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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 24.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190010248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19001024
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19001024
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-10
- Tag 1900-10-24
-
Monat
1900-10
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 24.10.1900
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eu- ine ihr ach ich, her ren hen in inst uch ind zu . a. orf, urg nen rrn gen der nie, fen, gen nen der ldes irn- ral- ;es- Er- daß sein an, die nles riese Er- iger iger inkt ral- ;em mig im- hre ides ilag ags >nte sis- ath der en- :ine svlg ion zur nen and ing ier- zu en: Äh, 8e- 3. :ine hr. des ang ang on- mit cin- rrch als hlt. hen hen ern lche and ing ren ffen »er. :nt- Ern cal^ ss und fest iger aus enk- sche 'lich !N." iben bin ach- so wie in!" sind jön- ßen Dtscout u. 81,55 G 80,75 L s. p. S p » 44,70 83,S0 N. <l. /k. V p p 189,li. G 167,90 » 81,2b » 80,25 S 7«,60 G 81,1b B 20,43 G 20,24 G -> r 8 M. 14 r. 2M. s r :: M. 4 r. 8 M. s r e r S M. L. p. S. p. S. p. S. p. S. P. U. U. ? T i N. s p. i2 r s. p. 2 M. s p. io r Hohenlohe's gebracht. Der neue Reichskanzler wird von der Münchner „Jugend" mit folgendem treffenden Vers begrüßt: Herr Kaiser, sei bedankt für diesen Mann, Den wir ersehnt — wenn auch mit schwachem Hoffen! Und Du, Herr Graf: helläugig, deutsch und offen, Tritt Du des Ersten großes Erbe an! Sei stark wie er, wenn unsre Feinde toben, Und fest wie er, nach unken wie nach — oben! Ein Berliner Blatt nimmt von dem Gerüchte Akt, daß, falls die Neubilduug des preußischen Mi nisteriums zur Sprache käme, auch das Verbleiben der Herren Thielen und von Hammerstein-Loxten mit zur Diskussion stände. Die freisinnige Presse greift den Finanzminister v. Miquel wieder einmal heftig an; die „Voss. Ztg." schreibt: Nachdem Graf Bülow zum Reichskanzler ernannt, habe Miquel nichts mehr zu hoffen: Er werde nicht mehr Reichskanzler, nicht mehr Ministerpräsident werden, er werde noch so lange im Amte bleiben, wie es dem Grafen Petersburg pr. 100 Rubel 5'/,°/, Warschau pr. 100 Rubel „ Men pr. Il.0 Kr. Oe. W. 4>/,°/o NiederschlagsverhSltniffe der 5V Flußgebiete Sachsens in der 2. Dekade des October 1900. M«,»e»ur« 22. Oetober. Preis Mir. ^Ausschließlich BerbrauchSsteuers, Wechsel. - Amsterdam per 100 Et. fl. 8'/,'/ »aff«. Humburq 22. Oetober, 3 Uhr. Ortober 38,2d, Novemb«! 38,2b, December 38,2b, Januar 38,SO, Februar 38,7b, Mürz 39,00, April 39,2S, Mai 39,SO, Juni 39,7b, Jult 40,00, Au gust 40,2b, September 40,bO. Behauptet. Breme«, 22. Oetober Kaffee sehr ruhig. RtN ruhig, aber stetig. -uckie». Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs 4 Italienische Plätze pr. 100 Lire >> SchwetzerPlätzepr. 100FrS.b London pr. 1 Pfd. Sterl. 4 Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas 7 Paris pr. 100 Francs . 3 k. i! Kirchliche Nachrichte« ParochreSI. Ehristo-hori z« Hohensteiu-Ernsttha. Donnerstag, den 25. October, Abends '/,9 Uhr Bibel- tunde im Waisenhaussaale. lseHfür greifbare Rot» >. Kornzucker. 