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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190008197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000819
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-19
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.08.1900
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einen Giftstoff hervorgerufene Nervenlähmung vor liegen dürfte. — Nach langen Verhandlungen und nach Ueber Windung großer Hindernisse wurde am 6. d. M. in Leutersdorf mit den ersten Tiefbohrungen auf Kohle auf den Schnitter'schen Feldgrundstücken begonnen. meindebehörde dagegen erhoben. Herr Bangwitz- Zittau, welcher namens des Vereinsbezirks Löbau, der )en Antrag auf Erörterung der Angelegenheit einge bracht hatte, sprach, meinte, die Stellung des Direc- ungen gewährt. Den aktuellsten Theil der Berathungen des Ge meindetages bildete die Besprechung der Frage der Anstellung von Militäranwärtern im Gemeindedienste. Hierzu referierte Polizeiinspector Mühlner-Leipzig. Bekanntlich sei durch eine Ministerialordnung vom 30. October v. I. auf Grund reichsgesetzlicher Be timmungen verfügt worden, daß die Hälfte der vacanten Stellen im Dienste mit Militäranwärtern zu besetzen nd, soweit die Gemeinden mehr als 3000 Einwohner ählen. Angesichts der Thatsache, daß die Verordnung uf Reichsgesetz beruhe, sei jeder Schritt dagegen aus- ichtslos. Deshalb habe sich auch keine einzige Ge- andere Auge in Mitleidenschaft gezogen wurde und die arme Frau völlig erblindete. Der Arzt hofft, daß das Augenlicht mit der Zeit wiederkehrt, da eine durch Versandtziffern auf den sächsischen Staatsbahnen sämmtlicher übrigen Kohlenreviere in ähnlicher Weise ordnung beklagt, dem Directorium des Vereins em pfiehlt, auf der Hut zu sein, und es ermächtigt, gegen alle Bestrebungen zu Verschärfung der Verordnung mit vollem Nachdruck Front zu machen. Nach langer Debatte zog Herr Bangwitz seinen Antrag zurück in der Erwartung, daß das Directorium des Vereins auf der Hut sein und im gegebenen Falle geeignete Maßregeln ergreifen wird. Mit dieser Erklärung endete die Besprechung der Frage. — Oelsuitz i. B. Bei der Krankenpflege schwer verunglückr ist hier vor Kurzem die Arbeitersehefrau G., Mutter von fünf noch nicht schulpflichtigen Kindern. Eins von ihnen war heftig erkrankt und hat im Fieberzustande nach der über das Krankenbett gebeugten Mutter geschlagen nud ihr mit dem Fingernagel das eine Auge verletzt. Da es sofort in bedenklicher Weise anschwoll, so wandte sich die Frau an einen Arzt, der indessen nicht zu verhindern vermochte, daß auch das Zittau. Schloß Pillnitz, 16. August 1900. Ich habe Kich über den freundlichen Gruß der alten Kommunal« Gardisten wahrhaft gefreut und danke herzlichst dafür. Albert." — Eisenberg-Moritzburg, 10. August. Daß ein Pferd seinen Herrn stehen oder liegen läßt und auf- und davon geht, ist wohl öfter vorgekommen, neu aber ist jedenfalls, daß ein Pferd von seinem Eigenthümer „in Gedanken" stehen gelassen wird. vaS bemitleidenswerthe Thier, ein Rothschimmel- Wallach, ist auf dem letzten hier abgehaltenen Roß markt „vergessen" worden und wartet, wie der Gemeindevorstand von Eisenberg-Moritzburg meldet, noch heute auf seinen Herrn und Gebieter. Meldet ich dieser nicht bis zum 24. ds. MtS., so wird der Herren- und heimathlose Rothschimmel öffentlich versteigert. gehoben, in erster Linie die der böhmischen Braun kohlen, der Steinkohlen aus Schlesien, Westfalen, Braunkohlen aus Sachsen und Preußen, und ist nicht zu verstehen, wie man hierbei von einem allgemeinen Rückgang des Geschäfts refp. der