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WeOiMWM LMM Erscheint Inserate leben Wochentag abends für den folgenden Tag und ^MM Md -M 'M nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf tostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, MU U M MM U M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. IM d' MM d' Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal, Gtiertungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Dermsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Mßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. ArntsZlntt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcnr crller Geiireirröe-Verrr>ctltirrrgerr öer rrurlregenöeir Ortschaften ^.MNSSL'EU N«SWW— Nr. 172. Sonnabend, den 28. Juli 1900- 50. Jahrgang. Ws. Einwohner von Oderlnngwitz! handelte Admiral Seymour im Einklang mit der all ¬ ein als be- der bei sandten in Peking gerichtet und diese Telegramme Li-Hung-Tschang zur Beförderung übergeben. Man glaubt, daß dieser hier bleibt, bis die Antworten ein gegangen sind. Verstärkungen von 3000 Mann sind nach Kiangyin gesandt worden. Der amerikanische Consul in Shanghai telc- graphirt: Li-Hung-Tschang werde Shanghai für jetzt nicht verlassen, sondern die Unterhandlungen von dort aus führen. Man nimmt an, daß möglicherweise eine Vorstellung seitens der in Shanghai vertretenen Mächte den Aufschub seiner Abreise herbeigeführt hat. Was die diplomatische Seite der Chinafcage be trifft, so bes-at eine Meldung der Agence Havas: Nach Mittheilungen aus London nimmt der Meinungs austausch zwischen den verschiedenen Kabinetten einen Abermals unsere Opscrwilligkeit bethätigend, wollen auch wir hier von einer Sammlung zur Unterstützung unserer im sernen Osten sttr Deutschlands Recht und Ehre ihr Leben einsetzenden Landsleute und ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen nicht zurückstehen, sondern pflichtschuldigst und willig durch reiche Spenden an dem Loos der Braven Antheil nehmen. Vor Allem bitte ich die hiesigen Vereine und Corporationen, je nach Kräften bei diesem Liebes werk Zeugniß steter patriotischer Gesinnung abzulegen. 3 Pfund 45 Pf. öffentlich unter polizeilicher Aussicht verkauft. Hohenstein-Ernstthal, den 27. Juli 1900. Der Stadtrath. Or. Polster. expedition, wie auch von der Schutzmannschaft entgegengenommen. Oberlungwitz, am 25. Juli 1900. Der Gemeindeborstand Oppermann. Bekanntmachung. Sonnabend, Sen 28. Juli c., bou Vormittags 8 Uhr ab, wird in der .Hausflur des hiesigen Rathhauses (Altstadt) das Fleisch eines nicht bankwürdigen Schweines in gekochtem Zustande hinter sich halten Wiederholt wurden sie unterwegs an« gegriffen und verloren ihr ganzes Gepäck,- mehrere er litten Venvundungen; einmal wurden sie nur durch eine vom Vicekönig Changchitung entsandte Leibwache vom Tode gerettet. Der Vicekönig bat aber den Consul der gezogenen Machte die Rolle eines Vermittlers Zwilche diesen und dem zur Rechenschaft zu ziehenden ost- asiatischen Staate zufallen würde. Bei einem Conflicte, der eine ganze Reihe von Staaten zu bewaffneter Abwehr drängt, in dessen Verlauf die Ermordung des Vertreters einer Großmacht erfolgt und offener Kriegs zustand mit einer anderen Großmacht (Rußland) getr-ten ist, erscheine der Plan einer Vermittlung eine sehr eigenthümliche Combinalion. Eine den zeichneten Kreisen angehörende Persönlichkeit gab leberzeugung Ausdruck, da»' Vermittlungsanträge zweien der europäischen Großmächte, die man nicht sich eine Vorgangsweise vorzustellen, bei der eine der durch die chinesischen Wirren in Müleidenscha Vertretungen findet der Gedanke einer amerikanischen „Vermittlung" zwischen China und den Mächten sehr geringen Beifall. Es sei überhaupt — so wird in! der vfficiösen Wiener Pol. Corr, betont — schwer, f Toati sind Pulverfabriken