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Ter Familienschmuck. Roman von A. I. Mordtmann (87. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Lord Oranmore hat es selbst gewünscht/ ver setzte ihre Mutter würdevoll, „und ich finde das auch ganz in Ordnung. Denn kurz gesagt, mein liebes Kind, Lord Oranmore Hal bei mir um Deine Hand ange halten, und ich habe ihm natürlich, soweit ich in Be tracht komme, meine Zusage gegeben." „Für wen, Mama?" „Für wen? Welche Frage! Für Lord Oranmore!" „Für den Grafen selbst?" „Natürlich! Wie kommst Du mir denn vor, mein Kind?" „Und Du hast ihm das Jawort gegeben?" „Nur meine Zustimmung, sich bei Dir selbst das Jawort zu holen." „Die Frage kann er sich sparen. Ich will ihn nicht!" Frau Scudamore hob erstaunt den Kopf, als traue sie ihren Ohren nicht. „Du willst ihn nicht?" fragte sie. „Das ist ja ganz unerwartet. Der Lord sprach sehr zuversichtlich die Meinung aus, daß Du keine Einwendungen gegen ihn erheben würdest. Ich glaube auch, Du wärest immer sehr ge.n in seiner Gesellschaft gewesen." „O ich habe mich ganz gern mit ihm unterhalten. Aber zum Manne möchte ich ihn nicht haben. Er ist ja auch schon so alt — viel zu alt für mich." „Zu alt! Ich bitte Dich —, ein Mann in den besten Jahren!" „Näher an den Sechzig als an den Fünfzig!" „Lord Oranmore! Du träumst wohl, Kind!" „Aber Mama, wo hast Du denn Deine Augen?" Etwas verletzt sah Fanny, wie Fräulein Hurdle stone in ein belustigtes Lachen ausbrach und, indem sie Fannys ernstes Gesicht anblickte, nur immer heiterer gestimmt wurde. „Kommen Sie, Mylord, und führen Sie Ihre Sache selbst," rief sie zu Fannys nicht geringer Be stürzung in den Garten hinaus. Gleich darauf trat — Mowbray ein, und, wie es in solchen Augenblicken zu gehen Pflegt, in einer Sekunde hatte Fanny den ganzen Zusammenhang durchschaut —, in der nächsten begriff sie nicht, wie sie so lange mit Blindheit geschlagen gewesen sein konnte. Es bedurfte dazu kaum der Worte Fräulein Hurdlestones. „Verzeihen Sie, Mylord, daß ich Sie so uncere- moniös herein rief. Sie müssen schon Fräulein Scu damore durch den Augenschein überzeugen, daß Sie für sie nicht zu alt sind." Unbekümmert um Fannys unwillkürlich zürnende Abwendung war Mowbray sogleich an ihrer Seite, faßte sie bei der Hand und sagte: „Wird sich Deine Gesinnung ändern, wenn Dick Mowbray das Unglück haben sollte, Lord Oranmore zusein? Oder hast Du etwasdagegen Connteß Oranmore zu werden?" Nun hatte Fanny wirklich nichts dagegen, und da sie nicht zu heucheln verstand, so las Oranmore, nicht mehr der bescheidene Secretär, sondern der Be sitzer unermeßlicher Güter und Erbe eines der ältesten englischen Adelstitel, die stumme Antwort in ihren Augen. So ließ er sich denn durch die Gegenwart der beiden alten Damen nicht abhalten, seine Braut an seine Brust zu ziehen und zärtlich zu küssen. Fräulein Hurdlestone sah lächelnd zu, und als sie glaubte, daß die Ceremonie sich über die Gebühr verlängere, stand sie auf, schlug Mowbray kräftig auf die Schulter und sagte: „Das ist alles sehr schön und gut —, aber wie ist es mit meinen Wegerechten? Und mit dem Wiesen platz an der Grenze?" „Darüber hat mein sehr gefährlicher Nebenbuhler, Mr. Paldrave, mein Secretär, ausführliche Instruc tionen, alles nach Ihrem Wunsche zu ordnen. Er hat die Rolle des Lords so lange und so gut gespielt, daß ich ihm getrost die weitestgehenden Vollmachten einräumen kann." Frau Scudamore hörte alle diese