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WOm-EnWer WM nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Anrtsklntt für den Verwaltungsbezirk -es Sta-trathes zu Hohenstein-Ernstthal Gr°gcrrr crllev Gerneiiröe-Verwcrlturrgen der: urrrliegenöen Ortschcrfterr. Nr. 38. Freitag, den 16. Februar 1900. 50. Jahrgang. Deutscher Reichstag. Berlin, 13. Februar. Die Samoa-Vorlage wird in dritter Lesung debattelos genehmigt und sodann der Etat der Schutz gebiete in Verbindung mit den auf die Kolonial verwaltung bezüglichen Theilen des Etats des Aus wärtigen Amtes und der Denkschrift, beC. die ander weite Regelung der Bezüge der Kolonialbeamtei', in den afrikanischen Schutzgebieten, berathen. Kolonial director v. Buchka erwidert auf eine Anrede des Abg. Müller-Sagan, er halte das Klima von Südwestafrika für durchaus erträglich und zu Ansiedelungen geeignet. Die nach Kiautschou zu sendenden Beamten würden mit größter Sorgfalt ausgemählt, insbesondere würden junge Beamte nicht gleich in selbstständige Stellungen geschickt; auch werde darauf Bedacht genommen, daß sie das Klima kennen lernen und sich eine geeignete Lebensweise und eine Anpassung an die Verhältnisse aneignen. Abg. Dr. Hasse (nat.-lib.) spricht den Wunsch aus, daß sich die Kvlonialverwaltung bei Auswahl ihrer Beamten nicht nur auf Juristen be schränke, sondern auch auf Ingenieure, Wasserbau- Techniker, Kaufleute rc. ihr Augenmerk richte. Abg. Müller-Sagan (freis.) wundert sich darüber, daß die Gehälter für Südweslasrika und Kamerun nicht wesentlich verschieden bemessen seien, wenn in Südwest afrika das Klima ein so viel besseres sei. Kolonial director v. Buchka: Die klimatische Verschiedenheit werde insofern berücksichtigt, als in Südwestasrika die Dienstzeit länger sei, als in den mehr tropischen Gegenden. Bei dem Etat für Ostusiika fragt Abg. Bebel (Soc.), ob der Director des Kolonialamtes Kenntniß von dem Falle habe, in dem ein Leutnant eine Frau erschösse» und deren Kind todtgeprügelt haben soll. Den Rainen des Leutnants will er einst weilen nicht nennen. Kolonialdirector v. Buchka ver neint, davon etwas zu wissen. Gegen die Absicht, für die niedere Beamtenlaufbahn Muhamedaner heranzu ziehen, äußert Graf Stolberg-Wernigerode Bedenken, obwohl er der Meinung ist, daß unsere Beamten in den Kolonien im allgemeinen besser wissen müßten, was dort cmpfehlenswerth ist, als die Abgeordneten in Berlin. Abg. Dasbach (Centr.) schließt sich dem Vorredner an und nimmt die katholischen Missions schulen gegen gewisse Angriffe in Schutz. Abg. Bebel (Soc.) findet, daß die Regierung mit der Verwendung von Eingeb' renen für den Kolonialdienst einen richtigen Weg gehe. Abg. Stockmann (Rp.) mahnt auch in Bezug auf die Anstellung von Muhamedanern zur Vorsicht und empfiehlt eine von der Commission in diesem Sinne vorgeschlagene Resolution. Kolonial- director v. Buchka erklärt, daß die Regierung natür lich so weit als möglich nur Christen zu Beamten machen wolle, daß sie aber den Muhamedanern vor den Negern den Vorzug gebe. Dein Abg. Dasbach müsse er erwidern, daß die katholischen Missionsschulen zur Vorbereitung von Beamten in gewisser Beziehung thatsächlich nicht genügen. Herrn Bebel schei t das Christenthum ferner zu liegen, als der Muhamedanis mus. - Mit den Resolutionen könne sich die Regierung einverstanden erklären, nur nicht mit der Aufnahme von Muhamedanern auch in staatlich subventionirte Missionsschulen unter Dispensation vom Religions unterricht. Die Abstimniung über die Resolution wird ausgesetzt und der Etat für Kamerun und Togo