1. Pro- ragtSgeschichte. Cronberg, 22. Oktober. Der Zustand der hohen Patientin gilt jetzt, kleine Schwankungen unge rechnet, als den Umständen nach nicht unbefriedigend. Professor Renvers, der gestern zur Consultation er schienen war, hatte Gelegenheit, dem Kaiser Bericht zu erstatten. Der Kaiser war zu dem gestrigen Be such, entgegen der sonstigen Gepflogenheit, allein, nur vom Flügeladjutanten General von Scholl begleitet, erschienen. Professor Renvers, der von verschiedenen Seiten um eine Mittheilung über das Befinden der Kaiserin gebeten wurde, beschränkte sich auf die Be merkung, daß sich der Zustand bessere und daß es wieder gut gehe. Die Nahrung der Kaiserin besteht zur Zeit in Caviar, Wachteln und Hühnerbrühe; ferner aus Fasanen und Hühnern, die zusammen zubereitet werden. An den beiden letzten Tagen konnte die hohe Frau einige Zeit außer Bett zubringen. Aus dem Umstande, daß die Kurkapelle, welche heute Abend im Schloß concertiren sollte, im letzten Augenblick abbe stellt wurde, schloß man hier auf eine ungünstige Wendung im Befinden der Kaiserin Friedrich. An dererseits aber als ein Zeichen, daß chatsächlich der Zustand befriedigt, muß die Auflösung des hiesigen Kaiserlichen Hoflagers bezeichnet werden. Dieselbe er folgt nach den heute Mittag getroffenen Dispositionen morgen Abend. Der Kaiser und die Kaiserliche Familie verlassen gleichzeitig Homburg, bis auf die jüngsten Prinzen, die noch zwei Tage länger hier bleiben sollen. Die Ernennung des Unterstaatsfekretärs v. Richt hofen zum Staatssekretär des Auswärtigen Amts steht nunmehr fest. Zum Unterstaatssekretär dürfte der Legatwnsrath von Tschirschky und Boegendorff er nannt werden, der augenblicklich den Vortrag beim Kaiser hat. Vermischte». Konitz, 18. Oetober. Das Schwurgericht fällte heute das Urtheil in dem Prozeß wegen der Krawalle vom 10. Juni d. I. Fünf Angeklagte wurden unter Zubilligung mildernder Umstände verurtheilt. Die höchste Strafe ist 9 Monate Gefängniß. Vier Angeklagte wur den freigesprochen. Aus Konitz wird gemeldet: Vor dem Schwur gericht kam am Montag ein Meineidsprozeß zur Ver handlung, der mit den aus Anlaß der Wintterschen Mordsache entstandenen Krawallen zusammenhängt. Dem Kaufmann Jacoby in Tuchel wurde eines Tages aus der Straße Hep-Hep nachgerufen. Er erstattete Anzeige und die Rufer erhielten Strafmandate wegen groben Unfugs. Sie beantragten richterliche Ent scheidung und gaben im Verhandlungstermin an, einer von ihnen habe Hep-Hep gerufen und Jacoby darauf mit „Lümmel", „Lorbasse" geantwortet, hierauf erst hätten sie insgesammt Hep-Hep gerufen. Ein un- betheiligter junger Mann bestätigte diese Angabe. Jacoby, eidlich vernommen, bestritt, geschimpft zu haben, und erklärte, daß ihm der Ausdruck „Lorbaß" gar nicht bekannt sei. Das Schöffengericht nahm an, daß die jungen Leute gereizt worden seien, hielt die Beleidigung für ausgeglichen und erkannte auf Frei sprechung. Darauf wurde bei der königl. Staatsan waltschaft in Konitz Strafantrag gegen Jacoby wegen Meineides gestellt und das Schwurgericht erkannte auf 1 Jahr Zuchthaus. * Stundentarif für Weintrtnker. Berner Zeitungen berichten, daß ein unternehmender Gastwirt in Aargau für das Mosttrinken einen Stundentarif eingeführt habe. Die Taxe für eine Stunde Most trinken beträgt 50 Rappen. — Das kann gute Räusche geben. genossen von 1870/71 und den Königl. Sächsischen Kriegerverein, die beide mit ihren Bannern gekommen waren; dann zahlreiche Eisenbahn-Beamte und -Be dienstete, sowie Viele, die Dittrich sonst gekannt hatten. Um 11 Uhr wurde der Sarg mit der Leiche Dittrich's, nachdem er vorher offen gestanden hatte, sodaß man Gelegenheit nehmen konnte, den Vielbesprochenen zum letzten Male zu