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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190001283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-28
-
Monat
1900-01
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.01.1900
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gewährten Schutz dürfe man aber nicht zum Delikt stempeln, sonst sei vollständige Schutzlosigkeit der Pro- stituirten die Folge. Geh. Rath Tischendorf bittet, alle Abänderungen abzulehnen, auch die konservativen Verschärfungen. 8 181a wird unverändert angenom men. Es folgt 8 181b, betr. Vermiethung von Woh nungen an Dirnen. Die Commission hat den Para graphen abgelehnt. Es entspinnt sich darüber eine längere Debatte, die schließlich abgebrochen wurde. Berlin, 26. Jan. Präsident Graf Ballestrem bemerkt vor Eintritt in die Tagesordnung: Ich habe dem hohen Hause eine Trauerbotschaft zu machen. Die erlauchte Mutter Ihrer Majestät der Kaiserin, die verwittwete Herzogin Friedrich zu Schleswig- Holstein, ist gestern in Dresden aus der Zeitlichkeit abberufen worden. Das hohe kaiserliche Paar wird durch diese Trauerbotschaft auf das Schmerzlichste be rührt. Wir, als im Reichstag versammelte Vertreter des deutschen Volkes haben gewiß das Bedürfniß, Sr. Majestät dem Kaiser und seiner hohen Gemahlin gegenüber der innigen Theilnahme, welche Sie aus diesem Anlaß beseelt, Ausdruck zu geben. Ich nehme an, daß Sie das Präsidium mit den erforderlichen Schritten beauftragen." Das Haus setzt sodann die zweite Berathung der Icx Heinze bei 8 181b fort, der das Vermiethen von Wohnräumen an Prostituirte u. s. w. nicht als Kuppelei betrachtet sehen will, wenn damit nicht eine Ausbeutung des unsittlichen Erwerbes der Mietherin verbunden* ist. Abg. Dr. Esche (natl.) tritt für die von der Commission beschlossene Streichung des Paragraphen ein, während Geh. Rath v. Tischen dorf nochmals warm die Annahme empfiehlt. Mit besonderem Nachdruck betont unter lebhaftem Beifall der Rechten Abg. Stocker die Nothwendigkeit, die Be stimmung zu streichen, Vie unausweichlich erst zur Lokalisirung und dann zur Kasernirung der Prostitu tion führen müsse, einem Zustand, der aufs schärfste zu bekämpfen sei. Redner ist zweifelhaft, ob er nach Annahme des 8 181 b überhaupt noch für das Gesetz stimmen könne, so werthvoll es auch sonst sei. Es sprachen noch gegen die Streichung die Geheimen Räthe v. Tischendorf und v. Lenthe, der entschieden bestreitet, daß eine Kasernirung der Prostitution beab sichtigt sei, ebenso Abg. Gaulke (fr. Vgg.), dafür Abg. Höffel (Rp.). Abg. Himburg erklärt, daß ein Theil der Conservativen auch für die Regierungsvorlage stimmen werde. Abg. Gamp (Rp.) tritt mit großer Entschiedenheit für die Regierungsvorlage ein. Er weist besonders darauf hin, daß bisher die Bevölkerung auf Gerichtsentscheidungen angewiesen sei. Sie habe den Anspruch darauf, daß durch Gesetz ausgesprochen werde, was Rechtens ist. An der weiteren Debatte betheiligen sich noch die Abgeordneten v. Salisch (cons.) und Roeren (Ctr.), der nochmals seinen ablehnenden Standpunkt motivirt. Die Abstimmung ergiebt die Annahme der Regierungsvorlage. Für den Paragraphen