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Hohensteiner Tageblatt : 24.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189703249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18970324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18970324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohensteiner Tageblatt
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-03
- Tag 1897-03-24
-
Monat
1897-03
-
Jahr
1897
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 24.03.1897
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Kaiserschloß erhebt, und in dem der Künstler, der am Schlüsse Die Versammlung genehmigte die vorgelegte Jahresrechnung der Eröffnungsfeierlichkeit vom Kaiser durch'Händedruck und und wählte die ausscheldenden Mitglieder des Aufsichtsrathes, Aufmache noch besonders geehrt wurde, den Dank der Nation Zerren Generalkonsul Albert de Dinare Eduard Kunatk und ! «r..-- Der zweite Tag der Hundertjahrfeier des au Lange dauerte cs, bis die ungeheure Mei hin hatten sich um zwei Obelisken ein Veteranencorps, die Zu beiden M 1 I Ki be l'g K da sie wi Kc bli. kön stel wie Kle die ihr voi Di Go ma Ge uni der Hai her die reg Go Ka zur das die voi M Kr Gi kei de< gei vo ed ni' be wc< Die Aß De wei hab des ord öffi auf 'st sch de bü ha cii he be P rei du jäl U? lic tis M Sc seii tes sitz ses Hel dei wc sch ein nie zu bo bö al> an den Wiederaufrichter des Reichs in schöner Weise zum Aus druck gebracht hat. eine letzte Zusammenkunft mit seiner Frau und seinem Sohne gestattet. Gersdorfer Steinkohlenbau-Verein. Nach Beschluß der Generalversammlung vom 18. ds. Mts. kommt für das Jahr 1896 eine Dividende von 18 Proc. auf die Stamm-Prioritäts- Aktien Serie 1, 16 Hz Proe. am die Siamm-Prioritäts-Aktien Serie 2, 6V2 Proc. auf die Stamm-Aktien zur Vertheilung. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 22. März. Der Erlaß des Kaisers, in dem eine gemeinsame deutsche Cocarde für die gesammte deutsche Armee nach einmüthigem Beschlusse der Bundesfürsten und der freien Städte eingeführt wird, hat hier am Jubeltage einen gewaltigen Eindruck gemacht, und der Widerhall, den die Kundgebung im Reiche wecken wird, wird ihn nur verstärken können. Oftmals ist, und vielleicht nicht ohne Grund, Klage dar über geführt worden, daß der Rcichsgcdanke im Zurückebben begriffen sei und particularistische Regungen sich breiter machten, die, wie man hätte glauben sollen, nach den Siegen von 1870/71 für immer auf das bescheidene Maß zurückgeführt worden wären, in dem die Verfassung des Reichs ihnen noch Raum gewährt. Run ist an der Stelle, von der die Einigung des Reichs ausgegangen ist, in dem Heerbanne des deutschen Volks ein Zeichen aufgericktet, das für alle Zeit und allen Völkern verkünden soll, daß das einige Reich, welches in hartem Strauße mit dem Blute vieler edler deutscher Krieger zusammengekittet worden, für immer aufgerichtet ist den Freunden des Friedens zum Segen und zur Freude, den Feinden aber zum Schrecken und Verderben. Als um die elfte Stunde des Tages, an dem vor 100 Jahren der Neubcgründer des Reichs das Licht der Welt er blickte, die Hülle von dem schönen Denkmal fiel, das die Nation ihrem Herzog im Einigungskampfe errichtet, da ging ein Gerücht durch die Reihen, daß noch eine andere Kundgebung des jetzi gen Kaisers dem deutschen Volke zeigen werde, daß so manche Zeichen, die die Oeffentlichkeit in den letzten Wochen beschäftigt hatten, schlecht und falsch gedeutet worden seien. Heute hat Alles dem Denkmal zugejnbelt, das