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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190008282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000828
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-28
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.08.1900
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BermtschteS. * Die reichste «ladt t« Deutschland st nach den Besitz-Einschätzungen vom Jahre 1898 nicht Berlin, die Hauptstadt des Reiche-, sondern Frankfurt a. M. Dann folgen Essen und Charlottenburg, und als vierte Stadt Berlin. Hieran schließen sich al- die reichsten Städte Wiesbaden, Aachen und Bonn. , , dorf brannten Wohnhäuser nieder, aber die Bewohner I Ein Triumph der deutsche« Industrie kamen mit dem Schrecken davon. In Windischleubas auf der Pariser Weltausstellung. Nachdem etwa für d-ese mit- und Die pesche eingetroffen, wonach der von der Schweiz mit Deutschland abgeschlossene neue Postvertrag von deutscher wird eine Neuer Po st vertrag. Aus Bern meldet, vom Staatssecretär von Podbielski ist ge De. traf ein kalter Schlag das Wohnhaus. Er zertrümmerte das Dach, ging durch das ganze Gebäude und fuhr in der Wohnstube durch den Ofen in die Erde, ohne Jemand zu verletzen. Bei Rodameuschel richtete eine Windhose großen Schaden an. Häuser Siemens u. Halske, Berlin, Wien, Petersburg, einschließlich der persönlichen Auszeichnungen 12 Grand Prix, 11 goldene, 21 silberne und 7 broncene Me daillen davongetragen. Es sind also nicht weniger als 51 Preise der Firma Siemens u. Halske zugefallen. Dieser Erfolg steht beispiellos da, denn keine andere Firma der Welt hat auf der Pariser Ausstellung einen ähnlichen Erfolg erzielt. zu Friedensübungen einberufenen Mannschaften sich in den Grenzen des Etatsansakes halten wird. Man wird auch ldamit rechnen skönnen, daß im Rcichshaushaltsetats für ortiahren, das Wasser aus einer verseuchten Quelle zuverwenden. Marseille, 27. August. 2500 Fuhrleute Aitslader beschlossen in den Ausstand zu treten. Tagesgeschichte. Deutsche« Keich. Der amtliche „Reichsanzeiger" bringt folgendes Communiquä: In einem Theil der Presse tritt immer mehr unverhüllt das Bestreben hervor, den nach Lhina gegangenen deutschen Oberbefehlshaber über die Truppen der verbündeten Großmächte durch An- griffe vom Standpunkt der parlamentarischen Fraktions- wlitik zu verunglimpfen. Den Generalfeldmarschall Srafen v. Waldersee begleiten auf seiner Fahrt nach Ostasien neben der ehrenvollen Anerkennung der seiner Wahl zum Oberbefehlshaber beigetretenen ausländischen Staaten das unerschütterliche Vertrauen Sr. Majestät des Kaisers und die Segenswünsche der Nation, die in dem zur Erfüllung einer hohen Aufgabe ausziehen den Feldherrn den Schildhalter ihrer Ehre in fernen überseeischen Ländern erblickt. Schon die Rücksicht auf diese einzigartige Stellung, wie sie bisher niemals einem deutschen Heerführer zu Theil ward, sollte hin reichen, um ihren Träger gegen parteipolitische Be- ehdung zu schützen. Es kommt hinzu, daß Graf Waldersee nicht in der Lage ist, sich der Angriffe von Gegnern zu erwehren, die dem fern von der Heimath Weilenden jetzt in den Rücken fallen. Deshalb muß an dieser Stelle mit Entschiedenheit dagegen Ver wahrung eingelegt werden im Namen der Tausende von deutschen Eltern, veren Söhne draußen vor dem Feinde stehen, wie im Namen dieser unserer braven Truppen, die, getreu ihrem Eid, mit Gott für Kaiser und Reich den von den Vätern überkommenen Ruhm der deutschen Waffen erhalten und erneuern werden. — Die „Nordd. Allg. Ztg." polemisirt