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WWil-EciWel WM Kuferate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint ;eden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,b5 durch die Post Mk 1,82 frei in's Hans Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal Grgcrrr aller Gerneirröe-Vevwcrltrrngen öer rrurliegenöerr Ortschaften. Nr. 278. Sonnabend, den 1. Dezember 1900. 50. Jahrgang. Bekanntmachung. den übrigen Monaten aber bis Vormittags 11 Uhr gestattet mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder Haftstrafe bis zu 2 Wochen den Ws. Ausverkauf Pari», 29. Nov. Depulirtenkammer. In der Nackmiltagssitzung wünschte Denis die Regierung über ihre Absichten, hinsichtlich eine- Schiedsgerichts zu Gunsten der Buren zu interpelliren. Der Minister des Auswärtigen, Delcassä, erwiderte, er sehe keinen Nutzen, die Debatte zu eröffnen, und gerade in der auswärtigen Politik könne das, was unnütz gesprochen werde, leicht gefährlich werden. Denis besteht zunächst auf der Interpellation, zieht dieselbe dann a^er auf Vorhalten des Präsidenten zurück und bringt statt der Interpellation folgenden Antrag ein: Die Kammer schätzt sich glücklich, anläßlich der Anwesenheit des Präsidenten von Transvaal in Frankreich, diesem ihre aufrichtig; und ehrfurchtsvolle Sympathie zum Aus druck zu bringen. — Sofort nach einstimmiger An- nähme dieses Antrags seitens der Kammer begab sich eine Abordnung der Gruppe der nationalen Vertheidigung zum Präsidenten Krüger, um ihm von dem Votum der Kammer Mittheilung zu machen. 27. November 1900. Der Stadtrath Or. P o l st e r. als England erklärte, den Vorschlag als unfreundliche Haltung ansehen ;u muffen. Seit jener Zeit hätten sich die Verhältnisse nicht w Gunsten der Absicht Krügers geändert, eher im Gegentheil. Die chinesischen Ver wickelungen, die Beschränkung der militärischen und dip. lomatischen Actionssreiheit der Mächte durch sie, die Fortschritte der englischen Waffen in Transvaal, die Er. klärung der Einverleibung durch Roberts, die Krankheit des Zaren — das alles seien Momente, die eine der artige Forderung noch aussichtsloser machen als damals. Wenn nun noch von militärischen Möglichkeiten gesprochen werde, die Klüger und seine Umgebung in Rechnung lellcn, so dürsten sie sich über die Ausnahme täuschen, die ihrer Pläne in Berlin wartet. Ter Krieg um Transvaal. Heftige Kämpfe haben in den letzten Tagen zwischen den Engländern und den Buren unter Dewet im südöstlichen Theile Des Oranjefreistaates stattgefunden. Das vorläufige Ergebniß ist nach einem Kapsiüdter Telegramm, daß es dem englischen General Knox durch einen Eilmarsch gelungen ist, Dewet in der Front zu sassen und sich zwischen ihn und den Oranjefluß zu schieben, ihm also den Weg zu dem geplanten Einfall in die Kapcolonie zu verlegen. Ueber die vorhergegangenen Gefechte meldet Lord Robert, wie man aus London telegraphirt, folgendes: Oberst Barker fand aus seinem Marsche nach Dewetsdorp die Buren in starker Stellung, griff sie aber nicht nach drücklich an und verlor dabei 3 Mann. Oberst Plumer griff 500 Buren nordöstlich von Dewagendrift an und umging ihre recht: Flanke. Die Buren zogen sich zurück und ließen 3 Todte aus dem Platz. Eine ardere englische Abtheilung marschirte am 23. Nov. nach Bethlehem und fand die Buren in starker Stellung am Tigerkloff. Nach einem scharfen Gefecht wurde die feindliche Hauptstellung von den Scots Guards genommen. Die Engländer hatten 2 Todte, darunter ein Leutnant, und 3 Verwundete, darnnter 1 Major. London, 30. Nov. Das „Reutersche