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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190002156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000215
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-15
-
Monat
1900-02
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 15.02.1900
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Neber die Streikenden sollen genaue Listen gefügt Auuaberg, 13. Febr. In Cranzahl kam heute bazare, das heißt Detailgeschäfte, welche mehr als eine Eder, du es crstenS nickt ausgeschlossen ist daß IBormittag im Hause des Herrn Lammel Feuer aus, der erwähnten, oben in vier Kategorien eingetheilten Ser diesen 2000 Engländern glaubte worden scieu. Von erhebenden 2 Procent des Umsatzes die äußerste zu lässige Grenze der Steuer darstellen. Eine noch höhere Steuer würde gegenüber manchen Erträgen prohibitiv wirken, eine solche Tendenz wäre mit den nickt geneigt sei, die Ver- in Anspruch zu nehmen, ja jo- H:rrn Oberbürgermeister Kei! dahin eriolgt, daß aui seine und d:r Kreirhauptmannscha > gemachten Annäherungsversuche hin van Herrn DirectX Schmidt die Erklärung abgegeben worden sei, baß man auch mit Hülse der übrigen Behörden nicht mit den Ausschüssen verhandeln wolle, nachdem dos B gam, eine Vermittelung abgclehnt habe. Redner ermähnt hieraus daL von dem Orlsnitz-Lugauer Verein kür berg bauliche Interessen den Arbeitern des dortigen Rrvur- gezeigte Entgegenkommen und thcilte firner mih daß trotzdem die Arbeiter auf ihrer. Forderungen befiehl bleiben und aus einzelnen Werten in den Ausstand getreten sind. Er bitte deshalb, nun auch hier eine Entscheidung zu treffen und darüb-r Beschluß zu msse , welchen Weg man einschlagen wolle. Wolle man d. alte Commission abKtzen und eine neue wählen, b> mit vcm bergbaulichen Verein in Verbindung zu treten habe (Zwischenrufe: Stürmisches „nein!"), oder wölb man Emzclausschüsse wählen und sie mit den einzelnen Werkverwaltungen in Verbindungen treten lasier, olme wolle man die Forderungen fallen lassen, oder woll man die alte Commission beibchaiten und daS letzt Mittel ergreife», das dem Arbeiter noch zu Gebot: stehe? Schon in den früheren Versammlungen se. ja die Stimmung für den Streik gewesen, wolle man nu» wirklich in den Streik eintreten, so rathe er zu grünb kicher Überlegung, denn ein Uut rstützungsso: ds s i nicht vorhanden. Jeder Arbeiter müht: aus emeneS Risiko streiken, und da möge man sich klar werden, ob man es auch einige Wochen ohne Verdienst werde auShalten können. Aber auch daran wolle er ge mahnen, daß, wenn der Streik beschlossen werde, mau geschlossen vorgehen müsse, um auch wirklich etwas zu erreichen, dann muffe man festhalteu an den gefaßten pater tech noch Unterstützungen gezahlt werden und zweitens das Erfoiderniß vorhanden ist, eine genaue Uebersicht über die Zahl d-r St'cikensen zu haben. Zuv! Zwickauer Revier gehören 11000 bis 12000 Bergarbeiter. Zwickau, 13. Febr. Das Königl. Bergamr Freiberg hat der Kommission der Arbeiter g.rathen, Referenten mitzethcitt bergbauliche Interessen Mittelung der Behörden gar ablehne. Auch von ist ein weiterer Bescheid im Ramen des Rathes schlä^ hoben die Gene, migunq des Ministers erhalten. Brüssel, 14. Febr. In einer Correspondenz des „Petit Bleu" aus Pretoria wird versichert, daß in den letzten Tagen des Decembers 2000 englische Soldaten au den Ufern des Mapnta an der Grenze von Swaziland auf dem portugiesischen Gebiete an gekommen seien, die während des Rückzuges