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'O Sonntag, den 30. Dezember 1900. Nr. 301. 50. Jahrgang Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Arrrtsblcrtt für den Verwaltungsbezirk -es Sta-trathes zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrn aller Gerneinöe-Verwaltungen öer unrlregerröeir Ortschaften Erscheint Inserate zeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^WM MM" MU MU nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 MW M^ W WW M^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk 1,82 frei in'S HauS. kW MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstest» Ernstthal. Nberlungwih, Gersdorf, Kitgau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Bekanntmachung. Der bisherige Polizeidiener zu Kuhschnappel Herr Ernst Paul Spindler ist heute als Schutzmann verpflichtet worden. Hohenstein-Ernstthal, den 29. Dezember 1900. Ler Stadtrath. vr. Polster. Bekanntmachung. Der 4. Termin der Lands und Landeskulturrenten ist nunmehr sofort und bis spä testens zum 5. Januar 1901 bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die hiesige Stadtfteuereiunahme — RathhauS, Zimmer Nr. 2 — abzuführen. Hohenstein-Ernstthal, am 29. Dezember 1900. Der Stadtrath. Or. Polste r. Gßlr. Montag, den 31. Dezember 1900 ron VorutttraFs 9 Uyr so, wird i» -er HatLkstar B' -Vch »egen rnbereulose beanstandeten Rinde- in rohem Anstande, ä Pfd. 35 Pfg. äffeatlich -erkauft. Ws. Bekanntmachung. Montag den 31. Dez. d. I. wird der 4. Termin Landrenten vereinnahmt, und zwar Bormittag- bei Herrn Restaurateur Röder und Nachmittag- in der Gemeindeexpedition. Herm-dorf, den 28. December 1900. Ri ü l l e r, Gemeindevorstand. Anmeldung schulpflichtiger Kinder. Die Anmeldung der mit Ostern 1901 schulpflichtig werdenden Kinder, nämlich der- jenigen, welche bis mit 30. Juni 1901 das 6. Lebensjahr erreichen, nehme ich Donnerstag u. Arei» tag, d. 3. u. 4. Januar in der Zeit von 2—6 Uhr Nachmittag-, und zwar am ersten Tage die der Knaben, am 2. Tage die der Mädchen im Direktorialzimmer deS neuen SchulhauseS entgegen. In die Bürgerschule smittl. Volksschule) können Kinder des gesammten Stadtbezirks Hohenstein-Ernstthal, in die 1. Äezirksschule (einfache Volksschule) nur solche aus der Altstadt ausgenommen werden. Bei der An meldung ist bestimmte Erklärung abzugeben, welcher Abheilung die Kinder zugeführt werden sollen. Bei- zubringen ist für alle Anzumeldenden der Impfschein, für die nicht in Hohenstein-Ernstthal geborenen außerdem die Geburtsurkunde mit Taufbescheinigung. Hohensteiu-Ernstthal, den 22. Dezbr. 1900. K Dietze, Direktor der Bürger- und l. BezirkSschule. Den 4. I nuar, Bormittags 11 Uhr kommt im hiesigen AuctionSlocal 1 neuer Anzug gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts HoheaftetarErastthal. Sekr. Kurth. Der am 31. Dezember fällige^ Terw;: Land- un! Landeskulturrente« ist spätestens bi» öen C. Januar 1W1 an die hiesige OrtSsteueremnahm? in der Genmuk Sition) bei Vermeidung der zwangsweisen Eintrei- vberlungwitz December 1900 Lcr Gemeiudevorsta«-. Op p e r m a n n. Kekanntmachung. Der 4. Termin Landrenten iowie Landeskulturrenten ist am 31. Dezember 1900 fällig und spätestens bis zum 5. Januar 1WI an die hiesige OrtSsteuereinnahme abzusühren. Nach Ablauf dieser Frist wird gegen Säumige daS Beitreibungsverfahren eingeleitet. Gersdorf Bez. Ehemnitz, am 29. Dezember 1900. Der Gemeiudevorstand. Gihler. Zum Sächsischen. — (Neujahr-briefe.) Nach den alljährlich gemachten Wahrnehmungen sind sich sehr viele noch darüber im Unklaren, ob und was man auf die Neujahrskarten schreiben darf, um dieselben noch gegen die Drucksachentaxe versenden zu können. Die Folgen davon sind theilS unnöthige Ausgaben von zu hohem Franko, theilS vergebliche Absendung der Drucksachen. Der NeujahrS-Briefverkehr ist durch die jetzt bestehen den Bestimmungen sehr erleichtert worden. Als Druck sachen