Bureau" meldet aus Helvetiafarm in der Nähe von Smithfield, vom 27. Novbr.: Die Truppen des Oberst Tilcher, welche unter dem Commando des General Knox mit der Abtheilung des Oberst Barker zusammen operirten, hatten heute während der Verfolgung Dewets von Dewetsdorp aus ein kleines Gefecht mit den Buren. Der Gegner befchoß die britische Batterie mit einem Fünfzehnpsünder, der bei Dewetsdorp von den Buren erbeutet worden war. Die Buren waren augenschein lich völlig überrascht. Präsident Steijn und Dewet London, 30. Nov. Eine Depesche Lord Roberts, aus Johannesburg, 28. Nov. meldet über die Vor gänge bei Dewetsdorp folgende Einzelheiten: Die etwa 400 Mann starke Garniwn von Dewetsdorp mit 2 Geschützen hat sich am 23. Nov. den Buren ergeben nachdem sie 15 Todte und 42 Verwundete gehab hatte. Die Buren waren 2500 Mann stark. Die 1400 Mann starke englische Colonne, welche Dewets dorp zu Hülfe kommen sollte, ist nicht zur rechten Zeit dort eingetroffen. General Knox rückte, nachdem er sein Truppen mit jener Colonne vereinigt hatte, am 26. Nov. in Dewetsdorp ein. Die Stadt war geräumt, nur 75 Verwundete und Kranke waren da selbst geblieben. Knox verfolgte die Buren unter Steijn und Dewet und fchlug dieselben gestern bei Vaalbank. Die Buren zogen sich gegen Westen und Südwesten zurück. Während es jüngst noch hieß, daß Lord Robert- um schleunige Entsendung von 20 000 Mann Ver- stärkungstrnppcn ersuchte, wird jetzt die Zahl des er- sorderlichen Ersatzes sogar aus 50000 Mann an gegeben. Diejenigen englischen Truppen, die nun schon länger als ein volles Jahr auf dem südafrikanischen Kriegsschauplätze stehen, verlangen energisch ihre Rück- tendung in die Heimath. Lord Roberts wird diesem Verlangen gegenüber wohl nicht länger stand halten können, da es nicht ausgeschlossen ist, daß die Truppen bei fortgesetzter Versagung ihrer Forderung rebelliren. Da die Buren sich jetzt gut reorganisirt haben, so ist die Hoffnung des alten Krüger, daß sie am Ende doch noch das Feld behaupten werden, gar nicht so unbe gründet, zumal England ganz außer stände ist, 50000 Mann oder anch nur 20000 Mann einigermaßen seldtüchtiger Truppen nach Südafrika zn schickt». Nach Meldungen aus London begegnet die Voltige Regierung überdies den größten Schwierigkeiten bei der An werbung von Truppen sür Südafrika. Unter diesen Umständen darf man sür die Burensache neue Hoff nungen schöpfen. (ohne besonderen Erlaubnißschein). Zuwiderhandlungen werden geahndet. Hohenstein-Ernstthal, Die Abfuhr Von Dünger aus den Gehöften hiesiger Stadt wird während der Monate Juni, Juli, August bis Vormittags 9 Uhr, in ! ' ' ' ' " die Bestimmungen wegen Bestrafung der Schuldigen und wegen der Entschädigung nicht abgeändert werden. Diese Verzögerung übt auf die Chinesen eine schlechte Wirkung aus. Bald nach dem Eintreffen der von Paotingfu zurückkehrenden Strertkräfte sind auch die letzten deut schen Truppen, welche an dieser Expedition noch nicht betheiligt waren, an ihrem Bestimmungsort angekommen. Die Unterbringung und Verpflegung der Truppen, sowie die sanitäre Fürsorge ist jetzt völlig im Geleise und der Gesundheitszustand des ExpeditionScorps ein günstiger. Unter Berücksichtlgung aller strategisch wichtigen Punkte, vor allem aber der drei Kerne, um die sich alle Operationen kristallisiren, wie Peking, Tientsin und Paotingfu, geht jetzt die Vertheilung der Truppen für den Winter vor sich. Abgesehen von den Expeditionen, die unter Oberst Graf Jork von Wartenburg Und unter Major von Mühlenfels von Paotingfu aus zur Pazifizirung (Säuberung und Be