angelegt. ! Die „Köln. Zig." bemerkt: Die ununterbrochene Thätigkeit der mit der Einschiffung und Ausrüstung unserer ^hinatruppcn betrauten Kommandostellen und der die Transportschiffe stellenden Gesellschaften hat in den letzten Tagen eine schwere Probe durchgemacht, aber nach allen Nachrichten, die man erhält, wird die Einschiffung programmmäßig erfolgen, und unsere Truppen werden mit allem, was sie nöthig haben, in der reichlichsten Weise versorgt sein. Es handelte sich dabei nicht nur um die eigentlichen Verpflegungs- und Bekleidungsstücke der Truppen, sondern auch um Dinge, von denen der Laie kaum gedacht hätte, daß sie zur Ausrüstung eines Expeditionskorps gehören. So wurden 4000 Rollen Dachpappe verladen, die zur Bedachung von Baracken, Lazarethen rc. benutzt werden sollen, viele Waggons mit Preßheu und eine Feld eisenbahn mit vier Lokomotiven und 60 Kilometer Schienen. Za den weiteren Vornahmen zur Unter- -altung unserer militärischen Macht in Ostasien gehört es auch, daß jetzt in Kiel an Werftarbeiter die An rage ergangen ist, ob sie sich unter günstigen Be ¬ das anstoßende Schweizerhotel auf eine längere Be lagerung eingerichtet waren. Die chinesischen Christen waren viele Meilen weit her nach Peking gekommen und in den Kirchen am Pekinger Stadteingang zu- sammengepfercht worden, jede Stunde gewärtig, von den Boxern überfallen und maffacrirt zu werden. Frau von Broen fällt über die allzu späten Ent- chließungen der Diplomatie ein strenges Urtheil; sie hält ihr und aller Europäer Leben für verloren und nimmt rührenden Abschied von ihren Angehörigen. ch * Daß der Weg nacb Peking keine so einfache Promenade sein möchte, zeigte die -olgende, der „Schief. Ztg." entnommene Notiz: Nach einer Mittheilung des russischen Generalstabes wird die internationale Truppe in Tientsin nach der Eroberung des dortigen letzten Forts eine ganze Reihe ebensolcher Forts zu nehmen oben, mit welchen die Chinesen den ganzen Weg nach Zeking decken. Gegenwärtig haben dieselben schon n starkes Festungsdreieck Ja-Kua—Ku-Tei—Koang- Ma-Tschit geschaffen. Alle diese Befestigungen sind mit Geschützen großen Kalibers ausgerüstet. An dem Bau solcher Festungen haben Hunderttausende der chinesischen Miliz gearbeitet. In Tun-Tan und erst ausdrücklich zu nennen brauche, bestimmt unum wundene Ablehnung erfahren würde. Die Petersburger „Nowoje Wremja" warnt, bei den Verhandlungen mit China sich mit deren Versprechungen Hinhalten zu lassen. Die chinesische Regierung habe es meisterhaft verstanden, die Wach samkeit der Diplomatie Europas unmittelbar bis zum Ausbruch des Aufstandes einzuschläfern. Darum müßten von China energisch und hartnäckig sofortige, entschiedene Handlungen und keine Worte verlangt werden. — „Novosti" sprechen sich dahin aus, daß sich Europa nicht darauf beschränken dürfe, von China eine Entschädigung oder Genugthuung zu fordern. China habe seine Unfähigkeit zu regieren bewiesen. Deshalb müßten die Truppen der Mächte so lange in China gelassen werden, bis es sich mit voller Klarheit herausgestellt habe, daß sich ähnliche Vorgänge nicht wiederholen. Die Chinesen würden bald wahrnehmen, laß sie unter dem Schutze dec europäischen Bajonette friedlicher und sicherer leben, als unter der Willkür- Herrschaft der Mandarinen. Uebrigens schlägt man in Nordamerika bereits Die chinesischen Wirren. Die Nachrichten, daß die Fremden in Peking noch leben sollen, werden mit solcher Geflissenheit nicht nur seitens der Chinesen, sondern auch der Mächte aufrecht erhalten, deren Interesse an den Vorgängen am Peiho nicht übergroß ist, daß schon diese durch blickende Absichtlichkeit „verstimmt", und das Gegen theil glaubhafter macht. Sollten die Gesandtschaften noch leben, so hätte China eine diplomatische Waffe von solcher Stärke in der Hand, daß es wunder nehmen