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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190011202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19001120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19001120
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-11
- Tag 1900-11-20
-
Monat
1900-11
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.11.1900
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73647 92837 95578 97547 98255 99670. Uhr Baumwolle ruhig, llyland sich frei P v s 3 M 2 3 » o o ». DeuBL« Reich-bank: Di«cont 5° 7 75 . 7 80 . S -0 - 11 Erbsen, Mahl- u Futter-— Aonkur« wurv« er»ff«t. 30V0 Mark auf 38894 39471 63509 70114 75085 97690. ISO» Mark auf Nr. 5618 7308 19028 22801 o .0 « r « G der der daß und ver- 21889 78566 21404 70840 38028 69746 88138 39353 93444 27959 96433 57417 98633 29553 82138 26288 71332 10908 90961 96466 43317 97835 3 3 2 2 2 g 8 7 7 L M. r M r 81,38 80,78 80 75 75 45 -8 80 75 80 M i M 85 . 88 - 80 . 80 - 28 . G G. » A früh Herr P- V p d. p p V V p. 84,»0 84,— anschlages auf den König Carol beschuldigt, und Präsident erklärte unter großer Bewegung Publikums, Bogdanow selbst habe ihm gesagt, der König am 18. Dezember 1899 von Arsow Bosniakow am Diwülowitza-Quai in Bukarest folgt worden sei. L Z .Z' 3 M. 8 T. 8 r. 3 M. Nr. 733 74376 91074 40663 95369 80 - 20 . 50 - 5(j , 70 - 100 Pesetas Pari« pr. 100 Francs Petersburg pr. 100 Rubel Karschau pr. 100 Rubel Kren pr. IrO Kr. Oe. W. Breme«, 17. November, r.iddnp l°c. bl'/, Ilia. 77734 15915 58933 27835 P - p. 3 v. ro 3 . 2 . 2 - 2 - 2 . pro 80 Kilo. - Ps. bi« S «. 50 Pf. 40 - 70 . 20 - 25 . 40 . 7 . 7 . 8 . 7 . S . 7 . KS,38 168,— 81,15 80,28 7S,S0 81,10 20,43 20,21 > . S. p. k. S. p. ,t. S. p. U. S. p. 36026 41299 47605 .54829 32381 2504 18865 233.34 33962 40315 58768 77070 82742 85174 37367 61766 63965 71031 176701 92650 13124 21202 23936 38501 51987 Wechsel. Amsterdam per lOO Ct. ft. 3', Brüssel und Antwerpen pr. lOO Francs 4 Italienisch« Pläpe pr. lOO Lire l SchiveizerPIäpcpr. lOOFrS.8 London pr. l Psd. Sterl. 4 Madrid und Barcelona pr. ! als Dessert verabreicht wurde. Der Bäcker erklärte, er hätte zur Glasur Carmin benutzt. ES stellte sich heraus, daß ein entlassener Bäckergeselle auS Rache Arsenik in den Teig gelhan hatte. Die Untersuchung ist eingeleitet. Sämmtliche Erkrankte befinden sich auf dem Wege der Genesung. * Als die Familie des Grubenarbeiters Kurasch in Gardawitz (Schlesien), bestehend aus Ehefrau und fünf Kinoern (der Mann arbeitet auswärts), neulich früh nicht zum Vorschein kam, öffneten Nachbarn ge waltsam die Thür. Sie bemerkten, daß sämmtliche sechs Personen leblos in ihren Betten lagen. Durch sofort angestellte Wiederbelebungsversuche kamen die Ehefrau und drei Kinder wieder zu sich, während die Versuche bei zwei Knaben ohne Erfolg blieben. Die noch Lebenden wurden in das Krankenhaus gebracht, wo noch ein sieben Jahre altes Mädchen starb; bei der Sektion der Leiche dieses Mädchens wurde Kohlen- oxydvergistung als Todesursache festgestellt. An dem Aufkommen der Frau und der zwei übrigen Kinder wird gezweifelt. * Ei« Kindermagen. Aus London wird der „Voss. Ztg." geschrieben: Das Kollegium der Wundärzte in London hat für sein Museum eine merkwürdige Sammlung erhalteu. Es