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WnslAElOlM UM Freitag, den 14. Dezember 1900 )0. Jahrgang. Nr. 289. Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für de« Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes z« Hohenstein-Ernstthal Organ aller Gerneriröe-VerrValtungerr öer irnrlregenöen Ortschaften. Grschettrt MMsM n . Inserate ,eden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^DM MM M 'M MG nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,b5 MM M5, M MM M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk 1,82 frei in's HauS. iM »V Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal, Gberlungmitt, Gersdorf, Lugan, Hermsdorf, Kernsdorf, Zur gefl. Beachtung! Auch in diesem Jahre soll den Ge- schaftstreibenden bei mehrmaliger Wiederholung einer Geschäfts-Anzeige ein außerordentlicher Preisnachlaß eingeräumt werden. Aussehen von An zeigen wird besorgt und Preis-Anschläge werden bereitwilligst gegeben. Di- GeschSstsstelle des Hoyenstein-Ernstthaler Tageblattes. Deutscher Reichstag. Berlin, 12. Dezember. Das Haus ist sehr schwach besetzt. Die erste Lesung des Etats wird fortgesetzt. —- Abg. Rickert (fr. Ber.) glaubt, daß dieser Etat noch keine düsteren Prophezeiungen rechtfertige. Zum Militäretat bittet er um Bestätigung der ihm gewordenen Mittheilung, daß das Gerücht von neuen Gewehren unbegründet sei. Man mahne zur Sparsamkeit, aber wo? Bei der Militärverwaltung werde soviel als möglich sparsam gewirthschaftet, bei der Marine wohl nicht. Er glaube doch nicht, daß die Majorität ihr Votom vom vorigen Jahre bereue. Deutschland müsse sich als Großstaat an der Weltpolitik betheiligen. Die Kosten seien zu ertragen, sofern eine richtige Steuerpolitik eingeschlagen würde: Ersatz der Matrikularbeiträge durch eine voll- werthige konstitutionelle Reichssteuer. Redner bemängelt ferner die einseitige Zusammensetzung des wirthschaft- lichen Ausschusses und rechtfertigt die Agitation von Handel und Industrie gegen die geplanten Zollerhöh ungen. Herr v. Kardorff habe die Lage der Land- wirthschast wer weiß wie ungünstig geschildert, aber der preußische LandwirthschastSminister habe doch am 25. Januar d. I. geäußert, daß die Landwirthschaft noch immer lohnend sei. Wenn auch in den anderen Staaten die schutzzöllnerischen Bestrebungen überhand nähmen, so trügen daran nur unsere Agrarier die Schuld. Unsere Landwirthschaft habe von der Handels vertragspolitik nicht nur keinen Schaden, sondern Nutzen, wie aus der Zunahme des Anbaues in Pommern, Westprrusen, Posen zu ersehen sei. Der Bauernverein „Nordost" (Rufe rechts: Aha!) habe eine Enquete veranstaltet, welche ergebe, daß der größte Theil der mittleren und kleinen Landwirthe Getreide hinzukaufen müsse. Nur eine verschwindende Minorität der Land wirthe habe ein Interesse an Getreidezöllen; dieser zu Liebe sollen Millionen von Arbeitern mit einem wucherischen Brotzoll belegt werden. Wäre es da nicht viel richtiger, wenn der Staat diese Agrarier, soweit sie verschuldet seien, auskaufte und ihnen als Abfindung soviel gebe, als sie zum Dasein brauchten? Redner wendet sich dann gegen Auslassungen der „Deutsch. Ztg." über den Richtempfang Krüger'S. Auslassungen des Inhalts, daß in Deutschland Regie rung und Volk in dieser Frage einig seien und daß Deutschland gleichsam mitschuldig sei an dem Aus- bruch des Krieges, sowie daß Bülow's Rede eine Ver neigung vor England gewesen sei. Das nenne man agrarische Politik. DaS seien die Stützen für Thron und