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WMiMnMer UM für des Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Gregan crller <Derneirröe--Verrvcrltungerr öerr unrliegenöerr Ortschaften. Iakob Gramer Julius oft zu -r (und s Käl. Thiere. >, 22b . Ge. erkauft öchsten Mge, mäßig ng 3°- kalben Schsten Kühe ältere Kühe kalben >—LS. I, 2) '—LS, lBoll- Mast- >—39, e: 1) Mast, schafe ineren fahren sauen n für st, bei -2b llg ,-d-x »-chm,-, sotzmd-n r-, Md an S M oK Ho »chmm Mß» der EkN-n'mch d« «u-kq-r M, kostet durch die Austräger pro Quartal Mk.'1,40, MM. /M M, MM ^m Lande entgegen, auch befördern du Annoncen- durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Expedltionen solche zu Ongmalpretsen. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hiittengrund u. s. w. Donnerstag, den 20. September 1900. 50. Jahrgang Nr. >218 — Fünf Bräute waren sogar über 70 Jahre alt, Nts., 8. !pg on. weiß l66. In- n«, nge« statt- egen- reder Er ¬ d' fand nicht statt. — Ueber den „Normal-Ladenschluß" schreibt der „Kons. Korr.": In das Gesetz, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, das nach lang wierigen Berathungen in der letzten Reichtagssession verabschiedet worden, ist bekanntlich die Bestimmung ausgenommen, daß fortan alle offenen Verkaufsläden Deutschlands um 9 Uhr abends geschlossen werden müssen. Die Konservativen haben sich von vornherein gegen diese Normativbestimmung ausgesprochen und haben dabei — Abg. Jacobskoetter war der Wort, führer — in der ersten Lesung u. a. auch auf die Bäckereiverordnung hingewiesen, um auf das Unzu trägliche solchen Schablonisirens aufmerksam zu machen. Im Regierungsentwurf war bekanntlich die Festsetzung einer bestimmten Ladenschluß-Stunde nicht in Aussicht genommen; es war ein Mindestmaß der Ruhezeit für die Handelsangestellten festgesetzt und den Ladeninhabern oder deren Mehrheit an einem Ort überlassen, über die Schlußstunde sich selbst zu entscheiden. Die Reichtagsmehrheit aber beschloß, die Normirung der Geschäftszeit von offenen Läden auf die neunte Stunde festzulegen, und auch die Konservativen haben sich, um das sehr wichtige und wohlthätige Gesetz nicht in Amsterdam, 18. September. Die Buren deputation veröffentlicht in den Blättern eine Er klärung, in welcher sie Einspruch erhebt gegen die Behauptung in Lord Roberts' letzter Proklamation, daß Krüger dadurch, daß er die Grenze überschritt, formell seine Würde niedergelegt und die Sache der Buren im Stich gelassen habe. Krüger sei vielmehr mit Ermächtigung des ausführenden Raths von Transvaal gemäß den vom Volksraad im Jahre 1899 getroffenen Bestimmungen abgereist. und nur zwei von ihnen heiratheten Männer, die ungefähr gleichalterig waren; die anderen hatten jüngere gefunden; doch zählte keiner von diesen weniger als 50 Jahre. — Dem Bundesrath ist ein Entwurf von Vor schriften, betreffend den Kleinhandel mit Garn zuge gangen, nach dem zum Einzelverkauf aufgemachte baumwollene, wollene und halbwollene Garne aller Art nur in bestimmten Einheiten des Gewichts und unter Angabe der Gewichtsmenge im Einzelverkehre gewerbsmäßig verkauft oder feilgehalten werden dürfen. Baumwollene Garne bis zur Gesammtlänge von 100 Metern dürfen auch in bestimmten Einheiten der Länge und unter Angabe der Länge verkauft werden. Die Vorschriften dieser Verordnung finden keine An wendung auf Garne, die zum Zwecke der Fertig stellung von halbfertigen Waaren in Verbindung mit diesen feilgehalten werden, und auf baumwollene Näh garne, die auf Holzrollen aufgemacht