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WOm-LlMckr WM -°d ÄT 1R^ SLSlLE^S-m ^LÄ Vch dk P°"tÄ"lK° LlÄ H^-. ' ' Erp°diü°nm ,-lch- zu O-i,iMlp--i,^ Hohenstein-Ernstthal, Oherlnngmitz. Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüua, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg^Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hütteugrund u. s. w. für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Grgarr aller: Gerirerrröe-Verrvaltuirgerr der rrrrrliegenöeir Ortschaften. s——I——s—s^—————ss^s——^WSSS——SSM—« ! ! ! 'N» ^.^MSFVV—!MWM——s— Nr. 199. Mittwoch, den 29. August 1900. 50. Jahrgang Bekanntmachung. SchulhanSbau Gersdorf, Bez. Zw. Zum Erweiternngsbau unserer Centralschule sollen die Tapeziererarbeiten vergeben werden. Angebotsverzeichnisse können im Rathhause, Zimmer Nr. 3, gegen Erstattung der Schreibgebühren entnommen werden und sind bis zum 2S. August 190V daselbst portofrei einzureichen. GerS-orf, Bez. Zw., 24. August 1900. Delling, Architekt. Der Schulvorstand. Chemnitz, Lohstraße 201. Göhler, Vorsitzender. Bekanntmachung. Die Truppenübungen der diesjährigen Corpsmanöver werden vom 1. bis 17. September d. I. auch die hiesigen Fluren berühren. Die Grundstücksbesitzer des hiesigen Ortes werden hiervon mit der Aufforderung in Kenntniß gesetzt, spätestens bis zum SO. August a r. besonders zu schonende Ländereien im Gemeindebezirke, namentlich aber Schonungen durch leicht wahrnehmbare Zeichen — Strohwiepen, Strohseile — kenntlich zu machen; Steinbrüche, Sandgruben, Sümpfe oder sonst gefährliche Stellen aber durch kleine fchwarze Flaggen zu bezeichnen oder mit Einzäunungen zu umgeben. Nichtbeachtung der vorstehende« Anordnung kann unter Umständen sehr ernste Folge« für de« betreffende« Grundstücksbesitzer nach sich ziehen. Gersdorf Bez. Zw., am 7. August 1900. Der Gemeindevorstand. Göhler. Zur Lage auf Korea. * sich befinden. * kommend, in Peking erwartet. Wien, 27. August. Das österreich-ungarische Schiff „Maria Theresia" meldet über die Verwundeten aus Peking: Die Verwundeten und Legationssekretär Rosthorn kommen mit dem ersten Transport nach der Taku-Rhede. Das Detachement unter Seekadett Leschanowsky ist mit dem deutschen Detachement am 18. August in Peking eingerückt. eine Streitmacht zur Wahrung der Ordnung an der Nordgrenze entsende. Zugleich versicherte er, daß der Ausbruch von Unruhen durch örtliche Zwistigkeiten veranlaßt worden und nicht auf eine feindselige Ge- innung gegen die Ausländer zurückzuführen sei. stümmelungszulagen gewährt, und zwar von 18 Mk. monatlich beim Verlust einer Hand, eines Fußes, eines Auges, bei nicht völliger Gebrauchsfähigkeit deS anderen Auges, beim Verlust der Sprache. Die Zu lage wird auch gewährt bei einer dem Verlust gleich, kommenden Störung der Bewegungsfähigkeit einer Hand, eines Armes oder eines Fußes, sowie bei solchen schweren Schäden an wichtigen Körpertheilen, die in ihren Folgen für die Erwerbsfähigkeit einer Verstümmelung gleich zu achten sind. Die Hinter- iliebenen der im Kriege Gefallenen oder an den er- ittenen Verwundungen während des Krieges oder päter Verstorbenen, sowie auch derjenigen Personen, )ie im Laufe des Krieges erkrankt oder beschädigt und infolge dessen vor Ablauf eines JahreS nach dem Friedensschlüsse verstorben sind, erhalten Wittiven- Die chinefischen Wirren. Das Gerücht, daß der Kaiser und die Kaiferin- Wittwe von China mitsammt ihren hohen Würden trägern in die Hände der Verbündeten gefallen seien, scheint den Thatfachen vorausgeeilt zu sein. Fühlunc mit den Fliehenden haben allerdings die Verfolger gewonnen. Wir theilten schon gestern eine Depesche des Befehlshabers der japanischen