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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190008088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000808
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-08
- Tag 1900-08-08
-
Monat
1900-08
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.08.1900
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No. Flußgebiet - Mylau. Der Geschäftsgang in den Kamm. 'L^G u^ d garn-Webereren in hiestgec Gegend muß gegenwärtig i als ein ungünstiger bezeichnet werden. An größerer, Akren" Exportaufträgen fehlt es gänzlich, und auch die Kunden F^ war, im E,9^°^^hefeldz S"" b--- «°u> °°" wollenen Waaren sehr zurück. in Pillnitz. Königin, bei welcher die Folgen des bekannten Un- alles in Villa Strehlen noch nicht ganz überwunden ind, gab dann aber den Ausschlag für ein Verbleiben in dem Befinden des Königs keine Verschlechterung eingetreten ist. — Wie bereits früher erwähnt, war Haus zur Post gelegene Wohnhaus vollständig nieder. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. Die meisten Sachen sind gerettet. Der Kalamitose hat versichert. Die hiesige, sowie auswärtige Feuerwehren waren schnell zur Stelle, sodaß Nachbargebäude nicht in Gefahr kamen. — Anläßlich des diesjährigen Manövers wird unser Ort in der Zeit vom 1.—17. September ziemlich starke Ein» quartierung erhalten und zwar: v. 1.—S.Sptbr 8Offiz. 90 Unteroffiz.u.Mannsch.54Pferde — Die sog. Bornaer Pferdekrankheit will im Altenburgischen nie zum Erlöschen kommen. Bereits sind von der Altenburger Pferdeversicherungs-Gesell- schaft für Verluste, welche die genannte Krankheit ver ursacht hat, über 30000 Mk. ausgezahlt worden und noch immer gehen Nachrichten von dem Auftreten der Pferdekrankheit ein; so aus Altendorf, Bocka, Fichten hainichen, Köthel, Meuselwitz, Nöbden, Oberleupten, Oberlödla, Rositz, Serbitz und Wildenbörten. ergiebt die bei den sächsischen Stationen unentgeltlich zu erhaltende Uebersicht über die Sonderzüge. — Die Großindustriellen des Chemnitz-Erzgebirgi- schen JndustriebezirkS beschlossen nach dem Vorgang der thüringischen Großindustriellen gleichfalls die Bildung eines Kohleneinkaufsvereins. — Die Deutsche Bau-Ausstellung in Dresden. Durch die Beilage in der heutigen Auf lage unseres Blattes werden unseren Lesern eine Anzahl Bilder dieses höchst gelungenen Unternehmens vor Augen geführt. Nicht nur für Fachleute, nein auch für den Laien bietet die Ausstellung in ihrer Reichhaltigkeit viel Interessantes, und der Besuch ist in jeder Beziehung als ein höchst lohnender zu empfehlen. Hat sich das Auge müde gesehen in den stolzen Hallen des durch Anbauten bedeutend er weiterten Ausstellungspalastes, so stattet man dem in vollem Betriebe befindlichen „Landwirthschaftlichen Mustergehöfte", einem thatsächlichen Schmuckkästchen und einem großen Anziehungspunkt für die Land- bevölkerung, einen Besuch ab. Alsdann bringt uns eine elektrische Tunnelbahn hinüber nach dem „Ver gnügungseck", einer dem Frohsinn geweihten Stätte. Hier inmitten der altgermanisch-römischen Ansiedlung mit Bauten vergangener Zeiten, belebt durch die Hünengestalten alter Germanen und Römer, dem modernen Theile mit den japanischen Gebäuden, dem stolzen Reichsbau und vielen anderen, hier versucht man noch sein Glück in der äußerst beliebten Aus stellungslotterie, um, wenn