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l niemand verletzt. sie spielt niemals, sie arbeitet immer Mann Nach einem Aufenthalt von 10 Minuten fuhr der Zug hohem Interesse erfolgen wird. - e e Belgrad, 20. August. General Mihailo Sketsch. ernannt brachte gleichzeitig mit der n c t c t c i c e ) r 1 ff r r - Weimar. Unserer sonst so friedlichen Stadt scheint em kleines Revolutiönchen bevorzustehen, doch wird dasselbe voraussichtlich unblutig verlaufen. Zwischen Wirthen und Trinkern ist nämlich eine grimmige Bierfehde ausgebrochen, da erstere die Fünf- zehntelgläser meuchlings in Bierzehntel verwandeln wollten. Im Jnseratentheil einer hiesigen Zeitung findet sich folgender Schlachtruf: „Bürger, Freunde, Biertrinker! In Koburg, Meiningen, Eisenach, Gotha, Jena rc. giebt es gutes, billige- Bier, pro ein halber Liter zu 10 und 12 Pf. Wir verwahren uns da gegen, Restaurationen zu besuchen, in denen Bier zehntel zu 15 Pf. verschenkt werden. Wir ersuchen alle Biertrinker nur solche Bierlokale zu besuchen, in denen gutes Bier ein halber Liter zu 13 oder 15 Pf. verzapft wird — sonst lieber streiken oder Fäßchenbier aus den Brauereien kaufen. Auch bitten wir von Haushalts und Ji-lieu-yüan, Mitglied des Tsungli- JamenS; die beiden ersteren waren von fremden- eindlicher Gesinnung, letzterer ein Freund der Fremden. General Aunglu sei vom Prinzen Tsching gefangen gesetzt worden. Der Kaiser und die Kaiserin-Wittwe hielten sich etwa 60 Meilen westlich von Peking auf und werden vom Prinzen Tuan bewacht. Li-Hung- Tschang begab sich alsbald nach dem Norden. Loudon, 21. August. Die „Times" melden aus Shanghai vom 20. ds. Mts.: Vor kurzem von Scheust eingetroffene Missionare glauben, daß zwei Gründe die Kaiserin-Wittwe von China veranlaßt haben, in Singanfu den Hof nicht residiren zu lassen. Der :rste Grund sei der Mangel an Wasser, infolge längerer Dürre in dieser Gegend, welcher den Trans port von Mundvorräthen verbietet. Der zweite Grund sei der, daß die ihrer Mehrzahl aus Muhamedanern bestehende Bevölkerung eine feindselige Stimmung gegen die Kaiserin-Wittwe zeigt, haupt sächlich aus Furcht vor den Truppen TungfuhsingS. Die m Süden befindlichen Beamten haben die Kaiser m-Wittwe in diesem Sinne gewarnt. Petersburg, 21. August Im kaiserlichen Ukas vom 17. August wird die Ausfuhr von Waffen und Pulver nach China verboten. Tokio, 20. August. Nach einem von Tientsin am 16. August abgegangenen telegraphischen Bericht, welcher von General Damaruchi in Peking am 15. August auf gegeben wurde, hat die Besetzung der Wälle, der Ein marsch der Truppen und die vorausgegangene Beschießung 8 bis S Stunden gedauert. Der Feind zog sich in die kaiserliche Stadt zurück. Eine starke Truppenmacht wurde zur Besetzung dorthin entsandt, stieß aber auf sehr starken Widerstand. Der japanische General zog mit seinem Stabe in die japanische Gesandtschaft, der Rest der Ja paner lagert außerhalb des Antingthores. Lonbon, 21. August. Nach einem Telegramm der „Daily Mail" aus Yokohama ist man dort der An sicht, daß Japan Deutschland gegenüber dieselbe Feindschaft an den Tag lege wie gegen Rußland, und daß Japan infolge seiner Mitwirkung bei der Regelung der China wirren auch eine entsprechende Rolle zukomme, wie den europäischen Großmächten. von 10 Pf. 5 Pf. Trinkgeld giebt, leistet sich eine Mehrausgabe von 50 Proc. und wozu? Etwa damit die reichen Actionäre ihre Angestellten niedriger besolden können? Dazu hat man sür den gespendeten