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oMMiWer UM w v- Nr. 189 Freitag, den 17. August 1900 50. Jahrgang. Koche»' alle Berlin, 15. August. Generalfeldmarschall Graf chs. dlung, hohem i-Er. 7. Tage« G G freunde graphie «d. August Krug) hrer tzüber »es utages Hypo- »orgen 9,10 s,— 1,ss o,ss 6,05 o,ss 9,47 0,25 G S s G G G B G 4,30 3,10 i- 6° , 1,35 0,65 ! eröffnet m Malß ,eiS Karl Waldersee ist heute Abend hier eingetroffen. Es werden zum Stabe des Generalfeldmarschalls Grafen Waldersee hinzutreten ein Armee-Intendant, ein Feld- Jntendanturrath, zwei Jntendantursecretäre, ein Armee- Auditeur, ein Feldgerichts-Aktuar, ein Feldproviant meister, ein Feld-Magazin-Kontroleur, ein Zahlmeister, ein Roßarzt. Zum gesammten Stabe zählen mithin 41 Offiziere, obere Beamte und Aerzte. Die Zahl der Unteroffiziere, unteren Beamten, Gemeinen, ab gesehen von Trainsoldaten, wird 172 betragen. Auf Wunsch des Feldmarschalls Grafen Waldersee ist die Zahl der mitzunehmenden Fahrzeuge möglichst be schränkt worden. In mehreren Berliner Abendblättern liegen über einstimmende Meldungen vor dahingehend, daß zu >er Uebertragung des Oberbefehls an den Grafen, Valdersee über die verbündeten Streitkräfte in der! in die Hauptstadt des himmlischen Reiches werden ein ziehen können. Heute liegen in großer Fülle die Nachrichten über die Gesandten sowohl als auch über den Vormarsch der verbündeten Truppen vor. Was Kruppschen Schnellfeuergeschützen socht. Unser größtes Kaliber (auf „Iltis") war 8,8 Centimeter. Da wir an einem Bollwerk fest lagen, brauchten wir einige Zeit, um auf die Mitte des Flusses zu kommen. Gleich zu Anfang schlugen rechts und links Granaten ein und der Ernst der Situation war nicht mehr zu verkennen. Wir fuhren an den Russen, die vor uns lagen und schon lebhaft ins Gefecht verwickelt waren, vorbei und setzten uns, wie verabredet, hinter den Engländern als zweites Schiff. Mittlerweile war der Donner der Geschütze geradezu betäubend geworden, fortgesetzt blitzte es auf und das Schwirren der Granaten und Sprengstücke zeigte uns deutlich, wem die Blitze galten. Bis 3 Uhr hatten wir keinen Verwundeten. Ich stand mit dem Berichterstatter Harrings und dem Zahlmeister am Hinteren Schornstein, als mir plötzlich die Mütze vom Kopfe flog und ich einen Schlag auf dem Rücken fpürte, zugleich einen Schrei neben mir hörte; eine Granate war durch den Schornstein ge flogen, ein kleineres Sprengstück war durch meine Mütze gegangen, ein größere- saß Harrings in der Brust, der sofort schrecklich blutete. Ich brachte ihn sogleich nach dem Verbandplatz, wo es nur nach vieler Mühe gelang, das Stück zu entfernen und die Blutung zu stillen. Was jetzt folgte, war gräßlich, und ich will es nicht ausmalen. Ich mußte meine ganze Energie zusammennehmen, um meine Pflicht als Arzt erfüllen zu können. Wir wurden förmlich überschüttet mit Granaten, und die Verletzungen, die vorkamen, Pötten aller Beschreibung. Ich sollte (als einziger Arzt auf dem Schiffe) überall sein, überall schrie man nach mir. Als ich unsern schwer verwundeten Kom mandanten (Korvettenkapitän LanS) von der Brücke solen wollte, riß eine 24 Centimeter-Granate die Treppe weg, die ich ihn eben hinuntertragen wollte, und wir stürzten beide 2 Meter tief hinunter. Ich war einige Augenblicke durch den Fall, den Luftdruck und den Knall der explodirenden Granate ganz be nommen; als ich wieder aufstehen konnte, wußte