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,eden Wochentag aben^V^dm folgenden Tag und HM S R ne^kn außer der ExN^n* auch di- «uikLger auf tostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,b5 MM /M M- MM M. Lande entgegen, auch befördern du Annoncen- durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus. Expeditionen solche zu Ongmalpreisen. für Hosteustei,r Griisttstat, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Fallen, Langenchnrsdors, Meinsdorf, Mßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Aintsblcrtt für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal Organ aller Geirreinöe-Verrvaltrrngeia der rrrnlregenöerr Ortschaften. Freitag, dm 26. October 1900. Nr. 249. SO. Jahrgang. Die chinefische« Wirre«. Da« deutfch-ruglifche Abkomme» beherrscht noch immer die diplomatische Lage. Ruß land beeilt sich, wie ein Telegramm berichtet, in einer halbamtlichen Mittheilung festzustellen, daß eS diesem Vertrage durchaus sympathisch gegenüberstehe: Man könne in Petersburg in den Grundsätzen des englisch deutschen Uebereinkommens nur die Bekräftigung der russischerseits stets für Lösung des chinesischen Problems empfohlenen, consequent festgehaltenen Principien erblicke und werde es mit Befriedigung begrüßen, wenn durc den allseitigen Beitritt zu denselben das Mißtrauen des chinesischen Hofes gegen die Absichten Europas gebannt und den friedlichen Einflüssen in China eine nützliche Verstärkung verschafft werde. Mit Bezug auf die Bemerkung der „Peters burgskija Wjedomosti", daß das deutsch-englische Ab kommen in keiner Weise gegen Rußland gerichtet sei, erfährt noch das Neutersche Bureau, daß das vollkommen richtig ist und daß das Abkommen auch die russischen Eisenbahn-Concefsionen in der Mandschurei nicht be rührt. Das Abkommen, welchem hoffentlich alle Mächte zustimmen werden, bezwecke die Aufrechterhaltung der Integrität Chinas unbeschadet etwaiger, zwischen den Mächten hinsichtlich des Baues von Eisenbahnen im himmlischen Reiche zustande kommender Abmachungen. In einer Besprechung des deutsch-englischen Ab kommens, das die „Köln. Ztg." als Grenzmarkstein einer neuen Aera bezeichnet, sagt das Blatt, die dadurch hervorgerufene Wendung sei für die künftige Regelung von unschätzbarer Bedeutung: sie stelle die auf den Hader der Mächte speculirenden chinesischen Staats künstler vor ein klares Programm des gesammten Aus landes. Das Abkommen verbürge den unverminderten Bestand des Reiches, lasse aber keinen Zweifel darüber, daß die Aufschließung des Landes der Preis sei, den China dafür zu zahlen habe. Gegenüber dem Vor wurf, Graf Bülow habe die Bismarck'sche Politik ver lassen, schreibt die „Köln. Ztg.", Bülow habe im Gegentheil sich so sehr um Rußland verdient gemacht, daß er den höchsten russischen Orden beanspruchen könnte, nachdem er den Weg zum Herzen Chinas offen gehalten. Die deutsch-englische Vereinbarung hat in der deutschen Presse eine überwiegend günstige Aufnahme gefunden, weil man in ihr vorwiegend eine Beschränkung der Chinas age auf die wirthschaftlichen Interessen erblickt und der Meinung ist, daß auf dieser Grund lage der offenen Thür bei Aufrechterhaltung der In tegrität Chinas die Wiederhestellung friedlicher und geordneter Verhältnisse am ehesten ermöglicht ist. Aber überrascht ist man überall von der Vereinbarung. Was eigentlich Deutschland — so bemerkt der „Reichs- bote" — zu der Vereinbarung und dazu bewogen hat, sich gerade England in der Chinafrage zu nähern, nachdem es bekanntlich bei Beendigung des chinesisch japanischen Krieges sich Rußland genähert und ihm einen wichtigen Dienst geleistet hat, als dessen