Industrie reden und schreiben kann. In verschiedenen Zweigen der Textil branche ist derselbe ja vorhanden, aber nicht nur seit heute und gestern, sondern seit längeren Monaten; in früheren Jahren war sowohl unser, als auch das benachbarte Revier mehr auf den größeren oder auf den geringeren Bedarf jener Industrie angewiesen, als heute. Es wirst sich da unwillkürlich die Frage auf, wer eigentlich seit mehreren Monaten der große Mehr-Konsument für unsere und alle übrige Kohlen ist. . Nun, die Eisen-, Stahl- und Hüttenbranche muß unbedingt noch sehr gut beschäftigt sein, vielfach mögen sich auch Großhändler, die sächsischen und übrigen Staatsbahn-Verwaltu rgen, um einer Kalamität, wie m vergangenen Winter durch den längeren Streik in Böhmen und den kurzen in Sachsen zu begegnen, tärker mit Vorräthen versorgt haben; aber Letzteres änn auch nicht von großer Bedeutung sein, denn die ächsische Staatsbuhn-Verwaltung sucht heute noch, da >ei letzter Submission die Angebote kleiner, ihren jedenfalls auch erhöhten Bedarf zu ergänzen. — Chemnitz. Der gegen 4300 Mitglieder zählende Verein sächsischer Gemeinde beamten hielt in der Zeit vom 11. bis 13. Aug. d. Jahres in Chemnitz seine diesjährige General versammlung ab. In Verbindung damit fanden am 11. August sie Hauptversammlungen der Krankenkasse des Vereins und der Mobiliar ¬ preise für die städtische Gasanstalt zu erhöhen. Der Stadtrath beschloß, von einer solchen Erhöhung zur Zeit noch Abstand zu nehmen in der Erwartung, daß die Kohlenpreise in nicht zu langer Zeit auf einen normalen Stand zurückgehen werden. Dagegen sollen die bisher den Abnehmern größerer Gasmengen zu gestandenen Rabattsätze vom 1. September ab bis auf Weiteres in Wegfall kommen. — Südwestlich von Leipzig, unweit Zschocher, Knauthain rc., angeblich bis Eythra sich ausdehnend, hat man neue Kohlenlager aufgefunden. Gegenwärtig werden noch Bohroersuche zur Untersuchung der Lager vorgenommen. Die Kohle gleicht in ihrer Beschaffen heit der bekannten Albersdorfer Kohle in der Nähe von Markranstädt. Man beabsichtigt, große Briquett- fabriken zu errichten und die Kohle zu Briquetts zu verarbeiten. Eine süddeutsche Bank wird das Unter nehmen finanziren. — In dem Geschäftslokale des Friseur Müller in Oelsmtz hat ein Schwalbenpaar Unterkunft gesucht und brütet bereits zum zweiten Male in diesem Jahre. Die ungewöhnliche Niststätte befindet sich unmittelbar über dem Frisirspiegel. Die Thierchen lassen sich durch den lebhaften Verkehr in der Barbierstube keineswegs beeinflussen. — Wie aus Königstein berichtet wird, stößt man in diesem Jahre in den Seitenthälern der Elbe auf reichen Segen der Himbeere. Einige Wochen schon ziehen die Beerenpflücker auf die Waldschläge und mehrjährigen Kulturen, um von der üppig wuchernden Himbeerstaude die reifen Früchte zu sammeln. Im vorigen Jahre zahlte man für dar Pfund 14 und 15 Pfennige, Heuer dagegen nur 11 Pfennige. — Der Silberwaaren-Fabrikant May, Mitinhaber der Silberwaarensabrik Reiß L Co. in Löbau, ist an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben. Der so unerwartet aus dem Leben Geschiedene hatte sich vermuthlich Anfang voriger Woche die Vergiftung , beim Vergolden zugezogen. ' — Zittau, 16. August. Ein Fest der alten Kommunal-Gardisten wurde gestern hier abgehalten. Hierzu hatten sich 160 alte Gardisten eingefunden, die zusammen eine Zahl von 11,500 Jahren repräsentierten. Die Festlichkeit bestand in einem fröhlichen Kommers, an dem sich eine größere Zahl von Ehrengästen betheiligten, und wobei eine Reihe ernster und humorvoller Ansprachen gehalten wurden. An