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UeOmMsltW WM Hohenstein-Ernstthal, Oderlnngwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Inserate nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditiönen solche zu Originalpreisen. Erscheint zeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 frei in's Hans Anzeiger für Zangenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Archberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrrr aller Gerneirröe-Verrvcrltrrrrgeir öer rrrirlregeiröeir Mrtschcrftcir Nr. 280. Dienstag, den 4. Dezember 1900. )0. Jahrgang- Oemeindeantngrn. Nach Ablauf der zur Bezahlung der Gemeiudeaulagen auf den 4. Termin dieses Jahres festgesetzten Frist werden diejenigen Steuerpflichtigen, welche sich mit denselben noch im Rückstände befinden, hierdurch letztmalig aufgefordert, die bezeichneten Anlagen nunmehr bis spätestens MM 20. Dezember lfdn Zs. an unsere Stadtsteuereinnahme abzusühren. Alle nach Ablauf dieses Termins noch verbleibenden Reste werden dem Rathsvollzieher zur zwangsweisen Beitreibung überwiesen. Hohenstein-Ernstthal, am 3. Dezember 1900. Der Stadtrath. Or. Polster. Gtzlr. Die auf den 6. Dezember an der Wohnung Robert Gerhardts in Tirschheim angesetzte Versteigerung findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. Amtsgerichts Hoheusteiu-Grustthal. Sekr. Kurth. Wmll's Mse R sm Pml M HM. Bismarck über seine Eltern. Dem Briefwechsel Bismarck's mit seiner Braut und Gattin entnehmen wir als empfehlenswerthe und charakteristische Probe noch einen zweiten Brief, der uns reizvolle Erinnerungen aus der Berliner Kinderzeit und das treubewahrte Bild der geliebten Mutter giebt. Es heißt da: Heut war der Geburtstag meiner verstorbenen Mutter. Wie deutlich schwebt es mir vor, als meine Eltern in Berlin am Opernplatz wohnten, dichr neben der ka tholischen Kirche, wenn ich des Morgens durch den Jäger aus der Pension geholt wurde, das Zimmer meiner Mutter mit Maiblumen, die sie vorzüglich liebte, mit geschenkten Kleidern, Büchern und inter essanten Nips garnirt fand; dann ein großes äiner mit viel jungen Offizieren, die jetzt alte Majors sind, und schlemmenden alten Herren mit Ordenssternen, die von den Würmern verzehrt sind? Und .wenn man mich als gesättigt vom Tisch geschickt hatte, so nahm mich die Kammerjungfer in Empfang, um mir mit bei Seite gebrachtem Kaviar, Baisers u. dergl. den Magen gründlich zu verderben. Was stahlen doch alle diese Domestiken. Meine Mutter war eine schöne Frau, die äußere Pracht liebte, von Hellem lebhaften Verstände, aber wenig von dem, was der Berliner Gemüth nennt. Sie wollte, daß ich viel lernen und viel werden sollte, und eS schien mir ost, daß sie hart, kalt gegen mich sei. Was eine Mutter dem Kinde werth ist, lernt man erst, wenn es zu spät, wenn sie todt ist; die mittelmäßigste Mutterliebe, mit allen Beimischungen mütterlicher Selbstsucht, ist doch ein Riese gegen alle kindliche Liebe. Meinen Vater liebte ich wirklich, und wenn ich nicht bei ihm war, faßte ich Vorsätze, die wenig Stand hielten; denn wie oft habe ich feine wirklich maßlose uninteressirte gut- müthige Zärtlichkeit für mich mit Kälte und Ver drossenheit gelohnt. Und doch kann ich die Behauptung nicht zurücknehmen, daß ich ihm gu'. war im Grunde meiner Seele. Ueber