stimmen: die ganze Linke mit Ausnahme von Rickert, Gaulke und Esche, ferner die große Mehrheit der Conservativen und ein Theil der Reichspartei, sowie verschiedene Antisemiten. Es folgt 8 182. Auf An trag des Prinzen Arenberg hat hier die Kommission beschlossen, daß die Verführung eines unbescholtenen Mädchens im Alter bis zu 18 Jahren, bisher nur im Alter bis zu 16 Jahren, strafbar sein soll. Abg. Bargmann (freis. Bolksp.) beantragt, es bei dem be stehenden Gesetz zu belassen. Mit 16 Jahren seien Mädchen hinreichend entwickelt, außerdem auch nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ehemündig. Staats sekretär Nieberding schließt sich dem an und bittet ebenfalls, len Beschluß der Kommission abzulehnen. Auch praktische Bedenken sprächen dagegen; ob ein Mädchen, welches das 16. Lebensjahr erreicht hat, also entwickelt ist, das 18. ebenfalls überschritten hat oder nicht, das sei schwer festzustellen, dem Verführer sei jedenfalls schwer nachzuweisen, ob er über das Alter insormirt war, und es könne eventuell der ckolus eventualis in seiner gefährlichsten Form ein treten, indem vielleicht der Richter frage, ob der Ver führer sich vielleicht hätte sagen können, daß das Mädchen noch nicht 18 Jahre alt sei. Auch das Schutzbedürsniß sei offenbar zwischen 16 und 18 Jahren nicht ein solches, wie bei einem Wesen unter 16 Jahren. Oft werde es sogar fraglich sein, wer verführt habe und wer verführt worden sei. Endlich gebe es rohe Verhältnisse, wo gerade eine solche Erhöhung der Altersgrenze in dem strafrechtlichen Schutz bereits ent wickelter Personen zu Erpressungen benützt werden würde. Abgg. Esche (nat.-lib.), Roeren (Centr.) und Stöcker empfehlen dagegen den Kommissionsbeschluß. Ein 16- bis 18jähriges Mädchen sei nicht an Er fahrungen reich genug, um eines solchen Schutzes ent behren zu können. Gerade aus diesem Alter requirirten sich die meisten Prostituirte». Abg. Heine (Soc.) er klärt sich namens seiner Partei gegen eine solche Er höhung des Schutzalters, weil zwar die sogenannten höheren Töchter mit 18 Jahren womöglich noch die Schulmappe trügen, in Arbeiterkreisen dagegen die Mädchen weit früher in's Leben träten und reifer seien. Wenn eine dem Hause vorliegende Berliner Petition das Schutzalter sogar auf 21 Jahre hinaufsetzen wolle, so sei das schon nicht mehr der Standpunkt der höheren Töchter, sondern der der alten Jungfer. (Heiterkeit.) Abg. Hoeffel (fr. Vp.) tritt für die Kommissionsbeschlüsse, Abg. Beckh (Reichsp.) für Bei behaltung des bisherigen Schutzalters (16 Jahre) ein. Der Kommissionsvorschlag auf Erhöhung des Schutz alters wird gegen Soeialdemokraten, Freisinnige, un gefähr die Hälfte der Nationalliberalen und einen großen Theil der Deutschconservativen angenommen. — Nächste Sitzung Montag: Postetat. Bar IW Mm. I. Las SkMc Sm. (Nachdruck verboten.) Der Hauptzweck eines Heeres ist die Landesver- theidigung. Zu dieser muß es ohne überflüssigen Ver zug auf' die Beine gebracht d. h. mobilisirt werden können. Wenn es diese Kardinaleigenschaft nicht be sitzt, kann es seinen großen Zweck entweder garnicht oder doch nur höchst unvollkommen erfüllen. Nun höre der Leser ein Urtheil