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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190001094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000109
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-09
-
Monat
1900-01
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.01.1900
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Londoner Berechnungen wird, wenn Alles Woche aufnehmen. weil die Reifenden früher einmal in ihrer Heimath als Soldaten bei der Fahne gestanden haben. Das eröffnet geradezu ungeheuerliche Aussichten. Unter den veränderten Verhältnisfen, wie sie durch das schroffe Vorgehen Englands geschaffen sind, wird die Frage nicht zu umgehen sein, ob es mit der Neutralität der deutschen Regierung vereinbar ist, Stelle ist, General Roberts über 40 000 Mann berittene Truppen verfügen, nämlich 10 000 Reguläre, 10 000 Jeomanry, 8000 berittene Infanterie, 3000 Canadier, Australier und Neuseeländer, 2000, die sich jetzt in Mafeking und Rhodesia befinden, 2000 in Natal Ausgehobene und 7000 in der Capcolonie Ausgehobene. Die Zahl für Mafeking ist jedoch sehr unsicher, da Mafeking Zeichen von Schwäche (!) giebt und zu capituliren gezwungen werden dürfte, während die Begeisterung der Cap-Engländer, nach der Front zu gehen, nicht viel das Niveau von 3000 Mann wenn deutsche Waffenfabrikanten während der Dauer des Krieges den Engländern neue Geschütze oder Munition liefern. Der in Essen a. d. Ruhr er scheinende Weckruf behauptet, daß auf den Kruppschen Werken 45000 Stahlshrapnells für Lydditfüllung, 6,7 Ctm. Kaliber mit zölliger Rute (englischer Zoll), angefertigt werden. Von diesen 45 000 Stück werden 25000 mit und 20000 ohne Kupferband, alle ohne Zünder geliefert. An der Fertigstellung wird so eisrig gearbeitet, daß eine ganze Anzahl Arbeiter in zwölf Arbeitstagen 19 bis 20 Schichten gemacht haben; eine elfstündige Schicht wurde nur durch zwei viertelstündige Pausen unterbrochen. Herr Krupp kann natürlich nicht daran verhindert werden, für England Waffen lieferungen zu übernehmen und auszuführen. Die deutsche Regierung ist aber, wenn nicht verpflichtet, so doch sicherlich berechtigt, zu verhindern, daß diese Geschoßvorräthe über die deutsche Grenze nach Enc land gelangen. Frankreich hat kurz nach Ausbruc des Transvaalkrieges dem Director der Werke von * Der Prinz von Wales, der englische Thronfolger, hat sich zum „Ehrenchef" der Jeomanry ernennen lassen, der Freiwilligen, die nach Südafrika gehen. Er bleibt aber als Stütze der Hausfrau bei seiner Mutter. Für einen Deutschen ist es schwer, an dieser Stelle harte Worte zu vermeiden. Vom Großen Kur fürsten, welcher bei Fehrbellin im dichtesten Hand gemenge sein Leben mit dem Pallasch in oer Faust in die Schanze schlug bis zu dem 69jährigen Wilhelm, den Bismarck bei Königgrätz nur mit äußerster Ge walt aus dem Granathagel reißen konnte, sind wir es gewohnt, in unseren Fürsten unsere Kriegsherren zu sehen. Was hätte man in Sachsen dazu gesagt, wenn Kronprinz Albert beim Ausbruche der Kriege 66 und 70 zu Gunsten von Kriegsfreiwilligen 2000 Mark „gezeichnet" und das Ehrenamt als Chef irgend eines Regiments übernommen hätte, selbst aber zu Hause geblieben wäre, mit Soupers, Jagd und Theater be schäftigt? Und wie der Prinz von Wales, so bleiben auch alle anderen englischen Prinzen zuhause bis auf einen. Doch dieser ist kein Engländer, sondern ein angeheiratheter deutscher Prinz aus dem Hause Holstein der noch die altmodische Ansicht hat, daß der Name Herzog den bedeutet, der vor dem Heere einherzieht. Lord