auf Dundee wo o.n Truppen des Generals Wiche getrennt wur- >:» und wach »laug im Zuluta»S umherg-unt seien, i seien ohne Stiefel und stark ausgehungert auf por tugiesischem G.bi.t ang-kommen, wo sie entwaffnet WiW Wn kr AMmiAtw. Dienstag, den 13. Februar. Der Vorsteher des Collegiums, Herr Redslob, er öffnete die S.tznaa und das Collegium trat sowrt in die Besprechung des ersten Punktes der Tagesordnung: Beratung der GfichäftSzrdnung für die Stadtverord neten. Wie der Vocsitz.'nde mittheilt, hat Herr Bürger meister l)r. Polster eine Geschäftsordnung 'ür die Ver handlungen der Stadtverordneten, sowie die gemein schaftlichen Sitzungen des RathcS und des Stadt- verordneten-CollesiumS aasgcarbritet, welch: auch im Allgemeinen Lie Billigung des Rechts- undBerfaffungS- auSschuffcs gemieden halte. H rr Redslod trug den Entwurf vor. und nach unwesentlicher Aussprache er- theilt das Collegium seine Zustimmung. 2. Gewährung einer Entschädig.ng an den Baderei- bcsitzer Lay.itz für die Rührencinlegung. — Ueber diese Angelegenheit rekerirtc Herr Stadtverordneter Schulze-Neustadt. Kurz vor der Bereinigung der beiden Städte Hohenstein und Ernstthal habe der Rath der Stadt Ernstthal die Ansprüche des Herrn Layritz ^eLegraUMe Wallf'fche« Karra«. Berlin, 14. F br. Dle wegen Wiedererrichtung Getr-webö.se u d des FrichmarkleS gemachten Vor Grundsätzen richtiger Steuer- und Socialpolitik un vereinbar. Wie die Begründung des Gesetzentwurfs bemerkt, zielt der Entwurf nur auf die log. Großbazare, d. i. in größtem Maßstabe arbeitende Detailgeschäfte, welche mehrere mit einander nicht verwandte, oben in vier Klassen eingetheilte Waarengruppen feilhalten. Die Steuer trifft also nicht solche Geschäfte, welche sich auf nur eine Waarengruppe beschränken, mag ihr Um satz auch beliebig groß sein. Dänemark. Kopenhagen, 13. Febr. Gegenüber der auS- wär>s verbreiteten Meldung, dcm dänischen Reichstage werde noch vor Ablauf der gegenwärtigen Session eine Vorlage betreffend den Verkauf der dänischen West indischen Juscln an Amerika für 12 Millionen Kronen unterbreitet werden, erfährt „Ritzaus Bureau", die Verkaufs'rage sei von der dänischen Regierung noch in keiner Weise angeregt worden. Die dänische Regierung nehme in dieser Frage eine passive Haltung ein. Vermischtes. Berlin, 12. Febr. Heute Nachmittag versuchte der Postbeamte Otto Reumann seine Ehefrau durch Beichiebe zu tödten. Die Frau wurde mit rechtsseitig zertrümmertem Schädel noch lebend ins Krankenhaus gebracht. Der Grund zu der That wird in Eifersucht vermuchct. In Schöneberg brachte die Frau des Tischler meisters Wessel sich und ihre zwei Kinder durch Kohlengas ums Leben. Bromberg, 12. Febr. Die Strafkammer ver- urtheilte das 15jährige Dienstmädchen Anna Klein wegen versuchten Mordes zu dreijährigem Geiängniß. kic Kwin gab am 18 November aus Rache dem 1',,- jährigKinde der Dienstherrschaft Salzsäure ein. Berlin, 12. Febr. Bon Drillingen entbunden wurde die Frau des Schlossermeisters E. Werner in Nixdorf, Knesebeckstraße 110 wohnhaft. Die kleinen Weltbürger, zwei Knaben und ein Mädchen, befinden ich wohl und munter, dagegen ist der Zustand der Frau nicht ganz unbedenklich. Insterburg, 12. Febr. In der letzten Nacht sind, der „Ostpreußischeu Volksztg " zuwlge, in Lautern m Hau,e eines Kaufmanns infolge Vergiftung durch Kohlenoxydzas zwei Gehilfen und ein Lehrling gestorben. Elberfelv, 12 Febr. amtlich wird gemeldet: Am Sonntag Abend wurden 2 Personen, die eigen- nächtig die g schlossenen