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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190002035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000203
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-02
- Tag 1900-02-03
-
Monat
1900-02
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.02.1900
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der auszuüben, durch deren Einkünfte die erwähnte Aw lichen Anteil hatten nur etwa 1000 Mauo, die im der den der Kohlengrubenarbeiter, Kohlenverkaufspreise zum chleunigst durchzuführen, lesitzer den Anordnungen eisteten, seien sie neben sowie die Festsetzung der Wohle der Bevölkerung Wenn die Kohlengruben- der Regierung nicht Folge einer Geldstrafe noch mit Freiheitsstrafen zu belegen, um die Durchführung behördlichen Anordnungen zu unterstützen. Ueber verschiedene neue Einzelheiten in Streikbewegung wird gemeldet, daß sich in von Zeit zu Zeit seftstellt, daß der Gegner noch „sehr stark" ist. Das geht nuu siebe» Wochen lang so, gleich wie mit General French. Die Engländer verbreiten heute wieder das Ge rücht, General Joubert sei durch eine Granate vor Ladysmith getötet worden — Eingeborene hätten es Duxer Revieren zur Zeit 5311 Mann im Ausstand befinden. Eine dort abgehaltene Versammlung wurde wegen wiederholter Ausfälle des Abgeordneten Zelle: gegen die Behörden aufgelöst. Die gestern in Ostrau wieder aufgenommenen Verhandlungen des Einigungsamtes im Ostrauer Revier ist abermals gescheitert. Die Vertreter der Gewerke gaben die Erklärung ab, diese könnten zu den Arbeitervertretern so lange kein Vertrauen haben, als ihnen keine volle Bürgschaft gegeben werde, daß die ganze Arbeiterschaft hinter den Arbeiterdelegirten stehe, rrst wenn die Arbeit in vollem Umfange wieder auf- enommen werde, könne mit den Arbeitern verhandelt werden. Daraufhin erklärten die Arbeiter, baß sie unter diesen Umständen lieber den Kampf bis aufs iußerste fortsetzen wollen. Der Vorsitzende sprach die Zertagung des Einigungsamtes aus und bemerkte, laß er dieses nur auf Ansuchen einer der beiden Parteien einberufen werde. In den Karlsbad-Falkenauer Kohlengebieten arbeiten kaum 700 Mann. In den Schulen wird wegen Kohlenmangels nur an zwei bis drei Tagen in der Woche unterrichtet. Prag, 1. Februar. Nach Teplitz ist zum Schutze der Kohlenverlader beim dortigen Schacht „Austria II" militärische Hilfe abgesandt worden. Pilsen, 1. Februar. In Rokitzan haben sich die Bergarbeiter der Starkschen Gruben dem Ausstande angeschlossen. Brüx, 1. Februar. Die Lage des Ausstandes im hiesigen Kohlenrevier ist unverändert. Auf den 28 Schächten mit einer Belegschaft von 3810 Mann sind 1376 Mann angefahren, demnach 2434 ans tändig. Gestern wurden im Ganzen 108 Waggons LizeS,eschichie. Deutsche* Ketch. Nachdem der Reichstag bei der zweiten Berathung der Postgesetznovelle vom 20. Dezember 1899 in einer Resolutton sich für die Beförderung von „Ge schäftspapieren" (ganz oder theilweise mit der Hand geschrieben oder gezeichnete Schriftstücke und Urkunden, die nicht die Eigenschaft einer eigentlichen und persön- . lichen Correspondenz haben) gegen die für Drucksachen ! festgesetzte Taxe ausgesprochen hat, ist dem Bundes- rath eine Vorlage, betreffend die Einführung eines ! Tarifs für Geschäftspapiere zugegangen, der bereits > vom 1. April d. Js. ab in Geltung treten soll. Die . Gebühren für die Beförderung von Geschäftspapieren im Jnlandverkehr sollen danach betragen bis . 