Glaubensfachen habe ich mit meinem Vater nie gesprochen; sein Glaube war wohl nicht der christliche; er vertraute so auf Gottes Liebe und Barmherzigkeit, daß ihm alles andere als dieses Vertrauen überflüssig schien. Von der Religion meiner Mutter erinnere ich mich nur, daß sie viel in den „Stunden der Andacht!" laS, über meine pantheistische Richtung und meinen gänzlichen Unglaubt n an Bibel und Christenthum ost erschrocken und zornig war. Zur Kirche ging sie nicht, und hielt viel von Swedenborg, der Seherin von Prevorst und Mesmerschen Theorien,! Schubert, Justinus Kerner. Eine Schwärmerei, die .in seltsamem Widerspruch zu ihrer sonstigen kalten Verstandsklarheit stand. Christlich in dem Sinne, wie wir es verstehen, war, soviel ich weiß, auch ihr Glaube nicht. Weißt Du, was ein sriesischer Häuptling bei seiner Taufe sagte? Er fragte den Geistlichen, ob seine ungläubigen Vorfahren denn wegen dieses Un glaubens in der Verdammniß seien; aus die bejahende Antwort weigerte er sich taufen zu lassen, denn wo fern Vattr sei, wolle er auch bleiben. Ick) führe das nur so historisch an, ohne eS aus mich anzuwenden. Der letzte der Bräutigamsbriese schließt nach einem Auszug in den „Berl. N. Nachrichten": „Leb' wohl, mein Herz; dies ist wohl das letzte Papier, was Du von Deinem Bräutigam mit Poststempel erhältst. Heute (4. Juli 1847) sind wir in Schön hausen zum ersten Mal aufgeboten worden. Ist Dir das nicht wunderbar? Deine Vornamen hatte ich aber doch schlecht gelernt, ich wußte nur Johanna Eleonore anzugeben, die anderen 6 mußt Du mich noch besser lernen lassen. Leb wohl, mein Herz. Viele Grüße an die Eltern. Dein treuester B." Welch zärtliche Liebe BiSmarck seiner Braut und Gattin entgegenbrachte, darüber lassen folgende Schmeichelnamen nicht im Zweifel, mit denen er seine mehrfach erwähnten Briefe an sie einleitete. Er ist unerschöpflich in der Erfindung solcher Koseworte: mia, Mein theures Herz, Mein Herz, (Rovanna inia, Einzig geliebte.Jeanette, Friederike, Charlotte, Elenore, DorothA, /Bessere Hälfte, Mein Engel, Geliebteste, ÖLäre^'krArna kokt« mit» cku»2o, scanne Irr mecbuuhS, et.'.bo Geliebteste Geliebte, Theuerste^JHaSlK.^DröÄ Liebe Julianne, Arm ^ ^mes^'krankes Kätzchen, Svoatest neart, Bwe» ÄuäKmna Juljannechen, Mein Lieb, Mein - Liebchen, -Aebe^'Nanne, Mein festes Heiz, Angela, Pfeich llebeS Lieschen, Meine Nanne, Mein niedliches Pröbchen,?? an§e, Geliebteste Nanne, Mein Liebllng,.-Mein^Miebtes Herze. Von seinem Eintritte in, die-- gboßs Politik an nimmt die Anrede festere Formet an, ^Geliebte Hanna" wechseln ab mit „Mein geliebtes Herz". Die chinesischen Wirren. Der Kaiser hat von Letzlingen aus an die Gräfin Aorck v. Wartenburg folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Ich eile, Ihnen Meine innigste Theilnahme auszusprechen, und bin tieferschüttert, daß der All mächtige uns dieses Opfer auferlegt hat. Ich betrauere Ihren Gemahl mit der Armee aus vollstem Herzen. Er war eine Kraft, welche dem Vaterlande in schweren Zeiten große Dienste leisten konnte. Gott tröste Sie in Ihrem Schmerz. Wilhelm U." — Zum Tode des Obersten Iorck v. Wartenburg wird dem „Lokal- anz." aus Peking gemeldet: Major Freiherr v. Geb- sattel, de^ditz Nachricht vom Tode des Grafen Iorck v. Wartenburg nach Peking brachte, bezog am Mon tag mit