Volltext Seite (XML)
WOlN-EWHckl TWE Hohenstetn-Grnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kuga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Freitag, den 2. November 1900. Nr. 254 versteigert werden. Fnrstl. Schönb. Forstverwaltung Lberwaldenburg Bon einer Erkrankung des Grafen Waldersee ist AWt Z»Me Hchcchiii-AMl. an zuständiger Stelle in Einzahlungen Das Der kaufen, in erste^Linie den Posten des Vieekönigs von P°lizeidienste.s in Paotingfu getroffen Die Sitzungen der internationalen Commission, welche unter dem worin nur die Bestrafung des Prinzen Tuan ver> 423 737 Verkehr im Monat October 1900. Rückzahlungen in Höhe v. 78 631 M. 96 Pf. Der Stadtrath Or. Polster. Wickelungen herbcizuführen und die Mächte vor den Kopf zu stoßen. Er hat eine große Anzahl Boxer führer aus Tschili und Schantung bei sich, die die aufständische Bewegung nach Central- und Süd-China tragen sollen. Vuchiyuan hat außerdem Auftrag, von den Provinzialkassen Geld zu erpressen und Kaiserliche Aemter an reiche Privatleute möglichst theuer zu ver- Szetschuan womöglich an Wangchichun, früheren Gou verneur von Anhui, für 300 000 Taels zu verschachern. Vuchiyuan ist außerdem mit der Reorganisation der Truppentheile im Dangtsethale und der Verprovian- tirung des Kaiserlichen Hoflagers in Singanfu beauf tragt. Ein Schanghaier Mandarin, Protege des Prinzen Tuan, empfing von diesem einen Brief, der aus Taiyuenfu datirt ist und von wohlvorbereiteten Plänen für den schließlichen Triumph der Mandschuh- dynastie und die Vernichtung der fremden Eindringlinge spricht. Da Prinz Tuan nach Tungkuan gegangen ist, hat nur Tungfuhsiang mit seiner Armee den Hof nach Singanfu begleitet. Dagegen stehen andere Heersäulen in Tschili am Wege entlang und erwarten Befehle. Die reichen Einwohner fliehen in Besorgniß vor Er- Pressungen durch den geldbedürftigen Hof. Angeblich wurde durch ein chinesifcheS Bankhaus einzelnen Schanz- Haier Mandarinen eine hohe Summe für den Versuch ausbezahlt, die fremden Consuln von dem Selbstmorde Kangyis und Yusihens zu überzeugen, während beide vermuthlich noch am Leben sind. Die chinesischen Blätter veröffentlichen acht angebliche Kriegsarttkel, die von den Vertretern der Mächte dictirt sein sollen und Vorsitz des Generals Bailloud gebildet ist, um zu er mitteln, in wie weit die einzelnen chinesischen Beamten an der Niedermetzelung der Fremden in Paotingfu be- theiligt sind, fanden bislang im Geheimen statt, auch die Ergebnisse ihrer Verhandlungen wurden nicht ver öffentlicht. Indessen ist bekannt geworden, daß die Commission den Gouverneur, den Provinzialrichter und zwei andere Beamten hat verhaften lassen. Der Krieg um Transvaal. Jetzt hört man fast nichts mehr wie von englischen Schlappen. An allen Ecken und Enden fallen sie vor, bald im Oranjefreistaat, bald in Natal, dann wieder im Westen. Immer gelingt es aber den plötzlich austauchen den Burenhaufen, die englischen Abtheilungen in der be denklichsten Weise zu überraschen und sie meist aufzureiben. So geschah auch der zuerst wieder abgeleugnete Angriff der Buren auf Jacobsdaal (im Südwesten des Oranje freistaates, 40 Kilometer von Kimberley) um Mitternacht durch ein Kommando von 250 Mann. Der Angriff war eine völlige Ueberraschung, da von der Anwesenheit des Feindes in