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Wkßck-EllMl UM Erscheint Mn Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's HauS. HohensteinGrnstthat, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Keimsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengmnd u. s. w. Arntsblcrtt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal Organ aller Gemeinde-Verwaltungen der urnliegenöen Ortschaften. . Inserate ^WW MM M MM M MM MM MM nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf UU W UI U dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- 1 W Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Nr. 214. Sonnabend, den 15. September 1900. 50. Jahrgang. aus Shanghai machten die Russen zwei vergebliche Angriffe auf Peitang (nördlich von Taku). Zwei russische Kolonnen operiren in der Mandschurei von Süden und Norden gegen Mulden und Kirin. Sie nahmen Haitscheng und umringten die chinesische Garnison m Liaoyang Eine starke deutsche Flottenmacht wird demnächst in der Jangtse-Mündung und dem Jangtse-Thal ver- einigt sein. Es werden dort die Flaggen des Bice- Admirals Bendemann an Bord des „Fürst Bismarck" und Eontre-Admirals Geißler an Bord des „Kurfürst Friedrich Wilhelm" wehen. Zu diesen Admiralschiffen reten die Linienschiffe „Brandenburg" und „Weißen- iurg" sowie vier kleine Kreuzer und zwei Kanonen- Kriegsschiff „Seeadler" passirte klar zum Gefecht Nanking. Die Mandarinen erkennen nur Tuans Autorität an, weil sie seine Rache fürchten. Prinz Tsching befindet sich zur Zeil in Peking, um die Verhandlungen einzuleiten. General Junglu ist im ' Gefolge der Kaiserin in Tatungfu in der Provinz! Schansi. Die Kaiserin lehnte es ab, Tatungfu zu < verlassen. i Die „Köln. Ztg." erhält aus Berlin vom 11. d. Mts. eine Widerlegung der falschen ausländischen Darstellung der deutschen Chinapolitik. Zum Schluß heißt es: Schon wiederholt ist der Versuch gemacht worden, Deutschland ehrgeizige und selbstsüchtige Pläne im Iangtsethal unterzuschieben, deshalb ist es vielleicht nicht unnütz, noch einmal zu betonen, daß Deutschland in diesem international hochwichtigen Gebiet keinerlei Sonderinteressen verfolgt und sich hierin vollkommen eins weiß mit den Mächten, die wie in Bezug aus das übrige China, so auch aus das Iangtsethal die Politik der offenen Thür als ihre erste Richtschnur hingestellt haben. Wenn vor der Dangtsemündung eine größere Ansammlung von deutschen Kriegsschiffen stattgesunden hat, und wenn Deutschland dem Beispiel , anderer Mächte folgend eine Kompagnie des 1. ost asiatischen Infanterie-Regiments in Shanghai landete so war diese Maßregel vollauf berechtigt durch die ernsten Besorgnisse, die von Angehörigen aller Nationen in Shanghai ausgesprochen wurden. Das Vorhanden sein bedeutender deutscher wirthschaftlicher Interessen am mittleren Lauf des Jangtse und die Nothwendigkeit unseren dortigen Staatsangehörigen Schutz zu ge währen, erklärt auch die Hinaufsendung zweier kleiner Kriegsfahrzeuge nach Hankau. ' werden allmählich von dort zurückgezogen. Das Detachement Soden ist in Taku und wird von dort nach Tsingtau überführt. Die Leute desselben sind sehr angestrengt und leiden zum Theil an Darm- krankheiten. Für Freifrau v. Ketteler, die unter deutschem Geleit in Tientsin eingetroffen ist, halte ich zur Ueberfahrt nach Japan die „Savoya" bereit. Tokio, 13. September. Aus Taku wird vom 6. September gemeldet: Die Ruhe ist in Peking wieder hergestellt. Die geflüchteten