Altar! Deutschland habe loyal vor dem Kriege gewarnt und da wolle man, daß Deutschland jetzt intervenire. Auch der Nichtempfang Krüger's sei korrekt gewesen, so sehr man auch die Empfindung des Volkes bei diesem Anlaß schätzen müsse. Er hoffe, daß es dem Reichskanzler gelingen werde, nicht nur die politischen, sondern auch die wirthschaftlichen Be ziehungen, den wirthschaftlichen Frieden unter den Völkern, zu fördern. (Beifall.) — Kriegsminister v. Goßler: Bezüglich eines neuen Gewehrs mit auto matischer Ladung sind uns von dem Erfinder Aner bietungen gemacht und dieser ist aufgefordert morden, ein Gewehr zur Prüfung einzusenden, es ist uns aber noch nicht zugegangen. (Heiterkeit.) Von Krupp und und von Gebrüder Ehrhardt ist uns ein neues Ge schütz mit verbesserter Rücklaufhemmung zur Prüfung angeboten, aber ebensalls noch nicht eingegangen. (Heiterkeit.) — Abg. Graf Schwerin-Löwitz (cons.) wendet sich gegen die Ausführungen Rickert's über landwirthschaftliche Verhältnisse, die Handelsvertrags frage, wirthschaftlichen Ausschuß rc. Tbatsache sei, daß die Landwirthschaft, die doch heute noch mehr als die Hälfte der deutschen Production an Werthen reprä- sentire, nicht rentire, deshalb habe auch eine völlige Zntwerthung von Grund und Boden stattgefunden. tiSmuS und der Vaterlandsliebe Sr. Majestät, und Wir haben verschiedene Geschäfte am Orte, welche wenn dergleichen wirklich möglich wäre, so würde ich durch ihre langjährige Existenz den Beweis geliefert haben, daß sie nur reellen Grundsätzen folgen. Eines der ältesten jedoch ist zweifelsohne das des Herrn Goldschmidt, in Firma 1-W denn darüber ist Geheimhaltung vereinbart, ich kann K. W. Goldschmidt nur sagen, daß das Abkommen keine Bestimmung ent-,an der Tresdnerstraße, dem wir unS heute zunächst keinen Tag länger mehr Minister sein. Herr Hasse hat über das deutsch-englische Abkommen gesprochen, ohne er zu kennen. Ich darf darüber nichts sagen, icht empfangen werde. Ueberraschcn lassen wir uns nicht und vergewaltigen auch nicht, wir lassen uns nur von unseren eigenen Interessen leiten. Durchaus falsch ist, daß an uns von England aus irgend eine Anregung oder ein Verlangen in Bezug auf die Reise des Präsidenten ergangen ist. Entschieden zurückweisen muß ich auch die Unterstellung, als ob dynastische Beziehungen mitgewirkt hätten. Wer so etwas glaubt, hat schlechte Begriffe von dem Charakter, dem Patrio ¬ hält, welche Bezug hätte aus den Krieg mit Trans vaal. Die sonstigen Verträge über Samoa enthalten nichts, was nicht die ganze Welt wüßte. Herr Hasse hat auch von dem Kaisertelegramm 1896 gesprochen, aber gerade die Aufnahme, welche dieses Telegramm im AuSlande gefunden hat, hat die Situation geklärt, denn sie hat uns gezeigt, daß wir im Falle eines Konflikts mit England uns nur auf unsere eigenen Kräfte zu stützen haben. Daraus haben wir den Schluß gezogen: Transvaal darf nie Dreh- und Angelpunkt unserer Politik werden! Von einer Preis- gebung der Buren kann keine Rede sein, weil wir ja nie ein Protektorat über diese ausgeübt haben und weil wir nur unsere Interessen wahrzunehmen haben. Ich bin nicht Minister in Pretoria, sondern in Deutschland, ich habe Respekt vor der öffentlichen Meinung, aber wenn dieselbe in falsche Wege geleitet wird, so habe ich mich nicht danach zu richten. Es macht dem guten Herzen des Dr. Hoss.' alle Ehre, wenn er sremde Völker retten will, aber die Geschichte weist unS andere Wege. In den 60er Jahren waren bei uns die Polen, in den 80er Jahren du