der Nähe nichts bekannt war. Der größte Theil der englischen Garnison schlief. Verschiedene Leut« Feldmarschall Gras Waldersee soll bei der Durch- sührung seines Oberbefehls in Einzelheiten auf Schwierig keiten stoßen, da die Russen, wie in englischen Blättern Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Ernst zu machen beginnt. Wer garantirt aber die Wahrheit der Nachrichten, die ebenso gut bloße Vor spiegelungen sein können? Die von amtlicher chinesischer Seite verbreitete Nachricht, daß Jühsien, der Gouverneur von Schansi, der Urheber der dortigen schändlichen Christenmetzeleien, ebenso wie sein Mordgeselle Lipingheng, Selbstmord verübt haben soll, erweckt den Verdacht, daß die leicht gläubigen Fremden wieder einmal getäuscht werden sollen. Der Selbstmord eines hohen chinesischen Be amten im Falle des unglücklichen Ausganges eines von ihm geförderten Unternehmens gilt in der Ueber- lieferung des schwarzzöpfigen Volkes als eine besonders ehrenvolle Handlung ebenso auch der Selbstmord seiner Verwandten, Frauen und Diener, die ihm hierdurch den Gesetzen des Ccnfucius gemäß den höchsten Grad der Treue erweisen. Die Kaiserin-Wittwe hat darum auch nicht gezögert, Lipingheng nach seinem Selbst morde posthume Ehren erweisen zu lassen. Es ist aber durchaus nicht ausgeschlossen, daß Jühsien seine Aufgabe, die Fremden zu vernichten, durchaus noch nicht aufgegeben hat, es gegenwärtig jedoch noch vor- zieht, für einige Zeit in der Verborgenheit zu leben. Wenn die so weiter gehen, werden die Chinesen die Vorsehung schließlich so viele Sterbefälle vollziehen lassen, daß ihnen selbst zu thun nichts mehr übrig bleibt. So billigen Kaufes werden sie aber die Mächte sicherlich nicht davonkommen lassen. Heute meldet ein werde. An Tscheng erging ein kaiserliches Edict mit dem Befehl, die Namen aller wegen Unterstützung der Boxerbewegung bestraften Beamten zu berichten. Während in Peking die Bevollmächtigten der chinesischen Regierung auf schleunigste Beendigung der knegerischen Operationen und auf Zurückziehung der verbündeten Truppen aus den von ihnen besetzten Ge bieten dringen, läßt die Kaiserin-Wittwe nicht ab, alles zu thun, was zum Widerstand ihrerseits und zur Auf- wiegelung der bisher noch verhältnißmäßig ruhigen Provinzen erforderlich ist. Daß dies in offenem Ein- verständniß mit den Boxern geschieht, beweisen neuere Vorgänge im Reiche der Mitte, worüber folgendes Kobeltelegramm eingegangen ist: Schanghai, 30. October. Trotz friedfertiger kaiserlicher Edicte scheint sich die Lage zu einer Krisis zuzuspitzen Der Hauptzweck der Ernennung Vuchiyuans zum Vizekönig des Iangtsethales ist geradezu der, Ver- October betrug 407 701 M. 22 Pf. Eröffnet wurden 79 und erloschen sind 79 Konten. Der Reservefonds beträgt 295 869 M. 37 Pf. der Zinsfuß für Spareinlagen 3>/z o/g. Die Sparkasse befindet sich ini Stadthause — Neumarkt — und ist jeden Wochentag von 8—1 Uhr und 3—5 Uhr geöffnet. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Bekanntmachung. Vertilgung der Blut- und Schildlaus betr. In verschiedenen Gärten hiesiger Stadt ist nicht nur die Blutlaus, sondern auch die Schildlaus in großer Anzahl vorgefunden worden. Die hiesigen Obstbaumbesitzer werden daher hierdurch angewiesen, sofort und wiederholt ihre Obstbäume auf das Vorhandensein dieser Schädlinge genau zu untersuchen und event. sofort zur Vertilgung dieses Insektes zu schreiten. Als wirksames Mittel gegen das Auftreten und die Verbreitung dieser Schädlinge ist das Ab waschen der Obstbäume mit Ammoniakwasser oder einer Mischung von 60 Theilen sützer Milch, SO Theilen Terpentin (gelöst in Terpentinöl) und 20 Theilen Schwefelkohlenstoff zu empfehlen. HoheusteimErustthal, am 30. Oktober 1900. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus. Bekanntmachung. Im Hinblick auf die in hiesiger Stadt kurz hintereinander vorgekommenen Unglücksfälle und zur Verhütung von weiteren Unfällen werden Eltern und Vormünder darauf hingewiesen, in Zukunft ihren Kindern bezw. Pflegebefohlenen mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden, vor Allem aber den Kindern das Spielen auf öffentlichen Fahrstraßen zu untersagen und die kleineren Kinder ohne genügende Aufsicht nicht auf die Straße gehen zu lassen. Hohenstein-Ernstthal, den 27. Oktober 1900. Der Stadtrath. vr. Polste r. Ws. för den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcrrr aller Gerneinöe-Verrvaltrrrrgen der umliegenden Grtschcrfren Deck-, Besen- und Brennreisiz-Anction auf Oberwal-enburger Revier. In der Restauration „zur Windmühle in Hohenstein-Ernstthal sollen Mittwoch, den 7 November e., Die chinesischen Wirren. Ein Anzeichen der günstigeren Wendung der Dinge in Ostasien ist die Heimkehr der ausgedienten Mannschaften des Kreuzergeschwaders. Der Lloyd- dampfer „Köln" hat mit den ausgedienten und ab gelösten Besatzungen der Schiffe Tsingtau verlassen. Vor vier Monaten, als die Truppenmacht der Ver bündeten völlig ungenügend war und der Vormarsch des Admirals Seymour gegen Peking mißglückte, traf die „Köln" mit 1200 Mann Ablöfungstruppen für das Kreuzergeschwader in Tsingtau ein und erhielt sofort Befehl, nach Taku zu gehen. Die Ablösung der Mannschaften war undurchführbar, da mehrere Kreuzer mit halber Besatzung in Aktion traten, und die Kameraden der Landungscorps sich in Becrängniß befanden. Die frischen Truppen betheiligten sich her vorragend unter der Führung des russischen Generals Stößel an den blutigen Kämpfen um und in Tientsin und an der Entsetzung der Stadt. General Stößel äußerte damals, er habe nie bessere Truppen gesehen, als unsere Matrosen. Mehr als vier Monate über die Dienstzeit hinaus sind die abgelösten Mannschaften auf dem Kriegsschauplatz geblieben. Sie haben unter den schwierigsten Verhältnissen Großes geleistet. Die Nachricht vom Antritt der Heimreise ist für weite Kreise eine Freudenbotschaft. Es ist das Trübseligste an der chinesischen Frage, baß man niemals für irgend welche Meldungen die Bürgschaft der Wahrheit besitzt, daß man daher nie sicher ist, daß, was heute zur Unterlage politischer Schlußfolgerungen gemacht wurde, sich nicht morgen fchon wieder in blauen Dunst ouflöst. So müßte man jetzt zu den Schlußfolgerungen gelangen, daß die chinesische Regierung mit der Bestrafung der Schuldi- gen und einer eventuellen Rückkehr nach Peking mehr Vormittag 9 Nhr ca. 4,gg Wllydt. bi. anstehendes Besenreisig, - 250 Rmtr. fi. Deckreisig und 8,3,) Wllhdt. ki. Brennreißig werden können. Einige hiesige Mandarinen behaupten zu wissen, daß der Kaiser zur Rückkehr nach Peking nach dem „Hamb. Korr." i und zur Annahme der Bedingungen bereit sei, die Berlin nicht das mindeste bekannt. Kaisenn-Wittwe aber wahrscheinlich in Singanfu bleiben Kabeltelegramm aus Schanghai, 31. October. Die chinesische Presse behauptet so hartnäckig, daß die Mächte auf Grund folgender elf Artikel in Friedensverhandlungen ein- getreten seien, daß auch die hiesigen englischen Blätter die Mittheilung für zutreffend halten. 