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Anzeiger für Donnerstag, den 31. Mai 1900 50. Jahrgang, Nr. 123 des Landes begangen. Nachhehendes amtliches bsZ, anfangen. Ein Mitarbeiter General Cronje auf St. Helena. kannten j unfere fordere, oder die schieden inners ter frei- Trauer- ntiln igsten typhus, terminen Die Regierung untahält hier ihre Zwischen- welche alle Sendungen in Empfang nehmen, dieselbe» nominell für Delagoabai verladen Schwierigkeiten jedoch verurfachl di; Be- obwvhl Gold im Uebafluß vorhanden ist. vor sich. Händler, so daß werden. Zahlung, Brabant: Bei Ficksburg; General Newcastle; General Baden-Powell: F. Carrington: Marandellas. Nhek l08 igau. rosenartige Entzündungen oder natürliche Pocken herrschen, die Impflinge nicht zu den Jmpf- gebracht werden dürfen. Die Eltern, Pflegeeltern und bezw. Vormünder impspflichtiger Kinder werden hierdurch aufge- mit denselben in den anberaumlen Terminen b.hufs deren Impfung im Jmpflokale zu erscheinen, Befreiung von der Impfung Herrn »,s«Z. Laabs hier anzuzeigen. Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund Sir R. Buller: Mafeking; Sir Jedes geimpfte Kind ist am achten Tage nach erfolgter Impfung dem Jmps- arzte von 5—6 Uhr Nachmittags zur Nachschau und zur Empfangnahme des Impf fcheines vorzuftetten. Zur Verhütung von Uebertragung ansteckender Krankheiten wird hiermit bestimmt, daß aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphtherms, Kroup, Keuchhusten, Fleck- Grscheiut jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. ge. mb tete us- KS elte ühe ben bS tere ast- asi- 4b, l) Äst. Hase eren jren men Kriegsbulletin wird veröffentlicht: Britische Truppen haben am Sonnabend den Vaalfluß überschritten. General Lem mer hatte ein heftiges Gefecht am Klipriver. 5 Burghers wurden schwer verwundet, 2 gefangen genommen. Die Burghers fochten schwach an Zahl, auf englischer Seite standen etwa 5000 Mann. Gestern fand bei Vamöyksrust, 15 Meilen südlich von Johannesburg, ein Gefecht mit einer starken britischen Streitmacht statt, welche vom Klip river aus durchgebrochen war. In Kapstadt haben aus Pretoria ausgewiesene Engländer folgendes über die Zustände in Transvaal erzählt, was verhältnißmäßig günstig lautet: „Seit der Rückreise des französischen Ingenieurs Leon steht sein Partner Grünberg der technischen Militärleitung vor. Die Regierung verfügte gegenwärtig über folgende Werkstätten und Munitionsfabriken: Tie fehr voll kommenen technischen Betriebsanlagen der Niederländi schen Eisenbahn, die Tynamitfabrik mit ihrer Pulver- sabrikatwnsweikslätte, in Prütoria das Etablissement Gebr. Delfos und die erwähnte Bcgbiejche Fabrik. Letztere ist trotz der furchtbaren Explosion noch immer imstande, ungefähr 20 Nordenfeldt-Maxim-Geschütze, die sog. Pom-Pom, pro Monat fertig zu stellen. Die Schiehproben mit diesen neuen Geschützen, welche sich bis auf fünf Kilometer mit gutem Erfolg verwerthen lassen, sind zur höchsten Zufriedenheit ausgefallen. Das Munitivns- und Geschoßmaterial wird gleichfalls an Ort und Stelle angefertigt. Hingegen fehlen den Buren die maschinellen Anlagen zur Anfertigung von Patronenhülsen und Zündhütchen, Loch sollen sie davon noch ganz ungeheure Vvrräthe besitzen. Erstere werden immer wieder von den abgeschossenen Patronen ge sammelt und weiter verwerthet. Geschosse für ihre Artillerie fertigen die Buren gleichfalls im Lande an. Die Fabrikarbeiter sind jämmtlich berufsmäßig ausge- büdet. Tie meisten sind Fach-Techniker aus Frank reich, Holland und Deutschland. Tie Einfuhr von Nahrungsmitüln geht ungehindert über Delagoabai uajac. >darac feffer- , gr-, !r- Fl. mchs- rr. in l««g- ke. z« >ar 82 ber nd ts- >en Die Slaalsmünze zeigt sich nämlich ihrer Aufgabe nicht gewachfen, so daß das aus