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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 30.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190009302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000930
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-09
- Tag 1900-09-30
-
Monat
1900-09
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 30.09.1900
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zu belasten, sondern zu entlasten, ist man wohl aller seits einig. — Glauchau. In der am Mittwoch abge- gehaltenen Sitzung des Bezirksausschusses sanden u. a. Genehmigung die Schankerlaubnißgesuche Weise's in Oberlungwitz und Faulmetter'S in Rüßdorf, — des ersteren für den Pavillon —, ferner das DiSpensationS- gesuch Kämps's rn Hohndorf und das Ortsstatut, betr. die Errichtung einer Freibank in Oberlungwitz. Der Bezirksausschuß machte sich ferner schlüssig über den Erlaß einer Pilizeiverordnung, den Acbeiterschutz auf Bauten und die Sicherheit des Verkehrs bei solchen, vollzog auch die Wahlen von 14 landwirthschaftlichen Sachverständigen und Stellvertretern für die Ein schätzung zur Staatseinkommensteuer auf die nächsten zwei Jahre und der forstwirthschaftlichen Vertrauens männer zu Ermittelung der Erträge der nichtfiscalischen Forsten und Holzungen usw. Einem Militärinvaliden in Thurm wurde eine Unterstützung aus Bezirksmitteln zur Unterbringung seiner Ehefrau im Genesungsheim im Hüttengrunde bewilligt. — Waldenburg. Zum Pfarrer im nahen Ziegelheim ist Herr Pastor Redlich in Medingen bei Großenhain gewählt worden. — Lugau, 28. Sept. Der hiesige Kirchen vorstand beschäftigt sich gegenwärtig ernstlich mit dem Plane der Erbauung eines Thurmes an unser Gottes haus. Zu diesem Zwecke eingeholte Zeichnungen und Kostenanschläge gipfeln in einer Bedarfssumme von 75,000 Mark, welche der Gemeinderath in seiner Sitzung gegen eine Stimme bewilligt hat. Mit diesem Betrage sind gleichzeitig die Mittel vorgesehen für eine wesentliche Vermehrung der Sitzplätze, neues Ge- stühle, neues Geläute, Centralheizung, Thurmuhr und Vergrößerung des Altarplatzes. Es ist anzunehmen, daß der Kirchenvorstand schon in allernächster Zeit definitive Entschließung fassen und den Bau nächstes Jahr vornehmen lassen wird. — Zwickau. (Nahrungs- und Genußmittel auf der allgemeinen Erzgebirgischen Ausstellung). Unter der reich vertretenen Gruppe der Molkerei produkte finden wir durchweg gute Waaren ausgestellt. Die vorhandenen Butterproben entsprechen fast alle in Bezug auf Aroma, Geschmack und Durcharbeitung hohen Anforderungen; einige, die aus pasteurisirtem Rahme hergestellt sind, kommen einer Forderung nach, die neuerdings von den Hygienikern immer mehr er hoben wird. Es steht nämlich heute infolge der Arbeiten des Kaiserlichen Gesundheitsamtes und des Jnfektionsinstituls in Berlin fest, daß in der Milch und mithin auch in der aus gewöhnlicher Milch her- gestellten Butter häufig die Bakterien vorgekommen, die man als Erreger und Verbreiter der gefürchtetsten Volkskrankheit, der Tuberkulose, erkannt hat. Nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft unterliegt cs also keinem Zweifel, daß durch derartige Milch und Butter die Tuberkulose weiter verbreitet werden kann. Eine Milch und eine Butter, die durch be sondere Verfahren (Sterilisiren, Pasteurisiren) von diesen Krankheitserregern befreit ^worden ist, verdient daher das besondere Interesse des Publikums, insbe sondere der Hausfrau. Sterilisirte Milch haben (Kat.