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16202 Börsenblatt f. b. Lisch!!. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 296, 20. Dezember 1912. gebunden gekauft würden. Die Firma Sperling L Kupfer, Mailand, hat nun den Versuch gemacht, eine gewisse Anzahl verschiedener Werke einbinden zu lassen und so in den Ver kälts zu bringen. In dem von der genannten Firma eigens hierzu verfaßten Da Ribliotoea privat», doll' Ita- liauo betitelten Katalog findet man fast alle italienischen Verleger mit ihren gangbarsten Werken vertreten. Im Aus lande, wo man für gebundene Bücher besonders eingenommen ist, dürfte diese Neuerung gewiß Anklang finden. Der Sortimenter und speziell der ausländische Buchhänd ler, der u. a. auch italienisches Sortiment führt, wird gewiß die Nachricht mit Freude begrüßen, daß binnen kurzem ein Rallottino bibliograkioo italiano erscheinen wird (G. Oberosler, Verona; Jahresabonnement ^ 5.—), das sämt liche italienischen Neuigkeiten unter Angabe des Autors, des Titels, des Formals, der Seitenzahl, des Verlegers und des Preises verzeichnen soll. Um das Nachschlagen zu erleichtern, werden die Werke zuerst systematisch (nach etwa 50 Schlag wörtern) eingeteilt und dann ihrem Inhalt nach (Sachregister) aufgeführt. Am Schlüsse folgt ein Autorenverzeichnis. Das genannte Lollottino wird alle zwei Monate erscheinen und dürste wegen der Art seiner Zusammenstellung sich bald als praktischer und unentbehrlicher Ratgeber einbürgern — um so mehr, als eine Zusammenstellung der italienischen Neuerschei nungen in dieser Form und in fachgemäßer, den Anforderun gen des Sortimenters entsprechender Bearbeitung bisher fehlte. Nach und nach organisieren sich auch die Buchhandlungs gehilfen der größeren Städte. Außer Rom zählt nun auch Neapel einen Verein, dem Sortiments- und Verlagsgehilfen beigetreten sind. Außer den in Nr. 82 erwähnten Sprachlehren des Ara bischen sind in letzter Zeit noch folgende erschienen: Calligaris, L-, IlnuovoRiponio. — Oorsotoorioo-pratieo (li linAUL araba (Turin, B.B.ParaviaLCo.; Frcs.4.—). Rach der Anzahl der von dieser Sprachlehre erschienenen Aus gaben zu schließen, mutz sie ein weites Absatzgebiet gesunden haben, denn die obenerwähnte ist jetzt die vierte. Trotzdem hat dasselbe Verlagshaus noch eine zweite arabische Sprach lehre herausgegeben: P. Alberto Vaccari, D'arabo seritto 8 1'arabo parlato in Tripolitania. (Frcs. 3.50.) Beide Werke enthalten zahlreiche Beispiele und Übungsaufgaben in orientalischer Schrift, was insofern von besonders praktischem Wert für den Lernenden ist, als er da durch das Auge übt und sich die Form der eigenartigen Buch staben einprägt. Vaccaris Sprachlehre hat ferner den Vorteil, daß sie der in Tripolitanien üblichen Mundart Rechnung trägt. Beide Autoren haben aber auch dem Umstand, daß es für angehende Schüler sehr bequem sein würde, wenn sämtliche in orientalischer Schrift geschriebenen Wörter oder Phrasen auch mit der figürlichen Aussprache durch Umschreibung mit lateinischen Lettern versehen sein würden, hin und wieder Rechnung getragen. Auch der ausländische Verlag beteiligt sich an der Herausgabe arabischer Sprachlehren für Italiener. So z. B. die Firma Julius Groos in Heidelberg mit der bei ihr soeben erschienenen Vrammatioaaraba von G. Farina. (Frcs. 10.—.) Hier hat der Autor die phonetische Umschrei bung umfassend wiedergegeben, ein Zeichen, daß er sich dieser Notwendigkeit für den Leser bewußt war. Die tripolitanische Mundart hat G. Farina in einem eigens hierzu geschriebenen Anhang behandelt, und wer die arabische Sprache sich auto didaktisch aneignen will, findet in dem »Schlüssel«, d. i. Dbiavo dolla grammatiea araba (Frcs. 3.