den Bergwerken massenhaft gewonnene Gold ni t schnell genug geprägt werden kann. Die Regierung zahlt daher vielfach in Goldstaub, welcher in kleinen Beutelchen verpackt ist, oder noch häufiger in Stangengold." Das englische Kriegsministerium theilt mit, daß von den verwundeten Soldaten nur 5 Prozent ihren Wunden erlagen. Eine englische Zeitung stellt die gegenwärtigen Hauptquartiere der bedeutenderen englischen Generale im Felde, soweit die vorliegenden Nachrichten es ge statten, wie folgt zusammen: Lord Roberts: Nörd lich d.s Rhenoster; General French: Prospekt; General Hamilton: Heilbron; Lord Methuen: Bei Mol- maransstad; General Rundle: Trommel; General fügbare Mann und jede verfügbare Kanone geschickt worden. Die Westgrenze Transvaals steht offen, Lord Roberts wird dagegen stärkeren Widerstand finden. Die Buren möchten die englischen Truppen dazu verlocke», daß sie anscheinend Johannesburg mit einem Angriff bedrohen. Das würde den Buren dann den Vorwand bieten, Eigenthum zerstören zu können. Ohne einen Voiwand wagt Transvaal nicht die Minen oder anderes Eigenthum zu zerstören. In Zuurfontcin bei Johannesburg liegen 160000 Kisten Dynamit bereit. Louis Botha und Lukas Meyer, welche Grundbesitzer sind und eine Konfiskation ihres Eigenthums brfürchten, plädirten für die Erhaltung des Eigemhums, aber sie erhielten von Krüger kein- befriedigende Antwort. Französische und deutsche Abenteurer sind mit Plänen und Erfindungen hervor- getrelen, um die englischen Truppen und Eisenbahn- züge in die Luft zu sprengen. Stejn und Reitz sind sehr gegen einen Frieden, Krüger ist weniger dagegen. Aus Kapstadt wird vom 28. gemeldet: Der Oranjestaat wurde heute formell anuettirt. In einem Londoner Bericht vom 28. heißt es: Bemakenswerth ist, daß der der Regierung nahestehende „Daily Trlegraph" seinen heutigen gesperrt gedruckten Leiiariikel mit dem Satze beginnt, jeden Augenblick könne nunmehr die willkommene Meldung einlaufen, daß Pi äsident Krüger um Frieden bitte. — Der Berichterstatter der „Times" in Lorenzo Marquez meldet, das Zurückstiömen der Rcisinden aus Trans vaal sei gegenwärtig so stark, daß die deutschen und französischen Dampfer die Nachfrage nicht befriedigen könnten. Besonders auch sollen Aufständische aus der Der Krieg um Transvaal. Die Engländer unter Roberts sind an dem so lange und so heiß ersehnten Ziele angelangt: vor Johannesburg. Die Buren haben nur schwachen Widerstand beim Einbrüche des Feindes ins Vater land geleistet; es steht zu erwarten, daß sie auch Johannesburg nun aufgeben und, da weiterer Wider stand ja nutzlos wäre, um Frieden bitten werden. Die Depesche vom Anlangen der Engländer vor Johannesburg, welche wir bereits heute Morgen mittelst Extrablatts verbreiteten, len tel: London, 30. Mai, früh 1,30. Lord Roberts telegraphut aus Germiston (Vorstadt von Johannes burg): „Wir trafen gestern Nachmittag ohne ernsten Widerstand hier ein. Bisher sind vom Centrum keine Verluste, von Cavallerie, berittener Infanterie sehr geringe Verluste gemeldet; der Feind erwartete uns erst morgen. Johannesbu g ist ruhig, ich erfahre, die Minen seien unbeschädigt, ich werde morgen früh den Kommandanten der Stadt zur U bergabe auffordern. Erwarte keinen Widerstand. Beabsichtige Mittags mit Armee in Johannesburg einzuziehen." Der Feind laß alles rollende Material im Stich. Roberts hält jetzt den Bahnknolen, welcher Johannes burg mit Pretoria, Naral und Klerksdorp verbindet. „Daily Mail" erhielt über Lorenzo Marquez folgende aus Pretoria, 25. Mai, datirte Mittheilung: Krüger gab gestern zum ersten Male zu, daß die Lage ernst sei. Die Buren sind entschlossen, alles auf einen letzten Widerstand am Gatrand-Gebirge, nördlich von Polchefstroom, wo 3000 Kasfern Verschanzungen graben, ankommen