aus demselben Anlaß gegen die „Freisinnige Zeitung" wegen deren Anfeindung Waldersee's und sagt: Wir bezweifeln nicht, daß unser auswärtiges Amt die Verantwortung, an der Herbeiführung dieses für Deutschlands Welt stellung ehrenvollen Vertrauensvotums vorbereitend und abschließend mitgewirkt zu haben, gern über nimmt, und können alle gegentheiligen Behauptungen nur als Anzeichen der gänzlichen Ahnungslosigkeit ihrer Urheber auffassen. Ebenso verunglückt, wie die obervormundschaftlichen Bemühungen um die deutsche Politik, sind die in der „Freis. Ztg." an einem Artikel der „Köln. Ztg." versuchten Deutungskiinste; sie können mit der einfachen Feststellung abgefertigt werden, daß sich ohne Verletzung eines Redaktionsgeheimnisses er klären läßt, der betr. Artikel mit dem Grafen Walder see und dessen „Programm" in keinerlei Verbmdung steht. Durch Unterstellung eines falschen Zusammen hanges gelangt hier die „Freis. Ztg." dahin, einem Feldherrn von dem Rufe und den Erfahrungen des Grafen Waldersee Mangel an militärischer Voraus sicht anzudichten. Dies muß in allen sachverständigen Kreisen den Eindruck dünkelhafter Ueberhebung Hervor rufen; ernster, weil für die Beurtheilung unseres Nationalgefühls besonders im Auslande ehrenrührig, erscheinen aber die Anwürfe, die aus dem Hinterhalt einer kleinlichen, selbst die eigene Fraktion von Wahl zu Wahl dezimirenden Parteipolitik gegen einen deutschen Heerführer in dem Augenblicke gerichtet werden, wo er, geleitet von den Segenswünschen aller Patrioten, die Heimath verlassen hat, um im fernen asiatischen Osten für die Ehre und das Ansehen des Vaterlandes einzustehen. Gegen derartige Ausfälle dem aus unserer Mitte geschiedenen Feldherrn den Rücken zu decken, ist eine Pflicht des politischen Anstandes wie der nationalen Selbstachtung. Eine Besteuerung der Waarenhäuser wird auch in Baden vorbereitet. Es sollen von den Handels kammern die Detailgeschäste, die sich selbst als Waaren häuser bezeichnen, und alle diejenigen Geschäfte mit bedeutendem Umsatz namhaft gemacht werden, die nach dem preußischen Waarenhaussteuergesetz der preußischen Waarenhaussteuer deshalb unterliegen würden, weil sie Kleinhandel mit mehr als einer der m jenem „damit" — wie er sich einmal aussprach — „die Gondeliere sich bei der großen Wärme nicht zu sehr anstrengen müssen." — Die Bevölkerungszahl von Dresden, ein schließlich Albertstadt, wird für 1. August auf 488500 geschätzt. ist eingeleitet worden. ! Wie«, 24. Aug. Die Neue Freie Presse meldet, . daß die bulgarische Regierung anordnete, die Festungs werke von Widdin, Sistowa und Nicopolis in Per- i theidigungszustand zu setzen. Diese Festungen sind stark ' verfallen und hätten nach dem Berliner Vertrag von! 1878 überhaupt geschleift werden sollen. Brüssel, 26. August. Die Polizei entdeckte heute in der Gegend der Rue Bethiard an den Häusern an geschlagene Plakate, in denen die Anarchie verherrlicht wird. Eine entsprechende Untersuchung ist eingeleitet. Haag, 23. August. Hier treffen nunmehr die einzelnen Ratifikationen der Staaten zu den Beschlüssen der internationalen Friedenskonferenz ein. Sobald diese von neun Mächten angelangt sein werden, soll die Ein setzung des Centralbureaus erfolgen, und dann wird es an den Regierungen liegen, die Mitglieder des perma nenten Schiedsgerichtshofes zu ernennen. Man glaubt, daß die Konstituirung noch vor Ablauf des Jahres er folgen werde. Glasgow, 26. August. Auf der Station Airderston-Croß fuhr gestern ein Personenzug in einen zweiten auf der Station stehenden