Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190007173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000717
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-07
- Tag 1900-07-17
-
Monat
1900-07
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.07.1900
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sollen einen Werth Rosenau Freitag. er ¬ ge ¬ be! die ein dessen Befinden recht zufriedenstellend ist, Ausfahrten. evangelisch-lutheri- demnächst folgende besetzen im regel- Chemnitz, 16. Juli. Bundeskegelfest, das in den 19. Juli hier stattfindet, hat schmuck angelegt. Aus allen sind die Kegelbrüder hierher Eröffnungskommers, der am von der Königin von Sachsen gegebene Preis fiel dem Büchsenmeister Boeckle in Glarus zu, derjenige des Prinz- rezenten von Bayern an Kaufmann Hentschel in Löbau in Sachsen. Kaufmann Schroeck in Miesbach in Bayern erhielt den Ehrenpreis des Grotzherzogs von Baden Gestern fand das Schlußbankett des 13. Deutschen Zundesschießens unter lebhafter Betheiligung statt. Das- elbe verlief aufs glänzendste. Stadtrath Dr. Lehmann erfolgte. Die gestohlenen Waaren von mehreren hundert Mark haben. — Im Geschäftsbereiche des scheu Landeskonsistoriums werden Zum IX. Deutschen Tagen vom 14. bis Chemnitz reichen Fest- Theilen Deutschlands gekommen. Bei dem Sonnabend Abend im —, Kollator: die Fürstliche Herrschaft von Schön- burg-Waldenburg; das Archidiakonat Glauchau — Kl. V. /X. —, Kollator: Se. Erlaucht Graf Joachim von Schönburg-Forderglauchau. Seelenzahl: 28 640. brachte einen Toast auf den deutschen Kaiser und den König von Sachsen aus. An König Albert als Protek tor und an Oberbürgermeister Beutler als Ehrenvorsitzen den wurden Huldigungstelegramme gesandt. — Dresden. Zahlreiche Angehörige des 2. Deutsch-ostasiatischen Infanterie - Regiments bewegten sich am Donnerstag Abend zum ersten Male in der kleidsamen Uniform in den Straßen Dresdens und der Vororte. Die blaue Uniform gleicht den Litewken der Landwehr-Infanterie, doch sind die Achselklappen durch die Freiwilligenschnüre (geflochten) ersetzt. Die Leute tragen einen leichten Aluminiumhelm, sowie als Waffe das kurze Seitengewehr der Jäger. Der Donnerstag war freigegeben worden zum Ab schiednehmen, da die Truppe noch in dieser Woche ur Komplettirung der Brigade abrückt. Bedauerlicher Leise wird die Abfahrtszeit geheim gehalten. Dresden, 14. Juli. Zum Vorstände des königlichen Stenographischen Instituts ist der bis herige Vorsitzende des Deutschen Babelsberger Steno graphen-Bundes, Dr. Clemens-Wolfenbüttel ernannt worden. — Zittau, 14. Juli. Die Vermuthung, daß s sich bei dem Verschwinden der Oberpostassistenten- Vittwe Elisabeth Menzel mit ihren drei jüngsten Kindern um ein schreckliches Familiendrama handelt, ;at, wie die „Z. M.-Z." berichtet, leider ihre volle gestütigung erhalten. Gestern sind zwei Kinder im Neisseflusse als Leichen aufgefunden worden und später auch die Leiche der Frau Menzel. Auf die Auf- indung der Leichen war eine Belohnung von 100 Kark ausgesetzt worden. Es liegt die Vermuthung nahe, daß die Frau die unselige That erst begangen fat, nachdem sie ihre Kinder zuvor mit Chloroform betäubt hatte. Daß die That nur in einem Anfalle von Wahnsinn begangen worden ist, darüber kann wohl kaum ein Zweifel bestehen. Gewisse Anzeichen leuten auch mit ziemlicher Bestimmtheit darauf hin. Frau Menzel lebte in durchaus geordneten