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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190002131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000213
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-13
-
Monat
1900-02
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.02.1900
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Lie Batterie^', standen demnach an falscher Stelle Aus dem Allen und dem stets hohen und immer Gestalt der Cavallerie-Brigade unter G. eralmajor -t- * krantz dem Kreuzfeuer eines HundertpfünderS und eines Ereuzot-Geschütze- unterworfen fand und die Beschaffen« heit des Geländes die Anlagen von Verschanzungen verhinderte, zogen sich unsere Truppen zurück, und es wurde auf dem Vormarsch in dieser Richtung nicht bestanden (!). Unsere Truppen sind nicht zurück- geschlagen worden (!), sondern hielten an allen Punkten nordöstlich der Krantzkloof und östlich der Doorukloos vorgelagert sind; dazu kommt im Westen noch der stark befestigte Spionkop Die Buren hatten die List ge braucht, den Vaalkrantz nur mit einer geringen Truppen« zahl zu besetzen, um den Engländern den ersten Zu griff leicht zu machen. Kaum waren aber die Eng- gebildeten Thalkesscl, der unmittelbar recht- vom Spionkop liegt und nach Süden zu (also unmittelbar am nördlichen Flußuser) von dem Vaalkrantz beherricht wird, während nordwestlich die Höhen von Blacksontein, wie die Infanterie ihr minderwerthiges Gewehr (a oers als einst Zündnadel gegen Chassepot) nicht Jnzw schen scheint das Hauptquartier weiter zurück verlegt worden m sein, denn in einer weiteren Depesche, datirt aus Springfield, 10. Febr., wird gemeldet: Die Stellung der britischen Truppen nördlich vom Tugela konnte nicht gehalten werden. Die Verstärkungstruppen, die über den Fluß gesandt worden waren, gingen direct auf die Kette der Laufgräben zu, aber infolge der starken Stellung des Feindes auf den Brakfonteiu« Hügeln zur Linken war es den britischen Truppen un möglich, weiter vorzurücken, wenn nicht nutzlos große Verluste an Menschenleben au^s Spiel gesetzt werden sollten. Der Feind beschoß fortwährend die Stellung der britischen Truppen. Mehrere Geschosse des Langen Tom fieren in die Transpartcolonne, vier derselben zer platzten auf dem Zwartskop, doch konnte der Feind die dort ausgestellten britischen Geschütze nicht in seinen Schußbereich bekommen. Die Kanonade war fürchter lich. Die gsammte britische Artillerie war in Thätig- keit, aber sie konnte den Langen Tom und die anderen Geschütze des Feindes nicht zum Schweigen bringen Die Buren schossen fortwährend mit Nordenfeldl-Ge- schützen aus die britische Infanterie. Mittwoch Nach mittag beschloß der britische General, den Vormarsch nicht zu forciren. Die Transvortcolonne trat alsdann den Rückzug an, und in der Nacht verließ die Infanterie den Vaalkrantz Die Ueberlegenheit des feind lichen Geschützfeuers hatte den Vormarsch unmöglich gemacht. «m Spionkop. Hier wie dort hat sich die frontale Energie der angreifcnden Engländer an der furchtbaren Defensivkraft der Buren gebrochen, und das ist in Form von taktischen Vorgängen geschehen, die sich in beiden Fällen wie ein Er dem anderen ähnl ch sehen. Der abermalige Fehlschlag Buller'« fällt um so mehr ins Gewicht, als er mit erheblichen Verstärkungen unter nommen worden ist In den Gefechtsberichten werden nämlich eine Brig de Wynne