diesem dasselbe Haus in Huai-Lai. Ihre Zimmer lagen nebeneinander und konnten nur durch offene Kohlenpfnntten erwärmt werden. Die Diener brachten am Abend diese Pfannen in die Zimmer; Major v. Gebsattel lehnte sie aber ab und machte auch den Obersten ans die Gefahr dieser Heizungs- ! Methode aufmerksam. Der Oberst jedoch erwiderte, es wäre sehr kalt, ließ sich beide Pfannen in die Stube stellen und begab sich srüh zu Bett. In der Nacht wachte Major v. Gebsattel einen Augenblick aus und hörte den Obersten sich hin und her werfen, schlief aber bald wieder ein. Nachdem des Morgens Major v. Gebsattel von seinem Diener geweckt worden war, rief er wiederholt ins Zimmer des Obersten hinein: „Ausstehen, aufstehen, es ist schon spät!" er- hielt aber keine Antwort. In demselben Augenblick kam der Diener des Grasen Dorck v. Wartenburg und sagte, er könne seinen Herrn nicht wach bckommen. Der Major stürzte sofort ins Nebenzimmer und fand den Obersten bewußtlos. Schnell holte er den Arzt Dr. Felmy, der alle möglichen Wiederbelebungsversuche machte, aber Alles vergebens. Um 10 Uhr Morgens starb Graf Uorck. Schon während der Nacht scheint de n Grafen unwohl geworden zu sein, denn er hatte seine Wäsche gewechselt. Die Leiche wird hierher ge bracht und provisorisch beigesetzt, um später nach Deutschland überführt zu werden. — Deu „Times" wurde aus Shanghai gemeldet, das nach Kalgan aus- gesandtc Expeditionskorps habe eine Schlappe erlitten, an deutscher unterrichteter Stelle ist von einer solchen Schlappe nichts bekannt. Die hier eingelaufenen Meldungen bestätigen vielmehr den glücklichen Verlauf der Expedition. Die Lage in China bessert sich nicht, sondern Li-Hung-Tschang sährt fort, die Verbündeten hinter das Licht zu führen. Diese stehen aus dem Punkte, von der Forderung der Köpfe der Anstifter von schweren Verbrechen Abstand zu nehmen, und die Verbrecher fühlen sich so sicher, daß sie militärische Demonstrationen ausführen. Der auszuliefernde Prinz Tuan hat in Schansi Truppen gesammelt, Tungsuh- siang soll ihm seine 10000 Mann zugesührt haben. Nach Depeschen aus Schanghai scheint aber dem von Hungersnoth bedrohten Hose in Singanfu unheimlich zu werden. Es bestehen zwei Versionen, wonach die Kaiserin Willens sei, entweder den Kaiser nach Peking zu schicken, oder mit dem ganzen Hose dahin zurück- zukehren, wenn es ihr gelingt, sich Tungfusiangs zu entledigen. Man glaubt, der Entschluß sei ein ernste-, da Li-Hung-Tschang an die Kaiserin geschrieben hat, daß die Mächte bei dem Ausbleiben eines Mitgliedes des Kaiserhauses sich eventuell an eine andere Dynastie wenden würden. Wie ans Paris telegraphirt wird, legte Minist-r Delcasse im Ministerrathe mehrere Telegramme vor, welche sich auf die Lage in China beziehen. Aus denselben ergiebt sich, daß durch französische Kanonen boote und chinesische Truppen die Christen in den Bezirk Tschuntak, Provinz Kanton, zurückgeleitet wurden. Ferner sind in den Ortschaften amtliche Anschläge ge macht, durch welche Strafen angedroht und besonders den Behörden und Würdenträgern angekündigt wird, daß im Falle neuer Unruhen ihre Güter confiscirt werden. Eine Anzahl von Chinesen, welche des Mordes schuldig befunden waren, wurde angesichts der französischen Kanonenboote und in Gegenwart von Abgesandten des Constils