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Erscheint Inserate irden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^MW MM M M M^ nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 M MM 7M M MM M) dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus. IM MM Expeditionen solche zu Originalpreifen. für Hohenstein-Grnstthal, Okertnngmitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Aintsblntt für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrn aller <8eirreriröe-Vertvcrltrrngen der rrrrrlregerröerr Ortschaften. Nr. 242, Donnerstag, den 18. Octobcr 1900. 50. Jahrgang. Zur HmdWtM ks MMWeMM Ui 8chm. Bald neun Jahrzehnte sind verflossen feit jener gewaltigen Oktoberschlacht auf den historischen Fluren Leipzigs, welche die Zwingherrschaft des ersten Napo leon über Deutschland endlich brach und zugleich seinen schließlichen Sturz vorbereitete. Lange noch war damals die Erinnerung an dieses furchtbare Ringen in den Herzen der Zeitgenossen lebendig, das durch seine vier tägige Dauer wie durch die Zahl der betheiligten Streiter und der Opfer, die cs kostete, fast beispiellos in der Geschichte aller Zeiten dastcht, wählend di. Leipziger Völkerschlacht außerdem in ihrer politischen Bedeutung vor Allem für Deutschland eines der her- vorragendsün Ereignisse bildet. Ganz erklärlich war es darum, wenn schon bald nach der Leipziger Riesen- fchlacht Vorschläge auftauchten, durch ein entsprechendes Monument auch äußerlich das Gedenken an einen solchen Kampf festzuhalten, dem seit der mörderischen Schlacht auf den catalaunifchen Feldern noch niemals wieder ein Waffengang zwischen den Völkern geglichen hatte. Aber die Jahre der Reaction, welche über Deutschland nach der herrlichen und hoffnungsreichen Zeit der Befreiungskriege hereinbrachen, machten neben so manchem anderen auch die Bestrebungen zur monumen talen Festhaltung des Gedächtnisses der großen Leipziger Schlacht erstarren, und nur einmal flackerten sie leise wieder empor, 1863, in welchem Jahre der erste Grund stein zu dem beinahe schon legendenhaft gewordenen Denkmal der Befreiung des deutschen Vaterlandes vom Joche des corsischen Eroberers aus dem östlichen Schlacht- gefilde bei Leipzig niedergelegt wurde. Doch neue gewaltige Ereignisse für unfer deutsches Volk bewirkten, daß der bedeuisame Stein rasch vergessen wurde und hiermit auch die letzte Erinnerung an den weltgeschicht lichen Vorgang vor den Mauern der alten Pleißestadt zu verlassen drohte, die Kriege von 1864, 1866 und 1870, welche in ihrem Schlußergetnisse zu der ungeahnt glanzvollen Erstehung des neuen deutschen Kaiserreiches, zu der so lange vergeblich ersehnten politischen und nationalen Einigung unseres Volkes führten. Gewiß war es nicht weiter verwunderlich, wenn nun unter dem packenden Eindrücke der großartigen Verwirklichung der Kaiser- und Reichsidee das Gedenken an 1813 in der mugeeinten Nation noch weiter zurücklrat und daß hiermit auch der Plan des Leipziger Schlachtendenkmals gänzlich in Vergessenheit zu gera- then schien. Aber glücklicherweise gab es noch deutsche Männer, welche daran festhielten, daß trotz der großen Errungenschaften von 1870 auch das Jahr 1813 seine bleibende Bedeutung sür Deutschland behalten müsse, daß es für sein Volk gelte, eine Ehrenpflicht gegenüber den Manen jener Helden zu erfüllen, welche damals bei Leipzig sür die Befreiung des Vaterlandes strittcn und starben und den herrlichen Sieg ei ringen halfen, dcr die eigentliche Grundlage