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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.06.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190006294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000629
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000629
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-06
- Tag 1900-06-29
-
Monat
1900-06
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.06.1900
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Flußgebiet Vermischtes ge ¬ setzgebenden Versammlung Botha und Sauer sind Zining am Kaiser- Missionare schütz- Shanghai meldet, daß auf Peking marschiren. 11000 Chinesen in Eilmärschen Nach eurer anderen Depescke Ein In Die Chef des Kreuzer- über die Stärke und Niederschlagsverhältnisse der 50 Kluhgebiete Lachsens in der 1. Dekade des Juni 1900. )en Provikar Freidnademetz aus 'anal folgende Drahtineldung zu: los, äußerste Lebensgefahr. Berlin, 28. Juni. Vom Altenburg, 28. Juni. Der Wcltcircus von Barnum u. Bailey, der in vergangener Nacht hier au? Chemnitz eingetroffen war, mußte mitten im Auf- muen der Zelte aufhören, da die ungünstige Witterung und der durch den beständigen Regen auf geweichte Boden es als unthunlich erscheinen ließen, hier Vorstellungen zu veranstalten. die Gasrechnung kassirte, deS Diebstahls an einer ihm angeblich fehlenden Damenuhr beschuldigt. Ec ist aber vom Kgl. Schöffengericht Hohenstein-Ernstthal freige sprochen worden, weil dieses Gericht angenommen hat, daß Strube mit der fraglichen Aeußerung den ge nannten Beamten nicht habe beleidigen, sondern sich nur Aufklärung über das Vorhandensein und die Wiedererlangung der ihm angeblich fehlenden Uhr habe verschaffen wollen. Es wurde ihm deshalb der Schutz des 8 193 des Strafgesetzbuches (Wahrung berechtigter Interessen) zuqebilligt. Das schöffengerichtliche Urtheil fand heute Bestätigurg, da die dagegen eingewendete Berufung des Amtsanwalts verworfen wurde. Strube wurde durch Rechtsanwalt Zimmermann aus Chemnitz vertheidigt. — Dein Maurer und Bauunternehmer Ernst Gottlob Schüßler in Oberlungwitz ist Anfang April d. I. von der Kgl. Amtshauptmannschaft Glau chau eine Strafverfügung über 30 Mark Geldstrafe zugestellt worden, weil er bei Leitung des Baues des Angermann'schen Haufes in Oberlungwitz von dem genehmigten Baurisse abgewichen war. Auf seinen Antrag auf gerichtliche Entscheidung wurde er aber vom Königl. Schöffengerichte Hohenstein-Ernstthal frei gesprochen, da dieses Gericht die von Schüßler vorge nommenen Aenderungen (Ausbau des Dachgeschosses) für solche ansah, die einer Genehmigung nicht bedürfen. Anderer Meinung war jedoch die Straskammer, denn diese hob heute auf die Berufung des Amtsanwalts das freisprechende Erkenntniß auf und belegte den An geklagten mit einer Geldstrafe von 20 Mk. eventuell 2 Tagen Haft. — Dresden, 26. Juni. Die gestern gebrachte Mittheilung, daß im Befinden des Hönigs eine merk liche Besserung nicht eingetreten sei, war selbstverständ lich ganz dazu angethan, neuen Befürchtungen Raum zu geben. Thatsache ist nnn auch, daß sich abermals die Berufung eines bewährten Specialisten für Blasen leiden nothwendig gemacht hat; im übrigen bezeichnet man in den heute zur Ausgabe gelangten Mittheil- ungen das Befinden des Königs aber als ein den Umständen nach befriedigendes. Unter den obwalten den Verhältnissen