Se. Majestät den König wurde ein )uldigungstelegramm abgesandt folgenden Wortlautes: ,Sr. Majestät, ihrem geliebten König Albert senden ehr» ürchtsvolle und herzliche Grüße die in Zittau an der Jahrhundertwende versammelten letzten 160 Gardisten der früheren Kommunal-Garde. Im Auftrage: Thiemer und Pfeil", auf welches heute Morgen folgende Antwort hier eintraf: „Herren Zugführer Thiemer und Pfeil- Sein Bereinsbezirk sei der Ansicht, daß mit der Durch führung der Verordnung eine wesentliche Schädigung des berufsmäßigen Gemeindebeamtenstandes verbunden sei. Schließlich beantragte er, die Versammlung möge sich dahin einigen, daß sie als Vertretung des säch sischen Gemeindebeamtenstandes den Erlaß der Ver- inneren Stadt hierdurch geschädigt fühlen. Die ge : nannte Versammlung nahm auch einen Antrag an, nach dem eine Commission eine diesbezügliche Ein gabe an das Königl. Ministerium des Innern auS- arbeiten soll. Das Schriftstück soll nunmehr in den nächsten Tagen abgesandt werden. Die Wirlhe im Vergnügungseck beabsichttgen nun im Anschluß hieran an das Directorium der deutschen Bauausstellung daS Gesuch zu richten, ihnen 50 Procent von ihrer Pacht summe zu erlassen, da die Erwartungen bezüglich deS Besuches im Vergnügungseck sich bei Weitem nicht er füllt hätten. Die Wirthe im Bergnügungseck zahlen zusammen 180000 Mark Pacht, wovon der Wirth des römischen Kastells allein 18000 Mark zu zahlen hat. Auf das Ende des interessanten Streites darf man gespannt sein; jedenfalls ist es aber auch ein Beweis mit dafür, daß man bezüglich der Veran staltungen in Dresden in der letzten Zeit doch etwas zu viel des Guten gethan hat. — Vom städtischen Beleuchtungsausschusse in Leisnig war angeregt worden, mit Rücksicht auf die außerordentliche Erhöhung der Kohlenpreise die GaS- 402300 Mk. versichert. Die Mobiliar- Brand versicherungskasse des Vereins hat am Ende ihres 5. Geschäftsjahres 501 Versicherungen aufzu weisen mit einem Kapital von 2,163180 Mk. Zu Unterstützungszwecken an erkrankte und leidende Mit- glieder stehen dem BereinSdirectorium zur Verfügung der Unterstützungs-Stammfonds mit einem Vermögensbestande von 17330 Mk., eine Grützner st rftung mit 404 Mk., eine König- Albertstiftung mit 6 243 Mk. und eine C. H. Thiele st iftung mit 200 Mk. Außerdem werden den Mitgliedern des Verein- von verschiedenen Bade verwaltungen usw. Freistellen und andere Vergünstig- — Weil der Gemeinderath in Eisfeld daS Ge« uch der Lehrerschaft um Gehaltserhöhung abgelehnt hat, jaben die Lehrer beschloßen, jede öffentliche Thätigkeit, das heißt jede Mitwirkung in geselligen Vereinen zu verweig rn und innegehabte Posten, wie Vorstand und Gesangsdirigent usw. niederzulegen. Zum größten Theil ist dieser Beschluß schon verwirklicht worden und die an dortigen Vereinen als Dirigenten usw. wirkenden Lehrer haben ihre Aemter niedergelegt, auch hat ein Lehrer auf sein Amt als Gemeinderathsmitglied verzichtet. — Gera, 14. August. Auf eigenthümliche Weise kam der 20 Jahre alte Geschirrführer Schädlich aus dem benachbarten Neudebschwitz um sein Leben. Nach dem er vor zwei Jahren unter das eigene Lastge schirr gekommen war und zwei Beinbrüche davonge tragen hatte, kam er voriges Jahr abermals durch einen Sturz vom Wagen unter fein Gefährt und zog sich einen weiteren Beinbruch zu. Nachdem er soweit wieder hergestellt war, daß er seiner Beschäftigung wieder nachgehen konnte, fuhr er vor einigen Tagen Langholz und hierbei erlitt er den dritten Unfall, in dem er auf unbekannte Weife zu Falle kam, daß ihm die Räder über den Leib gingen, wodurch er eme Leberzerreißung erlitt, die