Obolus gar keine besondere Dienstleistung, so daß der Zweck einfach unerfindlich ist. Im übrigen wären manche Wirthe auch kaum in der Lage, ihren Hotel- und Cafe-Oberkellnern die Rieseneinnahmen, welche sie durch Trmkgelder erzielen, zu ersetzen, 300 Ml. monatlich ist eine Einnahme, die in vielen Fällen weit über troffen wird und vervielfacht werden müßte. So wird es aller Voraussicht nach trotz der vielfachen Reform bestrebungen bei der alten — oder vielniehr ziemlich neuen — Unsitte bleiben. Kelgie«. Die Meldung, daß König Leopold von Belgien nach der Insel Wight abreise, um daselbst mit der Gräfin Lonyay zusammenzutreffen, ist unrichtig. Trotz der Ver mittelung des Papstes lehnt der König die Aussöhnung mit seiner Tochter" ab. Italien. Mailand, 20. August. Der Mörder Bressi hat den Mailänder Advokaten Filippo Turati zu seinem Bertheidiger erwählt und gerichtlich ist ihm noch der Advokat Mario Martelli, der Präsident der Mailänder Advokatenkammer, als offizieller Bertheidiger bestellt worden. Letzterer kann die Bertheidigung nur ab- ehnen aus schwerwiegenden gesundheitlichen Gründen. Advokat Turati hat die Bertheidigung angenommen, nachdem er sich zuvor mit seinen Parteigenossen dieser- jalb berathen, und ist heute zum ersten Male zu einem Klienten in die Zelle geführt worden. Dem „CH. T." wird aus Rom geschrieben: Man merkt, daß mit der Thronbesteigung Vikttor Emanuels III, eine neue Aera in Italien anbrechen wird, und daß die öffentliche Meinung bereits nach Anzeichen einer solchen zu suchen beginnt. So kursirten schon Gerüchte über Mißhelligkeiten unter den Ministern, und man sprach so gar von einer drohenden Kabinetskrisis. Diese Alarm nachrichten sind dadurch entstanden, daß die Minister nach ihrem Rapport beim Könige sofort zu einer Berathung zusammentraten. Es hieß, Viktor Emanuel habe einige von ihnen nach bestimmten Gesetzesvorlagen gefragt, auf deren Inkrafttreten das Volk mit Ungeduld wartet, und sei über die wenig befriedigenden Antworten sehr ärger lich geworden. Infolge der erwähnten Sitzung hätten nun die betreffenden Minister den Wunsch ausgesprochen, zurückzutreten, weil sie das Vertrauen des Könige nicht mehr besäßen. Ebenso schnell wie dieses Gerü gt ent standen war, erschien auch sogleich das offizielle Dementi, indem seitens der angeblich mit Rücktrittsgedanken be schäftigten Kabinetsmitglieder eine Erklärung veröffentlich« wurde, worin sie darauf hinwiesen, daß eine Ministerkrisis jetzt, wo die Kammer geschloffen sei, den König in die größte Verlegenheit bringen würde. Nichtsdestoweniger bleibt jedoch die Thatsache bestehen, daß nach Eröffnung der Parlamentssitzungen ein Ministerwechsel zu erwarten ist. Wie aus bester Quelle verlautet, trägt sich der König mit dem Gedanken, energisch in die Zügel der Regierung einzugreifen, und er hat diesen seinen festen Willen auch klar und deutlich zu erkennen gegeben. Er brauche, wie er sich ausdrückte, jüngere Kräfte, die Thatenlust und Initiative besäßen. Daß man diese Eigenschaften bei den jetzigen Ministern mit ihrem 82jährigen Chef nicht erwarten darf, braucht wohl kaum bcsonders hervorgehoben zu werden. Kerbte«. jetzt ab das Trinkgeldergeben zu unterlassen. Also tandHalten — wir wollen die reichen Brauer und Wirthe nicht noch reicher machen. Viele hiesige Biertrinker." Tagesgeschichte. Deutsche« Weich. Karlsruhe. Interessante militärische Versuche wurden am Alt-Rhein bei Daxlanden abgehalten. Leutnant v. NathusiuS vom badischen