und die Durhamer leichte Infanterie erwähnt, die sich bisher in dem Buller'schen Corpsverbande nicht befanden. Man kann deshalb nur anuehmcu, daß sie zu der 6. und 7. Division ge hören, die beide kürzlich in Kapstadt gelandet sind und über deren Verbleib tiefes Stillschweigen beobachtet wurde. In einem Brüsseler Bericht vom 9. wird über den Mißerfolg Bullers noch gesagt: General Buller war außer Stande, seinen Vormarsch fortzusetzen an gesichts der Unmöglichkeit, zwischen Brakfonteiu und Doornkloof auf die Omderwek-Plateaus nach Lady smith durchzudringen. Buller gegenüber stand auf den Brakfonteinhöhen General Viljoen. Bullers Hauptcorps sind demoralisirt, deshalb ist die Er neuerung des Angriffs unwahrscheinlich. In Spear- manskamp war am Dienstag Abend die Lage so ge- sährdet, daß Buller in die Feuerlinie ritt, um die Artillerie zurückzuziehen; stundenlang setzte er sich dem schwersten Kartätschenfeuer aus, während die Stabs offiziere dicht neben ihm fielen. Schließlich gelang )er Rückzug der Haupttruppen und der Artillerie. Lyttleton's Brigade mußte den Vaalkrantz unter dem weifachen Kreuzfeuer der Buren räumen. Die Zäuue und anderer Hindernisse äußerst schwierig ge sunden. Bei Einbruch der Nacht hielten beide Seiten h.e alten Positionen. Der Times Correspondent tele- zraphirt: Eine Meldung besagte, baß Burenverstärk- angen von Magersfontein kämen. Die gesammte Truppr Macdonalds erhielt Befehl nach dem Modder fluß zurückzukehren. In einem Brüsseler Bericht heißt es über diese Vorgänge noch: London, 9. Februar Die Buren nahmen Koo- d.oSberg am Mobderfluffe, zwangen Macdonald zu schleunigem Rückzüge in das Lager Methuens, stellten fie Vereinigung mit den aufständischen CommandvS im Griqualande her und schnitten Belmont ab. Es war Cronje, der Macdonald zurückgeschlagen hatte. Die Engländer genethen dabei'in Gefahr, von auf- ständischen Kspburen zwischen Douglas und Belmont adgcschnitten zu werden, jedoch gelang es ihnen, sich n das Rietflußlager zurückzuziehen. — Bucengeneral Dclarey schob sich zwischen die Verbindungen der Ge nerale Gatacre und Kelly-Kenny und schnitt beide von einander ab. Kohleaarveiterstreik. Zwickau, 11. -Febr. Eine Versammlung der öergarbeiter beschloß die Vermittlung der städtischen Behörden, der Kreishauptmannschast und der Berg behörden anzurufcn, besonders zur Verhütung von Maßregelungen. Nehmen die Behörden diese Vermitt lung an, so wird aus den Arbeiterausschüssen der Werke eine Commission gebildet, welche im Beisein der Be hörden mit den Bergverwaltungen über die For derungen der Arbeiter unterhandeln soll. Die Beschluß fassung darüber, ob i: den Streik eingetreten werden soll, wurde vertagt. Diese Vertagung des Streiks ist hoffentlich ein günstiges Anzeichen, daß es nicht zum Aeußersten kommt. Vom Verein für bergbauliche Interessen im Lugau- Oelsnitzer Revier geht uns folgende Msttheilung zu: „In einer am 10 Februar d. I. stattgefundenen Ver- ammlung der Vertreter sämmtlicher Steinkohlenwerke des Lugau-Oelsnitzer Reviers wurde beschlossen, an die Belegschaften der einzelnen Werke nachstehende Bekannt machung zu richten: Auf die Wünsche unserer Belegschaft geben wir die folgend- Erklärung ab: W>r werden die Höhe der Arbeiterlöhne wie bis her immer in Uebereinstimmung mit der jeweiligen Geschäftslage bringen, sodaß bei einem weiteren Steigen der Werkscrträgnissc auch eine Ausbesserung