zu lassen. Dorthin ist jeder vec- des „Chronicle" beschreibt Kent Cottage auf der Insel St. Helena, rvo Cronje, seine Frau und drei Mitglieder seines Stabes untergebracht sind. Nach Kent Cottage gelangt man auf zwei Wegen. Der kürzere ist die Jacobs- leiter, eine in einen steilen Felsen gehauene Treppe von 700 Stufen. Auf der Höhe der Klippe angelangt, führt der Pfad in ein Thal, an dessen Ende Cronjes Be hausung steht. Das Haus sieht aus, wie gar viele in englischen Dörfern, ein anspruchsloses, zweistöckiges Wohn« Haus mit Schieferdach, gelbbeinalten Wänden, die klar von dem grünen Hintergrund des Bergabhanges abstechcn. Die Einfassung und die Fensterläden sind grün bemalt. Die Vorderseite des Hauses entlang läuft eine Veranda. Es ist auch ein Blumengarten vorhanden, aber er ist schmählich vernachlässigt Ein schwarzer hölzerner Zaun umgiebt ihn und in einiger Entfernung nach vorn ist be bautes Land, auf dem Bäume stehen. Alles ist so länd lich einfach, mit Ausnahme des Zeltes im rechten Winkel des Gartens, wo die Schilvwachen untergebracht sind. Den größten Theil des Tages über sitzt der General auf der Veranda. Sein Gesicht ist verbrannt sein Bart sehr lang, und die Haare spielen ins Graues Seine Bekanntmachung. Die Pläne über die Errichtung neuer oberirdischer Telegraphenlinien an den Gemeindestraßen in Hermsdorf und Oberlungwitz liegen bei den Postämtern in Oberlungwitz und Hermsdorf-Ober lungwitz aus. Chemnitz, 26. Mai 1900. Kaiserliche Ober-Postdirektion. Geisler. und trotz der gegenwärtigen Aufforderung oder der ihr folgenden Ge ellung im Revisionstermine entzogen geblieben sind, werden auf Grund von 8 14 des Reichsgefetzes vom 8. April 1874 mit Geldstrafe bis zu 50 Mk. oder mit Hast bis zu 3 Tagen bestraft. Im Uebrigen ist den Verhaltungsvorschriften, welche de» Eltern der Impflinge ausgehändigt werden, streng nachzugehen. Gersdorf Bez. Zw., am 26. Mai 1900. Der Gemeindevorstand. Göhler. Inserat« nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. si 1900. satte n. Bekanntmachung, die öffentlichen Impfungen in der Gemeinde Gersdorf (Bez. Zw.) betr. Für diejenigen Kinder, welche l. in Gersdorf im Jahre 1899 geboren, 2. nach Ausweis der Jmpflisten der vorvergaugencn Jahre der Jmpfpflicht noch nicht Genüge geleistet, 3. im vergangenen oder im laufenden Jahre nach Gersdorf zngezogen und der Jmpfpflicht noch nicht genügt haben, finden die öffentlichen Impfungen an den nachverzeichneten Tagen von Nachmittag -4—5 Uhr im Gasthof zum grünen Thal, hier, in folgender Ordnung statt: Dienstag, den 12. Juni 1900 sir Kinder, deren Familienname mit -I—V, Dienstag, den 19. Juni 1900 für die, deren Familiennamen mit ZZ Zt, Dienstag, den 26. Juni 1906 für die, deren Familiennamen mit Z—tv, Dienstag, den Z. Juli 1900 für die, deren Familiennamen mit O— Dienstag, den 10. Juli 1900 für die, deren Familiennamen mit U—2^ Kapkolonie im Burenlager auf Entrinnen nach Europa bedacht sein. Oberingenieur Klimke und Dr. Krause, die hauptsächlich die Zerstörung der Johannesburger Grubenwerke bekämpft hatten, halten heute die Lage in dieser Hinsicht für sehr bedenklich. Sämmtliche deutschen und französischen Grubeninspektoren und alle ausländischen Mitglieder der Bergwerksverwaltung sind zurückgetreten, um gegen den Zerstörungsplan zu protesiiren. Die englische Presse giebt sich mit erklärlichem Behagen der Zuversicht hin, daß die Entscheidung endgiltig zu Gunsten Englands gefallen sei, daß man nur noch die Früchte der harten Arbeit der letzten Monate einzuernten habe. „Der Krieg ist eigentlich in moralischer Beziehung schon vorüber", schreibt die „Morning Post", „und über den schließlichen Aus gang kann kaum noch ein Zweifel sein. Es ist ja auch der allgemeine Wunsch, daß der Kampf in Süd afrika