ich der Admiral Bendemann mit einem Telegramm des Kaisers zu mir. Ich habe vom Kaiser den Orden pour le mente erhalten. Ich war ganz gerührt. Heute Vormittag kamen meine Peiniger und haben mir unter Chloroform-Narkose einen Gipsverband an gelegt, in den morgen ein Fenster zur Beobachtung der Wunde eingeschnitten werden soll. Voraussichtlich sahre ich in einigen Tagen nach Jokohama in das deutsche Hospital. Biele Grüße rc. In einem Privatbriefe, der dem Schwäb. Merkur zur Verfügung gestellt wird, ist folgendes über die Betheiligung des „Iltis" am Kampfe zu lesen: Unser Schiff ist fürchterlich zerschossen, und es ist ein wahres Wunder, daß es noch einen „Iltis" und noch einen Mann vom „Iltis" giebt. Das Gefecht begann am Sonntag Morgen (17. Juni), kurz vor 1 Uhr und wurde von den Chinesen eröffnet. Wie es sich bald herausstellte, hatten wir fünf Schiffe es mit einem uns an Artillerie weit überlegenen Gegner zu thun, der gegen uns mit 12-, 15- und 24 Centimeter- Provinz Tschili eine befriedigende Erklärung der französischen Regierung eingegangen sei. In einer offiziösen Pariser Depesche wird hervor- gehoben, daß Frankreichs Wunsch nach Feststellung eines Programmes für den internationalen General stab in China durchaus nicht etwa von dem Bestreben diktirt sei, sich auf gute Art seitwärts zu drücken. Die Regierungspresse, der Figaro voran, betont vielmehr, daß gegen Waldersees Obercommando für die Aktion zustande kam. Indem Rußland keine eigennützigen Ziele verfolgt und bestrebt ist, zur baldigsten Her- tellung der Ruhe und der besten Beziehungen mit dem chinesischen Nachbarstaate zu gelangen, bleibt eS stets seinen historischen Traditionen treu, und wenn ich bei der Fortdauer der Unordnungen in China ein energischeres militärisches Vorgehen als unum gänglich nothwendig herausstellt, wird Rußland auch weiter standhaft dem menschenfreundlichen Vermächt nisse folgen, welches von Anfang an und zu allen Zeiten den Ruhm der russischen Armee bildete. Der Vormarsch gegen Peking ist in vollem Gange, und es wird sich nun bald herausstellen müssen, ob die Verbündeten noch als Retter oder nur als Rächer nicht, bin ich schwer verwundet oder nicht. Ich ver- s muthete ersteres, da ich mit Blut überströmt war. > Als ich auf dem Verbandplatz ankam, rief mir der i Zahlmeister entgegen: „Ach, der arme Stabsarzt!" Er und ich waren sehr erstaunt und erfreut, als! ich allmählich konstatiren konnte, daß alles heil war.' Leider hatte die Granate unseren Oberleutnant l Hellmann (Sohn des Syndikus Hellmann in Neisse) . und einen Hornisten vollständig zerrissen. Als ich! nachher noch einmal nach dem Kommandanten zu sehen ging, platzte noch einmal eine Granate in meiner Nähe, so daß ich mit Holz- und Eisentrümmern ganz bedeckt war, aber nur kleine Stückchen waren in meinen Arm und meine rechte Hand gedrungen. Gegen 8 Uhr Morgens war das Gefecht beendigt. Wir waren alle aufs.Aeußerste erschöpft. Der Verlust, den die Chinesen durch die Einnahme der außer ordentlich starken Takuforts erlitten, wird aus etwa 100 Millionen Mark geschätzt. Als wir nach dem Gefecht auf die Rhede von Taku kamen, wo die anderen Schiffe lagen, war die Begeisterung groß. Der deutfche Admiral machte Signal: „Iltis" nach zueifern sei unser Ziel, ihm gleichzukommen unser Stolz". Als wir am anderen Tage unsere Tobten in das Meer versenkten, ist manche ManneSthräne geflossen. Wei le ver- häus- )en