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ypv- rgen hen- cnde Bek«i»lt»illchii>l!I. Wahrend -er bevorstehenden Diviftonsmanöver vom 11. vis 13. September dfs. Js. werden die Truppenübungen voraussichtlich den ganzen südöstlich der Straße Glauchau-Waldenburg gelegenen Theil des amts hauptmannschaftlichen Bezirks Glauchau berühren. Die hiesigen Grundstücksbesitzer werden veranlaßt, dafür Sorge zu tragen, daß die Felder möglichst vorher avgeerntet, besonders zu schonende Ländereien, namentlich aber Schonungen durch gleicht wahrnehmbare Zeichen — Strohwiepen, Strohseile re. — kenntlich gemacht, Steinvrüche oder sonstige gefährliche Stellen aber durch kleine schwarze Flaggen be zeichnet oder mit Einzäunung nmgeven werden. Hohenstein-Ernstthal, den 14. August 1901). Der Stadtrath. vr. Polster, Bürgermeister. Jcb/ Bekanntmachung. Nr. 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35 und 36 des Reichsgesetzblattes sind eingegangen und liegen zur Einsichtnahme, Rathhaus, Zimmer Nr. 1, aus. Der Inhalt ist folgender: Nr. 29. Bekanntmachung des Textes der Unfallversicherungsgesetze vom 30. Juni 1900. Nr. 30. Verordnung über theilweise Inkraftsetzung des Gesetzes, betreffend die Schlachtvieh- und Fleischbeschau. Nr. 31. Bekanntmachung, betreffend die Handelsbeziehungen zum Britischen Reiche. Nr. 32. Verordnung, betreffend die Inkraftsetzung der Militärstrafgerichtsordnung vom 1. Dccember 1898 für das ostasiatische Expeditionscorps. Nr. 33. Vereinbarung zwischen dem Deutschen Reiche und Belgien über den grenzüberspringenden Fabrik verkehr. Nr. 34. Bekanntmachung, betreffend Aenderungen der Militär-Transport-Ordnung. Nr. 35. Bekanntmachung, betreffend die dem internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfracht verkehr beigefügte Liste. Nr. 36. Verordnung, betreffend das Verbot der Ausfuhr von Waffen und Kriegsmaterial nach China. Hohenstän-Ernstthal, am 14. August 1900. Der Stadtrath. vr. Polster. Bekanntmachung, Der unterzeichnete Bürgermeister ist vom 15. August bis 15. September beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Stadtrath Zeißig und in den, juristische Befähigung erfordernden An gelegenheiten durch Herrn Rechtsanwalt vr. Haubold hier vertreten. Hohenstein-Ernstthal, den 14. August 1900. Der Stadtrath. vr. Polster. Bekanntmachung. Sonnabend, den 18 August 1990 bleiben die hiesigen Gemeinde-Expeditionslokalitäten wegen Reinigung geschlosst». An diesem Tage finden nur dringliche Sachen Erledigung. Das Standesamt ist geöffnet Vormittags von 8—9 Uhr. Gersdorf, Bez. Zw., 11. August 1900. Der Gemeindevorstand. Göhler. Bekanntmachung. Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß der 4. Termin Gemeinde-Anlagen am 15. August d. I. gefällig wird und an hiesige Ortssteuereinnahme unerinnert abzuführen ist. Nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen 14 tägigen Frist wird gegen Säumige das Zwangs verfahren eingeleitet werden. Auch noch etwaige Schnlgeldreste sind sofort zu entrichten. Wüstenbrand, am 13. August 1900. Der Gemeindevorstand. Kchntzert. legionären frequentieren und an den Thoren der Groß städte, zu Banden organisiert, ihr verbrecherisches Wesen, oder besser Unwesen treiben. Ziehen wir nun zu diesen speziell italienischen Ge- heimbunderscheinungen noch die Erscheinung des internatio nalen Anarchismus, so kann es uns natürlich keineswegs Wunder nehmen, daß seine Teufelslehre gute Aufnuhme in vem von der Maffia und der Camorra gedüngten Bo den fand. Was diese beiden Geheimbünde noch nicht an gesundem Menschenverstand, an Zucht, Ordnung und guter Sitte zu zerstören vermochten, gelang dem inter nationalen schwarzen Gespenst des Anarchismus. Alle Völker außerhalb der Alpen, der blauen Adria und des Thyrrhenischen Meeres werden Italien gern und sicher die Hand reichen, wenn es ernst an das Werk geht, allen diesen finstern und lichtscheuen Verbänden und Individuen, die Leben und Ordnung bedrohen, einmal gründlich das Handwerk zu legen. Italienische Zustände. Wenn das sonnige Italien uns auch ein be freundetes, liebgewordenes Land ist, an dessen Seite wir heute, seinen besten Söhnen