-Nr. 149) das Rittergut Posterstein (Prof. Gärtner'sche Milch) und (Kat.-Nr. 111) Lange (Back haus Verfahren) ausgestellt. Recht instruktiv sind die graphischen Darstellungen des Letztgenannten über d'e Kindersterblichkeit im ersten Lebensjahre und über die Zusammensetzung der Kindernahrungsmittel. Durch abgewogene, in Glascylindern untergebrachte Mengen der Bestandtheile der Muttermilch und der nach dem Backhaus'chen Verfahren hergestellten Milch ist es dem Laien ermöglicht, sich ein Bild von der annähernd gleichen Zusammsetzung beider Milcharten zu ver schaffen. Dieser Stand in der Ausstellung sei be sonders jungen Müttern empfohlen. Unter den aus gestellten Käsearten nimmt der Fettkäse vom Rittergute Liebau (Kat.-Nr. 145) einen besonders ehrenvollen Platz ein. Die vorhandenen Käseschnitten finden darum auch allgemeinen Beifall. Ein eigenartiges Getränk ist der „Milchsekt" (Kat.-Nr. 140), der rein, mit Citronen- und mit Plasmonzusatz als „Vollmilch sekt" und „Magermilchsekt" ausgestellt ist. Wahr scheinlich mehr Liebhaber werden die Weine von P. F. Glotzbach (Kat.-Nr. 56), von Zöllner u. Morell (Kat.-Nr. 255) und die billigen Rothweine von Ros- nati (Kat.-N. 196) finden, ebenso namentlich der Erdbeerwein (Kat.-Nr. 43) von C. H. Fischer. Der Geschmack ist individuell; wir enthalten uns daher jedes weiteren Urtheils und begnügen uns, eine Kostprobe der Liköre (Kat.-Nrn. 7, 12, 32, 91. 107, 118, 190, 201, 205, 213 und 253) zu empfehlen. Denselben Standpunkt nehmen wir den ausgestellten Stoffen der Brauereien gegenüber ein (Kat.-Nr. 6), der Actienbrauerei Zwickau, vormals Pölbitz und (Kat.-Nr. 38) der Exportbierbrauerei Radeberg A.-G. Ein ganz neues Produkt auf dem Lebensmittelmarkt ist das aus kleinen Lebewesen, aus Hefe, dargestellte Sitogen, ein Konkurrenzprodukt der Fleischextrakte. Man prüfe den Geschmack dieses neuen Präparates im Ver gleiche mit dem des Fleischextraktes! Hier haben wir es offenbar mit einer bedeutenden Erfindung zu thun, über die definitiv zu urtheilen erst nach weiteren eingehenden Versuchen und Beobachtungen möglich sein wird. Wer da weiß, welche Plage die bisher unverwendete Abfall Hefe für die Nachbarschaft der Brauereien war, wird der Zukunft dieses Sitogen mit großem Interesse entgegen sehen. Es hat den Anschein, als könne dieses Erzeug- niß in Anbetracht seines billigen Preises ein gefährlicher Konkurrent der theuereren Fleischextrakte werden. Jeden falls können unsere Hausfrauen dankbar dafür sein, daß sie durch unsere Ausstellung das neue Präparat kennen zu lernen Gelegenheit haben. — Pulsnitz. In der Hauffeschen Bandfabrik hierselbst brach ein Feuer aus, durch welches das Innere des Etablissements vollständig zerstört wurde. — In Bautzen stürzte der Ziegelträger Zaute so unglücklich von dem Neubau des Gefängnisses, daß er bald darauf im Krankenhause verstarb. Vermischtes. Der „Lok. Anz." meldet aus Kassel