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Hohensteiner Tageblatt : 12.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189709126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18970912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18970912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohensteiner Tageblatt
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-09
- Tag 1897-09-12
-
Monat
1897-09
-
Jahr
1897
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 12.09.1897
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LLoxesIrLsse 40 als in Amsterdam zur reichbcsetzten Tafel. Sobald dis Hoch zeits-Diner diesseits des Weltmeeres beendet war, gaben die Angehörigen und Gäste der jungen Frau das Geleit bis zu dem schon zur Abfahrt bereit liegenden Schiff, das sie dem fernen Gatten zusühren sollte. Vermischtes. Ein Igel auf „Reihetisch" gefetzt. Die erwachsene Tochter des Lehrers in W. bei Celle fand Anfangs Juli im Holzstalle der Schule einen Igel. Da im Keller und in der Speisekammer sich in der letzten Zeit Mäuse aufhielten, nahm ihn die Lehrerstochter in ein Tuch und brachte ihn Abends in den Keller, daß er die Nager dort jage. Am Morgen trug sie das Thier wieder in den Stall. Als sie nun vier Tage lang den Igel abwechselnd in den Keller und aui die Speise kammer gebracht hatte, war im ganzen Hause von keiner Maus mehr etwas zu merken. Noch am selben Tage erfuhr von dem Erfolge der neuen Dorfkatze die Nachbarsfrau D., die auch über „Mäuse in Küch' und Keller, auf Napf und Teller" arg zu klugen hatte und meinte, ob sie sich den Igel nicht auch „mal leihen" könne. Ruhig ließ sich am Abend der Igel nach dem fremden Hause holen und am Morgen im Korb wieder nach seiner Ruhestatt im Holzstalle tragen. Auch dort ist nach mehreren Tagen Alles von Mäusen befreit. Im folgenden Hause, worin Bäckerei und Gastwirthschaft betrieben wird, hat man den neuen Kammerjäger sich ebenfalls mehrere Male Nachts über „geliehen", und zwar mit dem besten Erfolge. Auch ein Hofbesitzer ist gekommen, ganz artig hat er gefragt: „Wült Se mi nich mal ären Swinegel lehnen?" Jetzt war schon zu sehen, daß das Thier sich auf sein „Recht aus Arbeit" verließ, denn Abends hatte er schon ste^s sein Lager verlassen und saß schon wartend an der Thür, in der sichern Hoffnung, daß man ihn hole. Auch auf diesem und dem fünften Grundstücke hat er schon aufgeräumt, und er hat schon Bestellung auf den sechsten und siebenten Reihetisch! Eine Hochzeit per Kabel. Eine höchst eigenartige Hochzeit hat vor Kurzem in zwei verschiedenen Welttheilen stattgefunden, und zwar waren Braut und Bräutigam während der Ceremonie ungefähr einige Tausend Meilen von einander getrennt. Die Trauung wurde natürlich mit Hilfe des Kabels bewerkstelligt. Der Bräutigam befand sich während des wichtigen Actes mit einigen Trauzeugen in einem Zimmer des Hotels Krüger in Prätoria, die Braut dagegen im Hause ihrer Eltern in Amsterdam. Alle Vorbereitungen waren aufs Sorgfältigste getroffen, selbst den gewaltigen Zeitunterschied zwischen Holland und Südafrika hatte man genau berechnet, so daß im gegebenen Moment beide Parteien mit Bestimmtheit wußten, wo sie einan der vermuthen durften. Ein Kabeldraht war direct in das Zimmer des Bräutigams geleitet worden; dasselbe hatte man am Hause der Braut gethan, und so ging denn der