Personenzug von rückwärts hinein. Vier Wagen des auf der Station stehenden Zuges wurden völlig zertrümmert und 24 Personen schwer verletzt. Kopenhagen, 25. Aug. Der Generalgouverneur von Island sandte der dänischen Regierung die Boje, die Ende Juli in der Nähe von Island gefunden worden ist. Sie stammt wahrscheinlich von Andrees Polarexpedition her; die Boje, die in einem versiegelten Kasten angekom men ist, wurde heute dem Ministerium des Auswärtigen übergeben, das sie baldigst der schwedischen Regierung zur Untersuchung zustellen wird. Kopenhagen, 25. Aug. Die in der Nähe von Island gefundene Boje trägt die Inschrift: „Hmckrses ?olar6xpoäition 1896, Tumors 8". Sie trieb am 28. Juli in Grindavik ans Land. Ein Isländer aus der Gegend von Grindavik fand die Boje. Der Minister des Aeußern stellte sie am Nachmittag dem schwedischen Geschäftsträger zu. Paris, 27. Aug. Dem Matin zufolge ist hier in letzter Zeit die Zahl der Fälle von Typhus in beun ruhigender Weise gewachsen. Das betreffende Blatt ver öffentlicht eine Unterredung mit dem Director des Gemeinde-Laboratoriums Girard, in welcher dieser in sehr scharser Weise die Ingenieure der städtischen Wasser leitung für die Verbreitung der Epidemie verantwortlich macht, weil dieselben dem Rathe der Aerzte zum Trotze Nachtrag. Spandau, 25. August. Durch eine Granat- explosion im Königlichen Feuerwerkslaboratorium sind hier heute Vormittag zwei Arbeiter getödtet, zwei andere schwer verletzt worden. Auch bedeutender Materialschaden ist entstanden. Der Betrieb ist nicht gestört. Halle, 25. August. In Naundorf im Herzog- thum Anhalt reinigten Artilleristen, die dort in Ein quartierung lagen, ihre Kanonen. Plötzlich ging ein Schuß los und zerschmetterte einem zusehenden Knaben vollständig den Kopf. Mehrere andere umstehende Kinder wurden ebenfalls verletzt. Die Untersuchung Zunft derselben umfaßt 5000 Mitglieder. Petersburg, 26. August. Der Kaiser empfing im Peterhof-Palais am 25. August den Gesandten der Südafrikanischen Republik vr. LeydS in Audienz. An »emselben Tage wurde der außerordentliche Gesandte des Königs von Serbien, General Mischkewitsch, und )er Verweser der serbischen Gesandtschaft, Oberst Christitsch, empfangen. Sofia, 26. August. Gegenüber einer Meldung, daß die bulgarische Regierung Voibereitungen getroffen habe, um die Donaufestungen Widdin, Sistowo und Nicopolis in Vertheidigungszustand zu setzen, erklärt die „Agence Bulgare", daß die Wache an der rumä nischen Grenze verstärkt worden sei, wie dies auch von rumänischer Seite geschehen sei. Konstantinopel, 26. August. Auf dem in Clazomene einaelaufenen Sch sie „Niger" ist ein zweiter Pestfall festgestellt worden. Der Kranke, welcher dem Schiffspersonal angehört, wurde ins Lazareih gebracht. Transvaal. London, 27. August. Den Blättern zufolge er ließ Lord Roberts eine Proklamation, welche anordnet, daß jeder Eigenthümer von Grundstücken, auf welchen sich Minenanlagen befinden und die von Engländern besetzt sind, möge er anwesend oder abwesend sein, verpflichtet ist, die der Regierung von Transvaal schuldigen Abgaben an die von Roberts eingesetzten Beamten zu leisten. London, 27. August. „Mmnmq Post" meldet ans Belfast: Lord Robens recog ivszirte die Stellung der Buren, welche sehista rk »st. der Kaiserin-Wittwe telegraphisch den Befehl erhalten, 300,000 Taels für den Unterhalt der Truppen zu zahlen. London, 26. August. Das „Reutersche Bureau" meldet aus Peking vom 19. d. M.: Heute wurde eine Rekognoscirung vorgenommen. Es wird berichtet, daß bewaffnete Chinesen im Süden