vom 26. d. MtS.: Ein furchtbares Unwetter hat in der ganzen Provinz Hessen und den benachbarten Provinzen großen Schaden angerichtet. Durch Blitzschlag sind in zahlreichen Ortschaften Feuersbrünste entstanden; 3500000 Frcs. 500000 1500000 »k 15000000 3250000 1400000 55000 7500 250000 5000000 30000 2500000 750000 stellung: Spielverluste an der Börse i. 1.1898 Spenden für royalistische Zwecke . Ein Costüm für Anna Gould Ausgaben zur Erlangung eines Deputirtensitzes Zehntausend Pantalons .... Die Einrichtung des Palais in der Avenue du Bois Ein Frühstück nachgeahmt dem, welches anläßlich der Vermäh lung Ludwigs XIV. gegeben wurde Die Baukosten des Palais in der Avenue du Bois Die Jacht „Walhalla" und deren dreijährige Erhaltung.... Die Garderobe der Gräfin. . . Ein Pelzrock für den Grafen Boni Hundert elegante Westen . . . Ein Halsband für die Gräfin. . Kin Blick von der Wartburg. 5. ksi Der Sommer ist bald zu Ende, sie kommen heim die vielen Tausende, welche am Meeresstrande oder in den Bergen Erholung suchten und sie erzählen von dem vielen Schönen, das sie gesehen haben. Zu den besuchtesten Gegenden Deutschlands zählt während der Sommermonate das herrliche Thüringen und in diesem wieder ist die durch ihre bevorzugte Lage ausgezeichnete Stadt Eisenach der Hauptsammelpunkt von Touristen aller Länder Die dicht vor der Stadt auf hohem Berge thronende, durch Geschichte und Sage weltberühmte Wartburg ist das Hauptziel der meisten nach Eisenach kommenden Fremden, denn von der Höhe dieses alten Landgrafenschlosses genießt man eine großartige Rundschau und unvergeßlich bleibt jedem Besucher „der Blick von der Wartburg". Weit hinaus schaut man über die Thüringischen Lande und in nächster Umgebung hat man einen Einblick in die romantischen Thaler dicht vor Eisenach und in dieses selbst. Die mit pietätvoller Schonung des Altehr würdigen bewirkten Neubauten auf der Wartburg sind das Werk des kunstsinnigen Großherzogs Carl Alexander, unter dessen segensreicher Regierung auch Eisenach sich bedeutend entwickelt hat. Außer der Wartburg besitzt aber die Stadt noch manche andere historische Sehenswürdigkeit von hohem Interesse, so !. B. die alte prächtige Hauptkirche zu St. Georg, velche im Jahre 1188 erbaut sein soll und in der kirchengeschichte des Mittelalters eine hervorragende Bedeutung hatte. Luther verkündete dort das Evangelium bei seiner Reise zum Wormser Reichstage. Während des Bauernkrieges (1525) wurde ein Theil der Kirche verwüstet und erst nach längerer Zeit wieder aufgebaut; auch später hat sie noch häufig wuliche Veränderungen durchgemacht, aber noch nie ;at sie einen Thurm gehabt. Diesen zu beschaffen, sowie auch das Innere des Gotteshauses zu ver schönern, ist die Gemeinde Eisenach seit Jahren be müht, und hat hierfür der bekannte Baurath March- Lharlottenburg die Pläne entworfen. Nach diesen ist der innere Ausbau im Barockstil hergestellt und als ein Meisterwerk zu bezeichnen. Als architektonischer Abschluß fehlen der Kirche nun noch ein Portikus und vor allem der Thurm, welcher sich stolz über die Häuser der Stadt erheben und von den Bergen aus sichtbar sein soll. Zur Bestreitung der hierfür nöthigen Mittel Hal der Kirchgemeindevorstand