Gespräche an, ohne sie mehr als halb zu verstehen. Oranmore hat daher um Erlaubniß, jetzt die Erklärungen über die Vorgänge, welche das kleine Mißverständniß verschuldet hatten, zu geben. Die traurigen Ereignisse, wodurch damals Mow brays plötzliche Abreise von Thirlwall nothwendig ge worden war, bestanden in einer Katastrophe, die mit einem Schlage alle zwischen ihm und dem Besitze der Oranmores stehenden Verwandten aus dem Wege räumte. Eine Jacht, auf der der damalige Lord Oranmore, Dicks älterer Bruder, mit seinen beiden Söhnen eine Fahrt nach dem Mittelmeere zu machen beabsichtigte, wurde bei nebligem Wetter von einem englischen Kohlendampfer angerannt und zum Sinken gebracht. In der Nähe befindliche Fischerboote retteten einen Theil der Mannschaft, die drei Oranmores aber wurden nur als Leichen geborgen. So sah sich Dick mit einem Schlage aus be scheidener zu glänzendster Lebensstellung emporgehoben. Zwischen ihm und seinen Verwandten war nie viel Liebe verloren gewesen, darum war die Betrübniß über ihren Untergang weder so tief noch so anhaltend, andern sind einig, eS ist kein Streit zwischen uns vorhanden. Gott helfe uns. Ueber Bemühungen zur Herstellung des Friedens wird weiter berichtet: Eine Friedensdeputation, zu der unter anderen der Staatssekretär des Oranje-Freistaats Fischer und das Mitglied der Transvaalregrerung Wolmarans ge hören, schifft sich nach einem Times-Telegramm aus Lorenzo Marquez heute dort auf einem deutschen Dampfer nach Europa ein. (Fischer wird auch in Kapstadt mit einem Bevollmächtigten von Roberts eine Unterredung haben. Fischer war eine Zeit lang Kandidat der englandfreundlichen Partei des Oranje- Freistaats. Darum hielt Krüger darauf, feinen In timus Wolmarans mit Fifcher nach Kapstadt zu senden, damit die Transvaalbevölkerung nicht glaube, Fischer zeige allzuviel Entgegenkommen gegen England.) Auch die Afrikander des Kapkolonie sind bemüht, an der Herbeiführung eines für die Buren annehm baren Friedens mitzuwirken. In Kapstadt wurde gestern eine Sympathiever- fammlung für die Buren abgehalten. Es wurde die Bildung eines Bersöhnungskomitees beschlossen, das sich mit dem in England schon bestehenden Komitee in Verbindung fetzen soll. Mr. Moltner wurde zum Präsidenten des Komitees gewählt, dem auch Oliver Schreiner angehört. Ein Antrag, daß die Zeit für die Einmischung zu Gunsten der Beendigung des Krieges noch nicht gekommen sei, wurde abgelehnt. Die Mehrzahl der Redner erklärte sreimüthig, daß die Unabhängigkeit der Republiken die wesentlichste Friedens bedingung bilden müßte. 4- 4- W Ueber die Kämpfe bei Poplar Grove und bei Driefonteiu liegen jetzt Nachrichten vor, aus denen zu entnehmen ist, daß die Buren sich tapfer gewehrt und nur der Uebermacht der Roberts'schen Heermaffen haben weichen müssen. In einer Meldung des Buren kommandanten Dewet wird auch ausdrücklich gesagt, daß die Buren die Stellungen bei Poplar Grove in erster und bei Abrahams Kraal in zweiter Linie nur so lange zu halten beabsichtigten, als nöthig sei, um das schwere Geschütz auf der Hauptposition der Föde- rirten in Stellung zu bringen. In englischen Zeitungen ist zu lesen, daß der Plan der Engländer gewesen war, die ganze Buren- Abtheilung nach einer Umgehung gefangen zu nehmen. Der Plan mißlang aber. Wir erfahren jetzt, daß Lord Roberts sich in den Entfernungen verrechnet hatte und bitter enttäuscht war, als „seine Umgehungs bewegungen infolge der irrigen Abschätzung