schließlich genehmigt. Rom Landtage. Dresden, 10 Februar. Gestern tagten beide Kammern. In der Ersten Kammer stand zur Dchlußbe.athung der Gesetzentwurf zur Ausführung e.nigcr mit dem Bürgerlichen Gesetz- buch zusammenhängender Reichsgesetze. Der Gesetz entwurf zerMt in neun Abschnitt , d>c >n keinem engeren Zusammenhänge stehen. Es werden in ihm behandelt im eisten Abschnitt allgemeine Vorschriften über die freiwillige Gerichtsbarkeit, rm zweiten Abs-t. uitt AormundschaftS-, Nachlaß- und ThcilungSsrchcn, im dritten Abschnitt Grundduchsachen, im werten Abschnitt Handelssachen, Schiffsregister, Vereinrreg.st'r u Güter- rechiSregister, im fünften Anschnitt össestltch: Urkunden, !M sechsten Abschnitt das Notarist, m siebe, t-n Ab schnitt die Ortszeit hiSpcrsonca, im schien Ab-chir u Hinterlegungen und im neunten Abschnitt die Schluß- und UebergangSdestimmungen. Zu dem Gesetzentwurf >52 Mitgliedern) ist bei de Zweiten Kammer ei in zum Beschluß erhoben," womit! — Die Zweite Kammer beschloß I, lition dcr Gemeinde Riedcrsricdcrs- s das Dep. tat'onsvotum Sie Sitzung endete. ohne Debatte die Petition der Gemeinde Riedcrsricdcrs- es als ^eincS Gesetzentwurfs zu ersuchen, durch w.tchcn die B stimmungcn der Reoisinen Städtcordnung in der Weib Aufhebung der der Dresdner Düngerexport-Gescllschasi crtheilten Genehmigung zur Einlassung von Fäkaller in den Elbstrom beantragt, die Petionen der «taatS- regieruna zur Erwägung zu überweisen. — Folgend . Antrag Dr. Schill und Dr. Schober (unterstützt vor klebrigen aber auf sich beruhen zu lassen. Nach längerer Debatte, die einen rein juristischen Charakter trug, ward!' nur ein theilw'iscr Aufschub. Die Regierung gehe, indem sie sich mit diesen Abstrichen einverstanden er kläre, von der Voraussetzung aus, daß sie, sobald die bewilligte Summe in der laufenden Fiuanzperiode nicht zulangen sollte, doch an dem Weiterbau nicht behindert sei und dann durch eine spätere B willigung der folgen den Raten sich als gedeckt betrachte. Geh. Finanzrath Dr. Ritterstädt fügte hinzu, es liege hier der erste Fall vor, daß die Deputation Vorschläge, einen Titel ganz zu streichen. Die geforderten Dienstgebäude seien im Interesse des Dienstes durchaus nothwendig, die Regierung werde aber nützt widersprechen, weil sie sich in den einzelnen Fällen durch Ermiethung von Räumer hetf n könne. Nur betreffs des neuen Dicnstg.bäudcS für die Maschinen- und Vauinspcction DrcSdcn-Alt- tadt müsse sie eine Ausnahme machen. Abg. Fräß- dorf-Mickten (soc.) crkläit, daß seine Partei in Wesen. Falle am dem Standpunkte der Regierung stehe und wurde schließlich bei derAbstimmung dcrDeputationsantrag gegen die 4 Stimmen der Sozialdemokraten zum Be schluß erhoben. — Der Bericht der Petitio.-.S-Depa- tation der Zweiten Kammer über die Petitionen um Der Krieg rm Transvaal. Cs bestätigt sich wirklich, daß Lord Roberis den Vertretern der Presse bedeutet, sich während der nächsten Tage der größten Zurückhaltung zu befleißigen, da Lord Roberts einen entschlossenen Versuch zum Entsetze von Kimberley plane. MaggcrSfontein und Lpyiontcin sollen vermieden und die dort stehenden Buren durch zwei Divisionen in Sä ach gehalten werden Ist Kimberley entsetzt, dann will Roberts im Oranje- Freistaat einbrechen, um sich dort, wenn möglich mit den Truppen der Generäle Klements und Gatacre zu vereinigen. Roberts selbst hat alle verfügbaren Ver stärkungcn an sich gezogen, so auch die bisher bei Colesberg unter General French stehende Reiterei und Artist rie, sodaß Robert« nunmehr 7 Kavallerie regimenter unter seinem Befehle