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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190009163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000916
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-16
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.09.1900
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der Raffinerien. W«t«»l»»m. frei DiSeout L. p- Deutsche Reichsbank: Discont 5°/, — Lombard-Z.-F. 6°/,. Karlftrahe Nr. 3t ssLW-M. Mellish E MGVMMMMMUM I I Abhandl. u. PretSl. gratis haben in »LPLA'ÄL M's NWsMWM Kufen gesucht imGemerkrhau» 81,30 80,5b 84,40 83,20 Juni Reid p- p. p. G. G G., G., G., G., Breme», 14. September. RasfinirteS Perrolrum Faß zoll' Loco 7,45 B s. p S. p. D. p. S. p. Not. Sta- /k. 1l. 1k. 1l. L k. /k. u. ,k. II. <k. II. 2 M. 8 T. 3 M. 14 T. 2 M. 8 T 8 M. 8 T. 3 M. 8 T. 8 L. 3 M. t starkes PW 6 jährig, schwarz brauner Wallach, fehlerfrei und sichergehend, steht zum Verkauf. Amsterdam per 100 Ct. fl. 3»/,°, 138,90 167,75 81,1b 80,25 78,18 81,— 20,48 20,24 Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs 4 Italienische Plätze Pr. 100 Lire 8 «. p. S. p. S. p. L. p. 10 T. S. p. 2 M. S. p. 10 T. S. P. S T. S. P. 3M. Februar 40,25, März 40,50, April 40,7b, Mm 41,00, 41,2b, Juli 41,50, üugusi 41,7b Behauptet. Breme», 14. September Kassie unverändert, stetig. Ein in gutem Zustand befindli cher, gebrauchter wird zu kaufen gesucht. Daselbst ein eichenes Fleisch- faß zu verkaufen. k. S -k. S. ,1. S. Technische Neuheit. Dem Central-Blatt für das Deutsche Gastwirths- gewerbe entnehmen wir folgende Beschreibung der Hygienisch zerlegbaren Sprungfeder-Matratze „Sanitas": Diese Matratze ist im allgemeinen wie die bis herige gearbeitet, nur ist die Polsterung anstatt auf dem unteren Holzrahmen angenagelt, auf einem, auf den unteren Rahmen genau passenden, aber schmalen Rahmen gemacht, und zwar die Federn auf dem un teren gegurteten Rahmen und die Polsterung auf ei nem oberen schmalen Rahmen angefertigt. Durch einen praktischen Verschluß wird der obere und un tere Theil verbunden. Durch diese Vorrichtung kann man sich jederzeit von dem inneren Zustand seiner Matratze überzeugen, da ein leichter Druck genügt, um die Verbindung beider Theile zu lösen und die Polsterung abzuheben, wobei die untere Hälfte in der Bettstelle verbleibt und auch hierdurch diese mehr ge schont wird. Der obere Theil kann wie ein Bettstück herausgenommen werden, um solchen im Freien zu lüsten und auszuklopfen. Ist die Polsterung ent fernt, so hat man die Federn vor sich und kann die Matratze leicht von ollem Schmutze säubern. Die er forderliche Aufarbeitung einer Matratze, wie solche mitunter nach dem bisherigen System nach Gebrauch von ein bis zwei Jahren bedingt war, ist hierbei gänzlich ausgeschlossen und können kleine Reparaturen wie das Reißen der Schnüre oder Regulirung einer eingedrückten Feder von jedermann selbst vorgenommen werden. — Diese Matratze ist unter Nr. 113 692 vom D. Kaiserl. Patentamt geschützt. Für Hohenstein-Ernstthal hat Herolds Sattlerei, Weinkellerstraße 8 (im Rest. „Börse") die Licenz und das alleinige Anfertigungsrecht erworben. Lieferungen dürfen nur an Private geschehen, nicht etwa an Händler. SchweizerPlätzepr. 100Frs.4*/,° London pr. 1 Pfd. Sterl. 