sind. Die Vor- age gründet sich auf H 5 des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes; dirt wird dem BundeS- rath die Befugniß zum Erlaß derartiger Verordnungen zugesprochen. — (Schwarze Vörsentage.) Die Börs — AuS Anlaß des erschütternden Todessalles in unserer sächsischen Königssamilie, dem ein blühen der, hoffnungsvoller Sprosse des Hauses Wettin jäh zum Opfer fiel, hat der Vorstand des Nationalliberalen Sr. Majestät König Albert, Dresden. Euer Majestät gestatten wir uns, tief erschüttert von dem überaus schmerzlichen Todesfall, welcher das geliebte Königshaus betroffen, in Ehrfurcht unser aufrichtigstes Beileid auszusprechen. Der Nationalliberale Landesverein. Or. Gensel. Wölkau wurden beide Wagen von dem Gefährt des Prinzen von Braganza eingeholt, dessen Pferde be kanntermaßen sehr heftige Thiere und scharfe Traber sind, die in ihrem Vorwärtsdrävgen schwer zu halten waren und bald sowohl den Wagen des Grafen Wil ding, wie den des Prinzen Albert überholt hatten. Nachdem der Wagen des Prinzen von Braganza schon eine Strecke über den des Prinzen Albert hinaus war, ohne daß, wie durch das Zeugniß de? Kutschers des Grafen Wilding und eines neben dem Kutscher aus dem Bocke sitzenden Trompeters vom Garöc-Reiter- Regiment sestgestellt ist, durch das Vorbeifahren die Pferde des Prinzen Albert irgendwie beeinflußt worden wären, bog er in einen direkt nach dem Quartier des Prinzen von Braganza führenden Seitenwegen ein. Erst da ereignete sich der verhängnißvolle Zufall, daß ein Hinterrad des Wagens des Prinzen Albert infolge der Dunkelheit in einen Graben gerieth, wodurch der Wagen einen so heftigen Stoß erlitt, daß der Kutscher vom Bocke geschleudert wurde. Hierdurch erst wurden die Pferde unruhig, sprangen zur Seite und rasten dann, obwohl das Schleifzeug stark angezogen war, den abschüssigen Weg hinab. Die Insassen des nach folgenden Wagens, der bis zu dem Moment, in dem der prinzliche Wagen in den Graben gerieth, stets mög- — In den Berichten über das Unglück, das den Tod des Prinzen Albert verschuldet, wär bisher mit- getheilt worden, daß dasselbe durch das Vorbeifahren des Wagens des Prinzen von Braganza verschuldet worden sei. In den Dresd. Nachr. wird nun heute der Vorfall wesentlich anders dargestellt. Es heißt in dem Bericht: Prinz Albert und eine Anzahl von Offi zieren, die den dienstfreien Sonntag zu einem Ab- techer aus dem Manövergebiet nach Dresden benutzt hatten, trafen Abends 9 Uhr 5 Min. mit dem Zuge in Nossen ein und bestiegen dort ihre Wagen zur Fahrt in ihre Quartiere. S?. Königl. Hoheit Prinz Mert fuhr allein in seiner eigenen Equipage, neben )em Kutscher hatte ein Leibjäger Platz genommen; hinter dem prinzlichen Wagen fuhr in einem Abstand von etwa 50 Metern ein Wagen, in dem sich die Herren Rittmeister Graf Wilding von Königsbrück und Oberleutnant von Fritsch befanden. Kurz vor ichst die gleiche Distanz gehalten hatte, mußten Zeugen >es Unglücks sein, ohne etwas zu seiner Verhinderung Hun zu können. Es steht demnach authentisch fest, laß nicht das Vorbeifahren des Prinzen von Braganza das Unglück verschuldet hat. Eine noch andere Darstellung bringt das Meißn. Tagebl. Man schreibt diesem Blatte: „Von einer Seite ist berichtet worden, daß das Geschirr des Prinzen v. Braganza geräuschlos aufGummirädern und im schnellsten Tempo an dem Wagen des Prinzen Albert vorübergefahren und dadurch das Unglück veranlaßt worden sei. Diese Nachricht ist jedoch vollständig falsch. Beide Geschirre sind die Straße über Rähsa