uns Fortuna günstig gesinnt ist, reich beladen nach Hause zurückzukehren, da man sich bekanntlich die Gewinne aussuchen und sofort mitnehmen kann. — Sonntag, den 12. August, geht früh 3 Uhr 45 Min. ein Sonderzug ab Chemnitz zur Deutschen Bau-Ausstellung nach Dresden und ist somit eine billige Gelegenheit zum Besuche der Aus stellung geboten. Nieverschlagsverhältniffe der 50 Flußgebiete Sachsens in der 3. Dekade des Juli 1900. GSchMeS. Hohenstein-Ernstthal, 7. August 1900 MtttheUrmgex von allgemeinem Interesse werden dar-baren» gegengenommen uns eveutl. honsr'rt. — Ihre Majestät die Königin verlebte ihren 67. Geburtstag am letzten Sonntag im Hoflager zu Pillnitz an der Seite Sr. Majestät des Königs m aller Stille. Am Vormittag besuchten beide Majestäten den Gottesdienst und nahmen nur die Gratulationen der Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses, sowie des Dienstes entgegen. Im übrigen fanden Gratulationen nicht statt. Das Diner nahmen Ihre Majestäten der König und die Königin für sich allein ein. In Dresden waren auS Anlaß des Festtages die öffentlichen und einige Privatgebäude mit Flaggenschmuck versehen worden, die Wachen trugen Paradeuniform, und in den frühen Morgen stunden fand in althergebrachter Weise dir sogenannte große Reveille auf dem Waffenplatze der Altstädter Hauptwache statt. — Ein Alpensonderzug wird Mitte dieses Monats befördert werden. Derselbe kommt durch Hohenstein am 14. August Nachmittag. In München erfolgt die Ankunft ain 15. August 420 Vormittag. Die Fahrkarten giltigkeit währt 4b Tage. Schluß des Fahrkartenverkaufs am Tage vor ZugSabgang Nachmittags 6 Uhr. Näheres — Gersdorf, ung nicht verfehlt. Kein Mißton hat die Vermählungs feier g^tört. Oftmals konnte man in den letzten Tagen in Belgrad von verschiedenen Seiten die Anerkennung darüber hören, daß der König sich anläßlich seines Bünd nisses mit Draga Maschin mit offenem Herzen und vollem Vertrauen an sein Volk gewendet habe. Das Volk, so wird gesagt, müsse dem König dankbar sein, der, von aller Welt verlaffen, im Schoße seiner Nation feste Wurzeln gesucht hahe. In der That, heute war mit Ausnahme kleinerer politischer und gesellschaftlicher Kreise ganz Bel grad einig in Jubel und Fest ssreude. Die Gegner der Heirath traten nicht hervor und verhielten sich still. Tausende von Bauern und Bäuerinnen aus allen Theilen Serbiens durchzogen die Straßen. Abordnungen vieler Dörfer wanderten, Brautgeschenke darbringend, mit Nutz thieren aller Art dem Konak zu. Bemerkenswerthe Mo mente in der Trauungs-Ceremonie waren das Gebet für den Czaren und die Thatsache, baß der Metropolit in seiner Ansprache darauf hinwies, daß das serbische Volk dem Czaren zu Dank verpflichtet sei. Die Trauung wurde unter Entfaltung großen kirchlichen Pompes vorgenommen, die höchsten Geistlichen Serbiens assistirten dem Metropo liten bei der heiligen Handlung. Auch vom Berge Athos waren hohe Geistliche erschienen. Großen Eindruck machte es auf alle Anwesenden, als die Braut und der Bräu tigam unter dem Trauhimmel die Kronen, die ihnen der Metropolit aufgesetzt hatte, tauschten In dieser symbo lischen Handlung wurde ausgedrückt, daß Draga Maschin nicht bloß Gat'in des Königs, sondern zugleich Königin von Serbien geworden war. Unmittelbar nachher bestieg das Königspaar den Thronsessel in der