vereinigt hat. Während so die Modderriver-Armee auf 25000 Mann verstärkt ist, bloS des sauberen Rhodes wegen, müssen sich we bei ColeSberg und Rensburg stehenden Generäle K'ements und Gatacre mit ibren bedeutend geschwächten Colonnen der Angriffe der Buren erwehren. In einer Depesche aus Kapstadt heißt es: Kimber- lry ist unfähig, bis zum Monatsende auszuhaltcn, da die Truppen durch Dysenterie kampfunfähig geworden sind und die Bevölkerung durch Hunger und Epidemien erschöpft ist. Die Schwarzen drohe - zu meutern, weil die geringen Vorräthe für tie Truppen und die weiße Bevölkcrung nothwendig reservirt werden müssen. Die Sterblichkeit wächst erschreckend. Im Januar zählte man allein über 3000 Todte, herunter 9Oo/g Frauen und Kinder. General Roberts befahl, fämmtliche ver fügbaren Truppen sofort nach dem Modd.-rflusse zo senden, er will versuchen, Cronj's linke Flanke zu um gehen und Bloemfontein zu bedrohen, um dadurc Cronje von Kimberlcy sonzuziehen Den Buren sind dicic Absichten natürlich nicht verborgen geblieben. si- habcn alle verfügbaren Truppen hcrangezozen, so daß »as Anwachsen ihrer Streitkräfte von den Engländer, nicht unbeachtet blieb, haben bei MaggcrSfontein Schanzen errichtet und Schnellfcucrgeschütze von Maü- king hcrangebracht. Auch beschießen sic Kimberlcy un auSgejetzt Der Besitz der inneren VcrbikdungSlinün erweist sich iür die Buren bei schnellem Wechsel dcr englischen Pläac höchst wcrthvoll; sie können in vcr- hältnißmäßig kurzer Zeit größere Truppenmassen und ist von einer Mehrzahl Frauenvercine eine Petition i cingegangen, in welcher um Aufnahme einer Bestimmung i in das Gesetz gebeten wird, wonach zu dem Amte eines i Waisenrathcs, w»e zur Unterstützung desselben auch ! Frauen berufen werden können. Ferner liegt noch . zum Z 32 dcr Vorlage, welcher die zwangsweise Auf> i lösung von Actiengesellschaften behandelt, eine Petition i um Entfernung dieses Paragraphen vor. Die erste Deputation hat sich mit der Vorlage und den Petitionen hierzu eingehend beschäftigt und einen umfangreichen Bericht darüber durch Staatsministcr a. D. v. Nostitz- Wallwitz, Oberbürge.meister Dr. Schroeder-Plauen, Kammerherrn von Trcbca-Lindcnau und Dr. Beck- Chemnitz erstatten lassen, woraus u. A. zu erseheu ist, Vaß die in Frage kommenden gesetzlichen Bestimmungen mit Genehmigung des letzten Landtages bereits seit 24. Juli v. I. im Vcroronnngswege in Wirksamkeit ge treten sind. Die Deputationsreferenten beantragten Sie Annahme der Regierungsvorlage mir einigen Acndc- rungen, Zusätzen und Streichungen und empfahlen der Kammer, die Petition der Actiengesellschaften um Ab lehuung des 8 32 auf sich beruhen zu lassen sowie die die Petition der Frauenvercine durch die Verordnung der Regierung, wonach dem Gcmeindewaisenamte ehr bare Frauen als Waifenpfleger'unen beigegeoen werden können, in der Hauptsache sirr erledigt zu erklären, im Geschütze von einem Schauplatz zum anderen werfen und verlegen so den Engländern die Möglichkeit, sie zn uberraschn. D e euglffchen Nachrichten sind ja außerordentlich dürftig und lückenhaft, so viel geht aber doch aus ihnen hervor, daß die Buren auch an anderen Orten in ge schicktester Weise die Engländer im Schach zu halten verstehen. Wir meldeten bereits, trag ein starkes sjrei- taatS-Commando unter Delany westlich von dcr Linie Sterkstrom vordringe und die Verbindung n zwischen General Gatacre und General Kelly Kmoy bedrohe. Aus dieser Drohung ist inzwischen eine Thaljache ge worden; diese Verbindung zwischen den beiden eng lischen Gm-eralen ist thatsächlich