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WMtMtr Tageblatt jeden Wochentag abends für den folgenden 'OM M nehmen die Expedition bis Vorm. 1« Uhr Tag und kostet durch die Austräger pro WDAV N» «WUU W W W W "U. W^ WWW W. I sowie für Auswärts alle Austräger, dcsgl. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 M^ V MM WNM W M 'M^M' M M/ WM' M MUM" 'M alle Annoncen-Expeditionen zu Original« frei ins Haus. r r ck Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsbla den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. dir. 184. Mittwoch, den 11. August 1897. 47. Jahrgang. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königl. Amtshauptmannschaft ist die Geschäftszeit für hiesige Gewerbetreibende Sonntag, den 15. d. M. auf 10 Äunden bis abends 9 Uhr gestattet worden, was hiermit bekannt gegeben wird. Hermsdorf, den 10. August 1897. Götze. Bekanntmachung. Mittwoch, den 11. d. M. Gemeindeanlagen-Einnahme, Vormittag Restanrant Nöder, Nachmittag Gemeindeexpedition. Hermsdorf, den 10. August 1897. Götze. Sächsisches. Hohenstein, den 10. August 1897. Die Festausschüsse unseres Militärvereins entwickeln eine rege Thätigkeit, um die Fahnenweihe und das goldene Jubel fest der Vereinsgründung besonders am Sonntag, den 5. Sep tember zu einem rechten Festtag für den ganzen Ort und seine Gäste auszugestalten. Insbesondere ist es der Festzug, der in- wsern von allen ähnlichen Veranstaltungen sich vortheiihast abheben dürfte, als hierfür besondere Arrangements in Aussicht genommen, wie sie in unseren Mauern noch nicht zu Tage ge treten sind. So sind für den Festzug Festwagen und mili- tärische-historische Gruppen, beritten und unberittcn, in Aussicht genommen. Eine gut ausgestattete FiPzcitnng wird am Vor abende des Festes in einer Auflage von 1000 Exemplaren zur Ausgabe gelangen und .an Inhalt: Festgedicht, Auszug aus Hohensteins Chronik, viele humoristische Kleinigkeiten und einen Annoncentheil bieten. Vor 10 Jahren, anläßlich der 40jährigen Jubelfeier war die Fcstzeitung schon am Vorabende vergriffen. Das Naumannsche Musikchor wird zum Commers am Vorabend, beim Festzugc und dem daraus folgenden Con- cert sein Bestes bieten. Die recht geschmackvollen Einladungen an die hiesigen und auswärtigen Vereine sind bereits ergangen und so steht zu hoffen, daß auch die Anmeldungen zum Feste nicht ausbleiben, von hier aus um so mehr, als der Militär verein sich immer mit an die Spitze stellte, wenn es galt, pa triotische Kundgebungen ober dergleichen Festlichkeiten zu ver anstalten. Die hiesige Bewohnerschaft wird es sich nicht nehme« lassen, dem Militärvcrein bei seinem Jubelfeste Beweise der An erkennung zu geben dafür, daß seine Glieder wicht nur als Militärs in den Dienst des Vaterlandes, sondern auch nach der Rückkehr in die Bürgerlichen Verhältnisse stets sich in den Dienst für das All gemeine gestellt haben und welche Veranlassung sich auch bot, der Militärverein dem Wunsch der Behörden und der Bürgerschaft gern Folge leistete. Umsomehr dürfte auch die Bewohnerschaft die Gelegenheit, welche sich jetzt bietet, freudig ergreifen, durch Schmückung der Straßen dem Jubelverein Dank zu zollen, um den auswärts eintrcffenden Gästen zu zeigen, wie hoch Hohen steins Bürger den Soldatenstand ehrt. Sollten etwa hiesige Vereine oder auch Innungen sich veranlaßt fühlen, zur Aus stattung des Festzuges beitragen zu