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Wls!ein-W!M WM 's Ml 8« Nr. 191. 50. Jahrgang Der Stadtrath I. Ä7: W. Z-itzig. Gßlr. Uhr 20 Mm. Vorm. 12 Uhr 28 Min. Nachmttn. kl Nachm. in ab Ghem«itz und ab H-tze«stri«-Gr«stttzai, Kt. Ggidie» und Glaucha« 4,00 M. II. Klasse, 2,50 M. unwahrscheinlich. 5 5 6 6 8 8 9 17 47 18 20 20 00 33 01 33 38 10 17 12 11 11 9 9 8 UI. Klasse. III. Klasse. Hohe«steiu-Cr«stthal. . . . „ Glaucha« Planer» t. D. öderer Kah«tzof aus «retr Karthmühle „ Der Feldmarschall Graf Waldersee sprach bei eine» Abschiedsbesuchen in Berlin auch in der ameri- anischen Botschaft vor und beauftragte den Vertreter des Botschafters Mr. Jackson, dem Präsidenten Mac Strapazen zu Fuß mitmachen. Unsere Leute haben sich vorzüglich gehalten und sind von den Russen vergöttert worden. Eine Pinasse, die heute von Taku abgeht, soll diese Zeilen mitnehmen; hoffentlich kann ich bald Dir erfreulichere Nachrichten zukommen lassen." Die chinesischen Wirren. Die Eroberung «o« Tie«tst«. Die brieflichen Nachrichten vom ostasiatischm Kriegsschauplätze reichten bisher nur bis zur Er stürmung der Taku-Fort». Die nächste Action der Verbündeten war der Entsatz von Tientsin, das von gewaltigen Truppenmassen des Feindes ge halten wurde, und wo es galt, die Fremdeu- niederlassungen und die zu ihrem Schutz ent sandten Detachements aus ärgster Bedrängniß zu retten. Nur unter blutigen Kämpfen konnte diese Auf gabe gelöst werden. Der B. L.-A. ist heute in der Lage, über die Einnahme von Tientsin und die sich daran schließenden militärischen Operationen den ersten schriftlichen Bericht zu veröffentlichen. Der an den Vater eines Offiziers gerichtete Brief lautet wie folgt: Tientst«, 29. Juni 1900 „Es wird schwer fallen, Dir einigermaßen die Eindrücke der letzten Zeit und ihre Ereignisse zu schildern. Es kam uns alles so übe raschend, daß wir kaum Zeit hatten, an das Nothwendigste zu denken. Am 20. Juni langten wir auf der Reede von Taku an, wo wir bereits Kanonendonner hörten und die ersten Nachrichten erhielten, wie heldenmüthig unser „Iltis" gekämpft hatte, und daß die Taku-Foris ge nommen waren. Von Taku wurden wir in Booten durch einen Dampfer den Peiho aufwärts geschleppt, auf welchem unzählige Leichen schwammen. In Tongku angelangt, trafen wir auf Truppen der Russen, Engländer, Ameri kaner, Japaner. Wir rückten sofort u it 2 Compagnieen Russen und 4 Maschinen-Gewehren zu einer Seiten deckung ab und bezogen für die Nacht Ortsunterkunft. Unser erstes Ziel mußte der Entsatz von Tientsin fein, wo Hunderte von Kameraden einen Verzweiflung » kampf kämpften. Nachdem am 20. Juni unter dem russischen General (Stoessel) eine Abtheilung gegen Tientsin per Bahn abgegongen war, wurden wir am 21. früh auf der Bahn verladen und dampften mit Corvettencapitän Lans hat vom Commandanten des englischen Kanonenbootes „Algerine", Commandeur Slade, ein Schreiben erhalten, in dem dieser u. A. ausdrücklich hervorhebt, daß Capitän Lans „ltw Ule sack soul" („das Leben und die Seele") der ganzen Beschießung und Eroberung der TakufortS gewesen sei. — Corvettencapitän Lans, der, wie erinnerlich, vom Kaiser durch Verleihung der höchsten preußischen Kriegsdecoration, des Ordens pour le merite, aus gezeichnet worden ist, befindet sich nach den letzten Nachrichten den Umständen angemessen. Stach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen 14 tägigen Frist wird gegen Säumige das Zwangs verfahren eingeleitet werden. Auch noch etwaige Schulgeldreste sind sofort zu entrichten. Wüstenbraud, am 13. August 1900. Der Gemeindevorstaud. Kch«bert. Gott auf das Kriegstheater. Am Abend vereinigten wir uns dicht an den Thoren von Tientsin mit den Truppen des Geneials