Frucht dann Rußland in aller Gemüthsruhe Port Arthur einheimste, und nachdem es auch seitdem den russischen Interessen nicht das Geringste in den Weg gelegt hat, das ist bis jetzt noch ein diplomatisches Ge heimniß, über welches man nur Bermuthungen aus den offenkundigen Thatsachen anstellen kann. Rußland hat in der ganzen jetzigen Chinafrage eine sehr wenig sympathische Stellung und nicht die geringste Rück sicht auf Deutschland genommen. Nachdem es der Berufung WalderseeS zum Oberbefehlshaber zuge stimmt hatte, zog es seine Truppen und auch seine Gesandten aus Peking zurück, und nahm ausdrücklich eine Separatstellung neben den anderen Mächten ein, machte Deutschland Schwierigkeiten für die Erreichung ausreichender Genugthuung für die ihm durch die Er mordung seines Gesandten widerfahrene Beleidigung und nahm zu der chinesischen Regierung den Forder ungen Deutschla ds gegenüber eine auffallend freund liche Haltung ein, während es selbst fortfuhr, die chinesischen Truppen in der Mandschurei zu bekriegen und chinesisches Gebiet zu occupiren. Diesem Ver- halten Rußlands gegenüber trat die Gefahr hervor, daß auch England, ebenso wie Amerika und Japan eine Separatstellung einnehmen und also Deutschland ganz isolirt werden könnte. Offenbar um dieser Ge fahr zu entgehen und zu verhüten, daß England sich ebenso des für den Handel so wichtigen Jangtse- Gebietes bemächtigte, wie Rußland der Mandschurei, schloß Deutschland die Vereinbarung mit England und schützte sich dadurch vor einer Jsolirung, hielt England von der Beschlagnahme des Jangtse-Gebietes ab und sicherte dem deutschen Hande! die offene Thür zu diesem Gebiet, wie zu allen anderen wichtigen Handelsplätzen Chinas. — Bisher haben alle Roten der deutschen Regierung zur Herstellung einer festen Einigkeit der Mächte nicht viel geholfen; entweder wurden sie gar nicht oder nur mit Vorbehalten an genommen und andere Vorschläge an ihre Stelle gesetzt. Diesem Hin- und Herschieben soll durch die Vereinbarung offenbar ein Ende gemacht werden, denn hier steht Deutschland nicht allein, sondern mi England zusammen fordert es die Mächte zum Beitritt zu einem bestimmten Programm auf, für welches sich ja auch alle anderen — Rußland mit eingeschlosien — bisher schon engagirt hatten. Hier giebt es nun keine unverbindlichen Erklärungen und kein Aus weichen mehr, sondern nun muß offen und bindend erklärt werden, von Rußland wie von jeder anderen Macht, ob sie Theile von China annectiren will oder nicht, indem sie der Vereinbarung beitritt oder den Beitritt verweigert. So war Deutschland in die Nothwendigkeit gedrängt, einen entscheidenden Schritt zu thun. Nach den bisherigen Beziehungen zu Ruß land hätte man freilich erwartet und gewünscht, daß Deutschland und Rußland eine derartige Vereinbarung abgeschlossen hätten, zumal England in Deutschlaud so wenig Sympathie und Vertrauen genießt, daß man froh war, als die deutsche Regierung wieder in einem besseren Verhältniß zu Rußland zu stehen schien. Allein offenbar ist die Situation eine solche, daß Deutschland von Rußland eine solche Vereinbarung nicht erreichen konnte, sonst hätte es jedenfalls Ruß lands Zustimmung schon vor der Veröffentlichung erworben. Wir gestehen deshalb, daß uns die Sache keineswegs auf eine besonders rosige internationale Lage hinzudeuten scheint. Ausfallend ist auch, daß die Vereinbarung an demselben Tage, dem 16. d., datirt ist, wie die Entlassung des Fürsten Hohenlohe und die Ernennung des neuen Reichskanzlers. Ob das mit der Sache zusammenhängt, wissen wir nicht. Bisher hat man immer angenommen, daß Graf Bülow in den Wegen Bismarcks, dessen Schüler er ist, wandern