250 Gramm 10 Pf., darüber bis 500 Gramm - 20 Pf., und darüber bis 1 Kilogramm 30 Pf. — ' Ferner ist dem Bundesrath eine Vorlage zugegangen, wonach bei den für Rechnung der Reichsbavk statt findenden Goldauspräguugen bis zur Höhe von 20 Millionen Mark unter Verthciluug auf sämtliche deutsche ' Münzstätten, Kronen aus^ep.ägt und die hierdurch entstehenden Mehrkosten auf die Reichskasse übe rnom men werden sollen. England. Der „Voss. Ztg." wird aus London gemeldet: Ueber die Erörterungen in beiden Häusern des Parla ments äußern sich die Blätter im Tone der Ent täuschung. Die Reden Lord Salisburys und Balfours werden als leichtfertig, schnippisch, dem Ernst der Lage nicht entsprechend erachtet. „Namentlich Lord Salisburys Rede," bemerkt die „Daily News", „war der Gelegenheit höchst unwürdig." Das Blatt fürchtet, die Debatten dürften nicht dazu beitragen, die öffent liche Besorgniß zu beschwichtigen, und beklagt lebhaft, daß die Regierung sich nicht über die Schritte ge äußert habe, die erforderlich seien, um das Land aus seiner Demüthigung zu befreien und die Gefahren, die ihm angeblich drohen, abzuwenden. Die „Times" sagt, ernste Männer aller Parteien, welche die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage würdigen, könnten nur ein Gefühl tiefer Unzufriedenheit und Entmuthigung empfinden. „Daily Telegraph" glaubt indeß, die Nation stehe fest und völlig einig hinter der Regierung in ihrem Entschlusse, den Krieg mit aller Kraft fortzusetzen. „Morniug Leader" fordert das Austreten Cham berlains aus dem jetzigen Ministerium, und erklärt, Saß ein ehrlicher und d merhafter Friede n cht ge- ichloffcn werden könne, solange Chamberlain im Kabuiet verbleibe. Das Blatt schließt mit den Worten, Sie Rede Lord Salisburys beweise, daß der neue Imperialismus, der von ihm eingeleitct sei, unverein bar mit der demokratischen Freiheit sei. Die Mißerfolge der britischen Waffen im Süden von Afrika ^Mnen ""4 einem anderen Theile oes Continents, als dessen rechtmäßiger Herr sich John Bull längst betrachtet, Egypten, das englische Prestige zu rjchüttern. Die Abreise des Sirdars nachOmdur- man ist nach einer Daily-Mail-Meldung aus Kairo durch wlgenden Zwischenfall veranlaßt: Einige nnge- borene Officiere m der eoyptlschen Armee im Sudan haben seit einiger Zeit Unzufriedenheit an den Tag g legt, welche feindseligeren un^ offeneren Ausdruck fand, nachdem die Engländer in Südafrika Niederlagen erlitten hatten. Auch Briete von Einwohnern von Omdurman deuten mit Bestürzung aus die wachsende Feindseligkeit hin. Infolgedessen beschloß die Negie rung den Truppen die Munition zu entziehen. Zwei sudanesiiche Bataillon ein Omdurman haben jedoch diesen Befehl übel ausgenommen. Man hält eS für unwahr scheinlich, daß die Jnsubo.dination ohne Aufreizung fta'.tfand und man hofft, daß die Anwesenheit des Sirdars in Omdurman die Bewegung im Keime er st cken wird. Eme Untersuchung soll angeftellt wer en, um die Anstiitcr zu ermitteln. Eine Depesche aus Kapstadt me de>, Sag der Gou verneur Milner und der Oberkommandierende Lord Roberts einer zum Geburtstag des Kaisers Wilhelm veranstalteten Feier beiwohnten. Rußlands Norstotz irr Persien. Während England immer tiefer in seine südafrika nischen Calamitäten hineingeräth, ist es Rußland in aller Stille gelungen, um einen bedeutsamen Schritt der beharrlich angestrebten Vorherrschaft m Persien näher zu kommen. Ein Petersburger Telegramm verbreitet folgende offizielle Mittheilung: Die kaiserlich russische Regierung hat auf ein Gesuch der Regierung des Schahs von Persien und kraft der zwischen beiden Regierungen seit jeher bestehenden, guten Beziehungen der „Darlehnsbank Persiens" gestattet, eine von der persischen Regierung zu emittirende Anleihe im Be