über den Zustand des deutschen Reichsheeres vor 100 Jahren, wie er sich kund giebt in einem damals weitverbreiteten Flugblatte: „Germania am Ende des Jahrhunderts", in welchem es unter anderem wörtlich also heißt: „Man berath- chlagt, ob die Heere der Deutschen nicht ohne Brot und Pulver Krieg führen, ob unsre Festungen nicht mit Luftröhren statt Kanonen vertheidigt werden können. Der eine Reichsstand will warten, was der andece beschließen werde. Ein anderer stimmt für die wenigst möglichen Beiträge. Ein dritter läßt sagen, es müsse zunächst im Regierungsrath zu Hannover überlegt werden, ob man Geld brauche, Krieg zu führen; dann müsse erst das Gutachten des RegierungSraths nach London geschickt werden, um zu erfahren, ob auch der König von Großbritannien überzeugt sei, daß in Deutschland ebenso wie in England Geld zum Kriegsühren gebraucht werde; dann müsse man von London zu-ück über's Meer Instruktion an die Regierung in Hannover ge langen lassen, und diese Regierung brauche wieder Zeit, aus dieser Instruktion über's Meer eine solche über's Land zu machen und diese dem Gesandten in Regensburg (zur Erleichterung des Briefportos mit dem Postwagen!) zu übersenden. Man müsse also die Franzosen vor allen Dingen ersuchen, mit ihrer Kriegs operation zu warten, bis der Reichstagsgefandte über diesen Fall, den man bei Anfang dieses Krieges gar nicht hat voraussehen können, im Besitz vollkommener Instruktion sei. — Ein vierter Reichsstand endlich ver wundert sich, wie man ihm überhaupt Beiträge zu- muthen könne, da es weltkundig sei, daß er mit Polen und Frankreich in Verhältnissen stehe, welche die Be siegung des deutschen Heeres seiner Konvenienz vor- theilhaft machten. U. s. W." Sapienti sat! So beschaffen war also die Mobilmachungsfähig- keit des deutschen Reichsheeres vor hundert Jahren! Jst's da ein Wunder, daß es hinterher seinen Zweck, den Erbfeind aus dem Lande zu schlagen, entweder gar nicht oder nur höchst unvollkommen erfüllte, ja! er füllen konnte? Die Sache liegt klar der auf Hand; auch der Laie in militärischen Dingen muß das einsehen. Der schwerfälligen Mobilmachung des deulschen Reichsheeres entsprach natürlich auch seine innere Ver fassung, oder die letztere war eine Ursache der ersteren. Reichsoberhaupt war der Kaiser von Oesterreich. Seine kciegsherrliche Stellung als Reichsoberhaupt war am Ende des achtzehnten und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts die gleiche schlechte wie früher. Wenn auch die Reichsmilitärgewalt in der Reichshoheit selber beruhte, so hat doch thatsächlich der Kaifer über nichts physisch zu verfügen, was irgendwie zum Kriegswesen gehörte. So konnte er ohne Komitialbewilligung kein fremdes Kriegsvolk in das Reich führen, auch nicht führen lassen. Ebensowenig durfte er ohne Konsens des Reiches Einquartierungen, Mnsterplätze oder Durchzüge anordnen. Mit bewaffneter Mannschaft eskortierte Rekrutentransporte durften keine etappen mäßige Verpflegung fordern, sondern mußten durch ihr eigenes Kommissariat leben und alles bar bezahlen. Dasür hatte der Kaiser bei jedem Marsch mittelst an gesehener Kaufleute in Reichsstädten Sicherheit zu leisten. Die Stellung