Salisbury habe sich heute längte Zeit im Aus wärtigen Amt aufgehalten; der Attorney General Web- ster und dec Solicitor-General Fmlay hätten mit ihm conferirt. ES hätten dem Vernehmen nach wichtige P mkte des internationalen Rechtes zur Berathunq ge standen, die durch die Beschlagnahme deutscher Schiffe aufgeworfen worden seien. Heute Nachmittag habe auch der portugiesische Gesandte auf dem Auswärtigen Amte vorgesprochen. — Rach einem Telgramm aus Durban wird das Pr'sengericht seine Sitzungen in der nächsten mirt. Alle Truppen in Et ne vor. Lor»don, 8. Jan Geucr^lS Buller an? übersteigen wird. Vom Schauplatz um Colcsberg w.rd gemeldet: Londo»/ 6. Jaa. Die Abendblätter veröffent lichen eine Depesche, in der es heißt, die Engländer hätten heute früh das Feuer au die Höhen bei Coles berg eröffnet und im Westen der Stadt hartnäckige Angriffe gemacht. Die gesammte britische Artillerie, Cavallene und Infanterie sei in den Kampf verwickelt. Rach englischen Privatnachrichten halten General Frerichs Streitkräfte fortgesetzt eine starke Stellung, dir Vie Straße nach Colerberg beherrscht. Oberst Perter hat mit zwei Kanonen und berittener Infanterie eine Stellung in der linken Flanke der Buren inne. Die selben seien sehr stark, es wird schwer Halle», sie ohne weitere Verstärkungen aller Waffengattungen zu vertreiben. In dem Gef cht am 1. Januar hätten die Buren über 50 Lobte und vi:'e BrrwuudAe iowis ein unbrauchbar gewordenes Geschütz verloren Kapstadt, 5. Jan. Rach einer amtlichen De pesche sind auf besonderes Ersuchen des Generals Frenck Sie Gardecavallcrö, eine F-lSbatterie und ein Bataillon des Essex-Regiments ,u seiner vorübergch ndrn Unter stützung abgessudt wo.'den. — Die Colonne des Gene rals Babington ist «ach dem Lager am Modberfluß zurück jckehtt, sic war außerstande einen Schlag zu mhren; sie hatte nur die Abteilung des Oberste« Pichler zu decken. Lsnvo», 7 Jan. Ein Telegramm aus dem Creuzot eine Mittheilung des Inhalts zugehen lassen, die Ausfuhr von nachbestellten Geschützen und Ge schossen, die nach Transvaal bestimmt waren, würde nicht gestattet werden können. Was Transvaal gegen über seitens der gleichfalls neutralen französischen Regierung recht war, das kann auch England gegen über nur billig fein. MW MWMW MM In der nationalen Presse herrscht Einmüthigkeit in der Beurtheilung der Lage und darüber, daß unser deutsches Amt ein. ernstes Wort mit England sprechen müsse. Beispielsweise sch.eibcn die „Münch. R. R" „Die nächste Antwort der deutschen Regierung mu ein unbedingtes Ausfuhrverbot für alles Kriegsm-tteria an beide kriegführenden Parteien oder für deren Rechnung sein. Ob Contrcbandc auf deutschen Dampfern bis zur Delagoa-Bai für die Buren oder auf deutschen Eisenbahnen bis zur Grenze für die Engländer gebracht wird, ist im Effect und vom Standpunkt der Neutralität aus ganz dasselbe. England hat diesen Schritt geradezu herausgefordert; eS würde Schwäche sein, ihn jetzt nicht zu thuv." Sogar das „Berl. Tagebl." sieht sich zu der un umwundenen Erklärung genöthigt: „Angesichts der englischen Brutalitäten gegen die deutsche Schifffahrt betrachten wir cs als eine unpatriotische Handlungs weise, daß einige Fabriken und Werke fortfahrcn, den Engländern Kriegsmaterial zu liefern." Die „Rational-Ztg." hegt das Vertrauen, daß die deutsche Regierung mit allem Nachdruck in vollem Bewußtsein ihrer Verantwortlichkeit die deutschen Rechte vertreten werde. Wie sich au« der deutschen Presse ergebe, habe sie dabei die gesammte öffentliche Meinung deS Landes hinter sich. Weiter bemerken