Leib-Dragoner- tegiment setzte auf einem mit halbmondförmigen Luft kissen an beiden Seiten versehenen schwimmenden Pferd mehrere Male über das Altwasser. Die Idee, die Pferde auf diese Weise beim Schwimmen zu unter stützen, stammt von dem Oberleutnant Freiherrn von Holzing. Kanonen wurden sowohl in Faltbooten, als auch auf einem, aus 13 Tonnen rasch zusammen gestellten Floß übergesetzt, je 6 Tonnen zu beiden Seiten, die 13. unter dem Lasettenschwanz. Hierbei wurde das Floß von schwimmenden Mannschaften über das Wasser gezogen. «ochtrog. WilhelM-HSH-, 21. August. Zur gestrigen Abendtafel beim Kaiser war Professor Knackfuß geladen. Der Kaiser hörte heute Vormittag den Vortrag des Staatssekretärs des Reichsmarineamts Vice-Admiral von Tirpitz. Berlin, 19. August. Der Falschmünzerprozeß Dudy und Genossen dürfte zu einem Sensationsprozeß ersten Ranges sich gestalten. Bereits sind neunzehn Personen, Männer und Frauen, als in die Sache verwickelt, ermittelt und hinter Schloß und Riegel gebracht. Damit ist die Untersuchung aber noch keineswegs abgeschlossen und weitere Verhaftungen stehen bevor. Kiel, 20. August. Furchtbare Gewitter äscherten annähernd 20 Gebäude in verschiedenen Ortschaften n der unmittelbaren Nähe Kiels und des Nordostsee- änals ein. Mainz, 20. August. Im Vororte Wackernheim hat ein Landwirth mit einer Mistgabel auf der Straße sich schon seit langer Zeit in den Haaren gelegen haben. Gestern Abend, nachdem sie sich wohl schon am Nachmittag vorher gezankt hatten, hat der Kauf mann Schmolke, der etwas bezecht gewesen sein mochte, in dem Grundstücke herumscandalirt und insbesondere im Hofe und einer in demselben gelegenen Drechsler- Werkstatt die Worte „Spitzbuben, Verbrecherbande" u. s. w. gebraucht. Diese Schimpfereien mochte Back stein auf sich bezogen haben. Er hatte sich deshalb in den Hof begeben und hatte den Schmolke zur Rede gestellt, wobei er denselben mit Ohrfeigen bedroht hatte und ihn am Rock angegriffen haben soll. Hierauf mochte Schmolke nur gewartet haben. Er zog einen Revolver und jagte seinem Gegner eine Kugel in die Brust. Der Letztere war einige Schritte zurückgetaumelt und dann entseelt zusammengesunken. Schmolke hatte sich, nachdem er noch einen Schuß abgefeuert hatte, in die Drechslerwerkstelle zurück gezogen, die er von innen verschloß, da er wohl ahnen mochte, daß ihm die inzwischen angesammelten Menschen zu Leibe gehen würden. In der fraglichen Werkstelle war auch später seine Festnahme erfolgt und ihm von der Polizei der Revolver abgenommen worden, in welchem sich noch vier scharfe Patronen befunden hatten. Unter Führung des Herrn Polizei raths Müller waren noch in der Nacht Criminal- beamte am Thatorte erschienen und hatten eine Be sichtigung des ThatorteS vorgenommen. Der Thäter wurde m das Polizeigefängniß abgesührt und der Leichnam des Erschossenen in das Secirzimmer der Königlichen Staatsanwaltschaft abgeliefert, wo die gerichtliche Obduction stattfinden wird. Der erschossene Backstein hinterläßt Frau und zwei kleine Kinder. Vermischte-. * Leichenfu«d im Harz. Die Fürstin Otto zu Stolberg-Wernigerode hatte Donnerstag Nachmittag mit mehreren Damen dem Brocken einen Besuch abge stattet und den Wagen bis zum Scharfenstein zurückgesandt, weil bis dorthin der Abstieg zu Fuß unternommen wer den sollte. Unterweg» fanden die Damen den Leichnam eines gut gekleideten Mannes. Die Fürstin gab im Forflhaus Scharfenstein sofort den Auftrag, daß die Leiche nach Ilsenburg