die Genehmigung für eine Lotterie erhalten, in der nur Geldgewinne zur Verloosung gelangen und deren Hauptziehung im October stattfindet. Die Eisenacher Geldlotterie ist eine der bestorganisirten von den in der Neuzeit viel fachen kleinen Lotterien, welche für wohlthätige und gemeinnützige Zwecke, besonders Kirchenbauten, arrangirt werden. Es liegt nun einmal im menschlichen Wesen, daß jeder — ob arm, ob reich — neben seinem berufsmäßigen Erwerb noch eine plötzliche, außer gewöhnliche Vermehrung seines Vermögens erstrebt. Diesem allgemeinen Verlangen verdanken auch nur die Staatslotterien ihre Existenz. Für die Eisenacher Geld lotterie kostet ein ganzes Loos nur Mk. 3,30; — das ist ein so geringer Betrag, daß selbst der einfache Mann sich diese Ausgabe gestatten kann und zwar mit der angenehmen Aussicht, im Gewinnfalle den Gewinn ohne jeden Abzug zu erhalten! Tieser beziffert sich >ei dem ersten Haupttreffer auf 100000 Mark in iaarem Gelbe! Außerdem giebt es noch eine ganze Anzahl stattlicher Geldgewinne, welche nach der in Eisenach unter amtlicher Kontrolle stattfindenden Ziehung, in verschiedenen regierungsseitig bestimmten Zeitungen bekannt gemacht werden. — Fast in allen Orten des Rayons der Eisenacher Geldlotterie befinden ich Verkaufsstellen für deren Loose; wo solche nicht vorhanden, wende man sich direkt an das Emissions- iankhaus Gustav Seiffert in Eisenach. Außer der Aussicht auf Gewinn hat jeder Theilnehmer der Eisenacher Geldlotterie noch daS angenehme Bewußt sein, mitgebolfen zu haben an einem idealen Werke und beigetragen zu haben zu der Vollendung einer der weihevollsten Kirchen des herrlichen Thüringens. Hat diese dann mittelst des Lotterie-Ertrages den irojektirten schönen Thurm erhalten, so wird sie auch >en von den Bergen auf Eisenach Herniederschauenden reutlicher aus dem Häuserkomplex hervortreten und eder Mitspieler der Eisenacher Geldlotterie kann sich dann sagen: — Auch ich that daS Meinige zur Er- zielung dieses neuen Effektes bei einem Blicke von der Wartburg. Es liegt in der Natur der Dinge, daß mit dem Fortschreiten der Technik Substanzen, die früher einen großen Platz behauptet haben, durch neue Errungen schaften verdrängt werden. So sind jetzt in der Haut pflege und in der Kosmetik die gewöhnlichen Fette, weil sie dem Ranzigwerden unterliegen, mehr und mehr durch das Lanolin verdrängt, welches weil es, nicht ranzig wird, und weil es mit dem natürlichen Hautfett identisch ist, eine ausgedehnte Rolle in der Hautpflege spielt. Die Lanolin-Fabrik Martinikenfelde hat sich seit mehr als einem Jahrzehnt bestrebt, die Vortheile des Lanolins Jung und Alt zugänglich zu machen, indem sie ihr weltbekanntes KarroUu-Tottette-Cream KanoU« und neuerdings ihre schnell zur allgemeinen Beliebtheit gelangt Lanolin-Seife mit dem Pfeilring geschaffen hat. Beide Fabrikate sind zu bekannten billigen Preisen ist allen Apotheken und Drogerien erhältlich; ihre Echtheit wird durch die allgemein bekannte Marke Pfeilring verbürgt. Sandel»ad JMmftri: W-U». Antwerpen, 28 September. Terminnottrungen. Lon- tract 8 La-Plata-Kammzug. October 8,75 Frc»., November 8,77» Frcs., December 377°, FrcS, Januar 3,80 Frcs., Fe bruar 3,80 