wollen, so dürfte es dem festfeierndcn Vereine nur lieb sein und ist in zweiter Linie der Zweck dieser Zeilen, hierzu Anregung zu geben. Die Sammlung für die Wasfergeschädigten hat in Ernst- thal ms ;etzt folgendes Eraebniß: 200 Mk. aus der dortigen Stadtkasfe, 903 Mk. aus den Privatsammlungen, zusammen 1103 Mk. Einige kleine Beiträge, sowie eine Sammelliste stehen noch aus. Dem nächsten Landtag soll u. A. auch eine Vorlage zu gehen betr. die Einführung einer Vermögenssteuer. Dieselbe ist zur Zeit Gegenstand eingehender Berathungen im Königl. Finanzministerium, iu ihren allgemeinen Grundzügen dürste dieselbe aber feststehen. Dem Vernehmen nach soll bei dieser Vermögenssteuer nicht uur die Besteuerung ertragsfähiger Ver mögensobjecte ins Auge gefaßt sein, was einer besonderen Be steuerung fundirter Einkommen neben der bereits bestehende« Einkommensteuer oder einer Ergänzung derselben gleichkommen würde, sondern es sollen hiervon auch die Vermögensobjecce getroffen werden, welche zur Zeit nicht ertragsfähig sind, so z. B. Bauland. Bei Objecten der letzteren Art würde wahr scheinlich die landesübliche Verzinsung des Kaufpreises bez. Schätzungswerthes als Maßstab für den Steuersatz angenommen werden. - So berechtigt im Allgemeinen bei der Besteuerung die Unterscheidung zwischen fundirtem und nicht fundirtem Ein kommen ist — der Mangel dieser Unterscheidung ist unserem Einkommensteuergesetz schon oft zum Vorwurf gemacht worden — und so viel sich auch für die Besteuerung gewisser crtrags- loser Vermögensobjecte, welche als Gegenstände der Spekula tion schließlich oft einen großen Gewinn bringen, Vorbringen läßt, werden von anderer Seite gegen diese neue Steuer doch auch schwere Bedenken erhoben werden. Zum nicht geringen Theil wird dieselbe eine ähnliche Wirkung haben wie die Kon- ' eingefügt. Er gewann dortselbst beim 100 Km-Fahren die > Meisterschaft des Deutschen Radfahrerbundes in der kurzen Zeit von 2 Stunden 44 Minuten 52 Sekunden glänzend. (Siehe Bremen.) Die Mannschaften der Feuerwehr. Mit dieser Ueberschrift versehen bringt die in Cölln (Elbe) erscheinende Sächs. Feuer wehr-Zeitung in ihrer letzten Nummer folgende zeitgemäße Mahnung. Die entsetzliche Wasser-Ccuastrophe hat namenloses Unglück verursacht, aber als echte Helferin und Retterin in der i Noth hat sich aller Orten die freiwillige Feuerwehr erwiesen. Hiermit soll aber keineswegs ein Loblied auf dieselbe angestimmt , werden, sondern es soll bei dieser Gelegenheit einmal öffentlich der Frage näher getreten werden: „Wer" ist die freiwillige Feuerwehr? Hierauf giebt es zwei Antworten: An manchen Orten die Bürger der Stadt, die angesessenen Bewohner des Dorfes, welche es als eine Ehrensache betrachten, oer Mitbürger Eigenthum zu schützen und allen Mitbewohnern in Noth und Gefahr helfend und rettend beizustehen. An vielen andern Orten aber —, leider nur ein kleiner Theil der Vorgenannten, der größte Theil arme Arbeiter und zugereiste Handwerksge sellen! Manche Feuerwehr hat mit dem fortwährenden Wechsel dieser opferwilligen Leute zu rechnen, hat Noth, die entstehenden Lücken auszufüllen, ja erreicht oft nicht den unumgänglich nöthigen Mannschaftsbestand? Traurig aber wahr! Ja wenn bei dec Feuerwehr das Gehorchen und das Arbeiten nicht wär!' Wie hübsch und gemüthlich lebt sich's da in anderen Vereinen? Wie oft muß die faule Ausrede herhalten, geschäftlich