und also mehr Werth auf eine Ver bindung mit Rußland als mit England legen werde. Freilich hat auch Bismarck seinerzeit gerade in Be zug auf Rußland erklärt, daß wir niemand nachlaufen und Nichts fürchten, als Gott allein. Ein bestimmtes Urtheil läßt sich nicht fällen, so lange man nicht weiß, welche Vorgänge hinter den Coulissen gespielt Huben, die Deutschland zu diesem Schritt veranlaßt haben. Graf Bülow wird demnächst darüber vor dem Reichs tag jedenfalls Rechenschaft ablegen. Die „Deutsche Tagesztg." bemerkt zur der Mel dung, daß der Czar dem deutsch-englischen Abkommen zugestimmt habe, und zwar noch vor dessen Ver öffentlichung, and daß die russische Regierung vor seiner Veröffentlichung von ihm in Kenntniß gesetzt worden ist: Das schafft die Tyatsache nicht hinweg, daß man es hier mit einer Sonderaction Deutschlands und Englands zu thun hat. Ja, wenn man sich vor dem Abschluß des Vertrags Rußlands Zustimmung verschafft hätte, das wäre etwas Anderes gewesen, man muß doch aber Grund gehabt haben, Rußland und alle anderen Mächte vor eine vollendete Thatsache zu stellen. Und darin eben sieht man das Bedenk- ichste des Vertrags, daß wir uns aus dem Concert der Mächte gelöst und miteinand-r e nen Sonderbund geschlossen haben, ohne durch reale Bedürfnisse dazu genöthigt zu sein und ohne dadurch irgend einen Vor theil zu erlangen, den wir nicht auch ohne diesen Vertrag erreicht hätten. Aus der inländischen Presse erwähnen wir noch die scharfe Stellungnahme der „Hamburger Nachrichten": „Wir betrachten den Abschluß dieses Vertrages, abge- ehen von seinem praktischen Inhalt, als ein Ereigniß, das einer Einschwenkung der deutschen Politik auf die englische Linie ähnlich sieht und damit alle Befürch tungen wachruft, welche der verewigte Großmeister aller deutschen Staatskunst, Fürst Bismarck, von einer derartigen Stellungnahme Deutschlands hegte. Punkt 3 des Vertrages liest sich wie die Ankündigung einer deutsch-englischen Cooperation gegen Rußland, das Ech in erster Linie unter den Begriff der „anderen Macht" fällt, von der die Rede ist. Daran ändert auch Punkt 4 des Vertrages nichts; denn wenn nicht mit der Möglichkeit einer russischen oder anderen Aktion in einem dem deutsch-englischen Vertrage entgegengesetzten Sinne gerechnet würde, hätte der Abschluß desselben überhaupt keinen Sinn und wäre überflüssig. Ob durch dir Mittheilung des Vertrages und der Einladung, an ihm Theil zu nehmen, irgend etwas an bestehenden russischen oder sonstigen Plänen geändert wird, erscheint aber höchst zweifelhaft. Was nicht zweifelhaft ist, scheint nur zu sein, daß Rußland in dem Abschluß des Vertrages eine Stellungnahme Deutschlands an der Seite Englands erblicken wird, die durch seine, Deutsch lands, Interessen nicht offensichtlich gerechtfertigt wird und deshalb als rassenfeindliche Handlung aufgefaßt werden kann. Was ist uns China? Wir haben dort nur Handelsinteressen wahrzunehmen. Auf diesem Gebiete aber sind die Engländer unsere größten Con currenten. Statt uns zur Wahrung unserer Handels- interessen in Jangtse, die von englischer Seite bedroht sind, mit Rußland, das am Theehandel des Jangtse- Gebietes, und mit Frankreich, das am Seidenhandel dortselbst stark interefsirt ist, zum Schutze gegen englische Uebervortheilung zu verständigen, haben wi uns mit England, wie es scheint gegen Rußland und Frankreich, verbündet. Das ist doch der Sinn der Sache. Alle Lehren der Geschichte, die dringend gege die Rathsamkeit irgendwelcher Abmachung mit England sprechen, sprechen auch gegen diesen Vertrag. Noc bedenklicher stimmt die Abmachung, wonach Deutschlan und England förmlich den