Frcs., Mürz 3,82' Frcs. Umsatz: 180,000 ^a. Stimmung: Behauptet. Aan«»»U». Bremen, 28. September. Baumwolle ruhig. Upland middling loco 64 Psg. * Die Erbprinzesstn von Meiningen, so berichten Schweidnitzer Blätter, weilte einige Tage auf Schloß Kreisau zum Besuche der gräflich von Moltkeschen Familie. Passirte es da eines Abends, daß der Storch sein Erscheinen in dem Heim eines Gutsbeamten ankündigte. Dies Ereigniß kam indessen so unerwartet, daß keinerlei Vorbereitungen für den würdigen Empfang des für die Menschheit so nütz lichen Thieres getroffen worden waren. Die Frau Ecb- prinzessin hörte davon, und sofort entschloß sie sich, der bedrängten jungen Mutter zu Hülfe zu eilen, obgleich sie eben erst von einer Reise zurückgekehrt war. Bei der Wöchnerin angekommen, leistete die Erbprinzessin sofort werkthätige Samariterdienste. Die Erbprinzcssin badete und massirte die junge Mutter eigenhändig und als der Storch eintraf, nahm sie selbst das Kindchen, ein Mädchen, entgegen und legte es der Mutter in den Arm. Einige Zeit später kam der Arzt an und erklärte, daß, wenn die Erbprinzessin nicht so entschlossen eingegriffen hätte, Gefahr für das Leben von Mutter und Kind bestanden hätte. Als erstes Geburtstagsgeschenk legte die Erbprinzessi», welche sich die Pathenstelle bei dem Kinde ausbedungen hatte, einen Kassenschein auf die Kissen. — Die „Brest. Morgenztg." fügt zu dieser Nachricht hinzu, daß dieses Vorkommniß durchaus nicht vereinzelt da steht. Die Frau Erbprinzessin geht sehr gern und sehr häufig zu Entbindungen, die in ihrem Bekannten kreise stattfinden. Sie läßt sich, zu welcher Stunde es auch sei, Nachricht geben, wenn ein derartiges Er eigniß eintritt, und besitzt für diese Besuche eine be sondere Ausrüstung. Auch pflegt die Erbprinzessin bei den unter ihrer Assistenz zur Welt gekommenen Erdenbürgern sich die Pathenschaft auszubedingen, so )aß in Breslau und Umgegend bereits eine große Anzahl erbprinzlicher Pathenkinder existiren. * Deutscher Schiffbau. Nachdem bereits in den etzten Jahren der deutsche Schiffbau sich durch den Bau von Schnelldampfern allerersten Ranges ausge zeichnet hat, von denen „Kaiser Wilhelm der Große" und „Deutschland" die schnellsten Schiffe der Welt darstellen, befinden sich, wie wir hören, gegenwärtig abermals für den Norddeutschen Lloyd in Bremen beim Vulkan in Stettin zwei Schnelldampfer in Bau, „Kronprinz Wilhelm" und „Kaiser Wilhelm ll", von denen insbesondere der Letztere dazu bestimmt ist, das größte und schnellste Schiff der Gegenwart zu werden. Nach der Erbauung des „Kaiser Wilhelm der Große" hatte die englische White Star-Linie ein Schiff zur Fahrt gestellt, welches nach Länge und Breite bis jetzt als größter Dampfer der Welt anzusprechen war, nämlich den „Oceanio" mit 704 Fuß Länge, 68 Fuß Breite und einer Maschinenstärke von 28000 Pferde kräften. Der im Bau befindliche „Kaiser Wilhelm ll" des Norddeutschen Lloyd mißt dagegen 707 Fuß Länge, 72 Fuß Breite und erhält Maschinen von 38000 Pferdekräften, welche dem Schiff eine Ge schwindigkeit von 24 Seemeilen in der Stunde verleihen werden. Der „Kaiser Wilhelm ll" tritt damit absolut an die Spitze aller Schiffe der Welt. * Aus Eberswalde