wichtige Act ganz regelmäßig von Statten. Die Ceremonie nahm ihren Anfang mit einer Kabelnachricht von Seiten des Bräutigams, daß er bereit sei und die Trauung beginnen könne. Darauf trat ein Freund des Abwesenden als sein Bevollmächtigter an die Seite der Braut, und es vollzogen sich nun die Formalitäten, wie das Wechseln der Ringe, wie bei jeder anderen Trauung. Zum Schluß ließ dann die Braut noch einmal den Telegraphen spielen, indem sie ihrem nunmehr angetrauten Gatten die Mit- theilung machte, daß der seltsame Eheact geschlossen sei. Nach dem sich die Betheiligten gegenseitig per Kabel einige Glück wünsche übermittelt hatten, setzte man sich in Prätoria sowohl sprechen, die periodisch einen so akuten Character annehmen, daß sie alsdann die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenken. Günstige Jahre liefern eben nur so viel Ueberschuß, daß ein Theil der Schulden bezahlt werden kann. Ehe noch der Bauer sich wirklich erholr hat, wird er wieder von einem neuen Schlage betroffen. Das ist das Bild der wirthschaftlichen Lage der bäuerlichen Bevölkerung eines großen Theiles von Rußland. Um hierin eine Besserung eintreten zu lassen, müssen noch Generationen mit Eiser an der Hebung der wirthschaftlichen Verhältnisse in großem Maßstabe arbeiten. Für die deutsche Landwirthschast liegt deshalb noch keinerlei Veranlassung vor, für ihren Bestand, soweit derselbe von Rußland gefährdet werden könnte, zu fürchten. Deutsches Reich. Berlin, 10. September. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt officiös: „In der „Köln. Ztg." und anderen Blättern wird unter Bezugnahme auf die in letzter Zeit eingetretenen Eisen bahnunfälle das „Sparsamkeitsfystem der Regierung" angeklagt und natürlich verurtheilt. Die Ursachen dieser Unfälle sind bisher nicht endgültig festgestellt. So weit man sie jedoch kennt, läßt sich sagen, daß sie entweder auf Bosheitshandlungen, welche von Personen ausgingen, die am Eisenbahnbetriebe nicht betheiligt sind, oder auf pflichtwidrige Nachlässigkeiten solcher Angestellten zurückzuführen waren, welche sich bisher in Wahr nehmung der ihnen übertragenen Functionen durchaus bewährt hatten. Auf der anderen Seite hat der preußische Landtag zur besseren Ausrüstung des Staatseisenbahnnetzes sowohl an rollendem Material, wie für Verstärkung des Unterbaues, Er weiterung und Umbau der Bahnhöfe rc. rc. sehr erhebliche Mittel bewilligt, so daß auch nach dieser Richtung hin von einem Sparsamkeitssinn der Regierung nicht die Rede sein kann. Da diese Bewilligungen sämmtlich auf Antrag der Eisenbahn verwaltung und unter voller Zustimmung der Finanzverwaltung erfolgten, ist der gegen beide Ressorts gerichtete Vorwurf, einem falschen Sparsamkeitssystem zu huldigen, gänzlich un haltbar". Daß mit dieser ungenügenden Erklärung die un heimliche Häufung der Eisenbahnunfälle nicht abgethan ist, darf als selbstverständlich gelten. Im Landtage dürfte wohl die Stelle sein, wo mit den betheiligten Ministern ein Wort zu reden ist. Berlin, 10. September. Die Homburger Festlichkeiten haben ihr Ende erreicht. Es war nicht nur ein gewaltiges mi litärisches Schauspiel, das so große Truppenmassen, wie nie zuvor auf deutschem Boden, zur Vorbereitung und Schule für den Ernstfall vereinigte, auch in politischer Beziehung werden die Festtage im Hessen- und Frankenlande einen Merkstein