Bulgaren ebenso populär wie jetzt die Buren. Gleichwohl traf Bismarck das Richtige, wenn er damals nicht für fremde Interessen eintrat. Der Politiker kann nur fragen, wo liegt unser Interesse, kann nicht Politik treiben vom Standpunkte der Moralphilosophie und auch nicht vom Standpunkte der Bierbank. Ich achlr den Idealismus des Abg. Hasse, aber er darf niemals die Interessen der Sicherheit und die Zukunft Deutsch lands gefährden. Danach werde ich handeln, und daS ist meine verfluchte Pflicht und Schuldigkeit! (Leb- Hafter Beifall.) — Staatssekretär v. Richthofen theilt mit, die Firma Ehrhardt in Düsseldorf und Eisenach habe allerdings Lieferungen an England abgeschlossen, auch zum Theil bereits abqesandt mährend deS Krieges, aber die Regierung sei sofort dagegen eingeschritten. Bei den Ausweisungen habe daS Auswärtige Amt die englische N-gierung darauf aufmerksam gemacht, daß diese mehrfach dem Völkerrecht widersprechen. Die Konsuln in Südasrika hätten ihre Schuldigkeit gtthan. Die Beschwerden seien allerdings nicht in allen Fällen berechtigt gewesen, denn eS hätten sich viele Deutsche den Buren angeschlossen gehabt. Der Vorwurf, daß die Deutschen von den englischen Osfizieren schlechter behandelt worden seien, als Angehörige anderer Na tionen, ist nicht begründet. — Abg. Bebel (Soz.) meint, man hätte Krüger höflicher Wette mittheilen sollen, wann er in Berlin empfangen weroen würde. Wes halb werde der Delagoavertraz nicht veröffentlicht? Der Nichtempfang Krügers habe jedenfalls in Europa den Glauben erweckt, daß die Angst oder doch Rück sichtnahme auf England unser amtliches Bei halten diktirt habe. Redner hält seinen Vorwurf gegen das Centrum, Schleppenträger der Regierung zu sein, auf recht. In der 12000 Mk.-Affaire habe gestern Gras Posadowsky einen dem Reichskanzler entgegengesetzten Standpunkt vertreten; man sollte doch meinen, der Reichskanzler müßte danach so weit als möglich vom Grafen Posadoivsky abrücken. (Beifall links.) Bebel kritisirt schließlich, wie Graf Posadowsky gestern die Mitunterzeichner deS „munlluZ vuk llccipi"-Schreibens zu entschuldigen gesucht habe. — Staatssekretär Gras Posadowsky bestreitet, dieses Schreiben entschuldigt zu haben. Er habe es bedauert, bezüglich der Mitunter zeichner habe er sich vorsichtig auSgedrückt, indem er auf die Unterfuchung seitens des zuständigen Reichs- versicherungSamtes verwiesen habe. Den Zoll deS Rheders Schiff in Elsfleth habe er überhaupt erst neuerdings kennen gelernt. Liege die Sache so, wie Bebel behaupte, so stimme er diesem völlig bei. Wenn Bebel sage, er, Graf Posadowsky, sei anscheinend durch den Verkehr mit Kapitalisten befangen, so erwidere er, in den Bundesämtern säßen doch keine Kapitalisten. — Weiterberathung morgen. Die Zollerhöhungen auf Getreide würden den Erfolg haben, daß die heimische Getreideproduction steige, daraus folge wieder: die Producenten haben von der steigenden Production Gewinn und die Consumenten werden von dem Zoll nicht belastet. Wenn die Land- wirthschast zurückgeht und die Industrie mit den in dustriellen Arbeiten noch mehr überhand nehme, so glaube er nicht, daß das den Thronen der Bundes fürsten zur besonderen Stütze gereichen werde, das monarchische Regiment werde sich dann schwerlich in Deutschland erhalten lassen. DaS bitte er den Reichs kanzler im Auge zu behalten. Er bitte ihn auch, die Vorlegung deS Zolltarifs, wenn irgend angängig, noch in dieser Session zu ermöglichen. Scheine es doch, als wehe jetzt von der