hingerichtet. Der französische Gesandte Pichon in Peking ist, ermächtigt worden, wenn alle Gesandten einig sind die Vorschläge, welche von den Gesandten angenommen sind, zu unterzeichnen und den Chinesen zuz'ustellen. Petersburg, 1. Dezember. Ein Leitartikel der „Nowosti" über die chinesische Angelegenheit, der sich besonders mit der letzten Chinadepatte im deutschen Reichstage beschäftigt, spricht sich sehr warm und aner kennend über Kaiser Wilhelm und den Reichskanzler, sowie über die deutsche Chinapolitik aus, welche ihrem ursprünglichen Programm und den darin ausgestellten Aufgaben treu geblieben sei, die Interessen der ver- bündcren Mächte in China gefördert und Europa deo Frieden gesichert habe. Petersburg, 1. Dezember. Ein Generalstabs- bericht vom heutigen Tage besagt: In der östlichen Mandschurei haben die Chinesen wiederholt russische Posten angegriffen. U. a. würbe ein russisches Commando von zehn Kosaken während einer Nacht von Boxern angegriffen; alle zehn wurden getödtet. Chinesische Christen überbrachten die Nachricht. Bom Präsidenten Krüger. In auffälligem zeitlichen Zusammentreffen mit der Anwesenheit des Präsidenten Krüger in Paris veröffcnt licht das dortige Amtsblatt, wie man telegraphirt, eine Verordnung, durch welche erklärt wird, daß die auf der Haager Konferenz von den Vertragsmächten beschlossenen Akte und Vereinbarungen für Frankreich in Kraft getreten sind. Zugleich wurden 4 Diplomaten zu Schiedsgerichts- Mitgliedern ernannt. In Pariser burensreundlichen Kreisen erblickt man in dieser Veröffentlichung bereits den Vor läufer eines Vermittelungsvorschlages Frankreichs in der südafrikanischen Frage und will gar wissen, daß die eng lische Regierung selbst um Intervention ersucht habe Anderwärts hat man freilich durchaus keine Veranlassung, zu glauben, daß England von seinem Anspruch, die Buren- länder seien als britisches Gebiet und der ganze Streit als eine ausschließliche britische Angelegenheit anzuschen, auch nur ein Titelchen aufzugeben gedenkt. Der „Voss. Ztg." wird aus London gemeldet: Die Morgenblätter urtheilen sehr abfällig über den gestrigen Beschluß der französischen Kammer, durch den Krüger deren Theilnahme bekundet wird. Die „Times" sagen, die Kammer Frankreichs verletze sich in eine höchst un würdige, ja lächerliche Lage, wenn sie sich in internalio- nale Angelegenheiten mit dem Ausdruck rein platonischer Gesinnungen miiche, die sie nicht in Thaten übertrage; die französische Regierung sei allerdings nicht mit diesem kindischen Vorgehen in Verbindung zu bringen Sie ih al das Beste, was unter den Umständen gelhan werven konnte. „Daily Graphic" beklagt tief den Mangel an Zurückhaltung der französischen Kammer. Wenn etwas erforderlich wäre, um un'eren Entschluß zu stärken und bei der Aufgabe zu verharren, die wir in Südafrika unternommen Haden so würde es dieser Versuch sein, die öffentliche Meinung auf dem Festlande zu Gunsten einer Einmischung zu beeinflussen, thatsächlich wird keine Macht es unternehmen, uns irgendwelche Vorstellungen zu machen. Denn Vies würde ein diplomatisches Faschoda für die Macht werden, die dergleichen versuchte. „Standard" und „Daily Mail" erklären mit Nachdruck, England würde eine Einmischung nicht einen Augenblick dulden und keinerlei Drohungen weichen Die Nachricht, daß