finanziellen Verhältnissen. Man schätzt ihr Vermögen auf 36 000 Mark, außerdem bezog sie jährlich 800 Mark Wittwen- pension. — Wie der „Ostdeutschen Rundschau" aus Dux unter dem 13. ds. gemeldet wird, wurden von der dortigen Bezirkshauptmannschast zwei sächsische Pfarrer, und zwar Otto Sommer aus Bärenwalde und Curt Becker aus Dörnthal, ausgewiesen. Sie sprachen in Neundorf in einer „Los von Rom"-Versammlung, wurden Nachts um 1 Uhr im Gasthause von Gendarmen geweckt und des Morgens unter Bedeckung zur Bezirkshauptmannschaft geführt. Dort wurde ihnen der Ausweisungsbefehl übermittelt. Sie werden be schuldigt, in Havran die katholische Kirche angegriffen und aufrührerische Reden gehalten zu haben. — Dresden, 16. Juli. Bei der durch den Stadtrath Raschke gestern Nachmittag vollzogenen Preis- vertheilung des 13. Deutschen Bundesschießens erhielt auf der Fcldfestscheibe „Deutschland" Fleischerobermeister Albert Kühn in Penig den Kaiserpreis, auf der Standfestscheibe „Heimath" Wilhelm Heidelberger in Mannheim den Preis des Königs Albert von Sachsen. Der Preis des Kaisers Franz Josef wurde von dem Kaufmann Bankel in Lauf in Bayern gewonnen. Der ten Staaten gesichert würden, ermäßige er die Zölle au aus Deutschland eingeführten Weinstein, Brandy oder andere aus Getreide oder anderen Materialien hergestellte oder destillirte Spirituosen, nichtmousfirende Weine, Wer muth, Gemälde und Statuen nach Maßgabe der 3. Sek tion des Dingley-Tarif-Gesetzes. «rfterrelch-zlugar«. Der Boss. Z. wird aus Lemberg, 14. Juli Tsgeszeschichtt. Deutschland Drontheim, 15. Juli. Se. Majestät der Kaiser begab sich heute früh nach der Villa des deutschen Con- suls Jenssen in Gjilstad zum Frühstück. Das Wetter ist herrlich. Das Musikcorps der „Hohenzollern" gab im Parke heute ein Konzert. Die Köln. Ztg. bemerkt: Das vom Staatssekretär Hay und dem Botschafter von Holleben unterzeichnete handelspolitische Abkommen zwischen Deutschland und Nordamerika bedeutet namentlich insofern eine wesentliche Besserung für die Handelsbeziehungen, als eine grund sätzliche Uebereinstimmung über das beiderseitige Verhält- niß herbeigeführt und sestgelegt worden ist. Während bisher Meinungsverschiedenheiten über den preußischen Vertrag von 1828 mehrfach zu unerquicklichen Verhand lungen Anlaß gegeben hatten, ist das Verhältniß jetzt so geregelt worden, daß Amerika unseren. Waaren dieselben Vergünstigungen gewährt wie Frankreich, Italien und Portugal. Bei den freundlichen Beziehungen, die zur Zeit zwischen Deutschland und Amerika bestehen, ist mit Zuversicht zu hoffen, daß auch die Ausführung dieses Vertrages auf keine Schwierigkeiten stoßen und sich in glatter Weise vollziehen wird. Eine Proklamation des Präsidenten Mac Kinley wird in einigen Tagen die durch diese Abmachung berührten Waarensorten bezw. Tarife namentlich bekanntgeben. Washington, 14. Juli. In der Proklamation, durch die Präsident McKinley die neuen, dem Gegen seitigkeitsabkommen mit Deutschland entsprechenden Zoll- hestimmungen in Kraft setzt, sagt der Präsident, da Deutschland einem Abkommen zugestimmt habe, durch welches reziproke Zugeständnisse zu Gunsten der Vereinig,' — Im Gasthaus zur Zeche fand gestern Sonntag Nachmittag ein Fest für die sozialdemokratischen Arbeiter des 17. Wahlkreises und deren Frauen statt. Nach einem Concert hielt Herr Neichstagsabgeordneter Fischer (Soz.) aus Berlin eine Rede