ge- sile ex, W. I-Hr Die chinefische« Wirre«. Bei den in Wesel lebenden Angehörigen des Commandanten des „Iltis" sind jetzt die folgenden Briefe eingetrosfen, die auch überall im Reiche der lebhaftesten Theilnahme sicher sein können. S. M. S. „Kaiserin Augusta". Taku, 27. Juni. Ihr Lieben! Mein erster Versuch, mit einer Füllfeder zu schreiben, soll Euch herzliche Grüße bringen und Euch mittheilen, daß eS mir verhältnißmäßig gut geht. Was war das für eine interessante Zeit, die wir auf dem Iltis durchgemacht haben. Den 17. Juni werde ich so leicht nicht vergessen. 5 Stunden dauerte der Kampf. Der Iltis wurde von den Chinesen als einer der Hauptgegner angesehen und dementsprechend mit einem Grauatfeuer beehrt, das eines schweren Panzer schiffes würdig gewesen wäre. 17 Volltreffer an Granaten (12—21 cm Kaliber) haben wir bekommen, von denen die bei weitem größere Zahl im Schiffe crepirt ist, und leider so viele meiner braven Leute getödtet oder verwundet hat! Deren Verhalten war einfach großartig. Es war eine Freude, mit ihnen zu kämpfen. Auch die am Kampf betheiligten Schiffe der anderen Nationen „Lion" (französisch), „Algerine" (englisch), „Bobr", „Koretz" und „Giljak" (russisch), haben sich tapfer geschlagen. Ich habe hauptsächlich mit den Engländern Seite an Seite gekämpft. Stunde vor Beendigung des Kampfes — wir hatten schon 2 Forts niedergekämpst, gegen 6 Uhr früh — kam ich an die Reihe. Eine dicht bei mir auf der Brücke krepirende Granate zerschlägt beide Knochen des linken Unterschenkels, zwei Finger breit über dem Knöchel, und zerreißt das Fleisch. Gleichzeitig in beide Beine, Brust, Gesicht ca. 25 kleine Splitter wunden, daS ganze linke Gesicht verbrannt. „Der Langenberg, Falkm, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Geineinöe-Verrvaltnngen der rrinliegenöen Ortschaften. -131, Lo. te, groß« 116. - 7,6? G., 7,11 G., 5,10 G., lber 6,28 >4 August - Roggen :o 17,00. «ptember »er 74'/,. 60. Bekanntmachung. Sonnabend, den 18. August 1SÜ0 bleiben die hiesigen Gemeinde-Expeditionslokalitäten wegen Reinigung geschloffen. An diesem Tage finden nur dringliche Sachen Erledigung. Das Standesamt ist geöffnet Vormittags von 8—9 Uhr. GerSdorf, Bez. Zw., 11. August 1900. Der Gemeindevorstand. Göhler. Erscheint reden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. in Petschili keine andere Einwendung erhoben w.rden könne, als daß man, augenblicklich wenigstens, den Eindruck hat, die Hauptsachen würden lange vor dem Eintreffen Waldersees erledigt sein. Mit großer Be friedigung wird hier wahrgenommen, daß Deutschland sich vor Shanghai ebensowenig wie Frankreich von England überrumpeln ließ, daß England vielmehr dort, wie an allen für den Welthandel wichtigen Punkten in China, sich Gesellschaft gefallen lassen muß nämlich die denkbar kräftigste Vertretung ihrer Interessen durch alle Seemächte. Gleichzeitig aber wird die Erwartung ausgesprochen, daß diese durch den Gang der Dinge erforderlich gewordenen Parallel- aktionen nicht etwa zu Conflicten der Mächte führen müssen. Der russische „Regierungsbote" veröffentlicht folgende Erklärung der Regierung: Das Herannahen der für militärische Zwecke günstigen Jahreszeit in Petschili, sowie die Concentrirung einer bedeutenden Anzahl internationaler Truppen in Tientsin, zu denen bald neue Verstärkungen erwartet werden, haben von selbst die Frage bezüglich des Oberkommandos auf die Tagesordnung