Kirche. Die Fahrt von der Kirche zum Konak war ein Triumphzug durch die begeisterte Volksmenge. Aus bester Quelle ver lautet, daß die noch in den Gefängnissen befindlichen Ra dikalen am nächsten Geburtstage der Königin Draga im September bedingungslos begnadigt werden sollen. Im Konak angekommen, schritten der König und die Königin nach serbischem Brauche über einen Laufteppich von einheimischer Seide, welcher von dem Wagen bis in die inneren Gemächer führte. Dieser Teppich wird dann sofort zusammengerollt, und aus seinem Stoffe müssen Hemden für ein junges Ehepaar verfertigt werden. Am Thore des Konaks stand eine Verwandte des Königs, die Generalin Nikolics, und reichte der jungen Ehefrau einen kleinen Knaben dar. Es war ein Sohn des Minister präsidenten. Die Königin drehte das Kind dreimal um, küßte es dreimal. Dann entnahm sie einer Tasche, in der sich Bonbons befanden, ein Bonbon, biß ihn zur Hälfte ab und gab die andere Hälfte dem König zu essen Den übrigen Inhalt warf die Königin über ihren Kopf hinweg dem Gefolge zu Dann nahm sie einen Apfel und schleuderte ihn ebenfalls über den Kopf hinweg. Die anwesende Jugend haschte danach, denn es heißt, daß diejenige unverheirathete Person, die sich des Av>ls 5» mächtigt, noch im selben Jahre werde. Schließ sich mußte die Kö^m in jede Hand eine Flasche Wein und unter jeden Arm einen Laib Brod nehmen, und so beveHrt, überschritt sie die Schwelle des Konaks, in welchem sie von diesem Augenblick an als Serbiens Herrscherin thront. Am Nachmittag fand eine Festvorstellung im Theater statt, welcher das Königspaar beiwohnte. Diese Festvorstellung trug ein sonderbares Gepräge. Das ganze Haus war für die Bauernschaft reservirt. Vorgeführl wurden Allegorien aus der serbischen Geschichte in leben den Bildern. Fröhliches Getriebe herrscht in den Straßen. Bei Musik und Gesang feiert das Volk des Königs Hochzeit. Abends wurden dem Königspaare bei tagheller wunder barer Beleuchtung ein Fackelzug und stürmische Ovationen vor dem neuen Palais dargebracht, wo im großen Saale ein Galadiner für das Diplomatencorps und die höchste Gesellschaft stattfand. Vor und nach dem Diner erschien das Königspaar auf dem Balcon, um für die Ovationen zu danken, beide heiter lächelnd, doch sah die Königin Draga blaß aus, und zuweilen huschte ein müder Zug über ihr hübsches Gesicht. Bis 12 Uhr Nachts drängte sich das Volk massenhaft in den Hauptstraßen und dem Calimegdanpark, um die Beleuchtung zu bewundern. Morgen giebt es in allen Stadtthetlen Volksfeste. Braten, Wein und Bier werden gratis verabfolgt. DaS KönigSpaar wird heute eine Rundfahrt durch die ganze Stadt machen und die Volksfeste besichtigen. Bei dem Galadiner waren die Mitglieder des diplomatischen Corps mit ihren Damen vollzählig er schienen. Den ersten Trinkspruch brachte der russische Geschäftsträger Mansurow auf den König und die Königin aus. Der König hob in seinem Trinkspruche auf die dabei vertretenen Souveräne hervor, Serbien werde unter seiner Regierung stets ein Element des Friedens, der Ordnung und der Civilisation bleiben, eS dürfe niemals eine abenteuerliche Politik befolgen. Der französische Gesandte Marchand erwiderte diesen Toast. Alsdann trank König Alexander auf das Wohl der vertretenen Souveräne. Der Doyen des diplomatischen Corps dankte im Namen desselben und sprach