der Ent fernung scheiterte und der Plan, die dort befindliche Burenmacht zu umzingeln, mißlang." Die Kavallerie parirte überdies nicht Ordre, und machte eine viel kürzere Bogenschwenkung, als ihr aufgetragen war, angeblich, weil die Pferde der an sie gestellten An forderung nicht zu entsprechen vermochten. Auch die Infanterie versagte und traf ihrerseits zu spät ein, während die Kavallerie zu früh angriff, und so brach die ganze Operation zusammen. Der Berichterstatter des Standard meldet, daß die Burenstellung umgangen wurde, ehe die Haupt truppe erfolgreich eingreifen konnte. Der Feind fiel plötzlich zurück, dehnte sich nach Südosten aus und brachte den Vormarsch der Kavallerie durch schweres Gewehrfeuer auf 700 Meter Entfernung zum Stehen. General French stückte darauf nach Süden und um ging ihre Flanke nochmals, aber der Feind wieder- holte seine Taktik und entkam. Jedenfalls bewiesen die Buren großes Geschick im Forlbringen ibrer Ochsenkarren. Ihre Nachhut zeigte eine kühne Front, während die übrige Mannschaft mit dem Einspannen beschäftigt war. Ueber die Schlacht bei Driefontein liegen noch einige weitere Berichte vor. Reuters Bureau meldet unterm 10.: Nach Aufbruch aus dem Lager von Poplar-Grove theilte Feldmarschall Lord Roberts seine Streitkräfte in drei Theile. Auf dem rechten Flügel marschirte die Division Tucker längs der Petrusbergseite, im Centrum eine Colonne unter Lord Roberts persönlicher Führung, auf dem linken Flügel rückte die Colonne French längs des Modder vor. Am Sonnabend Vormittag kam der englische General Broadford in Berührung mit dem Feinde und ver trieb denselben von dem niederen Bergrücken. Nach mittags um 1 Uhr schwenkte General BroadsordS Kavallerie nach links und war bei Anbruch der Nacht 8 Meilen gegen den Rücken des Feindes vorgedrungen. Inzwischen griff Kelly-Kenny das Centrum der Buren an, welche ein heftiger Feuer auf die englischen Reihen richteten, ohne jedoch deren Vormarsch zu hemmen. Die Buren hatten keine Verschanzungen, aber überaus großen Steinschutz. Um 2 Uhr begann eine Batterie den Weg für die Infanterie zu ebnen, welche den Feind zurücktrieb. Inzwischen rückte die englische Vorhut unter heftigem und anhaltendem Feuer des Feindes vor, rechts vom Bergkamm, und nahm vor Einbruchder Dunkelheit die feindl. Stellung mit dem Bajonette. Besonders bemerkenswerth war der großartige Marsch Kelly-KennyS Colonne über das Feld bei glühender Sonnenhitze, welchem dann noch ein sechsstündiger harter Kampf folgte. Die Streitmacht der Buren stand unter dem Oberbefehl des Generals Delarey. Der Berichterstatter der Daily News sagt noch: Die Schlacht wüthete den ganzen Tag. Roberts er rang seinen neuen Erfolg nicht ohne beträchliche Ver luste. Erst nach heißem Kampfe wurden die Buren- Stellungen von der Infanterie mit dem Bajonett genommen. Die Buren wurden schließlich nach Sü den vertrieben und ließen viele To te zurück. Die Kavallerie hatte eine härtere Aufgabe als sonst. Der Versuch, eine Flankenbewegung auszuführen, scheiterte mehrere Male, der Feind schien in größerer Stärke zu sein, als erwartet wurde, seine Linie erstreckte sich über den ganzen Boschoffsrand, mehrere seiner Ge schütze wurden trefflich gehandhabt. Die Kavallerie setzte indeß mit großer Hartnäckigkeit die Bewegung nach Süden in dem Versuche, den Feind zu über flügeln, fort. Die Buren folgten hinter hügeligem Gelände. General Broadford stieß 6 Meilen nach Süden vor, fand aber den Feind überall vor. Die Buren versuchten sogar, uns zu überflügeln. Der letzte Schuß wurde um halb 8 Uhr abends abgefeuert. Als wir heute Morgen erwachren, fanden wir, daß der Feind trotz seines gestrigen hartnäckigen Wider standes wieder sein Heil in der Flucht (?) gesucht hatte. Kein Bur war sichtbar.