Schranken geöffnet hatten, vom Köllner Schnellzug 55 bei gleichzeitiger Vorbei- ah-t des Personcnzuges 302 sowrt geiödter. öffentliche Bergarbeiterversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Lohnbewegung, 2. Diskussion, 3. Anträge. Zwickau, 13. Febr. (Zw. Tgbl.) Der Streik ist nun doch über die Zwickauer Kohlenbergwerke her eingebrochen. Da das Bergamt auf das Ersuchen der Bergarbeiter, in Gemeinschaft mit den übrigen Zwickauer Behörden die Vermittlung in den bestehen den Streitigkeiten zu übernehmen, ablehnend geant wortet hat, und da ferner der Verein für bergbauliche Interessen die Vermittlung der Behörden abgelehnt hat, wurde in der heute Vormittag im Feldschlößchen abgehaltenen, von etwa 400 bis 500 Personen be suchten Versammlung beschlossen, morgen (Mittwoch) früh geschlossen in den Streik einzutreten, vorausge setzt, daß auch die heute Abend im Belvedere tagende Bergarbeiter-Versammlung ihre Zustimmung hierzu giebt. Auch in der heutigen Versammlung referirte. wieder der Reichstagsabgcordnete Sachse über die Thätigkeit der Kommission. Er theilte mit, daß man sich, nachdem beschlossen worden war, die Behörden! um ihre Vermittelung anzurufen, persönlich an die § Spitzen dieser Behörden gewandt habe, doch nur mit f theilweisem Erfolg. Während Herr Oberbürgermeister Keil, Herr Amtshauptmann Schnorr von Carolsfeld und in Vertretung des Herrn Kreishauptmauns Herr , Oberregierungsrach von Geye sich bereit erklärt haben, > dem Ansuchen der Bergarbeiter stattzugeben, ist der: Kommission auf der Berg-Jnspection der Bescheid zu theil geworden, daß das Bergamt ablehne, eine Ver- ' Mittelungsrolle zu übernehmen. Der Bescheid des Bergamtes lautet wörtlich: „Dem Arbeiter-Comitee ist auf seinen Wunsch um bergamtliche Vermittelung zu eröffnen, daß die Belegschaften sich durch ihre Arbeiter-Ausschüsse an ihre Werkoerwaltungen wenden möchten, daß, bevor dies geschehen, bergamtliche Ver mittelung verfrüht sei, sowie daß das Bekamt es für selbstverständlich halte, daß Arbeiterausschuß-Mitglieder blos wegen der Ueberbringung von Arbeiter-Wünschen von Werkverwaltungen nicht gemaßregelt werden." In seiner Besprechung dieser Antwort hob der Referent hervor, daß der Weg, den das Bergamt Vorschläge, gerade derjenige sei, den man vermeiden wolle. Er erinnere nur an den 89er Streik. Damals haben die geordneten Arbeiterausschüsse mit den einzelnen Werkverwaltungen verhandelt und 67 Mann seien gemaßregelt worden. Damals habe aber auch das Bergamt auf dem Standpunkt gestanden, daß ein ge meinsames Vorgehen zu empfehlen sei, und heute schlage man den Arbeitern gerade das Gegentheil vor; man habe also seinen Standpunkt geändert. Wenn die Arbeiter aber in Einzelverhandlungen eintreten würden, dann kämen auf jedem Werke andere Ver einbarungen zustande, und es würde nichts Einheitliches geschaffen werden. Hohenstein Ernstthal, 14. Februar 1900. von allgemeinem Interesse werd«« dar dar ent- gkgengeaommen und evrutl. hondr«rt.; Neue Briefmarken? Die Ausführung der neuen Po^we-chzeichen hat vul Anfechtung'.» erfahren. Diese abMizeu Urtheile sollen, wie das „Berl. Tgbl." w.sfin will, an leitender Stelle nicht ohne Eindruck gbueben scm. Es besteht die Absicht, die neuen Marken wieder durch andere zu ersetzen, welch: höheren künstlerischen Anforderungen entsprechen. Ghem» itz, 14. Febr. Vergangene Nacht kamen mit dem Zuge von Reitzenhain zwei verunglückte Männer hier -m, um Aufnahme im Stadtkr-Mkenhau-L zu find ». Die Bedaueroswertheo, die