ist ein Glas kasten voll Gegenstände, die sämmtlich im Magen eines noch lebenden, 10 Jahre alten Mädchens auf gefunden worden sind. Vor einiger Zeit wurde ein mageres, bleich aussehendes Mädchen in das Kranken haus gebracht; es litt an allgemeiner Schwäche und nahm zusehends ab. Heftige Uebelkeit, verbunden mit Erbrechen, waren unter den Symptomen. Die Aerzte konnten sich die Ursache dieser Uebelkeit nicht erklären, bis das Mädchen eines Tages einen 1^/g Zoll langen Gartennagel erbrach. Man fragte es aus und es ge- stand, noch fünf andere verschluckt zu haben. Sein ' Zustand war sehr gefährlich; gleichwohl entschlossen > ich die Aerzte dazu, den Magen zu öffnen. Vier Wundärzte waren bei der Operation zugegen, und mit Hilfe der Zange wurden viele im Magen befind- liche Gegenstände entfernt. Zum größten Erstaun n der > Aerzte hatte es aber mit den fünf Nägeln nicht sein Bewenden. Man entfernte mit der Zange 42 eiferne Gartennägel, 93 messingene und eiserne Nieten mit ^4 bis 1 Zoll Länge, 12 große Nägel, einige Nägel mit Messingknöpfen, 3 Kragenknöpfe, eine Sicherheits nadel und mehrere Nähnadeln. Am Tage nach der Operation warf das Mädchen drei weitere Garten nägel und 2 Nieten aus, am dritten Tage kam eine Feder zum Vorschein und innerhalb eines Monats 30 weitere Gartennägel, acht Nieten und eine Schreib- seder. Seltsamerweise hat sich das Mädchen unter sorg samer Pflege erholt. Es hat diese 200 Gegenstände im Laufe von acht Monaten verschluckt. Nach Aus sage der Aerzte ist dieser Fall der einzige (mit Aus nahme eines tödlichen Ausgangs), wo eine so große Zahl verschluckter Gegenstände dieser Art nachzuweisen gewesen ist. begann heute der Prozeß gegen die Harmlosen. Die Angeklagten von Kayser, von Schachtmeyer und Wolff ind erschienen. Der Angeklagte von Kroecher hat aus Wien ein ärztliches Zeugniß gesandt, in welchem be- cheinigt wird, ein Herzleiden verbiete ihm die Theit- nahme an einer aufregenden Verhandlung. Der Ge richtshof lehnt den Antrag des Bertheidigers von Kroechers auf Vertagung ab und beschließt nach dem Antrag des Staatsanwalts, gegen von Kroecher, dessen Entschuldigung ungenügend sei, einen Haftbefehl zu erlassen. Darauf wird mit der Vernehmung der An- geklagten begonnen. Berlin, 19. Nov. Nach einer Bekanntmachung des Staatssekretärs des Reichspostamts ist in Tongku (China) ein deutsches Postamt errichtet worden. Prag, 19. Nov. Der Wahlaufrus der deutsch- fortschrlttlichen Partei in Böhmen besagt: Das deutsche Volk wird sich jetzt und künftighin jedem Ver such, für Böhmen die staatliche Selbstständigkeit zu schaffen oder den Staat in Theile zu zerschlagen, aufs Kräftigste widersetzen. Die deutschsortschrittliche Partie ist überzeugt, daß die gesetzliche Festsetzung der deut- schen Sprache als Staatssprache und die nationale Scheidung die geeigneten Maßregeln sind, geordnete Zustände im Lande und Staate anzubahnen. Nul einer solchen Regierung, welche gleichzeitig die Freiheit und rechtliche Entwickelung auf allen Gebieten des Staats- und Volkslebens fördert, wird die deutsch fortschrittliche Partei ihre Unterstützung leihen können. — In der gestrigen Vertrauensmännerversammlung sind die Kandidaten der Partei aufgestellt worden. Marktpreise. Chemnitz, am 17. November 1900. 