sehen, aus der Leichenkammer nach dem an der Westgrenze des Friedhofs der Gemeinde Löbtau gelegenen Grabe getragen. Voran schritten die Militärvereine, hinter dem Sarge folgten die drei Kinder und die anderen Verwandten, sowie die übrigen Leidtragenden. Auf einem Kiffen trug man die, Dittrich verliehenen militärischen Orden und Ehren- Zeichen: die Kombattanten-Kriegsdenkmünze mit fünf Schlachtenspangen, das eiserne Kreuz zweiter Klasse, die Centennarmedaille und die Landwehrdekoration. Die Grabrede hielt Herr Diakonus Kretzschmar-Löbtau. Als Thema hatte er die drei Bibelworte gewählt: „Herr Du erforschest mich und kennest mich"; „Herr bleibe bei mir, denn es will Abend werden" und „Herr, zeige uns Deine Wege". Mit den Tröstungen der Religion offenbarte der geistliche Redner wieder holt seine eigenen Anschauungen in dieser von einem so unglücklichen Ende begleiteten Angelegenheit: die Mahnung des Geistlichen, so lange Die noch nicht gesprochen hätten, denen von Rechts wegen ein Urtheil zukomme, dürften wir auch nicht reden, ist ein be- herzigenSwerthes Wort, das einzig und allein die Wissenschaft in dieser Sache für kompetent anerkennt. Von dem Verstorbenen entrollte der Geistliche ein kurzes Lebensbild, das Dittrich als einen tapferen Soldaten erkennen ließ, der in fünf Schlachten mit gekämpft hat. Als Beweggrund zur furchtbaren That habe Frau Dittrich in dem hinterlassenen Briefe an gegeben, daß Verzweiflung sie zu dem Schritte ge trieben habe. Sie habe Gottes Hand losgelassen, und wer Gott loslasse, der sei verloren. Daß die Eltern auf diese Weise heimgegangen seien, das müsse die Wunde für die Kinder noch viel brennender machen. Gott, der uns auch hier unsere Wege zeige, möge abe. auch geben, daß hier auf Erden die Wahrheit über den Todten aufgehe, damit kein Zweifel bestehen bleibe, hüben wie drüben. — In oft geradezu ver letzender Weise befriedigte dann, nachdem der Geist liche Gebet und Segen gesprochen und die Verwandten und andere Leidtragende mit drei Handvoll Erde Abschied von dem Todten genommen hatten, die große Schaar namentlich weiblicher Friedhofsbesucher ihre Neugier an den unglücklichen Kindern des Verstor benen, die nochmals eine schwere Prüfung zu erdulden Aus Siegen wird den „Berliner Reuest. Nachr." gemeldet: Die hier zur Feier der Enthüllung des Bismarckdenkmals versammelten Bürger des Sieger landes hatten dem Grafen Bülow einen LandeSgruß „Glückauf!" zur Uebernahme des ReichskanzleramteL entboten. Darauf antwortete der Reichskanzler Graf Bülow aus Guesten von heute telegraphisch: Ihnen und den mit Ihnen versammelten Bürgern des Sieger landes aufrichtigen Dank und die Versicherung, daß bei Ausübung des mir von unserem Kaiser über tragenen schweren Amtes meine Blicke auf die große und mahnende Gestalt des unvergleichlichen Staqts- mannes gerichtet sein werden, dessen Denkmal Sie gestern enthüllten. In Süddeutschland ist die Ernennung des Grafen Bülow zum Reichskanzler nach den vorlie genden Blätteräußerungen allenthalben sympathisch aus genommen worden. Der amtliche „Staatsanz." zu Württemberg bemerkt nach einer Würdigung der Ver dienste Hohenlohe's, das deutsche Volk komme dem neuernannten Reichskanzler allenthalben mit Vertrauen entgegen. Seine bisherige Thätigkeit verschaffte ihm nicht blos in Deutschland, sondern überall im Auslande den Ruf eines ausgezeichneten Staatsmannes. Die Wahl des Kaisers war die glücklichste, die er treffen