gebracht werden solle. Nach der * Ci« böses Abenteuer erlebte der Lehrer Anton Kloka aus Konareczin, Kreis Berent in West preußen. Kloka sollte am 1. September eine neue Stelle in Grünberg antreten und wollte sich dorthin begeben, um seine neue Wohnung zu besichtigen. Er fuhr auch auf seinem Zweirad nach Grünberg, wurde aber dort für einen Räuber gehalten, da in letzter Zeit jene Gegend durch räuberisches Gesindel stark belästigt worden war. Er bat einen jungen Burschen, ihm Auskunft zu geben. Dorfbewohner hielten jedoch den jungen Menschen zurück und maßen Kloka mit drohenden Blicken. Dieser meinte darauf: „Meine Herren, ich bin doch kein Italiener!" Kaum hatte er ies gesagt, da schrie die erregte Menge: „Anarchist, nach Süden weiter. Shanghai, 20. August. (Meldung des Reuter- schen Bureaus. Nach Nachrichten aus amtlicher chinesischer Quelle sind noch drei hohe Beamte ent hauptet worden und zwar Hsue-tung, Präsident der Civilverwaltung, Li-schan, Minister des kaiserlichen Einlieferung wurde der Todte im Ilsenburger Kranken Hause als der Bankaffeffor E. Weiß aus Magdeburg er- kannt, der schon seit längerer Zeit Sommeraufenthalt in Ilsenburg genommen hat. Vermuthlich ist der Tod in Folge eines Schlaganfalles eingetreten. * Ein uichtswürviger Bubenstreich. Aus Hamburg wird geschrieben: Bon den präch tigen Alsterschwänen, die der Stolz jedes Hamburgers und die Freude aller hierherkommenden Fremden sind, hat in der letzten Nacht ein bisher noch nicht ent deckter Uebelthäter etwa dreißig Thiere mit hinge worfenen vergifteten Brotstücken getödtet. * Die einsame Königin. Von der jungen Königin von Holland entwirft ein englischer Bericht- erstatter ein fesselndes Bild. Er nennt sie die „ein same Königin", denn die einsame Kindheit, die sie genossen, hat ihrem eigenthümlich selbstständigen Zur Trinkgelderfrage äußert sich die „Krz. Ztg." Sie knüpft an den jüngst veröffentlichten Bericht der Reichscommission für Arbeiterstatistik, betr. die Verhältnisse der in Gast- und Schankwirthschaften ieschästigten Personen, die folgenden Bemerkungen: Man sieht hieraus, wie schwer selbst auf diesem Gebiete eine Reform durchzusetzen ist, obgleich alle Welt an erkennt, daß es sich hier um eine Unsitte handelt und eine Abhilfe wünschenswerth sei. Das Trinkgelder unwesen geht so weit, drß selbst in gewissen Bade orten an den Buden der Mädchen, welche den Brunnen verschenken, öffentlich angeschlagen ist, sie bezögen kein Gehalt und seien auf Trinkgelder angewiesen. Wer in Berlin einem Pferdebahnschaffner sür ein Billet Räuberhauptmann! Greist den Kerl!" Kloka wurde gepackt und auf das Gemeindeamt gebracht. Unglück-- icherweise hatte er keine Legitimationspapiere bei sich. Nan durchsuchte ihn nach Waffen, fand aber keine. Jetzt wurde er auf einen Wagen gesetzt und, ohne da» er sich hätte rechtfertigen dürfen, eine Stunde weit um Amtsvorsteher Herrn von Hlüskow tranSportirt. irst hier kam die Unschuld des Mißhandelten zu Tage. 8r mußte aber doch den Wagen bezahlen und konnte >ann, ohne sein neues Heim gesehen zu haben, den Rückweg antreten. Aus Konitz wird Folgendes berichtet: Nach einer am Freitag eingegangenen Entscheidung übernimmt der Militärfiskus die Einquartirungskosten für da» nun nahezu drei Monate in der Stadt befindliche Bataillon. Dadurch wird der Stadtgemeinde eine große Last abgenommen, bedeutend sind aber trotzdem die Opfer, die von den einzelnen Bürgern aufzu bringen sind. Die jedesmalige EinquartirungSzeit er