfuhr von Flcischwaren aus den Vereinigten Staaten von Nord amerika nach Deutschland, und so heißt es denn auch, daß die Regierung in Washington die seit Monaten schwebenden Handelsvertragsverhandlungen mit dem Deutschen Reiche abbrechen will, wenn die von der Reichstagskommiffion angenommenen Bestimmungen Gesetz werden. Ein milderer oder erbitterterer Zoll krieg würde also die Folge sein. Die Entscheidung in dieser Sache wird bald fallen im Reichstage und der Vertreter unserer auswärtigen Politik Graf Bülow wird dann einen sehr harten Stand haben, denn die Befürworter der bezüglichen Wünsche der Landwirth- schaft, und das ist die Mehrheit im Reichstage, ist fest entschlossen, bei dieser Gelegenheit die Interessen der Viehzüchter so weit wie möglich zu vertheidigen. Die Sache ist ernst, ernster wie Flottenforderung und Kostendeckung dafür. Es ist nur ein Gesetz der Billigkeit, daß fremdes Vieh, Fleisch und Fleischwaren hinsichtlich der sanitätspolizeilichen Untersuchung in Deutschland nicht besser behandelt werden, als unsere heimischen Produkte. Das muß ein Grundsatz sein und in diesem Punkte war die Vorlage zweifellos ab zuändern; total verkehrt ist es, daraus Vorwürfe her leiten zu wollen, als cb die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit solchen Bestimmungen verletzt werden könnten. Wenn irgendwo, gilt doch gerade dort drüben in Handels- und Zollsachen der Grundsatz: Erst kommen wir, und dann kommt Ihr noch lange nicht! Als durch die Zollschraubereien und allerlei lästige Bestimmungen in Amerika manchem deutschen Expor teur das Leben sauer gemacht wurde, blieb uns doch nichts weiter übrig, als uns darein zu finden. Von Entgegenkommen drüben war keine Rede. Wieso sollte es also eine Beleidigung für die Vereinigten Staaten sein, wenn der deutsche Reichstag beschlösse, nord- amerikanische Produkte mit den deutschen ganz gleich zu stellen? Nun ist die Reichstags-Kommission allerdings weitergegangen, sie sagt prinzipiell, im Interesse der deutschen Viehzüchter, die den heimischen Fleischkonsum decken können, liegt es, sremdes Fleisch sernzuhalten. Genau denselben Satz hat thatsächlich auch der heutige Präsident der Vereinigten Staaten, Herr Mc. Kinley, vor seiner Wahl in verschiedenen Reden ausgesprochen. Wenn der deutsche Reichstag dasselbe sagt, ist es ab solut nichts Unerhörtes, noch nie Dagewesenes. Doch sind für diesen Fall auch die Folgen genau klar zu Die Hamburger Handelskammer richtete eine Pe- tition an den Reichstag, worin sie aus den großen Schaden hinwcist, den die Beschlüsse der Fleischbeschau- commission nicht nur für die Importeure, Rhedereien und Kleinhändler bedeuten. Das Interesse des ge jammten überseeischen Handels und der gesammten Seeschifffahrt Deutschlands ständen aus dem Spiel. Das Zustandekommen des Hsnde-SvertrageS mit Amerika erschwert RetorsionSmaßrcgeln, und es sei ein Zollkrieg mit verheerenden Wirkungen für die deutsche Rhederei zu erwarten. Auch von Australien beziehungsweise England und Südamerika drohen Gegenmaßregeln. Ferner entstehe eine empfindliche Schädigung der ärmeren Klassen, wodurch die Aeguungen der social- politischen Gesetzgebung mehr als ausgeglichen würden. Gesundheitsschädliche Eigenschaften ausländischer Fleisch- waaren seien bisher nicht bekannt, dahr werde die Ablehnung der Commisfionsbeschlüsse durch das Plenum des Reichstages erbeten. M.