Besitzstand des chinesischen Reiches garantiren zu wollen scheinen. Was geht uns )er Besitzstand Chinas an? Welche deutschen Inter essen nöthigen dazu, Chinas wegen die Gefahren eines Conflictes mit anderen Mächten zu laufen, wovon wir nur Schaden, England, wie immer, nur Vorthei haben würde? Was wir durch solche Abmachungen aus's Spiel setzen, wissen wir nur zu genau; in letzter Consequenz können wir die Rechnung für solche Ver träge an der elsässischen und der Weichselgrenze präsen- tirt erhalten." Und die „Tägl. Rundschau" schließt einen längeren Artikel: „Alle Beschwichtigungsversuche der Offiziösen täuschen nicht darüber hinweg, daß, wie wir schon her vorgehoben, die deutsche Politik eine scharfe Schwenkung gemacht hat. Wir haben uns von den bewährten Weggenossen von Schimonoseki getrennt und uns einen neuen Gefährten gesucht, der sich bisher uns gegenüber nicht gerade durch Zuverlässigkeit und Loyalität aus gezeichnet hat. Wenn wir Rußland in der Mand schurei, wo wir gar keine Interessen haben, entgegen treten, nur um von England die offene Thür am Jangtse zugestanden zu erhalten, so treiben wir Ver wicklungen entgegen, die weit Kostbareres gefährd en, als unseren Handel nach China. Es war Bismarcks Po litik, die jede Ausdehnung Rußlands im Osten be günstigte, um dem Thatendurst deS erwachenden Riesen Wege zu weisen, die ihn von seinen europäischen Grenzen ablenken. Wir sollten nicht vergessen, daß, wenn uns Rußland auch an seiner asiatischen Grenze auf Seiten seiner Feinde findet, man in Petersburg daran erinnert wird, daß man in Paris sehnsüchtig darauf wartet, aus dem Schutzbündniß ein Trutzbündniß zu machen". * * * Ueber die Expedition nach Paotingfu meldei der Spezialberichterstatter des „Berl. Lokalanz.:" Tunglitie«, 14. Oktober. Die internationale Expedition unter dem Commando des englischen Generals Gaselee, an welcher Engländer, Franzosen, Italiener, sowie zwei Bataillone der ostasiatischen Infanterie und die Bat terie des Hauptmanns Bloch von Blottnitz theilnehmen, gelangte nach dreitägigem Marsch, der von prächtigem Wetter begünstigt war, hierher. Wir rechneten auf ein Gefecht bei der Stadt Chocho, wo 3000 Mann reguläres Militär stationirt waren. General Gaselee ließ ihnen vorgestern mittheilen, sie würden angegriffen werden, wenn sie nicht sofort abmarschirten. Darauf zogen sich die Chinesen ohne weiteres zurück. Wir setzen morgen unsern Marsch auf Paotingfu fort. Die Thore der befestigten Stadt Chocho zierten verschiedene Chinesenköpfe, angeblich von Boxern, mit denen der Taotai Mandarin schwere Kämpfe gehabt haben und demgemäß die jetzt abgerückten Truppen zur Hilfe gerufen haben will. Mit der gleich zeitig aus Tientsin abmarschirten Colonne ist augenblicklich noch keine Verbindung hergestellt. Nach einem Telegramm will man in Shanghai eine zuverlässige Nachricht aus Taiyuenfu erhalten haben, wo nach Prinz Tuan und Prinz Tschwang sich noch dort be. finden und die ihnen aufzuerlegende Strafe abwarten, über welche in Peking durch die dort verbleibenden Mit- glieder der kaiserlichen Sippe und nicht in Singanfu ent schieden werden würde. Der Hof ist noch in Tunkwan, 80 Meilen von Singanfu. Die Gesundheit der Kaiserin ist durch die Strapazen stark angegriffen. Die Wieder- herstellqna der Eisenbahnlinie Kiautschou Kaumi hat be- gönnen. "400 Marinesowaren bewachen die Arbeiten. — Der Großkanzler Wang-wentschas dringt in die Kaiserin- Wittwe, den Hof nicht dauernd nach Singanfu zu ver legen, da dieser Ort Angriffen von Osten und Süden ausgesetzt sei, und die Verbündeten die Vicekönige zwingen könnten, die weitere Sendung von Lebensmitteln einzu stellen. Er