kann von Dispositionen in Bezug auf die Thcilnahme des Königs an Festlichkeiten usw. elbstverständlich nicht die Rede sein. Das Hoflager oll Anfang des Monats Juli nach Lustschloß Pillnitz verlegt weiden. — Dresden, 28. Juni. Die Freiwilligen aus )em 12. Armeekorps, welche gestern Nachmittag vom siesigen Leipziger Bahnhofe nach Kiel bezw. Wilhelms- ;aven fuhren und unter denen sich auch Angehörige der beiden Sächsischen Feldartillerie-Regimenter be- änden, sind meist Mannschaften des ersten Jahr ganges, die im zweiten Jahrgang stehenden mußten ich zu einem weiteren Dienstjahre verpflichten. E. ind durchweg kräftige, gedrungene Gestalten, die recht wohl geeignet erscheinen, den Strapazen, welche die Expedition mit sich bringen wird, Widerstand zu leisten. Lor ihrer gestrigen Abreise hatten sie einen Urlaub in die Heimath erhalten, um Gelegenheit zu haben, ich von ihren Angehörigen zu verabschieden und ihre etwaigen Angelegt: heilen zu ordnen. Die Segens wünsche des Sachsenvolkes begleiten sie auf ihre weite, ernste Reise, von der sie unversehrt und glücklich wieder heimkehren mögen! — Dresden, 27. Juni. Ein Bauunglück, bei welchem das Leben von fünf Arbeitern bedroht war und die mehr oder minder schwere Verletzungen davon trugen, hat heute die Bewohner des fünfstöckigen Hausgrundstückes Moritzstraße 2 in Aufregung und Schrecken versetzt. An der Front dieses alten Gebäude? ist zur Zeit behufs Abputz ein Gerüst errichtet, in dessen oberster Etage heute Vormittag drei Dachdecker, ein Zimmermann und ein Klempnerlehrlrng ihrer Arbeit nachgingen. Die Dachdecker suchten bei ihrer Ansbesserungsarbeit Halt in der Dachrinne, die jedoch mit dem gejammten Dachsims nachgab und aus den ohnehin schon mit Schutt belasteten obersten Bretter belag des Gerüstes stürzte. Letzteres gab unter der bedeutenden Last nach und durchschlug sämmtliche Ge- rüstabtheilungen, dabei die Arbeiter mit sich hinab reißend. Erst auf der in Höhe der ersten Stockwerkes befindlichen Abteilung, welche nicht unter der Last nachgab, blieben die Unglücklichen liegen. Die drei Dachdecker erlitten bei dem Sturze vom Dache bis zur ersten Etage hinab infolge mehrfachen Durchschlagens der Rüstbretter schwere Verletzungen, während der Zimmermann und Klempnerlehrling weniger schwere Wunden davontrugen. In einigen Etagen wurden durch den Simsabsturz fast sämmtliche Scheiben zertrümmert. Gendarm und vier Bauern sind ertrunken. Kärnthen trat auf allen Alpen Schneefall ein. Temperatur sank auf sechs Grad Celsius herab. Kapstadt, 27. Juni. Die Mitglieder der stand darauf, daß Gutenberg zuerst Bücher drucke, die einen reißenden Absatz versprachen. Es wurden lateinische Grammatiken hergestellt: auch begann Gutenberg mit dem Bibel-Druck. Als Fust merkte, daß mit der Erfindung ein gutes Geschäft zu machen war, sann er darauf, wie er sich Gutenbergs entledigen und der Druckerei bemach rigen könne. Eines Tages kündigte er ihm das ins gesammt vorgeschossene Kapital von 2022 Gulden mit Zins und Zinseszinsen. Es kam zum Prozeß: Guten berg muß nach einer gerichtlichen Entscheidung dem Fust seine Druckerei abtreten, und stand nun abermals ver laffen da — mußte sein Werk, an dem er mit jeder Faser seines Herzens hing, in andere Hände übergehen lassen. Fust verband sich inzwischen mit Peter Schöffer, einem früheren Gehilfen Gutenbergs; und beide gaben kurze Zeit