ruhigung) des Landes in nordwestlicher Richtung unterwegs sind, wurden die Truppen in folgender Weise für den Winter in China vertheilt: In Peking da? Armee- und Ober-Commando und etwa 5800 Mann, in Tientsin im ganzen <360 Mann, in Pao tingfu 4050 Mann. Kleinere Etappen-CommandoS, welche von den > Die chinefischen Wirren. Die Forderung der Todesstrafe für die Haupt anstifter der fremdenfeindlichen Bewegung wird nun auch von der deutschen Regierung thatsächlich fallen gelassen. Höher als der Wunsch, die schuldigen Be amten der wohlverdienten Strafe zuzuführen, steht ihr nach wie vor die Aufrechterhaltung des Einvernehmens mit den anderen Mächten, und diese waren zu einem Theile für jene Forderung nicht zu gewinnen, weil sie ihre Durchführung für unmöglich erklärten. Die deutsche Regierung soll nach einer Standard-Meldun, der Union mitgetheilt haben, daß sie bereit sei, dem amerikanischen Vorschlag zuzustimmen und die For derung der Todesstrafe für die hohen Beamten auf zugeben. Deutschland unterbreitet jedoch den anderen Mächten die Frage zur Erwägung, ob es nicht rathsam sei, der Collectivnote einen auf die ursprüngliche For derung der Todesstrafen Bezug nehmenden Paragraphen hinzuzufügen. Die Mächte hegten jetzt den überein stimmenden Entschluß, die ganze chinesi che Frage schleunigst zu beenden. Die „Post" verwahrt die Regierung dagegen, daß sie sich bei ihrem Rückzüge durchaus nicht etwa durch Rücksichten der Humanität habe leiten lassen, sondern die Frage vom politischen Zweckmäßigkeits- Standpunkt behandle. Die „Post" behauptet weiter, Deutschland habe „sich von vornherein nicht auf die Hinrichtung bestimmter Persönlichkeiten capr znt, son- dern hat es wiederholt erklärt, daß es den Hauptw-rth darauf lege, daß die Bestrafung der Schuldigen über einstimmend von allen Mächten gefordert werde". Auch trotz dieser abermaligen NachgiebigkeitDeutsch- lands sind die Mächte weit von der wünschenswerthen Einigkeit entfernt. Die Londoner Blätter melden aus > Peking vom 28. November: i Dem Vernehmen nach hat der russische Gesandte von Giers feine Zustimmung zu dem Entwurf der ' an China zu stellenden Forderungen zurückgezogen und weigert sich, die Präliminarien zu unterzeichnen, wenn ! Provinz Schantung, und zwar im deutschen Orte Tsingtau, 1700 Mann untergebracht. In Paotingfu stehen außer den Deutschen unter General Ketteler noch 2000 Franzosen unter General Bailloud. Die Franzosen unternehmen Expeditionen nach dem Süden, die Deutschen gegen Norden, um die Boxerdörser zu bestrafen. Die Deutschen halten den Wcstpaß nach Schansi besetzt, um sich gegen den angeblichen Anmarsch der chinesischen Truppen zu sichern. Ferner liegen aus Paotingsu folgende Meldungen vor: Die Eingeborenen wohnten der bereits gemeldeten Hinrichtung der drei Mandarinen bei, ohne daß diese besonderen Eindruck machte. Die Krieg?- Contribution von 100000 TaelS ist noch nicht bezahlt, obwohl man sich des WittwensondS bemächtigte. Tientsin, 27. Nov. Wie verlautet, beläuft sich die Gesammtzahl der fremde» Truppe« in Nordchina auf 7500 Engländer, ansschließlich derjenigen in Schanghai und Hongkong, 25000 Deutschen, 15000 Japanern, 15000Aranznsen, 300«) Russen, ausschließlich derjenigen in der Mandschurei, 2100 Italienern, 1800 Amerikanern und 300 Oesterreichern. Leider hat den Führer der Colonne Aorck ein hoffentlich nicht schlimm endender Unfall betroffen, über den vorerst nur aus englischer Quelle eine Nach richt vorliegt. Die D.pesche lautet: London, 29. Nov. Die Abendbläueer melde» aus Peking, 28 Nov.: Ein gestern von der