herzliche Glückwünsche für das Wohlergehen des Königlichen Paares aus. König Alexander versicherte, wie n Belgrader Osfi- cierkreisen erzählt wird, in seiner Ansprache im Königlichen Schlosse: „Für einen Erben, meine Herren, ist gesorgt." Man spricht allgemein von einem nahe bevorstehenden freudigen Ereigniß, — Die WaldHeimer haben beschlossen, da ihr jetziger Bürgermeister, Dr. Hübschmann wieder gekündigt hat, die Bürgermeisterstelle mit 5000 Mk. und Wohnungs- geldentschädigung auszuschreiben. — Ziegelheim. Sonntag früb in der dritten Stunde ist das Herrn Emil Friedemann gehörige Scheunengebäude nebst zwei Schuppengebäuden, welch ersteres derselbe zu seiner Cementwaarenfabrikation eingerichtet hatte, niedergebrannt. Viele Modelle, Handwerkszeug rc. sind mit verbrannt, auch sehr viel Cement, welcher in den Räumen lagerte, soll durch die Hitze unbrauchbar gemacht worden sein, was dem Eigenthümer einen ganz ansehnlichen Schaden verur sacht, da derselbe seine Habe in diesen Räumen nicht versichert hat. — Am Freitag gelang eS einem Schutzmann in Falkenstein, wieder 'mal ein „Geldmännel" in der Person des Maurers Kölbel aus Treuen zu erwischen, der eben einem Flaschenbierhändler aus der Umgegend TreuenS 600 Mark mit dem Vorgeben abgelockt hatte, ihm dafür bedeutend mehr falsches Geld zu beschaffen. — Treuen, 3. August. Der ehemalige Bürger meister unserer Stadt, Herr Rechtsanwalt Wildenhayn in Zittau, war seinerzeit sowohl in Treuen, als auch später in einer anderen sächsischen Stadt (unseres Wissens in Stolpen) nach Ablauf der ersten Wahl periode nicht wiedergewählt worden. In Folge dessen nußte sich unsere Stadtkasse zu einer Erhöhung der Wildenhayn'schen Pension auf 2250 M. pro Jahr rageszefchichte. «irre «-«- Rede des Kaiser«. Bielefeld, 6. August. Zu der heutigen Ein weihung des Denkmals des Großen Kurfürsten auf dem Sparenberge hielt der Kaiser eine Ansprache, in welcher er ausführte: „Meiner treuen Stadt Bielefeld und Meinen Ravensbergern habe Ich beschlossen, zum Dank für ihre Aufnahme und zur Erinnerung an die jahrhundert langen Bande, die sie mit Meinem Hause verbinden, und an die Treue, die sie demselben stets erwiesen, das Denkmal des Großen Kurfürsten zu weihen, welches hier aufgestellt worden ist, des Für steil dem Vortrage gelangte und dorr außerordentlichen Beifall er' rang Die erlesenen musikalischen Gaben werden jeden' falls auch hier ein zahlreiches Publikum finden. Am Sonntag Abend verunglückte der hiesige Strumpf wirker Wilhelm Herold auf hiesiger Haltestelle, indem er beim Aussteigen vom Trittbrett fiel und ein Bein brach. Er wurde mittels Krankenwagens in seine Wohnung gebracht. — Lugau. Herr Kassenassistent und OrtS- steuereinnehmer Reiche hier wurde am 3. d. M. unter 61 Bewerbern zum Gemeindekassirer von Schedewitz gewählt. Die Stelle ist mit 1800 M. dotirt und sind 1000 M. Kaution zu stellen. — Lugau. In der Nacht von Sonntag zu Montag wurde im hiesigen Viktoriaschacht der 1866 geborene Fördermann Albin Clemens Drechsler aus Leukersdorf in einem außer Betrieb stehenden Fallort in todten Wettern erstickt aufgefunden. — Limbach, 6. August. Allenthalben in unserer Bürgerschaft freut man sich über den glänzen den Verlauf des Stadtparkfestes. Man schätzt, daß gestern 20 000 Personen den Festplatz besucht haben. Manche Beranstaltungeu erwiesen sich