Einwohner kehren zurück. Die Fremden beginnen die Stadt zu verlassen, um nach ihrer Heimath zurückzukehren oder zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit nach Japan zu reisen. Da der Dienst der zwischen Taku und Schanghai laufenden Dampfer unterbrochen ist, hat die japanische Regierung ihre zwischen Nordchina und Japan ver kehrenden Schiffe zur Verfügung gestellt; auch laufen zwei Hospitalschiffe der japanischen Gesellschaft vom Rothen Kreuz zwischen Japan und Taku, welche die Ueberführung der Verwundeten der verschiedenen Nationalitäten von Taku nach dem Hospital zu Hiros- china vermitteln. London, 13. September. Dem Reuterschen Bureau wird aus Peking vom 7. d. M. gemeldet: Die Japaner verhafteten den Mörder des deutschen Gesandten v. Ketteler, als dieser versuchte, eine Uhr Sonstige Meldungen. Berlin, 13. September. Wolffs Telegr. Bur. meldet aus Shanghai vom 12. d. M.: Gouverneur Juan-schi-kai hat dem Gesandten v. Mumm telegraphirt, er habe, seinem Ersuchen entsprechend, Maßregeln zum Schutze der Mission Puoly ergriffen und die Auf rührer bestraft. Berlin, 13. September. Der zweite Admiral des Kreuzergeschwaders meldet aus Taku vom 11. d. M: Kapitän Pohl ist gesund an Bord der „Hansa" zurück gekehrt. Die Mannschaften sind noch in Tientsin und Wremja" meldet, daß für die russischen Truppen, welche Peking verlassen, in Tientsin bereits Quartiere besorgt seien, eine Abtheilung werde nach Taku marschieren und dort bleiben, während der größte Theil nach Port Arthur und Talienwan zurückkehrt und daselbst Winterquartiere beziehen werde. In Saratow ist, wie dortige Blätter melden, die An ordnung eingetroffen, die zum Abgang nach Ostasien bereitstehende Batterie nicht abgehen zu lassen, es ist ferner die Verfügung ergangen, den Ankauf von Pferden für den Militärvedarf einzustellen. Berlin, 13. September. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Hier vorliegende Nachrichten aus Tientsin von Ende Juli bezeichnen es im Interesse der dortigen deutschen und fremden Kaufleute als erwünscht, die großen chinesischen Geschäftshäuser in Tientsin zu erhalten, denn es sei zu hoffen, daß der Handel Tientsins die schwere Krisis der Gegenwart ohne übermäßige Nachtheile überwinden werde. Ein nachdrücklicher Schutz der chinesischen Geschäftshäuser entspreche den Wünschen der deutschen Kaufmannschaft. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Chinefen stadt wurde von der Militärbehörde ein besonderes Stadtkommando eingerichtet, wozu anfänglich die meisten > der in Tientsin vertretenen Mächte einen Offizier stellten, die Russen den Obersten Wogack, die Eng länder den Major Bower, die Japaner den Obersten Aoti. Alle drei zeigten volles Verständniß und den besten Willen für den Schutz der kaufmännischen Interessen. Die deutschen Interessenten wurden von dem deutschen Konsul ermächtigt, an den Häusern ihrer chinesischen Geschäftsfreunde Plakate mit einge- zeichueten deutschen Farben und einer deutschen In- chrift anzubringen. Aehnlich gingen die Japaner und Engländer vor. Endlich wurden von verschiedenen leutschen Firmen ihren chinesischen Geschäftsfreunden längere deutsche Kaufleute zum Schutze beigegeben, da meistens die bloße Anwesenheit eines Europäers in boote, „Gefion", „Seeadler", „Schwalbe", „Hela", „Iltis" und „Tiger". Mithin werden 10 Kriegs- chiffe im Jangtse-Gebiet stationirt sein, die insgesammt eine Besatzung von 3200 Mann und eine Bestückung von 166 Geschützen