—Der Kabelkorrespon- danz wird noch aus Driefontein gemeldet: Das gestrige Gefecht mit dem Prätoria-Kommando, welches Nachhut auf dem Wege nach Bloemfontein war,"bereitete fortgesetzt große Enttäuschungen, trotzdem Feldmarschall Roberts persönlich im Gefecht commandirte und seine sämmtlichen Truppen den ganzen Tag über gegen die geringe Nachhut des Feindes führte. Die Kavallerie griff zu früh an, versagte aber bald, da die völlig er schöpften Pferde zusammenbrachen. Die Infanterie traf zu spät ein und konnte deshalb den Angriff der Kavallerie nicht mehr unterstützen. Die schweren Ge schütze der Marineartillerie blieben gänzlich aus, da sie wegen der Schwierigkeir der Wege nur langsam vorwärts geschafft werden konnten. Die Geschütze der Buren schossen bei Weitem besser als unsere Artillerie und vereitelten alle Flankenangriffe der Generäle French und Broadford. Ebenso wiesen sie alle später unter nommenen Attaken der Infanterie ab. Nachrichten vo« Knreulette. Pretoria, März. Die „Volksstem" ver öffentlicht eine Depesche ihres BlumfonteinerCorrespondenten, welche besagt, daß angesichts der militärischen Lage der Sitz der Regierung möglicherweise nach Kronstadt verlegt werde. — Vom Kommandanten Delarey ist eine Meldung über das Gefecht bei Abrahamskraal vom 10. v. Mts. hier eingegangen, nach der an diesem Tage mehrere ent schiedene Angriffe der Engländer auf die Stellung der Buren zurückgewiesen und den Engländern schwere Ver luste beigebracht wurden. Pretoria, 13. März. Die Meldung des Com- mandanten Delarey über das Gefecht bei Abrahamskraal vom 10. d. M. lautet ausführlich wie folgt: Die eng lischen Streitkräfte, der Schätzung nach 40,000 Mann näherten sich unseren Stellungen von zwei Seiten her. Sie beschoßen zunächst die Positionen, wo General Cel- lier's Artillerie stand. Diesem Angriff folgte ein Gewehr feuer, bei dem zwei Buren verwundet wurden. Als die Engländer erkannt hatten, daß der Versuch, an dieser Stelle durchzubrechen, hoffnungslos war, machten sie einen zweiten Angriff, und zwar auf unsere linke Flanke, die sich über eine Reihe von Hügeln erstreckte: an der höchst gelegenen Stelle des Weges hatte ich mit 300 Mann Aufstellung genommen. Die Eroberung dieser Hügel war von großer strategischer Wichtigkeit für die Engländer. Da auch den Unsrigen dies klar war, entwickelte sich ein heißer Kampf, der von 9 Uhr Vormittags bis Sonnen untergang dauerte. Die Uns- igen fochten wie Helden und warfen dreimal die Massen der Engländer zurück. Jeder Versuch, unsere Stellung im Sturm zu nehmen, wurde abgeschlagen, und bei Sonnenuntergang waren wir von den Engländern keine SOIards entfernt. Die Engländer hatten schwere Verluste. Unsere Verluste sind jetzt noch nicht genau bekannt. Ate Kage 1« Mafeking. Wenn nicht alle Zeichen trügen, werden die Buren wenigstens die dritte von ihnen belagerte Stadt, daS im Vergleich zu Ladysmith und Kimberley allerdings ziemlich bedeutungslose Mafeking schließlich doch noch überwältigen. Zwar soll gestern in London ein vom 6. März datirtes, in Lobathi aufgegebenes Telegramm eingetroffen sein mit den typischen Worten: „In Mafeking alles wohl", allein