die „Berl. Neucst. Rachr.": E rg land scheine das Bedürfnis zu fühlen, das in Süs- afrika unwiderruflich verlorene Prestige durch Vcr- waltigung einer neutralen Macht auf der See wieder einzubrinzen. Die Beschlagnahme des „General" ist unverkennbar eine systematische Provokation Deutsch landS, gleichzeitig eine Unterbindung unseres Handels nach Südafrika. Die „Deutsche Tagcsztg." endlich schreibt: -as deutsche Volk erwartet, daß seine auswärtige Berge- tretung in diesem Falle mit aller Energie vorgeht und knüpft daran nach Lage der Dinge sehr berechtigte Rück blicke auf die Kaiierreise nach England, die nicht e,nmal eine so offensichtliche Feindseligkeit des Insel reiches gegen uns verhindern konnte. Erfreulicherweise scheint aber doch, alZ ob den Engländer die Sache nicht für voll ausgehen würde-. Heute verlautet bereits von einer Beschwerde Rußlands gegen die e nglischen Ü bergriffs. Der Kölnischen Zeitung wird ans Paris gemeldet: Die schweren Schäöigu igcn, welche nicht bloß dem Handel, sondern auch der amtlichen Weck aus der durch England verfügten Unterbindung d.s telegraphische» Verkehrs nut Transvaal und dem Oranje Freistaat erwachsen, machen sich nahezu allen europäischen Staaten immer fühlbarer. Neucroiugs hat in Bezug hieran' die russische Regierung an die Cabinctte die amtlich. Rundfrage gerichtet, ob nach ihrer Ansicht die An- haltuig uns Zurückweisung aller, nicht nur privaten, sondern auch amtlichen Depeschen nach und von K-w genannten bcidu Republiken mit den Bestimmungen des in Petersburg 1895 uon den Mächten ab geschloffenen internationalen Telcgraphca-Abkommcvs vereinbar sei. Rach Ansicht der russischen Regnrnrw würde bezüglich der amtlich:« Depeschen vor allem di-, Anwendung" des Artikels 7 dieses Abkommens und Rr. 46 des 1896 m Budapest rcvidirtcn Reglements in Frage kommen. Das Ungewöhnlich: dieses Vorgehens maß Bn'- sehen erregen, Senn es gilt stets als übles Zeichen, wenn R ft rungen großer Staaten, statt freundschott liche Verhandlungen über bestehende Differenzen mit einanscc -u führen, bei anderen Cabiuetten über eine dritte Regierung Beschwerde erheben. So lauge noch eine Verständigung von Cabimt zu Cabinet möglich ist, thut man das nicht; es wirb nach der diplomatische Tradition als eine Unfreundlichkeit gedeutet Daher liegt der Schluß nahe, daß man sich nur an andere Regierungen wendet, wenn eine directr Verständigung nicht mehr möglich erscheint oder wenn die Beziehungen so kühl geworden sind, daß man von vornherein darum verzichtet. Von diesem Standpunkt ist Rußlands Vor gehen hoch bedeutsam. Im übrigen wird noch gemeldet: Brüssel, 5. Jan Die „Jndcpendance belg " meldet, daß England den Zwischenfall mit Sem „Bum desrath" nur provozirt habe, um einen Anlaß zrc Besetzung der Delugoabai zu haben. Die TranSvaal- gesa dtschast theilt vollkommen diese Ansicht und man muß sich auf einen Gewaltakt Englands in Bezug auf die Delagouboi gefaßt machen. Rom, 6. Jan. Nach einer Meldung aus Malla erhielten die im Rothen Meere stationirten englisch w. Kreuzer „Vulkan", „Thetis', „Astiäa" und „Hebe- Befehl, ans einen in dieser Woche aus der Ostsee ab gegangenen, angeblich mit Kriegscontrebande beladene«, nach Südafrika bestimmten Dampfer zu fahnden. Hamburg, 6. Jan. Auf Anregung des Har urger Hilssausschusses kür die verwundeten Buren ruckten schnell aus und g-ngen Erne amtlich' Depesche des dem Lager von Frere meldet: getödtet resp. verwundet. Eine Burenabtheilung auS Nagersfontein soll gestern Abend Sunnyside besetzt haben; Positives liegt darüber nicht