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berichtet: Der hier verhaftete Daubenspeck kann, wie sich in zwischen herausgestellt hat, höchstens Mitwisser eines Anschlages gegen das Leben des deutschen Kaisers sein. Das Haupt der angeblichen Verschwörung, für welche noch Beweise fehlen, soll ein in der Provinz lebender Anarchist sein, welcher auf Grund einer Haussuchung soeben in Blankenberghe durch den Brüsseler Commissar Banwin verhaftet wurde. Banwin weilt augen blicklich in Ostende, wo er Complicen des Verhafteten aufzu finden hofft. Ferner wurden heute 17 Anarchisten aus Bel gien ausgewiesen, welche aus Frankreich verjagt worden waren. Die meisten von Ihnen sind Franzosen und Polen und werden nun wohl wieder nach Frankreich zurückkehren. Würzburg, 2. September. Der bei oer gestrigen Parade- tafcl vom Prinzregenten ausgebrachte Trinkspruch lautete: „Ich danke Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen, Meinem hochwillkommenen Gaste und mäch tigen Verbündeten, für die Gnade, daß Se. Majestät die heutige Parade des 2. bairischen Armeecorps durch Ihre Gegenwart verherrlicht hat, um so mehr, als grade heute vor 27 Jahren die bairische Armee in glorreichem Kampfe für das gemeinsame Vaterland geblutet hat. Ich danke Ihrer Majestät der Kaiserin für Ihre huldvolle Gegenwart, wodurch das militärische Fest verschönt und geweiht wird. Ich danke Ihren Majestäten, den Königen von Sachsen und Würtemberg, Sr. königlichen Hoheit ^em Großherzog von Hessen und Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen, daß sie Meiner Einladung so gnädig Folge geleistet haben. Ich trinke auf das Wohl Ihrer kaiserlichen und königlichen Majestäten und auf das Wohl sämmtlicher anwesenden fürstlichen Gäste. Sie leben: Hurrah! Hurrah! Hurrah!" Hierauf antwortete der Kaiser: „Eurer königlichen Hoheit wage Ich im Namen Meiner Gattin und in Meinem von ganzem Herzen Meinen innigsten Dank auszusprechen für den herrlichen Empfang und die gnädigen Worte Eurer königlichen Hoheit, sowie für die Ein ladung zu der heutigen Parade. Es war ein ganz besonders weihevoller Tag, und Ich freue Mich vornehmlich, daß Ich den heutigen Ehrentag der bairischen Armee in ihren Reihen habe verleben dürfen. Ich beglückwünsche Eure königliche Hoheit wegen der vorzüglichen Haltung des Corps und bin in der festen Ueberzeugung, daß es genau so wie vor 27 Jahren, wenn es Noth thun sollte, allezeit bereit sein wird, für die Herrlichkeit des Reiches einzustehen. Ich danke Eurer königlichen Hoheit auch für den herrlichen Empfang in der schönen alten Stadt Würzburg und bringe von ganzem Herzen das Wohl Eurer königlichen Hoheit und Eurer könig lichen Hoheit Familie aus. Hurrah! Hurrah! Hurruh!" Italien« Rom, 2. September. Der „Pol. Corr." zufolge wird in maßgebenden Kreisen betont, daß die deutsche Reise des Königspaarcs, obgleich sie keine politische Tendenz verfolge und nur die Abstattung eines Gegenbesuches für die zwei Besuche des deutschen Kaiserpaares in Italien bezwecke, immer hin als eine neue Bekundung des unerschütterlichen Bestandes des Dreibundes auch eine politische Bedeutung besitze. Die Zusammenkunft König Humberts mit Kaiser Wilhelm gewinne überdies durch den Umstand besonderes Interesse, daß sie kurz nach dem Besuch des Präsidenten Faure in Rußland stattfinde. Vermischtes. (kin französischer Kriegsschatz im Main. Bian schreibt aus Frankfurt a. M.: Nachdem vor einigen Tagen bei den fiscalischen Baggerungen im Main unterhalb der alten „Sachsen- Häufer"-Brücke hier einige Münzen und Plomben gefunden worden waren, fand auf Anordnung des Königlichen Wasser- bauinspectors Herrn Hahn eine systematische Untersuchung der ganzen Fundstelle