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keL ranz d«S Nk. ^der bis reg. eim K* Welßck-EBHckr WM Nr. 195 Freitag, den 24. August 1900. Wohn- und Schlafwagen zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal Angriff auf die Taku-Forts so schwere Verluste erlitten russischen russischen der Com- nordöstlich eine Vor militärisch In unserer rechten Flanke bewegten sich ziemlich un- genirt chinesische Cavallerie; aus chinesischen Dörfern, wie aus dem zwischen unS und Tientsin gelegenen, sehr starken Arsenal, in welchem Millionen an Kriegs material aufgespeichert lagen, hatten die Patrouillen hatte, stimmte alle ernst. Deutsche uud Russen Schulter an Schulter. allererster Linie Freud und Leid, Kampf und Sieg für die Folge getheilt haben. Bei unserer Ausschiffung auf der Eisenbahn-Endstation Tongku herrschte bereits reges Leben. Der russische Oberbefehlshaber, General Stöffel, hatte soeben die Nachricht erhalten, daß Truppen >es chinesischen Generals Mah, von Shanhaikwan ommend, über Peitsang in der Stärke von 1500 Mann gegen den Bahnhof im Anmarsch seien. So- ort erbot sich Major Christ, den Schutz des Bahnhofs des Kaiserpalastes gefangenen Missionare und Christen zu befreien. Nunmehr hat auch Reuters Bureau folgendes ausführliches Telegramm über die Einnahme Truppen zogen um 1 Uhr, die amerikanischen um 3 Uhr in die britische Gesandtschaft ein und wurden von den abgezehrten Insassen, welche nur noch für drei Tage Nahrungsmittel hatten und von den Chinesen zwei Tage heftig angegriffen worden waren, freudig empfangen. Die Japaner begannen den Kampf vor Tagesanbruch und kämpften an der nörd- lichen Mauer. Ein Theil der chinesischen Truppen vertheidigte die kaiserliche Stadt. Die Verluste der Japaner sind unbekannt, die Russen verloren 5 Tobte und 12 Verwundete. Die Engländer und Amerikaner hatten nur einige Verwundete. Die Befehlshaber der verbündeten Truppen hatten eigentlich beabsichtigt, am 15. August zum allgemeinen Angriff zu schreiten. Die Truppen waren in dem Lager angekommen, welches sich 5 Meilen östlich von der Stadt entfernt befand. Sie waren sehr erschöpft und schliefen in Kornfeldern bei strömenden Regen. Die Generale wurden dann durch heftiges Geschütz- und Gewehr feuer alarmirt, aus dem sie annahmen, daß die britische Gesandschaft energisch angegriffen wurde. Sie leute Gens, und von Knobelsdorff als Compagnieführer, Oberleutnant Hagemeister, Leutnant Friedrich, Marine- Oberassistenzarzt Dr. Nüsse. Das Bataillon begleitete freiwillig der Kaiserliche Dolmetscher Dr. Betz. Keiner von uns, so erzählt ein Theilnehmer der Expedition in der Kölnischen Zeitung, ahnte damals während der Ueberfahrt, welche schweren, harten Kämpfe schon wenige Tage nachher uns bevorstehen würden, und sorglos und heiter vergingen die Stunden in der liebenswürdigen Ge sellschaft unserer Kameraden von S. M. S. „Irene". Am 21. Juni Diorgens konnte man auf der Taku-Rheede schon von weitem mächtige Rauchsäulen bemerken — einige Stunden später lag S. M. S. „Irene" inmitten eines über 30 Kriegsschiffe starken Geschwaders. Noch raffelten die Ankerketten, als an Major Christ durch einen Offizier des Geschwaders der Befehl an Bord überbracht wurde, daß das Seesoldaten-Detachement sofort zu landen und sich in Tongku sobald als möglich mit russischen zu übernehmen, während der Rest der Truppen ausgeschifft wurde. Mit zwei Compagnieen, vier Maschinengewehren und pagnie Gene wurde etwa 2 Kilometer