des Kaisers im Reich war also im Krieg nicht besser als im Frieden. Den Reichs schluß vorausgesetzt, pflegte der Kaiser die Kriegsan kündigung in feinem Namen zu erlassen. Der Reichs krieg konnte dann entweder ein auswärtiger Krieg oder ein innerer, d. h. ein „Exekutionskrieg" gegen unbot- mäßige Reichsglieder sein. Fortsetzung solgt. Der Krieg um Transvaal. Ter englische Telegraph hat wieder einmal so ge sch'ckt telcqraphirt, daß sich John Bull hat 24 Stunden freuen können. John Bull hat sich in dem füßer Traume wiegen können, dcß der Spion Kop, de, Schlüsselpunkt zum Marsche auf Ladyimith, sich in den Händen der Engländer befinde aber die infamen Buren haben ihm das Kleinod wieder abgenommen. Wie sich die Sache mit dem Spion Kcp wirklich ver hält, ist noch völlig dunkel, das englische Kriegsministe- rium zieht vor, sich in absolutes Schweigen zu hüllen, die gesammte nicht englische Presse bezweifelt aber, daß die Engländer wirklich die Hauplstellung des Spion Kop besetzt hatten, es könne sich höchstens um eine vorgeschobene, mit einer kleinen Burenabthcilung besetzt geweseuc Stellung g-hsndelt haben Dr. Leyds äußerte sich zu der englischen Depesche über die Besetzutg des Spion Kops, die Engländer würden offenbar di°se Position mcht halten können in- iolge dcS, wie sie selbst eingestehen, sehr unangenehmen ArtillerieieuerS der Republikaner. Ec sei überzeugt, Saß die Kommandanten der Burcntruppen die Bcw;»- unge» BullerS und Wirrens vorauSgcschcn hätten. Die Ewnahme von Ladysmith durch die Buren hätte zwei- 'clloS eine große moralische Tragweite, aber cS sei mög lich, daß die Operation nur deshalb verzögert worden sei, weil man nicht so viel Kriegsgefangene ernähren und bewachen wolle. Die Verluste der Buren betragen seit Beginn des Krieges 212 Todte, tausend Verwun dete und 200 Gefangene. Die Engländer haben da- gege» an 8000 Todtc, Verwundete und Gefangene. „Ich bin," so schloß Dr. Leyds, „voll Zuversicht be treffs des AuSgangeS des Krieges". Dr. LcydS begiebt sich heute nach Berlin. Ueber die Lage in Ladysmith liegen folgende Nach richten vor: Ladysmith, 26. Jan. Zwischen hier und Pot gicters Drift sind sechs Burenlager sichtbar, man sieht icrncr, wie sich feindliche bertttenc Truppenaitheimngcn in der Richtung auf den Tugela bewegen, .doch deutel nichts darauf hin, daß die Baren Geschütze von hier fortnehmen; vielmehr haben sie noch kürzlich andere in Stellung gebracht und verstärken sie ihre Befestigungs- Werke. Die britischen Vertheidigungkwerke sind seit dem 6. Januar erheblich verstcukt worden. Ladysmith ist jetzt thatsächlich uneinnehmbar. Tie Ficbercpidemie hat infolge der trockenen Witterung sehr nachgelassen. Alle Truppen haben jetzt ausreichenden und bekömmlichen Proviant. Der KriegScorrespondert der Morning Post sendet folgendes Heliozramm aus Ladysmith: Unsere H«upt- beschäitigung ist, daS Crepiren der von der avancircn- den Colonne geschossenen Granaten zu beobachten. Da» Bombardement auf Ladysmith hat so gut wie aufgehört, doch feuert das Geschütz auf dem Bulwana-Hügel noch ab und zu. DaS Crcusot-Geschütz auf dem Tel gra- phen-Hügel feuerte heute nur eine Granate. Kürzlich begannen die Buren vom Surprise-Hügel aus den Ob servations-Hügel mit einem altmodischen achtzölligen Mörser, der runde Kugeln wirft, zu bombardiren Unsere Feldartillcrie brachte ihn zum Schweigen und tödtete 20 Buren. 