sich neben dem alten schließen konnte, den Denkmalsplatz zu verlassen. Die Enthüllung des Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm den Großen. Mit der Enthüllung des Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm den Großen haben heute die Feierlichkeiten aus An laß des 100. Geburtstages des ersten deutschen Kaisers ihren Höhepunkt erreicht. Die Feier war ein großartiges und glän zendes Schauspiel, das jedem Theilnchmer wohl auf immer unvergeßlich bleiben wird. Der Frühling hatte sich mit furcht baren Stürmen angekünoigt und noch gestern herrschte die Be sorgniß vor, daß das Wetter die Erhabenheit der Feier beein trächtigen könnte, aber wenn der Himmel auch am frühen Mor gen grau bedeckt war, so brach doch allmählich die Sonne durch bas Gewölk; gerade, als die eigentliche Feier beginnen sollte, beleuchteten ihre Strahlen mit ihrem Glanze den großen Fest platz. Schon Zu früher Stunde waren die Berliner und die vielen herbeigereistm Fremden aus den Beinen, um sich wenig stens in der Nähe des Denkmals oder in den angrenzenden Straßenzügen sich einen Platz zu sichern, von dem aus man etwas sehen konnte. Die an das Denkmal unmittelbar an grenzenden Straßentheile waren polizeilich abgesperrt. Die Fenster und Dächer der in der Nähe gelegenen Häuser waren von einer schaulustigen Menge dicht besetzt, an den Fenstern des „Rothen Schlosses" waren Tribünen errichtet/die bis hoch hinauf besetzt waren. Den herrlichsten Schmuck des Denkmals platzes bildete das große Eosandersche Portal des königlichen Schlosses. In und vor dem Haupleingang des Portals war das große Pupurzclt für die Kaiserin uns die Bundesfürsten errichtet, an den Nebeneingängen standen die Zelte für die Prinzen und Prinzessinnen der Fürstenhäuser. Zu beiden Seiten dehnten sich langgestreckte Tribünen aus. Auch zu bei den Seiten des Denkmals waren solche errichtet, die der ge waltigen Zahl der geladenen Gäste Raum boten. Zur Feier war auch die ganze Berliner Garnison aufgcboten. Die Trup pen standen zunächst in Parade vom Lustgarten aus bis zum Brandenburger Thor auf beiden Seiten der Linden; am Lust garten begann die Aufstellung der Infanterie, die Kavallerie, Artillerie und der Train hatten ihren Platz nach dem Bran ab UI! bil he g« ur ga G de ur V al! ba be er Das Kaiierpaar im Mausoleum. Den heutigen Festtag eröffnete der Besuch Ihrer Majestäten Kaisers und der Kaiserin im Mausoleum zu Charlotten burg. Die fünf Kilometer lange Zusahrtstraße war in eine Aus dem Gerichtssaal. Zwickau, 20. März. Heute erfolgte die Verurtheilung des 21jährigen, aus Hinternah i. Pr. gebürtigen, zuletzt in Ernst thal wohnhaft gewesenen, wegen Diebstahls mehrfach vorbestraf ten Handarbeiters Carl Friedrich Hartleb wegen eines Ende Januar d. I. in Ernstthal unter den Voraussetzungen des Rück falles und unter Erbrechen von Behältnissen verübten Geld diebstahls zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängniß. hellte sich allmählich auf. Während mit klingendem Spiet me Truppen zur Paradeaufstellung Unter den Linden heranzogen, begannen sich die Tribünen zu füllen. Die glänzenden Uni formen der Generalität, der Admiralität, der Minister und die Geistlichkeit beider Confessionen boten ein lebhaftes Bild. Die Schulkinder trafen in langem Zuge ein, ebenso die Studenten schaft in Wichs mit Fahnen und den Bannern der Facultäten, die Rectoren in ihren Talaren. Ferner erschienen die Depu tationen der russischen Regimenter in Pelzmützen, die öster reichischen Husaren mit kostbaren silbernen und goldenen