wird gemeldet, daß in der Nähe von Golzow ein mit Registrierungs Instrumenten versehener Versuchsballon aus Berlin niederging. Da durch wurde das Pferd eines beim Pflügen beschäftigten Ackerers scheu, der unter den Pflug gerieth und schwer verletzt wurde. * Das Schwurgericht in Elberfeld ver- urtheilte den Fabrikarbeiter Frenz von Barmen, der sich an einer geistesschwachen Frauensperson eines Ver brechens schuldig gemacht hatte, zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Bei der Urtheilsverkündigung besaß der Bursche die Frechheit, mit einem höhnischen „Danke schön" zu quittiren. Der Vorsitzende ahndete dies mit einer dreitägigen Haftstrafe. * Eine drollige Scene ereignete sich kürzlich in einem Dorfe bei Verden am Schluffe einer Auction. Als der Auctionator seinen Ueberzieher anziehen und seinen Hut auf etzen wollte, waren beide Stücke nicht zu finden. Schließlich stellte es sich heraus, daß er im Geschäftseifer seinen Hut und Rock mit ver steigert hatte. LtP«rp«l, 28. September. Umsatz: 4000 B., davon «' sperulatton und Export — B. verkauft. Amerikaner schwä cher, 1/2 niedriger, oftindische schwächer, 1/18 niedriger, «kidd- anx amelikaninte Lieferungen: September-October 5.57 84 Käufer, Ncvembrr-Decembtr 0.26/64 Verkäufer. Januar-Fe bruar 5 15 84 Käufer März-April 5.14/84 e Käufer. Ne»-W»rk, 27. September. Erster Bericht. Der Markl aus Lieferung eröffnete stetig. September 10,08 (voriger Schluß 10,LOi, Oktober S,V3 (10,02), December 9,56 (9,62), Mär, 9,54 (9,62). — Zweiter Bericht. Amerikanische aus Lieferung September 10,04, October 9,94, December V,V4, März 9,54 — Di« heutigen Ankünfte von Baumwoll- ftt allen Pilsen wer der au 42,000 Balleu geschätzt. — Dritter Bericht. Ruhig. September 10,05, October 9,99, December 9 60, März 9,58. Hambnr-, 28. September, 3 Uhr. September —, Ok tober 87,50, Novembei 37,75, Decembei 38,00, Januar 38,25, Kebrua, 88,50, März 88,7s, April 39,00, Ma- 39,25, Juni 89,50, Juli 39,75, Nuguft 40,«,0 Behauptet. Breme«, 28. September kaffer sehr ruhig. Rei» fest. Zack»». Magdebnr», 28 September. Preise tür greifbare Roh zucke. crsfwließltw Bcrorauck>4ü«ueif. Ohne Sack ab Sta tionen. kornzucker. ohne Sack b-« Rendement 10,80—10,90 M. Wochenumsatz 175,000 Centner. Tendenz: Schwach. Prem ü greitoa^ Waare und Waare auf kurze Lieferung, lktn- schließlich Verbrauchssteuer >. Kristallzucker mit Sack 28,32/, M.. BrodrafsinaLe I ohne Faß 28,32'/, M., do. II ohne Faß 28 20 M., Würfelzucker II mit Kiste 29,72'/, M. ge mahlene Rasfinadi mit Sack 28,32'/, M.. aemahiener Meli» I mit Sack 27 82'/, M. — Forderung der Raffinerien. Melnol»»«. Breme«, 28. September. Rasfintrte» Petroleum. Faß zoll frei Loco 7,15 R. G»tr«ide und Futtermittel. Best, 28 September. Weizen loco matt, October 7,49 G., 7,50 B., April — G., — B. — Roggen October 7,04 G., 7,05 B-, April 7,39 G., 7,40 B. - Hafer October 5,16 G., 5,17 B, April 5,48 G., 5,49 B. Mais September — G., — B-, Ma: 1901 5,03 G., 5,04 B. Petersburg, 28. September. Wetzen loco 10. — Rog gen loco 6,20. — Hafer loco 3,65—3,70. — Leinsaat loco 19,00. H Reto-Mork, 28. September. (Anfang). Wetzen December 83°/^, kaum behauptet. - Mais December 42, behauptet. Chicago, 28 