vor. Reuter meldet aus Cooks Farm: Flüchtlinge aus Douglas wurden zusammen mit 43 bei Sunnyside gefangenen Rebellen unter Escorte nach Belmont ge schickt. Vor dem Abmarsch ließ Oberst Pilcher die Gefangenen aufstellen und forderte alle Freistaatler und Transvaaler unter ihnen auf, hervorzutreten. Es sei seine Absicht, diese als Kriegsgefangene zu behandeln. Sie würden jeden in der obwaltenden Lage möglichen Comfort erhalten. Dagegen würden die Rebellen, welche eine woblthätige Regierung genossen hätten, und die dennoch gegen die Königin die Waffen er griffen, diejenige Strafe zugemeffen erhalten, welche für das scheußliche Verbrechen der Rebellion passe. Niemand trat hervor, sodaß offenbar keine Buren auS den Republiken unter den Gefangenen waren. Ihr Anführer Schmidt wurde vorgestern gefangen. Pietermaritzburg, 4. Jan. 'Eine Meldung der „Times of Natal" aus Nondweni besagt: Die Ein geborenenbrennen darauf, den Buren entgegenzutreten. Als das Gerücht auftrat, die Buren schickten sich zum An griff an, stellten sich 200Zulus beidenbritischenBehörden ein und boten ihre Dienste an. Die Eingeborenen leiden hunger; eine Schaar von 400 Mann drang in cin s Nchlmagazin cin und raubte 120 Sack Mehl. Brüssel, 5. Januar. Die „JndcpenSance" bringt heute sensationelle Dokumente, Depeschen und Briefes weiche beweisen, osß Chamberlain mit Jameson, Cec'l Rhodes und anderen F.wnziers unter cincr Decke fpiclte und den Krieg lediglich aus Gründen der s Könenspckulation Hervorrieß Das Blatt fügt hinzu, liefe Beschuldigung sei bereits im Londoner Parlament ' gegen Cha nberlain erhoben wordm, aber ohne Beweis geblieben. Seine Enthüllungen würden tue nöthizrn ' Beweise beibringen. Ich empfing mn 1 Uhr Nachmittags vom General White die Mcktheilurz vom 6. 'S- Mts. 11 Uhr Vor mittags: „Der Angriff dcs Feindes, de- von Süden her Verstärkung erhielt, dauert sott." General Wlpd tyrllte um 12 U >r 45 Min. Nachmittags 'urch Hclw graphc» iit: „Der Feind fit jetzt zurückgeschlazen, ich w r.: noch von großen feindlichen Truppeumaffen um- ringt; drfouöels 'ist im Süden ein neuer Angriff wahr icheinlich". General Buller rügte hinzu: „Da di Sonne nicht mehr scheint, kann ich erst morgen Neue? erfahren". Line eigenthümliche Nachricht finden wir un „Blumfonteiu-Expreß". Da-, tzalbosficielle Freistaatler- black meldet, daß eine ga.;ze Anzahl Natal schützen aus Ladysmith drfcrtirte und mitsammt eine" Herd- Schlacht Vieh im Frcistaatlerlager erschien, um hei den Buren Dienst zu nehmen. Die Leute meldeten, Genera! White vermöge kaum noch auch nur die primitivste D-sciplin aufrecht zu erhalten und Habs 40 Mann er- ich-eßen lassen, d>e sich offen gcw igcrt hätten, mr F uer zu zehen. Dasselbe Blatt giebt die Zahl der Lord Methuen gegenüberstehenben vereinigten N publi- kaner unter Cronje und Delorey aus 12 500 Mann an und beziffert die Verluste der Buren in dem ersten Kampfe bei Belmont aus 9 Tobte und 60 Verwundete. In einem Privatbriefe des Obersten Baden- Powell (des Befehlshabers in Mafeking), welcher vor Kurzem in London eintraf, findet sich u. A. die folgende Stelle: „Von Anfang an haben wir die Buren unterschätzt. Sie sind nicht nur tapfer und brave Soldaten, die dw Strapazen des Feldzuges mit Leichtigkeit ertragen, sondern sie sind auch mit Bezug auf die Strategie keine zu unterschätzenden Gegner. Dieses beweist zur Genüge die Geschicklichkeit, mit welcher sie operirten, um uns einzuschließen. Die Ceniirung kam für uns vollständig unerwartet; den.' während wir unser Hauptaugenmerk auf die Straße nach Buluwayo richteten, von wo aus wir die nächsten Verstärkungen erwarteten, gelang es den Buren, uns vollständig zu umgehen und uns einzuschließen. Während wir stets der Meinung waren, daß die Buren nie die Defensive verlassen würden, geschah hier das Unerwartete, daß sie zur Offensive über gingen." indet am 11. d. MtS. im Convettzarten eins grotzcl Nach öffentliche Kundgebung gegen die englischen Ueber-Izur Stelle griffe statt. London, 6. Jau. Die „Preß-Association" meldet, Der Krieg «m Transvaal. Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz treten heute zurück vor den Nachrichten politischen Gepräges. Den noch scheint eS, als wenn auf allen Kriegsschauplätzen eine erhöhte Thätigkeit eingctreten wäre. Wie aus Frere telegraphirt wird, rückte auS dem Hauptquartier des Generals Buller eine stacke Abtheilung zu einem Recognosciruugszuge aus. Es sollte die Stellung des Feindes aus Sem Hügel südlich von Hlangwani auf geklärt werden. Die Artillerie sandte mehrere Geschoss in die Verschanzungen der Buren u-d wurde durch die in Chieveley stehenden Schiffsgeschützc derart unter stützt, daß der Vierzigpfünser der Buren am dem Hlangwam angeblich nicht zum Feuern kam. D e Feldgeschütze der Buren erwiderten mir einem aus weite Entsernung abgegeb uen Feuer. Schließlich aber mußten sich die Engländer zremliH unverrichteter S.che wieder ins Lager von Chieveley zurückziehen. AuS London wird hierzu gemeldet: In hiesigen wohlinformirten Kreisen ist das Gerücht vcrvrcitcch Buller mach: augenblicklich einen neuen Versuch, Sen Tugela zu überschreiten. Nachrichten über d>e schlcu nige Absendung von Krankenträgern aus Pieterma-itz^ bürg zur Front bestärken dass lbe. Es heißt, die Re gierung werde die Vorgänge streng geheim holten, bis die Schlacht, die wahrscheinlich Tage lang dauern wero-, Scfinitiv entschieden sei. Buller hat jetzt so viel rup- ven wie überhaupt möglich, nämlich circa breißigtausE mit sechsundsschzig Geschützen. Dis längere Bcrpfl g ung derselben kann ihm nur Schwierigkeiten machen, und Ladysmith bedarf dringend augenblicklicher Hilse, falls es nicht fallen soll. London, 8. Jan. Eine Depesche aus dem Lags von Colenfo vom 4. d. M. besagt, die britischen Schiff- gcschütze, die gestern geschwiegen haben, nahmen heul früh ein lebhaftes Feuer auf und zwangen die Bare: in den Schußqräbcn Deckung zu suchen. Ein gesirr niedergcgangenes G'wittcr verursachte ei starkes An schwellen des Tuaclaflusses. — Im Fort Wylie wu> -eu sine große Anzahl Kisten mit Lsematwrs-Patrousn ausgcfunden, die die Engländer, als sie das Foe> räumten, daselbst vergraben hatte'.'.. Ladysmith scheint neuerdings arg beyränff zu werden. Die Telegramms melden: Loudon, 6. Jau. Ein Telegramm des Generals Whits aus Ladysmith vom heutige» Tags Vormitt-a 9 Uhr meldet: Der Fein) griff heute srüy 2^ Uh' Cäsars Camp mit erheblicher Streitmacht au und wurde überall zurückgeschlazcn. Das Gefecht dauert wrt. (Cäsars Camp ist cin Hügel südwestlich von L'yy mith, wo White eine feiner hauptsächlichsten Stell ungen hat.) London, 7. Jan. General Buller teleqrsphin aus dem L«ger von Frere: Erhielt folgende Depesche von White vom 6, 3^ Nachmittags: „Angriff erneut, bin stark bedrängt." — Ich habe keine weitere In formation, aber das Gerücht läuft im Lager um, daß General White nm 5 Uhr AbsudS Sen Feind besiegte und 400 Gefangene gemacht hübe. (!) Ich crcksansn gestern alle cntb-hrlichea Truppen, um eins Demo»- stratiou bei Colenso zu machen. London, 8, Jan. Wir das „Rrukrfche Bureau" ms dem Lager von Feere meldet, wurde das Lagcr von Chieveley am 