der Löhne erwlgen wird Die gegenwärtigen Arbeitcrlöhne halten wir ?er jetzigen Lage unseres KohlcngfichäfteS voll ständig entsprechend. Um aber die seit Kurzem in das hiesige Kohlenrevier her-ingctragcne Lohnbewegung im Interesse sowohl unserer Arbeiterschaft als auch der ruf den Bezug unserer Kohlen angewiesenen verschiede- >en Industriezweige baldmöglichst zum Ltillstand zu bringen, «ollen wir angesichts der zu erwartenden günstigeren Geschäftslage eine außergewöhnliche Schicht lohn-Erhöhung bis zu 20 Pfennig pro Schicht für -veu A- bi it r, der seine Arbeit ununterbrochen sortsetzt, eintreten lassen und zwar vom 1. Februar dieses Jahres ab. Alle anderen Wünsche können eine Berücksichtigung nichl finden." * Der Transvaalgesandte Dr. Leyds trifft nächste Woche in Cap Martin an der Riviera ein, wo her vorragende russische Persönlichkeiten verweilen. In Leyds' Umgebung hält man eine Unterredung Leyds mit dem ebenfalls an der Riviera weilenden englischen Botschafter Monson nicht für ausgeschlossen. Man ver sichert sogar, Monson erwarte diese Entrevue. Ein Telegramm aus Malta meldet, daß zwei englische Regimenter der dortigen Garnison (die Newcastle und Highlander' Füsiliers) Hals über Kopf nach Egypten abgingen. Zur Ausfüllung der Lücke wurde ein Theil der Miliz mobilisirt. Die Nachrichten aus Egypten klängen auch wegen europäischer Jn- triguen sehr pessimistisch. Die fortgesetzten Mißerfolge der britischen Waffen üben nicht blos auf die Schlagfert gkeit der Com- battanten auf dem Kriegsschauplatz, sondern auch auf die Stimmung der noch daheim befindlichen Truppen ihre begreifliche Wirkung aus. Es wird die Er wartungen, die hoffnungsfreudige Gemüther in Eng land auf den GefechtSwerth der zu verschiffenden Milizen gesetzt haben, beträchtlich herabstimmen, daß, wie ein Telegramm aus Sheffield meldet, bei der Revue eines Milizbataillons von 414 Mann 176 sich rundweg weigerten, nach Südafrika zu gehen. Da es sich um ein irisches Bataillon handelte, ist diese Weigerung allerdings sicherlich auch mit auf Rechnung des Eng'.andhasses der Iren zu setzen. Allein das muß als wichtiges politisches Symptom die schwer wiegende Bedeutung des Vorganges nur noch erhöhen. In einem Aufsatz, betitelt „F:ir die Waffenehre", äußert sich Generalmajor v. Schmeling im B. L.-A. wie folgt über die Lage der Engländer: Die Nach richt vom völligen Mißerfolg des dritten Entsatzungs- versuches am Tugela hat die Ansicht Aller bestätigt, welche sich von der vom englischen Ministerium zur Schau getragenen Sicherheit nicht täuschen ließen. Diese Mederlage bietet uns ein sicheres Zeichen mehr, daß im Heere nicht zu beseitigende Kräfte die Ueber- hand gewonnen haben, die einen Erfolg für immer ausschließen werden. Wir hatten geglaubt, daß die Kriegspraris das rücksichtslose Drauflosgeyen, die Ge fechtsleitung und die Erkundung vorm Angriff ver bessern würde; aber es ist thatsächlich beim Alten geblieben. Wohl leitete eine lange Kanonade den Angriff ein, aber die Wirkung fehlte, so daß die Infanterie entweder gar nicht angriff oder die ge« wonnene Position nicht behaupten konnte, weil ihre Artillerie sie nicht vom feindlichen Feuer entlastete. darunter die volle Hälfte gefechtsunbrauchbares Volk, Rekruten von 3—5 Monat Dienst-fit ^aylt sind, die als Polizei-Truppe, Zwmanry, Miliz, Freiwillige zu Fuß und zu Pferde, nicht einmal gut genug sind, den