—) von demselben Verfasser die genaue Übersetzung der in der Sprach lehre enthaltenen Aufgaben. Über die Monumentalbauten des lieblichen Vallo Damo- moa erschien kürzlich bei Alfieri L Lacroix in Mailand ein von F. Carnevali verfaßter Llonvo doxli sdikioi mann st v n t i nslla Vallk Dämonie a. (Frcs. 25.—.) Der Verfasser hat die meisten und auch schönsten der das Buch zie renden 426 Illustrationen selbst photographisch ausgenommen. Das Werk dürfte Künstler und Touristen in gleichem Matze in teressieren. Ein vor nicht allzu langer Zeit entstandenes Verlagshaus, G. Puccini L Figli in Ancona, hat eine Reihe guter Werke herausgegeben, von denen einige besonders erwähnt zu werden verdienen. Zuerst Rigursm »dorne von Alessandro Chia- pclli (Frcs. 3.—), dessen Werke sowohl in Deutschland als auch in England und Österreich bekannt sind. In dem genannten Band führt uns der Verfasser die besten zeitgenössischen Ver treter der Literatur, Geschichte, Politik und Wissenschaft vor. Eine Sammlung von Übersetzungen aus ber Versallzeit der griechischen Literatur hat Gian Pietro Lucini unter dem Titel De nottole od i vasi (Frcs. 5.—) in demselben Verlage mit farbigen Illustrationen herausgegeben. Es sind Novellen, Gespräche und Schauspiele, die Lucian und die Alexandriner mit einem oft verblüffenden Verismus nachahmen. Zuletzt sei noch, ebenfalls von Puccini L Figli verlegt, ein Band sentimentaler und leidenschaftlicher Novellen von C. Gior- gieri-Contri, betitelt VestiboIa de11a vita (Frcs. 3.50), erwähnt, der von der unparteiischen Kritik sehr günstig ausge nommen wurde. Eine kurze Beschreibung der Kloster-Exlibris sinden wir in F. Pasquinellis 6Ii ox-libris mvnastioi del so- eolo XVlll. (E. Guidotti L Figlio-Lucca; Frcs. —.50.) Über unsere neuen Besitzungen in Nordafrika erschien bei U. Hoepli, Mailand: Dib^a italiva von Vinassa de Regny (Frcs. 7.50) , das sich mit dem Leben und der Kultur dieser neuen Ansiedlung befaßt. Das Werk enthält auch eine geographische und geologische Karte sowie 34 Tafeln. — Das von Corrado Ricci geleitete und beim Istituto Italiano üi arts ßrakiobo in Bergamo erscheinende Sammelwerk »Italia artistioa« wurde um folgende neue Bände bereichert: U. Nebbia, DaLrianra (Frcs. 5.—); A. Moschetti, kadova (Frcs. 4.50); P. Pes- cuto, Rergamo (Frcs. 4.50); P. Toesca, Torino (Frcs. 4.50) ; A. Rosst, Terraeina (Frcs. 4.50). — Im obenge nannten Verlag erschien jetzt eine komplette kritische Studie von U. Ojetti über die Ausstellung in Venedig: Da X. Rspo- siriono d'arto a Venoria (Frcs. 12.—) und das 5. Heft über die Ausstellung in Rom: D'arto mondiale a Roma (Frcs. 3.—) von V. Pica. Die Lnnalidoll'Islam von L. Caetani sind bis zum 5. Band gediehen (U. Hoepli, Mailand; Frcs. 40.—). In dem selben Verlag ist jetzt auch der 2. (Schlutz-)Band von V. Villaveccchia: Oirionario di moroilogia e di obi- miea applieata alla eonoseenra dei prodotti eee. (Frcs. 15.—) erschienen, mit dem ein in Handelskreisen sehr günstig aufgenommenes Werk vervollständigt wird. Endlich hat man mit der Herausgabe des Oatalogo dolle 8088 d'arto k di antickitä d' Italia begon nen. Es ist sozusagen der Anfang zu einer Inventur der Kunstreichtümer Italiens. Der erste Band dieses vom Unter richts-Ministerium geförderten Werkes befaßt sich mit den Kunstgegenständen, die die Gemeinde Aosta besitzt. Der Band, Aosta betitelt, wurde von P. Toesca verfaßt und von E. Calzone, Rom (Frcs. 10.40), verlegt. Wenn man bedenkt, daß für jede Gemeinde ein Band erscheinen soll und daß ungefähr achttausend Gemeinden in Betracht kommen, so be greift man, daß die Herausgabe eines solchen Monu mentalwerkes viele Jahre in Anspruch nehmen wird. Die Illustrationen, die den stattlichen 4°«Band zieren, behandeln