mittelst eines Dampfbaggers statt. Die interessante Arbeit erfolgte unter der Leitung des Herrn Hahn, sowie des Herrn Wasserbauinspectors Rößler und war vom besten Erfolge begleitet. Es sind über dreihundert größere und kleinere Goldstücke aus dem Ende des vorigen und dem Anfang dieses Jahrhunderts gefunden worden, die geschichtlich zum Theil interessant sind, so namentlich Münzen des König reichs Westfalen, von Napoleon I., Ludwig XVI., Ludwig XVIIl. u. s. w. Man vermnthet, daß die Goldstücke, wie die eben falls daselbst gefundenen Plomben, aus einer im Jahre 1815 auf der Flucht von der Brücke in den Main geworfenen französischen Kriegskasfe stammen. Wie wir erfahren, sind in früheren Jahren von Fischern bei kleinem Wasserstande stets Goldmünzen an dieser Stelle gefunden worden. Ueberfall durch Seeräuber. Französische Zeitungen berichten von einem Ueberfall des englischen Dampfers Pegou durch atchinesische Seeräuber in der Malakkastraße. Das Schiff nahm am 11. Juli an der Station Edee zwischen Penang und Atschin ein Dützen Atschinesen an Bord. Dem in diesen höchst gefährlichen Gegenden üblichen Brauch zuwider, unterließ der Capitän Roß es, die Reisenden zu durchsuchen, und so blieben diese im Besitz ihrer ^versteckten Waffen. Desselben Abends drangen drei der Atschinesen plötzlich in die Cabine des Ca- pitäns, der mit dem ersten Officier beim Essen saß, erdolchten ihn und brachten seinem Tischgenossen gefährliche Wunden bei. Die übrigen Atschinesen ermordeten unterdessen den Steuer mann, verfolgten darauf die an Bord befindlichen 60 Reisenden, von welchen 40 niedergemetzelt wurden, raubten die Schiffscasse im Betrage von 15,000 Dollar und verließen darauf mit ihren Genossen den Dampfer aus dessen Rettungsbooten, mit welchen sie die Küste erreichten. Den überlebenden Reisenden des Pe gou gelang es am folgenden Tage, in dem nahen Hafen Tel- tuk-Semane zu landen, wo sie den Ueberfall der holländischen Behörde anzeigten. Ein deutscher Matrose zum Tode verurtheilt. Wie der „Voss. Ztg." telegraphirt wird, bringt die Londoner „Times" folgende Depesche aus Petersburg: „Ein deutscher Matroje, der einen Russen im öffentlichen Garten zu Peters burg während der Anwesenheit des Kaisers erstochen hatte, wurde vom Kriegsgericht zum Tode verurtheilt und erschossen, sobald das deutsche Geschwader die russischen Gewässer verlassen hatte." Die Nachricht klingt höchst unwahrscheinlich. Wäre ein Todesurtheil gesprochen und vollstreckt worden, so würoe dies doch wohl amtlich mitgetheilt worden sein, wie dies sonst üblich ist. Auch frühere Nachrichten über standrechtliche Exe kutionen in Köln und Kiel haben sich als Erfindungen heraus gestellt. Ein Heirathsantrag. In Wien fand dieser Tage eine Gerichtsverhandlung statt, in der die Probirmamsel Lud milla Scherret wegen Diebstahls angeklagt war und zu einer längereren Freiheitsstrafe verurtheilt wurde. Die Verant wortung der Angeklagten hatte keinen besonders günstigen Eindruck hervorgebracht, umsomehr, als sichhcrausstellte, daßnichtNoth son dern Leichtsinn zu dem Delikt geführt hatte. Sic lei so gar gern auf der Trambahn gefahren, meinte einmal entschuldigend die Angeklagte. Nunmehr berichten Wiener Blätter: „Wenige Tage nach der Verhandlung fand sich im Bureau des Ver- handluugsleitcrs Landgerichtsrathes Dr. Neubauer mit dem Vertheidiger der Scherret, Dr. Stimmer, ein in jeder Be ziehung distinguirter Herr ein, der um eine Unterredung mit der Scherret bat, die ihm aber nicht bewilligt werden konnte. Der Herr gab nun die Erklärung ab, daß er fest entschlossen sei, Ludmilla Scherret nach ihrer Entlassung aus der Strafe sofort zu heirathen. Nachtrag. Berlin, 3. September. Neber den