aufweisen. Die Flottendemonstration vor Shanghai und auf dem Jangtse ist die gewaltigste, die die deutsche Marine je im Auslande unter- nommen hat. Eine weitere Nachricht allerdings auS englischer Quelle besagt: Aus Nanking wird gemeldet, daß ver von Kaiser Wilhelm kundgegebene Entschluß, Ver geltung zu üben, unter den Vizekönigen der Iangtse- wovinzen große Panik verursacht. Man fürchtet dort Operationen seitens Deutschlands und anderer Mächte gegen die Jangtse-Forts. Der deutsche Vertreter stellt sich unfreundlich zu den Vizekönisten, so daß es ihnen gerathen erschien, Kriegsvorbereitungen zu treffen. Die chinesischen Kanonenboote werden dementsprechend mit Munition und Lebensmitteln versehen. Täglich reffen große Mengen von Reis ein. Die Garnisonen yangym und von Wuhu wurden um einige Tausend kann verstärkt. Der Taotai von Nanking gab Befehl zur Aushebung von 3000 Mann; eine gleiche uhl wird unter den Salzschmugglrrn rekrutirt, deren Lhef zum Kommandeur von 30 Kriegsdschunken er nannt wurde. Unter den Europäern herrscht die Meinung vor, daß, so lange die Jangtse-Forts nicht zerstört sind, an Frieden nicht zu denken sei. DaS haben 40 Todte." Nach einem Telegramm aus Peking überraschte eine amerikanische Kavallerie-Abtheilung, welche zur Deckung eines Biehtransportes auSgesandt war, in einem Tempel bei Shaho 300 chinesische Soldaten. 30 wurden getödtet und 125 Gewehre erbeutet. Der Feind floh nach Nordwesten. Etwa 500 Boxer griffen zwei Kompagnien Russen an, welche einer beim Bahnbau beschäftigten Truppenabtheilung sieben Meilen südlich von Machiapu zur Bedeckung dienten. Sobald Verstärkungen eingetroffen waren, wurden die Boxer zerstreut, wobei zwei Russen verwundet wurden. Die Boxer waren mit Schwertern und Speeren be- waffnet. Die russische Kavallerie drang sodann in die Getreidefelder ein, in denen sich die Boxer versteckt hatten und tödteten viele Boxer mit Säbelhieben. Auch der Führer der Boxer wurde getödtet. Die letzteren verloren allein an Todten 200 Mann. * -ft M London, 13. September. Nach einer Meldung einem chinesischen Hause zu genügen Pflegt, um eine Plünderung fernzuhalten. Die Bevölkerung von Tientsin verhielt sich dagegen ruhig und zeigt keine Abneigung gegen die Fremden. Feldtelegramme von den auf dem Transport nach China befindlichen Truppentheilen des ExpedittonS- corps gehen nach wie vor zahlreich ein. So sind (wie die „Nat.-Ztg." berichtet) nach den drei ersten Sammel-Telegrammen aus Colombo und Singapore wieder weitere vier Feld-Telegramme beim Haupt- Telegraphenamte in Berlin eingegangen, in ihre Be- tandttheile aufgelöst und an die Adressaten in der >eimath weitergegeben worden. Sämmtliche vier Telegramme waren in Singapore aufgegeben. Sie nthalten glücklicherweise nur günstige und erfreuliche Nachrichten. Jedes der Sammeltelegramme enthielt Discheu 10 und 40 Einzelnachrichten: am häufigsten Die chinesischen Wirren. Die Wirren in der chinesischen Frage sind nach den heute vorliegenden Nachrichten noch weit enfernt von ihrer Lösung. Heute verlautet, daß Li-Hung- tfchang bei den Friedensberathungen nicht mehr mitthun wolle. Einem Telegramm des „Newyork Journals" aus Shanghai zufolge stellte Li-hung-tschang die Friedensverhandlungen ein, weil Prinz Tuan da gegen Einspruch erhebe. Da Prinz Tuan das Haupt der blutdürstigen Boxer war, so ist die Nachricht so unglaubwürdig nicht. Aus Shanghai ist ferner folgendes Telegramm der Ostasiatischen Nachrichten-Expedition