langsam gefahren und an der Wegkreuzung 1 Kilo meter vor Wölkau haben sich die beiden Prinzen gute Nacht gewünscht. Prinz von Braganza ist nach Saul titz und Prinz Albert nach Wölkau zu gefahren, erst kurz vor Wölkau wurden die Pferde des Prinzen Albert scheu. Die Ursache des ScheuwerdenS ist nur in der Unruhe der Pferde zu suchen." * * * Frage zu stellen, mit dieser Bestimmung abgefunden. Noch ist aber das Gesetz nicht in Krast getreten und schon regt sich eine kräftige Agitation zur Herbei führung des Acht-Uhr-Ladenschlusses. Diesem Unter nehmen ist mit großer Entschiedenheit entgegenzutreten. Es ist nicht nur in Betracht zu ziehen, daß fast die Hälfte der Ladengeschäfte ohne Hilfspersonal betrieben wird. In kleinen Städten, in den Dörfern würde es gar nicht verstanden werden, sofern man die Händler zwingen wollte, um 8 Uhr Schluß zu machen. ES wäre also ein ganz einseitiger Akt sozialpolitischer Gesetzgebung, wenn dem erwähnten Verlangen nach gegeben werden würde. Es ist begreiflich, daß große Geschäfte sich mit dem Achtuhrschlusse befreunden; denn sie erwarten davon eine Ermäßigung ihrer Spesen und haben kaum Ausfälle zu befürchten, wenn die Konkurrenz ebenfalls zu derselben Stunde die Thüren zumacht. Der kleine Geschäftsmann aber, namentlich derjenige, der ohne Gehilfen oder nur mit Familien- i angehörigen sein Ladengeschäft betreibt, muß mit jeder IStunde und mit jedem Käufer rechnen. Er wäre es, ereil! näch- vtts. W >i. .M. GSchsischeß. Hohenstein-Ernstthal, 19. September 1900. r'nhevungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- zegengenommen vno eveutk. honvr'rt. — Die Feier ihres 50jährigen Bürgerjubiläums begingen zwei hochachtbare Bürger unserer Stadt und zwar am 11. d. M. Herr Webermeister Friedrich Ludwig Stöhrel, am 18. Septür. Herr Schuhmachermeister Karl Moritz Hofmann. Seiten des Stadtrathes wurde den Jubilaren ein herzliches Glückwunschschreiben überreicht. Der Krieg um Transvaal. Präsident Krüger in Lorenzs Marqurz. Während die verzweifelten Freiheitskämpfer der Burenrepubliken in den unzugänglichen Bergen des Ostrandes den letzten Fußbreit ihres Landes gegen die englischen Eroberer vertheidigen, sitzt der alt> ehrwürdige Präsident des unglücklichen Staates im Gewahrsam einer fremden Macht. Aber auch in den Stunden des Unglücks bewahrt der greise Präsident seine Würde und seinen Gleichmuth, und die Hoffnung auf den endlichen Sieg seiner guten Sache hat er noch nicht verloren. Ein englischer Korrespondent befragte in Lorenzo Marquez den Transvaal-Polizei-Commissar Berdell, der sich in Begleitung des Präsidenten Krüger be findet und von Letzterem autorisirt war, Fragen zu beantworten. Der Korrespondent erhielt eine besondere Erlaubniß vom Gouverneur und wurde, an Schild wachen mit ausgepflanztem Bajonett vorbei, in dessen Haus geführt, wo Krüger in Gewahrsam gehalten wird. Er durfte aber nicht mit Letzterem sprechen, sondern sah ihn nur durch die Thür in schwarzem Anzug mit einer großen Brille, deren linkes Glas wegen großer Schwäche des Augenlichts dunkel ist. Sein Bart ist jetzt völlig weiß, seine Stimme klang aber tief und voll. Berdell erklärte: des Präsidenten Gesundheitszustand sei gut, er leide nur an einem Augenleiden. Der Korrespondent fragte: „Will der Präsident nach Europa segeln?" Darauf antwortete Berdell: „Ja und nein! Der Präsident hat Trans vaal auf unbestimmte Zeit verlassen, er wird vielleicht in sechs Monaten zurückkehren, falls er überhaupt nach Europa geht, aber es ist nichts definitiv arrangirt." Auf