konnte. Die ultramontane „Volksztg." bemerkt zur Er nennung Bülow's zum Reichskanzler: In Bülow wolle man den starken Mann sehen. Man habe da bei nur ganz spezielle Gedanken, nach welcher Richtung hin die Stärke gezeigt werden müsse. Mit dem Reichstage habe sich Bülow trefflich zu stellen gewußt, indessen könne ihm sein Rednertalent gefährlich w-rden. Sicher sei, daß Fürst Hohenlohe keine sechs Jahre im Amte geblieben wäre, wenn er so redegewandt und redelustig gewesen wäre, wie Caprivi. Bülow möge zusehen, daß er nicht in weniger als sechs Jahren um sein Amt sich rede. Das Blatt bezeichnet Bülow als von den in Betracht kommenden Personen, welche für den Nachfolger Hohenlohe's bestimmt waren, am meisten sympatisch, verschweigt aber nicht, daß Witter ungkundige heute noch behaupten, nur seine zeitweilige Abwesenheit habe Waldersee um die Nachfolgerschaft HiMdtl mW JMMstrtr. W-S». Antwerpen, 22. Octover. Tkrmitmotirungrn. «ovrroc, 8 La-Plata-Kammzug. lOctober 3,SO FrcS., November 3,SO FrcS., December 3,80 FrcS , Jan rar 3,62» FrcS., Februar 3,65 >FrcS., März 3,65 Frei. Umsatz: 390,000 5g. Stim mung: Behauptet. vremen, 20. Oetober. Baumwolle ruhtg. Uplaub mtdt» liag lo« 52»/, Pfg. Liverpool, 22. October. Umsatz: 6000 B., davon sü 4prmlatton und Export 500 B. verkauft. Amerikaner schwä cher, 1/32 niedriger, ostindtsche ruhtg. Middling amerikanische Lteierungen: October-Rovember 5.12 64 Verkäufer, December- Januar 5.4/64 do., Februar-März 4.63/64 Käufer, April-Mat 4.60/64 4 do stelle einen Miethsvertrag vereinbart, worin die Rechte beider Theile genügend gesichert sind. — Der vor gerückten Zeit halber konnten die von den Miether vereinen in Chemnitz, Coburg u. s. w. gestellten Anträge nicht berathen werden; sie sollen im nächsten Jahre mit zur Berathung kommen. Gegen 2 Uhr war der BerbandStag zu Ende. — Leipzig. Der Forstpraktikant v. Oe. hatte das hiesige Landgericht um Vertagung einer Ver handlung gebeten, in welcher er als Zeuge fungiren sollte. Er mußte einer Hochzeit beiwohnen. Das Landgericht that ihm den Gefallen nicht und da v. Oe. trotzdem nicht erschien, ward er zu 200 Mk. Geldstrafe und zur Tragung der Kosten des Termins verurtheilt, die nicht unerheblich sind, da zahlreiche Zeugen von auswärts erschienen waren. — Wechselburg, 22. October. Die Tochter des Gutsbesitzers Franz Thalheim in Altzschillen, welche vor etwa einem Jahre vom Tanzvergnügen auf dem Nachhauseweg spurlos verschwand, ist gestern Nach mittag im Wechselburger Wehre vom Geschirrführer Bretschneider gefunden worden. Dem Mädchen fehlte der Kopf und die Arme; man erkannte sie an der Fußbekleidung. Die Genannte hat demnach den Tod seiner Zeit im Wasser gesucht und gefunden. — Dresden, 23. October. Die beiden Opfer des blutigen Dramas von Naußlitz, der Bremser Dittrich und seine Frau, sind gestern in den kühlen Schooß der Erde gebettet worden. Obwohl die Be- gräbnißstunde für Dittrich erst um 11 Uhr Vormittags angesetzt war, hatten sich doch schon Stunden vorher die Neugierigen und Schaulustigen in großer Zahl eingefunden, und je näher die festgesetzte Zeit kam, desto größere Schaaren drängten sich, da keinerlei Absperrungsmaßregeln vorgenommen worden waren, heran, für den ernsten Beobachter ein betrübendes Bild, bei dessen Anblick man auch begreifen lernen konnte, was die unglückliche Frau in Naußlitz zu ihrem Schritte getrieben haben mag. Doch auch die Zahl ernster Theilnehmer an der Begräbnißfeier