gebracht, für den Fall, daß durch die unabwendbare Macht der Dinge die ausländischen Truppenabtheilungea gezwungen wären, gewissermaßen ihre ursprüngliche Aufgabe zu erweitern. Als unter den Mächten ein Meinungsaustausch über die beste Art der Einigung bezüglich der Operationen der internationalen Truppen stattsand, wandte sich Kaiser Wilhelm direkt telegraphisch an Kaiser Nikolaus, sowie auch an alle internationalen Regierungen und schlug vor, den Feldmarschall Grafen Waldersee zur Ver- in Tientsin gesichert ist. Das Expeditionscorps nach Peking zur Sicherung der Gesandtschaften hat bei Langfang wieder umkehren müssen und ist nach furcht baren Anstrengungen und unter dauernden Kämpfen vor drei Tagen nach Tientsin zurückgekehrt. Tientsin war von ungeheueren Mengen wohl bewaffneter Boxer belagert und die Verbindung mit Taku abgeschnitten. Neu gelandete Truppen, darunter zwei Compagnien Seesoldaten unter Major Christ (Wesel), haben vor sünf Tagen die Verbindung mit Tientsin wieder er kämpft. Tientsin und Taku sind jetzt sicher. Im ganzen sind ca. 14 000 Mann, darunter 1400 Deutsche gelandet. Aber was wird aus den Gesandtschasten geworden sein? Es verlautet, sie seien aus Peking unter militärischer Bedeckung ausgewiesen. Ich fürchte fast, sie sind alle getödtet. — Gestern Abend kam Kerl sah schön aus." Ich blieb aber bei Besinnung, war gleich wieder auf den Beinen, d. h. nur auf dem rechten. (Heute geht's nicht weiter mit dem Schreiben.) 28. Juni 1900. Ich mußte aber bald das Commando abgeben. Wie ich heruntertransportirt werden sollte, krepirte wieder eine Granate in der Nähe, riß die Treppe fort, und ich falle mit allen Trümmern 15 Fuß tief an Deck. (Davon fpüre ich noch jetzt alle Knochen.) Um 6 Uhr 40 verkündigten eine furchtbare Ex plosion im Fort und brausende Hurrahs meiner Mann- schäften das Ende des Kampfes und den Sieg. Mir fiel damit ein Stein vom Herzen. Was hätte aus dem Iltis werden können! Ein Treffer in Kessel und Munitionsräume, und der gute Iltis wäre erledigt gewesen. Unsere Kameraden draußen auf den großen Schiffen mußten unthätige Zuschauer bleiben. Näher als 10 LLI—2tz, deutsche Meilen konnten sie wegen des flachen Wassers nicht heran. Mein Telegramm vom 18. Juni („Befinden gut!") werdet Ihr erhalten haben. Es geht mir jetzt wieder ziemlich gut, aber die vielen kleinen Wunden und die beim Sturz zerschundenen Knochen ließen mich in den ersten sechs Tagen nur wenig Schlaf finden. Ich habe vorzügliche ärztliche Pflege. Sie hoffen, da bis her alles gut heilt und kein Fieber hinzugekommen ist, den Fuß zu erhalten. Jeden zweiten Tag Morgens Verbandswechsel. Großes Freudenfest! Die Aerzte haben mir versprochen, ein Lexikon anzulegen, worin alle Ehrentitel, mit denen ich sie bombardire, ge sammelt werden. In einigen Tagen, wenn die Wunde mehr geheilt ist, soll ein Gipsverband angelegt werden, und dann müffen wir abwarten, ob der Knochen heilt. Die Aussicht ist deswegen günstig, weil eine so genannte Knochenbrücke aus kleinen Splittern stehen geblieben ist. 29. Juni 1900. . Gott sei dank, daß wir die TakuforcS genommen haben und damit die Verbindung mit unseren Truppen Anzeiger für Hohenstein-Gr»sttlsal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Inserate nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. die Gesandten betrifft, so lauten die Depeschen wider sprechend. Ueber London, 15., wird gemeldet: Dec Central