Kränzen, die Botschafter mit ihren Gemahlinnen sowie die Johanniter- ritter. Um 10 Uhr war der Festplatz gefüllt. Etwa 5000 Personen hatten Platz genommen. Der Commandant von Berlin, Generalmajor v. Natzmer, erschien zu Pferde. Kurz vor 10'/y Uhr, während von den Linden her die National hymne ertönte und man den Kaiser an der Front der Truppen entlang reiten sah, füllte sich auch der Pavillon. Die Kaiserin und die Kaiserin Friedrich erschienen. Das Wetter hatte sich ausgehellt; Sonnenschimmer lag über der Scene. Um 11 Uhr erschien sodann an der Spitze der Fahnencompagnie des 1. Garderegiments unter den Klängen des Dorischen Marsches in der Uniform der Garde du Corps der Kaiser. Der Kronprinz und Prinz Eitel Fritz mit dem Bande des Schwarzen Adler ordens waren bei der Compagnie eingetreten. Brausende Hurrah- Rufe des Publikums erschallten. Es folgten die Standarten schwadron der Garde du Corps. Der Kaiser hielt vor dem Zelt und commandirte: „Rührt Euch!" Der Bläserchor spielte: „Wir treten zum Beten." Generalsuperintendent O. Faber sprach ein Gebet. Der Kaiser commandirte: „Abschlagen!", zog den Pallasch, commandirte: „Gewehr über" und „Alle Mann Top. Laßt'allen!" und ließ präsentsten. Die Matrosen führten mit großer Schnelligkeit das Herablasscn der Denkmalshülle ans. Die Truppen prä- sentirten, Kanonen donnerten, die Glocken erklangen, die Musik spielte die Nationalhymne und tausendfaches Hoch erscholl. Der Bläserchor spielte einen Choral, die Fahnentruppen begaben sich wieder nach den Linden. Nun stiegen aus dem Pavillon die Kaiserin, die Kaiserin Friedrich, Prinz Oscar, der Prinzregent von Bayern, die Könige von Sachsen und Württemberg und andere Fürstlichkeiten die Treppe hinab, begaben sich zum Denkmal 'und unternahmen einen Rundgang. Viele Kränze wurden am Fuße des Denkmals niedergelegt. Als die Kaiserin nach dem Pavillon zurückging, grüßte sie zum Fenster des Schlosses hinaus, wo die Großherzogin von Baden und die jüngsten kaiserlichen Prinzen standen. Die fremden Denkmals deputationen nahmen beim Denkmal Aufstellung. Um 11'/z Uhr begann der Vorbeimarsch der Fahnentruppen der Berliner Garnison und dauerte bis gegen 1 Uhr. Der Kaiser ritt an der Spitze der Truppen, hielt dann vor dem Denkmal und ließ defiliren. Nach dem Vorbeimarsch der Infanterie, der sich Schützengilde von Charlottenburg, die Fleischerinnnng zu Pferde sowie mehrere Radsahrervereine — die Räder mit Kornblumen geschmückt — gcschaart. An einer der Ehrenpforten erwartete der Oberbürgermeister Fritzsche die Majestäten, die um 8 Uhr 50 Minuten eintrafen. Der Kaiser ließ den Wagen halten und unterhielt sich einige Minuten mit dem Vertreter Char lottenburgs. Auf der Weiterfahrt brachte die Menge den Maje stäten begeisterte Kundgebungen dar, die Schulkinder durch brachen die Postenkette und umringten den kaiserlichen Wagen, so daß dieser zeitweise nur im Schritt vorrücken konnte. Gegen 9 Uhr trafen die Majestäten bei der Ruhestätte des kaiserlichen Großvaters ein, verweilten dort eine Viertelstunde allein im stillen Gebet und fuhren sodann nach Berl'n zurück. Das Wetter ist kalt; ein frischer Ostwind scheint den früh trüben Himmel vollends aufzuklären. Die Truppeuparade Unter den Linden. Zur feierlichen Enthüllung des Denkmals Kaiser Wilhelms hatten gegen 9 Uhr die mit der Erinnerungsmedaille ge schmückten Truppen der Berliner Garnison, eine combinirte Compagnie aus beiden Seebataillonen und je eine Compagnie der Marinetheile der Marinestation der Ost- und Nordsee im Lustgarten, auf dem