über „Feste der Arbeiter". Ein öffentlicher Ball schloß sich diesem an. Zu der Feier hatten sich ca. 700 Personen, beiderlei Geschlechts, Angefunden. — Aus Oberlungwitz wird einem Zwickauer Blatte gemeldet: Größere Waarendiebstähle sind in der letzten Zeit in einer hiesigen Strumvfwaarenfabrik verübt worden. Ein dort beschäftigter, in Hermsdorf wohnhafter 30 Jahre alter Packer hat wiederholt größere Posten Strümpfe und Socken zu billigem Preise in Chemnitz verkauft, wodurch seine Entdeckung gelungen ist. Durch die Gendarmerie fand in seiner Wohnung eine Durch suchung nach weiteren gestohlenen Sachen statt, die auch von Erfolg gewesen sein soll, worauf seine Verhaftung — Berichtigung. Die in diesem Blatte kürzlich wiedergegebene „Warnung" vor dem Vertriebe der Elliotgutscheine beruht auf unzutreffenden Angaben. Ins besondere ist es unrichtig, daß der Wiederverkauf unserer Gutscheine irgendwie strafbar sei. Die vom Berliner Polizeipräsidium angeführten Paragraphen der Gewerbe ordnung beziehen sich nur auf den Handel mit Staats- und sonstigen Werthpapieren, Lotterieloosen, sowie mit Bezugs- und Antheilschcinen auf solche Werthpapicre und Lotterieloose (K 56 Abs. 2, Ziffer 5 der Gewerbeordnung). Wir haben der Redaktion dieses Blattes ein juristisches Gutachten der Herren Justizrath Kleinholz, Rechts anwalt und Notar in Berlin, und Or. zur. Hartzfcld. Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht in Köln vorgelegt, wonach die citirten Paragraphen der Gewerbeordnung auf die Elliotgutscheine durchaus nicht zutreffen, der Ver trieb der Elliotgutschei re vielmehr überall gesetzlich zulässig und keineswegs st afbar vt. Berlin, den 9. Jul- 1900. AMe Mt-Wrad-WkWst m. b. H. — Zwickau, 16. Juli. Ein Radfahrer, gestern den Windberg bei Zwickau hereinfuhr und Gewalt über sein Rad verloren hatte, überfuhr 7jähriges Mädchen und verletzte es schwer. — Dresden, 16. Juli. Amtlich wird o meldet: Gestern Nachmittag fuhr der um 7,13 Min. von Tharandt kommende Personenzug bei der Einfahrt in die Mittelhalle des Hauptbahnhofes in Dresden so heftig an den dortigen Geleispuffer an, daß die Zugmaschine und der nachfolgende Zugführerwagen mit je einer Achse entgleisten. Durch den starken An prall erlitten fünf Reisende und drei Schaffner ganz leichte Verletzungen. Eine Betriebsstörung trat nicht ein. Der Unfall ist anscheinend durch verspätete An wendung der in diensttüchtigem Zustand befindlichen Luftdruckbremse verursacht. — Dresden, 16. Juli. Beim Königspaar fand gestern Nachmittag 2 Uhr in Villa Strehlen Familientafel statt, an welcher die Prinzen und Prinzessinnen des Königshauses Theil nahmen. Vormittags wohnten beide Majestäten dem Gottesdienste in der Privatkapclle der Villa Strehlen bei. Nachmittags unternahm der Monarch, der Neuesten Schenken, 5. eine Höhe links von Harthau und 6. der Geyersberg mit Buntfeuer leuchtet werden. zur Correctheit dieser Haltung und zu der Loyalität beglückwünschen, mit welcher Kaiser Wilhelm seine Absicht bekräftigt, den durchweg einmüthigen Ent scheidungen der Mächte beizutreten. Brüssel, 15. Juli. Ein Telegramm aus Kanton besagt, Li-hung-tschang werde deshalb der Aufforderung, nach Peking zu reisen, keine Folge leisten, weil er hierin eine Falle des Prinzen Tuan erblickt, der ihn nur in die Hauptstadt locken wolle, um ihn umbringen lassen zu önnen. London, 16. Juli. Ein Telegramm aus Tient sin vom 12. Juli