6. s M. Nachmittags 2 Uhr als: MchsMZW. Hohenstein-Ernstthal, 9. Januar ' 00 LI nhrvungen von allgemeinem Interesse werden aantbar-nt- gegengcnommen und eventi. honvr'rt.; — Hohenstein Ernstthal, 8. Januar. Seit einigen T gen scheint ein Einbrecher unsere Stabt zum Schauplatz seiner Op-mtionen zu machen Zu Anfang vonger Woche wurde in einer Erdzeschoßwoh mng in der KSaig-Albertsttaße ein Diebstahl' mittelst Einbruchs osrübt und eins Dumme von 60 Mk rotweudet, im weiteren wurde in oer Nacht vorn Donnerstag zum Freitag d <m Weber M. ein Gclvtäschch.u mit Inhalt und eine Uhr gestohlen. Dem Ve mutheu nach Hal dsrs lbe Verbrecher sodann i» der Hück wühle und im FmsthcmS Humholz Diebstähle versucht, wiederum nach Eindrücken eins- F-ustsrschelde und »ach Einsteigen ruS Juaere. Im ersteren Falle wurde der Dieb aurch Wachwerden -cS W rth'S vwfchoucht; im Forsthaus schlug der Hund an und der ebenfalls wach.,cwordene Forstbeamts -nahm sein Gewehr zur Hino und gab smcn Schuß ob, wora n s r Dieb ebenssllS vesschwaud. Polizei unk Gendarmerie fahnden s:mg »ich dem frechen S itzbube«. — Alsbald nach Wiederaufnahme derK a m m er- sitzungeu wird ein Königliches Decret an die Landstände gelangen, welches die Befreiung von der Einkommensteu.r für die Gemeinden, milden Stiftungen, sowie die mit juristischer Persönlichkeit ansgestatteten Vereine, die ausschließlich die Förderung wohlthätiger Zwecke verfolgen, und sonstiger gemeinnütziger Unter nehmungen, ins Auge fußt. Der durch diese Steuer befreiung veranlaßte Ausfall wird auf etwa eine halbe Million Mark geschätzt und spielt um so weniger gegenüber den zu gewärtigenden Vortheilen eine Rolle, als er reichlich Deckung findet in d:m in sietem An wachsen begriffenen Erträgnisse der Einkommensteuer. — Wüstenbraud. Die hier veranstaltete Sammlung für die erkrankten und verwundeten Buren hat den Betrag von 48 Mark 50 Pf. ergeben. — Meinsdorf. Die Schul- und Volksbibliothek zu Meinsdorf erfreute sich auch im Jahre 1899 eines äußerst regen Zuspruchs. In 24 Ausgaben wurden 906 Bücher entliehen, durchschnittlich also 38 Bände. Dank reicher staatlicher und privater Unterstützungen zählt die im Jahre 1891 gegründete Bibliothek gegenwärtig bereits 410 Bände. Lesegebuhren werden nicht erhoben. — Die 12. Internationale Katzen-Ausstellung findet vom 11. bis iukl. 15. Januar in Chernl-itz im Gasthaus „Zur Linde" statt. — Lengenfeld i. V>, 5. Jan. Die Nachricht von dem Selbstmord der drei unbekannten Frauens personen, deren Leichen am MittwoÄ Nachmittag am Ufer der Göltzsch aufgefunden worden sind,' hat begreiflicherweise allenthalben außerordentliche Auf regung hervorgerufen, und es kursirten über die Personalien der Unbekannten die widersprechendsten Gerüchte. Heute Nachmittag ist es endlich gelungen, die Identität der drei auf so entsetzliche Weise auS dem Leben Geschiedenen festzustellen. Dieselben sind zwei Töchter des in Leipzig wohnhaften Lokomotiv führers der kvnigl. preußischen Staatseisenbahuen Lagsr der Buren bci odbsr-R v:r vom 4. d. melkst: Gestern Nachmittag nah neu sie Engländer die Stell ung d-c Buren eine volle Stunde lang unter Feuer. 4 Buren wurden verwundet, darunter einer schwer Während der R-ccht wurde heftiges Feuer vernommen, im Lager der Engländer war wahrscheinlich falscher Lärm gemacht worden. Kapstadt, 8. Januar. („Reuter-Meldung") General French berichtete am Sonnabend, die Lage im Großen uud Ganzen sei unverändert, doch ist dem !. Suffolk-Regimente ein ernster Unfall zugestoßen. 