4 " Madrid und Barcelona Pr. 100 Pesetas c ° inad« mit Sack 28,48 M., gemahlener Mein 1 mU Sack 27,98 M.. Farin mit Sack 23,85—28,88 M. — Forderung Petersburg pr. 100 Rubel 5»/,°/, Warschau pr. 100 Rubel 5^,°,g Men pr. 1^-0 Kr. Oe. W. 4*/,°/, rottet sicher alle Wanzen mit Brut aus. In Flaschen ä 50 und 100 Pf. zu haben: Engel-Apotheke. G ». G. G G G G. Paris pr. 100 Francs 3 Magdeburg, 14 September. Preise nir greisrar- mcker Ausschließlich BerbrauchSsleuer! Ohne Sack ab tionen. Kornzucker, obn- Sack di ° Rendcment notizloS, Nach- pcoducte ohn« Sack 75° Rendement 9,65—10,10 M. Tendenz: Ruhig. Wochenumsatz 10,000 Centner. PreNc greifbar Waare und Waare auf kurze Lieferung, (einschließlich Bei. brauchSsteucr). Krystullzucker : mit Sack 28,45 M.. Brod- raffinade I ohne Faß 28,45 M., do. II ohne Faß 28.32'/, M. Würfelzucker I mit Kiste 31,22*, M, do II mit Kiste 29,85 M., gemahlene Brodrasfinvde mit Sack 29,97*, M.. do. Ras- «achttag. Breslau, 13. Sept. Der Vorstand der hiesigen G. A. Gerald« und L»tte»«tt1«t. Peft, 14 September. Weizen loco flau, October 7,48 7,<7 B, April 7,89 G., 7,90 B. — Roggen October 8,93 6,94 B-, April 7,28 G., 7,29 B. — Hafer October 8,21 8,23 B, April 8,82 G , 8,53 B. Mai» September 8,40 8,41 B.. Mat 1901 4,98 G., 4,96 B. Petersburg, 14. September. Wetzen loco 9,80. — Rog gen loco 8,40. — Hafer loco 3,60—3,70. — Leinsaat loco 17,00 seien. Der Kaiser und Prinz Tuan sollen thatsächlich in Taifu angekommen sein. Kiel, 14. Sept. Generalmajor von Höpfner meldet: Am 28. August ist der Seesoldat Brauns von der zweiten Compagnie des ersten Seebataillons an Dysenterie gestorben. Am 27. August ist der Seesoldat Sandkühler von der ersten Compagnie desselben Bataillons im Peiho ertrunken. Schanghai, 14. Sept. Lichung.tschang besuchte heute Morgen den deutschen Gesandten Dr. Mumm von Schwarzenstein. Die Unterredung dauerte 37 Minuten. Zugegen war nur der Dolmetscher Legationsrath Freiherr von der Goltz. Die Unterredung wurde durch russische Vermittelung zu Stande gebracht. Es geht das Gerücht, Li-hung-tschang werde heute Abend unter dem Schutz eines russischen Kanonenbootes nach Taku abfahren. Diese Unterredung bedeutet gewissermaßen die Wiederaufnahme des diplomatischen Verkehrs zwischen Deutschland und China nach der Ermordung des Freiherrn v, Ketteler, sie ist wohl der beste Beweis, daß Deutsch land keine besonderen feindseligen Maßnahmen beabsichtigt. , Es ist bezeichnend, daß auch hier Rußland die Vermittler rolle gespielt hat. Aus den Kreisen der in Peking belagert gewesenen Diplomaten erfährt man jetzt, daß man dort seit der Er mordung des Freiherrn von Ketteler den Kriegszustand mit China formell als gegeben betrachtet hat. Der österreichisch-ungarische Geschäftsträger Rosthorn betonte in einem Interview, die chinesische Regierung habe am 19. Juni dem Gesandten eine formelle Kriegs erklärung überreicht mit dem Bemerken, die Einnahme der Takuforts sei Europas Kriegserklärung gewesen und werde als solche von China acceptirt. Daher müßten die Gesandten binnen 24 Stunden abreisen. Zwei Noten an das Tsungli-Iamen blieben unbeantwortet. Am 20 Juni sagte Freiherr von Ketteler: „Ich muß ins Damen gehen, weil die deutsche Regierung eine schnelle Erwider ung verlangt." Die anderen Gesandten blieben zurück. Eine Viertelstunde später meldeten fliehende Diener Ket- telers Ermordung. Cordes sah ihn von Soldaten Tung- fuhsiangs erschossen. Danach hielten die Gesandten den Kriegszustand für perfect. Am selben Tage wurde die österreichische Gesandtschaft niedergebrannt. Zuweilen