können befördert werden alle Arten von ge druckten, autographirten oder hektographirten Karten, gleichviel ob dieselben nur Druck oder auch Ab- bildungen und dergleichen enthalten. Außerdem ist e» zulässig, auf den Karten den Ort, das Datum und den Namen und Stand des Absenders hand schriftlich anzugeben. Dagegen sind Karten mit anderen schriftlichen Angaben, insbesondere auch solche, welche zur Bezeichnung der Absender» schriftliche Vermerke, wie: „Dein Vater", „Deine Freundin", „Eure Kinder" u. s. w. enthalten, gegen die Drucksachentax nicht mehr zulässig, sondern als geschlossene Briefe zu versenden. Ausgenommen hiervon und als Drucksache zulässig sind: 1. gedruckte Visitenkarten, auf welchen außer Adresse, sowie Titel des Absenders die Anfangs buchstaben üblicher Formen zur Erläuterung des Zwecks der Uebersendung der Karte (wie z. B. „U. G z. w." oder „p. l." u. s. w.) oder auch Glückwünsche mit höchstens 5 Wörtern (wie z. B. „Herzlichen Glückwunsch zum Neuen Jahr!") handschriftlich an gegeben sind. Auf anderen als Visitenkarten ist eine derartige handschriftliche Angabe nicht zulässig. — 2. Offene gedruckte Karten, welche aber die Bezeichnung „Postkarte" nicht tragen dürfen; Karlen mit dieser Bezeichnung sind, sofern letztere nicht in die Angabe, ^Drucksache" abgeändert wird, gleichviel ob alle» darauf gedruckt ist oder nicht, wie gewöhnliche Post- karten mit 5 Pf. zu frankiren. — 3. Auf Neujahrs karten kann eine Widmung handschriftlich linzugefügt werden. Da ein großer Theil der Glückwünsche jetzt durch sogenannte Ansichtspostkarten zum Ausdruck .gebracht wird, sei über deren Behandlung noch be- anders folgendes erwähnt. Ansichtskarten jeder Art können auch gegen die Drucksachentaxe versandt werden, wenn sie mit der Bezeichnung „Drucksache" versehen werden und auf dieselben nichts weite- geschrieben wird als Ort, Datum, Namen und Stand des Ab senders; Angaben wie „Freundliche Grüße von ..." sind nicht zulässig. Auf solchen Ansichtskarten, die speziell den Charakter einer Neujahrskarte haben, kann indeß auch bei der Versendung als Drucksache eine Widmung niedergeschrieben werden. — Be'onderS sei noch darauf hingewiesen, daß im Verkehr im eigenen Orte oder nach Landorten, die zur Aufgabepostanstalt gehören, daS Porto für Drucksachen und Postkarten 2 Pf. beträgt. — Endlich sei noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß in einfache — mit 10 Pf. fiankirte Briefe häufig Gratulationskarten von höherem Gewicht als 20 Gramm eingelegt werden, so daß die betreffenden Empfänger dann daS leidige Strafporto von 20 Pf. entrichten müssen oder aber oft auch des halb die Annahme verweigern. In letzterem Falle muß der Absender bei der Rückgabe eines solchen Briefes dann das Strafporto noch obendrein bezahlen. Man lasse also in zweifelhaften Fällen die Briefe stets erst am Postschatter oder bei einem Kaufmann nachwiegen. — Nicht unerwähnt wollen wir noch lassen, daß unzulässige Drucksachen den Empfängern nicht mehr gegen Entrichtung eines Strafportos auS- gehändigt werden, sondern sie werden nach dem Äusgabeorte zurückgeschickt und, wenn der Absender nicht zu «mitteln ist, einfach vernichtet. — Gestern waren 25 Jahre vergangen, seitdem die Herren Kaufmann Hermann Krumbiegel und Tischlermeister August Neumann, nebst dem damaligen Diaconus Weißenborn, der vor Kurzem in LampertS- walde bei Großenhain sein silbernes AmtSjubiläum gefriert hat, als Mitglieder des KirchrnvorstandeS zu St. Christophori eingewiesen und verpflichtet wurden. Zur Feier diese- Tages, von dessen Bedeutung die beiden Jubilare selbst keine Ahnung hatten, versammelte sich der Kirchenvorstand in der Mittagsstunde im Sitzungszimmer deS Pfarrhauses. Hier sprach der Vorsitzende, Pfarrer Albrecht, den verdienten Männern den Dank der Kirche und Kirchgemeinde für ihre treue Arbeit als Kirchenvorsteher aus und überreichte ihnen die vom hohen