für die siebenundfünfzig Jahre später nachgefolgte Erkämpfung der deutschen Einheitsmacht und Größe auf den Schlachtfeldern Frankreichs abgegeben hat. Und diese Männer ver einigten sich zu dem in Leipzig seinen Sitz habenden deutschen Patriotenbund, d-r mit Hingebung und Be geisterung das schwierige Unternehmen in die Hand nahm, die weitesten Kreise des deutschen Volkes in allen seinen Ständen und Schichten erneut für das Prcject eines Völkerschlacht-National-Denkmats bei Leipzig zu interessiren und zu erwärmen und der schließlich auch dazu überging, auch praktisch die Denkmalsidee durch fortgesetzte Sammlungen in ollen Theilen des Reiches zu fördern. Die gedachte»-, seit jetzt 6 Jahren betriebenen Bemühungen habt» denn auch den Erfolg gehabt, daß eine vorläufig genügende Summe für den Beginn und die Fortführung der Denkmalsarbeiten zu Stande kam, und so hat man jetzt endlich zur Grund steinlegung zu dem grandiosen Schlachtendenkmal, dcs nach seiner Vollendung an Rauminhalt selbst das wuchtige Kyffhäuser-Denkmal um das Vierfache über treffen wird, schreiten können. An diesem Donnerstag, am 18. Oktober, dem 87. Jahrestreffen der -Völker schlacht und zugleich dem 69. Geburtstage des unver geßlichen Kaiser Friedrich, wird die Feierlichkeit nn entsprechend festlichen Rahmen auf der künftigen Denk- malsstäite östlich bei Leipzig, an dem Punkte, an w.lchem di - , roße Okioberschlacht mit am grimmigsten getolt, vor sich gehen, in Gegenwar. von laufenden pon Festtheilnehmern, von Vertretern von Behörden, Städten, Vereinen u. s. w. aus allen Gegenden des Reiches. Sicherlich wird ganz Deutschland im Geiste Antheil nehmen an dem festlich-nationalen Tage, an welchem durch die Grundsteinlegung zum Völkerschlacht- Denkmal die Abzahlung einer alten Ehrenpflicht unseres Volkes beginnt, zu dem Ruhmesdenkmal für die Helden von 1813, dessen Grundstein schon seit 1863 bereit gelegen hat, unweit der Stätte, an welcher er nunmehr feierlich und endgiltig errichtet werden soll. Noch ist freilich die Summe nicht vollständig beisammen, die zur Vollendung des Schmitz'schen Prachtbaues erfor derlich ist. Aber der Opsermuth aller patriotischen Kreise unseres Volkes wird zweifellos auch fernerhin in dieser guten und echt nationalen Sache nicht e»lahmen, sondern es ermöglichen, daß am 18. Oktober 1913, dem hundertsten Jahrestage der Völkerschlacht, das Riesenmonument auf Leipzigs Fluren seine Einweihung erfahren kann. Dann wird es von seiner Höhe weithin leuchten über die blutgetränkten Gefilde rings um die ehrwürdige Lindenstndt und es wird den zu ihm hin wallfahrenden Nachkommen der alten Streiter von 1813 in Stein und Erz triumphirend verkünden, was 1813 versucht und 1870 glorreich erzielt worden ist: „Das ganze Deutschland soll es sein!" Das Weltgericht an der Pleitze. Ein Gedenkblatt der Völkerschlacht bei Leipzig am 16. »nd 18. October 1813. Von Dr. B. R. Kühl. (Nachdruck verboten.) „Zum Werke, das »vir froh bereiten, Geziemt sich wohl ein ernstes Wort!" Gelegentlich der Feier der Grundsteinlegung zum Völkerschlachtdenkmal geziemt es sich wohl zurückzu denken an die furchtbaren Tage, denen dieses Denkmal sein Dasein verdanken wird. Auf dem rechten Ufer der Pleiße im Süden von Leipzig und der Dörfer Markkleeberg, Wachau und Liebeitwolkwitz entspann sich der erste Akt des blutigen Dramas. Gegen die Hauptarmee Napoleons zog der größte Theil des böhmischen Heeres heran, die Preußen unter Kleist, die Russen unter Wittgenstein, Eugen