herrschte Waffenstillstand, wobei die Chinesen ihre Todten begruben, während die Lebenden Nahrung verkauften. Rosthorn erklärt die früher veröffentlichten Meldungen von der Belagerung für übertrieben, Kettelers Tod rettete die Anderen. Rosthorn rühmt die deutschen Truppen. — Ein kaiserliches Edict vom 8. September befiehlt Ll-hung-tschang abermals, nach Peking zu gehen und Friedensverhandlungen zu beginnen, da die Regierung jetzt zugiebt, die Boxer hätten Unrecht gehabt, die Aus- länder anzugreifen. Der Hof ist jetzt in Tagnenfu, wo er auf bessere Zeiten wartet. Die „Times" melden aus Shanghai: Bezüglich der Bestrafung des Prinzen Tuan und der Mitschuldigen desselben erklärte Li-hung-tschang es für wünschens- werth, daß die Verbündeten eine Liste zusammenstellen über die, welche sie sür verantwortlich halten und ihre Forderungen dementsprechend stellen. „Daily Telegraph" meldet aus Shanghai vom 13. d. Mts.: Chinesische Beamte melden, Rußland entsende eine Expedition zur Besetzung von Tschin- wan-tai, um so, entgegen den chinesischen Garantieen England gegenüber, die Herrschaft über die ganze Bahn Shanghai-Kwan-Tientsin-Peking sicher zu stellen. Die Kaiserin-Regentin sei am 8. d. Mts. in Hing- schau 'bei Pai-jueen-fu eingetroffen. Paris, 15. September. Dem „Siecke" zufolge hat die Regierung berechnet, daß die Kosten der chinesischen Expedition, falls die Truppen bis Ende dieses Jahres in China bleiben müßten, 70 Millionen betragen werden und daß sie deshalb genöthigt wäre, außer dem bereits vom Parlament und vom Staat bewilligten Credite noch 20 Millionen zu verlangen. Es sei wahrscheinlich, daß Frankreich gleich den anderen Mächten außer einer Entschädigung für die den französischen Staatsangehörigen zugefügten Schäden auch noch eine Kriegsentschädigung von China ver langen werde. Der „Matin" schreibt, die Rollen in China seien vollständig vertauscht, jetzt seien es die chinesischen Unterhändler, welche Bürgschaft von den Mächten verlangten. Nur die übermäßige Langmuth der Mächte sei Schuld daran, daß Prinz Tsching und Li-hung-tschang so verwegen seien. 8 a y I u n g r - l n tt e I! u n g e n. Konkurs wuroe eröffnet: über das Vermögen des KürschnermeisterS Adolf Heinrich Hoppnock in Bischofswerda, über das des Flaschenbier!) ZndlerS Gottlieb Ludwig Herold in Mylau, über das der Firma Chr. Franz Wetzel, Spir.delfabrik in Geyer, über den Nachlaß des Pferdehändlers Gustav EmU Kneusel in Leuben bei Dresden und über das der Produktenhändlertn Emilie Lina verehel. Röllrg geb. Adler in Bautzen. Oeffentliche Versteigerungen in den König!. Amtsgerichten. Montag, den 17. September. Pirna: Friedrich Ernst Ferdinand Wols's Baustellengrundstück inSpor- bitz, 4000 Mark. Pirnn: Feodor Arthur Berger's und Karl August Richard Knoblich's Wohnhaus mit Garten in Groß- zschachwitz, 38,000 M. Zöblitz: Seifensieder Paul Arnold's Wohnhaus mit Stall, Feld und Wiese daselbst, 18,775 Mark. Großschönau: Lederhändler Franz Grohmann's Bauergut mit allen Nebengebäuden in Seifhennersdorf, 32,000 M. Leipzig: Privatmann Friedrich Emil Müller's Grundstück in Schönefeld, 48:000 M. Dresden: Fabrikbesitzer Karl Max Seifert's Haus grundstück daselbst, 82,000 M. Dresden: Anna Pauline Ju liane verehel. Röhsen geb. Seiring's Wohnhausgrundstück in Striesen, Spenerstraße 11, 43,460 Mark. Pulsnitz: Wilhelm Richard Helbig's Grundstück daselbst, 12,970 Mark. Dienstag, den 