Evangelisch-lutherischen LandeSconsisto- rium ouSgefertigten Anerkennungsurkunden, sowie je eine Prachtbibel. Die anwesenden College» brachten den beiden Jubilaren ihre Segenswünsche dar. Wir schließen uns von Herzen an. Möge es den Herren Krumbiegel und Neumann noch lange vergönnt sein, als Mitglieder unseres Kirchenvorstandes zu wirken zum S'gen der Gemeinde. — Glauchau, 28. Dezbr. Als am Freitag Abend in der 8. Stunde ein Fürbereiarbeiter von hier nach Niederlungwitz gehend, zwischen dem Restaurant „Obstplantage" und der herrschaftlichen Ziegelei an- gekommen war, hat ein Unbekannter, hinter den Bäumen vortretend, Feuer verlangt und auch erhalten, hierauf aber plötzlich den Arbeiter an der Brust gepackt, worauf letzerer ihm mehrere Hiebe mit dem Spazier- stock über den Kopf beigebracht und sich dann geflüchtet hat, weil er ein Geräusch vernommen und einen zweiten Angreifer vermuthet hat. — Meerane, 28. Dez. Ueberfallen und seines Wochenlohnes beraubt wurde, wie das „Meer. Tgbl." erfährt, Sonnabend gegen 9 Uhr zwischen Höckendorf und Glauchau ein dort wohnhafter, in Meerane konditio- nirenden Buchdrucker. Der ahnungslos seines Weges Gehende wurde plötzlich von zwei Männern angehalten, deren einer ihm die Hände festhielt, währenddessen sein sauberer Kompagnon das Geld sich aneignete. Nach Ausführung der Raube» verschwanden die beiden Ritter von der Straße im Dunkel der Nacht. Der Vorfall wurde sofort der Glauchauer Polizei über mittelt. In Anbetracht der so sehr überhand nehmen den räuberischen Ueberfälle wäre eS wünschenSwerth, daß derartige Subjekte baldigst abgefaßt und die strengsten Strafen über sie verhängt würden. — Dresden, 29. Dez. Die im Löbtauer Bau arbeiterprozeß zu je 6 Jahren verurtheilten Bau arbeiter Pfeiffer und Leiber sind au» dem Zuchthaus zu Waldheim entlassen worden. Bereit» früher sind die zu je vier Jahren Gesängniß verurtheilten Geißler und Hecht begnadigt morden. Fünf Berurtheilte, von denen zwei zu sieben, die andern zu acht, neun und zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt worden sind, sitzen noch im Zuchtbaus. -ta-t Theater Ehe«»ttz Lonvtaz: „Dic Meistersinger von Nürnberg". Montag: „Krieg im Frieden". Dienstag: „Der Troubadour". Mitt woch: „Die Meistersinger von Nürnberg" Donnerstag: „Der Hochzeitstag". Border: „In Livil". Freitag: „Robert der Teufel". Sonnabend Arm l Male: „Rosenm Mag". Ter Krieg um Transvaal. Die „TimeS" schreibt, die Thatsache, daß Lord Kitchener nach kurzem Aufenthalte in De Aar und Naauwpoort wieder nach Norden zurückgekehrt ist, sei der sicherste Beweis, daß die Lage in der Kap- kolonie ihm nicht große Besorgnisse einflöße. Drei BurenkommandoS sollen südlich vom Oranjefluß, ein vierte» an dessen Nordufer stehen. Aber obw wieohl in Kapstadt gerüchtweise verlautet, die Bureneeine sie auf ihrem Rückzüge verfolgende Schwadron Aomanry, in die Falle gelockt und gefangen genommen haben, sei e» klar, daß der Einfall der Buren gescheitert sei. Die chinesische» Wirre». „Wolff« Telegr. Bur." meldet: Graf Waldecsee telegraphirt auS Peking: Nach dem Eintreffen sämmt- licher Bataillone der ersten Brigade habe ich ihr die vom Kaiser verliehenen Fahnen übergebe«. Im An schluß daran sand eine aurgezeichnet verlaufene Parade der deutschen Garnison in Anwesenheit der Generäle Lennewitsch, Aamagutichi und Chaffee und der Führer der Italiener und Oesterreichs statt. General Gaselee und Voyron ließen sich durch Offiziere vertreten. Die Amerikaner, Ocsterrcicher, Russen und Italiener ent sandten Truppenabordnungen. — Zur Kooperation mit der am 21. Dezember gemeldeten Expedition Grüber, welche am 19. Dezbr. von Tientsin nach UütieubHen aufbrach, geht morgen ein gemischte» Detachement unter Major v. Madai, Kommandeur de» 1. See- bataillon», in der Richtung auf Sanhohsien, ferner ein amerikanische» Detachement von Peking über Hsiang- hohsien ab. Die am 22. Dezbr. von den Franzosen