tongku an der Bahn nach Shanhaikwan wstenstellung genommen. Stramm und SMSSSSSSSS» so. Jahrgang Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Oerneinöe-Verrvcrltrrngerr öer rrnrliegenöen Ortschaften. Am 27 An,«ft 1S00, Borm. 10 Uhr kommt am amtsgerichtlichen Versteigerungslokale ein trotz der großen Anstrengungen bei glühender Hitze, (290 C.), nichts in den Magen bekommen, ein Nach schub des Proviants auf der Bahn war unmöglich — die Marineinfanterie ist nicht wie die Armee mit einer fahrbaren großen Bagage ausgerüstet — die Hoffnung auf seine Koffer u. f. w. hatte wohl jeder von uns aufgegeben; sie kamen auch nicht in den pätern Tagen, sie wurden schließlich bei dem gänzlichen Mangel an Fuhrwerk einem englischen Transport an geschlossen und gelangten erst am 3. Juli in Tientsin Die chinesische« Wirre«. „Die Fahnen der Verbündeten flattern über dem Kaiserlichen Palast." So war in den gestrigen letzten Telegrammen zu lesen. Die japanischen Truppen be setzten am 16. den Palast. Gleichzeitig wurde berichtet, daß die Kaiserin-Wittwe eskortirt von 3000 Truppen, ins Innere geflüchtet sei. Erfreulich ist es, daß es der japanischen Abtheilung gelungen ist, die innerhalb Truppen zum Vormarsch gegen Tientsin zu vereinigen habe. Höher schlugen die Soldatenherzen in dem Ge- . , danken, die in Tientsin verzweifelt kämpfenden Kameraden Pekings erhalten: lund Landsleute befreien zu können; fest drückte man sich London, 22. August. Unter dem 14. ds. wird Ibeim Abfchied die Hand; die Kunde von der heldenmüthigen aus Peking gemeldet: Die russische und die amerikanische!Haltung der Besatzung S. M. S. „Iltis", die bei dem Fahne wurde heute Vormittag 11 Uhr auf der öst- -- - -- ----- --- - -. - - lichen Mauer von Peking aufgepflanzt. Die englischen meldete der russische älteste Offizier seine Abtheilungen zur Stelle, gemeinsam versahen russische und deutsche Zatrouillen die Aufklärung gegen den Feind, ein ver- ständnißvolle? Zusammenwirken und ein gegenseitiges Verstehen als Soldat und Kamerad verband uns vom ersten Tage an mit den russischen Truppen. Drohend standen die Maschinengewehre auf dem Bahndamm, schweigend legten sich die russischen Truppen auf den nassen, lehmigen Boden, erwartungsvoll harrten unsere Leute der Dinge, die da kommen sollten. Sie hätten einen gepfefferten Empfang gehabt, diese schlitzäugigen Kerle, für die als Parole ausgegeben war: „Kem Pardon". Aber sie fühlten sich sicher in ihrem von Sumpf umgebenen Fort Peitsang, und ein am ganzen Leibe zitternder, gefangener Chinese bestätigte uns das, was wir ver- mutheten, daß sich die chinesische Besatzung von ihren dicken Fortmauern nicht trennen würde. So wurde denn Leutnant Friedrich mit 50 Seesoldaten und 50 Russen als Feldwache an der Bahn belassen, die anderen Truppen wurden nach Tongku-Bahnhof in OrtSunterkunst zurückgezogen. Zwischen Ortsunterkunft in Kriegszeiten und einer solchen bei den heimathlichen Fleischtöpfen besteht aber ein recht großer Unterschied. In den wenigen Schuppen, welche noch nicht von den Russen besetzt waren, hatte sich bereits unser Vetter John Bull breit gemacht, und so mußten wir denn mit einem alten Petroleumschuppen und etwas Hart brot vorlieb nehmen. Die eisernen Portionen mußten für ernstere Zeiten aufgespart bleiben. Aber die Stimmung blieb frisch und vergnügt; traf doch Abends die Kunde ein, daß Tientsin zwar hart bedrängt, aber noch nicht verloren sei, und daß wir mit TageS- anbruch nach