durch Delorey unter brochen. Gleichzeitig meldet der Commandant des Lagers in de Aar, daß zwei starke Corps, aus abzeändert werden, daß u) während des Schwebens einer Untersuchung und während dcr Dauer einer Sus Pension von einem öffentlichen Amte das Ehrenami nur zu ruhen knbe; b) im Falle der Ve-büßvng einer Freiheitsstrafe las Gemeinde-Collegium, w'lchem der Bestrafte angchöct, darüber Entschließung zu fassen habe, ob derselbe in diesem Collegium zu verbleiben oder auszuschcidcn habe. gegangen: D'e Königs. Staatsregierung nm Vorllguu I . u i Felözugsrian As Generals Roberts schon in ' " ' cn erst.-i Entw ckclungsanfängen zu stören und seine Freistuatburrn und Aufständischen von GOquatand zu- ammenges tzt, auf dem rechten Ufer d-s Oranjeflofses gegen Pot'vntein rücken und hier die Eisenbahnverbin dung de Aar mit dem Oranj floß bedrohe». Eine drllt: Nachücht signalisnt LaS erbeute Vorrücken eines anderen awstärdifchen CommandoS von Gc gua-Town über Eomobe urd Douglas, welches, auf der Straße uc>ch Thornhill vorrückcnd, Bllnont und die dortige Verbindungslinie zwischen dem Oranjesluß-Lager und Lord Me'hmn abzufchneiden sucht. Diese drei Nach richten lassen keinen Zweifel darüber, daß die Buren I.inc combinirtc Operation begonnen haben, um den seine vornehmste Sorge betrachtet, Kimberley zu «.Nischen und den chrenwerthen Mr Rhodes hcraus- zuyaucn Wie dem „Stand." gedrahtet wird, wurde fo t'ühcun i geradezu unmöglich zu machen. Man ; :rci wickOch gespannt sein, wie sich die Engländer h r cc- Buren erwehren werben. Die Annahme liegt i ch-, daß durch sic abermalige kopflose Zersplitterung i uvstchen K mberl y, R-: sburg und Colcsbcrg Lord : Roberts seinen schönen Lorbeerkranz nur arg vcrzaujen i wirb. Dem „B. T." wird aus Brüssel gemeldet: Den Ereignissen an der Grenze des Oranjcfreistaats wird , in hiesigen Burenkreisen fortan eine größere Bedeutung beigelegt als den Vorgängen in Natal. Die Nieder'-- läge des englischen Generals Clements bei Rensburg, wobei derselbe schwere Verluste erlitt, durchkreuzt den Plan des Marschalls Roberts, in den Oranjestaat gleichzeitig von der Seite wie von Sü^en einzudring-n. Roberts kann jetzt nur noch vou rechts oder links vordringen. Das südliche Terrain beherrschen die Buren so vollständig, daß die Generäle French und Gatacre wahrscheiniich bis Arundel zurückweichen müssen. Jedenfalls wird die nächste größere Schlacht an der Grenze des Oranjefreistaates geschlagen. „Reuters Bureau" erfährt aus Rensburg vom 13. Februar, der gestrige Rückzug von den westlich gelegenen Vorposten begriff Coleskop und alle um liegenden Posten ein. Die Buren hatten einen Vierzigpsünder auf Bastardsnek aufgestellt, der die ganze Umgegend beherrschte, und begannen die Be schießung der britischen Posten unter Mitwirkung eines Vickers-Geschützes hinter Hobkirks Farm. Der Feind befand sich in großer Stärke im Verhältniß von fünf zu eins au allen Punkten, wo der Kampf stattsand. Die Abtheilungen des Wiltshire-Regiments zogen sich von Pinl Hill nach Maiders zurück, ebenso die Australier und die Bedfordshire-Mannschaften von Windmill. Die Berkshires mußten den Hügel dicht - an der Stadt, den sie fest dem Beginn des Jahres innegehabt hatten, verfassen. Die britischen Geschütze > wurden vom Coleskop fortgcschafft. Alle Feldwachen > und Vorposten wurden zurückgezogen. Der Bierzig- psünder schoß bis 9000 Dards und darüber mit Genauigkeit. Vergangene Nacht waren wir auf Maiders zurückgefallen, von wo wir uns heute Morgen zurückzogen. Wir haben jetzt kein Lager westlich von Rensburg. London, 