Truppen mit, in welcher berichtet wurde, das japanische Kavallerie- Regiment, welches nach Mau-san gekommen sei, habe dort erfahren, daß die kaiserliche Familie nach kurzer Rast in diesem Dorfe in westlicher Richtung geflüchtet sei. Nach dieser Meldung soll die Eskorte nur 500 Mann stark sein. Zur Verfolgung ist übrigens auch eine aus Russen, Deutschen und Japanern gebildete, 1000 Mann starke Abtheilung von Peking abgegangen Der Gouverneur von Kiautschou erhielt einen Bericht des Führers der deutschen Seesoldaten, Grafen v. Soden; nach einem Telegramm des Gouverneurs wird in den Aufzeichnungen gefügt: Am 21. Juni wurden die Feindseligkeiten gegen die Gesandtschaft eröffnet und dieselbe am 22- Juni in Folge eines Mißverständnisses geräumt und dieselbe nach der englischen Gesandtschaft verlegt. Kurze Zeit darauf wurde die Gesandtschaft wieder besetzt und die öster reichische und italienische inzwischen abgetrennt. Von da ab unaufhörlich im Gefecht gegen die chinesischen Truppen unter Tungfuhsian und Dunglu. Bom 16. Juli bis 9. August Waffenstillstand. Das Detachement besetzte indessen den Klub. Bis zum 14. August mörderisches Feuer aus nächster Nähe. Am 14. August früh wurde Geschütz- und Gewehrfeuer außerhalb der Stadt hörbar. Die Chinesen verließen am Nachmittag ihre Stellung, als ein indisches Regiment erschien. Das Detachement ging vor und besetzte das Hattaman- thor und erbeutete 8 Kanonen, Fahnen und viele Waffen und Munition. 25 Mann hatten mehr als 1000 Mann gegenübergestanden, von denen über 200 Mann gefallen sind. Die Seefoldaten benahmen sich hervorragend. Sämmtliche Europäer bewundern die Ruhe, die Unerschrockenheit und das gute Schießen. Verwundet wurden: Berger (schwer, linke Kopfseite), Reinhardt (linker Arm), Weißburth (rechtes Gesicht, Gehör verletzt), Ezardts (rechte Hand), Forster (rechte Schulter), Wirts (linkes Bein), Benke (Gesicht, geheilt) König (Gesicht, Schulter, geheilt), Gunter (linker Arm, Hüfte, Lunge), Gronlich (Gesicht, leicht verletzt) Seiffert (Bein und Knie steij), Klauß (linker Ellen bogen, Typhus, in der Besserung). Alle übrigen sind gesund. Zu einem Angriff auf Peking scheinen sich nach glaubwürdigen japanischen Berichten die Chinesen zu rüsten. Ein Telegramm vom 23. berichtet: Die Boxer und chinesischen Truppen, die in Namyen ver- sammelt sind, sind im Begriff, die Alliirten in Peking von der äußeren Stadt aus anzugreifen. Es wird erwartet, daß die vereinte japanische und russische Kavallerie sie am 25. d. Mts. angreifen wird. - Große Schaaren von Boxers sollen auch 5 deutsche Meilen nordöstlich von Iangtsun zusammenströmen. Nunmehr ist in Peking ein Zug zusammengestellt, welcher zusammen mit der Begleitmannschaft die Ver wundeten, die Frauen und Kinder nach Tientsin bringen soll. Die Familie des italienischen Gesandten salvago-Raggi wird sich diesem Zuge anschließen, um sich für ermge Zeit nach Japan zu begeben. Ein Seeoffizier wird die verwundeten italienischen Marine- Aus Jokohama, 27. August, telegraphirt „Reuters Bureau": Nachrichten aus Soeul zufolg theilte der koreanische Minister des Aeußeren dem japanischen Vertreter mit, daß in Uebereinstimmung mit der Anregung des Letzteren die Regierung Koreas l5. Klaffe wird gewährt den Ganzinvaliden, die zu > jedem Militärdienst untauglich geworden sind, sowie den Halbinvaliden, die zum Feld- und Seedienst un tauglich geworden sind. Außerdem werden Ber- Das «ach China eirrgeführte Kriegs material. Eine bei E. S. Mittler u. Sohn in Berlin er schienene kleine Schrift „Die chinesische Armee und Kriegsflotte" enthält die folgende Zusammenstellung über das aus Europa seit 1871 in China eingesührte