Aufstand niederzuhalten. Aber noch immer be trachtet man in England den siegreichen Gegner nur als einen gut schießenden Bauern, den man schließlich zu Paaren treiben wird, gerade als ob jede Er innerung an Cromwells Puritaner geschwunden sei, die einst gleich den Buren Psalmen vor und nach dem Gefecht sangen und unbesiegbar für den besser ausgebildeten Gegner blieben, weil eben Gottvertrauen und Disciplin im Gefecht Rechtgeschwisterkind sind. Ja, wer denkt daran in unserer aufgeklärten Zeit? Wenn trotzdem General Buller immer und immer wieder Entsatzversuche macht, seine College» im Süden durch den kleinen Krieg und gelegentliche größere Unternehmungen sich des sie umgebenden Feindes zu entledigen suchen, so beweist das eben nur, wie sie trotz hoffnungsloser Kriegslage bis auf das Letzte nach den Befehlen aus London und der Waffenehre halber angreifen. Wenn Lord Roberts jetzt aber im Süden persönlich das Commando übernimmt, so bedeutet das nur, daß auch er die Befehle Ihrer Majestät befolgt, wenn er auch weiß, daß er schweren Tagen am Modder und Oranjefluß, bösen Wochen im Marsch auf Bloemfontein entgegengeht und er bei dem wahrscheinlichen Mißerfolg von eben den Leuten, die ihm bei seiner Abreise zujubelten, mit Steinen be worfen werden wird. Brigade Hildyard deckte den Rückzug. Daß die Buren wieder Gefangene gemacht, geht daraus hervor, daß man von Ladysmith aus zwischen einer Menge von Burenwagen, welche nordwärts zogen, eine Ab- iheilung in Khaki gekleideter englischer Soldaten sah, welche" von berittenen Buren eskortirt, zu Fuß marschirten. Alle diese englischen Soldaten waren unbewaffnet. Auch auf dem Kriegsschauplätze im Norden der Kapkolonie sind die Buren treulich auf der Wacht. Gegen den drohenden englischen Angriff aus der Kapkolonie auf den Oranjefreistaat haben die Buren bereits ihre Vorkehrungen getroffen. Ein entkommener, englischer Gefangener berichtete, daß die Buren bei Stormberg, wo sie 600 Mann und sieben Geschütze hatten, erheblich verstärkt wurden. In den letzten Tagen hieß es mehrfach in eng lischen Berichten, daß die Buren bei Colesberg um zingelt seien. Jetzt sieht sich das Reuter-Bureau selbst zu folgender Richtigstellung veranlaßt in einer Depesche aus Reusburg: Unsere Lage hier wird mißverstanden. Wir haben die Buren bei Colesberg keineswegs um zingelt, sondern halten sie nur zurück durch eine Reihe von Lagern in Halbkreisform, von Osten im Süden herum nach Westen. Die Buren halten die ganze nördliche Hälfte des Halbkreises von Osten nach Westen und sind im vollen Besitz ihrer Verbindungs linien mit dem Freistaat. Sie haben diese Linien stark befestigt und halten auch starke Positionen um Colesberg herum und eine 20 bis 30 Meilen lange Front entlang. Der Feind ist in lebhafter Thätigkeit und bedroht den rechten englischen Flügel. Gestern trafen 50 Berittene von dem australischen Kontingent auf überwältigende feindliche Uebermacht; sie wurden unter einem Hagel von Geschossen von Kopje zuKop- je getrieben. —Da wird Lord Roberts hoffentlich Arbeit genug bekommen. Die Vorgänge während der letzten Tage auf dem westlichen Kriegsschauplätze sind noch nicht völlig klar- gestellt, soviel steht aber fest, daß die Engländer wieder mit voller Entschiedenheit abgeschlagen worden sind. Das Reuter-Bureau dringt vom Modöcrriver folg'udc Meldung: Die vereinigten Streitkräfte Macdonalds und Babingtons