immer noch als zu beschränkt und die Vorräthe an verschiedenen Orten waren zeitweise ausverkaust. Auch der Würstel- pavillon mußte um 9 Uhr geschlossen werden, da die vorräthigen 15 000 Würstel verkonsumirt waren. Von den neuen Veranstaltungen gefiel auch die mit einem Esel bespannte Kinderpost sehr gut; sie war fort während besetzt. Die Sennhütte auf dem jenseitigen Hügel war viel zu klein, die Milch fand flottesten Absatz. — Lichtenstein, 4. August. Der hiesige Ge werbeverein trägt sich mit weitausschauenden Plänen. Es war die Gründung eines Alterthums- und Gewerbe museums angeregt und die Erörterung der Frage einer Commission übertragen worden. In einer gestern abgehaltenen Versammlung erstattete die Commission Bericht. Der Plan eines Museums ist von der Com mission in der Weise erörtert worden, daß ein erfolg reiches Gelingen nur stattfinden könne, wenn außer althistorischen Gegenständen, hauptsächliche Erzeugnisse des hiesigen Gewerbefleißes ausgenommen würden. Es würde hierdurch die ganze Anlage nicht nur vollkom mener und augenscheinlicher, sondern hätte noch den Hauptzweck, dem Beschauer vor Augen zu führen, was in hiesigen Gewerbe- und Industriepreisen geleistet werden kann. Da nun aber hierzu SrMce Räum lichkeiten ersord'-.'-lich würden, sprach sich die Ver sammlung einstimmig dahin aus, doch zuvor erst die Frage zu erwägen, ob es dann nicht gerathener sei, ein eigenes Gewerbehaus zu gründen, das außer dem Museum ein der Neuzeit entsprechendes Restaurant aufzunehmen habe und gleichsam ein Jnnungsheim bilden soll. Die ganze Angelegenheit wird einer dem nächst einzuberufenden Generalversammlung unterbreitet werden. Besondere Erwähnung sand noch die geringe Bauthätigkeit, die auf das gänzliche Fehlen des Unternehmungsgeistes auf diesein Gebiete zurück zuführen ist. Lichtenstein würde ohne Frage einen großen Zuzug von außerhalb zu verzeichnen Haber:, könnte es genügend Wohnungen bieten. Leider sei er dazu nicht in der Lage und unwahrscheinlich ist es nicht, daß in absehbarer Zeit Callnbecg den Vorrang gewinnt. Das Bedürfniß zur Entfaltung einer regen Bauthätigkeit wurde als thatsächlich vorhanden be- eichnet und auf den dadurch hervorgerufenen günstigen kinfluß auf Geschäft und Gewerbe hingcwiesen. Die Anregungen fanden beifällige Aufnahme. — Die Ferienstraskammer des Kgl. Landgerichts Zwickau erkannte gegen den 26 Jahre alten Weber Karl Max Bogel in Hüttengrund wegen Forstdieb stahls auf vier Tage und den 23 Jahre alten Bleichereiarbeiter Gustav Emil Geringswald daselbst wegen Forstdiebstahls und versuchter Nöthigung auf zehn Tage Gefängniß. Beide haben am 20. April d. I. aus den Parkanlagen des Hohensteiner Bades 6 junge stehende Bäumchen (Linden, Eichen usw.) im Werthe von 69 Pfg. mittels Hacke entwendet und Geringswald hat darauf, nachdem sie von einem dort bediensteten Knecht auf frischer That betroffen worden waren und Vog^l festgehalten werden sollte, dem Knecht zugerufen: „Laß ihn los, sonst schlag ich Dir die Hacke in den Kopf", dabei auch die Hacke drohend gegen ihn erhoben. — Zwickau. Seinen Verletzungen erlegen ist der 29 Jahre alte, verheirathete Lokomotivführer Bruno Schilde hier, die er vor einigen Tagen auf der Dienst fahrt von Stein nach hier dadurch erlitten hatte, daß er beim Herausschauen aus dem Führerstand seiner Lokomotive an einen