Opcrnplatz und Unter den Linden in Paradeuniform Ausstellung genommen. Kurz vor >^11 Uhr verkündigte ein dreimaliges Hurrah die Ankunft des Kaisers, der in der Uniform des Regimentes Gardes du Corps die Truppenaufstellung abritt in der Richtung nach dem Branden burger Thor und von den dichtgedrängt an den Fenstern und Balconen stehenden Zuschauern mit Tücherschwenken und be geisterten Hochrufen begrüßt wurde. Nach dem Abreiten der Truppenausstellung hielt Se. Majestät um 11 Uhr am Palais Kaiser Wilhelm I., vor welchem die Leibcompagnie des 1. Garderegiments z. F. mit der Regimentsmusik, die Leib-Es- cadron des Regiments der Gardes du Corps zu Fuß mit dem Trompetercorps und das Lehr-Jnsanterie-Bataillon 'mit den Spielleuten aufmarschirt waren. Bei der Leibcompagnie des 1. Garderegiments z. F. waren die beiden ältesten kaiserlichen Prinzen eingetreten. Vor dem Palais haltend, ließ Se. Ma jestät den Befehl geben zum Heraustreteu sämmtlicher, mit frischen Lorbeerzweigen geschmückten Fahnen und Standarten, die gestern in das Palais gebracht worden waren. Während die Fahnen und Standarten der in der Paradeaufstellung stehenden Truppen bei ihren eigenen Truppcntheilen eintraten, begab sich der Kaiser an die Spitze der übrigen Fahnen und Standarten zum Festplatze am königlichen Schlosse. Die Enthüllung des Denkmals. Der Festplatz mit den roth ausgeschlagenen Tribünen und den Fahnenmasten und Guirlanden füllte sich bereits um 9 Uhr. Die umliegenden Häuser waren bis zum Dach besetzt, die Dächer zum Theil abgedeckt. Der Pavillon, in rothem Sammet und Gold unter dem Eosanderportal, an dem bereits die neuen Reliefs angebracht sind, ist für die Majestäten bestimmt. Das Denkmal war verhüllt mit einem Vorhänge von Segeltuch, auf dem sich ein riesengroßer Reichsadler undBorde mit künstlichen Kornblumen befanden. Vor demselben, ebenso vor dem Pa villon waren je zwei laubgeschmückte Kanonen und eine Ehren wache ausgestellt. Das Wetter war nicht unfreundlich und' Herren Generalkonsul Albert de Liagre, Eduard Kunath und Stadtrath Richard Winckler wieder. Außer Oelsnitz i. B. beginnt nunmehr auch Kirchberg mit den Vorarbeiten zur Errichtung einer Realschule. Aus Chemnitz wird geschrieben: Wenn man jetzt die Geschäftslage der Wirkwaaren-Jndustrie betrachtet, so kann man nicht von einer freudigen Stimmung erfaßt werden, denn die Aussichten sind im Allgemeinen nicht sehr günstig. Das Haupt absatzgebiet, die Vereinigten Staaten, werden doch nach und nach ihren Bedarf an Wirkwaaren im eigenen Lande decken; denn es läßt sich nicht leugnen, daß die Konkurrenzindustrie, die sich drüben in den letzten Jahren entwickelte, schon ganz bemerkenSwerthe Leistungen zu verzeichnen hat. Dieser Um denburger Thore zu. Schon bald nach 10 Uhr waren die Geladenen vollzählig erschienen; die Tribünen w esen kein unbesetztes Plätzchen mehr auf. Neben dem Kaiserzelte nahmen Aufstellung der Reichs kanzler und die stimmführenden Bevollmächtigten zum Bundes- rath, die Ritter des Schwarzen Adlerordens, unter denen der greise Generalfeldmarschall Graf Blumenthal mit bewunderns- werther Lebhaftigkeit sich bewegte, die preußischen Minister, die Vorstandsmitglieder des Reichstages und beider Häuser des Landtages. Der Vicepräsident des Herrenhauses v. Man teuffel trug die Uniform eines Husarenmajors und der Abg. Placke, der Quästor des Reichstages, war in der Uniform eines LandwchrhauptmannS erschienen; Herr Placke ist bekannt lich einer der wenigen Landwehrosficiere der Armee, die noch das Eiserne Kreuz 