gleich, stehen und trauern, so läßt es sich doch unmöglich verschweigen, daß die sozialen Verhältnisse der appeninischen Halb- insel im Laufe der letzten Jahre derartige geworden find, daß man ihnen wenigstens zum Theil die Schuld daran zuschieben muß, daß sie die Brutherde anarchi stischer und propagandischer Pestverhältniffe geworden sind, deren Beseitigung der junge Herrscher, schon im eigensten Interesse, als sein«- erste Pflicht ansehen muß. Während ein ganzes Volk an der Bahre eines meuchlings Gemordeten trauert, muß die übrige civilisirte Menschheit entschieden der Frage auf den Grund gehen, woher derartige teuflische Erscheinungen kommen. Hierfür aber ist es interessant, sich Italien einmal auf sein Banditenleben hin anzuschen. Das ausgeprägte Banditenleben Italiens, das sich bi« in die unmittelbare Nähe selbst der größten Städte heranwagt, ist sprichwörtlich geworden. Diese italieni schen Banditen sind gewissermaßen das Urbild jener lichtscheuen Vereinigungen, die in so erschreckender Zahl unser modernes Gesellschasrsleben überwuchern. Sie bilden zunftmäßige Vereinigungen mit bestimmten Gesetzen und machen sich besonders in den Zeiten bemerkbar, in denen die Staatsgewalt schwach ist. Um sich vor ihnen zu schützen, schließen oft kleinere Ge meinden Verträge mit ihnen ab, die auch gegen ein steuerartiges Entgelt eingehalten werden. Eine Ver quickung mit den anarchistischen Bestrebungen ließ aber gerade in den letzten Jahren trotz aller Wachsam keit der italienischen Behörden eine feindliche Stellung nahme gegen die neuen Regierungsformen immer stärker an den Tag treten. Diese Art der „Banditen", die in ihren politi- schen Zirkeln Leute aller Stände und Gesellschafts klassen umfaßt, ist entschieden die am meisten zu fürchtende, denn sie gebiert die Mordbuben, die sich durch nichts zurückschrecken lassen. Einer dieser vielen Banditengeheimbunde ist z. B. der, der unter dem Namen „Maffia" in Sizilien sein Unwesen treibt und kürzlich erst einen großen politi schen Prozeß gezeitigt hat. Der Geheimbund der Maffia ist auf die LompsAni ä'armi Garibaldis zurückzuführen, deren Mitglieder trotz der Auslösung ein weiteres treues Zusammenhalten beschlossen und als AIOVLM ä'onore es sich zur Aufgabe machten, durch ihre malanclrmi Abhilfe gegen alle Be drückungen rc. zu schaffen. Wie bei der heiligen Vehme war auch bei dieser Brüderschaft Rache das leitende Motiv zu allen Gewaltthaten, eine Bestimmung, die jetzt allerdings ihre Abänderung dahin erfahren hat, daß man es mit Raub, Mord und Todschlag nicht mehr so genau, wie früher nimmt. Interessant sind auf der andren Seite wieder die Ausnahme bestimmungen in diese Brüderschaft, die im allgemeinen eigentlich ziemlich geyeim gehalten werden, von denen aber dennoch so viel an die Oeffentlichkeit durchgesickert ist, daß man weiß, daß alle Novizen, um eine Probe von ihrer Beherztheit abzugeben, einen Messerkampf bestehen müssen. Diese „Probe" schon ist imstande, ein nicht bandüenmäßig gerichtetes Herz zum Schaudern zu bringen über soviel unmenschliche Rohheit und Bestialität. Dock wir dürfen uns mit diesem einen Bunde nicht allzulange aushalten und auch noch einige andere er wähnen. Auf das engste verwandt mit dem Geheimbund der Maffia ist. die in Neapel heimische Brüderschaft Camorra. Während jedoch die erstere wenigstens ursprünglich einen Halbwegs ehrenwerthen Charakter hatte, läuft die letztere ganz ausschließlich auf freche und abgefeimte Gaunerei hinaus. Die Camorra, deren Glanzzeit jetzt allerdings schon stark im Erlöschen begriffen, bildete noch vor we nigen Jahren einen Staat !m Staate, der seine Zentral - und Bezirksstcllen hatte. Ihre Erpressungen liefen ins Fabelhafte, auch verstanden sie es, sich derart in poli tische Händel cinzumischen, daß die Rollen, die ihnen als käufliche Parteigänger zugewiesen wurden, auch heute noch von der Zunft ihrer Nachfolger aus aller Herren Länder in der gebührenden Weise angcstaunt und nachgeahmt werden. Immerhin aber hat die Camorra einen Zug von Gemeinem und Niedrigem an sich, der nicht in der Weise zur Achtung verhilft, wie das Herrische der Maffia Vcr