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Hohenstemer Tageblatt Erscheint irden Wochentag abends für den folgenden Lag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inferno nehmen die Expedition btS Borm. IV Utz sowie für Auswärts alle Austräger, deS^ alle Annoncen-Expeditionen zu Origi»«- Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlnngwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdors, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschhei» Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengmnd u. f. w. Amtsblatt für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes z« Hohenstein. Nr. 3. Sonnabend, den 4. Januar 1896. 46. Jahrgang. Bekanntmachung, Jnvaliditüts und Altersversicherung betr. Die nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 1. März 1894 bestehende Jnvaliditüts- und Altersversicherung von Hausgewerbetreibenden der Textilindustrie ist durch die am 1. Januar 1896 in Kraft tretende Bekannt mawuna des Reichskanzlers vom 9. November 1895 aus die Nebenarbeiten aller Zweig- der Textilindustrie, z. B. auch der hier vertretenen Posamentirerei, ausgedehnt worden. Der Versicherungspflicht unterliegen , solche selbstständige Hausgewerbetreibende, welche in eigenen Bctriebs- stätten im Auftrage und für Rechnung anderer Gewerbetreibenden (Fabrikanten, Fabrikkaufleute, Handelsleute) mit Weberei und Wirkerei (einschließlich der Maschinenstrickerei) beschäftigt werden und zwar auch dann, wenn diese Haus gewerbetreibenden die Roh- oder Hilssstoffe selbst beschaffen und auch für die Zeit, während welcher sie vorübergehend für eigene Rechnung arbeiten. Die VersicherungSpflicht erstreckt sich auch L, auf die zur Herstellung von Geweben, jGewttken und sonstigen Erzeugnissen der Textilindustrie erforderlichen Nebenarbeiten — Spulerei (Treiberei) Dchererei, Schlichterei u. s. w. , ,, d., auf die weitere Bearbeitung oder Verarbeitung — (2lvprettrung Confection u. s. w., der Gewebe und Wirkwaareu, soweit Viefe Arbeiten in den Betriebsstätten der HauSweber oder Hauswirke! nebenher ausqe'ührt werdem Diejenigen Hausgewerbetreibenden, welche h^wch vom 1. Januar1896 ab versicherungspflichtig werden, haben sich bis zum 9. Januar persönlich IM Rath- hauS, Krankenkasscnzimmer, zu melden. , Zuwiderhandlungen gegen die Meldepflicht werden mit Geldstrafe bis zu 100 Mark bestraft. Hohenstein, den 31. December 1895. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Fremdsprachlicher Unterricht. Behufs Fortführung des fremdsprachlichen Unterrichts soll Ostern 1896 zufolge StadtgemeinderathSbeschtusses ein Sprachlehrer angestellt werden. Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Anmeldungen für Ostern Herr Schuldirektor Dietze entgegennimmt. Das Schulgeld beträgt für das Jahr und die Klasse 25 Mk. Hohenstein, am 18. December 1895. Der Stadtrat h. vr. Backofeu. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Friedrich Hermann Bergert eingetragene Haukgrundstück, Parzelle Nr. 322 des Flurbuchs, Folium 249 der Grundbuchs sür Ober lungwitz, 3,1 a groß, mit 144,71 Steuereinheiten belegt und auf 14,500 M. geschätzt, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 16. Februar 1896, Vormittags 16 Uhr als Anmeldetermin, ferner der 5. März 1896, Vormittags 10 Uhr als Versteigerungstermin, sowie der 1T. März 1896, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rück stände an wiederkehrendcn Leistungen, sowie Kostensorderuugen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang- Verhältnisses kann nach dem Anmeldetcrmine in der Gerichtsschreiberei deS unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Königliches Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal, am 30. December 1895. Constantin. 