Kriegsmaterial, soweit sich dies feststellen läßt: Krupp: 5,7—6 cm 455 Stück, 7—9,15 cm 776, 10,5—12 cm 191, 15—17 cm 151, 21—24 cm 71, 26—30,5 cm 5, zusammen 1649 Stück. L. Eng lisches Material, seit 1895 geliefert: Feldgeschütze 173, Festungsgeschütze 71, zusammen 244 Stück. L. Ma- schinen-Gewehre und -Geschütze: 305 Stück, v. Hand- feuerwaffen: Modell 71, Modell 71/84, Karabiner- Modell 71 85970 Stück, Modell 88 24000, Mauser 95 (chilenisches Modell) 21750, Sieben-Lader-Mauser- gewehre und -Karabiner 6250, Mannlicher-Gewehr und -Karabiner 78662, Martini-Henry 10400, Hotchkiß-Gewehre und Karabiner 8550, Winchester 500, Vetterli 10000, Gras 3000, Minis 4000, Werndl 1340, insgesammt 254422 Stück. Die vor stehenden Zahlen geben das, was mindestens geliefert wurde; wahrscheinlich ist es, daß noch mehr cingeführt worden ist. An Geschützen sollen im Norden Chinas 80 Proz. Kruppsches, in Tschili außerdem auch eng lisches, im Süden vorwiegend französisches Material Sächsische«. Hohenstein-Ernstthal, 28. August 1906 AMHev uugtn von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- gegengenommen uno eventl. hondr'rt? bezw. Waisengeld. Es erhalten die Wittwen der Feldwebel 27 Mk., die der Sergeanten und Unter offiziere 21 Mk. und die der Gemeinen 15 Mk. monatlich. Für jedes Kind wird bis zum vollendeten 15. Lebensjahre eine Erziehungsbeihilfe von 10 Mk. 50 Pf. und, wenn das Kind auch mutterlos ist, eine solche von 15 Mk. monatlich gewährt. Eine Beihilfe von 10 Mk. 50 Pf. erhält auch der Hinterbliebene Vater oder Großvater und die Hinterbliebene Mutter oder Großmutter, sofern der Verstorbene der einzige Ernährer war und so lange die Hilfsbedürftigkeit dauert. — Wir halten diese Bezüge für gänzlich un zureichend und eine wesentliche Erhöhung für geboten. Das Deutsche Reich ist nicht so arm, daß die in einem Dienst zu Schaden gekommenen Soldaten der öffentlichen Mildthätigkeit überlassen werden müssen. Ifoldaten nach Tientsin begleiten. In Peking stehen I netzt 5 Compagnien italienischer Marineinfanterie. Am 29. d. Mts werden italienische Truppen unter ' dem Befehl des Obersten Garioni, von Hongkong — Das diesjährige Sommerfest -es Gewerbe- Vereins (Altstadt) wurde gestern Abend in den Lokalitäten des Ältstädter Schützenhauses abgehalten. Zahlreich waren, trotz ungünstigen Wetters, Mitglieder und ihre Angehörigen, sowie geladene Gäste herbei gekommen. Das vorzügliche Konzert der Naumann'schen Kapelle bildete eine würdige Einleitung des Festes, dann ergriff in Vertretung des abwesenden Vereins- Vorsitzenden Herr Fabrikant Louis Dähne das Wort zu einer Begrüßungsansprache. Herr Dähne hieß Mitglieder und Ehrengäste, sowie den anwesenden Vorstand des Neustädter Brudervereins aufs Herz lichste willkommen und lenkte die Aufmerksamkeit be- sonders auf das vom Festausschuß errichtete Zelt. Ueber dem Eingang des Zeltes war zu lesen „Zum Gewerbehaus"; ,m Zelte selbst waren vor allen Dingen die sauber ausgearbeiteten Pläne (!) deS projektirten Gewerbehauses zu sehen, dessen Errichtung vom Ge werbeverein angestrebt wird. Wer Durst hatte, konnte sich hier durch ein gutes GlaS Wein stärken; der Reinertrag deS Weinschankes wird dem Gewerbehaus- fondS zugeführt. DaS geschmackvoll dekorirtc Zelt hatte sich deS lebhaftesten Besuches, besonders auch Seitens des weiblichen Theiles der Festbesucher, zu erfreuen. Die übliche Blumen-Vertheilung während Die deutsche« Truppen iu Peking. Jetzt wehen auch die deutschen Fahnen in Peking. An der Befreiung der Gesandten konnten sich die geringen deutschen Seestreitkräfte zwar nickt betheiligen; sie mußten sich darauf beschränken, den größeren Truppenkörpern der übrigen Mächte