die Frage, ob er seine Präsidentenwürde that- sächlich niedergelegt habe, sagte Berdell: „Nein! Wenn der Präsident das Land verläßt, wird ein stellvertretender Präsident erwählt. Schalk Burger ist hierzu ernannt worden." Berdell erklärt ferner, die Sr. Königlichen Hoheit Prinz Georg, Dresden. Euer Königlichen Hoheit gestatten wir uns, tie erschüttert von dem überaus schmerzlichen Verlust, den Gottes unerforschlicher Rathschluß über Ihre Familie verhängt hat, in Ehrerbietung unser auf richtigstes Beileid auszusprechen. Der Nationalliberale Landesverein. Or. Gensel. — Während die Schulkinder in unserem Hohen- der den Schaden von einer solchen Bestimmung haben stein-Ernstthal am gestrigen Dienstag „schulfrei" hatten, würde. Man trägt bei derartigem Schablonisiren den damit sie Gelegenheit nehmen konnten, sich die in Verhältnissen im kaufmännischen Ladengeschäft viel zu nächster Nähe abspielenden Manöver anzusehen, ist diel wenig Rechnung. Die Thätigkeit darin ist eine von - . gleiche Vergünstigung den Schulkindern im nahenjanderen Berufsgeschästen wesentlich verschiedene. Außer Landesvereins für das Königreich Sachsen folgende heutigen Mittwoch geboten. Diel hinsichtlich der Thätigkeit in kaufmännischen Schreib- Beileidsdepeschen abgesandt: heutigen Manöver in der Gegend zwischen hier und stuben kann von einer intensiven Arbeit in den Laden- Chemnitz hatten denn auch wieder ganz außerordent-Igeschäften, die den ganzen Tag hindurch anhielt, nicht t lichen Zulauf bekommen. Ueber die Manöver selbst gesprochen werden. Wohl giebt es in großen Geschäften - geht uns folgender Bericht zu: sehr anstrengende Stunden, allein auch dort ist in t Chemnitz, 19. Sept. Die Manöver des 19. stillerer Zeit wieder Gelegenheit zum Ausruhen gegeben. (2. Königl. Sächs.) Armeekorps haben heute mit den Ebenso wenig aber wie man sich befugt halten kann, Operationen des gesammten Armeecorvs gegen einen den großen Geschäften, deren Personal tagsüber stark markirten Feind, der die Linie Geiersberg-Steinberg angestrengt ist, vorzuschreiben, daß sie mehr Gehilfen nördlich von Burkhardtsdorf besetzt hielt, ihren Ab- anstellen, ebenso wenig kann man um solcher einzelnen schluß gefunden. In zwei Colonnen rückte um 7 Uhr Betriebe wegen vorschreiben wollen, daß auch die von Chemnitz aus das Armeecorps vor, die eine über kleineren Ladengeschäfte, in denen es nur zeitweise Stelzendorf-Neukirchen gegen Adorf, die andere in der!lebhaft zugeht, um 8 Uhr schließen, oder daß gar die Richtung Kappel-Helbersdorf-Markersdorf-Harthau- ohne Personal wirthschaftenden Händler gegen ihren Berbisdorf. Nach 9 Uhr eröffnete die Avantgarden- Willen frühzeitig Feierabend machen. Alle diese Ein- Artillerie den Kampf, in den etwa um 10 Uhr die wände sind schon geltend gemacht, hoffentlich werden Infanterie eingriff. In der Nähe der Bergschenke bei sie auch berücksichtigt. Es bleibt aber noch ein bedeut- Eibenberg kam es zum Treffen. sanier Einwand, das ist dieser, daß die Bestimmung, Neukirchen, 19. Sept. Bei dem heutigen Korps-die Läden allgemein um 8 Uhr zu schließen, vor Manöver gegen markirten Feind ging die „blaue" allem den Gastwirthschaften zugute kommen würde. Armee aus den Standquartieren in östlicher Richtung Glaubt man, die jungen Leute werden in ihren vor. Die Truppen passirten durch Siegmar, zogen Zimmern oder Schlafftellen sich aufhalten, wenn man durch Neukirchen und marschirten weiter gegen Adorf, ihnen um 8 Uhr schon Feierabend gebietet? Dazu '-/z10 Uhr früh fielen die ersten