meldet, daß ein Vorstoß der vereinigten Truppen gegen die chinesische Belagerungsarmee wegen des Ausbruches von Schwierigkeiten bezüglich des Ober befehls nicht stattfinden konnte. Bis zum 10. Juli hatten die Chinesen 700 Granaten auf die Stellungen der euro päischen Truppen geworfen. — Der hiesige japanische Gesandte sagte zu einem Ausfrager, er befürchte die Ausbreitung des Aufstandes der Boxer über ganz China, und zwar trotz des Eingreifens der Mächte. Wahrschein- ich werde Prinz Tuan ins Innere gehen und von dort aus seinen Sohn als Kaiser proklamiren. Der Krieg könne jahrelang dauern. London, 15. Juli. Das „Reutersche Bureau" meldet aus Shanghai von vorgestern: In Ning-po ft es zu ernsten Unruhen gekommen. Die römisch- ätholische Mission ist niedergebrannt. — Nach einem Telegramm desselben Bureaus aus Tschifu vom 10. d. Mts. liegen dort Depeschen aus Tientsin vor, welche 'ich auf die Ereignisse vom 6., 7. und 8. Juli beziehen. Die Zahl der Boxer wächst beständig, ebenso nimmt ihre Verwegenheit zu; sie schließen die Stadt täglich mger ein. Durch ihr Feuer sind schon viele Gebäude in Trümmer gelegt, darunter ein Gasbehälter. Nach dem die Engländer und Amerikaner in der Nacht vom o. auf den 7. ohne Erfolg den Versuch gemacht hatten, ein Geschütz der Chinesen zu nehmen, machten letztere einen heftigen Angriff auf die Fremdenniederlassung, wurden jedoch von den Japanern zurückgewvrfen. Am 7. wurde das Bombardement auf Seiten der Chinesen von mehreren neuen Punkten aus wieder ausgenommen. Eine Granate fiel in das Lager der britischen Marine- Mannschaften und tödtete und verwundete je zwei Mann. Das Artilleriegefecht dauerte am 8. noch fort, als die Depeschen abgingen. — Aus Dokohama erfährt dasselbe Bureau unter dem 13. d. Mts., der chinesische Gesandte rn Tokio habe dem Minister des Aeußern einen Besuch abgestattet und demselben eine Depesche mitgetheilt, welche, wie er sagte, die erste sei, die ihm seit Beginn der Unruhen aus Peking zugegangen sei. Diese Depesche besagt, die Ermordung des deutschen Gesandten und anderer Ausländer sei die Folge der Ereignisse in Taku und der Entsendung der Expedition Seymours gewesen. Die Regierung thue jetzt, was in ihren Kräften stehe, um die Fremden in Peking zu schützen. Washington, 15. Juli. Einem Kabel telegramm des Admirals Remey aus Tschifu 14. Juli zufolge sind dort gestern zwei japanische Transport- chiffe angekommen und landeten ein Marine-Regiment, Lebensmittel, Feldgeschütze und Munition. Weiter wird in dem Telegramm gemeldet, daß die Chinesen bei zwei die Flußverbindung mit Tientsin beherrschen den Stellungen geschlagen worden sein sollen. London, 15. Juli. Heute sind hier amtliche De peschen des Admirals Seymour aus Tientsin eingegangen. Die erste ist vom 9. Juli datirt und besagt: Die Stellung oes Feindes südwestlich der Fremden-Niederlaffung wurde heute früh 4 Uhr von uns angegriffen. Die Japaner vertrieben den Feind durch einen Flankenangriff aus Ane» Stellung und eroberten vier Geschütze. Die Ka vallerie verfolgte den Feind und vervollständigte seine Niederlage, indem sie eine große Anzahl von Soldaten md Boxern tödtete. Die verbündeten Truppen bom- lardirten sodann das westliche Arsenal und nahmen das- elbe, wobei sie noch zwei Kanonen erbeuteten Da sie dasselbe nicht besetzt halten können, wurde es nieder« zebrannt. Der Verlust des Feindes beträgt an Todten 150 