bilden. Wenn König Humbert mit seiner schönen Gemahlin die gastlichen Stätten m Deutschland verläßt und seiner Hei- math wieder zueilt, so wird er die Ueberzeugung mitnehmen, daß die Bemühungen Deutschlands allein auf die Erhaltung des Weltfriedens gerichtet sind, und anderseits wird nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt die Auffassung festen Boden gewonnen haben, daß der Dreibund ein festes Band um die drei befreundeten Nationen geschlungen hat und daß sein Bestand gesicherter denn je ist. Wo auch immer die Wünsche nach Erhaltung friedlicher Zustände vorhanden sind, wird man dem italieniichen Herrscher dankbar dafür sein, daß er ein so offenes und festes Bekenntniß für den Friedensbund in Homburg abgelegt hat. Das erneute und bekräftigte Bünd- niß wird auf lange hinaus im Stande sein, Europa die Seg nungen des Völkerfricdens zu erhalten. Auch für die innerpolitische Lage haben die Festlichkeiten eine gewisse Bedeutung erlangt. Das Ergebniß der Besprech ungen zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Hohenlohe ist gewesen, daß der greise Staatsmann vorläufig noch im Amte bleibt und sein persönliches Verlangen, die wohlverdiente Ruhe deS Alters zu genießen, auf den Wunsch seines Monarchen zurückgestellt hat. Wie lange freilich Fürst Hohenlohe noch an der Spitze der StaatSgeschästc bleiben wird, steht dahin, aber man sollte meinen, daß es auch für die inneren Verhältnisse ein großer Gewinn ist, wenn ein Mann wie der jetzige Reichs kanzler die oberste Leitung der Politik, sei es auch auf eine nicht allzu lange Zeit, in Händen behält. Wenn auch die Amtsthätlgkeit des gegenwärtigen Reichskanzlers nur noch nach Monaten zählen sollte, so wird man ihm doch dankbar sein müssen, daß er ein patriotisches Opfer in seinem hohen Alter gebracht hat. Was nach dem Fürsten Hohenlohe kommt, ist vMg ungewiß. X Die Socialdemokratie als Arbeitgeberin. In einer Ver sammlung eines Ortsvereins deutscher Kaufleute erzählte ein Arzt folgende interessante Begebenheit: Der socialdemokratische Vorstand der aufgelösten Ortskrankenkasse für Handlungsgehilfen und Lehrlinge hatte eines Abends die Cassenärzte zu einer Conferenz Abends um 8 Uhr eingeladen, der Vorsitzende, „Ge nosse" Maaß, erschien aber erst mit einer Stunde Verspätung, und als einer der Aerzte ihn bescheidentlich daraus aufmerksam machte, daß es eine Rücksichtslosigkeit sei, Aerzte, die doch leicht in den Abendstunden von ihren Patienten gebraucht würden, so lange unnöthig warten zu lassen, da donnerte ihm der social demokratische Führer entgegen: „Sie haben zu warten, bis Sie gefragt werden, denn hier sind Sie die Arbeitnehmer und wir die Arbeitgeber!" Drastischer als hier können die Zustände, die wir unter socialdemokratischer Herrschaft haben würden, nicht illustrirt werden. Es wäre in der That ein Vergnügen, alsArbeitnehmer unter socialdemokratischenArbeitgebern beschäftigt zu sein. Da aber im Zukunftsstaate die Menschheit nur aus Arbeitgebern, d. h. aus Leitern der vergesellschaftlichten Betriebe und auö Arbeitern bestehen soll, so kann man sich ausmalen, welche „Zufriedenheit" und „Glückseligkeit" dann herrschen würde. Nach dem vorliegenden Verwaltungsbericht der Knapp- schastSberussgenossenschast waren im deutschen Bergbau für das Jahr 1896 gegen Unfall 446,000 Personen versichert, von denen 44,000 oder 9.9 