September. (Anfang-, Wetzen Octodcr 77'/, Mais October 39'/,. — Schmalz October 7,07. Zahlungseinstellungen. Konkurs wurde eröffnet über das Vermögen des Buchbindermeisters Karl Heinrich Falk in Leipzig über das der Akkoidionfabrtkantin Adelheid verw. Mühlmann, in Firma Ernst Mühlmann in Brunndöbra, über das des Mühlenpachters Karl Gustav Wetzel in Sesiersdorf bei Radeberg und über da' des Schneidermeisters Ernst Max Fried rich Ed. Schulz in Dresden. Oesfentliche Versteigerungen in den König!. Amtsgerichten. Dienstag, den 2. Oktober. Dresden: Pri vatmann Gustav Adolf Frtedrtch's ideell« Grundstückshälste (Herrenhaus des fr. Stadtgutes) in Friedrichstadt, 116,300 M., und im Rohbau vollendetes Wohnhaus in Löbtau, Werner straße, 60,000 M. Pirna: Bauunternehmer Moritz Dreßler's unvollendetes Wo mhaus in Großzschachwitz, 26,000 M Pirna: Baugewerkcn Moritz Dreßler's Baustelle in Großzschachwitz, 6000 M. Brand: Emil Heimann Naumann's Grundstück in Großwaltersdors, 15,1tO Mark. Radeberg: Anna Rosine Er nestine verw. Latowsly geb. Blümel's Wohnhaus daselbst, Klein- wolmsdorfer Straße 5, 42,875 M. Freiberg: Restaurateur Johann Fri drich »eorg Karl Beck's Hausg undstück daselbst, 12,000 M. Dresden: Friedrich August Gruschwitz vier Feld grundstücke in Oberpohritz, freiwillige Versteigerung im Gasthof zu Oberpohritz. Mittwoch, der 3. Oktober. Leipzig: Wilhelmine Henriette verw. Kirsten geb. Meher's, A.-G. Leipziger Centralviehmarkts- bank, Anna Marte Elisabeth Erdmann geb. Kirsten's, Marie Elsa Martha Kirsten's, Kaufmann Karl Richard Förster'» und der unmündigen Geschwister Gustav Richard Fritz Förster's und Karl Walther Hans Förster's Wohngebäude, 4 Serttngebäude und 1 Hintergebäude daselbst, Gerberstraße 17, 128,600Mark. 'Markranstädt: Privatmann Friedrich Karl Pflug's Grundstück daselbst, 1050 M. Oederan: Iduna Marie Helene Wolf geb. Mühlkünzler's Gasthofsgrundstück mit Tanzsaal rc., Garten, Feld und Wiese in Kirchbach, 38,280 M. eine große Anzahl von Gebäuden ist eingeäschert. Mehrere Personen wurden vom Blitz erschlagen. * Wie man Geld unter die Leute bringt. Graf Boni de Castellane, welcher vor einigen Jahren die steinreiche Amerikanerin Anna Gould geheirathet hat, scheint sich — so berichtet wenigstens das „New-Journal" — in nicht geringen Geldverlegenheiten zu befinden. DaS gräfliche Paar wird wohl viele Millionen der Mitgift opfern müssen, um den Ansturm der ungeduldigen Gläubiger loSzu- werden. Freilich grenzen nach den Angaben des ge nannten Blattes, die fast wie ein Scherz klingen, die Ausgaben des Grafen Castellane einfach ans Fabel hafte. Man lese beispielsweise nachstehende Zusammen- Kirchliche Nachricht« darochuSt. Lhristo-hori zu Hohevstetu-Erustthal. Am 18. Sonntag nach TrinitatiS, Mitfeier des Michaeli- estes, Vormittag 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über 1. Könige 17, 17—24. Herr Pfarrer Albrecht. Nachmittag '/zü Uhr KinderaotteSdienft. Collecte für den Kirchenbau in Marienthal bei Zwickau. Ev. luth. JüngltngSVerein: Abends 8 Uhr im Vereins lokale. Ev.