trage von 22*/, Millionen Rubel unter dem Namen „Persische 5 prozentige Goldanleihe vom Jahre 1900" u kaufen. Auf Grund dieser Erlaubniß hat die üerwaltung der „Darlehnsbank Persiens" mit den Bevollmächtigten der Regierung des Schahs einen Vertrag über den Kauf der oben bezeichneten Anleihe unter folgenden Bedingungen abgeschlossen: Die Zins zahlung und Amortisation der „Persischen 5 proz. Goldanleihe vom Jahre 1900" im Laufe von 75 Jahren wird durch alle persischen Zolleinnahmen garanttrt, mit Ausnahme der Einkünfte des Zollamtes von Fars und der Zollämter der Häfen des Persischen Golfes. Die bezeichneten Einkünfte übersteigen gegen wärtig bedeutend den Umfang der für die Anleihe zu entrichtenden Zahlungen. Sollte dennoch bei der Entrichtung der Zahlungen für die Anleihe eine Ver zögerung eintreten, so wird der „Darlehnsbank Persiens" das Recht eingeräumr, eine Controle über die Zollämter Kohlenarbeiterstreik. — Der Kohlenarbeiterstreik in Böhmen beginnt allmählig auch in den sächsischen Jndustriebezirken feine Wirkungen auSzuübeu. In Werdau hat, wie die dafige Ztg. meldet, eine dortige größere Fabrik den Betrieb einstellen müssen. Auch in Meerane herrscht in einigen Fabriken Kohlennoth. Schlimmer sind noch die Gegenden daran, die ihren Kohlenbedarf bis jetzt ausschließlich in Böhmen deckten. In den Annaberger und Buchholzer Kohlen handlungen sind die Borräthe vergriffen und verschieden fach hat man Holz augekauft, um den Hausbedarf der Kunden bis auf Weiteres zu decken. Die größeren Fabriken in den beiden Schwesterstädten haben meistens noch Vorrath, kleinere Betriebe in Buchholz haben sich dagegen gezwungen gesehen, die Arbeitszeit abzukürzen und bald werden diesem Beispiele auch größere Be triebe folgen müssen, wenn die Kohlennoth nicht schnellstens gehoben wird. Eine größere Possmenten- fabri! in Buchholz hat vor mehr als 8 Tagen noch den Abgang einiger Waggonladungen aus einem böhmischen Werke signalisirt erhalten. Da sie nicht eingetroffen sind, so steht, wie der Firma von dem Werke mitgetheilt wurde, die Annahme sehr nahe, daß die Eisenbahn die Kohle für sich als R°giekohle zurück behalten hat. Einigen industriellen Betrieben ist es gelungen, aus der Bornaer Gegend ihren Bedarf für die nächste Zeit zu decken, das sind aber nur Roth behelfe, welche den Ausbruch einer Kalamität wohl hinausschieben, aber nicht beseitigen. Aachen, 1. Febr. Heute ist ein großer Theil der Grubenarbeiter des ^WurmrevierS in den Ausstand getreten. Der Betrieb dauert mit bedeutenden Ein schränkungen fort. Im Streikgebiet ist eine starke Geudarmerieabtheilung eingetroffen und besetzt theil- weise die Gruben. Die Direction will den Streiken den di: Wohnung kündigen und auch die Söhne der Streikenden entlassen. Die Lage im böhmischen Ausstandsgebiet ist im großen Ganzen immer noch unverändert, doch wächst sich die Bewegung zu einer Calamität ersten Ranges aus, zumal den Streikenden in dem Plötzlich wieder eingetretenen Winter ein starker Bundesgenosse er standen ist. Infolgedessen mußte die Nachfrage nach Kohle erheblich steigen, und die Kohlennoth in den Haushaltungen hat sich denn auch noch vermehrt. Durch den hohen Schneefall ist auch der Betrieb auf den Handschächten im Brüxer und in anderen nord böhmischen Revieren, der bisher einigermaßen den örtlichen Bedarf decken konnte, stark in Frage gestellt. Auf der ganzen Linie des nordböhmischen Kohlen- und Industriegebiets: aus Eger, Karlsbad, Brüx, Dux, Komotau, Teplitz, Aussig, Tetschen, Bodenbach und weiterhin aus Reichenberg laufen fortgesetzt Klagen über Betriebseinstellungen zahlreicher Fabrik