war eine stattliche. Zunächst bemerkte man die Mitglieder der beiden hiesigen Militärvereine, denen der Ver storbene angehört hatte, die Freie Vereinigung Kampf- Bülow gefalle. Die Berl. „Neuesten Nachr." behaupten, daß der Entschluß, sein Abschiedsgesuch einzureichen, erst vor ganz kurzer Zeit vom früheren Kanzler gefaßt sein könne. Fürst Hohenlohe, meint das Blatt, hatte noch zu Ende der vorigen Woche sich dahin ausgesprochen, daß er für seinen Rücktritt, sofern der Kaiser ihm sein Vertrauen bewahre, keinen Anlaß sehe, ja daß ein Rücktritt im gegenwärtigen Augenblick ihm als Fah nenflucht erscheinen würde. Noch am Sonnabend sah er es als eine selbstverständliche Pflicht an, daß er dem Reichstage wegen der Nichteinberufung in diesem Sommer Rede zu stehen habe. Die Ueberzeugung, daß er seinen Jahren nunmehr den Tribut zolle müsse, den das Alter von ihm fordert, kann mithin erst am Sonnabend oder Sonntag platzgegriffen haben. Der „Vorwärts" will gar wissen, daß der Rücktrit des Fürsten Hohenlohe keinesfalls freiwillig ersoff sei und er gar nicht die Absicht gehabt habe, zurück zutreten, als er sich nach Homburg begab, und daß man sowohl im Auswärtigen Amte wie auch auf den deutschen Botschaft, n tm Auslande von dem deutschen Kanzlerwechsel völlig überrascht worden sei. Wilhelmshaven, 22. Oktbr. Laut Meldung des Generalmajors Höpfner über Taku sind Einjähriger Huberten und der Seesoldat Nott vom 2. Seebataillon gestorben. M.-Gladbach, 22. Oktober. Die in Holt wohnenden Eltern des Seesoldaten Anton Wiesel er hielten die Nachricht, daß ihr Sohn in Peking an DarmtyphuS gestorben sei. Nach einem Telegramm des Bureau Reuter aus Tientsin herrscht unter den deutschen Truppen dort viel Krankheit. Zwei bis drei Todesfälle, hauptsächlich von Darmentzündung kämen täglich vor und man habe einen neuen Beerdigungsplatz auswählen müssen, weil der Militärbegräbnißplatz in Tientsin überfüllt ist. hatten, als sie um 12 Uhr ihre Mutter zum Grabe, geleiteten, das sich neben dem des Vaters befindet. Ohne geistlichen Beistand, nur mit einem stillen Gebet ihrer Kinder wurde die Mutter in die Erde gebettet. — In den Heidehäusern bei Dresden verun glückte der Gastwirth Wittig aus Lichtensee; die Pserde gingen ihm durch und ein Schädelbruch sührte den sofortigen Tod herbei. Ein ähnlicher Zufall ereignete sich kurz zuvor auf der Straße von Laußnitz nach Königsbrück. Der Kutscher Gahriz fuhr einen Möbel tranSport, kam unterwegs beim Absteigen zu Fall und wurde vom Pferde todtgetreten. — Kirchberg. Am Mittwoch Abend machte sich der Maurer Eduard Leichsenring hier mit einer geladenen Stockflinte zu schaffen. Dabei entlud sich das Gewehr und die Kugel drang dem Manne durch den Kopf. Der Bedauernswerthe war ein Veteran von 1870/71. Er hinterläßt eine Wittwe mit mehreren unmündigen Kindern. — Gornsdorf i. E., 22. Oct. Heute Nacht gegen 12 Uhr gerieth infolge der Dunkelheit der auf dem Heimwege von der Kirmeß begriffene ledige Feuermann Drechsler von der Straße ab und sie bei Ahnert's Gut in den Mühlgraben, in dem er ertrank. — Dar Stadtverordnetenkollegium zu Nossen kann sich nicht über die Wahl eines StadtratHS einigen. Bereits zweimal war die Wahl angesetzt; eS fanden drei Wahlgänge statt, der Ausscheidende erhielt aber in keinem die zur Giltigkeit nöthige Mehrheit. — Gera, 18. October. Endlich nach langem Hoffen, so schreibt das „Leipz. Tagebl.", ist in den Geraer Webereien ein flotteres Geschäft