Stoessel und biwakirten dicht an der von den Chinesen zerstörten Eisenbahn. Der nächste Tag sollte uns eine recht kräftige Feuertaufe bringen. Auf dem rechten Flügel rückten die Russen vor, an diese angelehnt die Amerikaner, dann folgten wir mit beiden Compagnieen, und im zweiten Treffen links üb rflügelnd die Englänoer, Franzosen und Ja- liener. Es galt in erster Linie die Erstürmung des Arsenals, welches jedoch so stark besetzt war, daß wir, um unnöthige Verluste zu vermeiten, das Fort unbe achtet lassend, direct auf Tientsin marschirten. Leider kostete uns dieser Tag schwe-e Opfer, und waren bei einer Compagnie 25 Procent Verluste. Das Herz konnte einem still stehen, als man die Compagnie sich verbluten sah. Wir haben alle die chinesische^ Truppen unterschätzt; bei ihren großen Massen und bedeutenden Kriegsvorrächen wissen wir noch nicht, wie die Sache enden wird. Für Euch werden die Nachrichten von hier sehr beunruhigend sein, jedoch am Orte selbst wird man bald abgestumpft, und gegen einen höheren Willen kann man nichts ausrichten. Welcher Jubel herrschte, als wir den schwer be drängten Tientsiner Bürgern und Kameraden die Be freiung brachten. Noch am Abend vorher hatte am Bakmhof ein gewaltiger Kampf stattgefunden, der durch das energische Verhalten der Russen den Unsrigen den Sieg verlieh. Wir haben uns mit den Russen sehr angefreundet; ich glaube, das Band aus Blut, welches uns in diesen Tagen mit ihnen verbunden hat, wird auch weiterhin festgehalten werden. Offiziere und Mannschaften schlugen sich prächtig; in Freud und Leid ein wahrer Kamerad, der Russe. Am 25. Juni erfüllten wir unsere zweite Auf gabe, indem wir in der Richtung nach Peking vor rückten und das unter Admiral Seymour in einem Fort eingeschlossene Detachement befreiten. Leider hatten wir Deutsche 11 Todte und mehrere Ver wundete. Die chinesischen Forts setzten noch immer Bekanntmachung. Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß der 4. Termin Gemeinde-Anlagen am 15. August d. I. gefällig wird und an hiesige Ortssteuereinnahme unerinnert abzuführen ist. Oemeindeantagen. Rach Ablauf »er zur Bezahl««« »er Gemein»ea«lage« aus »e« 3. Termi« dieses Jahres festgesetzte« Frist werbe« »ieje«ige« Steuer pflichtige«, welche sich mit »enselbe« «och Im Mckstmiüe befi«»e«, hier- »«rch letztmalig a«fgesor»ert, »ie bezeichneten Anlagen nnnmehr bis spiiteftens r'"» 3. September laufenden Jahres an unsere Stadtsieuereinnahme abzuführen. Alle nach Ablauf dieses Termins noch verbleibenden Reste werden dem Rathsvollzieher zur zwangsweisen Beitreibung überwiesen. Hohenstein-Ernstthal, am 18. August 1909. Bekanntmachung. Die Truppenübungen der diesjährigen Corpsmanöver werden vom 1. bis 17. September d. I. auch die hiesigen Fluren berühren. Die Grundstücksbesitzer des hiesigen Ortes werden hiervon mit der Aufforderung in Kenntniß gesetzt, spätestens bis zum 30. A«gnst « c. besonders zu schonende Ländereien im Gemeindebezirke, namentlich aber Schonungen durch leicht wahrnehmbare Zeichen — Strohwiepen, Strohseile — kenntlich zu machen; Steinbrüche, Sandgruben, Sümpfe oder sonst gefährliche Stellen aber durch kleine schwarze Flaggen zu bezeichnen oder mit Einzäunungen zu umgeben. Nichtbeachtung der vorstehenden Anordnung kann unter Umständen sehr ernste Folgen für den betreffenden Grundstücksbesitzer nach sich ziehen. Gersdorf Bez. Zw., am 7. August 1900. Der Gemeindevorstand. GShler. 10tägige Fahrkartengiltigkut. Schluß des FahrkartenverkausS am 25. August, Abends 9 Uhr. Näheres ist aus der bei den betheiligten Stationen unentgeltlich zu erhaltenden Uebersicht zu ersehen. Dresden, am 11. August 1900. Königliche Generaldirektion -er Sächsischen Staatseisenbahnerr. II. Abtheilung. Gasterstadt. Fahrkartenpreise für Hin- und Rückfahrt: Nie. Dorstadt Chemnitz .... 