und Westen Plünderungen vornahmen. Bengalische Lanzenreiter entdeckten in Hansi, einer 4 Meilen südwestlich gelegenen Ortschaft, eine gut verschanzte Streitmacht. Man glaubt, daß dieselbe von den besten chinesischen Führern befehligt wird. Loudon, 27. Aug. „Daily Expreß" meldet aus Shanghai: Aus Peking wird berichtet: Die Ver bündeten glauben, daß die Boxer, die zahlreich aus dem Süden heranziehen, die Stadt angreifen werden. Eine Mine, die unter der katholischem Kathedrale in Peking, in der sich 2500 chinesische Christen befanden, eingelegt war, wurde zur Explosion gebracht, wobei 1000 Christen getödtet wurden. Gesetz unterschiederen Waarengruppen betreiben. Eine bestimmte Mindestgrenze des Umsatzes ist s" 's Erhebungen nicht vorgeschrieben worden. Seite genehmigt worden ist. Nach einer Depesche des österreichischen Handelsminisiers ist auch der Postvert-ag der Schweiz mit Oesterreich genehmigt worden. Wie schon mitgetheilt, dürfen danach auch im Verkehr mit der Schweiz Briefe ein Meistgewicht von 20 Gramm statt bisher 15 Gramm haben. Ebenso wie bei der Position des Reichszuschusses zur Jnvaliditäts- und Altersversicherung hat sich auch bei derjenigen der Unterstützung von Familien der zu Fr-e- densübungen einberufenen Mannschaften im Jahre 1899 eine starke Ueberschreitung des Etatsansatzes nothwendig gemacht. Da die Ueberschreitung die Summe von 160,000 M. ausmacht, so sind im Jahre 1839 an solchen Unterstützungen, die bekanntlich vom Reiche den Lieferungsverbänden der einzelnen Bundesstaaten erstattet werden, 1,510,000 M. gezahlt worden. Die Ausgaben für diese Unterstützungen haben sich in den letzten Jahren theils wegen Zunahme der zu dm Hebungen eingezogenen Mannschaften, theils wegen Erweiterung über die Unter stützung fordernden Kreise erhöht. So wurden 1896/91 noch 326,452 Mark und 1897/98 1,392,564 Mark dafür vom Reiche erstattet. Im Jahre 1898 war dann eine beträchtliche Steigerung zu bemerken, da damals 1,530,506 M. verausgabt wurden. Auf dieser Höhe hat sich im Jahre 1899 die wirkliche Ausgabe nahezu gehalten. Da infolge der 1898 zu beobachten gewesenen Steigerung der Etatsansatz für 1900 gegen 1899 um 180,000 M. erhöht und auf 1,530,000 M. normirt wurde, so ist anzunehmen, daß die wirkliche Ausgabe des laufenden Jahres für Unterstützungen von Familien der jetzt die offizielle Liste der.Auszeichnungen auf der Pariser Ausstellung erschienen ist, stellt es sich heraus, daß der Erfolg, den die Firma Siemens u. Halske erzielt hat, weit größer ist, als anfänglich berichtet wurde. In der deutschen Abtheilung hat die Firma außer 6 Grand Prix, 1 goldenen, 1 silbernen und 1 broncenen Medaille noch an persönlichen Aus- Zeichnungen für ihre Beamten 2 Grand Prix, 4 goldene, 11 silberne und 3 broncene Medaillen er- halten, so daß sie insgesammt an Preisen 8 Grand Prix, 5 goldene, 12 silberne und 4 broncene Medaillen oder zusammen 29 Preise davongetragen hat. In der österreichischen Abtheilung sind auf das Wiener Haus Siemens u. Halske 2 Grand Prix, 1 goldene und und 1 silberne Medaille, in der russischen Abtheilung auf das Petersburger Haus 2 Grand Prix, und an persönlichen Auszeichnungen auf die Wiener Firma 10 Preise, auf die Petersburger 6 entfallen. Jns- gesammt haben die drei miteinander verbundenen Shi««». Berli«, 27. Aug. Der Kaiser hat nachstehendes Telegramm an den 2. Admiral de- Kreuzergeschwaders zur Weiterbeförderung nach Peking gerichtet: An Leutnant Graf v. Soden, Peking Ich spreche Ihnen und Ihren Mannschaften Meine herzlichsten Glückwünsche aus, sowie