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WMciner Tageblatt Erscheint Seden Wochentag abends für den folgenden Lag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 stci ins Haus. Geschäfts-Anzeiger " für nehmen ine Expedition biS Vorm. IV M. oune 'm Auswärts alle Austräger, deM rlle Annonccn-Expeditionen zu Origi»«^ Breiten entgegen Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdors, Lngau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf- Rüßdorf, Wüstenbrand Grüna MAelbaE Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg TirMeim Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u s w Amtsblatt füv den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein Dienstag, den 24. März 1896. Nr. 69. 46. Jahrgang. Tagesordnung: 1. Festsetzung des Anlagcnfußes, 2. Wassersteuersache. wird Mittwoch, den 25. März, s Restauration, Ackermann'! 1 zweiter Lesuna den Anti Hammacher (uatl.) hielt Etatsgesetz für nicht geratl m eine Bedenken müsse er, so seht billige, zunächst dagegen sti sprach seine Hoffnung auf e Gasthof zum Lamm, Vorwerk's Restauration I am 21. Die M z 1896. Ortssteuereinnahme. Franke. 10. öffentliche Stadtgemeinderaths-Sitzung Dienstag, den 24. März 1896, Abends 8 Uhr. Hohenstein, am 23. März 1896. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Schule zu Hohenstein. Die Ausnahme der mit Ostern schulpflichtig werdenden Kinder findet besonderer Ver hältnisse halber nicht Montag, den 30. März, sondern erst Montag, den 13. April nachmittag 2 Uhr im Saale des Bürgerschulgebäudes I statt. Hohenstein, den 23. März 1896. Schuldir. Dietze. Deutscher Reichstag Berlin, 21. März. Der Reichstag verhandelte heute über das gestern in die Budgetcommission zurückocrwiescne Etatsgesetz und den dazu gestellten Antrag Lieber. Die Commission hatte in der gestern Abend abgehaltenen Sitzung beschlossen, an dem Antrag Lieber festzuhalten. Der Abgeordnete Lieber begründete als Bericht erstatter die Stellungnahme der Commission, in der alle Par teien bemüht gewesen seien, eine Verständigung mit den ver bündeten Regierungen herbeizuführen. Graf Posadowsky habe in der Commission die Erklärung abgegeben, daß der BundeS- rath erst am Montag über die Sache beschließen werde, der selbe nehme an, daß der Beschluß dahin gehen werde, dem Reichstage ein Gesetz vorzulegen, das dem Gedanken, die Hälfte der Ueberschüsse der Ueberweisungen über die Matricularbei- Sächlischcs Hohenstein, den 23. März. Der Kaiser wird am 23. April, dem Geburtstage des Königs von Sachsen, von Wasungen kommend, Vormittags 11^ Uhr in Dresden-Strehlen eintreffen und Abends 6 Uhr nach Wasungen zurück'ehren. Ueber die Waldungen im Königreiche Sachsen sprach vor einigen Tagen im Dresdner „Verein für Erdkunde" Herr Ober lehrer H. Gebauer. Tie Waldverhältnisse Sachsens sind, was die Ausdehnung und geographische Vertheilung des Waldes anbclangt, günstig zu nennen. Obwohl die Fläche der Forsten und Holzungen des Landes in den letzten 50 Jahren stetig abgenommen hat, indem sie von 463,305 Hektar im Jahre 1843 auf 387,729 Hektar im Jahre 1893 gesunken ist, so be trägt sie doch immer noch reichlich 26 Procent der Gesammt- fläche. Der Bauernwald, namentlich in den niedrigen Gegenden des Landes ist vielfach in landwirthschaftliche Benutzung ge nommen. Dagegen hat der Staatswald, der in Sachsen 43,5 Procent der Gesammtwaldfläche einnimmt, durch Ankauf von privaten Waldflächen oder zur Aufforstung geeigneter Grund stücke von Seiten der Regierung an Umfang zugenommen. Die natürlichen Hauptgebiete für den Wald sind die höheren Gegenden des, VogtlandeS und Erzgebirges (von mehr als 600 Meter Höhe) mit niedriger Jahrestemperatur und reichlichen Niederschlägen. Waldreich sind auch das Lausitzer Gebirge und der Tieflandsstreifen an der Nordgrenze rechts von der Elbe mit seinen ausgedehnten diluvialen Sandablagerungen. Auf der nördlichen Abdachung des Vogtlandes und Erzgebirges sind viele größere und kleinere Waldgebiete zerstreut und schmale Waldstreifen ziehen sich überall längs der größeren und kleineren Flüsse hin, sobald die Steilheit der Thalgehänge deren Ver wendung zu Feld- oder Wiesenbau unmöglich macht. Ein fast waldloses Gebiet liegt innerhalb des von den Städten Pirna, Grimma und Strehla gebildeten Dreiecks, das den besten Ackerboden Sachsens umfaßt. Waldarm sind auch die frucht- iaren Gegenden um Leipzig und Bautzen und das dicht bevöl kerte Gebiet des Zwickauer Kohlenbeckens. Nach den alten Wetternbüchern sind die Tage vom 18. >is 26. März ohne Ausnahme für die Witterung des nächsten Vierteljahres, genau bis zu dem ähnlichen entscheidenden Wendepunkte, 6.