daraus die von Gutenberg beinahe fertig ge stellte Bibel heraus, die in der ganzen gebildeten Welt das größte Aufsehen erregte. Gutenberg jedoch verzagte nicht. Er ging zum zweiten Male an das mühselige Werk der Errichtung einer Druckerei und gab nach einigen Jahren verschiedene sehr werthvolle Bücher heraus. Freilich hatte es mit der Druckerei in Mainz bald ein Ende. Das Jahr 1462 brachte politische Wetterwolken; Gutenberg mußte fliehen; jedoch blieb seine Druckerei erhalten, während die Arbeits stätte der Firma Fust und Schöffer gestürmt und vernichtet wurde. Der neue Kurfürst von Mainz ernannte Guten berg zu seinem Hofmanne, sodaß diesem wenigstens ein friedlicher und ruhiger Lebensabend beschieden war. Im Jahre 1468 ist er gestorben; er hatte wenigstens noch den Triumph seiner Erfindung erlebt Was ist nun aus seiner Kunst geworden? Die vielen Jahre haben die Buchdruckkunst zu einer Höhe ent wickelt, die der Erfinder wohl kaum geahnt hat. Aus den einfachen Bildern, mit denen er seine Werke schmückte, sind schöne und kunstvoll ausgeführte Illustrationen ge worden. Die Flugschriften, welche Gutenberg in die Welt sandte, haben sich in Tageszeitungen verwandelt, welche von Schnellpressen und Rotationsmaschinen in großer Auflage gedruckt werden. Wie wir von der Druckkunst abhängen, könnten wir uns ausmalen, wenn alle Druckereien auf einmal stille ständen. Es müßten dadurch unübersehbare Verwirrungen entstehen. Wir feiern heute ein Fest, führte der Herr Redner schließlich aus, welches wir nicht wieder erleben werden, und da soll sich unser Blick auch in die Zukunft lenken. Die Presse wird auch fernerhin das Organ sein, welche alle Erfindungen fortpflanzt und der Menschheit zugängig macht. Wir wünschen deshalb der schwarzen Kunst ein Blühen und Gedeihen und Ehre Gedenken und seinem Er finder! Der wohldurchdachte, häufig durch eine humo ristische Wendung gewürzte Vortrag fand bei allen Zuhörern eine durchaus beifällige Aufnahme. — Den zweiten Theil des Programmes leitete ein Clavier vortrag der Herren Cantor Merker und Lehrer Schmidt ein, Deklamation und Gesangsvorträge schlossen sich an, und einige Cello-Soli mit Clavierbegleitung unterbrachen angenehm die Reihen der Darbietungen. Herr Schönherr beherrscht das Cello in jeder Beziehung; die Clavierbegleitung wußte Herr Cantor Merker vor züglich mit den elegischen Tönen des Cellos zu ver schmelzen. Erwähnung verdienen aber auch die Lieder für Bariton, die Herr Cantor Merker mit wohlge- schütter Stimme vortrug. Ungetheilten Beisall rief stets das Auftreten des „Arion" hervor; besonders war es der Pfeilsche Männerchor „Ein Sohn des Volkes", dem nicht enden wollender Applaus folgte. — Ter Verlauf der Feier paßte sich durchaus der Bedeutung des Tages an; sehr angeregt durch das Gehörte ging man kurz nach Mitternacht auseinander. An der Feier betheiligte sich auch eine Abord nung des Neustädter Brudervereins. aus Shanghai wurde am Sounabeud die Eisenbahn zwischen Tientsin und Niutfchwang an verschiedenen Stellen zerstört. 