streckt sich auf drei bis vier Wochen, und es werden Diejenigen nun bald wieder bedacht werden müssen, die in der ersten Zeit zur Ausnahme des Militärs herangezogen worden waren. Ein noch tieferer Griff in den Geldbeutel ist somit die Folge der vor gekommenen Ausschreitungen. Ein Gymnasiast wurde mit einigen Stunden Karzer bestraft, außerdem wurde ihm das consilium abeunrü zu Theil; er hatte eine junge jüdische Dame auf der Straße beleidigt und weigerte sich dem Direktor gegenüber ganz entschieden Abbitte zu leisten. * W udersee-Anekdoteu kursiren jetzt in großer Zahl. In Hannover hatte sich am Dienstag Abend ein von Tausenden zählendes Publikum vor der Wohnung des Grafen Waldersee eingefunden, um dem Höchstcommandirenden am Tage vor seiner Abreise Ovationen zu bringen. Die Hoch- und Hurrahrufe wollten kein Ende nehmen. Der Graf war äußerst gut gelaunt, hielt mehrere Ansprachen an daS Publikum und dankte wiederholt in launiger Rede. Als die Menge immer wieder in stürmische Ovation ausbrach, trat der Graf abermals aus dem Salon auf die Terrasse, um sich zu bedanken. Alles horchte, kein Laut war vernehmbar, da plötzlich das Gekläff eines Hundes. Einer der steinen Teckel des Feldmarschalls bellte zornig die Menge an. Graf Waldersee hob Ernennung ein neues Statut, wonach dem jeweiligen Kriegsminister der Armeecommandant von nun an untersteht. Da nunmehr König Milans Posten besetzt ist, so sind auch sein Hofstaat und dessen Chargen bereits aufgehoben worden. Fremdenzimmer brannte. Man vermuthet, daß eS sich um ein Rachewerk handelt. — velSuitz i. v., den 19. August. Zu den- jenigen Industriestädten, welche von dem vielfach fest- gestellten schlechten Geschäftsgänge erfreulicherweise nur wenig berührt werden, gehört auch OelSnitz. In der Teppichbranche sind ja einige Spezialitäten, für Paris, 20. August. Heute Mittag fand ein heftiger Messerkampf zwischen französischen und italieni schen Glasarbeitern in dem Vororte Saint Denis den Export bestimmt, augenblicklich wenig begehrt, und es machte sich für die betreffenden Arbeiter eine vorübergehende Verstirzung der Arbeitszeit von täglich drei Stunden nöthig; m den übrigen Industriezweigen <Korsettstepperei, Gardinen-, Kammgarn- und Drell weberei, Schiffchenstickerei rc.) geht die Waaren- erzeugung und der Absatz fortgesetzt flott von statten, und es werden gegenwärtig in den Lokalblättern sogar wiederholt Arbeitergesuche erlassen und Neueinstellungen von Arbeitskräften beiderlei Geschlechts vorgenommen. — Rochlitz,:19 Aug, Das evangelisch-lutherische Landesconsistorium hat auf Grund des Kirchengesetzes vom 28. April 1898, die Ausübung des Kirchenpatronats be treffend, dem Grafen Joachim von Schönburg-Forder- glauchau die Ausübung der ihm zustehenden Kirchen Patronate bis auf Weiteres entzogen, weil er durch einen am 31. October 1899 in Leipzig am öffentlichen Orte verübten, mit Beschimpfung und Mißhandlung eines Polizeibeamten verbundenen Widerstand gegen die Staats gewalt ein mit der Würde des Patronats nicht zu ver einbarendes öffentliches Aergerniß gegeben hat § — Hainichen. Das neugegründete Technikum bildet in 5 Semestern Maschinen- und Elektro-Jn- genieure, in 4 Semestern Maschinen- und Eleftro- Techniker und in 2 Semestern Werkmeister aus. Für die Anstalt ist gegenwärtig ein neues, zweckentsprechendes Gebäude errichtet. Dasselbe enthält geräumige Lehr und Konstruktionssäle, sodaß ein sogenanntes „Zu- Hause-Konstruiren", daß auch nicht gestattet