Colonnc Aorck eingetroffener Eilbote berichtet, Oberst Gras Iorck, der während der Nacht in einem durch einen Ösen ohne Abzugsrohren geheizten Hause schließ zog sich eine Rauchvergiftung zu und blieb trotz zwei stündiger Bemühungen seines Adjutanten bewußtlos. Ein Arzt ist sosort zu Oberst Joerl abgereist. General- feldmarschall Gras Waldeifee wird selbst die Colonne Iorck nach Peking zurückführe». Kekarmtmachung, Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betr. Gemäß 8 105 b der Reichsgewerbeordnung wird der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufs stellen für den 2., 9. und 16. Deeember dieses Jahres außer zu den bereits nachgelassenen Zeiten für die Stunden von 4—8 Uhr Abends gestattet. Der diesjährige Christmarkt findet Sonntag, den 16. und Sonntag, den 23. Deeember Nachmittags von 2—1« Uhr statt und dürfen an diesen Tagen nur hiesige Händler feilbieten. Der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen am 23. Deeember er. wird von Mittag bis Abends 1« Uhr gestattet Hohenstein-Ernstthal, den 29. November 1900. Der Stadtrath. Or. Polster. Ws. bisher genannten Truppen abgegeben sind, befinden sich auf den Linien Tientsin—Peking, Tientsin—Pao tingfu und Peking—Paotingfu, während das Eisen- bahn-Bataillon mit der Wiederherstellung der Bahn- linie Aangtsun-Peking beschäftigt ist. Während in Peking und Paotingfu die deutschen Truppen über- wiegen, stellen in Tientsin die Engländer daS größte Contingent. Mit Rücksicht auf die Sicherung der Operationsbasis stehen im Verein mit den Truppen anderer Mächte in Schaichaikwan etwa 425 Mann, in Dungpingfu 425, in Tangku 600 Mann und in Taku 250 Mann. Diese Orte liegen sämmtlich in der P. ovinz Tschili. Außerdem sind noch im Süden des Reiches, in Scbanghai 400 Mann und in der' Präsident Krüger trifft, wie verlautet, am DienS- tag in Berlin ein. Er verläßt mit Dr. Leyds und seiner Begleitung am Sonnabend Mittag 1 Uhr Pari- und ist Abends in Köln, wo Zimmer im Domhotel bestellt sind. Er bleibt, da er am'Sonntag nicht reisen will, bis Montag früh in Köln und ist Mon tag Nachmittag in Magdeburg, wo er übernachtet, und kommt dann Dienstag in Berlin an. Die deutsche Regierung ist davon benachrichtigt. Köln, 29. Nov. Ueber die Pläne und Aussichten Krügers, die Einsetzung eines Schiedsgerichts durchzu setzen, schreibt die „Köln. Ztg.", diesen Gedanken habe früher bereits Murawiew gehabt, aber sofort ausgegeben, brachen eiligst nach Westen auf. Die Engländer ver- loren einen Sergeanten, der fiel, und 6 Mann, die verwundet wurden. Verschiedene verwundete Buren wurden aufgefunden. Wie gemeldet wird, befindet sich das Lager Dewets und Steijns jetzt zwischen den Engländern und der Bahnlinie. Das englische Lager befindet sich 24 Meilen westlich von Smithfield, wo- hin, wie berichtet wird, die Buren zu trekken beab sichtigen. Das heutige Gefecht hat anscheinend De- wel's Commando in 3 Theile zerrissen. Die Garnison von Smithfield nimmt eine glänzende Stellung aus nördlichen Kopjes ein. Viele Farmer des DistrlktS haben sich Dewet angeschlossen. -er Kreisel'schen Conrursmafle. Es sind noch vorhanden: Sporthemden, Tnrnerhemden, Waschstoffe f. Blusen, Kleiderstoffe, Sammet, Ballshawls, Schürzen, Kopftücher, Handschuhe, Strümpfe, Corsets, Häkelgarn, Stickgarn, seidene Bänder, Nähseide, Kleiderbesätze, Sommer- und Winter-Hauben, Kinder-Mützen, Kinderwäsche, Hosen träger, Tüllspitzen, Spachtelspitzen re. re. Die Preise sind weiter herabgesetzt worden. Verkaufszeit Werktags von 2—6 Uhr Nachmittag. Johanne» Koch, als Conc ursverwalter.