18. September. Dresden: Privatmann Gustav Adolf Frtedrich's Baustellengrundstücke in Löbtau, Wernerstraße, 12,000 M. und 26,000 M. l's. Handelskammer hat beschlossen, an die Reichsregierung eme Eingabe zu richten mit dem Ersuchen, ein Aus- uhrverbot für Kohlen so lange zu erlassen, bis der «ländische Kohlenbedarf gedeckt ist. Ferner werden die Innungen des Bezirks aufgefordert, Kohleneinkaufs- Genossenschaften ins Leben zu rufen. Wie«, 14. September. Laut dem „Reichsge setzblatt" sind sortab Frauen zum medizinischen Studium an inländischen Universitäten, sowie zur Doktorprüfung und dem pharmazeutischen Beruf zu gelassen. Wie», 14. September. Der am 11. Juli nach Unterschlagung von etwa 10000 Mark aus Berlin flüchtig gewordene Kassenbote Albert Struck wurde nach der „Neuen Freien Presse", gestern bei JnSbruck verhaftet. Er hatte noch 4500 Mark bei sich. Tartu, 14. Sept. Der Nordpolfahrer Herzog der Abruzzen ist gestern hier angekommen. Eine zahl reiche Menschenmenge bereitete ihm bis zum Palais lebhafte Ovationen. Nach seiner Ankunft im Palais mußte der Herzog sich zwei Mal der Menge zeigen. Caferta, 14. Septbr. In Pastona hat ein gewisser Longo, der aus Amerika zurückgekehrt ist, aus Eifersucht seine Frau, zwei angebliche Liebhaber derselben, sowie fünf andere Personen getödtet und zwei andere tödtlich verletzt. Er begab sich schließlich nach dem Begräbnißplatz und nahm sich dort selbst das Leben. Petersburg, 15. September. Einer Meldung der „Rossija" zufolge ist gestern bei Stawjansk auf der BahnlinieKursk-Charkow-Sebastopol ein Güterzug entgleist. 15 blinde Passagiere, die den Zug benutzten, wurden theils getödtet, theils verwundet. 20 Güter wagen wurden zertrümmert. Nttvyork, Ib. Sept. Die Firma Kühn-Leb und Co. meldet, daß Verhandlungen über die Uebernahme eines Theiles der deutschen Anleihe in den Vereinigten Staaten zum Abschluß gekommen seien. Die Firma sagt, daß kein Syndikat, sondern Bankiers die Anleihe über nehmen und zwar aus eigener Initiative. Die Ausgabe derselben werde in Deutschland sowohl wie in Amerika erfolgen. Die Bezahlung der Anleihe wird auf eine er hebliche Periode vertheilt werden und lediglich durch Wechsel bewerkstelligt. Die „Newyork Evening Post" sagt, es sei dies eine von den größten auswärtigen An leihen, welche je durch amerikanische Fmanzinstitute unter gebracht worden sei. Das Geld ist sofort zur Hand, das sichert den Erfolg der Anleihe. China. Wie die Berliner Morgenblätter hören, hat das Reichspostamt die Zulassung von Privatpackereien an unsere Truppen in Ostasien beschlossen. Die amtliche Bekanntmachung soll baldigst erfolgen. Paris, 15. Sept. Das „Journal des Debats" schreibt: Die hauptsächlichste Rechtfertigung des Räu mungsvorschlags war die Annahme, die Chinesen würden vor der Entfernung der fremden Truppen aus Peking nicht unterhandeln. Diese Annahme wurde hinfällig durch die Thatsache, daß der Kaiser von China Unterhändler ernannte. Unter solchen Um ständen wäre die Räumung um so weniger noth wendig, als neue Unruhen in Paotingfu ausgebrochen seien, sodaß es wünschenswerth wäre, wenn die inter nationalen Truppen in der Nähe des neuen Aus standsherdes blieben. Was speciell Rußland und Frankreich anbetrifft, so könnten dieselben um so leichter auf die Räumung verzichten, als ein solcher Verzicht unmöglich als eine diplomatische Schlappe ausgelegt werden könnte. London, 15. Sept. Die Morgenblätter