v. Württemberg, Gortschakoff, die Oesterreicher unter Klenau, insgesamt unter dein Oberbefehl dcs Generals Barclay. Hier befanden sich auch die Monarchen von Preußen und Rußland. Um die genannten Dörfer entspann sich in früher Morgenstunde ein fruchtbar erbitterter Kampf; mehrmals wurden sie gestürmt und wieder verloren, auf und ab wogte das Ringen mit immer re»stärker Heftigkeit; einen Geschützt mps von solcher Gewalt hatten selbst die ältesten Veteranen noch nicht erlebt. Ain heißesten war der Kamps um das Torf Wachau, nach dem die Schlacht den Namen führt. Unter Ungeheuern Verlusten wurde hier der belden- mülhige Prinz Eugen v. Würtiembecg zurückge rängt. Die Verbündeten, welche in vier Angriff-colonnen vorgegangen waren, sahen sich um Mittag auf allen Punkten geschlagen. Um die wankenden und weichen den Reihen der Verbündeten auf dem rechten Pleiße- Ufcr völlig auseinander zu sprengen, ließ Napoleon am Nochmi tag einen gewaltigen Reilcrangriff unter dem König von Neapel unternehmen. Der Stoß wir auch anfangs überwältigend, als aber weder Reserven noch das Fußvolk nachrückteu, erlahmte die Gewalt des Stoßes und gegen Abend gelang es dem vereinten Vorstoß der Verbündcten, die verlorenen Stellungen größtentheils wieder zu eiobern. Bis in die däm mernde Nacht hielten die erbitterten Kämpfe an und doch wurde hier eine eigentlich Entscheidung nicht er zielt; an 20000 Mann aber hatte der Vrlust auf beiden Seiten betragen. Die si-greiche Entscheidung des Tages, die bei Wachau also nicht erfochten wordcn war, brachte aber das Eingreifen d.r Blücherschen Armee im Norden von Leipzig bei Möckern. Um Häufer und Hecken wurde Mann gegen Mann gefochten, jeder Fußbreit Landes vertheidigt; hin und her wälzte sich der mörderische Kampf stürmender Kolonnen. Am Ende behauptete der entschlossene Mork das Feld; ein Kavallerie-Angriff, bei dem sich viele Offi ziere rühmlichst auszeichneten, gab den Ausschlag zu gunsten der Preuß n. Napoleon erschien zur Abend- sti.nde selbst auf dem Schlachtfeld von Möckern; er mußte sich überzeugen, daß auf einen glücklichen Aus gang gehofft werden dürfte. Wider Vermuthen verlief der zweite Schlachten- tag, ein Sonntag, in ziemlicher Ruhe und der 18. sollte ein Schlachttag im vollsten, schauerlichsten Sinne des Wortes werden. Der Mittelpunkt der Kämpfe, die sich am 18. entspannen, bildeten die Dörfer Probstheida und Stötteritz, im Südosten von Leipzig gelegen. In der Nähe von Stötteritz leitete von einer Anhöhe, der sog. Tabaksmühle, Napoleon selbst die Schlacht. Der eiserne Ring, den die Verbündeten von allen Seiten um die französischen Stellungen schlossen, war am 17. immer fester und stärker ge worden. In drei gewaltigen Heersäulen ging das böhmische Heer gegen die Hauptmacht der Franzosen vor. Ein entsetzliches Ringen entspann sich; doch unter der größten Tapferkeit und trotz ungehcurer Verluste konnte bis Abend kein rechter Erfolg erzielt werden. Die Franzosen hatten zwar an manchen Orten, namentlich im Südosten, ihre Stellung be hauptet, im Ganzen waren sie aber doch näher an die Stadt gedrängt; sie hatten ihre letzten Reserven ein gesetzt, furchtbar gelitten und Muth und Vertrauen verloren. Als der Kaiser am Abend bei einem düster» Wachtfeuer saß, neben ihm niedergeschlagen und stumm einige Generale: da mochte seine stolze Seele wohl sHaubern vor dem jähen Sturz seines Glücks. Gleich wohl hielt seine starrsinnige Willenskraft auch unter diesen furchtbaren Erschütterungen aus. Unter allen