o/^ einen Unfall erlitten. Die hohe Ziffer wird dadurch erklärlich, daß auch unbedeutende Schäden, z. B. Hautverletzungen, Schrammen u. A. mitgezählt worden sind. In Folge dessen ist auch nur bei 5406 Unfällen durch die Berufsgenossenschaft Entschädigung gezahlt, weil sie eine Erwerbsunfähigkeit von länger als 13 Wochen oder den Tod zur Folge hatten. Tödtlicher Verlauf trat in 97 l Fällen ein. Die Aufwendungen für Unfallentschädigungen beliefen sich auf nahezu 7Vü Millionen Mark. Hierzu treten noch etwa 14/z Millionen Mark Einlage in den Reservefonds, Kosten der Fest- stellungen der Entschädigungen, Schiedsgerichts- und Verwal tungskosten, so daß der Jahresbedarf sich auf den hohen Betrag von neun Millionen Mark stellte. Die an die Versicherten zur Auszahlung gekommenen Löhne betragen 417 Millionen Mark; sie find gegen das Vorjahr um 32 Millionen Mark gestiegen. Für einen Versicherten stellt sich die anrechnungsfähige Summe auf 933 Mk. Köln, 10. September. Der erste oberrheinische Frühzug stieß heute Morgen zwischen den Stationen Urbach und Kalk unweit von Köln mit einem Güterzuge zusammen. Der Pack meister und der Bremser sind todt und zahlreiche Personen theils schwer, theils leicht verletzt. Vom Kalker Bahnhof gehen zahlreiche Hilfsmannschaften, sowie Krankenwagen nach der Un glücksstätte ab. Das Unglück geschah auf offenem Felde; der Anprall war gewaltig, der Materialschaden bedeutend. Köln, lO. September. Die Kölnische Volkszeitung meldet: Der um 6 Uhr 18 Min. von hier nach Lahnstein abgehende Schnellzug fuhr bei der Station Urbach aus einen Güterzug, von welchem 4 Wagen entgleisten. Vom Schnellzuge sind die Maschine und 3 Wagen entgleist. Der Packmeister blieb sofort todt. Vom Güterzuge wurde ein Bremser getödtet. Auch Reisende sollen verunglückt sein. (Bei Lahnstein zweigt die durch das Lahnthal nach dem Curorte Ems und dann weiter über Gießen nach Kassel führende Bahnlinie von der rechts ufrigen Rheinthalbahn ab. Urbach liegt etwa 10 Kilometer südöstlich von Köln-Dentz) Straßburg, 8, September. Die Organisation der Hand werker in den Reichslanden ist bisher noch nicht entwickelt. Zur französischen Zeit bestanden eigene Handwerkervereinigungen, überhaupt nicht. Seit 1870 haben sich einige Innungen, nament lich der Bäcker und Metzger, gebildet und auch in mehrern Städten Gewerbevereine nach süddeutschem Muster ausgethan, beide jedoch ohne erhebliche Mitgliedcrzahl. Im vorigen Jahre wurde durch Erlaß des StaathalterS eine Commission für das Handwerk berufen, die aus 21 zumeist von den Gemeinderäihen der Städte gewählten Handwerkern besteht. Diese Commission hat im vorigen Herbst den Entwurf des Reichsgesetzes eingehend beraten und sich nahe zu einstimmig gegen jede Form von Zwangsinnungen ausgesprochen, dagegen die Errichtung einer Handwerkskammer für Elsaß-Lothringen als dringend nothwendig bezeichnet. Nachdem nunmehr das Reichsgesetz erlassen ist, soll zunächst zur Bildung der Handwerkskammer geschritten werden. Zu diesem Zweck har Unterstaatsstcretär v. Schraut an die Commifsinn für das Handwerk eine eingehende Vorlage gerichtet, in der u. a folgendes ausgesührt: „Um der Handwerkskammer die erforderliche Bedeutung und die wünschenswerthe Autorität zu geben, ist der größte Werth darauf zu legen, daß der Hand werkerstand bei der Bildung der Kammer in weitcrm Umfang