zu folgen. Der an der Erstürmung der Takuforts hervorragend be- theiligt gewesene Kapitän zur See Pohl, Kommandant der „Hansa", rückte am 9. August mit 4 Offizieren und 107 Manu von Tientsin ab, während Kapitän- lcutnant Hecht, erster Offizier der „Hertha", am Tage darauf mit 2 Offizieren und 150 Marinemann schaften folgte. Starke Regengüsse hielten den Vor marsch beider Detachements auf, so daß Kapitän zur See Pohl erst nach neuntägigem Marsch am 18. August in Peking, das am 14./15. August von den übrigen Truppen genommen war, eintreffen konnte. Kapitänleutnant Hecht langte mit dem Proviant, Wasser und Troß zwei Tage später, am 20., vor Peking an. Inzwischen wird aber auch Generalmajor von Höpfner mit seiner 2532 Mann starken Truppe Marineinfanterie dort angekommen sein. Die unter seinem Befehl stehenden beiden Seebataillone waren am 16. in Taku ausgeschifft und trotz der großen Schwierigkeiten, welche die Beschaffung von Pferden und Kulis verursachten, hatte der Vormarsch auf Peking am folgenden Tage begonnen. Jetzt hält auch eine beträchtliche deutsche Truppenmacht die Stadt besetzt. Dem vordriage« der Russe« in der Mandschurei setzen die Chinesen anscheinend keinen nachhaltigen Widerstand mehr entgegen. Nach einem Telegramm des Generals Grodekow aus Charbo- rowsk ist oie chinesische Bevölkerung längs des Sun- gariflusses zwischen Charbin und Bajantu zu ihren Feldarbeiten zurückgekehrt und yat bei der russischen Ver- waltung angefragt, ob sie Dschunken mit Getreide und Waaren wieder flußaufwärts und flußabwärts befördern dürfe. Es wurde ihr geantworret, daß Dschunken ungehindert verkehren könnten, falls sie keine Waffen führen. In Saubin herrscht seit der Einnahme der Stadt durch die Russen vollkommene Ruhe. Handel und Verkehr unter den Chinesen ist neuerdings wieder eröffnet. — General Orlow meldet: Russische Truppen sind am 20. August in Menduche eingerückt. — General Grodekow berichtet unter dem 24. d. M. an den Kriegsminister: Die Kavallerie des Generals Rennenkampf nahm Kammi und Chatschshan ein, die Infanterie verließ Mergen, wn eine Garnison zurück- gelassen und wohin Artillerie gebracht wird. Die Ueberfuhr über den Nonnifluß war von Chinesen be- setzt. Des Nachts erschien bei Rennenkampf ein Parlamentär mit dem Vorschlag, die Operationen i einzustellen. Rennenlampf antwortete, er könne die ' Operationen nicht emstellen. I Dir Vr«st»«svrrhStt«issr -er «ach China gehende« Mannschafte«. Für die Pensionsverhältnisse der nach China gehenden Mannschaften ist der Grad der Invalidität und die Charge maßgebend, und zwar werden fünf Klassen unterschieden. ES beträgt die Pension: 1. Klasse: Für Feldwebel 42 Mk., für Sergeanten 36 Mk., für Unteroffiziere 33 Mk., für Gemeine 30 Mk. 2. Klasse: Für Feldwebel 83 Mk., für Sergeanten 27 Mk., für Unteroffiziere 24 Mk., für Gemeine 21 Mk. 3. Klasse: Für Feldwebel 27 Mk., für Sergeanten 21 Mk., für Unteroffiziere 18 Mk., für Gemeine 15 Mk. 4. Klasse: Für Feldwebel 21 Mk., für Sergeanten 15 Mk., für Unteroffiziere 12 Mk., für Gemeine 9 Mk. 5. Klasse: Für Feld- webel 15 Mk., für Sergeanten 12 Mk., für Unter offiziere 9 Mk., für Gemeine 6 Mk. monatlich. Die Pension 1. Klasse wird gewährt den Ganzinvaliden, die gänzlich erwerbsunfähig geworden sind und ohne fremde Wartung und Pflege nicht bestehen können. Die Pension 2. Klasse wird gewährt den Ganz invaliden, die gänzlich erwerbsunfähig geworden sind, aber ohne fremde Pflege und Wartung bestehen können. Die Pension 3. Klasse wird gewährt den Ganz invaliden, die größtentheilS erwerbsunfähig sind. Die Pension 4. Klasse wird gewährt den Ganzinvaliden, < die theilweise erwerbsunfähig sind. Die Pension >