Holzschleifer Erler uno Günz.l aus Leubsdorf, waren Abends von ihrer Arbeitsstätte Grünhainichen nach Leubsdorf ge gangen und zwar hatten sie, um den Weg abzuknrzen, Sie Bab strecke benutzt. Auf einer Brücke waren sie sodann von einer Lokomotive, deren Geräusch sie jedenfalls in Folge des Rauschens des Flöhaflusses überhört hatten, über fahren worden. Erler war namentlich am Kopfe chwer verletzt; er verstarb auf dem Wege nach dem hiesigen Stadtkrankenhause. Günzeln waren beide Beine oberhalb der Kniee abgefahren. Er fand Auf nahme im Stadtkrankenhaus. — In Lichtenstein wird wegen voraussichtlichen Kohlenmangels die Straßenbeleuchtung von jetzt ab Von der KceiShauptmannscyaft ist sodann dcm worden, daß der Verein ich man, sie stien mit G meral White in Ladysmith ein- geschlossen. London, 14. Febr. In Aldershot sind gestern für die 8. Division Befehle eingegangen, sich mit der für Südafrika bestimmten Kleidung und Ausrüstung zu versehen. In Woolwich sind Befehle eingegangen, nach Afrika mehrere Batterieen Maxim- und Nordens field-Geschütze zu entsenden. — Ehrenfriedersdorf, 11. Febr. Fünf silberne Hockzeiten an einem Tage hatte unsere Stadt am Donnerstag zu verzeichnen. Die betreffenden fünf Ehepaare hatten sich an ihrem Ehrentage vielfacher Aufmerksamkeiten zu erfreuen. — In den letzten 8 Tagen sind in Grotzfchönau Erkrankungen an der Trichinosis nicht mehr vor gekommen; vielmehr ist die Krankheit als erloschen anzuseben, denn alle Personen sind wieder genesen. Die Krankheit hatte zum Glück im Allgemeinen keinen bösartigen Charakter und verlief ziemlich schnell. Nur ein Todesfall war zu verzeichnen. Am Freitag sind alle Personen, bei welchen Symptome dieser Krank- seit wahrzunehmen gewesen sind, auf dem dortigen Amtsgericht ärztlich untersucht worden. — Crimmitschau, 12. Febr. Ein größerer Betrug ist hier aufgedeckt worden. In der Wagner- chen Centralheizungsfabrik hier wurde schon längere Zeit hindurch das Fehlen großer Quantitäten Kupfer nieten wahrgenommcn. Am Sonntag ist man nun demjenigen, welcher sich dieses Betrugs schuldig gemacht hat, in der Person des Lagerhalters St. auf die Spur gekommen. Derselbe wurde nach längerem polizeilichen Verhör in das Amtsgerichtsgefängniß eingeliefert. Diesem folgte alsbald der als Hehler mit in diese Angelegenheit verwickelte Buchbinder Sch., ehemaliger Mitinhaber e ner hiesigen Steindruckerei. St., der erst 4 Monate verheirathet ist, hat sich bald lach seiner Einlieferung in das Gesängniß durch Er- jängeu der irdischen Gerechtigkeit entzogen. Bei seinem Verhör hatte sich heransgestellt, daß außer zuletzt 40 Pfund dieier Nieten vorher schon einmal zweihundert Pfund aus dcm Geschäft entwendet und hier verkauft worden sind. — Auuaberg, 10, Febr. Einen jähen Tod and hier gestern der Hotelbesitzer Leipnitz aus Schwarzenberg der mit Schlitten zum Besuch Ver wandter nach hier gekommen Ivar. Im besten Wohl sein suchte Herr Leipnitz seine Verwandle» auf und fiel, nachdem er kaum fünf Minuten sich unterhalten hatte, plötzlich lvdl von seinem Stuhle. — Lunzenau, 10. Febr. Auf dem Neubau in der Fabrik des Herrn Geheimrath Vogel ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Von einem ca. 7 Mtr hohen Gerüste brach ein starker Rüstbalken durch, in Folge dessen das ganze Gerüst zusammenstürzte. Die oben beschäftigten 6 Arbeiter wurden unter dem Ge bälk begraben und es erlitten zwei davon schwere, einer lebensgefährliche Verletzungen, während die drei anderen nur leich e Cvntusionen