seinen Tod zur Folge hatte. — Gera, 10. Aug. Bor einigen Tagen neckten sich ein Kaufmannslehrling und ein Hausbursche eine- hiesigen Geschäfts, der mit Holzhacken beschäftigt war. Als der erstere das Beil in die Hand nahm und der Hausbursche seine H md auf den Holzklotz legte, schlug der Lehrling zu und hackte dem Hausburschen zwei Finger der einen Hand ab. schäftlichen Aufschwung erwartet werden kann. Man darf nicht übersehen, daß die Industrie zu Anfang mancher Hausseperioden häufig geringeren Nutzen erzielt, als in normalen Zeiten, in denen die Löhne und Rohmaterialien billiger zu lein pflegen und Letztere auch leichter zu erlangen sind. Der bisherige Bortheil der flotten Geschäftsganges liegt für die großen Be triebe in der Strumpfbranche hauptsächlich darin, daß ihnen für ihre Produktion auf längere Zeit hinaus schlanker Absatz gesichert ist und sie nicht nöthig haben, aus Lager arbeiten zu lassen. Sehr fühlbar wurde der anhaltende Mangel an weiblichen Arbeitskräften, besonders fehlte cS an Kettlerinnen und Näherinnen, welche trotz hoher Löhne nicht in genügender Anzahl zu haben waren. Das Hauptgefchäft ist mit Nord« amerika gemacht worden, welches Land zumeist wieder echtschwarze, glatte Sachen bestellte, jedoch auch in Petinet, bestickten und bedruckten Waaren große Posten in Auftrag gab. Neben diesen war das Geschäft in gestreiften und mercerisirten Artikeln ebenfalls ein fehr flottes, wie auch lederfarbig und Mako stark gekauft wurde. Kanada, Australien, Südamerika, der Orient, Die Kohle liegt dort, wie auch in Niederleutersdor so wenig tief, daß man schon bei Anlegung von Drai nagen und Brunen auf solche gestoßen ist. Man weiß auch aus alter Erfahrung, daß bis zu einer Tiefe von 85 bis 90 Ellen drei an Mächtigkeit und Tiefe ehr verschiedene Flöze untereinander liegen, aber man vill die Tiefbohrungen, wenn möglich, bis zu 200 Meter treiben, um, wie man hofft, weitere und noch bessere Lager zu erschließen. Ein Gelingen würde für die industrielle südliche Oberlausitz, insbesondere für die großen Fabrikdörfer bei der gegenwärtig herr schenden Kohlennoth von unberechenbarem Vortheil sein. — In Arnsgrün bei Adorf ist am Montag eine Parzelle Hafer zwangsweise versteigert und mit 5 Mk. zugeschlagen worden. Der Samen allein kostete 11 Mk., Düngemittel wurden für 8 Mk. gestreut, 8 Mk. kostete der Ackermann; rechnet man noch die Arbeit des Besitzers, sowie den Grundzins, so kamen gegen 50 Mk. Auslagen heraus. Ein Stück Winter- Koggen ist für 6 Mk. 50 Pf. versteigert worden. In diesen Fällen werden die G richtSkosten wohl kaum gedeckt sein. — Ueber einen Dauerlauf vo« Plaue« «ach Paris wird dem „V. A." geschrieben: Am Sonntag, den S. September, Morgens 8 Uhr wird der Dauerläufer „Mstr. Henry", Schüler des verstorbenen Fritz Käpernick mehrfach preisgekrönt, den größten „Welt-Rekord Distanz» Dauerlauf" Plauen-Paris (Weltausstellung) unternehmen. Der Ablauf findet vom Rathhaus (Altmarkt) statt und wird über den Steinweg, den Neustadtplatz, die Hofer» und Meßbacherstraße führen. Der Weg geht über Hof, Bamberg, Würzburg, Mannheim, Zweibrücken, Saar brücken, Metz, Reims, Meaux nach Paris. Am ersten Tag wird bis Bamberg gelaufen (1282/^ tcm). Täg lich wird 10 Stunden lang ohne Unterbrechung gelaufen, nur alle 3 Standen wird eine Pause von 5 Minuten gemacht. Die Gesammt-Srrecke beträgt 925 Km und muß in 100 Stunden gelaufen sein, also in 10 Tagen zu je 10 Stunden. „Mstr. Henry" wird von feinem Partner Paul Horn begleitet, einige Radfahrer werden als Controleure thätig sein. Vermuthlich wird dieser Dauerlauf manchen Schweißtropfen