betheiligt wird. Es wird sich also darum handeln, die Mittel und Wege zu finden, um den Kreis der Wahlberechtigten zu erweitern. DaS Reichsgesetz zeigt in dieser Beziehung als Weg die Errichtung von Innungen, und zwar sowohl von Zwangsinnungen als von freien Innungen. Es läßt außerdem die Gewerbevereine und sonstige Vereinigungen, also auch Handwerkervereine, zur Wahl zu. Bei dieser Sachlage wird zunächst den Handwerkern selbst Anlaß zu geben sein, sich darüber schlüssig zu werden, in welcher Weise sie sich als Wahlkörper für die Handwerkskammer constituiren wollen. Es wird ins besondere zu erwägen sein, ob nicht zur Erreichung dieses Zweckes es sich empfehlen würde, daß in den größeren Ge meinden die Gemeindebehörden die Sache in Angriff nehmen und die nöthigen Schritte veranlassen, um eine Stellungnahme der Handwerker herbeizuiühren." Die Commission tritt Ende dieses Monats zur Abgabe ihres Gutachtens zusammen. Voraussichtlich werden sich in den Städten größere Handwerker vereine als Wahlkörper bilden, da die Handwerkskammer einem einmüthigen Wunsche des ganzen Handwerkerstandes entspricht. Dagegen werden Versuche zur Bildung von Innungen voraus sichtlich ergebnißlos bleiben. Kodiak-, Reiss-, Lameoldaar-, Q r» Q »H 2ioxlor-, kattol- unä Rkoräv- Lreisverr. Xo. 8 vor», tinnoo Lückes »8 llunbvl, Obvmnltr. Eisenbahnfahrplan. »ieichenbach-Zwickau-Hl s: 5,15 B — 7,12 B. (Schnellzug) 8,12 B. nur bis Glauchau. — 9,58 B. 10.48 B- nur bis St. Egidien. — L.05 N. — 3,50 N. - 6,39 N 7,43 N. nur bi» Zwickau. — 8,13 N. (Schnellzug) — 9,.31 N. (nur bi» Zwickau) — 11,29 N. — 1,35 NachiS. Leipzig: 5,15 B. — 7,42 B. (dis Glauchau Schnellzug) — 9,58 B. I 1,05 N. — 3,50 N. — 7,43 N. — 11,29 N. (ab «lte-u bürg Sch cllzug). Chemnitz-DreSden-Görlitz: 3,26 < — 6,14 «. — 7,31 B. (Schnellzug) — 7,47 B. — 10,3 B. — 12,03 N. — 3,35 N. — 5,42 N. (Schnellzug) — 51 N. — 7MN. (Schnellzug) 10,07 N nur bis Freiberg Chemnitz-Flöha-Annaberg: 5,07 V — 7,47 B. — 10,38 B. - 1,00 N. — 4,55 N. — 5,42 N. (bis Chemnitz Schnellzug) — 5 ,30 N. Nachtrag. Berlin, 11. September. Der Stapellauf des neuen Kreu zers „Ersatz Leipzig" ist nunmehr aus den 25. ds. festgesetzt worden. — In Begleitung des Kaisers gehen der Botschafter Graf Philipp Eulenburg und der stellvertretende Staatssekretär von Bülow mit nach Budapest. — Wie die „Berl. Polit. Nachr." hören, hat sich Staats sekretär Graf Posadowsky an der Abnahme des Reichspost dampfers „Bremen" hauptsächlich deshalb betheiligt, um von den neuesten Sicherheitsvorrichtungen gegen Schiffsunfälle, be sonders von der Herstellung des Collissionsschutzes, Kenntniß zu nehmen. Es scheint, daß die Prüfung einen befriedigenden Verlauf genommen hat. Wien, 1l. September. Das „Amtsbl." publicirt eine kaiserliche Kundgebung, nach welcher der Reichsrath am 30. Sep tember einberufen werden soll. München, 11. Sept. Gestern Abend 5 Uhr schoß hier ein Tapezierer seine auffallend schöne Schwägerin, eine 22jährige Kaufmannsgattin, mit zwei Revolverschüssen nieder und ent leibte sich dann selbst. Die Frau ist schwer verwundet. Rom, 11. September. Einer Blättcrineldung zufolge suchte König Humbert in Homburg seinen Einfluß bei Kaiser Wilhelm zu Gunsten einer Verbesserung der Beziehungen Deutschlands zu England geltend zu machen. Rom, 11. September. Menoiti Garibaldi erhielt einen Drohbrief, sofort nach Empfang des Briefes an einem in dem selben angegebenen Orte 100,000 Lire niederzulegen, widrigen falls ihn die Anarchisten lösten würden. Der Briesschrewcr befindet sich bereits in den Händen der Polizei. Brüssel, 11. September. Der Personenzug Gent-Brüssel entgleiste auf der Station Sottegem. 