1. Klaffe tragen. Den Vorständen der Volksvertretungen reihten sich sm die Generale, Admirale und Näthe erster Klasse, dec Oberpcäsidcnr, der Polizeipräsident von Berlin, die Oberbürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher von Berlin, Potsdam, Charlottenburg und Spandau, die Rec- dem Loose aufgedruckt und aufgcstcmpelt ist, zu bewirken. Ein Interessent, welcher diese Erneuerung versäumt oder sein Loos von dem nurgedachten Kollekteur vor Ablauf des 27. März nicht erhalten kann, hat sich nach Maßgabe des angezogenen 8 5 bei Verlust aller Ansprüche an das gespielte Loos an die königl. Lotterie-Direktion noch vor Ablauf des 1. April 1897 zu wenden. Behufs Revision der unter dem 2. Juni 1883 ergangenen Bestimmungen über die ärztlichen Prüfungen sind, wie eine Mittheilung aus Berlin besagt, zur Zeit Verhandlungen im Gange, und zwar hauptsächlich zu dem Zwecke, um einerseits den gesteigerten Ansprüchen Rechnung zu tragen, welche die heutige medizinische Wissenschaft an die Ausbildung der prak tischen Aerzte stellt, und andererseits einige Mängel zu be seitigen, welche bei der praktischen Handhabung der gegenwärtig geltenden Bestimmungen sich fühlbar gemacht haben. Dabei hat bereits eine Ergänzungs-Vorschrift Aufnahme gefunden, welche der „Ohrenheilkunde" unter den Lehrfächern für die Studirenden der Medizin sowie bei der ärztlichen Prüfung eine größere Bedeutung wie bisher einräumt. Eine endgiltige Be schlußfassung über die ganze Frage, die gemäß 8 29 der Reichs gewerbeordnung dem Bundesrathe zusteht, ist noch nicht erfolgt, vielmehr ist zunächst eine Anhörung von Sachverständigen und von Vertretern des Aerztestandes über die Abänderungs-Vor schläge durch die Bundesregierungen herbeigeführt worden. Wie die „Deutsche Gerber-Zeitung" hört, schwimmt gegen wärtig auf dem Meere ein größerer Posten von Gerbmaterial, der aus Deutsch-Südwestafrika kommt und dazu bestimmt ist, eingehenden Proben und praktischen Gerbversuchen in deutschen Lederfabriken unterworfen zu werden. Nach den bisherigen Untersuchungen hegt man die Erwartung, daß einige südwest afrikanische Gerbmaterialien sich für die heimische Gerberei werden verwenden lassen. In einem sächsischen Dorfe erkrankte das einige Jahre alte Kind eines Tagelöhners an krampfartigen Anfällen. Anstatt eines Arztes wurde eine „kluge Frau" herzugezogen, die das Hemdchen des Kindes unter freiem Himmel verbrennen und die Asche dem armen Kinde portionsweise einzugeben anordnete. Anderen Tages verstarb das Kind an dieser eigenartigen Medizin. Jedenfalls wird die Sache noch ein gerichtliches Nach spiel erhalten. stand dürfte auch die Ursache davon sein, daß jetzt, wo doch neue Zollerhöhungen auf Wirkwaaren in Sicht sind, noch keine großen Bestellungen von drüben eingehen Wie groß war z B. im Jahre 189 t, vor der Einführung der Mc-Kmley-Bill, der Andrang von Sendungen nach den Vereinigten Staaten, und wie gering ist jetzt der Versandt! Wenn man früherden Werth der nach Nordamerika gesandten Wirkwaaren mit etwa 40 Millionen Mark jährlich annchmen konnte, so wird man sich wohl in Zukunft mit einer weit geringeren Summe be gnügen müssen. Unsere Industrie muß sich freilich mit der Thatsache abfinden; aber andere Absatzgebiete auszusuchcn, wird gegenwärtig, wo in fast allen Ländern hohe Zölle auf Wirk waaren erhoben werden, sehr schwer halten. In Aue ist die ministerielle Verordnung eingetroffen, daß die politische Gemeinde Zelle mit Aue vereinigt wird. Die Vereinigung ist für den 1. April vorgesehen. Die Einwohner zahl