Laternenpfahl gedrückt wurde. verstehen, was nach vergeblichem Anrufen aller in Betracht kommenden Instanzen seit einiger Zeit „unter Vorbehalt" geschieht. Die letztere Bemerkung soll in: Folge einer Anordnung der König!. KreiShauptmann- schäft Zwickau unterbleiben; dagegen wurde die Beschwerde des Herrn Ex-BürgermeisterS, daß die Stadtgemeinde Treuen ihm — Wildenhayn — die Pensionssumme unfrankirt zusende, ihm auch die Ge bühren für ein Telegramm zwecks Zahlungsaufforderung wiedererstatte, abgewiesen. — Das gestern gemeldete Brandanglück, das den Gutsbesitzer Mädler in Oberstützengrün bettoffen, ist durch Selbstentzündung des Tags vorher eingefahrenen, wahrscheinlich feucht gewesenen Heues entstanden. Als man Brandgeruch bemerkte und die Scheune öffnete, lohte infolge des Luftzugs alsbald die Flamme hell auf und verbreitete sich über das ganze Gut. — Aus Riederneuittrch wird berichtet, daß zwei Steinmetzen, welche in einem Bruche in Tröbigau mit Ausbohren eines steckengebliebenen Schusses beschäftigt waren, der Kopf zerrissen und die Hirnschale zertrümmert wurde. Beide waren sofort todt. — In Geyer brannte am Freitag Abend das Haus des Posamentenverlegers Morgenstern am Neumarkt nieder. Der Besitzer war nicht zu Hause — Ensstehungs- ursache unbekannt. — Der in der Braunschen Pappen- und Papier fabrik in Rochsburg beschäftigte Arbeiter Bernhard Härtzsch ist am Freitag tödtlich verunglückt. Er wollte während einer kurzen Betriebseinstellung der Draht seilbahn das Getriebe derselben mit Schmiermaterial versehen, ohne aber dem Vorarbeiter der Seilbahn ein Zeichen zu geben. Die Bahn wurde plötzlich in Gang gebracht, Härtzsch von der Seilscheibe erfaßt und an das Gestelle gedrückt, so daß sein Tod sofort erfolgte. — Zu besetzen: Die Kirchschulstelle in Rödliy. Collator: Die oberste Schulbehörde. Gehalt: 1250 Mk. vom Schul' und 567,48 Mk. vom Kirchendienste. Darüber ungefähr 80—90 Mk. Nebenbezüge, freie Wohnung mit Gemüsegarten und kleinem Teiche. Bewerbungsgesuche mit sämmtlichen Zeugnissen bis in die neueste Zeit sind bis zum 25. August d. I. bei dem König!. Bezirksschul inspektor Schulrath Lötzsch in Glauchau einzureihen. — Deuben, 5. August. In vergangener Nacht wollte ein hier wohnhafter Arbeiter seiner krank dar- niederliegenden Frau ZK Schlaf- ».^-.-.ümyeit ließ- er dabei die Spiritusflasche fallen, wodurch die Flüssigkeit den Fußboden bedeckte. Durch ein brennendes Streichholz gerieth der Spiritus in Brand und im Nu stand der unmittelbar daneben stehende Mann in Hellen Flammen. Er hat schwere Brandwunden davongetragen. — Uebigau. Einen seltenen Fang machte am Freitag Abend ein hier wohnhafter Handwerksmeister. Er ertappte und fing einen prächtigen Fuchs bei einem Raubzuge in den Hühnerstall. — In Riederlötzuitz wurde ein allein arbeiten der Arbeiter von einer einstürzenden Grenzmauer ver- schüttet, ohne daß man zunächst das Unglück bemerkte. Am Abend wurde der Mann todt aufgefunden. — Leipzig. Die in der Bayerischen Straße wohnhafte Familie eines Postbeamten ist dadurch von schwerem Herzeleid betroffen worden, daß die Wärterin dem kranken Knaben infolge verhängnißvoller Ver wechselung der Flaschen Lysol anstatt der Arznei gab, worauf der Knabe verstarb. Die Wärterin wollte sich das Leben nehmen, wurde jedoch daran verhindert und nach dem Krankenhause St. Jakob