Tientsin aufbrechen würden. General Stössel hatte mit einem Theil seiner Truppen und unserer Compagnie v. Knobelsdorfs noch an diesem Bon Taku aus wurde unser Landungscorps von S. M. S. „Jaguar" in Schlepp angenommen, deut lich waren an den Takuforts die Spuren der heftigen Beschießung zu erkennen, und zahllose Chinesenleichen, )ie in dem Peiho trieben, zeigten, wie härtnäckig der iampf getobt hatte. Unter brausenden Hurrahrufen, die von uns kräftig erwidert wuroen, fuhren wir an verschiedenen russischen, französischen und englischen Kanonenbooten vorüber; besonders stürmisch begrüßten uns unsere russischen Kameraden, mit denen wir in gingen infolgedessen sogleich vor, und zwar die britischen, französischen und amerikanischen Truppen auf dem linken Ufer, die russischen und japanischen Truppen auf dem rechten Ufer des Flusses. Sie brachen Nachts 2 Uhr auf. Die Japaner lenkten den heftigen Widerstand der Chinesen nach dem nördlichen Theile der Stadt ab, wo die japanische Artillerie die chinesische in einen schweren Kampf verwickelte. Die Engländer und Amerikaner trafen nur auf geringen Widerstand, bis sie in die Sladt einzogen, wo es zu einem Kampf in den Straßen der Stadt kam. Die Truppen drangen schließlich am Kanal in die Fremden niederlassungen. Im Uebrigen wissen die vorliegenden Draht nachrichten nichts von Zusammenstößen der Ver- bündeten mit den Chinesen. Nur Admiral Bruce telegraphirt aus Taku vom 20. August: Ein kleines Gefecht soll etwa 6 Meilen südlich von Tientsin am 19. August stattgefunden haben. Dagegen scheint aber, was schon lange befürchtet wurde, einzutreten, nämlich das Hinüberfluthen der aufständischen fremden feindlichen Bewegung nach Korea. Hierüber wird berichtet: Yokohama, 22. August. Der japanische Vice konsul in Soengtsching in der Nähe von Gensan be richtet: 1000 koreanische Aufrührer hätten Soengtsching angegriffen und die Häuser der Beamten zerstört und verbrannt. Die japanischen und koreanischen Beamten haben sich nach Gensan zurückgezogen. Dadurch wird die Lage, namentlich für Japan und Rußland, die beide Korea als ihre Einflußspähre ansehen, nicht unwesentlich komplicirt. Da* 3. Seedataillorr keim Gntfatz von Uteatfi«. Am 19. Juni erhielt das 3. Seebataillon Befehl, sich mit Stab und Compagnieen zu je 120 Mann nach Taku einzuschiffen. Am Nachmittag waren die Truppen auf S. M. S. „Irene" eingeschifft. Von Offizieren nahmen Theil: Major Christ, Commandeur, und Leut nant Cretius, Adjutant des 3. Seebataillons, die Haupt- dem ein gemeinsames Biwack bezogen wurde. Die wenigen Kosaken, die zur Verfügung standen, hatten iber die Gegner so gut wie nichts in Erfahrung -ringen können, wir konnten daher ebensogut wenigen Tausenden, wie mehreren chinesischen Armeekorps gegen- überstehen, das letztere schien sogar wahrscheinlicher. Abend unter theilweiser Benutzung der Bahn Tschen- liantschang erreicht und unserm Commandeur über lassen, die weitern Maßnahmen nach eigenem Gut dünken zu treffen. Sein und unser aller Wunsch war n erster Linie, die schwer bedrängten Kameraden in Tientsin herauSzuhauen, zumal da die Nachricht ein traf, daß am Tage vorher ein Versuch der Engländer und Amerikaner unter schweren Verlusten mißglückt war. Am 22. bestiegen wir daher mit zwei Compagnien Russen auf dem Bahnhofe Tongku einen Zug und erreichten nach vierstündiger Eisenbahnfahrt und vier stündigem Marsch, auf welchem wir durch einen tropischen Gewitterregen bis auf die Haut