etablissements ein, während andererseits die Zahl der eingefahrenen Mannschaften vielfach heruntergegangen ist und nur an vereinzelten Orten eine kaum ins Gewicht fallende Zunahme aufzuweisen hat. In An betracht aller dieser Umstände nahm der Wiener Gemeinde- rath einen Antrag an auf Einbringung einer Petition an das Ackerbauministerium behufs Expropriation der Kohlengrubenbesitzer und Sequestration des Kohlen bergbaubetriebes und auf Einbringung einer Petition an das Eisenbahnministerium wegen Ermäßigung der Kohlentarifsätze nebst einem Zusatzantrag, in welchem die Regierung dringendst ersucht wird, die Regulirung der Arbeitszeit in den Kohlengruben und der Löhne t aber thatsächlich wahr, denn daS GroS der Truppe»,! welche die Berzkegel besetzt hielten, kam nicht ein einziges Mal zum Schuß Und so erklären sich unsre geringen Verluste von 166 Mann. Die Schlacht hielt volle 15 Stunden an. Die garHe Zeit über mußten die Mannschaften platt in den Gräben liegen, da «nS die Engländer mit Bomben uud Kartätschen geradezu überschütteten." gesagt! Auch über die Ausfliegung der Buren-Geschoß Fabrik haben sich " ist allerdings eine Geschäftsgänge begriffen, als er in einem Ladenge schäft von einem Schlaganfall betroffen wurde, der seinen plötzlichen Tod herbeiführte. Als Todter wurde der erst 61 Jahre alte, allgemein geachtete und geschätzte Mann seiner Familie zurück gebracht, die er kurz vorher gesund verlassen hatte. — Die „Dorfztg." berichtet, daß der in Gera kürzlich in einen Klärbottich gefallene und dann an den Verletzungen gestorbene Kaufmann mit 100000 Mark für den Todesfall gegen Unfall versichert wär. Die Hinterbliebenen erhalten jetzt diese bedeutende Summe. ist eingeleitct. — Erimmitschau, 31. Januar. In unerwar- . :eter Weise wurde heute eine Familie in Trauer leihe garantirt wird. Die persische Regierung hat sich ! versetzt. Der Brunnenbauer Künstler war auf einem verpflichtet, aus dem Ertrag der sünfprozentigen Mafeking, 1. Febr. (Reuter-Meldung.) Ein Telegramm des Obersten Pawel an den Obersten Plumer besagt: Hier Alles wohl. Ich zwang den Feind am 16. Januar, die Aufstellung der großen Kanone zurückzuverlegen. Der Feind hat noch stark befestigte Werke, welche ich in kurzer Zeit mit Dynamit zu zerstören hoffe. Die Garnison ist wohlauf und voller Zuversicht (?) Daily Mail meldet solgende Marktpreise aus Pietermaritzburg: Ein Dutzend Eier 9 Schillinge 6 Pence, ein Pfund Fruchtmarmelade 6 Schillinge 6 Pence, ein viertel Pfund Pfeifentabak 30 Schillinge, ein BüchScheu coudenfirte Milch 10 Schillinge. Der Morniug Post wird vom Modderfluß ge meldet: Die Chocolade der Königin wurde unter Scenen großer Begeisterung verteilt. Ein lebhaftes Bild bot dar DivisionS-Postamt dar, wohin die Truppen nach Berzehmng der Chocolade strömten, um die leeren Blechbüchscu an Verwandte und Freunde zu schicken. Sie zu kaufen ist fast unmöglich. Gestern Abend bot mau 5 Pfund pro Blechbüchse." (Das ist ja rührend.) Burenberichte über die Schlacht bei Magersfontain liegen jetzt in afrikanischen Zeitungen vor. Zwei Augen- zeugen berichten im Freistaater „Expreß" über die große Schlacht bei Magersfontain folgendermaßen: Am 10. Dezember entspann sich zwischen den Engländern und uns ein großartiges Artillerie-Duell, welches offen bar keinen anderen Zweck hatte, als um die gegenseitige Aufstellung der Geschütze zu ermitteln. Um die Eng länder irre zu führen, bezogen wir am 11. Dezember kurz nach 2 Uhr noch im Dunkel der Rächt neue Stellungen und mit Tagesanbruch begann das Artillerie. Duell aufs Reue. Die Engländer wurden nun ganz verwirrt, da sie