Mann Die Verbündeten hatten nur geringe Verluste. Die zweite Depesche ist vom 12. Juli datirt und lautet: Die Chinesen machten gestern ftüh 3 Uhr in zroßer Stärke einen energischen Angriff auf die Bahn- 'tation. Sie wurden zwar schließlich gegen 6 Uhr ftüh lurückgeworfen, die Verbündeten hatten aber einen Ver lust von 150 Todten und Verwundeten. Die Verluste )er Chinesen sind unbekannt, man glaubt aber, daß sie chwer sind Die Forts wurden am Nachmittag von den Engländern und Franzosen beschoffen. Ein Fort und die Pagode, welche als Signalthurm benutzt wurde, wurden zerstört. Unsere Truppen haben durch Ankunft von 1500 Amerikanern Verstärkungen erhalten. Aus Tientsin hört das Blatt vom 8. Juli, daß General Alexejeff dort eingetroffen fei. Die Opera tionen standen den ganzen Tag unter der Leitung des Generals Tukushima, dem General Dorward zur Seite stand. London, 16. Juli. Das „Reutersche Bureau" meldet aus Tientsin unter dem 9. d. Mts.: Die Chinesen unterhielten gestern Nachmittag ein furcht bares Bombardement, welches sich namentlich gegen die Baracken der Verbündeten und das Hauptquartier richtete. Eine Granate fiel in eine britische Baracke und tödtete einen Mann und verwundete zwei. In der vergangenen Nacht wiesen die Japaner einen neuen, heftigen Jnfanterieangriff auf den nordwest lichen Theil der Fremden-Niederlassungen zurück. Britische und anglo-asiatische Artillerie, Infanterie und Seefoldaten, mit deutscher und japanischer In fanterie und Kavallerie und einer Abtheilung japani- cher reitender Artillerie, insgesammt 2000 Mann, gingen erst nach Südwesten zu vor, schwenkten dann nach Norden und zersprengten den Feind vollständig, obwohl derselbe zwei Mal heftigen Widerstand zu leisten versuchte. Die japanische, die anglo-asiatische Stellen erledigt: davon sind zu . _ mäßigen Befetzungsverfahren: das Pfarramt zu Ziegel heim (Glauchau) — Kl. VII (II) —, Kollator: die Fürstliche Herrschaft von Schönburg-Waldenburg; das Pfarramt zu Oberlungwitz (Glauchau) — Kl. VII lA) Nachtrag. Darmstadt, 16. Juli. Der Großherzog be sichtigte gestern Nachmittag die nach China gehenden Mannschaften vor der Abfahrt und hielt, wie die „Darmst. Ztg." meldet, folgende Ansprache an die selben: „Kameraden! Bei Eurer Abreise zum ost asiatischen Korps bin ich gekommen, um Euch noch einmal zu sehen. Ihr geht zu einem ernsten Kampf, zeigt Euch als echte Soldaten, gute Deutsche und treue Hessen, damit, wenn Ihr znrückkommt, wir stolz auf Euch und Eure Hessentreue sein können. Herzlich sage ich Euch Lebewohl und auf Wiedersehen. Gleich wie Ihr beim Dienstantritt Euer erstes Hurrah auf unseren obersten Kriegsherrn ausgebracht habt, so wollen wir auch jetzt beim Scheiden aus Eurer alten hessischen Division rufen: Der Kaiser hurrah, hurrah, hurrah!" Petersburg, 15. Juli. Die „Handels- und Industrie-Leitung" meldet: Die Eisenbahnlinie nörd lich von Mutschwang wird von Boxern und mit ihnen verbündeten Truppen in Stärke von etwa 40000 Mann bedroht; die Schutzmannschaft genügt nicht zur Vertheidigung der Bahn, die bereits an mehreren Punkten zerstört ist. Die Aufrührer erschienen sogar bei Niutschwang, welches von Kosaken und Artillerie Feld und Flur durchstreiften. Fast überall, wohin man kam, war „etwas los!" Aus unserer näheren Umgebung sei zunächst erwähnt das Concert im herrlichen Garten des „Logenhauses", welches ebenso wie der darausfolgende Ball ausgezeichnet besucht war, ferner das Concert in der „Hüttenmühle" und ein solches im „Bad". Erwähnung verdient jedoch auch das Concert im Garten des „Schützenhanscs".