28982 98458 52977 59020 2311 56488 * Eilt Ichulstreik. Ein gewiß seltener Aus stand wird in Rosenig, Kreis Liegnitz in Schlesien, von Montag ab proclamirt werden. Der seit 10 Jahren dort amtirende Cantor, der zugleich Lehrer der Dorf schule ist, hat nach Ansicht der Dorfbewohner die Schulkinder fortgesetzt in grober Weise mißhandelt. Da alle Beschwerden gegen die Handlungsweise des Schulleiters ohne Erfolg blieben, sahen sich schließlich die Dorfbewohner gezwungen, zur Selbsthilfe zu greifen. In einem Schriftstück verpflichteten sie sich gegenseitig, ihre Kinder vom Montag, 19. November, ab, nicht mehr in die von dem Cantor geleitete Schule zu schicken. Der KreiSschulinspector wurde von diesem Beschluß bereits in Kenntniß gesetzt und zugleich ge beten, dasür zu sorgen, daß die Kinder von dem be zeichneten Tage ab anderweitigen Unterricht erhalten. Einige Einwohner haben sich bereits vor längerer Zeit veranlaßt gesehen, ihre Kinder wegen der ihnen wider- sahrenen Mißhandlungen aus der Schule in Rosenig zu entfernen und in die des Nachbardorfes Kunzendor zu schicken. * Ein Raubmord ist am Sonnabend in Nürnberg verübt worden. Nachmittags 3 Uhr wurde, die Tapezierssrau Siffert in ihrer Wohnung Schlott fegergasse im Stadtinnern, nachdem zuvor deren Ehe- mann brieflich zu einem Rendezvous bestellt worden war, von zwei Unbekannten überfallen und mit harten Instrumenten lebensgefährlich verletzt. Die Raubmörder durchsuchten alsdann die Wohnung, erbrachen Schränke, Kommoden u. s. w., nahmen das vorhandene Geld mit sich und entkamen. Die Schwerverwundete ist bereits gestorben. Breme», 17. Norember Kassie schwach. Reis ruhig. Petrol»«». Breme», 17 November. Rainnir!«» Perrolrum Faß zoll« L-c- 6.80 B «»trrld- out» Best. 17. November. Weizen loco Mali, April 7,88 A., von Gerttors. Dienstag, den 20. November, keine Vihelft»»Ve. Am 2. Landesbußtag, Mittwoch, den 21. November, Uhl Beichte und nach der Predigt Vo»m»»io». seiner Person bemächtigt habe. Telezrarume vom Molff scheu Kurea« Berlin, 19. Nov. Vor dem Landgericht I 73728 45332 51831 97691 56038 HilsSgeistlicher Marx. Nachmittug b Uhr Bibelstuude in der Kirchschule Boa Wüstrubrand. Mittwoch, 21. November, Bußtag. Bormittag« 9 TiSc»»t Pre»ist«»tteS0tr»ft. Nachmittag 5 Uhr Beichte und Feier des heil. Abend mahls. von LangeuchurSdorf. Bußtag, den 2l. November 1900, vormittag 9 Uhr Pre digt. (Tezt: H br. 3, 12—14 . AbendS 5 Uhr Predigt. (Tert: Psalm 139, 23 u. 24.) Brüx, 19. Nov. Die VerdämwungSarbeiten IM Plutoschacht bei Wiesa werden anstandslos sortgeführt. Von 8 Dämmen sind 7 fertiggestellt. Nach den letzten Analysen sind in den abgedämmten Grubentheilen weitere Gefahren ausgeschlossen. Petersburg, 19. Nov. Der „Nowoje Wremja" wird aus Wladiwostock vom 15. November gemeldet: Auf der südlichen Strecke der mandschurischen Bahn haben die Chinesen die Bahn- und Telegraphenlinien in einer Ausdehnung von 3000 Werst zerstört, alle Stationsgebäude verbrannt und eine Anzahl Locomo- tiven und Wagen beschädigt. Der Verlust beträgt 10 Millionen Rubel. Die Ausbesserung der Bahnlinie dürfte 5000 Rubel pro Werst kosten. London, 19. Nov. Der „Times* wird auf Peking vom 15. November gemeldet: Li-hung-tschaug theilt mit, daß Prinz Tuan, um sich in Sicherheit zu bringen, nach Ninghsiahsien geflohen fei. Aus den üblichen Provinzen kommen beruhigende Nachrichten. London, 19. November. Nach einer Washing- toner Depesche des „Standard* ist dem Gesandten Conger in Peking von der amerikanischen Regierung die Vollmacht ertheilt worden, darüber zu befinden, welche Bestrafung der schuldigen chinesischen Beamten den Vereinigten Staaten entsprechen werde. z. Mt 1« m. Sil SW MMtMt. Ziehung vom 19. November 1900. (Mitgetheilt von Wolffs Telear.