denjenigen der Armee und Marine, zu dem guten Erfolg Ihrer heldenhaften Ausdauer. Jh7e deutsche Treue und Tapferkeit gereicht^Jhnen zur höchsten Ehre. Ich verleihe Ihnen gleichzeitig den Rothen Adler-Ordcn 4. Klasse mit Schwertern und erwarte Vorschläge zur Decorirung Ihrer Mannschaft. Brüssel, 25. August. Das Organisations- komitä des belgischen Freiwilligenkorps für China be schloß die Auflö ung des Korps. Die der Armee an gehörigen Soldaten treten unverzüglich in ihre Re gimenter zurück. London, 27. August. Die „Times" melden aus Shanghai vom 25. d. MtS.: Li-hung-tschang er- hielt von dem japanischen Minister des Auswärtigen ein Telegramm, worin es heißt, Unterhandlungen seien unmöglich, so lange nicht China Bevollmächtigte er nenn^ die von den Mächten gut geheißen werden. Der Minister bezeichnet dann als genehm die Vize könige von Nanking und Wutschou als Beisitzer Li-Hung°tschangs und macht schließlich auf die Noth wendigkeit aufmerksam, daß China sein Bedauern aus spreche und formell fein Unrecht eingestehe und frei willig vollen Schadenersatz anbiete. Schließlich, wenn diese Rathschläge befolgt würden, sei Japan bereit, jede Unterstützung zu gewähren. Petersburg, 27. Aug. Am 2. September geht aus Kiew eine aus 1800 Mann Infanterie und 300 Artilleristen bestehende Schutzwache mit 24 Geschützen nach Port Arthur ab. Die Truppen sind zum Schutz der von Chardin nach Port Arthur führenden Bahnlinie bestimmt. London, 27. Aug. Nach einem Telegramm des Daily Telegraph aus Tientsin vom 24 d. M. ist eine aus Russen, Deutschen und Japanern gebildete Abtheilung von 1000 Mann von Peking aus vorgegangen. Man glaubt, sie sollen die Kaiserin-Wittwe verfolgen. Aus Hongkong erfährt dasselbe Blatt von vorgestern: Der Gouverneur der Provinz Kwangtung habe ebenso wie die anderen Gouverneure der Provinzen heute von — Der heutigen Gesammtauflage ist ein Prospekt des Specialiste« Th. Kouetzkh i« Stein-Sücktngm (Schweiz) beigelegt. Wir machen unsere geschätzten Leser ganz besonders darauf aufmerksam. der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz von zuständiger Seite mitgetheilt worden ist, wird am 5. Sep tember d. I. in Marburg (Lahn) eine von der Reichs- bankstelle in Cassel und am 17. September V. I in Säckingen eine von der Reichsbankstelle in Freiburg i Br. abhängige Reichsbanknebenstelle mit Kaffeneinrichtung und beschränktem Giroverkehr eröffnet werden. Wechsel auf Marburg, welche nach dem 5. September, sowie auf Säckingen, welche nach dem 17. September fällig werden, werden von jetzt ab von den Bankanstalten angekauft. — Meera«e, 23. August. I. Große Gartenbau- Ausstellung. Die umfangreichsten Vorkehrungen werden bereits getroffen, um diese in großartigem Style ge plante Veranstaltung zu einer vollkommenen aus- i zuarbeiten. Nach den zahlreichen Anmeldungen hiesiger und auswärtiger Aussteller zu urtheilen, wird die Ausstellung reich beschickt und die geräumigen Lokalitäten von Härtels Hotel werden einen einzigen gewaltigen Blumengarten darstellen, wie er reichhaltiger an Pracht und Seltenheit hier wohl noch nie dem Auge geboten worden ist. Nicht nur die Garten- und Saalräume werden Ausstellungszwecken dienlich gemacht, sondern auch die ausgedehnte Radfahrhalle ist dazu ausersehen, Arrangements künstlerischster Art auf gärtnerischem Gebiete zu veranschaulichen. Das Pro tektorat der Gartenbau-Ausstellung hat Herr Bürger meister Wirthgen gütigst übernommen und das Ehrencomite wird bestehen aus den Herren Com- , merzienrath Emil Straff, Commerzienrath Moritz i Ostwalt, Stadtrath