von Aue wird sich dadurch auf 13,000 erhöhen. Der Kirchenvorstand zu Hainichen hat zur Erbauung des neuen Gotteshauses eine Anleihe von 300 000 Mark aus genommen, einen Thcilbetrag von 100 000 Mark bietet der selbe zur öffentlichen Zeichnung aus. Die Anleihe wird nach einem ftilgestellten Tilgungsplan mittels jährlicher Verloosung vom Jahre 1906 an mit siz Procent und den ersparten Zinsen getilgt und ist somit im Jahre 1969 vollständig zurückbezahlt. Von der Anleihe werden außer Stücken von 5oO Mk. auch solche von 100 Mk. ausgegeben. Die politischen Gemeinden Hainichens haften mit ihrem gelammten Vermögen für die Sicherheit der Anleihe. Das Oschatzer Amtsblatt meldet: Se. königl. Hoheit Prinz Albert wird sicherem Vernehmen nach Neujahr 1898 beim hiesigen Regimente eintreten. Am Donnerstag Abend brach in Johttsbach bei Glas hütte Feuer durch Blitzstrahl aus. Im Nu stand das Gut des Besitzers Hamann in Flammen. Auch ging das Voglersche Gut in Flammen auf. Leider sind auch Menschenleben zu be klagen. In letzterem Gute waren nur Großvater und Enkel zu Hause. Beide fanden in den Flammen ihren Tod. Wir berichteten kürzlich, daß mehrere schulpflichtige Knaben von Auerbach nach Kamerun nuswandern wollten. Zwei von ihnen haben den Weg bis ms Böhmerland gesunden, wo selbst sie, aller Mittel blos, sich selbst der Polizei stellten. Von hier aus wurden sie bis Hof gebracht, um von ihren Ange hörigen in die Heimath befördert zu werden. Unterm 22. dss. wird uns aus Zittau geschrieben: Der Raubmord, welcher am 24. Juli 1894 an dem 17jährigen Georg Rauchfuß aus Dresden auf dem Töpfer begangen wurde, wird heute durch den Scharfrichter seine Sühne erhalten. Wie aus Reichenberg gemeldet wird, findet die Hinrichtung des Raubmörders Joseph Kögler heute (Dienstag) früh um 7 Uhr in dem Hofe des dortigen Gerichtsgefängnisses statt. Dem am 23. Mai vorigen Jahres zum Tode durch den Strang verur- theilten Verbrecher wurde gestern früh amtlich eröffnet, daß nunmehr die Todesstrafe an ihm vollzogen werden solle. Auf die Frage, ob er seine Mutter noch einmal sehen wolle, ant wortete Kögler verneinend, seine Mutter werde dabei doch nur Aergerniß haben. Die weitere Frage, ob er seine Frau noch mals zu sprechen wünsche, bejahte der Verbrecher nach einigem Zögern und es wurde ihm deshalb gestern Nachmittag noch 'die Luftschisferabthcilung anschloß. folgte die Abtheilnng der j Matrosen und des Secbataillons init eigener Janitscharenmusik. ! Bärtige Seeofficiere in Dreimastern führten in strammem Paradeschritt die Truppen vorüber. Ihnen schlossen sich die Cavallerie — die Dragoner mir den neuen Kesselpauken — ein Wald von Lanzen, an, bis endlich der Train die glänzende ""7"' 2" - ! Reihe schloß. Die Truppen trugen vielfach die Medaille Die wahre Feststraße verwandelt und von vielen Tausenden dicht kaiserlichen Prinzen hatten neben dem Kaiser Aufstellung ge- besetzt. Kriegerverelne und Schütze-nvereme bildeten Spalier, suommen. Während der Bläferchor einen Choral spielte, ritt An der technischen Hochschule m Charlottenburg hatten der Kaiser zum Zelt hinüber, begrüßte die Majestäten und Lehrkörper und ein Studentenausschuß in vollem Wichs Aus- Fürftlichkeitcn, schüttelte dem Professor Begas vom Pferde leb- stellung genommen. An der Brücke, wo das Charlottenburger Haft die Hand und begab sich über den Lustgarten zum Schloß Gebiet beginnt, sind zwei mächtige Ehrenpforten errichtet, weiter- j zurück. Lange dauerte cs, bis die ungeheure Men / "
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