drücken ihre Unzufriedenheit über die Haltung Englands in der chinesischen Angelegenheit aus und sind der An sicht, daß England eine allzu kleine Rolle im euro päischen Konzert spiele. Sie verlangen eine Ver stärkung der englischen Flagge in den chinesischen Gewässern. „Daily Mail" erklärt, daß man in England nicht ohne Besorgniß sei wegen der fort dauernden Landung fremder Truppen im Iangtse- gebiet, das bisher ausschließlich als unter englischem Einfluß stehend betrachtet worden sei; die Großmächte wollten durch dieLandungen beweisen, daß der europäische Einfluß und nicht der englische in dieser Gegend vor herrschen müsse. Frankreich und England hätten dagegen keine Truppen in Schantung gelandet, um die deutsche Empfindlichkeit in dieser Gegend nicht zu verletzen. Das Blatt schließt mit der Aufforderung, die Regierung möge in kürzester Zeit eine unzweideutige Erklärung ihrer Politik veröffentlichen, und verlangt eine ziel bewußte Politik. Peking, 8. September. Die Vernehmung des Mörders des Freiherrn von Ketteler wurde heute wieder ausgenommen. Der Gefangene wurde mit dem deutschen Dolmetscher Cordes confrontirt, welcher den Gesandten begleitete, als dieser ermordet wurde. Der Gefangene gab zu, daß er Unteroffizier sei und er klärte, er habe auf Befehl eines hohen Beamten, alle Fremden zu tödten, gehandelt. Er behauptet, er habe nicht gewußt, wen er getödtet habe. Petersburg, 14. Sept. Beim Generalstabe sind heute folgende Nachrichten eingetroffen: Das Detache- ment des Generals Orlow erreichte am 2. September Fuljarda, 30 Werst von Tsitsikar; es marschirte in zwei Tagen mehr als 300 Werst vorwärts, um sich mit dem Detachement des Generals Rennenkampf zu vereinigen. Die Brücke über den Monifluß wurde ausgebessert. Die Truppen Orlows sind gut ver- proviantirt, mit Lebensmitteln und Munition ausge rüstet. Sie haben viele Wagen erbeutet; noch am 1. d. Mts. erbeuteten sie 37 chinesische Transportwagen. Gerüchtweise verlautet, der Generalgouverneur von Tsitsikar habe sich vergiftet, und nach Aussagen der Gefangenen soll General Pao im Kampfe bei Jakschi getödtet worden sein. Die chinesischen Truppen haben sich aus Tsitsikar südwärts zurückgezogen. — Seit dem 26. August ist der telegraphische Verkehr zwischen Peking und Tientsin wieder eröffnet und seit dem 4. d. Mts. das Kabel zwischen Tschifu und Port Arthur in Betrieb. Schanghai, 14. Septbr. Li-hung-tschang ist nach dem Besuch beim deutschen Gesandten, begleitet vom Telegraphendirector, heute früh an Bord eines englischen Personendampfers nach Taku abgereist. Es heißt bier, daß Prinz Tsching und Li-hung-tschang, nicht aber, wie andererseits gemeldet wurde, auch Hart von der Kaiserin-Wittwe mit Vollmachten versehen r«>eSseschichtt. Deutsche!» Keich. Die Untersuchung der Angelegenheit des Prinzen Prosper Arenberg, der bekanntlich in Südwestafrika einen Schwarzen meuchlings niederstechen ließ, ist, wie die „Tägliche Rundschau" erfährt, noch im Gange. Frankreich. Dem „Berliner Tageblatt" wird aus Paris telegraphirt: Die Besuchsziffer der Weltausstellung erreichte am Sonntag die Höchstzahl von 600 528 Personen. Die ärztliche Untersuchung Saisons, der das Attentat gegen den Schah verübt hat, hat, wie Pariser Blätter melden, ergeben, daß Saison geistig unzurechnungsfähig und für das gegen den Schah von Persien versuchte Attentat nicht verantwortlich zu machen ist. Saison wird wahrscheinlich einer