-Gladbach, 6 März. Namens der deut schen Baumwollindustrie sandte der Verband der west deutschen Baumwollspinnereien einen telegraphischen Protest an den Reichskanzler gegen die Fteischfchan- vorlage. Di' hiesige Handelskammer beschloß, die Re'chstagsabgeordneten der Wahlkreise M.-Gladbach, Grevenbroich und Kempen aufzwordern, gegen das Fleischschauaesctz zu stimmen und sandte an den Reichs kanzler einen telegraphischen Protest ab. Berlin, 7. März. Es wird nicht bezweifelt, daß die Kommissionsbeschlüsse zum Gesetzentwurf be treffend die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in zweiter Lesung im Plenum des Reichstages die Mehrheit finden werden. Die Vorträge, welche sich der Kaiser am Montag von dem Landwirthschaftsminister Freiherrn von Hammerstein und dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts Grafen Bülow halten ließ, hatten das Fleisch schaugesetz bezw. die Beschlüsse der Reichstagskommission zu demselben zum Gegenstand. Der Kaiser sprach sich in dem Sinne aus, daß die Hervorkehrung ein seitiger Interessen zu vermeiden sei, daß vielmehr alle durch dieses Gesetz berührten deutschen Interessen gleichmäßige Berücksichtigung zu finden hätten. —In derselben Angelegenheit hat der Reichskanzler Fürst Hohenlohe einen gemeinschaftlichen Vortrag des Staats sekretärs Grafen Posadowski und des Ministers Brefeld entgegengenommen. Auch der Empfang des Geheim raths Frentzel und der hanseatischen Deputation durch den Reichskanzler dürfte mit dem Fleischschaugesetz, wi es aus den Beschlüssen der Kommission hervorgegangen ist, in Zusammenhang stehen. trug s zu. ; vom Eisen Der mußte Hoffn der ff schreck mit e unglü zu th einige ständ den l Flüss Mün und der 1 käme: Zeit gesell trete: Gehi hat ' volls Ter Stre zu t „Mein verehrter Herr," sagte er, „wenn die ver armte Adelsfamilie noch einige solcher Schmucksachen besitzt und wenn ihr mit einigen hunderttausend Thalern zu helfen ist, so hat alle Noth ein Ende. Diese Steine sind echt." „Echt?" stammelte ich und wollte meinen Ohren nicht trauen. „Diese Steine sind alle echt?" „Ja, und von so unschätzbarem Werthe, daß ich mich nicht getraue, ihn in wenigen Minuten genau anzugeben. Jeder einzelne Stein ist echt und ohne den kleinsten Riß oder Sprung. Das Halsband allein repräsentier ein keineswegs kleines Vermögen." Serjeant Armitage machte eine kleine Pause, um das Murmeln dec äußersten Ueberraschung, das den Saal durchrauschte, austönen zu lassen. Herr Sieg mund Bornemann nickte still lächelnd vor sich hin. „Als ich", so las Armitage weiter, „von meiner mit einem so unerwarteten Ergebniß abschließenden Expedition zurückkehrte, überlegte ich mir unterwegs, ob ich Edith alles ehrlich mittheilen sollte. Von diesem scheinbar einfachsten Verfahren hielt mich jedoch etwas ab, das recht thöricht klingt, allen denen aber begreiflich fein wird, die ihr Herz an ein weibliches Wesen gehängt haben und um alles in der Welt der Geliebten keinen Kummer machen möchten. An den Familienschmuck der Scudamores knüpft sich eine eigenartige Ueberlieferung. Es gilt nämlich für ausgemacht und wird durch verschiedene Beispiele aus der Familiengeschichte bestätigt, daß das Tragen des nachgeahmten Schmucks, seitdem seine erste Trägerin nachmals Herrin von Thirlwall geworden war, stets für seine Inhaberin von glücklicher Vorbedeutung ist und ihr den gleichen Besitz in Aussicht stellt. Fortsetzung folgt. ! Pom Reichstage. Berlin, 7. März. Der Reichstag nahm heute das Gesetz, betreffend die Consulargerichtsbarkeit, an, erledigte einige Rechnungssachen