davontrugen. — Plauen, 12. Febr. Was der Kohlenstreik nicht alles zu Wege bringt, davon sei hier ein Bei- srnel mitgerheilt. Es wurden jetzt wiederholt aw der Tba.bahn böhmische Braunkohlen befördert, welche aas Magdeburg (Eibe-Bahnhof) kamen und von hier nach Pilsen weilerb fördert wurden! Dieselben dürften jedenfalls in Aussig auf Schiffen verladen und von diesen bis nach Magdeburg transportiert worden sein. Also Braunkohlen aus Böhmen über Magdeburg wieder nach Böhmen befördert.' Dieser Fall dürfte r och nicht tagewejen sein. Daß dadurch die Braun kohlen nicht billiger geworden sind, liegt klar auf der Hand. — Hainichen, 9. Februar. S.it längerer Zeil sanden zwischen den städtischen Vertretern und Herrn Direktor Jensen, Leiter und Inhaber des Technikums Ilmenau, Unterhandlungen betreffs Errichtung eines Technikums am hiesigen Orte statt. Wie wir erfahren, hat das Ministerium die vorgelegten Pläne genehmigt, und steht somit die Gründung genannter Schule in bestimmter Aussicht. Passendes Bariareal ist vor handen, obwohl Inh! der günstig gelegener Plätze dem Unte>mdmen kein Entgegenkommen gezeigt haben. Dem Vertrage gemäß sollen oie von der Stadt zu er richtenden Gebäude zu Michaelis vollendet sein, sodaß mit Oktober die Anstatt eröffnet werden kann. London, 13. Febr. Die Belagerung von Kim- oerley wirs j tzt besonders energisch betrieben, die Baren suchen offenbar Sie Stadt zu erobern, ehe Lord Roberts zum Entsätze hcranrücken kann. Ueber die nflischm Entsatzvorbeecitungen verlautet, daß General Wood ZoutpanS Tritt besetzt habe, wodurch der Zu gang zu Kimberley erleichtert werde. — Das Kriegs- nimsterium veröffentlicht eine Verlustliste von Mann- tchaslen m der Schlacht am Vaalkrantz, welche 24 Todte, 322 Verwundete und 5 Vermißte enthält, ob sie voll- näadig ist, wird nicht gesagt. Officicre sino nicht arin angegeben. — Betastend sie Situation in Laoy- mnch ist in Lo >don das Gerücht verbreitet, daß dort s it Donnerpag voriger Woche Pierdefleisch gegessen wurde. Beschlüssen, keiner dürfe die Arbeit eher niederlegen oder wieder aufnehmen, als zu dem beschlossenen Zeit punkte und ebenso dürften bestimmte Abmachu gen mit den einzelnen Werken nicht eher getroffen werden, als bis die öffentliche Bergarbeiter-Versammlung darüber beschlossen habe. Nach einer längeren Pauss wurde folgende Resolution angenommen: „Die heutige, am 13. Februar im Feldschlößchen zu Pöhlau tagende öffentliche Bergarbeiter-Versammlung spricht ihr tiefes Bedauern aus, baß der Verein für bergbaulirye Jnteresscn den Forderungen der Bergarbeiter streng ablehnend gegeuüberstebt. Nach dem Berichte der alten Commission über die am Sonntag, den 11. Februar, gefaßten Beschlüsse, betreffend die Neuwahl einer ander weitigen Commission ouS aktiven Bergarbeitern, welche die Forderungen der Bergarbeiter zu vertreten haben sollten, geht hervor, daß der Verein für bergbauliche Interessen irgend welche Zugeständnisse überhaupt nicht machen will, da derselbe die Vermittelung der Behörden abgclehnt bat. In Anbetracht der Lage der Sache be schließt die Heutige Versammlung die alte Commission bestehen zu lasten, welche mit der Vertretung unserer Forderungen weiter betraut wird. Gleichzeitig ver- >cht dj- heutige Versammlung, geschloffen hinter den Sewälfiten zu stehen und beschließt, mit Zustimmung b ' scure Abend stattfindenden Versammlung mit Lugau wurde schon gestern früh die Arbeit eingestellt. Wie wir weiter hören, hat auch auf „Hedwigschacht" die einfahrende