kosten. „Mstr. Henry" wird in Paris zwei bis drei Tage verweilen und dann mittels Schnellzuges nach Plauen zurückkehren. — Immerhin noch gut weggekommen ist ein junger Mann, der auf dem Markneukirchener Schützenplatze auf eine amerikanische Schaukel, die sich in Bewegung befand, springen wollte. Der Versuch mißlang und die Schaukel sauste dem Mann an den Kopf, wodurch er eine schwere Verletzung am Kopfe erlitt. Der Verunglückte leg eine halbe Stunde ohne Besinnung und mußte zu einem Arzte gebracht werden. — Dresden, 14. August. Der eigenartige Streit der hiesigen Gastwirthe untereinander dauert noch un verändert fort. Der hiesige Hotelbesitzer Kanzler hatte bekanntlich in der letzten Sitzung des Vereins Dresdner Gastwirthe den Antrag gestellt, der Verein möge gegen die Ertheilung derartiger Masseuconcessionen, wie sie jetzt von den zuständigen Behörden im Bergnügungs eck der deutschen Bauausstellung ertheilt worden sind, Stellung nehmen, da sich die sämmtlichen Wirthe der hatten zu Ende des Jahres eine Erhöhung von circa 40 Procent erfahren. Die Preise für Makogarne dürften sich wohl auf dem erreichten Niveau halten, wenn sie nicht noch höher gehen, da diese Gespinnste in der Fabrikation immer mehr bevorzugt werden und der Bedarf darin fortgesetzt größer wird, während das Produktionsgebiet für ägyptische Baumwolle ein be- grenzteres bleibt, als für amerikanische. Ob die Preise für letztere ihren jetzigen Stand behaupten werden, wird sich zeigen, nachdem der Ausfall der Ernte be kannt sein wird. Sehr stark beeinflußt durch den hohen Preisstand der ägyptischen Baumwolle wurden die Preist für Flor, welcher in der Strumpfbranche in großen Quantitäten zur Verarbeitung gelangt und zum größten Theil in England gekauft werden muß, da die deutschen Spinner auf dessen Herstellung nicht eingerichtet sind. Nachweislich haben, wie man be richtet, englische Spinner große Posten Makogarne aus Deutschland bezogen, um solche, nachdem sie dieselben gezwirnt und gasirt hatten, als Flor nach hier zurück zuliefern, durch welchen Vorgang daS fertige Material natürlich entsprechend vertheuert morden ist. Wie in Baumwolle, so war auch die Preissteigerung in Wolle und Seide eine ungemein starke. Wolle stieg im Laufe des Jahres um ca. 60 Procent und Seide um ca. 30 Procent, welche enormen Erhöhungen bei Ersterer zur Folge haben dürften, daß wollene Fabrikate nicht mehr in dem bisherigen Umfange gekauft werden. Die ungenügende Wollproduktion, besonders in feineren Wollen, läßt ein Weichen der Garnpreise nicht als wahrscheilich erscheinen; auch steht ein Heruntergehen der Seidenpreise in absehbarer Zeit kaum zu erwarten. Nachdem die nothwendigen Erhöhungen für das fertige Fabrikat durchgesetzt sein werden, ist eine Stabilität in den Notirungen der Rohmaterialien sehr zu wünschen, da erst dann ein entsprechender Nutzen von dem ge- Meere zu Hause sind: und wie hier, so in allen anderen Absatz nach Kuba, welcher aber in Folge Ueberfüllung Gebieten, in den graphischen Künsten, in den Drucker-1dieses Marktes bald wieder in- Stocken gerieth. Seit» und Farbenpreflen, den wissenschaftlichen Instrumenten, Idem die Waaren spanischer Provenienz in Kuba die den Unterrichts, und Lehrmitteln, und der humanen Für gleich hohen Zölle bezahlen müssen, wie diejenigen sorge für unsne Arbeiter, den Sol^ Länder, ist die spanische Konkurrenz in dieser großen Schlacht des Fnedens Ich kann behaupten, daselbst nicht mehr so fühlbar, wie unter daß ,ch >m Studium der französischen Beschauer unserer her spanischen Herrschaft - trotz alldem find die Dreist Stände "Varis^ und*"Arider