5 5 Deutsche RetchSbank: DiScon! 6 '/, °/° °/° kam von der mit aus 6 6 5 LchweizcrPlLtze pr. ISO KrS.S London pr. 1 Pfd. Sterl. 4 Vadrid und Barcelona Pr. 100 Peseta» Pari» pr. 100 Franc» . Petersburg pr. 100 Rubel Barschau Pr. 100 Rubel Kien pr. 10) Kr. Oe. W. Wechsel. — Amsterdam per 100 Lt. fl. 4'/,'^ Brüssel und Antwerpen pr. 100 Franc» Italienische Plätze pr. 100 Lire i die Südarmee anders als siegreich fein könne, keinem in den Sinn. Als wir am 12. December Caesars Camp und Wagon Hill aus den Rauch krepirenden Schrapnells sahen, warteten wir stockendem Athem auf den Augenblick, wo der chützfeuer östlich vom Bulwana-Hügel und Lombards Kop statt. Möglicherweise waren kort Kundschafter einer irregulären Truppe, der Buller, wie es heißt Auftrag zur Durckstrcüung der G-bietS ertheilte. Die Nachricht von der abermaligen Vereitelung des Buller'schen Vorstoßes und somit des Entsatzes wird besonders in Ladysmith mit tiefer Trauer und Entmuthigung ausgenommen worden sein. Schon Mitte December einmal hoffte Ladysmith auf Entsatz. Die damals in der Stadt Herschende Stimmung schil dert der Berichterstatter der „Times" in einem Briefe vom 19 .December folgendermaßen: „Es ist unmög- lich, dar Gefühl der Niedergeschlagenheit wiederzu geben, das die Nachricht von dem Mißerfolge Bullers am Tugela in der eingeschlossenen Stadt erzeugte. Alle Gemüther hatten sich darau gespannt, daß nun mehr die Zeit der erzwungenen Unthätigkeit zu Ende sei, und wir freuten uns schon darauf, den Entsatz truppen unsere kleinen Heldenthaten am Gun- und Surprise Hill erzählen zu können. Der Gedanke, daß Kirchliche Nachrichten ParochttGt. Lbristophori zu Hoheostetu-Ernstthal. Am 4. Sonntage nach Epiphanias vormittag S Uhr Haupt gottesdienst mit Predigt über Psalm 12, 2—Ü. Herr Pfarrer Albrecht. Die Unterredung mit den Jünglingen fällt auS. Ev.-luth. JünglinaSverei«: Abends 8 Uhr im VerelnS- locale. Ev.-lmh. Jnngfraueoverem: Abends Y S Uhr im Ver einslocale. Ev. Arbeiterverein: Montag Abend» '/,9 Uhr imVer- ei.-.slokale. Vortrag des Herrn Lehrer Meter. Donnerstag, den 1. Februar, Abends >/,9 Uhr Bibelstunde im Waisenhaussaale. Bibelniederlage auf dem Psarramte: Traubibel zu 5 und »Mk., Confirmandenbtbel zu 1,80 Mk., Schulbibel zu 1,50 Mk., Reue Testamente zu 80 und 30 Pf Bibellesezettel sind auf dem Pfarramte zu haben. Pirschte St. TriuitaliS zu Hohe«stetu-Er»stthal Am 4. Sonntag nach Epiphanias früh >,,S Uhr Beichte und heil. Abeudmahl. Vormittag S Uhr Predigtgoitesdtenst, Psalm 12, 2—6. Herr Hilssgeistlicher Seidel. Nachmittag Uhr ConfirniandengotttSdienst. (Mis sion). Herr Pastor Schmidt. Abends '/,S Uhr Jnngfrauenverein im Cantorat. Dienstag Abends v Uhr Btbelstunde im Cantorat. Wochenamt: He>r Pastor Schmidt. von Oberlungwitz. Ain 4. L onntag nach Epiphanias, 28. Januar, Vormittag S Uhr Predntgottesdienst. Herr Diae. Tammenhain. Nachmittag 5 Uyr Predigtgottesdievst. Herr Pastor Laube. Abends 8 Uhr Ev. Arbeiterverein