Mannschaft die Arbeit eingestellt, desgleichen auch auf „Kaisergrube", sodaß wohl in kurzer Zeit sämmtliche Werke in dem allgemeine» Ausstand sich befinden werden. — Morgen Nachmittag 2 Uhr findet im Schützenhause Lichtenstein eine beschränkt. Ehrenfriedersdorf, 12. Febr. Infolge Kohlen- , , o -.. mangels muß an hiesiger Bürgerschule der Unterricht " Hgen, Mittwoch, geschlossen in oen Streik einzutreten."'einstweilen ausgesetzt werden. LMMeschiHLe. Wentsche» MetA Der dem preußischen Abgeocdnetenhause zu gegangene Gesetzentwurf über Einführung einer Waaren- hrussteuer unterscheidet vier g-oße Waarengruppen Gruppe a: Material- und Colonialwaaren, Eß- und Trinkwaaren, Droge» u. s. w. Gruppe b: Mamr- faciur- und Modewaaren, Wäsche, Cunfection u. s. w. Gruppe e: Haus- und Küchengerdthe, Glaswaaren, Möbel u. s. w. Gruppe ck: Edelmetalle, Kunst-. Luxus-, Kurz- und Galanteriewaren u.s.w. Paragraph 1 bestimmt: Wer ein stehendes Gewerbe des Klein- jandels mit mehr als einer der vorstehenden Waaren gruppen betreibt, unterliegt, wenn der Waarenumsatz, einschließlich desjenigen der in Preußen belegenen Filialen, 500 000 M. übersteigt, der nach Vorschrift dieses Gesetzes zu entrichtenden, an die Gemeinden abfließcnden Waarenhaussteuer. Vereine, eingetragene Genossenschaften, Corporalionen unterliegen nicht der Waarenhaussteuer, falls sie auch der Gewerbesteuer nicht unterworfen sind. Bei einem Jahresumsatz von mehr als 500 000 M. bis 550 000 M. beträgt die Ltrucr 7500 M., brr 550000 vis 600000 M. 8500 Mark u. s. w; bis 850 000 M für jede 50 000 M wehr 1000 M. Steuer mehr Bei 850000 M. bis 900 000 M beträgt der Steuersatz 15 000 M., bei 900010 M. bis 950 000 M. 16 500 M , bei 950 000 Mark bis 1000000 M. 18000 M., bei 10 0000 1100 000 M, 20 000 M u s.w., für jede 100000 Mark mehr 2000 M. Steuer mehr, dis höchstens 20 Procent deS Ertrages. Die Veranlagung zur Waaren haussteuer erfolgt für jedes Steuerjahr im Anschluß zur Veranlagung znr allgemeinen Gewerbesteuer. Jeder bereits zur Waarenhaussteuer angemeldete Ge werbetreibende ist zur Angabe der Höhe seines steuer pflichtigen Jahresumsatzes verpflichtet. Die Waaren haussteuer ist von den Gemeinden oder Gutsbezirkeu in einvierteljährigcn Beträgen zu erheben. Die Waarenhaussteuer zielt nur auf die sogenannten Groß Bormillag im Haufe des Herrn Lammel Feuer aus, oer erwähnten, oben in vier Kategorien eingetheilten welches sich schnell verbreitete und konnte infolgedessen Waarengruppen feil halten. Betreffend die Höhe des nichts gerettet werden. Ein Bewohner, Anton Vogel, Steuersatzes wird, nach Meinung der Regierung, daran welcher nervenlcidend ist, maßte vom zweiten Stock- festzuhalten sein, daß die nach dem Gesetzentwurf zu werk: herabgrlassen werden, ebenso dessen Mutter, wAche ohnmächtig und mit verbrannten Händen auf gefunden wurde. Dieselbe schwebt in Lebensgefahr. Es wird Brandstiftung vermuthet. daß zunächst die geordneten Arbeitervertreter sich mit ihren Werksverwaltungen ins Vernehmen fitzen und im Falle der Ablehnung ihrer Forderungen die Hilfe des Bergschiedsgerichts anrufen sollen. Betriebseinschiänkungeii infolge Kohlennoth. Inder Fickcntfcherschen Stcinzcuqwanrm Fabrck in Zwickau wurde am Freilag den Arbeitern mittels Au-Hanges von Mr Dircction bekannt gegeben, daß inkolgc des voraussichtlich cintrctcnden Kohlenmangels der Betrieb eingestellt werden muß und drhersämmtlichen Arbeitern (über 300) gekündigt worden it. Die Abkehr erfolgt in 14 Tagen Sollte der zu