4,50 M. II. Klasse, 3,00 M. für deu Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller <8ernernöe-Verrvaltrrngeir öer urnliegenöen Ortschaften »aus Chemnitz Uie.-UorAadt Chemnitz Sonntag, den 19. August 1900 Ssnöerzug von Chemnitz «ach Plauen i. B. oberer Bahnhof mit Anschluß nach Greiz und Barthmühle. Sonntag, den 26. August 1960. die Truppen aus Peking hier hätten, wäre manches besser; man befürchtet für sie das Schlimmste. Augen blicklich haben wir Ruhe, trotzdem die Nachricht ein gegangen ist, daß drei chinesische Corps bei Peking stehen. Vor dem Eintreffen von Verstärkungen kann ein Weitermarsch kaum mit Aussicht auf Erfolg be werkstelligt werden, und wer weiß, welches Hinderniß unsern Operationen die Regenperiode bereitet. Unser Gepäck war bis jetzt noch nicht an- aekommen; ich wandle also seit dem 20. Juni in denselben Sachen, und Du kannst Dir wohl eine Vorstellung machen, wie wir aussehen. Leider bin ich so abgespannt, daß ich Ausführliches nicht zu schreiben . vermag Da ich kein Pferd hatte, maßte ich alleKinley seine Freude darüber auszusprechen, daß er in sind jedoch unverletzt und die Aerzte, darunter ein geschickter Chirurg, sprechen sich übereinstimmend dahin aus, daß die vollständige Heilung zweifellos ist. Das Schlimmste, was zu befürchten, wäre eine ganz geringe kürzung des Beines, aber dieses Schlimmste sei höchst ihr Geschützfeuer fort; sie sind mit den besten modern sten Waffen ausgestattet. In unser Biwak schlugen viele Granaten ein, ohne jedoch Schaden zu ver ursachen. Wir verfügten leider nur über wenig Artillerie und einige Kosaken und waren anfangs in keiner beneidenswerthen Lage. Einen sehr empfindlichen Schlag brachten wir gestern den Chinesen bei durch die Einnahme des Arsenals, wobei wir, Goti Lob, nur 3 Verwundete hatten. Es war ein vollkommenes Wunder, daß bei dem sehr starken Feuer der Chinesen die Verluste ver- hältnißmäßig gering waren. In dem Arsenal lagen Munitionsvorräthe für etwa die Hälfte de: chinesischen Armee; sehr viele Gebäude, die angezündet waren, flogen in die Luft, und der Anblick dieses Feuermee res war ein grausiger zu nennen. Der Krieg wird mit der größten Erbitterung geführt, die Dörfer in der Umgegend sind alle in Brand gesteckt; unsere Todten waren von den Chinesen oft in grausamer Weise verstümmelt. Seit gestern sind wir in der Universität von Tientsin untergebracht; das 7tägige Biwakleben bei mangelnder Verpflegung und sehr gro ßer Hitze hatte die Truppen stark erschöpft, die Ner ven sind bei manchem stark angegriffen, und Krank heiten werden infolge der Anhäufung von Menschen kaum ausbleiben. Wenn wir unsern Gesandten und In einem Briefe, den der Commandant der „Kaiserin Augusta", Capitän zur See Gülich, am 21. Juni, also vier Tage nach dem Gefecht von Taku, an die Angehörigen des Capitän Lans geschrieben hat, heißt es: „. . . . Wenn auch keinerlei Grund zu Besorgniß vorhanden, so ist die Verwundung doch als schwer zu bezeichnen. Der linke Fuß ist durch einen Granatsplitter dergestalt getroffen, daß beide Unterschenkelknochen über dem Fußgelenk gebrochen und eine größere Wunde vorhanden ist. Die Sehnen Erscheint zeden Wochentag abends für den folgenden Tag und H» -AM- Inserate kostet durch die Austräger pro Quarta! Mk ' 140 WM MM M MM MM MM nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus' ' MM /M M WM M. dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- DM Expeditionen solche zu Originalpreisen. Hohenstein-Ernstthal, Eberlnngmitz, Gersdorf, Hugo«, Hermsdorf, Hornsdorf, MMnberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w- Arntsblcrtt in < >