—13. Juni, entscheidend. Sturm und Schnee lassen ein kaltes und nasses, Ostwind und Frost ein trockenes, rauches, Nachtfröste, wenigstens sehr kalte Rächte bringendes und dem Gewächsreich nachtheiliges Frühjahr erwarten. Zu- die Vorlage, die gemacht werde solle, ser;a noch unverannt, und so weit ihr Inhalt bekannt sei, <'enüze er nicht. Der Abg. Rickert (sreis. Verein.) bedauerte, daß die vorliegende Frage zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Reichstag und Regierung Anlaß gebe und schob alle Schuld auf das preußische Finanz ministerium, wo der Hund begraben liege. Der Abg. v. Kar- dorff (Rp) meinte, daß die staatsrechtliche Seite der Sache zu sehr aufgebauscht werde; seine Freunde hätten dem Anträge Lieber m der Commission nur zugestimmt, weil sie nicht ge glaubt hätten, daß die Regierungen sich so auf ihre Stellung versteifen würden. Im gleichen Sinne sprach sich der antise mitische Abg. Liebermann von Sonnenberg aus. Hierauf wurde das Etatsgesetz in der Fassung der Commission, also mit dem Anträge Lieber mit großer Mehrheit angenommen. Dagegen stimmten nur ein Theil der Conservativen, der Reichspartei und der nationalliberalen Partei. Montag Uhr findet die dritte Lesung des Etats statt. pitals verwendet werden könnten. Eine seltene Bestrafung machte sich am Freitag Vormittag in Reufa bei Plauen nöthig. Dort wurde der Fortbildungs schüler L. in Gegenwart des Localschulinspectors für Reusa und des Gemeinderathcs, sowie des Schulvorstandes und des Lehrercollegiums vor versammelten Schülern durch Herrn Be- zirksschulinspector Schulrath Seltmann wegen fortgesetzten höchst tadelnSwerthen Betragens schimpflich aus der Fort bildungsschule ausgeschlossen. Diese Strafe wird später auch die Versetzung des Burschen in die zweite Soldatenclasse zur Folge haben. Es ist sicher, daß in Rief« eine elektrische Centrale er richtet und der elektrische Betrieb für die Straßenbahn einge führt werden soll. Ein auswärtiges Finanzkonsortorium beab sichtigt das Projekt auszuführe» und Herr Geometer R. Müller dortselbst hat bereits beim Stadtrathe die Concessionsertheiluna nachsucht. Wenn sich auch der früher aufgetauchte Plan, in der Nähe des Leipziger Scheibenholzes einen großen Aussichtsthurm Die feierliche Entlassung der Konfirmanden findet in hiesiger Bürgerschule Freitag, den 27. März, nachmittag 1 Uhr statt. Wir beehren uns, hierzu ergebenst einzuladen. Hohenstein, den 23. März 1896. Das Lehrerkollegium. Dietze, Schuldir. Donnerstag, „ 26. Freitag, „ 27. vereinnahmt. Oberlungwitz, namentlich auch Mr Rauchwaaren, Tuche und Manmactur- waaren. Die Ledermesse wird erst Montag den 13. April er öffnet und die Meßbörse für die Leder-Industrie Dienstag den 14. April im großen Saale der Reuen Börse am Blücherplatz abgehalten werden. Der am 12. September v. I. im Schweizerthal bei Burg städt verstorbene königliche Commerzienrath Wilhelm Kreßner hatte mitttes letztwilliger Verfügung der Stadt Burgstädt seinen sämmtlichen in Burgstädt belegenen Grundbesitz, be stehend in drei werthvollen Häusern und anstoßenden großen Gärten, unter der ausdrücklichen Bestimmung vermacht, daß die Grundstücke zu einer seinen Ramen tragenden und wohl- thätigen Zwecken dienenden Stiftung Verwendung finden sollen. Die Commission für diese Kreßner-Stistung hat nun in ihrer letzten Sitzung vom 27. Februar d. I. beschlossen, die Gebäude dieser Stiftung baulich herzurichten, zu vermiethen und die Er trägnisse für die Zukunft zur Hälfte dem dortigen Bürgerasyl verein zuzuweisen und zur Hälfte für andere wohlthätige Zwecke zu verwenden. Ein neuerdings eingegangenes Gisuch der Bürgeralsylvereins befindet sich jedoch hiermit nicht im Ein klang, sondern bittet, daß schon jetzt mit der Errichtung des Bürgerasyls ein Anfang gemacht werde. Die sicheren Ein nahmen des Vereins würden hinreichen, um 5 Personen Wohn ung, Verpflegung und Heizung