des Deutschen Flottenvereins eingetroffen: Li-hung-tschang hat heute früh nachstehendes Telegramm von der russischen Re gierung erhalten: Die russische Regierung stellt folgen des Ultimatum: „Der Kaiser von China soll die Regierung selbst wieder übernehmen, soll seinerseits sofort für Verhaftung und Bestrafung des Prinzen Tuan und der übrigen Boxerführer Sorge tragen und den Einfluß der Kaiserin auf die Regierung aus schließen." Li-hung-tschang hat außer der ersten Be dingung diese Vorschläge als unannehmbar erklärt und fi'.ne Abreise aus Shanghai nach dem Nordcn auf- gegeben. Nach anderweiten englischen Meldungen aus Shanghai verlautet, daß die Verbündeten mit dem Prinzen Tsching auf folgender Grundlage Verhand lungen eröffnen wollen: Die Mandschurei soll Puffer staat zwischen China und Rußland werden, in den Vertragshäfen bleiben ständige Garnisonen europäischer Truppen, die Führer der Boxer werden hingerichtet. Eine Meldung aus Peking besagt: Prinz Tsching äußerte in einer privaten Unterredung mit den aus wärtigen Vertretern, daß er zwar die Vollmacht habe, die Unterhandlungen zu führen, daß er aber ohne Li- hung-tschang nichts thun könne. Er habe aber an letzteren telegraphirt und ihn dringend aufgefordert, nach Peking zu kommen. Das scheint eine nette Zwickmühle werden zu wollen: Li-hung-tschang versagt seine Mitwirkung, die anderen wollen aber ohne Li-hung-tschang nichts machen können! kehrt die Nachricht 07 des Schlüssels wieder, die lautet: „Befinden fortgesetzt gut. Gruß." Auch die achricht 01 wird jetzt häufig verwendet. Sie lautet: „Vollkommen gesund. Gruß." Daß unsere Ostasiaten )ie Geburtstage und die Heimath nicht vergessen, be eist das Wiederkehren der Nachricht 46: „Herzlichen lückwunsch und Gruß." Einmal wurde auch die Nachricht 45 in die Heimath gesandt: „Ich komme für alle Kosten auf. Gruß." mit dessen Initialen einem japanischen Offizier zu verkaufen. Der Mörder gestand das Verbrechen ein und erklärte, daß er auf Befehl der chinesischen Be hörden gehandelt habe. Er wurde den Deutschen ausgeliefert. Berlin, 13. September. Der 2. Admiral des Kreuzergeschwaders meldet aus Taku vom 10. Sep- tember: Einer Mittheilung des Generalmajors von Höpfner aus Peking vom 7. d. M. zufolge wurde am Thatort der Ermordung des deutschen Gesandten eine Gedächtnißrede gehalten. — Generalmajor v. Höpfner telegraphirt: Der Mörder des deutschen Gesandten wurde durch Japaner gefangen und mir übergeben. Das bisherige Verhör ergab, daß ein höherer Befehl für die That vorlag. Petersburg, 13. September. Die „Nowoze Der Krieg um Transvaal. Die Flucht des Präsidenten Krüger. Der greise Präsident von Transvaal hat sich, wie wir bereits gemeldet, entschlossen, sein Vaterland, das er bis zum letzten Fußbreit gegen die britischen Eroberer vertheidigt hat, zu verlassen. Die Ereignisse der letzten Zeit haben seine Gesundheit arg mitge nommen. Er soll ganze Tage lang ruhig sitzen und still für sich Psalmen lesen. Aus Lissabon wird ge meldet: Die Instruktionen der portugiesischen Re gierung empfehlen dem Generalgouverneur von Mo zambique eine höfliche Behandlung des Präsidenten Krüger im Einklänge mit seinem Alter und seinem früheren Range. Gleichzeitig wird Krüger unter Schutz und Aufsicht der portugiesischen Behörden ge stellt und die Freiheit seiner Verfügung eingeschränkt. Die englische Regierung ist von der portugiesischen hierüber benachrichtigt worden, sie hat sich noch nicht daraus geäußert. Die