Irrenanstalt übergeben werden. Türkei. Unheimliche Komplottgerüchte werden von der Balkanhalbinsel aus verbreitet In Bukarest will man den Plan einer gleichzeitigen Ermordung des Königs Karl von Rumänien und des Königs Alexander von Serbien entdeckt haben; es werden sogar schon die Namen der in diese angebliche Doppelverschwörung verwickelten Individuen genannt. Weiter soll auch ein Mordanschlag gegen den Sultan entdeckt worden sein, und zwar durch den Leibarzt desselben, Amukin; es heißt, daß in letzterer Angelegenheit über 180 Per sonen in Konstantinopel verhaftet worden seien. Vorerst bleibt noch abzuwarten, wie es sich mit der dreifachen Verschwörungsgeschichte eigentlich verhält. Rew-Vork, 14. September. (Anfang!. Weizen December 83*/,, stramm. — Mats December 41°/„ fest. Lyicavo, 14 September. Anfang!. Wetzen October 76*/«. Mais October 39*/,. - Schmalz October 8,77. Wechsel. von einigen tausend ange sehenen Professoren und Aerzten erprobt, angewandt und empfohlen! Beim Pu blikum seit 18 Jahren als das beste, billigste und unschädlichste KIulMNigilM- UNll KKMMkI beliebt und wegen seiner angenehmen Wirkung Salzen, Tropfen, Mixturen, Mineralwässern rc. vorgezogen. — Erhältlich nur in Schachteln zu Mk. 1.— in den Apotheken und muß das Etiquctt der ächten Apotheker Richard Brandts Schweizerpillen ein weißes Kreuz, wie nebenstehende Abbildung, in rothem Felde tragen. Nur 5 Pf. kostet die tägliche Anwendung?) *) Die Bestandtheile der ächten Apotheker Richard Brandt'schen Schweizerpillen sind Exiracte von: Tilge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Absynth je I Gr., Bitterklee, Gentian je 0,8 Gr., dazu Gentian- und Bttterkleepulver in gleichen Theilen und m Quantum, um daraus 80Pillen imGewichtvonO,12 herzustellen. das CH. Tgbl.: Heute Morgen zost man aus dem zum hiesigen Rittergut gehörigen Neuteuhe die Leichen einer Frau und zweier Kinder im Alter von 1*/, und 5 Jahren. Die Verlebte war die Wittwe eines vor Jahr und Tag hier verstorbenen MalerS Hößler, welche sich nach dem Tode ihres Gatten nach Chemnitz, ihrer Heimath, gewendet hatte. Sie hatte in den gestrigen Abend stunden hier ihren Tod gesucht und gefunden gleich- zeitig mit ihren Kindern. Ein drittes Kind von 8 Jahren, welches ebenfalls von der Mutter ins Wasser geworfen worden war, hatte durch Hilferufe rettende Hände herbeigezogen und ist nun einstweilen hier ausgenommen. Die drei Leichen konnten erst heute Morgen aufgefunden werden. — Glauchau. Der seit vergangener Mittwoch vermißte Formerlehrling Domschke aus dem benach barten Reinholdshain ist in Jerisau todt aus der Mulde gezogen worden. — Glauchau, 14. Sept. Schuldirector Ernst Queißer ist zum Nachfolger des zum Königl. Bezirks- schulinspector ernannten Schuldirector Bang in Schnee berg gewählt worden. Director Queißer wird sein Amt am 1. Dezember antreten. — Zwickau, 14. September. In einem hiesigen Schacht wurde gestern Abend der 31 Jahre alte Lehrhäuer Krauß aus Stenn todt aufgefunden. Der Mann war offenbar von einem Kohlenhunt überfahren worden und hatte dabei schwere innere Verletzungen literten. Krauß war verheirathet, aber kinderlos. — Merane, 13. Septbr. Im hiesigen Bahn hofsrestaurant benahm sich gestern Mittag ein unbe kannter Mann derart auffällig, daß man annahm, einen Geisteskranken vor sich zu haben. Diese Ver- muthung bestätigte sich, als man einen Schutzmann herbeiholte, der den Unbekannten