gewähren zu können, so daß die schwankenden Einnahmen zur Verstärkung des Stammka- Bekanntmachung. Der 1. Termin Renten, sowie der 1. Termin Brandkaffe Nachmittags von 2—6 Uhr in 2-6 „ im 2—6 „ in bezeichnete den gegenwärtigen Zustand für widersinnig, bei dem L das Reich seine Schulden durch Anleihen vermehre und ander- H seits Ueberschüsse den Einzelstaaten herauszahle. Der Antrag H Lieber wolle diesen Zustand wenigstens abschwächen. Die Zu- geständnisse des BundesratHS seien durchaus unzulänglich. Das 4 Reich brauche auf die Hälfte des Ueberschusses von 1895/6 um 4 so weniger zu verzichten, als auch in den Einzelstaaten dieses 1 Jahr statt mit den erwarteten Deficits mit Ueberschüssen 1 abschließe. Völlig grundlos sei die Behauptung, daß der An- k trag Lieber in die Kronrechte eingreife. Die Regelung derAn- 4 Gelegenheit im Etatsgesetz sei zweifellos angängig-denn gerade Ä da werde ja das finanzielle Verhältniß des Reichs zu den M Einzelstaaten überhaupt geregelt. Die Einzelstaaten hätten M allerdings ein festes Recht auf Ueberweisung gewisser Beträge; « aber ebenso fest sei das Recht des Reiches, ihnen die Beträge I in den Matricularbeiträgen wieder abzunehmen. Vielleicht sei D es aber angemessener, die Regelung im Anleihegesetz vorzu- M nehmen. Allen formellen Bedenken werde eiu Ende gemacht, D wenn künftig die Anleihen herab- und die Matricularbeiträge W heraufgesetzt würden. Es wäre doch eiacnthümlich, wenn in /« dem Augenblick, wo das 25jährige Bestehen des Reichstages M gefeiert werde, eine von allen Parteien gebilligte Maßnahme H an kleinlichen particularistischen Rücksichten scheitern sollte. ' Die Abgg. Freiherr von Manteuffel (cons.) und Freiherr ! von Gültlmgen (Rp.) billigten die Absichten des Antrag« ! L Lieber, vermochten sich aber über die verfassungsmäßigen Be- I denken dagegen nicht hinwegzusetzen und erklärten dcßhalb in zweiter Lesung den Antrag ablehnen zu müssen. Der Abg " ebenfalls die Lösung der Frage im gerathen; die Regierungen würden dadurch slage versetzt und aus die em staatsrechtlichen r er den Zweck des Antrags Lieber stimmen. Der Abg. Fritzen (Centr.) Öffnung auf eine Verständigung des Reichstages wit den verbündeten Regierungen aus und wünschte, daß Alle, die den Antrag Lieber billigen, ihn zunächst annehmen; denn die Vorlage, die gemacht werde solle, sei ja noch unbekannt,. mal bleibt der Windstrich so, wie er sich in diesen Tagen stellt, fast ohne Ausnahme bis zu dem erwähnten Wendepunkte im Ganzen unverändert stehen. Milde und Feuchtigkeit mit West wind, wenn auch mit etwas stürmstchem, und mit Regen, ver kündigen mit gleicher Sicherheit drei Monate lang mildes, heiteres und gewächsiges Wetter. Rach strengen Wintern, welche sich mit Schnee und Frost bis in den März erstreckt haben, ist es eines der günstigsten Vorzeichen für die weitere Frühjahrs-, ja für die Sommer-Witterung, wenn um den 27. (bis 31.) März oft ganz plötzlich hohe Temperatur oder gar Schwüle und ein warmes Gewitter eintritt. Diese Regel ist eine der ältesten und bekanntesten in der gesammten Wetterkunde, denn die bezeichneten Tage entsprechen dem Gertrudentag des alten Kalenders (17. März.), an welchem „die Maus am Spinnrocken hinanläuft und den Faden abbeißt", d. h. die Garten- und Feldarbeit vollständig beginnt. Die diesjährige Leipziger Ostermesse beginnt Sonntag den 12. April und endet Sonntag den 3. Mai. Sie ist für den Groß- und Kleinhandel mit Waaren aller Art bestimmt, träge zur ReichSschuldcntilgung zurückzuhalten. Rechnung trage; die preußische Regierung sei bereit, einem Gesetzentwürfe zuzustimmen, der die Ueberschüsie von 1896/97 zur Hälfte für diesen Zweck einbehält. Bezüglich der grundsätzlichen Stellung Preußens habe der Schatzsecretär auf seine gestern im Plenum abgegebene Erklärung verwiesen. Angesichts dieser Aeußerung des Schatzsecretärs habe die Commission mit allen gegen fün Stimmen beschlossen, in der zweiten Lesung an dem Anträge l Lieber mit dem Vorbehalt, in dritter Lesung eine Verständig- » ung mit dem Bundesrath über Form und Inhalt der Schulden- D tilgung herbeizuführen. Der Abg. Richter (freis. VolkSp.) bezeichnete den gegenwärtigen Zustand für widersinnig, bei dem L das Reich seine Schulden durch Anleihen vermehre und ander-