5000 Russen rücken aus Mukden an. Nach einer Depesche der „Daily Mail" haben zwei Vicekönige und 5 Gouverneure eine gemeinsame Denkschrift an die Kaiserin gerichtet, worin sie sich er bieten, mit 100000 Mann nach Norden zu marschiren, um die Boxer auszurotten. Gleichzeitig wird der Herrscherin vvrgestellt, daß das Vorgehen ihrer Rath geber verhängnisvoll für daS Reich und Dynastie sei. Berlin, 28. Juni. Der Chef des Geschwaders meldet aus Taku, 25.: Bei dem Entsatz Tientsins durch die Verbündeten am 23. ds. sind vom deutschen Seesoldatendetachement Leutnant Friedrich und 10 Mann todt, 20 Mann verwundet. Die Soldaten kämpften 8 Stunden. geschwaders ging folgende Meldung die Zusammensetzung der ausgeschifften deutschen Engage pelten Schädelbruch erlitten hatte, in das Krankenhaus überführt. Zwickau, 28. Juni. Im Bertrauensschacht wurde der Häuer Ludwig zwischen zwei Kohlenhunte gedrückt und tödtlich verletzt. — Königliches Landgericht Zwickau, 26. Juni. Gegen den Uhrmacher Strube in Hohenstein-Ernstthal ist wegen Beleidigung des städtischen Rathsvollziehers Schmidt daselbst Anklage erhob n hoben. Strube hatte den Beamten am 29. März d. I., als dieser bei ihm Tientsin entsetzt haben, seien mindestens sechs Geschütze gewesen. Nach einer Depesche der „Daily News" aus Shang hai von gestern, haben die Boxers die Militärschule in Mukden in der Mandschurei zerstört. 3000 Ruffen sollen ihnen entgegenmarschiren. Eine Depesche der „Daily News" aus Tokio be zeichnet als Grundton der Politik Japans die Defensive, bemerkt jedoch, die Stimmung des Landes fordere, daß, um des künftigen Nationallebens willen, Japan seine Stellung in jedem Concert der Mächte zur Geltung bringe. — Japan habe, wie den „Times" aus Jokohama gemeldet wird, nunmehr 35 Transportschiffe gemiethet. In Hongkong haben, nach einer den „Times" von dort zugegangenen Depeiche, alle Ausländer sich zum Dienste für die Vertheidigung der Kolonie, wenn es nöthig sein sollte, erboten — In vielen Kreisen sprechen, wie der Correspondent der „Times" in Shanghai von vorgestern telegraphirt, die Anzeichen dafür, daß die chi nesischen Beamten allgemein anerkennen, daß die Unter stützung der fremdenseindlichen Bewegung eine Thorheit der Mandschupartei sei, mit der sie nichts zu thun haben wollen. Eine Depesche des „Bureau Dalziel" vom 25. d. M. aus Shanghai besagt, daß, als die Deutschen am Mittwoch von Tongku aus einen vergeblichen Versuch machten, gegen Tientsin vorzugehen, der Zug, in dem sie sich befanden, einige englische Meilen von Tientsin entgleiste. — Den „Central-News" wird aus Hongkong gemeldet, am Westfluß seien Unruhen aus gebrochen. Die Missionare seien vom Innern des Landes nach Wuchow geflüchtet. — Eine Depesche von Shantung an den französischen Konsul in opfert. Endlich entschloß er sich, sein sorgsam gehütetes Geheimniß einem Geldmann anzuvertrauen. Am 14. August 1452 schloß er mit dem Goldschmied Fust oder Faust einen Vertrag ab. Fust streckte dem Erfinder eine Summe Geld vor, und Letzterer verpfändete seinem Gläubiger sein gesammtes Druckereimaterial. — Fleißig arbeitete nun Gutenberg an seiner Erfindung, sie Schritt für Schritt an Vervollkommnungen bereichernd. Fust be- telegraphirt, daß nach den letzten Berichten die Ruffen das Arsenal von Tientsin mit einem äußerst wirksamen meldet: Sschßjches. Hohenstein-Emsttha', 28. Juni l900 vtl"'senungen von allgemeinem Interesse werden davibar ent- zegengeuommen uno eveml. honorüt.