würde, nicht erforderlich ist. Der Unterricht soll nach den bewährten Grundsätzen des auf dem Gebiete des technischen Schulwesens erfahrenen und bekannten Dir. Jentzen ertheilt werden, letzterem ist auch die fachliche Oberaufsicht übertragen worden. Mit der Anstalt wird ein Maschinenbau- und Elektro- Laboratorium verbunden, für welche Einrichtungen die Stadt H. ganz enornie Opfer bringt. Die Direktion ist einem an Erfahrungen als Konstrukteur und selbstständiger Fabrikleiter, sowie als technischer Lehrer überaus reichen Ingenieur übertragen worden, sodaß man wohl die berechtigte Hoffnung hegen darf, das Technikum H. werde sich auf gesunder Grundlage bald zu hoher Blüte entfalten. Das Wintersemester 1900—1901 beginnt am 3. November, der Vor unterricht am 15. Oktober. Weitere Auskünfte ertheilt bereitwilligst die Direktion, durch welche auch Programme kostenfrei zu beziehen sind. — Ebmath i. B. Um dem Viehschmuggel an der sächsisch-böhmischen und bayerischen Grenze einzudämmen, wird jetzt ein neues Verfahren ein geschlagen. Die im Verdacht des Viehschmuggels stehenden Personen werden nachträglich gefänglich ein gezogen, auch wenn sie nicht beim Paschen auf frischer That ertappt werden. So sind am Freitag der Be sitzer der an der bayerischen Grenze gelegenen Huscher- mühle und dessen 19 jähriger Sohn, sowie in Getten- grün, Bergen und Prex im Laufe der verflossene» Woche je ein angesehener Gutsbesitzer verhaftet worden weil sie in dringendem Verdacht der Schmuggele stehen. — Leipzig, 19. August. Ein schweres Ver brechen ist am Sonnabend Abend gegen ^10 Uhr in Leipzig-Connewitz verübt worden. Dortselbst wohnten bisher in dem Grundstück Lange Straße 23 <Restaurant Gambrinus) außer verschiedenen anderen Hausbewohnern, auch der verheirathete Schuhmacher Carl Friedrich Albert Backstein, geboren am 9. Juni 1872 in Langenreichenbach und der Kaufmann Janaz AloiS Schmolke, geboren am 21. Februar 1858 in in Ober-Lassoth, Kreis Neisse, ein ebenfalls ver- heiratheter Mann. Beide erwähnte Perfonen fallen — Leipzig, 20. August. Auf der Kreuzung der Süd- und Kantstraße wurde der Maurerlehrlinc Martin Holle aus Callenberg beim Ueberschreiten des Fahrdammes der Südstraße von einem Motorwagen der Straßenbahn umgerissen und ihn, beide Beine abgefahren. An feinem Aufkommen wird gezweifelt. Der Motorwagenführer wurde verhaftet. — Ein schlechtes Tauschgeschäft machte ein Ein wohner in Pirna, der bei seiner Heimkehr sein Fahrrad in der Hausflur hinstellte und eS dort stehen ließ. Als er am anderen Morgen nach feinem Stahl rößlein sich umschaute, war dasselbe nirgends zu sehen; 1 vttgrao, 20. «ugup. «enerat Mlyau an der Stelle aber, wo er eS hinterlassen, stand — covic ist heute zum Armeecommandanten ein alter Spazierstock! iworden. DaS Amtsblatt brachte gleichzeiti. Wcsen und ihrer jugendlichen Schönheit ein seltsames und anziehendes Gepräge gegeben. Königin Wilhelmine hat niemals in ihrer Kindheit eine Gefährtin gehabt, und auch jetzt ist sie ganz ihrer Mutter angewiesen. Ihre einzigen Verwandten sind der Prinz und die Prinzessin von Wied, die einmal jährlich ein oder zwei Wochen im Haag zubringen und dann einen großen Empfang oder Ball geben, und der Bruder der Königin Emma, Prinz von Waldeck-Pyrmont, der mit seiner Gemahlin noch seltener nach Holland kommt. Man einen Husaren erstochen, ein zweiter Husar wurde verletzt, erzählt, daß die Königin Wilhelmine die einzigen wirk- München, 21. August. Die ganze Familie des fich