und trat dann in die zweite Lesung der Reichsschuldenordnung ein. Das Gesetz wird in der Fassung, die es durch die Commissionsbeschlüsse erhalten hat, angenommen. Es folgt die Berathung einer Petition, betreffend die Zulassung der Frauen zur Immatrikulation bei den Universitäten und zu den Staatsprüfungen. Die Commission beantragt Uebergang zur Tagesordnung, die Abgeordneten Mchßsches. Hohenstein-Ernstthal, 8. März 1900 Ä «Hebungen von allgemeinem Interesse werden dar ba: ent- gegengenammcn rnd eveml. honvr'rt., — Der Brandkassenbeitrag für den ersten Termin 1900 soll wieder anderthalb Pfennig für die Einheit, also wieder den höheren Satz betragen. — Reue Briefmarken zu 2 Pf. Vom 1. April ab werden b-kcnntlich die Taxen für offene OrtS- fendungen (Postkarten und Drucksachen bis zum Gewicht von 50 Gramm) auf 2 Pf. ermäßigt. Infolge dessen werden von diesem Tage ab neue Briefmarken zu 2 Jedermann in meiner Lage gewesen sein würde." Holmfelds Bericht erzählte dann weiter, wie er einen Juwelier aufgesucht, wie dieser die Steine an gesehen und sie endlich zu Dirks großer Verwunderung nicht gleich für unecht erklärt, sondern einer genauen Untersuchung unterzogen habe. Dann hieß es weiter: „Eine Viertelstunde war verstrichen, dann erhob sich der Juwelier, wischte mit einem seidenen Tuche die Edelsteine ab und wandte sich zu mir. der Transvaal-Republik, ein geborener Schweizer, hat aus dem Lager von Ladysmith einen Bries nach der Heimath gerichtet, worin er sagt, der größte Fehler der Burentruppen sei der Mangel an Disciplin. Jeder Bure glaube, er verstehe den Krieg ebenso gut wie Es sei vorgekommen, daß Beschlüsse Auf der blut gen Hatz der Alte zerriß Der Doggen viele mit scharfem Gebiß; Wir jagten ihn über Graben und Hecke, Wir brachten den alten Cronje zur Strecke! An dem Rietflußufer umstellten wir Bei Paardeberg das gehetzte Thier; Dort ließen wir alle los von den Leinen Zehn gegen Einen! Hallo! und ehe der Morgen tagt, Wird nach dem anderen Wild gejagt; Wir haben den Stall voll bissiger Meute Und die Welt, die Welt ist des Starken Beute! Halali. Lord Roberts schwingt seinen Jägerhut: Die Jagd war heiß, doch die Jagd war gut; Der Bär ist endlich in's Netz gegangen, Wir haben den alten Cronje gefangen! tellen. Die Erhebung der Kommissionsbeschlüffe zum zeltenden Reichsgesetz bedeutete doch nichts Anderes, als die Festlegung von gewissen Forderungen der Landwirthschaft sür den bevorstehenden Neu-Abschluß unserer Handelsverträge, und da muß denn die Reichs regierung klaren Wein darüber einschänken, wie sie bei der Erneuerung der Handelsverträge Industrie und Landwirthschaft behandelt fehen will. Und damit wird dann der Reichstag erwidern können, was seine Meinung von der Sache ist. Es handelt sich hier nicht um amerikanische Fleisch waren, sondern um das Prinzip der deutschen Handels politik nach dem bevorstehenden Ablauf unserer Handels verträge. Für Industrie, wie für die Landwirthschaft ist das eine Lebensfrage, schließlich sind doch beide Parteien des Nährstandes auf einander angewiefen. Ueber die Kosten für die große Flottenvorlage kommen wir schon fort, aber ungünstige Handelsverträge oder Zollkriege, das sind Dinge, die außerordentlich über legt sein wollen. Vieh- und Fleischschaugesetz heißt es amtlich; ein Gesetz über die Erhöhung oder Verminde rung des deutschen Nationalwohlstandes ist es in Wahrheit. Die Engländer haben jetzt auch von Kimberley aus den Vormarsch nach Norden, d. h. zum