englische Presse hat auch für den besiegten Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." aus Wa shington vom 13. d. verständigte das Staatsdeparte ment Li-hung-tschang telegraphisch, daß die amerikanische Regierung ihn endgültig als bevollmächtigten Friedens unterhändler anerkenne. Der Wiener Berichterstatter des „Standard" er fährt, die britische Antwort auf die russische Note erkläre deutlich, daß an die Räumung Pekings vor Erfüllung gewisser Bedingungen nicht gedacht werden könne. Keine andere Macht habe eine so bestimmte Antwort ertheilt wie Großbritannien. Die Lage stelle sich jetzt wie folgt: Da England und Deutschland ihre Truppen aus Peking nicht bedingungslos zurückziehen wollen, der Argwohn gegen die deutschen Absichten im fernen Osten in Rußland fast verschwunden und überdies Rußland selber zur Einsicht gelangt ist, daß die obwaltenden Umstände eine unverzügliche Zurück- ziehung aller fremden Truppen nicht begünstigen, drehen die Besprechungen sich jetzt um ein solches Compromiß, der die Einigkeit unter den Mächten auf rechthalten und gleichzeitig beide Gesichtspunkte befrie digen würde. Dieses Compromiß dürfte etwa folgende Form annehmen: Die in Nordchina am meisten inter- essirten Mächte, nämlich England, Rußland, Deutsch land und Japan, würden je zehntausend Truppen in der Provinz Petschili halten, die Unionsstaaten und Frankreich würden ihre Contingente auf 5000 oder darunter abmindern, während die Streitkräfte, die Oesterreich und Italien zu stellen gedenken, willkommen sein würden. Alle strategischen Punkte in Petschili, wie Taku und Tientsin, wahrscheinlich auch Paoüngfu oder andere, über welche die Befehlshaber an Ort und Stelle sich verständigen dürsten, würden gesichert werden, und die Stärke der Besatzung von Peking würde vom Verlauf und dem Charakter der Unterhandlungen mit China abhängig gemacht werden. Sie dürfte aus militärischen wie politischen Gründen vermindert werden, oder wenn die Unterhandlungen mit Li und Tsching befriedigend verlaufen, gänzlich zurückgezogen werden, aber jedenfalls sollen die schließlich in Peking ver bleibenden Truppen international sein. Die neuesten Nachrichten aus der Provinz Tschili berichten von einer Wiederaufnahme der kriegerischen Operationen. Der strategische Plan der Kommandeure der verbündeten Truppen geht dahin, auf zwei ver schiedenen Wegen Paotingfu zu erreichen. Sowohl von Peking als auch von Tientsin gehen zwei Heer säulen gegen die Stadt vor. Die Expedition von Tientsin hat ihren Abmarsch wegen der ungünstigen Witterung verschieben müssen. Am 8. September konnte sie endlich aufbrechen. Die Einzelheiten des Vormarsches berichtete uns gestern bereits ein Telegramm. Shanghai, 12. Septbr. Die Chinesen haben große Truppenmassen in den westlichen Provinzen aufgeboten. Der Tatarengeneral Changkeng wurde zum Oberbefehlshaber dieser und der Streitkräfte in Petschili ernannt. Er soll sie versammeln, um einem erwarteten Angriff der Russen zu begegnen. Der Befehlshaber der Jangtse-Truppen, Chengrenping, ist mit der Streitmacht aus Fühlen in Chinkiang eingetroffen. Besonders bedrohlich für die deutschen Interessen lautet folgende, bisher allerdings anderweit nicht be glaubigte Meldung aus Shanghai, die dem Deutschen Flottenverein zugegangen ist: „Shanghaier Abend blätter verbreiten die Nachricht, daß eine starke Boxer- abtheilung Kiautschou angegriffen hat und nach hef tigem Kampfe zurückgeschlagen worden ist. Die Box r