befürchtende Kohlenmangel nicht oder nur zum Lheil ciutreten, so kann die Arbeit fortgesetzt werden bezw. die Direktion behält sich vor, nur einen Theil der Arbc ter zu beschäftigen. Dresden. Hier haben sich die großen Fabriken zum Theil die Fortführung des Betriebs durch aus wärtige Abschlüsse gesichert, aber der Hausbedarf, namentlich des kleinen Mannes, leidet höchst empfind lichen Mangel. Die königliche Steinkohlenverwaltung giebt in ihren Niederlagen kleine Quantitäten ohne Preisaufschlag ab, aber es stehen zu diesem Zwecke jeden Tag nur zwei Lowries Mr Verfügung. Täglich m der frühen Morgenstunde steht ein dichter, immer wachsender Menschenknäuel vor dem Kassenhäuschen, wo die Anweisungen ausgegeben werden, aber die Hand voll Kohle ist stets im Nu vergeben und jammernd und klagend kehrt der größte Theil der Bedürftigen in seine kalte Heimstätte zurück. Zwickau, 14. Februar. Nach amtlichen Er mittelungen fehlten von der aus 6922 Arbeiter» bestehenden Frühschicht insgesammt 1946 Arbeiter, das sind 15,1 Proccnt der Belegschaft. Bei einem Werke arbeiten alle Arbeiter. Im Oels- uilzer Revier stehen 5 Schächte still. Chemnitz, 14 Frbr., »achmütaA Jm Zw ckrmr Kohlsur wirr ist heute nur ctwa dis Hälft: dcr B:tcg» fchan cing-iahren. Dir Streikenden sind zumeist nur ic jüngeren Arbeiter. Auf den dem Erzgebirgsverein gehörigen Schächten „Gottes Segen", „Venrauens-Hoffnungs-Schacht" sind heute Morgeil alle Arbeiter eingefahre», auf dem Tief bauschachte nur die Hälfte. Aus dem „Vereinsglück"- Schacht haben sich alle Leute eingestellt. Auf dem Bürgergewerkschafts-Schacht fehlen 126 Mann. Die übrigen Werke haben mit der Abgabe von Kohlen aufgehölt. Wien, 13 Febr. In Mährisch-Ost'au kauder- y.ut. 24 starkv. juchte Arteiterverfam nluugen statt, in denen über das cheit.rn dcs Werkes des EvirguogS- amiS b.richtct wurde. Die Meldung wurde van der Arbeitern ruh z cvrg-gengenommen Sie sind e> i- schlossen, bis zum Aeuß rsten ausznharren. Da: Führ ecwa ten Hilfe von der Regierung und dem Reicheren v-mtuell mit Hilfe des 8 14 Sie besteh » uw d-i Achistundenjchicht und vciiangev die S qucstriruna d öergwecke, wenn die B sitzer nicht »achqeb n Mährisch-Ostratt, 13 Feb. Der Si k de, Heizer und Maschinisten breitet sich aus. oefi-id: sind schwer zu crs tzeu, die Erhaltung der G ub-i r tcheint gefährdet, .^rute Äbrud läuft die Frist ab, m- zu welcher die Gewcrksbesitz r an Zugtstäadmss g ounden sind. Massu hafte Entlchsun.cn u d Kündig ungen Werren für wo:gen erwartet. Brür, 13. Febr. Aus 28 Schächten sind rm heutigen Tagesschicht von 34l4 Mann 1645 ange fahren. Kladuo, 12. Febr. Herr Bergrath Tittel au- Schlan, der Vorstand des dortige» Revierbergamtes, und Oberbergkommissär Vidic aus Prag kamen heut- in Kladnv an und luden im Auftrage des Ackerbau ministeriums der Arbeite»sichrer zu einer Cmfferenz ein. Die zwölf Arbeitervertreter, welche auch das Streikkomitee bilden, waren sämmtlich erschiene». Herr Bergrath Tittel erklärte gleich zu Bi gin» der Conferenz. daß die Einberufung derselben im amtlichen Auftrag erfolgt sei, und daß die Bergwerksbesitzer daran keine» Antheil hätten. In beinahe einstündiger Rede ver suchte er, die Arbeiterführer zur Aufnahme der Arbeit zu bewegen und versprach ihnen, daß in diesem Falle über ihre Forderungen verhandelt werden solle. D.e Arbeiterführei lelnten dieses Ansinnen jedoch ab und so verlief die beinahe zweistündige Confereuz voll kommen resultatlos.
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