befürwortet, den Hof nach Szetschuan zu verlegen. Die chinesischen Zeitungen melden, daß die Prinzen Tuang und Tschwang noch jetzt die Geschäfte von Taiyuenfu aus leiten, daß Kangyi aber Selbstmord begangen habe. Taomo, der neuernannte Gouverneur der Kwang-Provinzen, schützt Krankheit vor und will seinen Posten nicht übernehmen. Offenbar sieht er die Unmög lichkeit ein, die Revolution, die dort in erschreckender Weise um sich greift, zu unterdrücken. Es verlautet, daß die Kaiserin-Regentin Tschangtschitung zum Vicekönig der Kwang-Provinzen machen will, um ihn aus dem Jangtse- Gebiete zu entfernen. Jutschang, de» neuernannte frem denfeindliche Gouverneur von Hupeh, hat wieder Befehl erhalten, sofort nach Wutschang abzugehen. Tschang tschitung recrutirt jetzt sehr viele Truppen in Hupeh. Die Ausgaben dafür werden aus der belgischen Anleihe von einer halben Million Taels gedeckt, für welche die Zolleinkünfte in Hankau verpfändet sind. Der Dampfer „Crefeld" kam in Shanghai mit weiteren deutschen Truppencontingenten an. Die Truppe» von Juanschikai hatten an der Grenze von Tschili wieder ein Gefecht mit Boxern zu bestehen, welche angeblich 2000 Mann verloren. Lou-SN, 24. Oktober. Die „Times" veröffent lichen in ihrer zweiten Ausgabe folgende Meldung: Peking, 19. Oktober. Hier eingegangene Telegramme des Kaisers, welche äln 12. Oktober in Tungkuan am Gelben Flusse aufgegeben worden sind, enthalten keine Andeutung dafür, daß der Hof nach Peking zurückzukehren beabsichtige. Der Hof steht im Gegentheil ganz unter dem Einfluß Tung- fuhsiangs und seiner Kansutruppe, deren Interesse es ver langt, daß der Hof in Singanfu bleibt. Der russische Gesandte ist heute hierher zurückgekehrt. Die russisch chinesische Bank hat Anweisung erhalten, ihre Thätigkeit in Peking wieder aufzunehmen. * » Russen und Japaner haben sich nunmehr über ne bisher streitig gewesenen Ansprüche auf die Eisen- bahnstrecken in der Provinz Tschili geeinigt. Amtlich wird aus Jokohama gemeldet, der russische und der apanische Truppenführer hätten ein Abkommen ge- chlosien, demzufolge Rußland allen Verkehr auf der Bahnlinie zwischen Iangtsun und Schan-hai-kwan und ebenso an der letztgenannten Station leitet. Die Verbündeten hätten das Recht, die Linie für militäri- che Zwecke zu benutzen, Rußland benutze die Bahn- inie nordwärts nach Niutschwang, willige aber ein, in der Provinz Tschili ausreichendes rollendes Material für den Zweck der Verbündeten bereit zu halten. Rußland sichert sich also mit zielbewußter Energie >ie wichtigsten Hasenplätze und Verkehrswege im Norden Chinas und gestaltet so dieses Gebiet zu seiner ausschließlichen Einflußsphäre. Mel, 24. Oktober. Laut Drahtmeldung des Generalmajors von Hoepfner aus Taku sind die See- oldaten August Metzeger an der Ruhr, Richard Kruse am Darmtyphus verstorben. Zwei Reden des Kaisers. Der Besuch des Kaiserpaares in Barmen und clberfeld bildete eine ununterbrochene Reihe begeisterter Ehrungen für das Herrscherpaar. Von besonderer Bedeutung gestaltete sich der Aufenthalt in Barmen. )ier nahm der Kaiser Veranlassung, auf die Begrü- ung seitens deS Stadtoberhauptes, Oberbürgermeisters )r. Lentze, in der RuhmeShalle in einer auch nach der politischen Seite hin bemerkenSwerthen Rede zu erwidern, deren Wortlaut uns ein Telegramm wie olgt übermittelt: „Den tiefen Dank namens der klferin und in Meinem Namen für den Empfang eitenS Ihrer Stadt bitte ich Sie der Bürgerschaft und zu thnn. Die freudigen Gesichter und die wunder volle Ausschmückung der Häuser und Straßen Ihrer Stadt sind Zeugen von den Gefühlen, die die Bürger- chaft beseelen und denen Sie in so geeigneter Weise