durchnäßt wurden, das Detachement des Generals Stössel, mit MinW Sei krWWe in Ser chinesisch. «Wt. Immer und immer wieder erwachen die Be- sürchtungen, daß es nicht gelingen werde, die Einig keit der Großmächte bei der Lösung der chinesischen Frage auf die Dauer zu erhalten. Gewiß ist die Gefahr eines Confliktes wegen der Interessen der einzelnen Mächte in China groß, zumal auch die Ge schichte fast aller Kriege verbündeter Mächte lehrt, daß die Zwistigkeiten und Reibungen zwischen den Verbündeten fast größere Gefahren schufen, als wie der Krieg der Verbündeten selbst. So könnte sich zwischen einzelnen Mächten auch ein schlimmes Ränke- spiel hinter den Coulissen entwickeln, oder es könnten bisher versteckte Gegensätze in den Vordergrund treten. So will man neuerdings zwischen den Zeilen der Rede, die der französische Minister des Auswärtigen Delcassä am Sonntag vor den Vertretern des General- raths in Frix gehalten, herauslesen, daß zwischen Rußland und Frankreich ein Einvernehmen bestehe, um Deutschland und England in der chinesischen Frage entgegen zu. treten. Wenn Deutschland und England in China Sonderansprüche in großem Maßstabe geltend machen würden, so wäre eine solche Stellung nahme Frankreichs und Rußlands gar nicht zu ver wundern, bis jetzt hat von den besonderen Ansprüchen Deutschlands und Englands in China aber Niemand etwas gehört. Ueberhaupt scheint uns die Rede deS französischen Ministers aufgebauscht und entstellt worden zu sein. Der Minister Delcasse sagte im Frix über die chinesischen Angelegenheiten: ES könne ohne Uebertreibung gesagt werden, daß es gesährlich wäre, sich den Ernst der chinesischen Frage zu ver hehlen. Die Mächte müßten, um hier zu einem be friedigenden Abschluß zu gelangen, vor Allem wissen, was sie wollten, und nichts wollen, was im Stande wäre, das nothwendige Einvernehmen in Frage zu stellen, und diesen ihren Willen bis zu letzt behalten. Die Stimme des Gewissens der ganzen Welt habe ihnen das nächste Ziel gewiesen: Be freiung der Gesandten. Das sei auch der Haupt zweck der gemeinsamen militärischen Aktion. Dieser Zweck sei nunmehr erreicht. Die Anwesen heit der Truppen der Mächte werde sodann dazu dienen, Genugthuung für das Geschehene und Garantteen für tue Zukunft zu erlangen, mögen auch in dieser Hinsicht die besonderen Gesichtspunkte jeder einzelnen Macht sein, welche sie wollen. Er neh e an, die Mächte würden die Forderungen dem Erreich baren anpassen und vornehmlich sich hüten, exclusive Forderungen zu stellen. Das würde die Einigkeit zerstören, Mißtrauen erwecken und von der ersten Stunde an bedrohliche Mißverständnisse schaffen. Die französische Regierung stelle sich auf diesen Stand punkt und sei von ihm auch nicht abgewichen, als sie energische Maßregeln zu ergreifen gehabt, beziehungs weise den Mächten Vorschläge gemacht habe, welche einmüthige Zustimmung erhielten. Sie werde davon auch in Zukunft nicht abgehen, dabei stets in Ueber- einsttmmung mit der russischen Regierung handelnd, welche ihrerseits vor drei Tagen es sich angelegen sein ließ, ihre vollkommene Uebereinstimmung mit der ver- bündeten und befreundeten Nation zu verkünden. — Man wird wohl zugeben müssen, daß diese Rede der französischen Ministers noch keinen Anlaß dazu geben kann, Frankreich in den Verdacht zu bringen, Zwie tracht zwischen den Großmächten in dec chinesischen Frage zu säen. Auch ist ja der Generalfeldmarschall Graf Waldersee im Einverständniß mit allen