Entsätze MafekingS, angetreten. Die englische Kolonne macht sich darauf gefaßt, bei dem von den Buren besetzten Fourteenstream aus Widerstand zu stoßen. Haben die Letzteren die Eisenbahn gründlich und auf große Strecken zerstört, so dürfte das britische Vordringen sich ziemlich langsam gestalten. Da eS eine starke Truppenabtheilung ist, welche Lord Roberts nach Norden entsendet, so muß man indessen immerhin die Möglichkeit in's Auge fassen, daß sie von Mafeking aus, verstärkt noch durch Oberst Plumer's Schaar, sich ostwärts wenden und auf Pretoria loSoperiren wird. An fonstigen Nachrichten liegen noch vor: London, 7. März. In einer der Kasematten des ehemaligen Cronje'schen Lagers, die infolge der Explosion einer Granate eingestürzt war, hat man einer Meldung des Manchester Guardian aus Osfontein zufolge 60 todte Buren entdeckt, die den Erstickungs tod gefunden haben. London, 7. März. Aus Durban wird vom Dienstag Nachmittag gemeldet: Vom Zululand aus hat eine fliegende Kolonne die Transvaalgrenze über schritten. Die Kolonne war vorgeschickt worden, um eine große Buren-Abtheilung nach forcirtem Marsch zurückzutreiben. Sie erreichte Melmoth (an dem Köstlichsten Zipfel der Transvaalgrenze gelegen) am 22. Februar gerade zur rechten Zeit, um den Buren zuvorzukommen, die den Ort besetzen wollten. Die Kolonne überschritt dann die Grenze und marschirte nach Catasa-Hill, neun Meilen jenseit der Grenze, wo sie sich verschanzte. Hier fanden bereits mehrere Scharmützel statt; einige kleine Buren-Commandos wurden auseinandergetrieben. Loudon, 7. März. Nach Telegrammen aus Kapstadt befinden sich unter den dort eingelieferten Gefangenen von der Cronje'schen Armee eine Menge als Männer verkleidete Burenfrauen, die sich an allen Kämpfen betheiligt haben. — In Aberdeen ist Mrs. Steijn, die Gemahlin des Freistaat-Präsidenten, zu längerem Aufenthalt eingetroffen. Loudon, 8. März. Der „Daily News" wird aus Sterkstroom vom 6. März gemeldet, der Correspondwt des Blattes, der als Kriegsgefangener in Bloemfontein war, habe dort ein Gespräch mit dem Präsidenten Steijn gehabt. Dieser habe zu ihm ge sagt, daß die Buren bis auf den letzten Mann zu kämpfen fest entschlossen feien und ferner mitgetheilt, daß einer etwaigen Uebergabe Pretoria's Ereignisse vorhergehen würden, die Europa in Staunen versetzten. Brüssel, 7. März. Die Transvaal-Gesandtschaft betont nochmals, daß die Garantie der Unabhängigkeit der beiden Burenrepubliken die erste Vorbedingung der Friedensverhandlungen bilden müsse, andernfalls sind die Buren entschlossen, ihre Städte zu zerstören, das Land in eine Wüste zu verwandeln und schließ lich auszuwandern. Tas Antwerpener Vlamenblatt Vroegpost ver sichert nach einer Privatquelle, die Niederlage Cronjes beruhe auf Verrath seitens des Burencommandanten Ferreira, welcher von Rhodes bestochen war. Ec habe das Eintreffen der Colonne Frenchs nicht recht zeitig gemeldet und seinen Truppen verboten, den Feind zu beschießen. Cronje rettete die Geschütze, sowie den größten Theil der Belagerungstruppen, in dem er überzeugt war, selbst entschlüpfen zu können. — French veranlaßte ihn, den Weg nach Blumfontein zu verfolgen. — Der Verräther Ferreira soll nach erfolgter Unterfnchung erschossen worden sein. (That sächlich ist, wie wir berichtet haben, Ferreira todt.) Bern, 5. März. Dr. Theiler, Landesthierarzt Pf., so zu 4 y Zeichen Berkau Die M Späte: neue ; Bild L 4
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