Präsident Krüger sich von Paris nach Berlin begiebt, scheint allenthalben Ueberraschung und an gewißen Stellen Unbehagen hervorgerusen zu haben. Man halte vorher geflissentlich verbreitet, daß Präsident Krüger von Paris zunächst nach dem Haag reisen und dann von Holland aus Verhandlungen wegen d-s Besuches anderer europäischer Hauptstädte einleiten werde Der außerordentlich gelungene Empfang, welcher dem Präsidenten der südafrikanischen Republik in Paris zu thcil geworden ist, scheint aus die Rathgeber desselben crmulhigend gewirkt und andere europäische Staatsmänner, welche den Lehren des Erfolges nicht unzugänglich sind, milder gestimmt zu haben. Die französische Regierung und die Franzosen haben den Allzuängstlichen gezeigt, wie man vollständig korrekt innerhalb der von der Dip lomatie vorgeschriebcnen Grenzen bleiben und doch seinen wahren Gesinnungen offen Ausdruck leihen kann, ohne vaß Diejenigen, gegen welche solche Kundgebungen in Wirklichkeit gerichtet sind, einen formellen Anlaß erhielten, sich zu beklagen. Die „Nat.-Ztg." bemerkt zu dem Besuche Krüger's in Berlin: An der Politik der deutschen Regierung darf und wird nicht das Geringste durch den Besuch geändert werden; sie hat die Interessen Deutschlands wahr zu nehmen, keine anderen Was insbesondere die Idee eines Schiedsgerichts betrifft, so würde diese von Deutschland nur dann unterstükt werden, falls England einen solchen Wunsch in authentischer Weise hierher gelangen ließe. Das scheint jedoch nach Lage der Verhältnisse völlig aus- beschlossen. * * * Paris, l. Dezember. Präsident Krüger empfing heute früh den General-Consul des Oranje-FreistaateS, v. Mosenthal, der sich von ihm verabschiedete. Der Präsident sagte zu ihm: „Sie haben mich hier schon vor mehr als 20 Jahren im Namen Ihrer Schwester- Republik begrüßt. Ich freue mich, Sie noch immer auf Ihrem Posten zu sehen. Blicken Sie mit Ver trauen in die Zukunft!" Krüger empfing ferner die Mitglieder des französischen ComitöS für die Unab hängigkeit der Buren. Bevor Krüger das Hotel Scribe verließ, zeigte er sich nochmals der vor dem Hotel versammelten Menge auf dem Balkon lind dankte für die stürmischen Zurufe durch wiederholtes Lüften des Hutes. Die Huldigungen verdoppelten sich noch als Präsident Krüger dann den Landauer bestieg, um nach dem Bahnhofe zu fahren. — Präsident Krüger traf um 1 Uhr 30 Minuten auf dem Nord bahnhofe ein, auf dem ganzen Wege von Kundgebungen begrüßt. Eine zahlreiche Menschenmenge brachte dem Präsidenten auf dem Bahnsteige begeisterte Ovationen dar. Unter Hochrufen auf Krüger und die Buren bestieg der Präsident den Salonwagen, der an den Schnellzug nach Köln angehängt wurde. Zum Abschied begaben sich in den Wagen der Adg. Berry im Namen des GeneralratheS und EScurier im Namen deS Ge- meinderathes. Präsident Krüger dankte in kurzen Worten. Während dieser Zeit fuhr die Menge unaus gesetzt fort, Hochrufe aus Krüger auSzubringen, welcher ich mehrfach am Fenster zeigte. Die Menge stimmte )ie Marseillaise au und rief: „Schiedsgericht! Schieds gericht!" Unterdessen läuteten die Glocken der Sacre, coeur-Kirche. Um 1 Uhr 50 Min. setzte sich der Zug unter andauernden Ovationen in Bewegung. Krüger grüßte die Menge, welche auf dem Bahnsteig blieb und mit Tüchern winkte, solange der Zug sichtbar war