diese Meldung steht mit allen sonstigen Berichten über die Zustände unter den Belagerten in krassem Wider spruch, und überdies trifft sie zeitlich gerade mit einer Timesdepesche zusammen, die eine ganz andere Dar stellung namentlich von den Gesundheitsverhältnissen in der Stadt giebt. Wir erhalten darüber das folgende Telegramm: London, 13. März. Die Lage der in Mafeking Eingeschloffenen wird immer furchtbarer, so daß hier be- reits Stimmen laut werden, die die weitere Verzögerung der Eapitulation als mindestens ebenso barbarisch bezeich nen wie den achttägigen Widerstand Cronjes bei Paarde- berg, der bekanntlich mit Rücksicht auf die Leiden und Strapazen, die er den bei der Burenarmee befindlichen Frauen und Kindern auferlegte, von englischer Seite we niger als Beweis von Tapferkeit, als von ruhmsüchtiger Grausamkeit hingestellt worden ist. Will man diesen Maßstab überhaupt gelten kaffen, so paßt er in der That weit besser auf Oberst Baden-Powell, als auf Cronje. Seit Wochen giebt es nur von Pferdefutter gebackenes Brot. Das spärlich vorhandene Trinkwaffer ist angefüllt mit Ansteckungsstoffen und Parasiten aller Art. Typhus, Ruhr und Dysentherie sind epidemisch und greifen in er schreckender Weise um sich, weil unter den gegebenen Verhältnissen keine gehörige Jsolirung der Kranken mög lich ist. Frauen und Kinder leiden unter alledem natür lich am meisten. Im Frauenlager hält der Tod täglich furch bare Ernte infolge von Mangel an Nahrungs mitteln und an Pflege für die Erkrankten. Die eingeborene Bevölkerung ist buchstäblich am Verhungern. Hohläugig, zu Skeletten abgemagert, schleichen die Menschen durch die Straßen, unaufhörlich bedroht von den einschlagen den Granaten der Belagerungsarmee. — Am 26. Feb ruar desertirten nach einem Times-Telegramm zwei Mann der Stadtwache zu den Buren. Sergeant Looney ist öffentlich degiadirt worden, weil sich herausstellte, daß er das Vcrpflegungsdepot fortgesetzt um Nahrungs. mittel bestahl * * * In der Kapkolonie messen die Gegner einstwei len ihre Kräfte in kle n-n Erkundungsgefechten. So wird über die Bewegungen des Generals Clements bei Norvals Pont aus Vanzyl Hill folgendes telegraphirt: General Clements machte Montag bei Tagesanbruch eine Recognoscirung mit Artillerie, um die Stärke der feindlichen Stellung auf dem nördlichen Ufer des Oranje-Flusses ausfindig zu machen. Er besetzte mit Vierzigpsündern, vier Batterieen und drei Maxim- geschützen Hügel und Stellungen am südlichen Ufer des Flusses. Das Artilleriefeuer wurde mehrere Stunden fortgesetzt, die Vierzigpfünder wuerten Lyddit- geschosse. Die gegenüberliegenden Hügel wurden heftig beschossen, eine von den Buren besetzte Farm wurde in Brand geschossen. Die Buren erwiderten mit einem planlosen Gewehrseuer. Es wurden nur wenig feindliche Mannschaften sichtbar. Die britischen Truppen hatten keine Verluste. Auch das Vorgehen der Eng länder gegen die Aufständigen des westlichen Kap- landes scheint sich in engen Grenzen zu hallen, wenigstens laufen Berichte über feindliche Zusammen stöße nur sehr spärlich ein. Aus Hopetown, einer nur wenige Meilen westlich von Oranje River-Station (an der Bahnlinie Kapstadt-Kimberley) gelegenen Stadt, meldet das Reuter'sche Bureau: Die britische Cavallerie gerieth sechs Meilen westlich von Karee Kloos bei Schefferspan mit dem Feinde ins Gefecht. Die Buren verloren 6 Todte und Verwundete; auf Seiten der Briten wurde ein Mann leicht verwundet. Ferner