unsere Geschütze plötzlich von anderer Seite her vernahmen. Wir hatten etwa 1000 Mann iu Schützengräben uud Verschanzungen in die Ebene vorgeschoben. Gegen diese richtete si-, nun der Au sturm der Engländer. Es war ein grauser Anblick Muthig drangen sie vor, aber unser Feuer warf sic geradezu reihenweise nieder. Es ist eine kaum zu glaubende Thatsache, daß fast die ganze Schlacht von diesen 1000 verschanzten Mann geschlagen wurde, denn unsere auf den Höhen stehende Arrillerie, sowie unsere anderen Mannschaften waren so postirt, daß sie sich geradezu außerhalb deS Gefechts befanden. Die Eng länder hatten eben ihre ganze Macht gegen unsere vor- geschobene Linie geführt, i--> welcher sie das Hauptheer anzugreifen vermeinten. Als die Sonne untergina, brach die Schlacht ab und die Engländer zogen sich zurück; aber die Blüthe ihres Heeres, 2500 Mann ihrer Garden- und Kerutruppen lagen hingestreckt auf dem Schlachtfelde Als unsere Ambulanzen auszogen fanden sie die Todten und Verwundeten in langen dort nach Ausbruch de» Krieges erschien, fand er Bor- räte au Proviaut uud Kriegsmaterial aufgestapelt im Werte von etwa 30 Millionen Mark. Da die Eisen bahn nach Durban nur eingleisig ist und der Feind auch bereits von drei Seiten im Anmarsch war, schien keine Möglichkeit vorhanden, die Borräthe in Sicherheit m bringen. White entschloß sich daher, die sonst offene Stadt in BertheidigungSzustaud zu setzen und auf Ent satz zu warten. Die anderen Kriegsschauplätze treten gegenüber Ratal immer mehr in den Hintergrund. E» spielt sich dort mit AnSvahme der Gegend bei Colesberg etwa das ab, was Crispi seiner Zeit in einem viel besprochenen Telegramm an Barat'eri „schwindsüchtige" Kriegführung nannte. Im Norden abenteuert der Oberst Plumer mit einer schwachen Kolonne von Tuli kommend, an der vielfach zerstörten Eisenbahnlinie Bvluwayo-Mafettug und soll bi-Gaborones gekommen sein. Englische Sanguiniker — aber nur solche — er warten von ihm den Entsatz Mafeking», dem er sich bi» 150 Kilometer genähert hat. Im Westen am Madder- und Rietfluffe giebt Methuen der heimischen Waffen-Munittons-Industrie za thun, indem er die ihn auf drei Seite» umschließende» Schanzen der Bure» mit Lyddit- ud anderen Granaten bombardirt nnd Fabrik haben sich die Engländer umsonst gefreut. Es ist allerdings eine kleine Anlage aufgeflogen, aber die Hauptfabrik arbeitet nach wie vor. Im übrigen liegen noch solgende Nachrichten vor: Kapstadt, 31. Januar. (Meldung des „Reuter scheu Bureaus".) Wie verlautet, hat eine britische Strei macht mit Artillerie PrieSka am Oranjefluß, südwest lich von Kimberley, ohne daß sie Widerstand gefunden hätte, besetzt. Lourenzo Marquez, 31. Januar. (Meldung des „Reuterschen Bureaus") Ein hier aus Pretoria eingetroffenes Telegramm besagt: General Joubert hat Montag das Hauptquartier vor Ladysmith verlassen und sich nach Upper Tugela begeben. — Eine Depesche aus dem Hauptquartier von Ladysmith meldet: In den Burenlagern herrscht völlige Ruhe. Der „Lauge Tom" feuert hiu uud wieder auf Ladysmith, wo noch immer die Zahl der Leute, die am Fieber oder infolge ande rer Ursachen sterben, außerordentlich groß sein muß. Reihen uud großen Haufen, meist nur 100—150 Schritt vor unseren Verschanzungen liegen. Viele von den Verwundeten stießen heilige Flüche aus gegen RhodeS, dem sie die ganze Schuld ihres Elends beimaßen." Ein anderer Berichterstatter ergänzt obige Angaben folgendermaßeu: „Ich ritt gestern über das Schlacht feld, und obschon die Ambulanzen der Engländer den ganzen Tag vorher thätig gewesen waren, lagen doch »och gegen 1500 Leichen umher. Auf einem