sind hierher zurückgekehrt. Jyr Vor an den Feind gelangt, doch i zu spät für eine wirksame Attacke, überdies waren teilte und Pferde müde, da sie den Marsch infolge vieler Wie aus dem Schlußsätze dieser Depesche hervor geht, müssen die Leistungen der Buren auch in diesem Kampfe wieder ganz hervorragend gewesen sein. Ins besondere ist es den Buren gelungen, eines ihrer größten Belagerungs-Geschütze, den sogenannten „Langen Tom", von Ladysmith her rechtzeitig an die Front zu bringen und kräftigst in Wirksamkeit zu setzen. Andere Meldung-n besagten, daß während des Warren'schen Angriffs dessen Geschütze durch das Shrapnelfeuer vom Spionkop in größter Gefahr schwebten; nur mit Mühe sei es den Engländern gelungen, ihre Artillerie in Sicherheit zu bringen Im Gegensatz za der Beweglichkeit und Treff sicherheit der Buren hört man von den Wirkungen der Bullerschen Kanonaden gar nichts, man wird deshalb unwillkürlich an die früher mitgetheilten Aeußerungen deS deutschen Majors Albrecht, des Führers der Oranje- Artillerie, über die negativen Schießerfolge der eng lischen Artillerie erinnert. Dieser abermalige Vorstoß Ballers ist für die Beurtheilung der Kriegslage von wesentlicher Bedeutung. Er beweist die eminente Geschicklichkeit der Buren für die Defensive und für die Geländeausnutzung, strategisch taktische Tugenden, mit denen die Briten auch noch im Kaplande zu rechnen haben werden. Sodann muß er aber auch als sein Anzeichen dafür aufgefaßt werden, daß die Noth in Lady'mith aufs höchste gestiegen ist denn andernfalls hätte der englische Führer sich nicht zu diesem verzweifelten Schritt entschließen müssen, dessen üble Chancen auf der Hand lagen. Man wird sich daher auf den Fall der belagerten Stadt, die sich mit bewundernswürdiger Bravour monatelang gehalten hat, in nächster Zeit gefaßt machen können. Soweit sich jetzt übersehen läßt, hatte sich die taktische Lage für General Buller folgendermaßen ge- staltet. Buller hatte in dem Raum zwischen dem großen und dem kleinen Tugela seinen er chöpften und des orgauisirten Truppen nach der Spionkop-Affaire eine 8tägige Ruhepause gegönut und sich inzwischen das weitere Verfahren übe.lcgt. E ne abermalige westliche Umflügelung der Buren war unmöglich, weil die west liche Flanke der Burenstcllung bis in die Drakensbergs hineinreicht und die gewaltige Befestigung der Position jede Aussicht aus Gelingen bei einem wiederholten An griffe nach dieser Richtung auSschlotz. Auch eine öst liche Umgehung über Wcenen, die einen mcileulangen Flankenmarsch erfordert hätte, bot nicht die mindeste Gewähr deS Enolgc-e, weil sie sich keinesfalls vor k-.u Buren hätte verheimlichen lasse» und diese daher jeder Zeit in der Lage gewesen wären, ihre ganze Stoßkraft auf den bedrohten Punkt zu vereinigen. Somit blieb läader oben, da hagelte von allen Seiten ein ver nichtendes Kreuzfeuer auf sie ein, das sie zum Rück« ... . „ „ „ zuge zwang. So erweist sich der Verlauf des jetzigen Nachmittag kamen Verstärkungen vom M dderfluß in Kampfes als eine genaue Wiederholung des Gefechts unnützen Mannschafts-Verlust muß naturgemäß in der Truppe ein tiefes Mißtrauen gegen die eigene Waffe und gegen die Tüchtigkeit der Officiere ent stehen, welches kein Gegengewicht in dem bei gemein samer Friedensarbeit entstandenen Vertrauen zwischen Vorgesetzten und Untergebenen findet. Es klingt nun fast wie ein Hohn, wenn