eingetreten, und wenn damit auch nicht das Ende der Krisis er reicht ist, so kann man dies doch als ein günstiges Vorzeichen für die nächste Zeit ansehen. Eine Anzahl von Webereien ist, abgesehen von verschiedenen ganz schmalen Webstühlen, voll beschäftigt. Telegramme oom Moifffttzen Korea« Dresden, 23. Octoer. Ihre Majestäten der König und die Königin trafen heute Mittag 12»/, Uhr zu Wagen, von Moritzburg kommend, in Villa Strehlen ein, wohin unter heutigem Tage das Königliche Hoflager verlegt worden ist. Seine Majestät der König haben sich auch gestern viel im Freien bewegt, theils zu Fuß, theils zu Wagen. Der Krästezustand Seiner Majestät hat bei guter Nah rungsaufnahme sehr gute Fortschritte gemacht. Die Ruhe der vergangenen Nacht war ungestört. Konitz, 23. October. Der Kaufmann Rosenthal und Frau aus Camin wurden unter dem Verdacht der wissentlich falschen Anschuldigung und Verleitung zum Meineid in der Könitzer Mordsache verhaftet. Pari-, 23. October. In der Maschinenhalle der Ausstellung erlitten gestern Abend durch die Explosion eines Gasmotors fünf Personen mehr oder weniger schwere Verletzungen. Petersburg, 23.October. Der „Nowoje Wremja" wird aus Svcetensk vom 20. d. Mts. gemeldet: Seit dem 28. September sind 22000 Reservisten aus China nach Hause zurückgekehrt. Petersburg, 23. Okt. Die „Petersburgskija Wjedomosti" sagt in einer Besprechung des deutsch englischen Abkommens, dasselbe sei durchaus nicht gegen Rußland gerichtet und betont, daß Nordchina ausschließ lich zur russischen Einflußsphäre gehören müsse, was auch die deutschen und englischen Politiker einsehen würden. Paris, 23. Oktober. Dem „Echo de Paris zufolge hat die Regierung beschlossen, wegen der in den südlichen Provinzen Chinas ausgebrochenen Auf- stände Ende dieses Monats 3500 Mann zur Ver- tärkung nach China zu senden. — Wie mehrere Blätter melden, erhielt die Pariser chinesische Gesandt schaft ein Telegramm von Li-hung-tschanz, welches besagt, der französische Gesandte Pichon sei schwer er krankt und es sei deshalb nothwendig, einen anderen Bevollmächtigten zu ernennen, damit die Verhandlungen keinen Aufschub erleiden. ZahlungSctwNellungcn. Konkurs wuro« «rönne: über daS Vermögen deS MaterialwaarenhändlerS Karl August Emil Fischer in Schlettau, über da» deS Uhrmacher» Karl Au gust Hermann Richter in Oelsnitz t. §., über da» des Herren schneider» Franz Louis Stelzer in Dresden, über daS de» BiergroßhSndlers Ernst Friedrich Wilhelm Jahn, in Firma Friedrich Jahn in Dresden und üter den Nachlaß de» Ziegelei» besitzers Walther Conrad Florentln Gehrt in Kleingraupe bei Pirna. Schlachtvtehmarkt tm Schlacht- und Biehhose zu Chemnitz am L2. October 1900. Auftrieb: 362 Rinder (und zwar 71 Ochsen, 42 Kalben, 173 Kühe, 76 Bullen), 87 Käl ber, 896 Schafe, 1634 Schweine, zusammen 2979 Thlere. Gegenüber dem vorwöchentltchen Hauptmarkte 5 Rinder, 5 Kälber, 212 Schweine w.Niger, dagegen 123 Schafe mehr. Ge schäftsgang: Rinder, KSlber und Schweine mittelmäßig, Schafe langsam. Unverkauft blieben zurück: 3 Rinder 156 Schafe und 30 Schweine Preise: Ochsen: 1) vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwerths bis zu 6 Jahren 67—68, 2) junge fleischige, nicht ausgemästete — ältere ausgemästete 63—68, 3) mäßig genährte >unge — gut genährte ältere 59—62, 4) gering ge nährte jeden Alters 54—58, Oesterreichische 65—70 Kalben und Kühe: 1) vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten SchlachtwertHS 66-67, 2) oollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwerths bis zu 7 Jahren 64- 66, 3) ältere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelt« jüngere Kühe und Kalben 59—63, 4) mäßig genährte Kühe uns Kalben 53—58, 5) gering genährte Kühe und Kalben 43—52. Bullen: 1) vollfleischige höchsten SchlachtwertHS 60 62, 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 58—60, 3) gering genährte 53—57. Kälber: 1) feinste Mast- (Voll- milchmast) und beste Saugkälber 47—18, 2) mittlere Mast- und gute Saugkälber 44—46, 3) geringe Saugkälber 37—43, 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) fehlen. Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 27—28, 2) ältere Mast hammel 24—26, 3) mäßig genährte Hammel und Schaft Merzschase) 20—23. Schweine: 1) vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen tm Alter bi« zu 1'/, Jahren 58—59, 2) fleischige 55—57, 3) gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 50—54. Die Preise verstehen sich für 50 Kg., bei Rindern für Schlachtgewicht, bei Kälbern und Schafen für Lebendgewicht, bet Schweinen für Lebendgewicht unter Gewährung von 20—25 dx Tara für je ein Schwein. duct k'proc. ohnr Sack 10,90—10,35 M., Nachproducte 7» proc. ohw Sack 8,00—8,50 M. Tendenz: Ruhtg. — Preise ü greifbar- Saar«. (Einschließlich Verbrauch«steuer). Krü- stullzucker I 27.52'/, M. vrodraffinad» I 27,52'/, M., d». ll —M., Würfelzucker II 28,67'., M. gemahlene Raffinade 27,52'/, M. gemahlener Mell« i 27 02'/, M. — Forderung der Raffinerien. Mauste«»». vreme». 22 October. Rassinirte* Perrcleu« Faß zoll frei Voco 6,95 B. und FuttouuNNoi Pest, 22. Ociober. Weizen loco ruhig, Octoder 7,39 P., 7,40 B, April 7,86 »., 7,87 B. - Roggen Oktober 7,10 »., 7,11 B., April 7,85 G., 7,36 B. - Has« Oktober 5,49 »., 5,50 B , April 5,'O s., 5,61 B. Mat» Ma, 1901 5,06»., 5,07 B. New-Port, 22. Oktober. (Anfang). Wetzen December 79",. fest. — Mai» December 42'/^, stetig. TDleuU», 22 October. (Anfang). Setzen December 74'/, - Mat» December 35b/,. — Schmalz Januar 6,70. Deutsche Reichsbank: DiScont 5°/, - Lombard-Z.-F. 6°/^ No. Flußgebiet -s - i 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Elsterthal, u. „ m. „ o. . Parthe Schnauder . Pleiße, ohne W. u. Wyhra u. Eula . Göltzsch Vereinigte Mulden Zwickauer Mulde, u. E' Thal 9 ^2 16 Z318- 24 20I 2516. -I? 2517 21!17 352C- s-15 -f-4 si-9 -l-8 >4 s-15 i-13 -t-7 29' 24! 16- n 11 n „ kN. 25 19! -^-6 12 „ 2. 36 22-s-14 ro Anreger Mulde, u. Thal -a:i7 t-> 14 n „ 0. 2521 15 Zschopau . 18 18 -i-0 16 Flöha 22 22 _fto 17 Pockau 34 23- 18 Zschopau mit Sehma 2821 -f-7 19 Preßnitz u. Pöhlbach 31 23 ff^8 20 Chemnitz 24 18 -s-6 21 Würschnitz u. Zwönitz 30 20- f-10 22 Lungwitz - 28 19 -j-9 23 Schwarzwasser - 29 23 -f-6 24 Striegis 31 19 ^-12 25 Bobritzsch . - 22 20 26 Zwodau 36 24 -j-12 27 Elbthal 24 17 28 Döllnitz » — 16 29 Jahna — 16 30 Lommatzscher Wasser — 17 31 Triebifch 25 18 -s-7 32 Vereinigte Weißeritz » — 17 33 Wilde Weißeritz . 25 21 4 34 Rothe Weißeritz . — 20 35 Lockwitzbach. — 18 36 Müglitz 18 20 —2 37 Gottleuba . 21 20 —1 38 Biela . 21 19 -f-2 39 Prießnitz - — 17 40 WeSnitz 20 18 -s-2 41 Polenz - 21 19 -j-2 42 Sebnitz 16 19 —3 43 Kirnitzsch 19 44 Röder 2b 16 -j-9 45 Pulsnitz . Schwarze Elster . 30 17 -f-13 46 33 17 -1-16 47 Spree. - 21 17 -1-4 48 Löbauer Wasser . - 17 49 Mandau 24 (19 50 > Neiße. . . 1L i18 -ft-
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