müßte, wenn es sich nicht des sehr einfachen Mittels bediente, eigenhändige Briese kontrrlirten Inhalts von den Gefangenen anfertigen zu lassen und solche durch ein Mitglied irgend einer der Legationen nach Tientsin zu schicken. In drei Tagen würde die ganze Welt darüber beruhigt sein, daß die den Chinesen zu- gemutheten Scheußlichkeiten nur le. re Gerüchte w^ren. Damit würde die ganze verbündete Action am Peiho eine völlig veränderte Gestalt bekommen: Rußland, das in der Mandschurei bedeutsame Angelegenheiten zu erledigen hat, würde sich wahr cheinlich daraus be schränken, dort seine „Verträge mit China" privatim durchzuführen, Frankreich ist in Südchina stark engagirt, England hat an Afrika »nd Indien genug festzuhalten, um große Lust zu haben, sich an einem Akte zu be theiligen, der sehr wenig „LucrativeS" abwerfen möchte; so würde, abgesehen von Japan, das natürlich als Nachbar seine besonderen Ziele in China hat, doch die Hauptschwere auf Deutschlands Schultern liegen bleiben. Wie gesagt, die Gründe, die China veranlassen, noch immer das Schicksal der sremden Gesandtschaften im Dunkeln zu lassen, sind so wenig verständlich, daß man den Zweifel an den Nachrichten aus Peking so lange ausrecht erhalten muß, bis reelle Beweise das Gegentheil bezeugen. Reuters Bureau meldet aus Shanghai, 25. Juli: Li-Hung-Tschang ist noch hier. Wie verlautet, haben mehrere Consnln chiffrirte Telegramme an ihre Ge- cwlm recht gereizten Ton gegen dis anderen Mächte an. So besagt ein Telegramm aus Washington: Man hält mir der Ansicht hier nicht zurück, daß die Aussichten aus eine erfolgreiche Vermittelung seitens Amerikas gering sind, und zwar infolge der Wahr- scheinlichkeit, daß sich der Erlangung der Zustimmung derjenigen Mächte, welche Verluste an Leben und Eigenthum in Peking erlitten haben, viel ernste Schwierigkeiten entgegenstcllen werden, und im Hin blick auf die klar zu Tage getretene Stimmung Europas. Wenn es der Regierung der Vereinigten Staaten nicht gelingt, die Mächte zu bewegen, bei den Verhandlungen mit den Chinesen Milde walten zu lassen, werde sie sich nicht in weitere Feindseligkeiten hineinziehen lassen, nachdem sie für ihre eigenen Angelegenheiten Sorge getragen hat, und sich zuiückziehen, aber dies nicht thun, ohne zu verstehen zu gebe», daß die Vereinigten Staaten nicht zugeben werden, daß ihre eigenen Inter- essen durch die Handlungen irgend einer derjenigen Mächte verletzt werden, welche für gut befinden, in < Unversöhnlichkeit zu verharren. NeW'Uork, 26. Juli. Wie der Associated Preß aus Washington gemeldet wird, ist der chinesische Gesandte Wu, der bisher sich stets zu Gunsten eines sofortigen Amerikaner fangen an sich bei Seite zu stellen und die Engländer sind wieder böse geworden, daß sie in einer Eisenbahnfrage in Tientsin überstimmt worden sind. Wir erwähnten bereits gestern, daß die Leitung der Bahn Taku-Tientsin den Russen zugesprochen worden sei. In London wird jetzt hierzu bemerkt, daß die Eisenbahn das Unterpfand einer englischen Anleihe von 2300000 Pfd. Sterl, bildet und daß China 1899 dem englischen Auswärtigen Amte aus drücklich zugesichert hatte, daß die Bahn nie ganz oder theilweise an eine dritte Macht veräußert werden würde. Während ein Theil der Jingopresse Rußland bereits als Räuber englischen Besitzes hinstellt, sprechen die leitenden Blätter die Ueberzeugung aus, daß Rußland die Bahn nur zu gemeinsamen strategischen Zwecken übernommen hat und nach Beendigung des Krieges keinen Anspruch darauf erheben wird, sie zu behalten. Die „Times" bemerken resignirt, da die Majorität der Admirale sür Ruhland stimmte, Vormarsches der Verbündeten auf Peking ausgesprochen Mt, nunmehr gleich Lihungtschanz der Ansicht, daß der Vormarsch höchst gefährlich sei und eine allgemeine Er hebung der Boxer, die Ermordung