1. sollen die Mächte eine Kriegsentschädigung von 400 Millionen verlangen; 2. sollen künftig fremde Beamte den Vice königen und Gouverneuren in der Ausübung ihrer Amtspflichten zur Seite gestellt werden; 3. Anhänger der MaMchupartei sollen nicht mehr angestellt werden; 4. Prinz Tuan wird eingesperrl; k. die Boxerbewegung muß binnen 3 Monaten unterdrückt werden; 6. inner halb derselben Zeit liefern die Mächte die Mandschurei wieder aus; 7. die Mächte erhalten die Kontrole über die Likin-Zölle und die Salzsteuer in den Provinzen Kiangsu, Anhui, Kiangse, Tschekiang, Fokian, Hupeh, Hunan, Auanghung, Kosangsi; der 8. Punkt ist nicht bekannt; 9. der Kaiser und die Kaiserin-Wittwe kehren nach Peking zurück; 10. Peking erhält eine fremde Garnison von 2000 Mann, zu deren Verpflegung die chinesische Regierung verpflichtet ist; 11. sämmtliche See- und Binnenhäfen werden dem auswärtigen Handel geöffnet. — Die öffentliche Meinung ist hier entschieden gegen Artikel 4 als zu milde Bestrafung TuanS. Außerdem aber waltet die Ansicht vor, daß ohne mili- wvrin täuschen Druck solche Bedingungen nicht erzwungen I langt wird. behauptet wird, ihre eigenen Wege zu gehen fort fahren. Eine Londoner Depesche berichtet: Graf Waldersee, dem eS gesundheitlich wieder besser geht, hatte eine zweistündige Conferenz mit Macdonald vor dessen Abreise von Peking, hauptsächlich über die Eisenbahnfragen. Veränderungen wurden nicht „etroffen. Waldersee findet es, der Daily Mail zufolge, schwierig, seine Autorität durchzusetzen. Die Russen weigerten sich, das Hissen der britischen Flagge in Schanhaikwan zu erlauben, trotz Waldersees Befehl. Eine Kavallerie-Aufklärungstruppe, welche am 21. d. Mts. Paotingfu verließ, hatte einen Zusammen stoß mit den Boxern bei Kutscbang, wobei 20 Boxer getödtet wurden. Die europäischen Truppen hatten 2 Verwundete. Eine italienische Aufklärungstruppe be stehend aus einem Offizier und 16 Mann, brach am Sonntag nach Jtschou auf. Sie hatte Befehl, die Berge auf Umwegen zu umgehen. Wie verlautet, wurde die Truppe von den Boxern eingeschlossen. Eine Entsatzcolonne in Stärke von 150 Italienern und 60 englischen Cavalleristen ist Montag Abend abgegangen. — Wie uns ferner aus Tientsin tele- graphirt wird, sind Vorkehrungen für Einrichtung eines Mehr-Rückzahlungen 11604 M. 46 Pf. Einlagen-Guthaben betrug Ende September 4 793 366 M. 57 Pf. Ende Octooer 4 781 762 M. 11 Pf. Gesammtumsatz im Anzeiger für „ „ 67 027 „ 50 Freitag, den 2. November 1WV von Vormittag 9 Uhr ab, wird in der Hausflur des hiesigen Rathhauses das Fleisch eines wegen Tubereulose beanstandeten Schweines in gekochtem Anstande, ä Psd. 40 Psg., öffentlich verkanst. kommen an der Wohnung des Strumpswirkers Louis Herold in Oberlungwitz, Hermann- stratze 359 1 Kletderschrank und 2 Bilder gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht Aoheustein-Grustthal. Sekr. Kurth. 50. Jahrgang.