Umständen aber mußt- der schleunige — Rückzug angetreten werden und Napoleon trcf noch am Abend die nöthigen Anordnungen. Am 19. lag es wohl nur noch in der Absicht der Franzosen, die Stadl solange zu halten, bis de» Rückzug gesichert war. In früher Morgenstunde setzten sich von drei Seiten die Heere der Verbündeten gegen die Stadt selbst in Bewegung. In de: östlichen Gimmaschen Vorstadt kam es noch einmal zu heftigen und blutigen Kämpfen. Unter erbitterten Straßen gefechten mußten sich die Preußen und Russen den Einzug erzwingen. Um die Mittagsstunde waren sie Herren der Stadt und ein unerwartetes Ereigniß be nahm dem Feinde die letzte Widerstandskraft. Es wurde durch ein Versehen die Elsterblücte zu früh gesprengt und ganze Haufen der im Rückzüge und auf der Flucht begriffenen Feinde ertranken in den reißenden Fluchen des Stromes. Was nicht die Waffen streckte, wurde niedergestochen und ganze Regimenter ergaben sich. Die Verluste, welche die Franzosen erlitten in den viertägigen Kämpfen, w'rden auf 15000 Ge fangene und aus 38000 Tobte und Ve»mundete be rechnet. Der Verlust der Verbündeten an Todten und Verwundeten wird aber noch höher, auf 45000 —50000 Mann geschätzt. Ganz Leipzig war ein einziges, großes Lazareth. Die zügelloseste Phantasie ist nicht fähig, sich ein Bild des Jammers in so gr llm Fa ben anszuma'en, wie cs die Wirklichkeit nach der Schilderung von Augenzeugen bot. Ueber 100000 Todte und Verwundete! Welche, geradezu gesagt: Ströme Blutes sind geflossen! In einer Scheune fand man 10 (zehn!) Tage nach der Schlacht 174 Franzosen, die verwundet und verstümmelt hierher gebracht worden waren — verhungert und verblutet vor! Selig die, die iin Augenblick edelster, höchster Pflichterfüllung den bitter-süßen Tod für's Vaterland starben, die im Vollgefühl sittlicher und Leibeskrast auf frei erkämpfter Muttererde zur ewigen Ruhe da hinsanken! Selig diese! Aber beweinenswerth war das Loos der vielen Tausende, die, noch lebensfähig, aus schweren Wunden blutend, auf der meilenweiten Wahl statt umherlagen, mit Todten, Sterbenden, Freunden und Kindern vermengt, nach Hilfe und Rettung jammernd und keine fanden! Tausmde erlagen dem Hunger, dem Durst, dem Frost der Nächte! Auf den weilen Leichenfeldern ragten die rauchenden Brand stätten von 20 Dörfern hervor, deren Bewohner hilflos und hungernd ein Obdach suchten! Die drei Monarchen knieten beim Empfang der Siegesnachricht auf freiem Felde nieder und sandten ihre vom ersten Impuls eingegebenen Dankgebete gen Himmel. Das war die recht ungesuchte Siegesfeier dieses heiligen Krieges! Den Gewaltigen, der bis in die letzten Stunden größer und übeilegcner war als sie, hatte die Gott heit, die ihm so lange geläch lt, geschlagen und seine Riesenmacht lag vor den Schwächeren im Staube. Den Völkern ha te sie den rechten Zorn und den guten Glauben an die eigene Kraft zurückzngebcn, auf daß sie in heroischer Haltung sühnten, was frühere Jahre und Jahrzehnte verschuldet hatten. „Da liegt also," schrieb Stein im ersten Triumph des Sieges, „das mit Blut und Thränen so vieler Millionen gekittete, durch die tollste und verruchteste Tyrannei aufgerichtete, ungeheure Gebäude in Trümmern am Boden!" Wie ein Sonnenaufgang nach einer endlosen, finstern Nacht, so wirkte die große Kunde von Leipzig in allen deutschen Gauen. Das fast erloschene Nationalbewußtsein konnte sich wieder an einer hohen Ruhmesthat ausrichten, und je bitterer die Demüthigung, je schmachvoller die Kränkung