- — Bei dem Zielschießen, welches am 26. Juni für die Gendarmerie in den Kgl. Amtshauptmann schaften Chemnitz und Glauchau in Altendorf abge halten wurde, errang aus der Amtshauptmannschafl Glauchau Herr Gendarm Berger aus Oberlungwitz die 3. Prämie. — Limbach. Am Sonntag fand in unserer Stadt das VI. Bundesfest des Niedererzgebirgischen Konzertina-Bundes statt. Schon am Tage vorher hatten sich die Vorsteher der verschiedenen Vereine hier eingefunden, um gemeinschaftlich über die Interessen ihrer Vereine und des Bundes Berathung zu pflegen. Der Himmel selbst schien den wackeren Harmonikaspielern gewogen zu sein, denn das Wettei war, wenn auch Vormi tags etwas kühl, so doch, und besonders nachmittags schön. In „Stadt Mannheim" entwickelte sich schon im Laufe des Vormittags ein reges Leben, besonders als gegen 12 Uhr Verein auf Verein mit klingendem Spiele einrückte. Auf dem Ludwigsplatz ordnete sich der Festzug, der dann, viele Straßen der Stadt berührend, sich im Hotel zum Hirsch auflöste. Im Saale des zuletzt genannten Hotels fand von 5 Uhr Abends ein öffentliches Konzert statt, dem ein fröhlicher bis zum Morgen dauernder Ball folgte. — Chemnitz, 27. Juni. In seiner Wohnung an der Bernsdorferstraße erschoß sich heute Morgen in der 6. Stunde mittels Revolvers ein 44 Jahre alter Buchhalter, gebürtig aus Ncu-Goschütz. Derselbe stand schon seit längerer Zeit in Verdacht Taschen diebstähle zu verüben, trotzdem er in gut einkömmlicher Stellung sich befand. Gestern abend wurde er nun auf frischer That abgefaßt, als er einer Frau beim Einsteigen in den Straßenbahnwagen an der Kreuz ung der Post- und 3.eitbahnstraße das Geldtäschchen entwendete. — Gestern Nachmittag wurde auf der Annaberger Straße ein Radfahrer, der von einem Motorwagen der Straßenbahn links ausbog, von einem Motorwagen angefahren und zu Boden ge- fchleudert, so daß er bewußtlos liegen blieb. Auf An ordnung eines Arztes wurde der Verunglückte, ein 44 Jahre alter Eisenbohrer von hier, der einen dop- ments ein Bei Admiral Seymour: Sr. Maj. Schiffe „Hertha" 7 Offiziere. 165 Mann; „Hansa" 7 Offiziere, 152 Mann; „Kaiserin Augusta" 5 Offiziere, 1 Arzt, 85 Diann; „Gefion" 3 Offiziere, 1 Arzt, 74 Mann. In Tientsin das deutsche Detachement 6 Offiziere, Capitän- leutnant Kühne, 1 Arzt und 170 Mann. Außerdem seit dem 23. d. 2 Compagnien des 3 Seebataillons, in Taku die deutsche Besatzung, 6 Offiziere, 1 Arzt, 502 Mann. Dresden, 28. Jani. Dis „Dresdn. Nachr." schreiben: Zahlreiche sächsische Provinz- und andere auswärtige Blätter verbreiten Nachrichten über das Befinden Sr. Majestät des Königs, die den gegebenen Thatsachen nicht entsprechen und falsche Schlüsse über den derzeitigen Keanlheitsverlauf hervorzurufen ge eignet sind. Das Leiden Sr. Majestät des Königs ist ein schmerzhaftes, das der hohe Patient in Ergebung erträgt; Ihre Majestät die Königin ist ihrem Gemahl die treueste Pflegerin. Gestern hat sich — wie wir zweifellos konstatiien können — das Befinden der artig gehoben, daß der hohe Herr bei einer Zigarre einen Spaziergang im Garten der Villa Strehlen unternehmen konnte. Kiel, 28. Juni. Ter Kaiser verließ heute Vor mittag gegen 11 Uhr die „Hohenzollern", fuhr mit dem Verkehrsboot zur Barbarossabrücke und begab sich von hier nach dem Schloß. Im Schloß stieg der Kaiser mit den Herren seiner Umgebung zu Pferde und ritt nach der Matrosen-Kajerne, nm auf dem Hofe derselben den Appell über 2000 ehemalige Gardisten abzuhallen. Rew-Aorl, 28. Juni. Tas Blatt „Commercial Advertiser" erfährt aus bester Quelle, daß das Zu sammengehen der Vereinigten Staaten mit den Groß- Mächten zu Ende