-luih. Jungfrauenverein: Abends V,8 Uhr im Ver einslokale. Evang. Arbeiterverein: Montag, den 1. October, Abends '/,9 Uhr im Vereinslocale. (Peen rt, Dresdnüstraße.) Montag, den 1. October, Abends '/,9 Uhr MissionS- stundc im Waisenhaussaale. Mittw.ch, den 3. Lctober, Vormittags 10 Uhr Wocheu- commnnio«. Anmeldung der Konfirmanden beim zuständigen Geist lichen (Bürgerschule Classe I und ll und 1. BezirksschuleClasse 1 beim Pfarrer; Bürgerschule Classe 3, I. Bezirksschule Classe 2, 3, 4 und Hüttengrundschule leim Dia-onus). Donnerstag, den 4. October, Nachm. 4—6 Uhr: Knaben, Freitag, den 5. Oktober, Nachm. 4—6 Uhr: Mädchen. Btbelntederlage auf dem Pfarramte: Traubtbel zu 5 unt 1 Mk., Confirmandenbtbel zu 1,80 Mk., Lchulbibel zu 1,50 Mk., Leu« Testamente zu 80 und 30 Pf. Vtbellesezettel sind auf dem Psarramte zu haben. Parochie St. TrinttatiS zu Hoheustetn-Srustthai. Vom 23. bis 29. September 1900. Getauft: Hedwig Elsa, T. des Webers Carl Hermann Funke. Johanne Elsa T. des Webers Friedrich Emil Schwalbe. Ferdinand Walther, S. des BahnarbciterS Christian Friedrich Seifert. Carl Emi! S. des Webers Franz Theodor Scheibe. Marth« Frieda, T. des Pack.rs Franz Hugo Wolf. Begraben: Minna Martha T. des Schl sserS Carl Hugo Wolf, 10 M. 28 T. Anna Louise, T. des Gasthofsbesitzers Carl .Gustav Siegert, 3M. 26 T Martha Elsa, T. des Handarbeiters Hermann Balduin Müller, IM. 6 T. Jo hanna Liddy, T. des Webeis Carl Friedrich Scheer, 6 M. Arthur Paul, S. des Tapezierers Max Woldemar Fichtner, 1 M. 28 T. - 1 unehel. S., 1 M. 8 T. Am 16. Sonntag nach TrinttatiS den 30. Septembe, früh Beichte und heil. Abendmahl. Herr Pastor Schmidt. Vormittag 9 Uhr Predigtgottesdienst über Matth. 11, 25—30. Herr Pastor Schmidt. Abends '/,8 Uhr Jungfrauenverei« im Cantorat. Wochenamt: Herr Pastor Schmidt. von Oberlungwitz. Am 16. Sonntage nach TrtnitatiS, 80. September, Vor mittag ' ,9 Uh»: 2. Gast Predigt über 1. Könige 17, 17 -24. Herr Pastor Lehmann auS Callenberg. Collecte für Marienthal bei Zwickau. Nachmittag >/,2 Uhr KindergotteSdtentt. Abends 8 Uhr evang. Arbeiterverein in der Herberge. (Bcgräbnißkasse). In der nächsten Woche wird die Kollerte für den Kreis- veretn für innere Mission in Glanchau gesammelt. Wochenamt: Herr Pastor Laube. Freitag, den 5. October, Voimittag 10 Uhr Wochen communion in der oberen Kirche. Anmeldung von '/,10 Uhr an in der Sacristei. von GerSdors. Am 16. TrtnitatiSsonntag, den 30. September, früh '/,9 - Uhr Beichte und nach der Predigt Commnnton. Herr , Hilssaeistlicher Marx. Nachmittag > ,2 Uhr MtssionSstnnde. Abends ',,8 Uhr Jungfranenveret«. i Dienstag, den 2. O.wber, A.endS 8 Uhr vibelft»«»«. Die Woche für Begräbnisse und HauScommunionen h» ^«ri HilfSgeiftlicher Marx, für Taufen und Trauungen Har Pastor Mttgrr. von WfffteaHroat. Am 16. Sonntag nach TrinttatiS — 30. September 1900 — Bormittag 9 Uhr Predtgtgottesdienft. (Herr Predigt- amtskandtdat Kupstr). Nachmittag 1 Uhr kirchliche Unterxednng mit oen Eon- firmirten der letzten Jahre. von Grumbach mit Ttrschhei«. Am 16. Sonntage nach DreietntgkeitSfest, SO. September 1900, früh '/,8 Uhr «otteSdienft. vouveru-dorf. Am Sonntag, den 30. September, (Dom. 16. p. Trin.), Mitseier des MichaeliSfesteS. Vormittag S Uhr Hauptgottes, dienst mit Vorlesung einer Predigt über Eph. 3, 14—21.
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