eben in Afrika anlangende Generale und Obersten in ihren Tagesbefehlen den Kampf gegen die Buren als eine Sache hinstellen, wo es eben nur des Eingreifens der betreffenden Truppe bedürfe, um den Krieg zu sieg- Bübington. Dieselbe war das Nordufer entl 'q mar- .. „ . schirt, sie hatte einen Umweg gemacht und wa. dicht reichem Ende zu bringen; oder wenn kalt lächelnd .... d:n Feind gelangt, doch war es schon dunkel und von 180 000 Mann gesprochen wird, die „nächstens" ' - - Afrika sein werden, wo jeder Soldat weiß, da' nafich war, obgleich wegen Te:raiofchwicrigkeiteu der . ' s ursprüngliche Plan nicht auSgeführt werden konnte, in oder sie haben nicht das Treffen gelernt, gerade so jeder Beziehung von Erfolg (?) Der Feind wur»; , zurückgeschlagen. < Die meisten englischen Meldungen stellen zwar zUtung bringen"könnte.' ' ' immer noch Macdonalds Kampf der KoodooSberg al — - — . . - - brillanten englischen Sieg dar und halten den R r« zugSbefehl, den General Methuen ertheilt, für eine ..eue Thorheit dieses Generals, doch herrscht rn M utär- kreisen kein Zweifel darüber, daß Macdonald regulär geschlagen wurde. Der Stand,rd-Correspon ent tele- graphirt darüber von der KoodooSberg Fu t: Zwei Geschütze und eine Compagnie deS Argyll tegimentS bemühten sich vergeblich, die bei der Sam Furt ver schanzten fünfzig Buren zu vertreiben. Um 4 Uhr nur zeitweilig. Der Rückzug bedeutet nur eine lnur noch die Möglichkfit eines centralen Angriffs offen. Aeuderung der Taktik, deren Nothwendigkeit sich aus Buller entschloß sich hierzu und wählte zum Angriffs« den Informationen, welche durch die Vorwärtsbewegungspunkt den von einer v-förmigen Schleife des Tugela erlangt wurden, ergab. Die ganze Truppenmaffc wird bald wieder in Thätigkeit treten. Die englischen Ber« lüfte sind nicht oenncnSwerth " In ebenso gelungener Weise meldet LassanS Bureau aus dem englischen Hauptquartier bei der Springfielder Brücke vom 9. tz- „Da man die Anhöyen von Vaal« Der Familienschmuck. Roman von A. I. Mordtmann (bS. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Der Coroner befragte ihn ausführlich über die Art seiner Beziehung zu Scudamore, kam dann auf die Ereignisse des vorgestrigen Tages zurück und richtete an ihn eme Anzahl Fragen über die Arbeiten, die er an jenem Tage mit Herrn Scudamore bi^zum Eintritt der Katastrophe vorgenommen hatte. „Ich mache Sie darauf aufmerksam," bemerkte er nun, „daß Sie nicht gehalten sind, Aussagen zu machen, die gegen Sie verwerthet werden können. Vergessen Sie nicht, daß alles, was sie sagen, benutzt wird, und daß Sie nichts zu sagen brauchen, was Sie nicht wollen." Lundby wurde um einen Schatten bleicher, da er die Bedeutung dieser Warnung, die nur an Bearg- wöhnte gerichtet zu werden pflegt, sehr gut kannte. Aber feine Ruhe und Selbstbeherrschung verleugneten sich trotzdem keinen Augenvlick. „Ich danke Ihnen, Herr Coroner," antwortete er. „Aber ich habe nichts zu verbergen." „Das werden wir gleich sehen. Sie entwarfen alfo vorgestern ein neues Testament, wodurch die von Herrn Scudamore früher getroffenen Bestimmungen abgeändert wurden. Ist Ihnen bekannt, warum der alte Herr in dem früheren Testament, das ich hier vor mir liegen habe, die Kinder seines Sohnes ent ¬ erbte und in dem letzten, noch nicht unterschriebenen sie als Erben wieder einsetzte?" „Herr Scudamore hatte Zweifel an der Legiti mität jener