Ältst., dem sich wie in den vorgenannten beiden Etablissements ebenfalls Ball anfchloß. Wer dagegen seinen Spazier gang etwas weiter auszudehnen beabsichtigte, auch dem wurde in reicher Fülle Unterhaltung und Zer streuung geboten. Ein Hauptanziehungspunkt war wohl auch gestern wieder das „Eckert'sche Gasthaus" in Mittelbach, in welchem übrigens der dortige Rosenzucht- und Obstbauverein eine große Rosen- ausstellung arrangirt hatte. In der „Centralhalle" zu Gersdorf fand ebenso Rosenfest statt; in den Gast höfen zu Grumbach und zu Falken wurden Vogel schießen abgehalten — wie schon gesagt, es war aller orts Gelegenheit geboten, sich aufs Beste zu amüsiren. Dies wurde aber auch, und zwar besonders von den jungen Leuten, aufs ausgiebigste besorgt, sodaß die Wirthe wohl völlig ihre Rechnung dabei gefunden haben. — Schließlich wollen wir auch an dieser Stelle auf das am 2. August im „ Schützenhaus"- Ältst, stattfindende Concert der Chemnitzer Stadt- kepelle aufmerksam machen. Allen Musikfreunden ist wohl noch das letzte Auftreten dieser Chemnitzer Virtuosen unter Pohls Leitung in lebhafter Erinnerung, deren Leistungen zweifellos über jede Kritik erhaben sind. Wünschen wir, daß der Saal an diesem Abend bis auf den letzten Platz gefüllt ist. vertheidigt wird. Der Telegraph Wladiwostok-Port Arthur ist zerstört. Wie auS Tschifu gerüchtweise verlautet, wurde Admiral Stößel in Tientsin von dem chinesischen Oberbefehlshaber aufgefordert, binnen einer Woche Tientsin und Taku zu räumen. Stößel habe geantwortet, er habe kein Recht, mit Rebellen zu unterhandeln. Paris, 16. Juli. Der „Temps" sagt über das Rundschreiben des Grafen Bülow: Der deutsche Staatssekretär hat in diesem meisterhaften Expose mit Aarheit, Nüchternheit und Kraft die Prinzipien, welche die Handlungen seiner Regierung leiten, zusammen- gefaßt und man muß ihn ohne jeden Hintergedanken gemeldet: Noch immer laufen aus Ostgalizien Hiobs- posten ein. Der Wasserstand in Stry hatte gestern die ungewöhnliche Höhe von 6 Metern erreicht. Von den Häusern der Vorstadt Marcinowka sind nur noch die Dächer zu sehen. Viele Bewohner wurden unter Anwendung von Gewalt aus den Häusern entfernt, da sie diese freiwillig nicht verlassen wollten. Die Bevölkerung von Stry wurde durch die Hochwasser geradezu überrumpelt. Die Krämer auf dem Markt- platze konnten ihre Waaren nicht mehr in Sicherheit bringen, die Fluthen trugen tausende von Töpfen, Tellern, Körben weg. Die Szenen, die sich in der Vorstadt Lany abspielten, spotten jeder Beschreibung. Die Verzweiflung der Frauen, das Angstgeschrei der Kinder, das Brüllen des Viehes machte inmitten der Sintflut einen erschütternden Eindruck. Die ganze Nacht dauerte der Kampf mit den Elementen, an dem sich Militär bei Fackelbeleuchtung in aufopfernder Weise betheiligte. Aus Neusandec wird gemeldet, auch der Fluß Du- najei sei ausgetreten und habe großen Schaden angerichtet In Stry stehen der Ringplatz, die beiden ruthenischen Kirchen, vie Synagoge und der Stadtpark unter Wasser, Nele Ortschaften in der Umgebung sind überfluthet, zahl reiche Menschen sollen ertrunken sein. Bedeutende Ver heerungen hat das Hochwasser in dem klimatischen Curorte Skole verursacht. Die Stadt Boryslaw ist gleichfalls