obersten Reichsstelle ein etwas frischerer Wind. (Bravo rechts.) — Abg. Dr. Hasse (nl.) glaubt, in der Krügerfrage jetzt fast die ganze deutsche Presse als alldeutsche Presse bezeichnen zu dürfen. (Heiterkeit.) Am liebsten hätte der Alldeutsche Verband den Präsidenten Krüger auf deutschem Boden begrüßt, das sei aber aus bekannten Gründen nicht möglich gewesen; deshalb seien er und der Abg. Lehr nach dem Haag gegangen uud hätten dort zum Prä sidenten Krüger gesprochen, nicht im Auftrage des amt lichen Deutschlands (Große Heiterkeit links), aber im Namen der Mehrheit des deutschen Volkes. ES scheine, als ob die glänzende Rhetorik des Reichskanzlers das Haus doch manchmal über große Schwächen in dem Inhalte seiner Worte hinwegtäuschte. Der Reichskanzler sprach von strikter Neutralität: aber zum mindesten ist der Schein eines Verlassens der Neutralität zu Gunsten Englands nicht vermieden worden. Wir »vollen nur Gleichberechtigung, sagte der Reichskanzler: ganz recht, aber es fragt sich nur, ob in England dieselbe Gesin nung herrscht. ES schienen doch eigenthümliche Be ziehungen zwischen der Wilhelmstraße und England zu bestehen. Bei jeder Abmachung mit England, so bei der Zollerhöhung auf Getreide, beim Sansibar vertrag und auch sonst sind wir stets übers Ohr gehauen worden. Das scheint auch bei dem Dalagoabai- Vertrage der Fall zu sein. Die ganzen Vorgänge der letzten Zeit werden ebenfalls in Deutschland aufgefaßt als Connivenz gegen England, auch der Nichtempfang Krügers, und wenn eS auch diesem nichts genütz: hätte, wenn er empfangen wurde, fo hätte es doch uns genützt, wenn wir ihm die Hand drückten, gegen Herrn Cecil Rhodes, der bei all' seinem Gelbe doch immer im Schmutz bleibt. Wir sind Krüger sogar Dank schuldig, denn ohne die durch ihn geschaffene Lage wären wir wohl mehr in den Besitz Samoas gekommen. Daß der Reichskanzler die Empfindungen des Volkes kennt, wie er sagte, das bestreite ich nicht, aber ich bestreite, daß er diese VolkSempfindungen in diesem Falle richtig gewürdigt Hal. Redner erinnert u. A. an Ausweisungen Deutscher aus Südasrika und an deren Behandlung auf den Schiffen als „only Ger- manS". Diesen Brutalitäten gegenüber, die übrigens noch nicht gesühnt seien, weO er hin auf das stolze Wort „civis Oermunus sum!" Wie passe das zu sammen? (Bravo!). — Reichskanzler Graf Bülow: Ich werde so ruhig und nüchtern als möglick reden, denn meine Verantwortlichkek legt mir auf, mich nur nach der Staatsraison zu richten. Ich glaube, daß der Abg. Hasse mir an StaaiSkunst überlegen ist, aber ich glaube auch, wenn er an meiner Stelle stünde und alle Verhältnisse kennte, er dann genau so handeln würde wie ich. Die Nachricht, daß sich Präsident Krüger von Paris nach Berlin begeben wolle, kam uns überraschend, wir haben c>-st24Stunden zuvor davon erfahren. Wir verständigten ihn, daß Se. Majestät ihn nichr empfangen könne. Als Präsident Krüger trotzdem seine Reise ins Werk setzte, haben wir ihm in Köln nochmals wissen lassen, daß Se. Majestät ihn jetzt Bor Weihnächte« (Fortsetzung.) zuwenden wollen. Mit einem Bl'cke können wir unS überzeugen, wie bedeutend die Anzahl aller hier zu findenden Artikel ist. Man kann sich eine Vorstellung des gefammten Vorraths machen, wenn ich hinzufüge, daß die einzelnen Genres nicht in nur wenigen Gegen« ständen, sondern mehrfach in vielen Dutzenden vertreten sind. Eine Jnventuraufnahme dürfte sich hier als ein sehr zeitraubendes Geschäft auSweifen, daher lassen wir uns nur die Specialartikel