beiden Enkelinnen; diese Zweifel wurden später zerstreut." „War der Grund, warum bei Fräulein Edith Frere eine Abänderung in umgekehrtem Sinne ein trat, derselbe?" „Das weiß ich nicht." „Warum wählte Herr Scudamore die sonderbare Umschreibung: „Die junge Dame, die sich unter dem Namen Edith Frere auf Schloß Thirlwall aufhält?" „Vermuthlich wollte er chicanöse Processe ver meiden." „Wollen Sie damit sagen, daß er Zweifel an der Identität der genannten Dame hatte?" „Nein. Ich drücke auch nur eine Vermuthung aus. Ich möchte es keineswegs als Thatsache hin stellen, daß er chicanöse Processe befürchtete, und noch weniger, daß es Zweifel an der Identität der jungen Dame waren, die ihn dazu bewogen." „Das alles klingt sehr unbefriedigend." „Allerdings. Aber ich weiß eben nicht mehr." „In dem letzten Testament taucht Plötzlich der Name Marie Violet auf. Wissen Sie, wer diese Dame ist?" „Nein." „Sie öffneten die gesammte, für Herrn Scudamore einlaufende Correspondenz?" „In der Regel, ja. Aber nicht die als vertraulich bezeichnete." „Wissen Sie nichts von dem Briefe aus Frank reich, der Herrn Scudamore veranlaßte, sein Testament zu ändern?" „Nur oberflächlich. Herr Scudamore hat ihn mir nicht zum Lesen gegeben. „Auch nichts daraus erzählt?" „Einiges, was sich auf die Legitimität der Fräu lein Scudamore bezog." „Nicht, daß die angebliche Edith Frere im Grunde Marie Violet heiße?" Lundby zögerte einen Augenblick mit der Ant- wort, und man konnte bemerken, daß seine bisherige Sicherheit um einen Schatten abnahm. „Ich kann, was ich in dieser Beziehung vermuthete, nicht als Sicherheit aussprechen." „Vorhin haben Sie mit großer Bestimmtheit „Nein" gesagt. Danach hätten Sie auch keine Ver muthung gehegt. Das widerspricht dem, was Sie eben gesagt haben." Lundby schwieg. „Sie hatten also eine Vermuthung, die aber nicht auf jenen Brief zurückzuführen ist. Welchen Grund hatten Sie dafür?" „Darüber möchte ich Schweigen bewahren." Damit war das Verhör Lundbys beendigt, und er blieb auf Ersuchen des Coroners im Zimmer, während die übrigen Mitglieder der Familie vor- nommen wurden. Die Scudamoreschen Damen konnten nichts Bemerkenswerthes aussagen, und man sah, daß ihr Verhör nur eine Formalität war. Mit finsterer Miene saß Lundby da, denn es entging ihm nicht, daß er der Einzige war, an den der Coroner die Warnung zur Vorsicht bei seinen Aussagen gerichtet hatte, wie ec andererseits, und das war nicht minder bezeichnend, der Einzige war, dem die Frage, ob er auf irgend eine Persönlichkeit einen Verdacht habe, nicht vorgelegt worden war. Frau Scudamore wurde bezüglich des Grundes der Aenderungen in Scudamores Testament befragt und ertheilte darüber dieselbe Auskunft wie Lundby. Auf die Frage, ob sie einen Argwohn hege, antwortete sie mit „Nein." Noch rascher verlief Ellens Vernehmung, und dann ließ der Coroner Miß Edith Frere bitten. Sie sah bleich und erschöpft aus, in viel höherem Grade als ihre Verwandten. „Ich bin leider gezwungen," begann der Coroner, „Ihnen einige Fragen vorzulegen, die ich einer Dame in Ihrer Lebensstellung lieber nicht vorgelegt hätte. Es steht Ihnen frei, die Antwort darauf zu ver weigern; aber wenn Sie von diesem Rechte keinen Gebrauch machen wollen, so bitte ich Sie streng bei der Wahrheit zu bleiben, um die Justiz nicht irre zu leiten." (Fortsetzung folgt.)
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