in der Herberge. (Kaisers Geburtstagsfeier mit Vortrag.) Wochenamt: Herr Diac. Tammenhain. Bon Gersdorf. Am 4. Sonntag nach Epiphanias, den 28. Januar, früh S Uhr Gottesdienst. Herr Hilfsgeistlicher Marx. Nachmittag ' ,2 Uhr KatechiSmusnuterredung mit den Jünglingen. Nachmittag >/,4 Uhr Jnugfrancuverein in der Pfarre. Dienstag, den 30. Januar, Abends 8 Uhr Bibelstunde. Die Woche für Begräbnisse und Hauscommunionen hat Herr Pastor Böttger, für Taufen und Trauungen Herr Hilfs geistlicher Marx. von Wüsteubrand. Am 4. Sonntag nach Epiphanias, 28. Januar 1900, Vor mittags s Uhr PrcdigtgotteSdtenst. (Text: 1. Joh. 4, 1—4.) Bon Grumbach mit Tirschhetm. Am 4. Sonntag nach Erscheinung, 28. Januar 1900, Nach mitag 2 Uhr Gottesdienst. von LimzenchurSdorf. Am 4. Sonntag nach Epiphanias, den 28. Januar 1900. vormittag 9 Uhr PrcdigtgotteSdtenst (Text: Röm. 2, 12-16). Nachmittag >/,2 Uhr AindergotteSdtenst. Bou Verusbors. Sonntag, den 28. Januar, (Dom. 4. p Eplph ), Vor mittag 9 Uhr Hauptgottesdtenst mit Predigt über I. Joh. 4, 1-4. Nachmittag 2 Uhr KtndcrgotteSdieust für die Kinder Bernsdorfs. Montag, den 29. Januar, Abends 8 Uhr MissionSstUNdc in der Schule zu Rüsdorf. officiere zu bewilligen. Die hauptsächlichste derselben geht dahin, daß alle kaiserlich-britischen Officiere ein schließlich des Höchstcommandi renden ihnen k inerlei Befehle zu ertheilen hätten, da sie als Colonialtruppen nur ihren selbstgewählten Führern Gehorsam schuldig seien, uud es heißt in der That bereits, man werde es diesen Colonialvertheidigern überlassen, ihren eigenen Höchstcommandirenden zu wählen und sie in ein besonderes, von den kaiserlichen Truppen völlig getrenntes, Corps zusammenfassen. Die bisherigen Kosten des Krieges werden dem „Berliner Tageblatt" zufolge in London von competenter Seite auf 400 Millionen Mk. berechnet. Die Regierung werde demnächst weitere 400 Millionen fordern. — Bis jetzt kostet also jeder Kciegstag etwa 4 Millionen Mark. Ueber die neueste englische Schandthtt veröffent licht die in Drerden-Blasewitz erscheinende „Elbgau- presse" einen bestätigenden Brief aus Rastenburg vom 10. December 1899, der einem in Dresden wohnenden Herrn illgegangen ist. Er lautet wörtlich: „Lieber Arthur! Bitte die folgenden Thatsacheu in allen nur möglichen Zeitungen zu veröffentlichen. Wir kamen Heuke in Rastcnbur, an. Hier liegen verschieden Frauen und Mädchen im Hospital, welche folgende Aussagen gemacht und beschworen haben: „Wir wohnten aus Firmen an der englischen Grenze, in der Nähe von Werdeport, wo wir von Kaffern unter englischer Füh rung überfallen und auf englisches Gebiet geschlecpl wurden. Hier wurden wir auf Befehl der englischen Militär- je von 4 Kaffern an Händen und Füßen ge- halten und dann von den englischen Militärs genoth- züchtigt und zwar jede von uns von mehreren dieser Herren; die Folge davon ist, daß wir nun hier im Hospital wegen Syphilis behandelt werden mußten, ob wohl jede von uns stets gesund gewesen ist, gesunde Kinder hat und überhaupt bisher nie gewußt hat, daß so etwas überhaupt in der Welt xistirt. Wir wurden gezwungen, 60 Meilen zu Fuß zu laufen und unfere Kinder auf den Armen und Rücken zu