einzigen Haufen zählte ick' deren 3M. Diese Angaben wurden mir von unseren Leuten gemacht, welche osficiell be auftragt waren, die Gefallenen zu zählen. Die eng lischen Ambulanzwagen hatten noch am dritten Tage nach der Schlacht alle Hände voll zu thun Die Ver lüfte der Engländer werden auf ungefähr 25M Mann angegeben, ich glaube jedoch, es find deren noch mehr. Die Regimenter, welche vernichtet wurden, sind: Die Seaforth Hochländer, die Argyll und Sutherland Hochländer, die Black Watch, die Grenadier-Garde und die Hochländer leichte Jnfantrie. Die Engländer brach ten 24 Geschütze schweren Kalibers und eine Anzahl Max'mgeschütze in Action. Wir gebrauchten nur Mauser SSchftscheS. Hohenstein-Ernstthal, 2. Februar 1900. vi!tth«t'u«gen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent. gegengmommen und eveutl. honvr'rt.; — Von der Ehemuitzer Polizei wurde ein 38 Jahre alter Färber aus Ernstthal wegen Einschleichens in den Kammerboden eines Hauses am Zöllnerplatz behufs Nächtigens festgenommen. — Bei der Gemeiudesparkaffe zu Grün« wur den im Monate Januar a. c. 420 Einzanlangen im Betrage von 58353 M. 68 Pfg. geleistet, dagegen er folgten 186 Rückzahlungen im Betrage von 20599 M. 11 Pfg. Der Gesammtumfatz bezifferte sich auf 129022 M. 27 Pfg. — Reue Bücher wurden 63 ausgefertigt, 16 Bücher sind erloschen. — Verzinsung aller Einlagen mit 3'/, Procent. — Oberlungwitz. Auch unser Evang. Arbeiter, verein veranstaltete eine Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers. Dieselbe wurde eingeleitet durch den Gesang: Lobe den Herren, worauf nach der Be grüßung des Vorsitzenden, Herr Pastor Laube das Wort ergriff zu seinem Bortrage: Christenthum und Patriotismus. Mit seiner ihm eigenen Klarheit führte er, durch reiche Beispiele illustrirend, auS: Echter Patriotismus ist nicht denkbar ohne Christentum, rechtes Christentum aber nicht ohne Patriotismus. Darau' folgten Darbietungen deS Sängerchors des Vereins und einige Trowpeteusoli des Mitglieds Wolf, die noch unterbrochen wurden durch einen Vortrag des Herrn DiaconuS Tammevhain über die Sparkasse im Allge- meinen, insbesondere aber über unsere VereinSsparkaffe. Mit einem warmen Appell an die Mitglieder, Spar bücher zu nehmen und fleißig zu sparen, schloß der Herr Vortragende. — — Werdau, 1. Febr. (Werd. Ztg.) Heute Nachmittag ging es wie ein Lauffeuer durch unsere Stadt, daß zwei junge unverheirathete Männer ihrem Leben durch Erschießen ein Ende gemacht haben. Der traurige Sachverhalt ist folgender: Der 21 Jahre alte Barbiergehilfe Alfred Wolf, beschäftigt bei Herrn Alfred Jahn an der Johannisstraße und der im gleichen Alter stehende Müllcrbursche Fritz Gebert, bis vor > Kurzem beschäftigt in der Grünmühle in Werdau, be gaben sich heute Nachmittag iu der zweiten Stunde in die Dachkammer des Ersteren, zogen ihre guten Kleider, sowie reine Wäsche an und legten sich gemeinsam in das Bett. Bald daraus krachten zwei Schüsse. Als - sich der Prinzipal des W, sowie andere Hausbewohner in dessen Kammer begebe» hatten, war bei beiden Selbstmördern das Leben schon entflohen. Während sich Gebert mit einem Teschin in die linke Schläfe ge- ! schossen hatte, thar W. das gleiche mit einem Revolver. Die Leichen wurden alsbald, nachdem der hinzuge rufene Arzt Herr Dr. Ullmann den eingetretenen Tod lonstatirt und die Polizei von den Selbstmorden in Kenntniß gesetzt worden war, nach der Todtenhalle überführt. WaS die Beiden zu diesem höchst bedauer lichen Schritte veranlaßt, darüber herrschen zur Zeil mir noch Vermuthungen. Bei dem einen nimmt man Schwermuth und bei dem anderen ein Liebesverhält- m