sein werde, sobald die Beschützung der Amerikaner in China gesichert sei. Die amerikani sche Regierung sei einer Auftheilung Chinas voll ständig abgeneigt und bestehe auf der Integrität des chinesischen Kaiserreiches. London, 28. Juni. Die heutigen Morgen blätter betrachten die Lage in China noch als ebenso ernst wie vorher und verweilen auf die ernste Thatsache, daß die Gesandtschaften Peki g innerhalb 24 Stunden verlassen mußten, sowie daß den Konsuln in Schanghai seitens der chinesischen Beamten ans Befehl der Vicekönige mitgetheilt wurde daß die fremden Nieder lassungen gesichert sind, wenn die Schiffe der Groß mächte nur auf eine bestimmte Entfernung sich den Häsen nähern. Die Blätter sind der Ansicht, daß das einer Kriegserklärung gleichkomme. Petersburg 28 Juni Der Kricqsminister hat folgendes aus Port Arthur vom 27 d. Mts. da'.irtes Telegramm des Viceadmirals Alexejeff erhalten: In der Nacht auf den 26. entsetzte eine aus 4 Kompagnien Ruffen und ebenso vielen anderen snmden Truppen be stehendes Detachement Seymour uno brachte 200 Ver wundete aus Seymours Detachement nach Tientsin. Paris, 28 Juni Die chauvinistischen Blätter verzeichnen mit großer Befriedigung eine Meldung aus Petersburg, wonach der Direktor der „Wjedomosti" in einer Unterredung erklärt haben soll, Deutschland sei für die gegenwärtige Lage in China verantwortlich; Rußland und England hätten den „Gewaltakt" Deutschlands — nämlich die Pachtung von Kiautschou — verhindern müssen. Yokohama, 28. Juni. Die Regierung von Japan beschloß, 20000 Mann nach China zu entsenden. Washington. 27. Juni. (Meldung des Rcu- terschen Bureaus). Ein heute in Tschisu ausgegebenes Telegramm des Admiral Kempff meldet: Die Pe kinger Gesandten mit den Schutzmannschaften der Ge sandtschaften seien, wie ihm berichtet wurde, beim Ad miral Seymour, der sich 8 Meilen von Tientsin in einer verschanzten Stellung befinde. Yokohama, 27. Juni. Der Kaiser von Ja pan hat die Verausgabung von 50 Millionen Jens, nicht 15 Millionen, wie zuerst gemeldet wurde, zu militärischen Zwecken genehmigt. London, 27. Juni. Hicks B:ach hielt bei einem von dem Lordmayer gegebenen Bankett eine Rede, in welche er auf die Ereignisse in China zu sprechen kam. Er betonte, es sei die erste Pflicht der Mächte, unter welchen er sich freue Amerika und Japan zu sehen, die Gesandtschaften und ihre Staats angehörigen zu retten und zu schützen und Ersatz für den Schaden an Leben und Eigenthum zu fordern. Er glaube, daß alle Mächte im vollen Einverständniß handeln werden für das gemeinsame Ziel, die Civilisation. London, 28. Juni. Der „Daily Expreß" wird aus Shanghai von gestern telegraphirt, man habe Grund zu der Annahme, daß das Hilfscorps Seymour entsetzt und ihn glücklich nach Tientsin gebracht habe. Aus Tschifu wird der „Daily Mail" von gestern unter Anklag? des HochverratHS verhaftet worden. Botha hatte die holländischen Distrikte der Kapkolonie bereist. London, 28. Juni. Die „Times" veröffent- lichen eine Depesche auS Lorenzo Marquez, die nach Transvaalquellen berichtet, daß die Buren sich in beträchtlicher Stärke auf den Hügeln jenseits von Middelburg verschanzen. Kopeuhaaeu, 27. Juni. Das Blatt „Norbotten Courier" erhielt aus Vardö ein Telegramm, welches die zwei Worte in finischer Sprache enthielt: „Andräe gerettet." Tromsö, 27. Juni. Die Nachricht von der Rettung Andrees wird