14. Februar. Ueber die Niederlage der Engländer bei Evlesberg wird der „Daily Mail" aus Rensburg telegraphirt: „Der Feind zeigte große Energie und marschirte über Naauwpoort gegen die englische Flanke. Während mehrerer Tage fand ein heftiger Kampf bei den Außenlagern aus beiden eng lischen Flankcn statt. Am 12. griffen die Buren die Position des Worcester Regiments südöstlich von Colesberg an, und der Kampf dauerte den ganzen Tag; nach Eintritt der Dunkelheit wurde der Rückzug der Engländer auf Rensburg für nöthig gehalten. Die Verluste sind noch unbekannt. Auf der westlichen Flanke kämpften die westaustralischen, sowie die Wiltshire- und Berkshire-Regimenter aufs heißeste. von, Einziehung eines Weges betreffend, auf sich be- mhen zu lassen. — Es folgte die Schluhbcratung über dm mündlichen Bericht dcr Beschwerde- und Petit onsdeputation über die Petition Ludwig Uhlig'S in Warmbad Wolkenstein um käufliche Ucbernahme d-S A armbadcs in Staatsbesitz. Hierzu s rachen di' Abgg. Heymann, Schubart, Dr. Schill und Dietrich. Auch diese Petition ließ die Kammer aus sich beruhen, nachdem ein Antrag des Abg. Heymann, die Petition zur Keuntnißnahme zu überweisen, abzAchnt worden mar. Ebenso wurde beschlossen, die Petition des Privatus Karl Otto in Dresden, Schadenersatz wegen angeblich unrichtiger Entscheidung eines Rechtsstreits betreffend, aus sich beruhen zu lassen. Dresden, 12. Februar. In der heutigen Sitzung dcr 2. Kammer wurden die Gesetze über die GerichtLkostcn und die Kosten ordnung in allgemeine iVorberathung genommen. Die Grundlagen dcS Gesetzes waren schon ron den Depu tationen der früheren Landtage grbilligt und ein Be- dürfniß zu einer Aenderungchat sich bisher mchl herauS- gcstellt. Acnderungen wurden nur insofern angenommen als sie durch die Einführung des bürgerlichen Gesetzes bedingt sind Eine beachtenswcrthe Äendcrung ist Vic, daß in allen Angelegenheiten der freiwilligen Gerichts barkeit den das Armcerccht genießenden Parteien ein Rechtsanwalt unentgcltiich bcigcgeben wird. Beide Ges tzcntwürfc wurden nach kurzer Berathung der Gesetz diputativn zugcwicsen. Dresden, 13. Februar. Die erste Kammer nahm die Schlußberathuug über die Petition des Verbandes der sächsischer Haus- ocsitzer-Vereine zu Chemnitz, um Revision des Gesetzes betreffend die Landes-Im' obiliar-Brandschadcn-Vcr- sicheungS-Anstalt vor. Abg. Dr Wächter erstattet- dcr. Bericht. Die Deputation verkennt nicht die Wichtigkeit des Gegenstandes, daß eine total? Um änderung dcr Präm.ervcranlagung zu große Ausgaben für das Land zur Folg' hätte. Sic halt cs für wünschcnLwerth, daß One thunllchste Revision dcr Prämiensütze stattiindc nno glaubt, daß die Regierung selbst diese Revision durchführen solle. Die Kammer beschloß die Petition der StaaiSregicrung zur Kcnntniß- nahme ubiwreten. — Die zweite Kammer beschäftigte sich mit Bahuhosibaulen. Für tue Erweiterung de» Bahnhofes Thcraudt werden 1,620,000 Mk. gebraucht, als erste Rate wurden 500000 Mk. bewilligt. Für Erweiterung der GcleiSanlagcn in Bischofswerda w rder 1376,000 Mk gebraucht, bewilligt werden jetzt 400,000 Mk Für den Umbau der Linie Che-naitz-Kappel und den thcilwciscn Umbau des Bahnhmcs in Chcrnaitz werden als zweite Rate nach Abstrich einer Millio» drei Millionen Mk. bewilligt. Staatsministcr v. Watz torf erklärt h-erzu, die Negierung habe sich schoa bei »cn Tcputabonsberathungcn mit einer Reihe von Ad strichen an Titeln des außerordentlichen Etat« e>n verstanden erklärt, sie verhehle sich aber nicht, daß wnk- Uiche Ersparnisse nicht stattfinden werden, sonder