28. Dec. eine würdige Gedenkfeier ihrer erfolgreichen artille- Schaltjahr sein mit Ausnahme der Säkularjahre 1700, 1800, 1900 und so fort, deren Einheiten 17, 18, 19 sich nicht durch 4 ohne Rest theilen lassen. DaS Jahr 2000 wird dann wie der ein Schaltjahr sein, und weiter 2400 und 2800. Als. merkwürdig sei noch erwähnt, daß der Schaltmonat Februar ' im Jahre 1896 fünf Sonnabende bei 29 Tagen hat. . A Zur Erinnerung an eine große Zeit. (Kriegsnachrichten aus 1870/71er Zeitungen.) 4. Januar, Bourogne. Am 2. Januar Rekvgnoszirungsgefechte bei Croix, südlich Delle, in Folge dessen 2oO zurückgedrängte Franzosen jenseits der Schweizer Grenze entwaffnet wurden. — Die Belagerung hat ihren Fortgangs ' , gez. v. TreSckow. Amiens. Am 2. und 3. Januar blutige, aber siegreiche Kämpfe vorgeschobener Abtheilungen der I. Armee bei Bapaume. Am 2. Januar nämlich wies die 30. Brigade von Mittag bis Abend alle Angriffe überlegener feindlicher Massen ab und machte dabei 260 Gefangene. Am 3. Januar behauptete sich die versammelte 15. Division und ein Detachement unter Prinz Albrecht Sohn in neunstündigem Kampfe gegen zwei feindliche Armeecorps, wobei unsere Truppen am Abend zwei Dörfer mit dem Bajonett nahmen und wieder einige Hundert Ge fangene machten. Der Feind trat nach den erlittenen außer ordentlichen Verlusten in der Nacht zum 4. Januar den Rück zug nach ArraS und Douai an, wobei die verfolgende Cavallerie feindliche Bataillone erfolgreich attackirte und dabei noch Ge fangene machte. gez. Graf Wartensleben. Amiens. Von der 1. Armee hat General von Bentheim am 4. Januar früh die feindlichen Truppen auf dem linken Seine-Ufer unter General Roye überfallen und zersprengt, 3 Fahnen, 2 Kanonen, 4—500 Gefangene abgenommen. gez. v. Sperling. rufSmäßiger Vorstände von Stadt- und Landgemeinden an dis Ständekammern um Herbeiführung günstigerer Anstellungsbe dingungen, sowie über die Unkündbarkeit der Stellung von Gemeindebeamten nach längerer Dienstzeit und über den Erlaß einer Bekanntmachung, die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffend, schlüssig gemacht, auch die Entschädigung für einen Gemcindevorstand festgestcllt hatte, wurde die Sitzung Abend- Vz8 Uhr geschlossen. Das Jahr l896 ist bekanntlich ein Schaltjahr, und da sich die Schaltjahre alle vier Jahre folgen, so müßte das nächste Schaltjahr das Jahr 1900 sein. Das ist aber nicht der Fall, obwohl die Zahl, der alten Schalttegel nach, sich durch vier theilen läßt, ohne einen Bruchtheil zu lassen. Unsere Erd- und Sonnenjahre rechnen sich, wie man weiß, nach der Zeit des Umlaufs der Erde um die Sonne. Die Länge dieser Zeit wurde vor Julius Cäsar zu 365 Tagen angenommen, also um 5 Stunden 48 Minuten und 45 Sekunden zu kurz. Da dies beinahe 6 Stunden oder Tag ausmacht, so ver ordnete Julius Cäsar, daß auf je drei gemeine Jahre von 365 Tagen ein Schaltjahr von 366 Tagen folgen, und in einem solchen dem Monat Februar ein Tag zugelegt werden sollte, damit der bürgerlichen Ordnung wegen die Jahreszeiten stets in dieselben Monate fielen. Den darnach eingerichteten Kalender nennt man bekanntlich den „Julianischen". Aber auch er stimmt nicht genau mit dem wirklichen Sonnenjahre überein. Denn da er 11 Minuten 15 Sekunden zu viel ein« schaltet, was in 400 Jahren etwa drei Tage auSmacht, und im Jahre 1583 nach Christi Geburt schon 10 Tage betrug, so daß der Frühlingsanfang nicht auf den 21., sondern auf den 11. März fiel, so verordnete Papst Gregor XIU., daß man nach dem 4. Oktober nicht den 5., sondern den 15. schrei ben sollte, und daß in 400 Jahren drei Schalttage ausgelassen werden sollten. Es sollte demnach jedes vierte Jahr ein Freiwillige Feuerwehr und Freiwillige Turner-Feuerwehr so thatkräftig und mit großer Einigkeit eingegrisfcn, haben wir beschlossen, denselben Montag, den I3 Jan. 1896 fürihre Mühe und Arbeit einen Freiball im hiesigen „Schützenhause" nebst ihren lieben Frauen, Bräuten rc. zu geben Wir theilen Ihnen dies hierdurch mit und bitten Sie, es den beiden Chören rechtzeitig wissen zu lassen, haben aber noch den Wunsch die Wehien zu bitten, I. ihre Ehren- und passiven Mitglieder, sowie sonstige Verehrer des Fcucrwehrwesens, 2. die Kommando der Wach- mannschasten und des Kgl. Sachs. Kriegervercins nebst ihren lieben Frauen, 3. sämmtliche Brandcalamitosen vom I9./8. 