-Barcan, Chemnitz.) — Ohne Gewähr. — 3000» Mark auf Nr. 76153. 8 3 8 von VeruSdorf. Mittwoch, dcn 21. November, Landesbußtag. Bormittag Uhr Beichte. Vormittag 9 Uhr Hauplgottesdtensl mil ,Predigt über „leistet mir vorzügliche Dienste, die Haut bleibt trotz der vielen Waschungen, denen wir die Hände unter ziehen müssen, glatt und geschmeidig, sodaß ein Ein reiben mit Glycerin, Vaselin rc. überflüssig ist und werde ich dieselbe empfehlen." Aehnliche Schreiben vieler hervorragender Mediciner liegen vor. Ueberall, auch in de» Apotheken, erhältlich. Heu Ltroh, Alegeldrusch Stroh, Maschinendrusch Kartoffeln, Hutter, 1 Kilo - -»'"«ger - -rrmder, Gerne. Brau-, fremde, < sächsisch«, - Futter - Hafer, sächsischer, neuer - preußischer, Erbsen, Koch- 3 !0 8 sollte ikier »usxereiokaeteu kixenscdaüeo «eßen m keiner Ilaasbaltanx ledlen. <Orizin»l-dlarIic in Dosen., 7,89 B„ Oktober 7,73 «., 7 74 «. - Roggen April 7,2 l N., 7,22 B. Haie. April 5,89 w., 5,60 B Mai« Ma! 8,04 H., 8,05 B. Nr»-P«rk, 17. November. lAnsang). Selzen D«cember 77' ,, stetig. — Mais December 42',, stetig. Cmcan», 1? November. /Ansong> Weizen Tecembcr 71'/, - Ma>« Ttkemdcr 35' , — Schmalz Januar 6,85. Netteste Rachrichte«. Dresden, 18. Nov. Der König, dem der Aufenthalt in Sibyllenort recht gut bekommen ist wobnte heute Vormittag mit der Königin dem Gottes dienste in der katholischen Hoskirche bei. Um 5 Uhr fand Familientafel in Villa Strehlen statt. Marseille, 18. Nov. Dr. Leyds ist Abends hier eingetroffen. Rom, 18. Nov. Chamberlain ist heute Abend hier eingetroffen. Paris, 19. Novbr. Mehrere hiesige Blätter veröffentlichen Telegramme aus Italien, nach denen Chamberlain an Bord eines Torpedobootes sich nach Genua einschiffen will mit der Absicht, die „Gelder land" auf offener See anzulaufen, um mit dem Präsidenten Krüger eine Unterredung zu haben, be vor dieser den europäischen Boden betritt. London, 19. Nov. Nach einem Telegramm der „Standard" aus Durban vom 17. d. M., ist auf lange Zeit hinaus keine Aussicht vorhanden, daß die Uitländer nach dem Rand zurückkehren können. Man glaubt, bis zur Rückkehr könnten Monate verstreichen. Rom, 17. Nov. Auf der Straße von Florenz nach Greve Panzano wurde die Post von 5 maskirten Banditen überfallen, die sämmtliche Reisenden, reiche Florentiner Geschäftsleute, ausplünderten. Die Räuber ergriffen mit einer Beute von 8000 Lire in Geld und Werthsachen die Flucht. Petersburg, 17. Rov. Das heutige Bulletin berichtet über einen vollkommen normalen Verlauf der Krankheit des Zaren, der den gestrigen Tag gut ver bracht und eine Stunde geschlafen hat. Die Nacht hat er ziemlich gut geschlafen. Die Temperatur war morgens 38,1, der Puls 70. t«0«0 Mark auf Nr. 22280 19794. 5«00 Mark auf Nr. 73537 28864 92617. _ — 14^2 16758 3?« Sorten. 9 M. racher. 7 - u-tv. 7 - Psalm 139, 23. 