kciiw Zeit übrig zu haben für die Feuerwehr, aber wie viel Zeit wird beim Frühschoppen, am Stammtisch und sonstiger ost ganz kostspieliger Vereinsmeierei vertrödelt, ganz abgesehen davon, daß an den Uebungen und Arbeiten der Feuerwehr mit Gaffen und Kritisiren obendrein Theil genommen wird! Sollte sich so mancher thatkräftigc junge Mann nicht beschämt fühlen, wenn er jetzt beim Lesen der endlosen trostlosen Nachrichten aus allen Gegenden immer und immer wieder auf die Hilfe leistungen der freiwilligen Feuerwehren stößt? Sollte er sich nicht für verpflichtet fühlen, dort mit einzutreten, wo er hinge hört, in die Reihen der immer hilfsbereiten Schaaren, nicht aber ferner müssig bei Seite zu stehen? Um so größere An erkennung gebührt aber jedem armen Arbeiter, jedem braven Handwerksgesellen, der als freiwilliger Feuerwehrmann in diesen schweren Tagen und Nächten seine Kräfte gern und willig für Leben und Eigenthum der Mitmenschen eingesetzt hat. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Das Deutsche Exportmusterlager, Berlin 8., Dresden«- straße 34/35. In allen großindustriellen Kreisen zeigt sich für dieses Unternehmen, dessen Bestreben speciell auf die Förderung des deutschen Exporthandels gerichtet ist, von Tag zu Tag ein stetig wachsendes Interesse. Sehr bedeutende Berliner und sächsische Großindustrielle sind bereits an dem Unternehmen be- theiligt, mit andern deutschen Exportfirmen sind Unterhand lungen angebahnt und täglich laufen mehrere Anmeldungen leistungsfähiger Exportfabrikanten ein. Im Juli 1897 statteten dem Unternehmen mehrere Importeure und Einkäufer einen Besuch ab. Die Wohnsitze der betr. Herren waren Amsterdam, Baku, Glasgow, Jerusalem, Johannesburg, London, Lyon, Mer- sina, New-Jork, Paris, Rio de Janeiro, Rustschuk, San Paulo, Santiago de Chile, Sydney, Tiflis, Valparaiso und Zürich. Weitere Besuche von Importeuren und Einkäufern sind bereits für den Monat August angezeigt. In den Gartenlocalitäten des Hotels zum goldenen Helm in Lichtenstein ist die unter dem hohen Protectorate Ihrer Durch!. Frau Erbprinzessin von Schönburg-Waldenburg stehende 1. Bienenwirthschaftliche Ausstellung mit Prämiirung und Verloosung, veranstaltet von den Bienenzüchtervereinen von Lichtenstein-Callnberg und Oelsnitz i. E. am Sonntag er öffnet. Die Prämiirung geschieht in Gegenwart des Herrn Kreissecretärs Ritter rc. Wilsdorf aus Chemnitz. Hoffentlich wird dies Fest nicht nur allein den Imkern Gelegenheit geben, hre Schaffenskraft auf dem Züchtungswege zu bereichern, son dern auch das Publikum größeres Interesse dem Jmkerstande abgewinnen. vertirung der Staatspapiere, von welcher ebm nicht nur der Großkapitalist, sondern eine Menge von kleinen Rentnern und Instituten (Stiftungen) rc. .getroffen werden, bei denen eine Schmälerung des Zinsengennsses durchaus nicht erwünscht ist. Namentlich aus diesem letzteren Grunde erscheint es dringend .geboten, die Frage eingehend zu prüfen, ob der Stand unserer Staatsfinanzen die Einführung einer solchen Steuer erheischt, nachdem jene Kreise erst vor kurzer Zeit durch die Konvertirung der Staatsanleihen hart getroffen worden find. Auch die An nahme eines niedrigen Steuersatzes kann über die prinzipiellen Bedenken in dieser Richtung kaum hinweghelfen. Beim Herannahen der militärischen Herbstübungen wird darauf.aufmerksam gemacht, daß es sich empfiehlt, Postsendungen