spanischen Strumpffabrikanten ungemein billig, und ^^^jes ist der Branche durch Letztere eine scharfe Kon- NN« ^ch kurrenz entstanden. Das Geschäft mit England hatte uns erhielten, sehr starke sind. „ach H^ruch Kriege- mit Transvaal unter den " Mißerfolgen der englischen Waffen zu leiden, welcher Krieg auch den Handel mit letzterem Lande zum Stillstand brachte. DaS deutsche Geschäft war recht — Dem soeben erschienenen 2. Theil des Jahres- zufriedenstellend, besonders in Wintersachen, deren berichtes der Handels- und G e w er b e - Berkaus durch die anhaltende Kälte vor Weihnachten kammer zu Chemnitz entnehmen wir die sehr gefördert wurde. , folgenden Angaben über die Strumpfwaarenfabrikatron! „ Ueber die Strumpsindustne m Lichtenstem- in Chemnitz: Bei einem Rückblick auf daS vergangene Callnberg wird berichtet daß Stapelarttkel immer sehr Jahr bietet der Geschäftsgang in der Strumpfwaaren- begehrt waren. Phantasiesachen blieben zunachst weniger branche ein erfreulicheres Bild, als in den letzten gesucht; 'M letzten Jahren. Der in allen Zweigen der TeMwaaren-schäft sehr, lebhaft gewesen. In Folge ArbettermangelS industrie stattgefundene Aufschwung hat auch im mußten höhere Löhne bewilligt werden. Der Export Strumpfwaarengeschäft geherrscht und eine so rege nach den Vereinigten Staaten von Amerika wurde Thätigkeit zur Folge gehabt, wie man sie seit langer durch die hohen Zollsätze erschwert. Zeit nicht mehr kannte. ES ist sogar der Fall ein- 3» der Strumpfbranche in Oberlungwitz trat nach getreten, daß die Produktion mit der Nachfrage nicht den von dort gemachten Mittheilungen im Sommer mehr Schritt halten konnte. DaS unrichtige Ver- ein so bedeutender Rückschlag ein, daß viele Fabrikanten hältniß der vorhandenen Produktionsmittel zur Absatz, zur Verkürzung der Arbeitszeit genöthigt waren, einige gelegenheit, welches ein Ausblühen der Branche immer auch zu Arbeiterentlassungen schritten und die Lage ,,, . verhinderte, wurde durch die überaus starke Nachfrage den Charakter einer Krists anzunehmen drohte. Am tonums könne nicht allenthalben gecheckt werden, beseitigt, bürste aber wahrscheinlich bei wiederkehrendem, besten überstanden noch Diejenigen diese flaue Zeit, die flauerem Geschäftsgang um so stärker hervortreten, als sich mit der Herstellung besserer Waare oder von durch Aufstellung vieler neuer Maschinen in Zeiten Specialitäten beschäftigten. Anfang September wurde wie den jetzigen die Produktion zu schnell und zu aber ein erneuter Aufschwung bemerkbar, daß man bedeutend vergrößert wird. Anfänglich existirten noch stellenweise Lieferzeit bis Juli 1900 fordern mußte. ' umfangreiche Läger in rohen Waaren, die man geneigt Doch ist der Verdienst durch die enorme Steigerung ' war, billig abzustoßen, weil Niemand die bevorstehende der Notirungen sür Garne u.s.w. geschmälert worden, > starke Nachfrage ahnte und die erheblichen Preis- da sich die Preise der fertigen Waare nicht genügend ' steigerungen der Rohmaterialien vorauszusehen ver- erhöhen ließen. Hierbei soll sich besonders der Ein- ' mochte. Es ist daher ein großer Theil der Aufträge flaß der Kleinmeister schädigend geltend gemacht haben, von Seiten derjenigen Käufer, welche zeitig bestellt da diese, um nur Beschäftigung zu erhalten, oft zu haben, noch zu sehr billigen Preisen untergebracht Preisen arbeiteten, bei denen sie entweder den Lohn - worden, und die Preiserhöhungen, welche bald durch drücken müßten oder nur unterwerthige Waare die rapid steigenden Löhne und Garnpreise nöthig liefern vermöchten. An Arbeitern und Arbeiterinnen wurden, waren bei späteren