24. Nach der Predigt Feier de« heil. Abend- mahls. Handel und Industrie. Kirchliche Nachrichten d»roch»eG1.Lbristodhon;a Hohe»ftetn-Gruft1tz«i. Dienstag den 20. November, Abend« ' ,9 Uhr Buß vorbereitung im Waisenhaussaale. Am 2. Lande» Buß und Bettage Bormtttag 9 Uhr Haupt gottesdienst mit Predigt über Hebr. 3, 12—14. Herr Diac. Bünther. Abends « Uhr Beichte und Vo«m«»t<». achmittag 2 Uqr Vommunio» im Waisenhanssaalc. Parochte -t. Trtu»t»»t« zu Hoheustetn-Gr«ftt-«l. Mittwoch, den 21. November, LandeS-Bußtag, srüh 9 Uhr und Abend« 6 Uhr Predigtgottesdienst mit Feier des heiligen Abendmahls. vo« Oberlmigwty. Mittwoch, den 2l. November, 2. Buß- unv Bettag Bor» mittag 9 Uhc Predigtgottesdienst. Herr Diac. Tammcnhain Nachmittag 6 Uhr Predigtgottesdienst. Herr Diacnou« Tommenhaln. Nach der Predigt Beichte und heil. Abend mahl. Anmeldung dazu von ' ,5 Uhr an in der Sacristei. Collette zum Besten der Predigivertheilung im Orte. Abendcommunionen finden noch am 1. und 3. Advent statt. Vermischtes. * Ein Tchlosfergeseüe als Frauenarzt. Ein frecher Schwindel wurde in Delmenhorst nahe Bremen in Scene gefetzt. Dort erschien vor einiger Zeit ein jüngerer Mann, der sich als Frauenarzt Or. von Ronching, Assistenzarzt am großen Krankenhause zu Bremen, ausgab und demnächst an jedem Sonntag zur Behandlung kranker Frauen am Ort erscheinen wollte. Es gelang ihm bald, Kundschaft in den Kreisen der Fabrikbevölkerung zu erlangen. Die Frauen priesen sein Benehmen, seine Geschicklichkeit und Er fahrung derart, daß ver „Arzt", wenn er bei einer Patientin eintraf, schon eine Reihe Adressen von Kranken vorfand, die alle seinen Rath in Anspruch nehmen wollten. Der „Herr Doctor" versprach aber auch in den schwierigsten Fällen Heilung; er ersuchte in schonender Weise sich ihm anzuvertrauen, ließ sich die Krankengeschichte erzählen und schrieb ost Recepte aus. Eine Patientin chloroformirte er unter Zuziehung einer Nachbarin und führte dann eine Operation an ihr aus. Einige Frauen waren von dem Erfolge seiner Kuren fest überzeugt. Die Praxis dehnte sich schon bis in die Umgegend aus, und das verlangte Honorar blieb mäßig. Da sah ihn eines Sonntags ein Delmenhorster Polizist und erstattete, da „der Arzt" etwas angetrunken war, Anzeige. Nun stellte sich heraus, das ein Dr. von Ronching in Bremen nicht existirte. Die Bremer Polizei ermittelte bald, daß der angebliche Arzt ein Schlossergeselle, Namens August Knoche, aus Bremen sei. Diese Mittheilung rief großes Erstaunen hervor, da der Schlossergeselle etwa 70 Frauen behandelt und die Recepte ordnungs mäßig ausgestellt hatte. Natürlich wird sich der Pseudoarzt nach beendigter Untersuchung vor dem Strafrichter zu verantworten haben. * 400 Personen vergiftet. Ein Racheakt niederträchtigster Art ist in Petersburg verübt worden. Im Smolna-Jnstitut ist eine Massenvergiftung verübt worden, wobei nicht weniger als 400 Personen er krankten. Die Erkrankung begann mit furchtbarem Er brechen, mit Krämpfen und Lähmung der Respirations organe. Zehn Schülerinnen sind besonder- schwer er krankt. Diese Vergiftung geschah durch Kuchen, der Liderpooi, 17. November. Umiap: 7000 B., davon sa> -.veculatton und Expcn kOO B verkauft Am«rikan«r schwä cher, I 16 niedriger, ostindiich« ruhig, Broach 116 niedriger, Egypter