zu Ende geht, und gewiß ist keiner mehr von demselben beseelt, wie unser Lord Roberts. Wir dürfen deshalb wohl auch die Gewißheit aussprechen, daß nach menschlicher Berechnung bald das Blut vergießen zu Ende fein wird. Die Burenheere sind bedeutend reduzirt worden. Es gab eine Zeit, in der vier Armeen im Felde standen, die erste und größte stand unserm Höchstkommandirenden gegenüber, die zweite, 5000 Manu starke, lag niit General Rundle im Kampf, die dritte, 7000 Manu, kämpfte gegen Bulle'', und die letzte und kleinste belagerte Mafeking. Wenn es den Buren nur geläuge, alle diese Heeres massen zu kvnzentriren, so könnten sie vielleicht ein Heer von 30000 Mann versammeln, aber es ist nicht auzunehmen, baß die Freistaatler den Vaal-Fluß über schreiten werden, auch wird General Botha eine Ab- 'htilung als Arrieregarde zurücklassen und ein anderes Heer ausbieten massen, um Sir Redvers Bullers Operationen entgegenzutreten. Bei den Buren kann heute nicht mehr jene Siegeszuve: sicht herrschen, wie lei Beginn des Feldzuges. Wochenlang haben sie nichts als Schlappen und Niederlagen zu verzeichnen gehabt, und sie missen, daß das Glück da' Schlachten ihnen untreu geworden ist. Seit Lord Roberts die Taktik befolgt, mit berittenen Truppen an da- Spitze seines Heeres vorzugehen, die nach Belieben vorgesandl werden können, haben die Bruen jene taktische Ueöer- legenheit verloren, die sie im Herbst und Winter zu besitzen schienen. Die Hoffnung aus Intervention, die einen Desensivkamps rechtfertigte, um dadurch Zeit zu gewinnen, ist zunichte geworden. Dagegen sind die britischen Trappen zuversichtlich geworden und haben die bisherigen Efahrungen sich zunutze gemacht. Di. furchtbare Hitze, unter der sie zu leiden hatten, ist nun vorbei. So hat das englische Herr jetzt das morali sche und taktische Uebergewicht und wird dasselbe auch fernerhin zu wahren wissen." Ueber den Einmarsch der britischen Truppen in Transvaal drahtet der Berichterstatter des „Standard" aus Taaibosch vorn 26. Mai: Die Truppen unserer Vorhut betraten Transvaal heute Morgen ll Uhr aus dem Wege über die Viljoensdrift. Eine Stunde vorher fuhr ein Burenzug über die Brücke, von der ein Bogen in die Lust gesprengt wurde. 30 Burenplänkler, die zurückgeblieben waren, um zu plündern, feuerten aus einem Versteck hinter einigen Häusern auf unsere Truppen, aber unser Granatenfeuer zwang sie zum schleunigen Rückzug. Etwa 100 Buren hatten eine Stellung in einem Kohlenbergwerk inne. Der Fluß wurde unter lauten Hurrahs von Comptons Reitern und einer Compagnie Neomani y überschritten. Die Truppen verfolgten die Buren, die mit genauer Noth entkamen. Wie es scheint erachtete General Botha die Vaallinie als unhaltbar, die großen Kanonen wurden nach Pretoria geschafft. Gegen wärtig gedenke der Feind am Klipfluß und vorJohannes bürg Stand zu halten. London. 29. Mai. Die Abendblätter veröffent lichen ein Telegramm aus Kapstadt von heute, in wel chem es heißt, es verlaute gerüchtweise, daß Präsiden« Krüger am letzten Dienstag erklärt habe, er beabsichtige Johannesburg und die Goldminen zu zerstören (?) Das Telegramm fügt hinzu, Krüger sei gegenwärtig in Pretoria. Aus Pretoria bringt Reuters Bureau folgende Mel düngen: Pretoria, 28. Mai. Auf Anordnung des Prä sidcnten Krüger werden der gestrige, der heutige und der morgige Tag im ganzen Lanvc als besondere Tage der Einkehr, der Buße und des Gebetes um Befreiung von ver Unterjochung und um Erhaltung der Unabhängigkeil Hohenstrin^Grnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Knga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Arntsblertt für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hoheusteiu-Erustthal Organ aller Oerneirröe-Verrvaltungerr der rrrnliegerrdeir Ortschaften.