Mächten gerade deshalb zum Obercommandirenden in China ernannt worden, um Zerwürfnisse zwischen den Truppenführern und den Regierungen der einzelnen Mächte zu vermeiden, auch ist die Lauterkeit der Ge sinnung des russischen Kaisers in Bezug auf feinen Wunsch, den Grafen Waldersee zum Obercomman direnden in China zu ernennen und damit Differenzen und Schwierigkeiten zwischen den Mächten in China vorzubeugen, wohl über allem Zweifel erhaben. Inserate nehmen außer der Expeditton auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expedittonen solche zu Originalpreisen. sehr lebhaftes Feuer erhalten. Die Bahnlinie Tonku —Tientsin war derartig nachhaltig von Boxerbanden zerstört, wie es selbst unsere Eisenbahnbrigade nicht hätte besser machen können. Man denke sich in unsern Manövern ein Biwack, in welchem Proviant und Bagage vielleicht erst nach Sonnenuntergang eintreffen. Von 7 Uhr Vormittags ab hatten unsere Leute, Erscheint irden Wochentag abends für den folgenden Tag und rostet durch die Austräger pro Quartal M. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. in unsere Hände. Aber der wahlberechtigte Wunsch, das Costüm, in welchem wir von Tsingtau ausgerückt waren, wechseln zu können, erwies sich leider als un erfüllbar; man hatte im Laufe der Zeit uns nur die Atrappen übrig gelassen, d. h. ein Theil der Koffer war seines Inhalts beraubt. L'est la Kuerre. Einen Trost hatten wir wenigstens; wir sahen später wirklich wie Feldzugssoldaten aus. Durst und Unterkunft traten in den Hintergrund vor dem einen großen Ziel: „Die Kameraden befreien und den Gegner schlagen." Ja, er war unterschätzt worden, der chinesische Soldat; seit dem japanisch-chinesischen Kriege, in welchem die Zopfträger gewöhnlich nur die Kehrseite gezeigt hatte, hatte sich manches geändert. Deutsche Jnstructeure bildeten die chinesischen Soldaten zu einer tüchtigen Truppe heran, deutsche Fabriken versahen das chinesische Heer mit den besten, modernsten Waffen und Geschützen. Blutige Lehren mußten wir bald aus diesen Thatsachen ziehen. Wohl ein jeder ahnte auf dem Biwaksplatz am 22., daß der nächste Tag die Entscheidung für Tientsin, und sei es mit noch so großen Opfern, bringen müsse. Den Biwaksplatz hatte allmählich die Dunkelheit umhüllt. Da erschollen Commandorufe in den russischen Lagern: Antreten zum Zapfenstreich und Gebet. Auch unsere Leute eilten auf den Appellplatz. Ein eigen artiges Gefühl beherrscht den Mann am Abend vor dem Gefecht. Gewaltig drang zu uns der Gesang der kräftigen russischen Kehlen herüber, wie Meeresbrausen erscholl das lang anhaltende Hurrahrufen der Russen für ihren Zaren. Eiserne Stille ruhte bei dem Abend gebet über den Lagern. Und dann noch einige kurze, kernige Worte unseres CommandeurS, ein dreifaches Hurrah auf Se. Majestät mit dem Bewußtsein, morgen gilt es; zu siegen oder zu sterben. Ringsum flackerten die brennenden Dörfer, von Russen und Amerikanern in Brand gesteckt, unheimlich klang vonZTientsin her Geschützdonner in die Ohren, hier und da vernahm man aus dem Borgelände den scharfen Gewehrknall unserer Patrouillen. Unsere Soldaten-Compagnieen lagen dem Gegner am nächsten, eine Compagnie als Gefechtsvorposten, Gewehr im Arm, jederzeit schußbereit. Noch am späten Abend war die Meldung einge gangen, daß 500 Engländer und Amerikaner unsere etwa 2000 Mann starken Streitkräfte verstärken würden. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lngan, Hermsdorf, Kernsdorf,