überschwemmt, die Brücken sind zerstört, viele Häuser vom Hochwasser weggeschwemmt: auch dort sind Menschen er- runken. Große Verheerungen wurden in den Naphta- gruben angerichtet. Der Schaden ist ungeheuer. Und dabei regnet es noch immer, sodaß Rettung unmöglich ist. Mit Schodnica ist der Verkehr völlig abgeschnitten. In Tysmienica wurden Bauernhütten und Mühlen wegge- rissen und die Ernte vernichtet. Saale des neuen Kaufmännischen Vereinshauses ab gehalten wurde, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Beck die Gäste im Namen der Stadt aufs herzlichste. Gestern Mittag erfvlgtc, vom prächtigsten Wetter be günstigt, der Auszug der Kegler noch der bei Meyers Feldschlößchen errichteten Festhalle. Der Zug, der in vier Hauptgruppen zerfiel und von 8 Musikkorps begleitet wurde, gewährte mit dem mitgeführten kost baren Bundesbanner, den Bannern der einzelnen Lokalverbände und den geschmackvoll ausgestatteten, vielen Festwagen einen herrlichen Anblick. Gleich nach Anfunft auf dem Festplatze begann auf den 29 Bahnen das Bundeskegeln. Der Wettkampf wird erst am Donnerstag Abend beendet sein. Die zur Verfügung stehenden Preise, besonders die Ehrenpreise, sind außer- ordentlich zahlreich und zum Theil von hohem Werth. Dieselben sind zu einer umfangreichen und sehens- werthen Ausstellung in einer besonderen Halle ver einigt. Hoffentlich begünstigt das schöne Wetter auch die weiteren anläßlich des Bundeskegelns in dieser Woche hier stattfindenden Festlichkeiten. — Die heute stattgehabte Generalversammlung des Deutschen Kegler bundes wählte Altona für das nächste, 1902 statt findende X. Deutsche Bundeskegelfest. Der bisherige Bundesvorstand wurde wiedergewählt. — Chemnitz. Anläßlich des Bundeskegel festes werden mit behördlicher Genehmigung am 17. d. Mts. die in der Nähe von Chemnitz gelegenen Höhen, als: 1. die Hilbersdorfer Höhe hinter der Kirche, 2. die Engelshalte, 3. die Eubaer Höhe rechts der Schießstände, 4. die Zfchopauerstraße in der Nähe Ntederschlagsverhältntsse j Ver 5tt Flutzgebiete Sachsens in der 1. Dekade des Juli 1900. s No. 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34! 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 Flußgebiet Elsterthäl, ü „ m o Parthe Schnauder Pleiße, ohue W. u. E. Wyhra u. Eula .... Göltzsch ... Vereinigte Mulden Zwickauer Mulde, u. Thal . „ „ m. „ . . Freiberger Mulde, u. Thal . „ >, v. „ . , Zschopau Flöha , Pockau ! Zschopau mit Sehma . ! Preßnitz u. Pöhlbach . Chemnitz Würschnitz u. Zwönitz . Lungwitz Schwarzwasser .... Striegis Bobritzsch Zwodou Elbthal Döllnitz Jahna Lommatzscher Wasser . Triebifch Bereinigte Weißeritz Wilde Weißeritz .... Rothe Weißeritz .... Lockwitzbach Müglitz Gottleuba Biela Prießnitz Wesuitz Polenz Sebnitz Kirnitzsch Röder Pulsnitz Schwarze Elster .... Spree Löbauer Wasser .... Mandau Neiße j Z 8 ! LS 55 26 34 28- 34 30 45 26 — 27 48 28 51 26 56 30 - 46 26 42 27> .28 29 ,40 32 38 27 !3731 M28 43 32 !.51 33 !48 32 -4033 .39 29 38 31 40 29' 35 34 4429j- 38 30 49 35 4527- 42 26 —^26! -27j 36 28 - — 27 35 31 - 45 31 - — 28 45 30 - -29 56 30 - — 27 59 28 - 59 29- 64 29 69 29- 41 27 - 30 27 2827- 56 28- -28 54 30 30 28 - . N- >25 >26 >20 >15 -ft 8 -ft11 -> 6 -ft11 ^11 -ft18 -ft16 -ft 7 -ft10 — 7 -11 >" >13 >16 — l >14; >15; >31 t ft30, >35 c ft40 >14 l ft 3 § ft 1 >28 — l >24 d ft 2 s (
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)