wird gemeldet: Ladysmith, 13. März. Wie jetzt feststeht, ist es die Hauptmacht des Feindes, welche sich in der Stillung bei Hopetown befindet. General Joubert ist in Glencoe. London, 13. März. Das Reuterbureau meldet aus Durban von gestern: General Warren befindet sich mit einem Theile seiner Division hier; es herrscht jedoch Unsicherheit darüber, wohin er sich jetzt mit seinen Truppen begeben wird. Ladysmith, 16. März. Reutermeldung. Aus hervorragender Quelle verlautet, daß die Buren mehrere stark verschanzte Stellungen mit schweren Ge schützen bei der Vereinigung der Drakensberge und BiggerSberge besetzt halten. Kimberley, 14. März. Meldung des Reuter- BureauS. Von hier entsandte Truppen haben BoShof besetzt und eine bedeutende Menge Waffen und Munition erbeutet. Eine starke englische Garnison ist dort zurückgelaffen. London, 14. März. Ein Telegramm aus Carnarvon rühmt das heldenhafte Verhalten des weiblichen Postmeisters von Banwyksvlei Miß Walton. Die Aufständischen bedrohten sie angeblich mit dem Tode, aber sie verweigerte standhaft die Auslieferung der Schlüssel, die sie auf ihrer Brust verborgen hatte, so daß ihr die Angreifer, nachdem sie den Telegraphen apparat zertrümmert hatten, kein Leid thaten und die Bewunderung für ihre Tapferkeit aussprachen. Loudon, 14. März. Central News und Ex change Company melden übereinstimmend aus Kap stadt, daß Cronje und seine Armee morgen früh nach St. Helena verschifft werden. Der bekannte Morning Post-Correspondent Chur chill erhebt in einem Telegramm aus Durban Be schwerde über die ritterliche Behandlung General Cwnjes. Dieser sei weder ein Gentleman, noch ein anständiger Mensch, noch ein Soldat und verdiene keinerlei Achtung und Ehrenbezeugungen (!). Rhodes will den in Kimberley Gefallenen ein kostbares Mausoleum errichten und hat deshalb einer Kapstädter Meldung zufolge seinen Pr vatarchitekten Baker auf eine Studienreise nach Egypten, Rom und Athen geschickt, um die dortigen Mausoleen zu be sichtigen und darnach einen Plan zu entwerfen. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 15. März 1900 4 von allgemeinem Interesse werden Ladbar ent- gegenzenammen und evenN. honorier., — Von den Berichten der Finanzdeputation L der Zweiten Kammer über die Bahnpetitionen heben wir denjenigen heraus, der die Linie Chemnitz-Lichten- stein-Callnberg-Zwickau (Lungwitzthalbahn) betrifft. Es wird gesagt: Von einer größeren Anzahl Ortschaften und Einwohnern des Lungwitzthales mit Umgebung wird, theilweise von Siegmar, iheilweise von Grüna ausgehend, eine BahndurHführung des Lungwitzthales erbeten, welche nach Einigen in der Nähe von St. Egidien, nach Anderen über Lichtenstein-Callnberg nach Zwickau wieder Anschluß an die Chemnitz-Reichen bacher Linie nehmen soll. Petenten vermeinen den Verkehrsanschluß ihrer stark bevölkerten und im hohen Maße industriereichen Orte jetzt am günstigsten er reichen zu können, da man in der Generaldirection die Herstellung eines dritten und vierten Gleises auf der Linie Chemnitz-Glauchau plane, und daß diese zwei neuen Gleise, anstatt der alten Linie angeschlossen, ihren Weg durch das besagte Thal nehmen könnten. Hierüber mußte sich Vie Deputation vor Allem Information von der Staatsregierung erbitten, und die hierauf erfolgte Erklärung sei im Nachstehenden wiedergegeben: a) Chemnitz-Lichtenstein-Callnberg-Zwickau, b) Lungwitzthalbahn. Zu ». Die Petition erstrebt die Herstellung einer kilometrisch kürzeren