für die an den Uebungen Lheilnehmenden Officiere und Mann schaften nicht nach den in kurzen Zeiträumen wechselnden Marschquartieren, sondern siets nur nach dem Garnisonorte zu richten. Für die richtige und schleunige Weitersendung dieser Briefe u. s. w. wird dann postseitig gesorgt. Ferner ist es dringend nothwendig, in den Aufschriften der Sendungen an Unterofficiere und Mannschaften außer den Familiennamen, welchem nach Umständen Vornamen Ed Ordnungsnummcr hinzuzufügcn sind, den Dienstgrad und Truppentheil (Regiment, Bataillon, Compagnie, Schwadron, Batterie, Colonne u. s. w ) genau anzugeben. Ebenso bedarf cs auch bei Sendungen an Officiere und Einjährig-Freiwillige der genauen Angabe des Truppentheils, da die Regimenter, Bataillone u. s. w. oft aus einander gezogen und auf verschiedene Quartierortc vertheilt werden. Mangelhafte Aufschriften der Manöver-Postsendungen können leicht eine Verzögerung in der Beförderung und Bestell ung zur Folge haben. Für die Nach- oder Rücksendung von Postanweisungen, gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsend ungen, sowie der gegen ermäßigtes Porto beförderten Soldaten- packete ohne Werthangabe bis zum Gewicht von Z kg einschließ lich wird kein Porto erhoben. Die Sigrale sür Infanterie und Cavallerie haben eine theilweise Umänderung und Ergänzung erfahren, sie sollen bei den diesjährigen Manöver» zum ersten Male praktisch erprobt werden. Neu hinzugetrcteu ist das Signal „Straße frei", wo nach die marschirenden Truppen gemäß der Felddienstordnung die little Hälfte der Straße freizumachen haben, und das Signal „Abrücken", worauf die Truppen nach Schluß des Manövers oder Ler Felddienstübung ohne Weiteres in ihre Quartiere oder sonstige Bestimmungsorte abrücken. Auch ein neues, für alle Waffengattungen giltiges Signal für Alarm wurde eiugcsührt, .und die ebenfalls für alle Waffen giltigen Signale für Adjutantenruf und Feuerlärm abgeändert. Das frühere übliche Signal „das Ganze sammeln" wird als Alarmsignal nicht mehr gebraucht. Der sächsische Rsdfahrerbund hält am Sonntag, den 22. August seine Dauerfahrt Zittau-Leipzig (204 Kilometer) ab. Nennungen sind bis 16. August an Herrn Rob. Weniger, Leipzig, Hohestraße 48, zu sende«. Es sind tV. für Herren fahrer Ehren preise von 100, 75, 50, 25, 15 und 10 Mark und 8. für Berufsfahrer Geldpreise in gleicher Höhe ausgesetzt. Sonntag, den 22. August, Nachmittags fiz4 Uhr auf dem Sportplatz zu Leipzig gelegentlich des Schlußkampfes um den großen Preis von Leipzig Erinnerungsfahren an die Distanzfahrt Zittau- Leipzig 1897. Strecke 2000 Meter. Eventuelle Vorläufe über 1000 m, die 3 Besten eines jeden Vorlaufes starten im Ent- scheidungSlauf 3 gravierte Ehrenpreise im Werthe von Mk. 50, 30 und 20. Zugelassen alle diejenigen Theilnehmer der Distanz fahrt Zittau-Leipzig, welche die Strecke innerhalb 12 Stunden vorschriftsmäßig zurücklegten. DaS Rennen muß mit derselben Maschine und im Tourenanzug wie zur Distanzfahrt gefahren werden. Einsatz wird nicht erhoben. Meldungen müssen Vor mittags am Ziel in Paunsdorf oder Nachmittags bis fiz4 Uhr auf dem Sportplatz (Bureau) bei Herrn Arthur Klarner, Vors. des Sport-Ausschusses des S. R.-B. eingereicht werden. Der bekannte Meisterschastsfahrer von Deutschland, Herr Fritz Opel, Mitglied des Mitweidaer Radfahrervereins „Ger mania", hat in Bremen seinem Ruhmeskranze ein neues Blatt >