einigung. Schließlich seien unter der Rubrik der italienischen Banditen auch noch die Brigantini erwähnt, die sich Haupt, sächlich aus desertierten Soldaten, namentlich Frcmden- Hart offenbar erwarte, daß sie früher oder später hinausgebracht werden würden. — Der hiesige chine sische Gesandte überreichte dem Auswärtigen Amt die Abschrift des kaiserlichen Edicts, welches Li-Hung- Tschang Vollmacht ertheilt, mit den Vertragsmächten Verhandlungen anzuknüpfen. Der Gesandte erklärte später einem Vertreter der Daily Mail, die von ihm überreichte Note habe keine Bedingungen für eine Beilegung enthalten, nur die Copie der Vollmacht für Li-Hung-Tschang, Verhandlungen zur Beilegung der gegenwärtigen Schwierigkeiten zu eröffnen. Er fügte dem Berichterstatter gegenüber hinzu, die Gesandten würden vollkommen sicher sein, wenn sie Peking ver ließen. Es sei nicht wahr, daß die Ausländer in Peking noch belagert würden. Daß die letztere Bemerkung doch nicht ganz stimmt, ergiebt sich aus einer weiter vorliegenden Depesche. Das Reutersche Bureau meldet aus Tientsin vom 6. Aug.: Zwei glaubwürdige Kawassen, die Peking am 1. August verließen, haben berichtet, die Kaiserin- Wittwe habe die Gesandtschaften mit Lebensmitteln für einige Tage versehen. Lipingheng habe jedoch nach seiner Ankunft zwei Batterien auf der Stadtmauer in der Nähe der Gesandtschaften auffahren lassen und die Gesandtschaften zwei Tage lang unter heftiges Geschütz- und Gewehrfeuer genommen. Ein Missionar, der mit einer Abtheilung den Versuch machte, Lebens mitteln zu beschaffen, wurde getödtet. Nach neueren Berichten zeichneten sich die Mit glieder der belgischen Gesandtschaft in Peking bei der Vertheidigung der englischen Gesandtschaft in Peking, wo 1000 Europäer eingeschlossen sind, besonders auS. Der belgische Sekretär Mergelinck wurde dabei ver wundet, ist aber wieder hergestellt. Seit dem 10. Juli genießen die Belagerten keine Fleischnahrung mehr, da auch die Pferde aufgezehrt sind. Falls die Verbün deten nicht bis zum 20. August Peking erreichen, werden die Europäer aus Mangel an Nahrung einen verzweifelten Ausfall wagen müssen. Der chinesische Gesandte in Berlin sprach im Laufe einer Unterredung mit einem Vertreter der Presse die Befürchtung aus, daß der Vormarsch der verbündeten Truppen auf Peking das Leben der Frem den gefährden könne. Schon seien Depeschen einge troffen, die das Schlimmste befürchten ließen. Die chinefischen Wirren. Augenblicklich stehen die Verhandlungen wegen des Abzuges der fremden Gesandten in Peking im Vordergründe des Interesses. Die chinesische Re- gierung besteht mit Entschiedenheit darauf, daß die Europäer nach Tientsin abziehen sollen, ohne doch bisher irgendwelche Garantieen für ihre Sicherheit während der Reise angeboten zu haben. Es wird heute gemeldet: London, 13. August. Das Londoner Bureau der Kaiserlich chinesischen Zollverwaltung hat von Sir Robert Hart eine Chiffre-Depesche erhalten, welche „Peking, den 5. August" datirt ist und gestern den Zollcommrssar in Shanghai erreichte, der sie hier her telegraphirte. In der Depesche nimmt Hart auf sein Telegramm vom 10. Juni an Mr. Duncan Campbell vom hiesigen Bureau der chinesischen Zoll verwaltung Bezug, welches gelautet hatte: „noch un verletzt, aber unsicher", und fährt fort: „je eher wir hier herausgeschafft werden können, desto besser, denn es ist unbequem für die chinesische Regierung und unsicher für uns selbst." Die Morning Post, welche diese Depesche veröffentlicht, schließt daraus, daß der chinesischen Regierung daran gelegen sei, die Aus länder sicher ans Peking Hinauszubrinzen, und daß WenD-WIM UM 's Mittwoch, den 15. August 1900. 50. Jahrgang Nr. 187. Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller: OeirreirrdesVerrvaltrrngerr öee urrrliegerröerr Ortschaften. Erscheint - - Inserate zeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^MW HM M HU M HH HU HU nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, MH H^, W, HH dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,50 frei in's HauS. IW Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Kitgau, Hermsdorf, Kerusdorf,