News wird aus Shanghai gemeldet: Am Dienstag Nachmittag ist eine authentische Depesche aus Peking, datirt vom 7., hier einbetroffen, welche mit den Worten beginnt: „Die Angriffe auf die Ge sandtschaften sind erneuert, und die Lieferungen von Lebensmitteln sind eingestellt worden." Die hiesigen Beamten fürchten, daß die Nachricht von dem Vor marsch der Verbündeten die Fanatiker über alle Maßen gereizt hat. Die Vicekönige Lihungtfchang, Liukung und Tschangschifung haben die Kaiserin-Wittwe in einer Denkschrift gebeten, in Peking zu bleiben und unter keinen Umständen vor dem Ausmarsch der Fremden zu fliehen. Dalziels Bureau meldet aus Shanghai: Nach Gerüchten aus Peking vom 8. Aug. machten die Chinesen abermals einen verzweifelten Angriff auf die Legationen. Prinz Tuan und gegen hundert chinesische Beamte sollen Peking auf die Nach richt vom Siege der Entsatz-Expedition verlassen haben. Der hiesige chinesische Gesandte erhielt ein Chiffre- Telegramm von Sir Claude Macdonald, welches er sofort dem Auswärtigen Amte zur Beförderung an Salisbury übergab. Befragt über den Inhalt deS Telegramms, erklärte er, keinerlei Mittheilungen da rüber machen zu können, ehe es an Salisbury gelangt sei, doch sei der bloße Umstand, daß Macdonald wieder an Salisbury telegraphiren könne, ein günstiges Zeichen. Später theilte dann der chinesische Gesandte dem Mini sterium eine anderweite Depesche mit, welche besagt, daß die Gesandten in Peking noch bis vor 2 Tagen wohlbehalten waren. Wieder anders klingt es aus einer Depesche, welche der französische Minister des Aeußeren unter >em Datum des 9. Aug. vom Gesandten Pichon au- Peking erhalten hat. Es heißt da: Das Tsungli-Mmen hat uns mitgetheilt, daß fügung zu stellen, welchem in der Eigenschaft eine- Obercommandirenden die Leitung der Operationen der auf dem Kriegsschauplatz von Petschili konzentrirten internationalen Truppen übertragen werden könnte. Von dem Wunsche beseelt, die im fernen Osten ent standenen Verwickelungen in kürzester Zeit zu ordnen, antwortete Kaiser Nikolaus, daß er seinerseits kein Hinderniß für die Annahme des Vorschlages Kaiser Wilhelms ffnde aus dem Grunde, weil von dem Augenblicke der Konzentrirung bedeutenderer inter nationaler Truppen aus dem chinesischen Gebiete die Einheitlichkeit der Operationen die unerläßliche Vor bedingung einer erfolgreichen Lösung der jenen Truppen gestellten Aufgabe bleibe, weil ferner die hohe Stellung des Grafen Waldersee als Feldmarschall ihm auch vorzugsweise das Recht auf die Leitung der Operationen der einzelnen Truppenabtheilungen zu einem allen ge meinsamen Ziele gebe und weil endlich Motive mora lischen Charakters, durch welche in diesem Falle Deutsch, land, dessen Vertreter so grausam in Peking ermordet wurde, geleitet werden könnte, sür dasselbe auch als Grund des Bestrebens, an der Spitze der inter nationalen gegen die chinesischen Rebellen operirenden i Kräfte zu stehen, dienen konnten. Bei alledem darf : man nicht übersehen, daß, indem der Kaiser sein Ein- verständniß damit ausspricht, die russische Truppen- abtheilung dem Oberbefehl eines deutschen Feld« - marschalls unterzuordnen, er keineswegs gesonnen ist, von dem politischen Programm zurückzutreten, nach dessen Grundprinzipien ein vollkommenes Einvernehmen mit Frankreich, sowie auch mit den anderen Mächten Stuben Zirsch" »b. seruer N ver- 4. t statt. welches die m will, kten bei itz 496. M