hier allgemein für erfunden gehalten. Hiesige Eismeerfahrer, desgleichen Kapitäne der in letzter Woche zurückgekehrten Fangschiffe haben nach wie vor die Ueberzeugung, daß Andree ver unglückt ist und Spuren von ihm höchstens noch bei Franz-Joseph-Land gefunden werden können. China. Berlin, 28 Juni. Der deutsche Geschwaderchef meldet: Taku, 26. Juni: Die Gesandten der Großmächte befinden sich bei dem Landungscorps. Berlin, 28. Juni. lieber die Lage der katho lischen Mission in Süd-Schantung ging, wie die „Germania" meldet, dem Stehler Missionshause durch Mchtrk-. Tas Resultat der Reichstagsersatzwahl in Walden burg (Schlesien) ist nunmehr amtlich festgestellt. Es erhielten Sachse (Soc.) 13167, Ritter (Cartell) 11761 und Feige (freis. Vp.) 1336 Stimmen. Sachse ist somit gewählt. Graz, 27. Juni. Aus Untersteiermark kommen Hiobsposten über Ueberschwemmungen in Folge der andauernden Regengüsse. Die Flüsse sind ausgetreten, Cilli thcilweise unter Wasser, die Brücken weggerissen, die Bezirksstraße zerstört, die Ernte vernichtet. * Zum Könitzer Mord wird aus Konitz gemeldet: Am Sonnabend wurden in Bezug auf das Verfahren gegen Hoffmann wegen Todtschlages ins- gesammt 15 hiesige Fleischermeister resp. -Genll n vernommen. Die Verhöre dauerten mehrere Stunden und endeten schließlich mit einer vollständigen Ent lastung des beschuldigten Hoffmann. Den Soldaen ist jetzt, um sie bei einem eventuellen Alarm geschlossen beisammen zu haben, der Besuch der außerhalb des Stadtbezirks belegenen Gastwirthschasten v rboten worden. Der Staatsanwalt hat in Folge privater Zuschüsse etwa 33 000 M. als Belohnungen für die Auffindung der Mörder zur Verfügung. * Aus Konitz wird vom 27. Juni weiter ge- ' Gestern haben wieder umfangreiche Ver» Geschützfeuer überschüttet haben. Bei den Truppen, die nehmungen stattgefunden. Wie aus zuverlässiges 1 Elstenhat, u. . . . . 43 22 >21 2 „ m. . . . . -26- — 3 „ o. ... . 22 30 — 8 4 Parthe .... . 35 23! >12 5 Schnauder .... . - 24? — 6 Pleiße, ohne W. u. E. . >34 24' >10 7 Wyhra u. Eula . . 35 24 11 8 Göltzsch . -26 29; — 3 9 Bereinigte Mulden . 35 23 4-12 10 Zwickauer Mulde, u. Thal . . >2 25 -s-17 11 re n IN» , . 37 27 4-10 12 „ „ 0. „ . 34 32 > 2 13 Freiberger Mulde, u. Thal . . >4 25 >-19 14 . 18 30 -12 15 Zschopau .... . >4,26 >18 16 Flöha .... . 25 31 — 6 17 Pockau .... . 35 32 4- 3 18 Zschopau mit Sehma . Pnßnitz u. Pöhlbach . . 17 30 -13 19 . 33 32 > 1 20 Chemnitz .... . 30 26 21 Würschnitz u. Zwönitz . . 29 29' 0 22 Lungwitz .... . >0 26 >14 23 Schwarzwasser . 33 32! -s- I 24 Stricgis .... . 26 27!- — 1 25 Bvbritzsch .... . 27 28 — 1 26 j Zwodau .... . 20 34 -14 27 Elbthal .... . 40 23 >17 28 Döllnitz .... . 58 24 >34 29 Jahna .... . —23 30 i Lommatzscher Wasser . . —24 — 31 Triebifch .... . 44 25 >19 32 Vereinigte Weißeritz . —24 33 Wilde Weißeritz . . 50 30 >20 34 Rothe Weißeritz . . 35 28 35 Lockwrtzbach.... . —26 36 Müglitz .... . .39-28,-j-11 37 Gottleuba .... . P4 29' > 5 38 Biela . 32 27 > 5 >10 39 Prießnitz .... . '34 24 40 Wesnitz .... Polenz .... . .53 26 -r-27 41 . 64 27 >37 42 Sebnitz .... . .34 27 > 7 43 Kirnitzsch .... . ,32 26 > 6 44 Röder .... . >3 23 >20 45 Pulsnitz .... . 34 23 >11 46 Schwarze Elster . . 3123 > 8 47 Spr e . 40 24 >16 48 Löbauer Wasser . - !—24 49 Mandau .... . >2 24 >15 50 Neiße . >8 25 >23
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