tragen. Diese beeidigten Aussagen liegen hier bei dem Landdroste vom Distrikt Rastenburg, Commandant Eloff, Enkel deS Präsident-", der dieselben heute gelesen. Dicse Thatsachen sind allen Regierungen der europäischen Mächte mitgetheilt worden. ES war natürlich leicht, die Farmen mit den wehrlosen Frauen und Kindern zu überfallen, da die crwrchsenen Männer sämmtlich in »aS Feld gezogen sind, um Freiheit und Vaterland zu vertheidigen. Bitte meinen Ramen dabei zu veröffent lichen. E. von der Berg, Artillerie-Leutnant, Commandv Eloff." — Jeder unserer L.ser wird jetzt wissen, waS ein englischer Soldat ist. Am Sonnabend fand etwas Ge-Irathen der Regierung dringend, sofort und bedingungs- —«..-c.., o—-^los nachzugeben und alle Forderungen der Colonial- den Bataillonen der Regimenter Devonshire, Man chester und Gordon Highlanders zusammengestellten fliegenden Kolonne der Befehl gegeben würde, aus- zufallcn, um die von der Südarmee eingeleitete Ver nichtung des Gegners zu vollenden. Männer und Frauen beglückwünschten sich auf den Straßen, als bekannt wurde, daß eines unserer schweren Geschütze nach Wagon Hill geschafft sei, um den Ausfall der fliegenden Kolonne zu decken. Aber ob schon der Heliograph ohne Unterlaß von den Höhen aufblitzte, dauerte das Schweigen immer noch an. Inzwischen wurde das Gerücht nicht müde, und allerlei Ge schichten von einem glänzenden Siege, von burischen Ueberläufern, fliehenden Holländern und niederge machten Bürgern durchschwirrten die Luft. Und immer noch kam vom Hauptquartier kein Lebenszeichen. Der 16. December war der Dingaanstag und der Gedenktag der Unabhängigkeitserklärung der Süd afrikanischen Republick durch daS Triumvirat im Jahre 1880. Wir meinten, das sei der geeignete Tag, die Macht des Rebellenstaates ein für alle mal zu brechen. Der Morgen dämmerte und mit Sonnenaufgang eröffnete das schwere Positionsgeschütz der Buren auf dem Umbu.wan sein tückisches Feuer. 21 Geschosse warf es in die Stadt: die Buren er innerten sich offenbar des Saluts, den wir zur Feier des Geburtstages deS Prinzen von Wales zu ihnen hinübergesandt hatten, und gaben am DingaanStage den Gruß grimmig zurück. Ihre Schüsse wirkten auch, denn wir hatten drei Todte. Aber die Besatzung sah darin einen neuen Grund, sich zu der baldigen Be freiung Glück zu wünschen, war doch dieser Gruß offenbar der burische Schwanengesang, hatte unser Gegner doch zweifellos nur seinen Galgenhumor aus- gespieen, bevor er seine Kanonen in Sicherheit brachte, um den von Süden vorrückenden Briten zu entgehen! Dazu drang noch auS dem Jntombi-Lager die Kunde in die Stadt, daß die Buren viele Verwundete zur Behandlung zurückgesandt hätten. Die Erregung wuchs von Stunde zu Stunde, und ein unternehmen- der Photograph ließ bekannt machen, daß er, da die Belagerung nun offenbar zu Ende sei, ein Massenbild der Civilisten aufnehmen wolle, die die erinnerungs reiche Zeil mit durchlebt hätten. Da, am Sonnabend abend, wurde ein verhängnißvoller Befehl bekannt: die der fliegenden Kolonne beigegebenen Batterien waren an ihre Standorte in die VertheidigungSlinie zurück beordert worden. Am Morgen des folgenden Sonn tags erging dann