Ordres mit vieler Mühe herrschte namentlich in der zweiten Hälfte des Berichts- nur theilweise durchzusetzen. Die Käufer, welche bei jahres empfindlicher Mangel. Plazirung ihrer Ordres in den letzten Jahren regel-1 — Ueber den Kohlenversandt aus mäßig immer billigere Preise vorgefunden hatten, dem Zwickauer und Oelsnitz-Lugauer, sowie dem konnten sich nur schwer mit dem Gedanken befreunden, Meuselwitzer Revier wird dem „Lpz. Tgbl." geschrieben, wieder einmal mehr anzulegen, wozu sie sich indessen, daß sich derselbe in letzter Zeit in ziemlich gleichen wenn auch nur mit großem Widerstreben, schließlich Verhältnissen fortgesetzt gebessert hat. Während der doch bereit finden lassen mußten. Ganz besonders Juni im hiesigen Revier ein Plus von 12 377 t hinderlich erwiesen sich bei Mehrforderungen die Staffel-gegen das Vorjahr ergab, brachte es der Juli auf sätze des nordamerikanischen Zolltarifes, welche recht H 610 t Plus, das Oelsnitz-Lugauer Revier im häufig die Erzielung einigermaßen angemessener Preise Juli auf 8425 t, das Meuselwitzer Braunkohlenrevier unmöglich machten, die man unter anderen Zoll- auf 18 537 t. Der Gesammtversandt aus dem Verhältnissen wohl leichter hätte erhalten können. Die Zwickauer Revier stellte sich demnach bis Ende Jul, Arbeitslöhne sind je nach den Qualitäten um 10 bis auf 24 201 Ladungen ä 5000 k§, waS bei dem 25 Procent gestiegen. Die Erhöhung der Materialien- totalen Mangel an Vorräthen, die in früheren Jahren preise war eine ganz enorme. Garne aus amerikanischer soft wesentlich mitfprachen, nicht nur sür die außer- Baumwolle vertheuerten sich von Mitte des Jahres ordentlich günstige Lage des Kohlengeschäfts selbst, an bis zum Schluffe desselben um ca. 25 Procent, sondern auch für die Anstrengung der betheckigten In Makogarnen aus ägyptischer Baumwolle war die Werke, der erhöhten Nachfrage nachzukommen, vortheck- Hausse eine noch größere. Dieselbe begann schon im Haft spricht. Bei diesem vermehrten Kohlenkonsum Mai, die Preise bewegten sich stetig aufwärts und aus den erwähnten Revieren haben sich aber auch die BrandverficherungSkasse statt. Der Verein be steht nunmehr 28 Jahre. Der Sitz des DirectoriumS befindet sich in Leipzig. Die Ausgaben, die sich der Verein gestellt hat, gehen dahin, zunächst eine sowohl in wirthschastlicher, als geistiger Hinsicht verbesserte Stellung der Gemeindebeamten zum Besten ihrer eigenen Fortbildung, wie der Verwaltung überhaupt nach Kräften anzustreben, sowie dahin zu wirken, daß das Verhalten der Gemeindebeamten in und außer dem Amte nur nach den allgemeiner: Landesgesetzeu oder nach dem Staatsdienergesetz beurtheilt werde uud end lich seine Mitglieder durch regelmäßige Jahres- und Bezirksversammlungen einander näher zu bringen und ihnen den gegenseitigen Austausch der Meinungen und Erfahrungen, die sie auf dem Gebiete der Gemeinde verwaltung zu sammeln Gelegenheit gehabt haben, zu ermöglichen. Im Laufe der Jahre ist es dem Ver eine möglich gewesen, namentlich für die Pensions berechtigung der Beamten Erfolge zu erzielen und manche segensreich wirkende Einrichtung zu schaffen. Wir erwähnen nur davon: Die im Jahre 1887 be gründete Krankenkasse zählt gegenwärtig 1419 Mitglieder. Im letzten Jahre sind ausgegeben worden '»urve. »anaoa, Australien, Südamerika, der Orient imsgesammt 11266,54 Mk. für Krankengelder, Aerzte- sowie die verschiedenen europäischen Länder bestellten Honorare, Arznei- und VrrwaltungSkosten. In der 'n gewohntem Umfange; lebhafter gestaltete sich der>B egräbnißkasfe sind 1754 Mitglieder mit
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