4 Compagnien dieses Regimentes gingen Nachts gegen die niedrigen, eine Meile' vom Lager entfernten Hügel vor und griffen die Buren bei Tagesanbruch an. Oberst Waston, der die Abteilung führte und den Befehl zum Angriff gab, wurde sofort verwundet, sodann wurde der Befehl zum Rückzug gegeben. Wie seitens der Buren berichtet wird, zogen sich ^4 der britischen Truppenabtheilung nach dem Lager zurück. Die übrigen hielten Stand, bis sie, von den großen Massin des Feindes übermannt, sich ergeben mußten. 70 Manu, eiuschlieszlich 7 Officiere wurden ge fangen genommen. Loudon, 7. Jan. Eine aus Pretoria vom 4. d. Mts. darirte Depesche meldet, die Engländer seien gczwnngcn worden, aus Dordrecht sich ;nriick;u;ishen. Es seien 8 Gefangene gemacht. — Das Gefecht rings nm Colesberg dauert fort, da die Engländer einige Kopje außerhalb der Stadt besetzt palten. Die englischen Geschosse fliegen in die Stadt herein. Alle verwundeten Officiere und Mannschaften von Dundee seien nach Pretoria zurückgebracht. Loureuzo Marquez, 5. Jan. (Reuter-Meldung.) Nach einer Depesche aus Pretoria Hal die Garnison von Kurnmau, das erneut durch die Buren heftig beschossen wurde, am 4. d. capitulirt. Die Buren nahmen 120 Mann, darunter 12 Officiere, ge- fangen. Die Garnison bestand aus Mannschaften der Cappolizer. Im übrigen, siegen noch an Einzelmelduugen . folgende vor: Eapstadt, 6. Jan (Meldung des „Rcurer'schen Bureaus".) Wegen verdächtigen Verhallens wurden mehrere dein irregulären Caplandcorps angehörige Mann holländischer Abkunft verhaftet hier eingebracht. — Von dem in der Simonsbai liegenden Transport schiff „Manila" sollen mehrere kriegsgefangene Buren entkommen und nicht wieder eingefangen worden sein. — Aus Herschel wird gemelde-, daß Ladygrey von den Buren verlassen sei, die sich jetzt zwischen Ladygrey und Bsrkly East verschanzen. Nach Capstü-ter Telegrammen kehren ver wundete und geheilte englische Officiere und Mann schaften, welche von den Buren gefangen und aus- geliesirt worden waren, zur F om zurück, obwohl dies der Genfer Convention widerspricht. — Als der Oberstsherif Transvaals, Juta, im Begriff war, mit dem Dampfer nach der Delagoabai abzureisen, wurde er hier verhaftet und später auf Ehrenwort wieder freigelassen. Loudon, 5. Jan. „Daily Mail" meldet aus New-Jork, daß die irländische Bereinigung im Begrif ist, vier Regimenter irländischer Truppen, die für Südafrika bestimmt sind, zusammenzustellen. Mehrere chauvinistische Blätter fordern die Regierung auf, gegen die aufständischen Holländer ebenso vorzugehen, wie gegen die revoltircnden Indier verfahren wurde. London, 5. Jan. Dem „Reuterscheu Bureau'' wird aus Mafeking vom 26. Decembcr gemeldet: Die Garnison machte heute eimu energischen Ausfall, wuroe jedoch nach einem heftigen Gefecht mit einem Verlust von 21 Todten und 23 Verwundeten znrückgeschlagen. Die amtliche Depesche Baden-Powells über den Kampf bei Mafeking am 26. December lautet: Heute früh griff ich eines der feindlichen Schaazwerke mit drei Geschützen, zwei Schwadronen des Betschuana- Protectorat-Regiments und einem Panzerzug an. Alle Bemühungen, durch Sturm in das feindliche Lager zu gelangen, schlugen fehl. Nachdem drei Officiere gefallen, drei verwundet waren und wir große Ver luste an Mannschaften gehabt hatten, gab ich den Be fehl zum Rückzug. London, 5. Jan. „Reuters Bureau" meldet aus Cooks Farm (oei Belmont) von gestern: Das Buren- kommando, da" Oberst Pilcher am 1. Januar bei Sunnyside zersprengte, bestand aus etwa 180 Mann. ! Davon wurden 43 gefangen genommen und etwa 30
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