folgender Garnisonbefehl: „Der Oberstkommandirende der Natalarmee bedauert mit- theilen zu müssen, daß es dem General Sir Redvers Buller nicht gelungen ist, seinen ersten Angriff auf Colenfo wieder gut zu machen. Verstärkungen werden daher hier nicht so früh eintreffen, als erwartet wurde. Sir Georg White vertraut, daß die Garnison die Bertheidigung von Ladysmith ebenso hochherzig wie bisher fortsetzen wird, bis der Oberkommandirende von Südafrika sie entsetzen wird." Diese Ankündigung bewirkt Schrecken und überwältigende Enttäuschung, und erst als man dazu kam, die Lage in Ruhe zu betrachten, ließ die Spannung etwas nach. WaS that eS schließlich, wenn die Einschließung ein paar Wochen länger dauerte, wir lebten zwar nicht im Luxus, aber lür die Nothwendigkeiten deS Lebens waren noch volle Rationen für mindestens 2 Monate vorhanden. ..." — Inzwischen sind wiederum sechs Wocben verstrichen und General Buller hat nur von Colenso bis zum Tugela vorrücken können. Der „Sü»asr. Corr." wird aus Johannesburg vom 8. December v. I. von einem Mitkämpfer ge- meldet: Einen geradezu rührenden Beweis für dat unerschütterliche Gottvcrtraucn der Boren habe ich vor einigen Tagen erhalten. Unser ganz-S Lager (Pretoria- Distrikt) war zum Gottesdienst zusammen,etreten, und in dichten Haufen standen die Männer gedrängt. Da plötzlich began : es in der Luit zu zischen, über unseren Köpfen zu krachen, rechts und linkt sausten d'e Geschoß- stiicke nieder. Die Engländer hatten wahrscheinlich vom Ballon aus die Menschenansammlung bemerkt und begannen auf uns zu fcuern. Ich machte einen der Anwesenden auf die Gefahr aufmerksam und fragte ihn ob es nicht besser wäre, auS einander zu treten. „Nicht doch Bruder", sagte der Bure, „so lange wir beten, wird der Herr uns beschützen und sie werden uns nichts anhaben köanen." So sangen die Buren trotz dcS heftigen Feuers ruhig ihre Psalmen weiter und traten dann gelassen aut einander, ohne daß wirklich einer verletzt war. Alt ch aber nach meinem Zelte zurückkehrte, fand ich vor demselben die Stücke eines Schrapnells, die mich viel leicht getödtet haben würden, wenn icy dem Gottesdienst nicht beigcwohnt hätte. Der Vorfall fft doch nicht ohne Eindruck auf mich geblieben. Die Meldung, daß die commandircnden Officiere der unter Buller in Natal stehenden Colonialcerpt ihre Entlassung gegeben und eine Abordnung nach Kapstadt gesandt haben, um ihre Beschwerden gegen die englische Heeresleitung demObercommissarMilnerzu unterbreiten, diese Meldung wirft ein interessantes Licht auf die Dis- ciplin dieser Truppen. Die leitenden Kapstadtblätter /k. T. p. 8 T. 169,75 G. ^l. S. p. 2 M. 168,50 G /k. S. P. 8 T. 81,25 » n. S. p. 3 M. 80,40 ». /k. s. p. 10 r u. T. p. 2 M 75,80 S k. S. p. 10 T 80,80 G /k. S. p. 8 T. 20,48 A U. S. p. 3M ,k. S. p. 14 T. U. S. p. 2 M 20,30 Ä. /k. S. p. 8 T. 81,30 N U. S. p. 3 M. /k S. p. 8 T. 1 . S. p. 3 M S. p. 8 T. 80,55 A. , p. 8 r 84,50 G. u. p. 3M. 83,50 G /„ — Lombard-6-F 7^/.. Druck und Verlag von I. Ruhr Nachfolger Max Förster in Hohenstein-Ernstthal. — Verantwortlicher Redakteur Max Förster Hohenstetn-Ernstthal.
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