Kanonenschüsse. Das sind ihre Wohnungen wohl auch vielfach zu ungeeignet. Haupttreffen fand in der unmittelbaren Umgebung Sie werden in den meisten Fällen die Kneipen be- Adorfs statt. Die markirte feindliche „rot^e" Armee Völkern und viel unnöthiges Geld ausgeben. Der rückte von Norden an und besetzte die Höhen östlich Acht-Uhr-Ladenschluß würde also — wie vielfach auch von Adorf. Nach heftigem Artilleriefeuer ging die schon der Schluß um neun Uhr — hauptsächlich den „blaue" Armee auf die vom Feinde besetzten Höhen Gastwirthschaften zum Bortheile gereichen und die im Sturme vor. Eine Kavallerieattacke der „rochen" materielle Lage der Handlungsgehilfen schädigen, sowie Partei wurde abgeschlagen, eine solche der „blauen" ihrer Moral Fallstricke legen. Armee blieb unentschieden. Mittags wurde das Gefecht — Aus dem neuen Statistischen Jahrbuche für abgebrochen. Die Kritik dauerte bis 1 Uhr. Sieger Sachsen ist zu ersehen, daß im Jahre 1898 eine über blieb die blaue Armee. Die Infanterie begann sofort 60 Jahre alte Braut sich mit einem Manne verehelicht nach Beendigung der Uebung mit dem Abkochen; hat, der noch am Anfang der dreißiger Jahre stand! Kavallerie und Artillerie rückte ab. Die Schlußparade — Fünf Bräute waren sogar über 70 Jahre alt, Äurghecs würden weiterkämpfen. Lord Roberts' Proklamation sei durchweg falsch, es seien viele der britischen Armee unwürdige Dinge geschehen, England könne Transvaal wohl erobern, aber nie die Buren unterwerfen. Die Meldung, daß Schalk Burger in Lormzo Marquez war, um Krüger zu sehen, sei absolut unwahr. Brüssel, 18. September. Der erste Sekretär der Transvaal-Gesandtschaft van Boeschoten, der soeben aus dem Haag zurückgekehrt ist, bestätigt, daß Präsident Krüger in Holland erwartet wird. Zuvor aber wird Krüger wahrscheinlich in Brüssel Aufenthalt nehmen, um an dem offiziellen Sitze der Gesandtschaften der beiden südafrikanischen Republiken die weiteren Maß regeln zu berathen. London, 17. September. Paul Krüger tele- graphirte dem Papst seinen Dank für dessen Sympathie und versicherte, daß die Buren ihre Unabhängigkeit nicht aufgäben. Er ziehe sich nur zeitweilig zurück. Vom Kriegsschauplatz liegen noch einige Meldungen vor, die von den letzten Verzweiflungsthaten der Buren im Osten Transvaals berichten. Die letzten Reste der Burenarmee ziehen sich in die unzugänglichen Berge zurück und verwüsten hinter sich das Land, um dem Gegner das Nachdrängen so schwer wie möglich zu machen. Heutige anderweitige englische Nachrichten be stätigen, daß der kühne Burengeneral de Wet in Folge eines Schusses durch die Lunge getödtct worden sei. Botha weg, de Wet todt, dann könnte der Widerstand der wackeren Freiheitskämpfer nicht lange mehr vauern. Der „Kreuz-Ztg." wird von einem ihrer Leser, der im südafrikanischen Kriege dienstlich thätig war, berichtet, daß die Armee der Buren bedeutend kleiner gewesen sei, als man annehme und wohl die Zahl 30 000 Mann selten überschritten habe. Die Tele- gcamme der Engländer hätten nirgends mehr Humor erweckt, als in den Lagern der Buren, deren Verluste meist überaus geringe gewesen seien. Die neueste politische Eröffnung, die Erklärung des Friedens zustandes, sei ein großer politischer Fehler Englands, der sich früher oder später rächen werde. Lorenzo Marquez, 18. September. Die Züge verkehren jetzt nur bis zur Grenzstation Ressano Garcia, wo portugiesische Patrouillen die Grenze scharf bewachen. Niemand erhält die Erlaubniß, die Grenze zu überschreiten, welche Gründe er auch vorbringt.