Louis Oehmig, Stadtrath Emil Berthold, Dr. E. Scheitz, William Schmieder, Gustav Wagner, Alfred Brumm, sowie aus den Herren Bruno Jehn und Dr. Pondorf aus Gößnitz. Auch das Preisrichteramt ist bereits einigen hiesigen und auswärtigen Herren übertragen worden. Zum < Ankauf von Prämnrungsmedaillen wurde seitens der ' städtischen Collegien eine Summe von 150 Mk. ge stiftet, weitere diesbezügl. Stiftungen stehen noch in Aussicht. Die feierliche Eröffnung der Gartenbau ausstellung im Beisein des Ehren-Comitäs, der Herren Vertreter der Stadt, sowie sonstiger geladener Ehren gäste wird Freitag, den 7. September, Vormittags 11 Uhr im großen Saale von Härtel's Hotel erfolgen. Für die ganze Dauer der Ausstellung ist die gesammte städtische Kapelle engagirt und wird für den unter haltenden Theil in bester Weise Sorge tragen. — Werda«, 27. August. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Sonnabend in der hiesigen Bismarckstraße, der für den 7 jährigen Sohn des Geschirrführers R. in Fraureuth sehr oerhängniß voll wurde. Derselbe wollte vom schwer beladenen Wagen seines Vaters springen, wobei er unter den Wagen gerieth und überfahren wurde. Der Knabe erlitt hierdurch einen Oberschenkelbruch resp. Zer splitterung eines Beines. Im hiesigen Krankenhause wurde dem Verunglückten die erste Hilfe zu Theil, worauf mittelst Geschirres der Transport nach Frau- reuth erfolgte. —Leipzig, 25. August. Die sächsisch-thüringischen Industrie- und Kohleneinkaussvereine haben die Gründung eines gemeinsamen Verbandes beschlossen. Derselbe soll sämmtliche Kohleneinkaussvereine Sachsen- ThüringenS umfassen und gegen die Preissteigerungen von Kohlenwerken gemeinsam vorgehen. — Geyer, 26 Aug. In dem zwischen Geyer und Annaberg gelegenen Herrmannsdo f brach in der Karl Waltherschen Wirtschaft im Oberdorfe vergangenen Freitag Abends Feuer aus. Die Flammen griffen mit solcher Schnelligkeit um sich, daß die in dem Hinterstüb chen wohnende Schwester des Gutsbesitzers, Frau Einenkel, welche noch Etwas retten wollte, im Feuer den Tod fand. Ihr Mann, welcher ebenfalls in der schon brennenden Kammer war, rettete sich durchs Fenster und wollte sich am Blitzableiter hinab gleiten lassen, blieb aber hängen und erlitt erhebliche Brandwunden. Auch eine Frau wurde durch das Feuer verletzt. Beide Verwundete haben vorläufig ein Unterkommen im hiesigen Krankenhaus gefunden. — Beim Grenadiertage in Dresden wurde in einem kleinen Kreise von Kriegsveteranen auch folgende Erinnerung erzählt, welche das Charakterbild König Alberts hell beleuchtet. Es war in der Schlacht von Sedan, als der Kommandeur eines sächsischen Regi ments, welchem die Führung einer Division übertragen worden war, sich erbot, mit seinen Truppen einen vom Feinde besetzten Steinbruch im Sturme anzugreifen. Der königliche Feldherr aber wehrte mit ernster Miene ab. „Lassen Sie," sagte er, „es hat Menschenleben genug gekostet. Wozu haben wir denn Artillerie?" Nahestehende Soldaten hörten diesen Ausspruch ihres Führers und haben ihn seit jenen ernsten Stunden bis auf diese Tage bewahrt. Ein weiterer humaner Zug unseres Landesvaters ist cs auch, daß er sich bei seinen Gondelfahrten auf der Elbe nicht in einem der großen Prachtkähne herausrudern läßt, sondern nur einen bescheidenen Kahn benutzt, der stromaufwärts von einem kleinen Schraubendampfcr bugsirt wird, — Ein furchtbares Unwetter tobte, nach Meldungen der Berliner Morgenblätter aus Al1-«b«rg, in der Nacht zum Sonnabend in dem ganzen Herzogthum Sachsen- Altenburg und noch weiter in Thüringen. Bäume