gestrige« Besuch des Königs von Siam in Friedrichsruh wird noch ge meldet: Der König wurde auf dem Bahnhöfe vom Grafen Rantzau empfangen nnd zum Schloff geleitet, vor wel chem Fürst Bismark iu Civilkleiduug «ud im Ehlinder- hut den Gast erwartete. Nach erfolgter Borstellung wnrden die Besucher ins Schloff geleitet, wo -er Fürst sich mit ihnen auf das Lebhafteste uuterhielt uud die Conversation i» angeregtester Weise führte. Nach dem Thee fahr der König nach anderthalbstündigem Auf enthalt nach Hamburg zurück. Ter Fürst geleitete seinen Gast bis zum Schloffportal, wo der Zug hielt. Tas Publikum brachte dem Scheidende» ein dreifaches Hoch, währen der Fürst von den zahlreicher« Zuschauern um ringt wurde, mit deuen er noch einige Zeit im Ge spräch vor dem Schloff verweilte. Eine gestern in Hamburg abgehaltenc groffe See mannsversammlung forderte die reichsgesetzliche Rege lung der Frage der Beköstigung und des Logirwesens der Seeleute. Berlin, 3. September. Wie aus Nürnberg ge meldet wird, besichtigte das Kaiserpaar gestern Nach mittag die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Tas Fest mahl im alten Rathhaussaal begann nm 6 Uhr. Ter Kaiser nnd -er Prinzregcnt brachten bei Tafel Trink- sprttche aus. Um Uhr erfolgte die Abreise nach Würzbnrg. Amsterdam, 3. September. Tie touaugebende Presse bezweifelt die von den englischen Zeitungen ver breitete Nachricht, die Gemahlin -es Präsidenten Krueger wirke auf -ieseu ein, znrückzutreten. London, .3. September. Das Ende des Mechauiker- streiks ist nicht abzusehen, nachdem infolge -es hart näckigen Widerstands der Arbeiter wie -er Arbeitgeber -ie Berhan-lunge» als abgebrochen gelten können. Seit Ansbruch -es Streiks habe» 200 Firme» -c» Acht stundentag bewilligt. Nichtsdestoweniger wir- -er defi nitive Sieg der Arbeiter noch bezweifelt, da die groszen Firmen in Lock.Out sich auf keiue Zugeständnisse ein lassen wollen. Es steht zn befürchten, das; die Anknnft der deutschen Ersatzarbcitcr eine» allgcmei»e» Ausstan- z»r Folge habe» wir-, -em sich alle Arbeitervereine soli-arisch erklären. KlMrMiMW Mischen u. WAltz Abfahrt von Hohenstein nach Chemnitz: 12,81 P — 3,26 Ä. — 5,07 B. — 6,14 B — 6,55 A — 7.31 B (Ächml^.) — ,47 B. - 9,23 B. -- 10,38 B. — 12,< 3 41. — I/>0 N 2 07 - 3 35 Si. — 4,55 N — 5.42 (Lchil.^) 6.00 4t 6,51 St. - 6 57 N. — 7.38 N. «Slimell,.) — 8.30 A. - 16 07 N Abfahrt von Chemnitz (Hptbhf.) nach Hohenstein: 31, V.- 4.26 « 5,42 B.— 7,16 H. j Schnell»., - 7.25 «. '>,16 B — 10,00 B. — 12,06 St. - 12,27 St 3,04 (nb Nicolm-Bvritedt N 3.06 4,30 St — 5,55 St. — 6 00 N. — 7.1l 4t. 7,31 N. — ad Nicotai-Poritadt) - 747 St. Si>»eii,ttq — 8,53 St 13,48. — N — wirkt 8t«Meii8wertIi! k8 Miet »Mer- troffen sicher und schnell jedwede Art von schädlichen Jnsecten und wird darum von Millionen Kunden gerühmt und gesucht. Seine Merkmale sind: 1 die versiegelte Flasche, 2. der Name „Zachcrl". 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September 1897. Todesanzeige. Allen Freunden und Bekannten zur traurigen Nachricht, daß am 4. Juli unser lieber Sohu uud Bruder, der Baarkassenführer im 21. Lebensjahre auf Haiti, West indien, am gelben Fieber verstorben ist. Dies zeigen tiefbetrübt an die trauernden Hinterlassenen. Hohenstein, Oberlungwitz, den 3. September 1897. 1o^8- u.Kegi'sdiim-knrkigk. Hont« Vormittag b/^2 Olir vsrsotrisd Nitok lidn^om sokvvsrom I,sidsn unssx lisbvs Lind n i 1 2 im äütor von 3 üatirsn 8 Nonatsn. Lis Ilevrdi^nn^ dos tllsursn Lnt- sotilirkgnonllndst8oonii.dgndI^aolimitt!i,K '/,3 tltir untor irsiviHi^sr ös^Ioitun^ von dsr IVoUnun^ aus statt. Om stillos Hoiloid trittst «ermann 8climldt und ?rau. 8oUnt^ontlnns «otrsnstsin, 2. 8optsm- dsr 1897.