nach seinem Namen srug: „Freiherr von Welck, Königsleutnant", stellte er sich vor. Man nahm den Unglücklichen mit nach der Polizeiwache, wo man seststellte, daß es ein Stuhlbauer aus Glauchau war. Der Mann führte einen neuen Revolver und Patronen bei sich, die man ihm schleunigst abnahm und ihn wieder nach Glauchau besörderte. — (Hohe Holzpreise.) Die hohen Kohlenpreise haben nunmehr auch ein Steigen der Holzpreise im Gefolge. So wurden bei einer in den letzten Tagen auf Falkensteiner Revier abgehaltenen Brennholz. Versteigerung für das Meter 10 Mk. geboten. Seit her hat man höchstens 6, 6,50 und 7 Mk. bezahlt. Dresden, 15. Septbr. König Albert verlieh der 5. Kompagnie des Schützenregiments 108, der 12. Kompagnie des Jnf.-Regts. 100 und der 4. Batterie des 3. Feldartillerieregiments 32 das Königs abzeichen für 1900. — Oberwiesenthal, 13. Sept. Gestern Abend ist hierselbst das in der Restaurirung begriffene Fleisch- mannsche Wohnhaus abgebrannt. Auch die beiden benachbarten Häuser, die Herberge und das sogenannte Heidrich - Haus, sind den Flammen mit zum Opfer gefallen. Durch Flugfeuer wurde auch das sogenannte Borgis-Haus entzündet. Glücklicherweise wurde dieser Brand noch rechtzeitig entdeckt und wieder gelöscht. — Annaberg. Vom früheren Menageriebesitzer Falk ist in unserer Stadt ein Thiergarten angelegt worden. Neben verschiedenen seltenen exotischen Thieren ist auch der „König der Thiere", der Löwe, in acht Exemplaren vertreten. Einen besonderen Anziehungs punkt bildet dieser Thiergarten dadurch, daß die Tochter des Gründers, die bekannte „Thierbändigerin" Ella Falk, deren Löwe im vergangenen Winter in Wien einen Wärter, welcher sich während der Ab wesenheit der Löwenbändigerin in den Löwenkäfig gewagt hatte, zerrissen, an den Löwen des hiesigen Thiergartens ihre Dreffurkünste ausübt. — Leipzig. Sieht man sich die ganz ungeheu ren Kohlenvorräthe öffentlicher Anstalten und Fabrik etablissements an, die aufgehäuft wurden aus Besorg niß vor ähnlichen Verhältnissen wie im Winter 1899/1900, so braucht man sich über die derzeit herrschende Kohlennoth nicht zu wundern. Auch die Stadt Leipzig hat sich in gleicher Weise vorgesehen und werden hier für ca. 25000 Mk. zwei große Schuppen erbaut, in welchen Kohlenvorräthe unter gebracht werden sollen. — Am 19. August ward von hier der Buchhalter Franz Metz unter Mitnahme von 2500 Mk. flüchtig und ergab die vorgenommene Bücherrevision, daß er außerdem seinem Chef nach und nach 20000 Mk. unterschlagen hatte. Mit 26 Pf. ward Metz gestern hier verhaftet — er hat alles am Turf verspielt! HsWel K«d J-rditMt. M-Ls. A»twerse», 14 September. Lerminnoitrvnzen Son- wort v La-Plata-Kammzux. September 3,70 KrcS., Oktober 3,70 FrcS., November 3,75 FrcS., December 3,78 FrcS., Ja nuar 3,77° FrcS., Februar 3,77° FrcS. Umlatz: 430,000 irx. Stimmung: Ruhig Breme», l4 September. Baumwolle stetig. Uplan! mtddllnc lock 64 Vfg. Liverpool, 14 September. Umsatz: 4900 A-. davon k- - pckuialion und Lzpon 500 Ä. verkauf!. Amerikaner schwä cher, 7/32 niedriger, ostindische unverändert. Middling amerika- nüäe Lieferungen: September-October 6.10 64 Käufer, Nc- vember-December d.37/64 Verkäufer, Januar-Februar 5.28/84 Käufer, März-April 8.24/64 4 Verkäufer. Küfle». Hamburg 14. Septen ber, 3 Uhr. Septembei 39,25, Oc- kober 30,80, November 39,50, December 39,75, Januar 40,00,
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