heiteren Stunden auf einem Hofball verlebte, der Arztes Dr. Spieß in Bruck ist infolge des Genusses ver- vor zwei Jahren, als ihr junger Onkel den Hof be- gifteter Wurst gestorben. suchte, veranstaltet wurde. Damals tanzte sie nicht Hamburg, 20. August Heute sind auch die or- nur Quadrille, worauf sie sich gewöhnlich beschränken gamsirten Schauerleute in die Lohnbewegung emgetreten. muß - sondern sie walzte mit dem lebhaften Prinzen Sie sofern 50 Pfennig tägliche Lohnzulage. stg vergnügt umher, daß sie ihre Krone abwalzte. . „ Wten, 20. August. Infolge faffcher Weichen- Nerlich wurde dieses kleine Ball-Abenteuer lebhaft tellung ..erieth heute Nacht der Paris-Wiener Schm Einige behaupteten, daß dieser Zwischen- zug auf der Station Wels auf em todtes Geleis. ^ wirklich stattqefunden habe, und daß bei ihrem Die Lokomotive und verschiedene Waggons entgleisten Walzen die Krone sich loslöste und hinfiel, und wurden stark beschädigt. Von Personen ist jedoch ^dere bestreiten überhaupt die Wahrheit der kleinen niemand verletzt. . mr .. c - Episode. Das einsame Leben an der Seite ihrer r. k. ?0- August. Heute Mittag fand em Mutter hat die ernste Seite ihrer Natur schon früh heftiger Messerkampf zwischen französischen und und mit Recht konnte man von ihr sagen, chen GlaSarbettern m dem Vorotte Samt D^ sie arbeitet immer«. Lange ehe Platze blieben 30 schwerverwundete, Königin wurde, hatte sie in einem kleinen Pcioat- fast durchweg Franzosen, wahrend die Italiener «hre Austum das Spielzeug aus ihrer Kindheit fortgelegt, Verwundetenforttrugen, bevor ore Behörden erschienen. hatte eine ungezogene Puppe, die durchaus Tvansvairt. nicht gerade sitzen wollte. Wie geduldig sie sie auch Loudou, 20. August. Lord Roberts sandte aus in Positur setzte, schmeichelte und schalt, sie saß nicht Prätoria vom 20. August folgendes Telegramm: gerade. Da sagte ihre Herrin endlich: „Du unge- Hamiltons Kolonne besetzte Cliphansnek in den zogene Puppe du; wenn du dich nicht ordentlich Magaliesbergen. Auf britischer Seite wurden drei! beträgst, mache ich dich zur Königin, und dann hast verwundet. Hamilton erbeutete zwei Geschütz- du niemand zum Spielen." Die junge Königin wagen, einen Munitionswagen und zwei Transport- findet Trost für ihre Einsamkeit in den täglichen wagen. Seine Avantgarde unter Mahon kämpfte! Herrschersorgen. Sie ist Königin und theilt mit estern den ganzen Tag mit dem Feinde bei Koode- niemand ihre Macht. Täglich beschäftigt sie sich eifrig opjeS, westlich vom Krokodilsfluß, nahm 7 Buren mit den von den Ministern ihr vorgelegten Sachen gefangen und erbeutete zwei Wagen. Rundle meldet und Hofangelegenheiten. Staatsbanketts und Empfänge us Harrysmith, daß sich in diesem Distrift bis zum zählt sie zu ihren lästigsten Pflichten. Die Holländer 19. August 684 Buren ergeben haben. «wünschen sehnlichst die Heirath ihrer Königin. Als Ehi«a. Ivor zwei Jahren nach ihrer Krönung ein Minister Innsbruck, 21. August. Feldmarfchall Graf Grüber mit ihr sprach, anwortete sie: Zwei Jahre Waldersee passirte gestern Uhr Nachts den hresttzenst""^?^ von memer Hochzett hören, ich festlich geschmückten Bahnhof, auf welchem das OMeEauche drese Zett der Mett« Da nun am 31. corvS der Garnison, der Statthalter und der BezirlUMst, M Z0 Geburtstage drese Irrst abge- hauptmann sich zur Begrüßung eingefunden hatten.«-5'^^ drele hochgestellte Holländer, daß , Nack einem AZentbalt von 10 Minuten kubr der dieses Monats eme öffentliche Ankündigung von