wur- den entwurzelt, Dächer abgedeckt. Die großen Kohlen- werke „Union" bei Kriebitzsch traf ein Blitzschlag, der sie zerstört zu haben scheint. Aus zahlreichen Ortschaften kommt die Nachricht von schweren Schadenfeuern in Folge des Gewitters; über Radcmauschel und Breitingen ging eine furchtbare Windhose nieder. Der angerichtete Scha den ist bedeutend. — Auch über Leipzig und Um gegend ist ein schweres Unwetter mit Hagelschlag nieder gegangen, welches großen Schaden an Gebäuden angerichtet hat. Auf dem Lande ist der größte Theil der Feldfrüchte vernichtet. — Alttuburg, 25. August. Bei dem gestrigen Unwetter fuhr ein Blitzstrahl in das Gehöft des Gutsbesitzers Hannß in Gorma und äscherte in kurzer Zeit die erst vor fünf Jahren nach einer FeuerSbruns ueu aufgebaute Scheune ein. Eben hatte man das letzte Fuder Hafer aus die Tenne gebracht, da zündete , ... . . der Blitz und das Feuer zehrte alle Erntevorräthel 1901 die b-tr-ffende Position m der ungefähr gleichen fammt dem Gebäude auf. In Nobitz und Walters-'Höhe wie für 1900 erscheinen wird. TeleAramme vom M-lff'fchr« K«rea« Tokio, 27. April. Der Befehlshaber der japani schen Truppen in Peking telegraphirt unterm 18. d. Mts.: Die Stadt ist jetzt vollständig vom Feind ge säubert. Das japanische Kavallerie-Regiment, welches nach Marsan gesandt wurde, berichtet, "daß die kaiser- iche Familie, welche Peking am 14. d. Mts. ver- assen hat, nach einer kurzen Rast in diesem Dorfe n westlicher Richtung weitergezogen wäre. Dieselbe befand sich unter Eskorte von General Ma, dessen Truppen blos etwas über 500 Mann Kavallerie zählen, mit 20 Wagen. Eine andere Depesche vom 23. ds. Mts. berichtet: Die Boxers und chinesischen Truppen, welche in Nam-yei sich gesammelt haben, wären im Begriff, die Alliirten in Peking von der äußeren Stadt aus aazugreifen. Es wird erwartet, daß die vereinigte russische und japanische Kavallerie sie am 25. d. Mts. an greifen wird. Ferner wird gemeldet, daß der Feind in Stärke von 9000 Mann Infanterie mit 15 Ka nonen von der Provinz Shantung in nördlicher Richtung vorrückte, um die Alliirten in der Haupt- tadt anzugreifen. Petersburg, 26. August. Der „Regierung-- bote" theilt ein Telegramm des Generals Lenewitsch aus Taku vom 23. August mit, welches besagt: Am 16. August befreiten die vereinigten russischen und französischen Truppen die französischen Missionare und ihr seit zwei Monaten von den Boxers belagertes Kloster. Dann wurden die Boxers von den russischen und französischen Truppen aus der kaiserlichen Stadt gedrängt, das west liche Thor von den Russen und Franzosen eingenommen und auf demselben die russische und französische Fahne gehißt. Auf der anderen Seite des kaiserlichen Palastes wurden Wachtposten anderer Nationen aufgestellt, welche sich zu den Thoren durchkämpfen mußten. Die Kaiserin und der ganze Hof, sowie die Regierung flohen nach der Provinz Schensi, ebenso der Kaiser und der Thronfolger. Die Russen hatten 5 Verwundete, die Franzosen 5 Todte und 25 Verwundete. Seit diesem Tage giebt es in Pe king keine Boxers mehr. Portsttid, 26. August. (Meldung des „Reuter- schen Bureaus ) Die „Sachsen" ist heute Mittag hier . angekommen. Der deutsche Consul begab sich an Bord ' des Dampfers und händigte dem Feldmarschall Grafen Waldersee Instructionen seiner Regierung aus. Der Feldmarschall ging 'an Land und machte dem deutschen Consulate einen Besuch. Dann begab sich Graf Walder« i fee wieder an Bord der „Sachsen", welche hierauf die Fahrt fortsetzte.
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