stetig, ^öcftnc awen'antiwe vikieiungen Novemder- Tecemder 5.20 64 Käuser Januar Februar 8.15/64 do., März- April 5,11 64 Mai-Juni do. 5 8 64 4 do. 17. November, 3 Uhr. November 35,2 L De- :emb«r 35,25, Januar 35,50, Februar 35,75, März 36,00, April 36,25, Ma 36,50, ^uni 36.7ö, Juli 37,00, August 37,25, September 37,50, r.:tober 37,75 Behauptet. Meuschenmassen, die in der Gartenstraße dicht gedrängt Aufstellung genommen hatten. Sie erkundigte sich, was cs gebe, erfuhr, daß der Kaiser komme, und hat anscheinend erst in diesem Augenblicke den Gedanken gefaßt, ihrer Wuth durch den Angriff auf den Monarchen Lust zu machen. Sie leidet, nach dem vorläufigen Gutachten des KreiSphysicuS, an all gemeiner Geisterzerrüttung und an hochgradigem Verfolgungswahn. Auch während ihrer polizeilichen Vernehmung benahm sie sich so, daß an ihrem geistigen Zustand kein Zweifel sein kann. Sie wird wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen aus dem Untersuchungsgefängniß in eine Irrenanstalt verbracht. Im Reichstage wurden die bisherigen Schrift führer wiedergewählt mit Ausnahme des Polen Kwilecki und des nationalliberalen Abg. Hasse. Für ersteren wurde der Pole CegielSki, sür letzteren, der lediglich in Folge der Ernennung seines Parteige nossen Büsing zum zweiten Vicepräsidenten aus dem Vorstand des Reichstags ausscheidet, wurde der der freisinnigen Vereinigung angehörende Abg. Pachnicke gewählt. Sein sozialdemokratischer Mitbewerber Fischer erhielt 79 Stimmen. Der Transport der Truppen nach Ostasien hat, wie auS der Denkschrift hervorgeht, rund 19000000 Mark betragen, wovon die Hamburg-Amerika-Linie etwa 9, der Nordd. Lloyd etwa 10 Millionen er halten haben. Die deutsche Thronrede hat in Frankreich einen außerordentlich günstigen Eindruck gemacht. Der „Figaro" sagt darüber, eS wäre geradezu unmöglich gewesen, sich besser und glänzender auszudrücken. Die deutliche Hervorkehrung Frankreichs in dem auf die freundschaftlichen Beziehungen zum Auslande hin deutenden Schlußsätze hat jenseits der Vogesen hohe Befriedigung erweckt. Man erkennt dort an, daß Deutfchland bemüht ist, Vergangenes vergessen zu machen. Die evangelische Bewegung in Oesterreich schreitet rüstig vorwärts, wie sehr man dies auch in klerikalen Kreisen ableugnen möchte. Die amtliche Zusammen stellung der Uebertritte vom III. Quartal liegt noch nicht vor. Aber die Ziffer im Pfarrsprengel Teplitz — 164 gegen 98 und 126 in den vorhergehenden Quartalen — läßt Gutes erwarten. Seitdem sind noch über 40 Uebertritte hinzugekommen, 50 weitere angemeldet. Aussig hatte bis Ende September 302 Uebertritte, Graz über 240. Auch in der kirchlichen Versorgung der Neuübergetretenen sind wieder eine Reihe Fortschritte zu verzeichnen. Je drei Vikare traten ihre Aemter an und wurden gewählt. Weitere drei sind für bestimmte Stationen in Aussicht genommen. ««-land. Cecil Rhodes hat sich ein neues Wirkungsfeld ausgesucht, sein Goldhunger wird, nachdem er in Süd afrika Trümmer zurückgelaffen, die bisher schwach, ausgebeuteten Goldminen im Ural erschließen. Nach! der Verständigung mit der russischen Regierung wird er eine englische Gesellschaft mit 60 Millionen Mark 1 bilden. Ein anderer Pfadfinder zu den Schätzen der > Tiefe ist der Schweizer Jlg, der Freund Meneliks. Er wird