und Knechtschaft gewesen, umso größer war jetzt die Freude und Genugthuung! Es zuckte ein Geist durch die deutsche Welt, dessen Wesen seit Jahrhunderten nicht mehr verspürt worden war! Wohl konnte daher auch Arndt auf die SiegeSnachricht ausrufen: „So lange rolle» der Jahre Rad, So lange scheinet der Sonne Strahl, So lange die Ströme zum Meere reisen: Wird noch der späteste Enkel preisen Die Leipziger Schlacht!" — DaS bei Leipzig zu errichtende Völker schlachtdenkmal wird Maße ausweisen, die alle anderen Denkmäler hinter sich lassen werden. Vom Stadt- innern aus wird eine 3 Kilometer lange 40 Meter breite Prachtstraße nach dem Denkmale führen, vor dem sich ein Eichenhain ausbreitet. Von unten aus umfassen das Denkmal mächtige, an der Vorderseite durch cyklopische Stützmauern abgefangene Erd- schüttungen. Breite Terrassenlagerungen steigern die Massenwirkang bis zu größter Gewalt. Die Erdan- fchüttunz, welche eine Höhe von 23 Metern erreicht, dient seitlich und hinten zur Anlage einer bis zur obersten Terrasse führenden Zufahrtsstraße. Nach vorn ergeben die Stützmauern eine Treppenentfaltung größten Stils, deren Mittelwand ein in Stein ge hauenes, 12 Meter, also haushohes Kolossalrelief auf nimmt. Dasselbe stellt einen gewappneten Krieger Var, der das versinnbildlichen soll: „Das Volk stand aus wie ein Mann." Ueber s.inem Haupte steht in mächtigen Leitern die Inschrift: „Gott mit uns!" Die seitlichen Abhänge der Erdanschüttungen setzen sich nach vorn, zu beiden Seiten eines vor dem Denkmal gelegenen Sees, als Erdwälle fort, deren breiter Rücken mit fchattenfpendenden Baumreihen besetzt ist; gegen den vertieft liegenden See fallen die Wälle amphitheatralifch in kleinen Terrassen ab; sie dienen bei sestlichen Gelegenheilen zur Ausstellung einer großen Zahl Personen. Ueber dem 25 Meter hohen, mächtigen, die siegreiche Erhebung des Volkes dar stellenden Unterbau des Denkmals wölbt sich die ge waltige Beste ungShalle, die Ehrenhalle für Standbilder und sinnige Darstellungen aller Art. Sie erhebt sich bis zu 60 Meter Höhe und hat einen Durchmesser vvn 23 Meter. In ihr findet also eine Kirche ge wöhnlicher Größe mitsammt dem Thurm bequemen Platz. Die Halle wird nach vier Seiten von weit ausgreifenden Bogenöffnungen durchbrochen, durch welche von außen die farbenprächtigen goldschimmern den Mosaiken an den Innenwänden der Freiheitshalle sichtbar werden. Die nach oben offene Kuppel der Halle wird in 30 Meter Höhe von einem Wendel gang umgeben, durch dessen Oeffnung der Beschauer in den lichtdurchflutheten Raum einer Kuppel schaut. Diese bildet einen von Säulen getragenen, zinnen-ge- krönten Abschluß ves Ganzen: Deutschlands Einheit und der Reiches Herrlichkeit versinnbildlichend. Auf Wendeltreppen und mittels Aufzügen im Innern der cyklopisch geschichteten Quadern gelangt der Besucher auf die in 60 und 80 Meter Höhe liegenden Außen gänge, von denen sich eine bedeutende Rund- und Fernsicht meilenweit über das sich nach allen Seiten ausbreitende Schlachtfeld bietet, über welches in einer Höhe von 88 Metern über dein natürlichen Boden die goldene Zier eines gewaltigen .Kreuzes dahin- leuchtet. Die chinesischen Wirren. Eine interessante Nachricht kommt heute wieder einmal über Washington. Wie die dortigen Blätter melden, telegraphirte der Gesandte Conger, „der Kaiser von China werde unter amerikanischem Schutze nach Peking zurückkehren". Die Lage würde ja dann viel vereinfachter w rden, aber leider ist der Verdacht zu