gebracht. — Leipzig. Dem Redakteur der „Leipziger Lehrerztg.", Lehrer Ernst Beyer, hat der Rath der Stadt Leipzig die Genehmigung zur Führung der Redaktion entzogen. Bekanntlich hatten anläßlich der letzten Gehaltsregelung die 16 Mitglieder der von den Lehrern gewählten Gehaltskommission in der „Leipz. Lehrerztg." eine Erklärung erlassen, worauf gegen sie das Disziplinarverfahren eingeleitet und ihnen eine drei Jahre gütige „Ermahnung" ertheilt wurde. Die „Leipziger Lehrerztg." hatte diese Maßregel kritisirt. Damit hängt wohl die jetzige Maßregelung des Lehrers Beyer zusammen. — Als ein großer Menschenfreund kennzeichnet sich der Besitzer einer größeren Fabrik in Leipzig. Er schickt seine ganze Arbeiterschaft, inSge- sammt über 100, in Abtheilungen auf je 14 Tage in den Luftkurort Finsterbergen i. Th., wo sie die ganze Zeit in einem Gasthof volle Pension genießen. — Dresden, 5. August. Eine ganz besondere Befriedigung gewährte die gestrige Hofmeldung, daß der König wieder der waidmännischen Arbeit obgelegen und sich in das Ullersdorfer Revier zur Jagd begeben hatte. Es ist dies ein erfreulicher Beweis dafür, daß Juli. Vergangenen Sonntag Mittag kurz nach 12 Uhr brannte das dem Zimmermann Ernst Eduard Martin hier gehörige, gegenüber dem Gast- Sa. 84 „1845 „ „ 694 „ Hier sind viele Hände damit beschäftigt, den Schul bau zu vollenden: schon jetzt macht der prächtige Bau einen großartigen Eindruck. — Wüsteubravd. Die Erben des in Oberwiesa verstorbenen Fabrikanten Herrn August Scherf haben der Gemeinde Wüstenbrand, als dessen Heimaths- gemeinde, die Summe von 1000 Mk. zu einer „Karl August Scherf-Stiftung" pietätvoll überwiesen, deren Zinsen zu Schulzwecken verwendet werden sollen. — Grüna. Im Jnseratentheile des heutigen Blattes ist das Programm des Concertes abgedruckt, das Herr Kapellmeister Pohle am heutigen Mittwoch zur Einweihung im neueröffneten Hotel Claus halten wird. Das Programm ist das nämliche, daS vor einigen Tagen in Hohenstein-Vrnstthal im Concert im Schützenhaus zum 1 2 3 4 5 6 7 8 /» 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 Elsterthal, u „ m „0. .... Parthe Schnauder Pleiße, ohne W. u. E. Wyhra u. Eula .... Göltzsch ... Vern.-cgtc Mulden Zwickauer Mulde, u. Thal . „ „ m. „ . . n „ 0- „ Freiberger Mulde, u. Thal . n 0. „ . . Zschopau Flöha Pockau Zschopau mit Sehma . Preßnitz u. Pöhlbach . Chemnitz Würschnitz n. Zwönitz . Lungwitz Schwarzwasser .... Striegis Bobritzsch Zwodau Elbthal Döllnitz Jahna Lommatzscher Wasser . Triebifch Vereinigte Weißeritz Wilde Weißeritz .... Rothe Weißeritz .... Lockwitzbach Müglitz Gottleuba Biela Prießnitz Wesnitz Polenz Sebnitz Kirnitzsch Röder Pulsnitz Schwarze Elster .... Spr.e Löbauer Wasser .... Mandau Neiße 27 77 17 22 10 64 7 10 18 47 4 24 2^ 30 32 23 30 35 45 41 26 40 49 21 12 7 13 35 56 68 16 31 23 51 39 28 35 45 43 75 75 81 27 30 25 26 25 87 29 25 27 27 31 26 30 27 30 31 29 30 26 28 27 30 28 28^ 32! 25 26 25 26 26 26 29 28 27 29 29 27 26 27 27 28 27 25 26 25 26 25 27 >27 -4-2 >47 —8 —3 —17 ->-35 —18 —17 —9 -4-16 -22 —6 -24 —9 —1 >3 —7 --4 --7 4-18 —2 >12 >17 —4 -14 -18 —13 Z-9 >30 —39 —12 -4-4 —4 —24 —11 >1 >10 —19 -18 —49 >48 >54 „ 5.-10. IO 246 270 „ 6.-10. 15 385 »k 7 k, „10.-12. 26 598 62 »» „12.-14 k» 9 257 6 „15.-17. n 16 »t 269 295
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