im oberen Aethiopien schürfen, wo fchon die Könige des alten Egypten ihren Goldbetrag geholt haben. Belgier, Franzofen und Italiener sind bei dem Unternehmen betheiligt. In dem hochpolitischen Proceß vor dem Buka- > r:ster Gerichtshof, der die von Bulgaren und Mace- doniern an rumänischen Unterthanrn begangenen politischen Mordthaten und das Complott gegen die Könige von Rumänien und von Serbien anbetrifft, begann am Freitag das Zeugenverhör. Vorher hatte Karambulow seine Mitangeklagten Bosniakow und Bogdanow nochmals bestimmt des geplanten Moro- Livadia, 18. Nov. Kaiser NicolauS brachte den gestrigen Tag gut zu. Er schlief ein wenig. Der allgemeine Zustand war befriedigend, das Empfinden gut. Um 9 Uhr ? bc dS war die Temperatur 38,7, der Puls 64. Die Nacht hindurch fchlief der Kaiser sehr gut. Heute Morgen war da- Empfinden gm, der Kopf ganz klar. Um 0 Uhr Morgens war die Temperatur 37,6, der Puls 68. China. Die Nachricht der „Agme HavaS", daß Graf Waldersee sich beim russischen Kriegsminister beschwert habe, weil die Russen die Bewachung der Bahnlinie Taku-Schanhaikwan aufgegeben haben, bestätigt sich. Das Verhalten der Russen steht nach der Annahme Berliner politischer Kreise im Zusammenhang mit dem jüngsten diplomatischen Erfolg der englischen Regier ung betreffend die Abtretung der Verwaltung der nordchinesischen Bahn seitens Rußlands. Dieser Er folg fpiegelt sich auch in der Sprache der rufsiscyen Presse wieder, die aus'S Neue gegen Deutschland gereizt ist. Wilhelmshaven, 17. Novbr. Der Gefreite Sebastian Ringhuber vom 2. Seebataillon ist nach einer Meldung Les Majors v. Madai auS Taku an Darmtyphus gestorben. London, 19. Nov. „Daily Telegraph" meldet aus Schanghai vom 17. d. M.: Drei chinesische Generale mit 23000 Mann bewegen sich längs der Grenze der Provinz Tschili, uin einem weiteren Vor dringen der Verbündeten westwärts entgegenzutreten. „Daily News" melden auS Peking vom 11. d. M.: Fürst Uchtomsky ist aus Petersburg hierangekommen. Berlin, 18. Nov. Das Armee-Obercommando meldet aus Peking: Die Kolonne des Obersten Gras Jork hat am 14. ds. Mts. Tscha-tau (nordwestlich Peking an der großen Mauer) erreicht, wo Abends vorher chinesische Cavallerie, geschätzt auf Nachhut stärkerer Streitkräfte, gewesen war. Peking, 17. Nov. (Meldung der Agence HavaS). Eine französische Kolonne ist am 16. d. M. aus Peking abgegangen und in Touling nach einem Kampfe, wobei 300 Boxers kampfunfähig gemacht wurden, eingerückt. Die Franzosen hatten keinen Verlust. Das kaiserliche Grab wurde besetzt. London, 19. Nov. Lihungtschang erklärte, nach einer Pekinger Meldung vom 17. Novbr., dem Gesandten Pichon, daß das kaiserliche Dekret betreffend Tungfuhsiang vorläufig auszuführen unmöglich sei, weil Tungsuhsiang über bedeutende Truppenmassen verfügt; seine Bestrafung sei daher vertagt, bis man 8ahlungHet»st«lIu«gen. über da« B«rmög«n de» Ziegeletbesiper« Lou!« Mort« Otto tn Hinterj-ssen, über da« de« Schuhmacher« Johann Iser tn Anna- berg, über da« de« Manu aktunvaarent.ändler« Theodor Ewald von Freyberg in Dresden über da« deS Malermeister« Hein rich Äustav Giafe in Löbtau und über da« de« Bäcker« F ranz Otto Müller tn Lbersdors be! Frankenberg. o — Lombard-Z.-F. 6"/,
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