in Galanterie- und Leder- waren (Portemon naieS, Cigarrenetuis etc.) vorlegen; stellen Betrachtungen an über das Regenschirm- und Spazierslocklager und beschließen unsere Wanderung durch den geräumigen Laden vor der Mützenabtheilung. Ueber die Preise will ich gar kein Wort verlieren. Man betrachte nur die Auszeichnung der Gegenstände im Schaufenster, und kann sich sofort ein Urtheil bilden. „Vom Schauen zum Kausen ist kein großer Schritt", hat sich jedenfalls der gleich in der Nachbar schaft wohnende Herr Loui- Peschel gesagt, als er sich vornahm, sein Schaufenster aus- zustatten. Und er hat wohl garnicht so Unrecht. Die Kauflust wird in Manchem erst rege, wenn er ein ge schmackvoll ausgeiegtcs Fenster betrachtet. Viel trägt auch die abendliche Beleuchtung derselben bei. Ich meine natürlich nicht daS Licht der Straßenlaterne, welche die fürsorgliche Stadtverwaltung vielleicht ge rade in der Nähe postirt hat, sondern die innere Be- leuchtung, die am vortheilhaftesten von oben geschieht. Nun bei Peschels sind Fenster und Ladenräume tage-- hell erleuchtet, sodaß eS ein wirkliches Vergnügen be reitet, von den Galanterie- und Lederwaaren zu den Spiclwaaren, Puppen und Puppenartikeln zu wandern, daS Wäschelager zu besichtigen oder die Vorräthe in Linoleum und Wachsbarchenten in Augenschein zu nehmen. Ziemlich bedeutend ist ja auch, soweit wir das beurtheilen können, das Lager in Handschuhen, Hüten und Mützen, und wir müssen gestehen, daß unser Interesse allenthalben angeregt worden ist. Jetzt aber schnell in das Klempnergeschäst de» Herrn Ludwig Juchs. Neulichst schon ist unS von letzterem mit der Faust gedroht worden, als wir vorbeigingen, ohne bei ihm Einkehr zu halten. Er ist heute gerade bei der Arbeit, Lampen aufzuhängen (Lampen sind seine Spezialartikel) und so hält er unS gleich von seinem erhöhten Stand punkte einen Vortrag, worin er erläutert, in welchem Umfange er an der „Erleuchtung" seiner Mitbürger und —innen betheiligt ist. Schließlich bringt j er unS die schlagkräftigsten Beweise dafür, daß daS elektrische Licht bei Weitem nicht das Zeug dazu habe, ein solides Petroleumlicht zu verdrängen. Wir haben unS natürlich inzwischen schon umgesehen und Wirth- schaftsgegenstände für allen Bedarf erblickt. Spielwaaren und Christbaumschmuck sind auch vertreten, und man merkt bald, Herr Fuchs hält immer darauf, daß alles ein ordentliches Aussehen hat, — wir wollen ihn aber nicht zu sehr loben, sonst wird er stolz . Nur wenige Häuser aufwärts, also ebensalls in der Dresdnerstraße, haben wir ein Geschäft, welches in der Lage ist, so verlockend als nur möglich auS- zustellen, nämlich das Schokoladegeschäft von Ernst Schraps. Zugkräftig ist vor allen Dingen die Auslage des ersten Schaufensters: Eine kolossale Schokoladenfigur (großer Pilz mit Zwergen), der Ladenraum selbst bietet die Hülle und Fülle in Chokolade- und Marzipan figuren in jeder Größe und Qualität und zu allen Preisen. Es ist natürlich, daß man hier Christbaum behang in Confect, Chocolade usw. deshalb b-sonder» vorthellhast einkauft, weil man sich in einem Spezial geschäft für derartige Artikel befindet. Herr Schraps hat außerdem Niederlagen äußerst leistungsfähiger Firmen in Cacao und Kaffee und nimmt daher Ge legenheit, unS auch dies angelegentlichst zu empfehlen. Als wir die Straße betraten, ist schon alle» dunkel (natürlich verstehen sich darunter nur die Ge schäfte), der Besuch verschiedener Nachbarläden wird daher auf morgen verschoben. (Wird fortgesetzt.)