6 Reisende erlitten Ver letzungen, darunter der Gouverneur von Flandern, Gras Kerckhove. Paris, 11. September. In den diplomatischen Kreisen wird behauptet, daß in den Friedensverhandlunqen zwischen der Türkei und Griechenland noch wesentliche Differenzen be stehen, hauptsächlich darüber, ob Thessalien erst nach Zahlung der ersten Rate der Kri gsentschädigung geräumt werden solle, wie Deutschland verlangt, oder ob die Räumung sofort nach Zustimmung des griechischen Parlaments zu den von der Ne gierung angebotenen Garantien erfolgen solle, wie England will, und ob ferner für die Controle der griechischen Finanzen ein besonderes Comitö eingesetzt, oder diese Aufgabe den stän digen diplomatischen Vertretern der Mächte in Athen überlassen werden solle. Madrid, 11. Sept. Die Einnahme der Stadt Victoria 6c la« Tunas auf Cuba rief hier große Erregung hervor. Der Ministerrath trat noch in der Nacht zusammen. Mehrere Blätter tadeln den General Weyler aufs Schärfste. Die Re gierung beschloß, energisch vorzngehen. Athen, 11. Sept. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, die griechische Regierung habe den Mächten mitgetheilt, daß sie die Controlle über die Staatseinnahmen, welche die Mächte als Garantie für die Kriegsentschädigungsanleihe fordern, an nehme. Die Frage der Garantie über die anderen Schulden ist seitens der Regierung in deren Kundgebung ganz unbe rührt geblieben. Athen, 11. September. Die griechischen Blätter drücken ihr Bedauern darüber aus, daß die deutsche Politik auf der ganzen Linie triumphirt habe, und verhehlen ihre Verwunder ung darüber nicht, daß England soviel unnütze Vorschläge ge macht habe, um zuletzt diejenigen Deutschlands anzunehmen. In officiellen Kreisen zeigt man sich in Bezug auf die Zukunft sehr optimistisch. Die griechische Kammer wird vor der Uster zeichnung der Friedensbedingungcn einberusen werden, uni die zur Deckung der KriegSentichädigung geforderten Garanticen gewisser Einnahmen gutzuheißen. New-Jork, 11. Sept. Der Vorschlag betreffend den Schiedsvertrag zwischen Haway und Amerika wird von den hiesigen Blättern verurtheilt. Der „Sun" sagt, man solle jeden Schiedsvergleich verwerfen, da die Beziehungen zwischen den beiden Staaten täglich gespannter werden. As/' 6//-S neu AsbrLuobt oäsr ckissslbs visäsr aukbssssrn vill unä gg- vübnt ist sing nnä gsäis^sns iVÄars Lu Irg.uksn, Luäst sins rsivks Husumbl gstor üx unä kortiA 88s.rdsitstsn Vssokesrtilcel, sovi« sünuntliobsr risob-, Uüeben-, Seit- unä Nirtksvbsktswssvke, Ksrckinsn, lUöbelstotke, Isppivke, Lettvorlngen, Lettfeckern unä 8teppäso1o!n in nur besten llustitsten XU tbntMokliok LusssrASvübnIisk biljigsn krsissn in äsr Vssokeksdrik von L^s//sz?^zN^, Lühs r?s/° l4-sAs/AS6Ss nzrrk L/os/s/^ss/Nosss L und unappetitlich ist es, Fliegengift in Tellern aufzustellen. Wer diese Quäl geister auf einmal in 5 Minuten los werden will, benütze nur das weltberühmte „Dalma" von Apoth. Eug. Lahr in Würzburg. (Siehe heutiges Inserat.) Lilligs Lssugxjnsll« Air
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