Verbindung zwischen Chemnitz und Zwickau, sowie eine directe Verbindung des Luganer und Oclsnitzer Kohlenreviers mit Chemnitz und des Zwickauer Kohlenbeckens mit dem Osten von Sachsen. Wie in der dem Gesuche beigegebenen technischen Beschreibung der Bahn selbst zugegeben, würden bei der erstrebten Bahn Steigungen 1 : 40 und 1 : 60 nicht zu vermeiden sein. Der Betrieb einer solchen Linie würde daher sehr bedeutende Kosten verursachen. Für den Personenverkehr würde die Bahn bei diesen Steigungsverhältnissen beschleunigend über haupt nicht wirken, da sie als Nebenbahn betrieben werden müßle, während auf der Hauptbahn Schnell züge verkehren, welche trotz des Umwegs die beiden Endpunkte der Linie Chemnitz und Zwickau viel schneller miteinander verbinden. Der volkswinhschaft- liche Nutzen für die von der Bahn durchzogene Gegend wäre deshalb gering, weil die betheiligten Ortschaften entweder bereits eigene Bahnstationen haben oder doch nicht allzu weit entfernt von den Stationen bestehen der Linien liegen. Bei dieser Sachlage kann ein Be- dürfniß, eine 32,7 km lange Eisenbahn, welche auf 17,5 Km Länge in 1 km Entfernung von der Haupt bahn hinlaufen würde, mit einem Kostenauswande von daß nicht der neue Lord für andere, freudigere Ge danken Stimmung gehabt hätte. Es beglückte ihn, daß er der Geliebten seines Herzens ein so glänzen des Loos bieten konnte, aber gleichzeitig hegte er aus leicht begreiflichen Gründen den Wunsch, ihr Jawort noch als einfacher Dick Mowbray und nicht als Lord Richard Oranmore zu erringen. Darum erwähnte er in seinen Briefen nichts von dem Glückswechsel, der ihn betroffen hatte. Als nun Fanny auf so eigenthümliche Weise seine irische Nachbarin wurde, konnte freilich der eigentliche Sachverhalt nicht lange verborgen bleiben; wie es ihm trotzdem durch eine Kette kleiner Mißverständnisse und Irrungen ermöglicht wurde, die Täuschung, die ihm durch Fannys Verhalten so einige Genugthuung gewährte, noch längere Zeit aufrecht zu erhalten, brauchte er nicht weiter zu erzählen. Keine der Damen war so pedantisch, ihm die Komödie übel zu nehmen; nur konnte sich Fräulein Hurdlestone die neckende Frage nicht verbeißen, wie Mylord es aus genommen haben würde, wenn Fanny die Werbung des Grafen Oranmore, während sic dafür noch den Secretär Palgrave hielt, angenommen hätte. Oranmore schüttelte lachend mit glücklichem Ge sichtsansdruck den Kopf. „Nein, Miß," sagte er, „mit unmöglichen Voraussetzungen rechne ich nicht. Ich muß Ihnen offen bekennen, daß ich in manchen Be ziehungen eine furchtbar leichtsinnige Natur bin. Ich habe mir doch nicht einmal die Frage vorgelegt, Wa ich thun würde, wenn plötzlich der Himmel einfiele oder die Sonne zu scheinen aufhörte." Fortsetzung folgt. Nr. 61 V Der Reick Rechnung? Publikums enen lex .s . Roeren (< cren Herze crung für verzichten, n. Wenn dert weide s zu verlier >er zweiten Zuschriften >enen er h einmal el eid und C die Prot llung im H neine Redl A dann di nilern, die rüner noch Ws nälnne Mn v. Werne Mgenossenschl 8 daß auch «segensreiche »das sei nicl K der 8Z 18 Men könne. Mmlung-n - Mer Sittlich! D Basserman los, die Protc Dgung sei D der deutsc erchums. ! sich sein en nicht eil n, daß di Arbeitgeber) zalters auf der Strafbl rostituirte il Kunst- uni th deshalb iei; der Abi ikiß brauch i Kanzler hab rzel, Momn den, aber naßgebend, nele Richb ns die öf lenig Aus n iinstparagil aphen. 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