1895 und 4. die Herren Baumeister Düncbier, Schlechte, Stadtle»), Richter und Gcbr. Werner zu dic'em Feste gefälligst mit einladen zu wollen, damit dieses Fest ein recht herrliches werde und der Oeffentllchkcit gezeigt wird, daß unsere Wehren nicht nur in Stunde der Gefahr sondern auch in Frcuden- stunden „wie Brüder" zu einander halten. Ferner bitten wir noch die Wehren zu ersuchen, aus ihrer Mitte einen Mann zu wählen, welcher alle Anwesenden in unserem Namen „Willkommen" heißt und dieselben ermuntert die paar Stnndeu recht fröhlich zu verleben. Den Betrag von 45 Mk. fügen wir bei. Ganz ergebenst mit dem Wunsche recht lustige Kameraden zu sehen, zeichnen Verehrer des Feuerwehrwesens. Frau Pauline Ulrich, die berühmte Könial. Sächs. Hof- schauspiclerin wird Ende dieses Monats in Hohenstein zwei Gastspiele geben. Bezirksausschuß-Sitzung. Die 8. diesjährige Sitzung des Bezirksausschusses wurde am Mittwoch Nachmittag von 3 Uhr ab im Verhandlungssaale der König!. AmtShauptmannschaft in Zum Sächsischen. Hohenstein, 3. Januar. Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt der Wand- kalender aufs Jahr 1896 bei. Wahrscheinlich giebt es am 13. Jan. im hiesigen „Schützen- hauS" fröhliche« Tanzvergnügen. Die Veranlassung ist eine ganz eigenthümliche, nämlich das Feuer am 19. Aug. v. I. „Einige Verehrer des FeuerwchrwesenS" haben, ohne sich näher zu erkennen zu geben, Herrn Unger 45 Mk. zukommen lassen und in einem Begleitschreiben dahin verfügt, daß dieselben zu einem Feuerwehrballe Verwendung finden sollen. Das Schreiben ist auf einer Goldrandkarte sauber in Rundschrift ausgeführt und hat folgenden Wortlaut: Aus Anlaß des am 19. August I895 hier stattgefundenen großen I Tanzerlaubmß» Brandes, zu welchem wir gesehen haben, daß unsere beiden Feuerwehren I Nachdem sich der Glauchau abgehalten. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen wurde zunächst die Wahl der Mitglieder der Scuchen-Commission auf daS Jahr 1896 vorgenommeu. Hieraus fanden bez. be dingungsweise Genehmigung: die Vorschläge siir die Wegebau- UnterstützungS-Tabclle auf da- Jahr 1896 und für die Belohnung der Wegewärter im Bezirke, ferner ein Gesuch um Gewährung eines Darlehens aus BczirkSmitteln, die Anlagen-Regulative für Albertstyal nnd Jerisau, der Nachtrag zum Anlagen-Regulative für Altstadtwaldenburg, der II. Nachtrag zum Statut für die Bezirksanstalt Lichtenstein, sowie die Schankerlaubnißgesuche Jüngers in Oberlungwitz, KäublerS in Cauritz nnd Gröbers in Weidensdorf, endlich das DiSpensattonSgesuch in DiSmem- brationS-Sachcn Heinz'S in Gersdorf. Der Haushaltplan für die Kassen des Bezirksverbandes Glauchau auf dat Jahr 1896 soll in der vorgetragcnen Weise dem Bezirkstage mit Befür wortung vorgelegt werden. Sodann erfuhren Abweisung: das, Dispensationsgesuch in DiSmembrationS-Sachen Groß's in Die beiden bethciligten Compagnien unseres sächsischen ' Langenchursdorf, die Schankerlaubnißgesuche Teubners in Hohn-1 Fußartillerieregiments Nr. 12 in Metz begingen am 27. uns , dorf, Elle'S in Callnberg, die Gesuche Schmidts in Callnberg 28. Dec. eine würdige Gedenkfeier ihrer erfolgreichen artille- und SteidteS in Langenchursdorf um Gestattung des Klein- ristischen Thätigkeit vor Paris. Zu der Feier waren daS ge- handels mit Branntwein bez. denaturirtem Spiritus, sowie das sammte Officiercorps des Regiments und die Veteranen ein- ! - zc. Gesuch iFlämigS in Mülsen St. Michcln. geladen. Von letzteren konnten freilich nur eine geringe AnzahlW . . der Bezirksausschuß noch über die Petition be- meist in Metz und Umgebung ansässiger ehemaliger MitkämpfeW