sämmtlicher Fremden, sowie die Vorbereitung der Vertheidigung Pekings gegen die Fremden zur Folge haben werde. Der Vormarsch werde besser so lange hinausgeschoben, bis die chinesischen Truppen die Gesandten aus Peking hinausgeleitet und regen Fortgang. In demselben wird als zweifellos angenommen und als Grundlage für Verhandlungen fesigehalten, daß die Vertreter der Mächte in Peking wohlbehal-en sind und daß die chinesische Regierung sich herausnimmt, dieselben in mehr oder weniger ver schleierter Weise als Geiseln zurückzubehalten in der Hoffnung, auf diese Weise die auf ihr lastenden persönlichen und pekuniären, sowie militärischen Ver pflichtungen zu vermindern. Ebenso nimmt man an, daß die chinesische Regierung sich einbildet, sie werde dadurch, daß sie die Gesandten daran hindert, mit ihren Regierungen direkt zu verkehren, bessere Be dingungen erlangen, da sie im Laufe der Verhand lungen, welche sie schon jetzt einleiten will, nicht nöthig haben werde, sich von den direkten Anklagen der Mitschuld zu reinigen, welche die Gesandten gegen sie erheben könnten. Wie dem auch sei, wird der Bor marsch auf Peking nicht lünger verschoben werden und wahrscheinlich gegen den 1. August beginnen. Die Truppen werden soweit als möglich der Eisen bahn von Tientsin nach Peking folgen. Die Anzeichen mehren sich, daß die Einigkeit der Mächte ein sehr heikel anzufassendes Ding ist und daß fick täglich Mißhelligkeiten Herausstellen. Die Vereinigten Staaten in Hankau, alle fremden Missionare zurückzuziehen, da er kür das Verhalten seiner eigenen Truppen aus Vie Dauer nicht garantiren könne. Yokohama, 26. Juli. Hier erwartet man, daß eine japanische Armeedivision am 31. Juli in Taku landen und am 3. August Tientsin erreichen wird. Paris, 26. Juli. Aus einem Brief von Dora von Broen, der Gattin eines Professors an der Pekinger Universität, erfährt man, daß ein Neffe des Gesandten Pichon durch einen Dolchstoß auf offener Straße An- ang Juni schwer verwundet worden war, daß schon >amals alle Europäer, Männer und Frauen, Flinten e hiclten und daß die französische Gesandtschaft und auf den Weg nach Tientsin gebracht haben. Dann wür den die Chinesen den Vormarsch der Verbündeten ledig« ich als dem Empfange ihrer Landsleute, nicht aber einem Angriffe auf Peking geltend ansehen. Wu behauptet, daß die chinesische Negierung jetzt im Stande sei, die Gesand ten sicher nach Tientsin zu bringen. Ueber die unsichere Lage in Canton liegen in eng lischen Blättern weitere Nachrichten vor. Telegrammen des Standard zufolge sind die Kiangyinforts unterhalb Chinkiang durch 3000 Mann und Artillerie verstärkt wor den, und den ganzen Unterlauf des Jangtse entlang sollen Torpedos gelegt werden. Hunderte von Flüchtlingen treffen aus dem Dangtsethal in Shanghai ein. Unter den zuletzt angelangten befanden sich, der Times zufolge, der Oberingenieur des Pekinger Syndikates und zwanzig i Missionare, die eine beschwerliche Reise von Hankau aus Zu diesem Zwecke sind hier in den Gastwirthschasten Sammelbüchsen ausgestellt, sowie mit Ge- Kimmen englischen Politik, indem er, wenn auch meindestempel versehene Sammelbogen ausgelegt worden. Außerdem werden Gaben in der Gemeinde- "Er Protest, nachgab. In den Kreisen der auswärtigen diplomatischen Bekanntmachung. Zur öffentlichen Kenntniß wird hiermit gebracht, daß Bruno Karl Wolf von hier als Nachtschutzmann für hiesigen Ort in Pflicht genommen worden ist. Oberlungwitz, am 28. Juli 1900. Ter Gemeindevorstand. Opperman«. Bekanntmachung. Mittwoch, Sen 1. August a. c., wird der 2. Term. Grundsteuer und der U. Term. Gemeiudeanlagen eingenommen, und zwar Bormittags von 0 bis 12 Uhr in Röders Restauration und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr in der Gemeindeexpedition. Hermsdorf, den 25. Juli 1900. Müller, Gemeindevorsmnd.