i an, welches von anderer Seite zu verhindern ver sucht wurde. Vor ihrem plötzlichen Tode haben die- «el ben noch einige Abschiedsbriese an Verwandte ge- chrieben, einige Schanklocale besucht und auch in den hiesigen Lokalblättern ihren Freunden und Bekannten ein „herzliches Lebewohl" zugerufen. Auf ihren Koffern haben sie noch die Worte geschrieben: „Wir wollen auch im Tode vereint sein." Seit Dienstag, wo bc de sich noch am Abend an dem Ball eines Vereins be> Heiligten, haben dieselben nicht mehr gearbeitet. — Dresden, 1. Februar. Ueber die infolge des starken Schneefalls und des Reißens der Tele graphendrähte eingetretenen Störungen wird weiter ge meldet: Von Augenzeugen wird berichtet, daß ihnen der Anblick unvergeßlich bleiben werde, den es gewährt habe, wenn ein Draht der Fernsprechleitung einen Draht der Straßenbahn-Oberleitung berührte. Der Pirnaische Platz beispielsweise soll zeitweise wie in ein Funkenmeer getaucht gewesen sein; alle Drähte glühten, aus den Straßenbahnwagen, aus den Schienen, Masten rc. sprühten Feuerstrahlen und ließen die Zeugen dieses großartigen Schauspieles erschauern. Als mittel bare Folge der Katastrophe kann man den Tod einer Ende der 60er Jahre stehenden Hausmannsfrau aus der Marienstraße ansehen. Die Frau, schon längere Zeit krank, gerieth, als früh gegen 4 Uhr aus dem von ihr bewohnten Hause das Telephon-Gestänge zu sammenbrach und auf den Hausboden stürzte, infolge des hierbei verursachten Getöses in solche Aufregung, daß sie bald darnach verstarb. Auf der Großen Plauenschen Straße waren durch einen herabgefallenen Draht der Fernsprechleitung, der den Starkstrom des Straßenbahnnetzes berührt hatte, zwei vor einen Post wagen gespannte Pferde zu Boden geschleudert und, allerdings in ganz besonders heftiger Weise, electrisirt worden. Nachdem man aber den Draht abgeschnitten, vermochte man nach längerer Zeit die Thiere wieder auf die Beine zu bringen, sodaß sie anscheinend mit heiler Haut davon gekommen sind. Der elektrische Straßenbahnverkehr konnte nach einigen Stunden Unterbrechung wieder ausgenommen werden, nachdem man auf allen Straßen die auf die Starkstromleitungen gefallenen Telephondrähte beseitigt und damit etwaigen Gefahren vorgebeugt hatte. — Borna, 2. Febr. Auf Vorwerk Apelt bei Heinichen ist eine Bergarbeiterfamilie in Folge Ge nusses verdächtigen Rindfleisches erkrankt. Der Arzt stellte Vergiftung fest. Ein dreijähriger Knabe ist gestorben, der Vater liegt noch schwer krank darnieder. Die Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung ein geleitet. — Braud bei Lichtentanne, 30. Januar. Ein ! betrübender Unglücksfall trug sich kürzlich in der! Familie des Eisenbahnarbeiters Lange hier zu, indem ein zweijähriges Mädchen, während die Mutter mit der Zubereitung des Mittagessens beschäftigt war, in einem unbewachten Augenblick in eine mit heißem i Kartoffelbrei gefüllte am Boden stehende Schüssel fiel und sich dabei derart am Körper verbrannte, daß es gestern trotz sorgfältigster ärztlicher Behandlung seinen > Geist aufgab. i Grotz-Schönau, 2 Febr Hier sind 50 Personen ' durch Genuß trichinösen Fleisches erkran.t Eine Fabrik arbeiterin ist gestorben. Die gerichtliche Untersuchung kohle gefördert. Gewehre, den» unsere Artillerie" schoß nicht ein einziges Aussig, 1. Febr. Heute wird auf 7 Werken Mal während deS ganzen Kampfes. Am Gefecht wirk- gearbeitet. «chl-, hu«.« ««. .M« IMO die im Dux, 2. F.br. Im hiesigen Rauere mürber offenen Felde sta«den. Das scheint freilich uuglanblich, gestern 81 W iggon Kohlen gefördert.
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