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Erscheint ;eden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Anzeiqer für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Zernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für den Verwaltungsbezirk -es Sta-trathes zu Hohenstein-Ernstthal Orgcrn crller Genreirröe--VerrVcrltrrirgeir der rrurlregenderr Ortschaften. Rr. 116. Dienstag, den 22. Mai 1900. 50. Jahrgang Den 25. Mai, Nach«. 4 Uhr kommen im hiesigen Auctionsloeale zwei Taschenuhren gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher beim Königliche« Amtsgericht Hshe«stei«-Gr«stthal. Q. 177/00. Sekr. Kurth. Die an der Wohnung des Wassermeisters Julins Thomas hier auf den 26. Mai anberaumte Versteigerung findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal. O. 188/00. Sekr. Kurth. Deutscher Reichstag. Berlin, 19. Ma,. Das Haus ist gleich zu Beginn der Sitzung gut besetzt. Vor Eintritt in die weite, e Berathung der Icx Heinze erhält zu einer Erklärung vor der Tages ordnung das Wort Abg. v. Jazdzewski (Pole): Um keinen Zweifel darüber zu lassen, weshalb wir gegen den Schlußantrag stimmen, bin ich von meinen politi schen Freunden zu folgender Erklärung ermächtigt: Wir haben bis jetzt bei den Einzelbestünmungen der Vorlage mit der Majorität gestimmt, obgleich wir nns nicht verhehle», daß die Fassung einzelner Paragraphen uns nicht voll befriedigt; dagegen können wir, so lange die Minorität des Hauses in den Grenzen der Ge schäftsordnung die ihr nicht zusagende Vorlage bekämpft, d eser Minorität nicht hindernd in den Weg treten, da sie, ihre gegentheilige Meinung äußernd, uns ver tritt. Deshalb werden wir gegrir den Schlußantrag stimmen. (Beifall links.) Als eine Minorität des Hauses müssen wir pflichtgemäß auch den Schein meiden, daß wir irgend einer Partei die Redefreiheit beschränken oder einenqen wollen; nur werden diese unsere prinzipielle Haltung, so lange nicht zwingende unabweisbare Gründe vorliegen, nicht aufgeben. (Bei fall links.) — Nun erfolgt die namcmliche Ab stimmung über den gestern von den Abgg. v. Lcvrtzvw und Späh» gestellt«n Antrag auf Schluß der Debatte über ß 362. Der Schlußanttag wird angenommen mit 185 gegen 118 Stimmen. Für dell Schluß stimmten Rechte, Cenlrum und Antisemiten mit Aus nahme des Abg. Bindewald. Nunmehr theilt der Präsident seine Absicht mit, die Abstimmung über sämmtliche zu 8 362 vorliegende Anträge folgen zu lassen. Er giebt dabei bekannt, daß über jcdni einzelnen Antrag und auch sogar über jeden einzelnen Satz der Anträge namentliche Abstimmung beantrag« sei. Abg. Singer (Soc.) protestirt gegen die Vor nahme der Abstimmung über die Anträge, ehe über haupt eine Diskussion darüber stattgefnnden habe. Die Anträge müßten unter allen Umständen zur Diskussion zugelassen werden, und es habe ja gestern im Lause der Glschäftsordnungsdebatte Abg. Spahn eine Wendung gebraucht, daß sie sich der Diskussion der Anträge nicht widersetzen würden. Er selbst be- antrage nunmehr auch noch ausdrücklich Diskussion über die Anträge und zugleich nannntliche Abstimmung über diesen Antrag. Präsident G:af Ballestrem er klärt sich bereit, die Abstimmung über die betreffenden Anträge auszusetzen; daß dieselben überhaupt zur Ab stimmung gebracht werden müßten, weil sie rite ein gebracht seien, kiabe er ja gestern >chon gesagt. Abo. Bassennaml (nl.) führt aus, die Anträge müßten zur Diskussion zugelassen werden. Wir können doch un möglich abstimlnen über Anträge, über welche wir irgend ein Wort der Begründun. »bei Haupt »och nicht gehört haben. (S-Hr richtig links.) Ich möchte daher den Piäsideltten bitten, die Anträge zur Diskussion zuzulaffen. Abg. Spahn giebt anheim, diejenigen An träge, über welche noch nicht diskutirt sei, als 8 362» zu berathen und zu diskutiren. Die Abgg. Heine und Singer (Sor.) bleiben bei ihrem Verlange», daß die Diskussion über die noch nicht diskutirten Anträge zu 8 362 noch stattfinde. Abg. Sattler (uat.-lib.) schließt sich diesen. Verlangen an, er müsse den Präsidenten fragen, ob, wenn jetzt über diesen 8 362 und die wenigen schon diskutirten Antiäge abgestimmt weide, der Präsident dann auch bestimmt über die noch nicht diskutirten Anträge abstimmen lassen werde. Präsident Gras Ballesirem: Darauf kann ich nicht antworten (Hört, bö>«!), wir sind jetzt in der Abstimmung, was nachher geschuht, darüber wird ja dos Haus beschließen.' Abg. Stadthagen (Soc) stellt den Antrag, sofort z» beschließen, daß über die betreffenden Anträge diskutirt werde. Abg. v. Levetzow giebt zu, daß über die noch nicht diskutirten Anträge diskutirt werden müsse, aber er bitte den Präsidenten gleichwohl, zunächst die Ab- stiininung über 8 362 erfolgen zu lassen. Abg. Richter (freis. VolkSP.) betont die unbedingte Nothwendigkeit der Diskussion der betreffenden Anträge. Präsident Graf Ballestrem erklärt, der Antrag Stadthagen sei unzulässig, denn man sei jetzt in der Abstimmung. Abg. Stadthagen: Dann beantrage ich, die Ab stimmung über den Paragraphen selbst auszusetzen bis nach der Diskussion der Anträge. Abg. Richter stimmt dein zu. Präsident Graf Ballestrem bemerkt, cs liege wohl ein Mißverständniß vor, er wolle jetzt abstimmen lassen über einige der Anträge und dann über den ganzen Paragraphen. Mit dieser Ab stimmung ist also das Haus einverstanden. (Stiirmi scher Widerspruch links.) Abg. Heine und Hauß aann verlangen endlich Klarheit darüber, daß die betreffen den Änträge auch wirklich zur Diskussion gestellt werden würden, falls jetzt die Abstimmung vorge nommen würde. Der Präsident dürfe sich über solches Mißtrauen nicht wundern. (Präsident Graf Ballestrem: Meine Herren, ich lege Ihnen keine Fallstricke, dasür sollten Sie mich doch kennen.) Abg. v. Levetzow (cons.) versichert, ans den Erklärungen des Präsidenten herausgehört zu haben, daß er sich der Diskussion jener Anträge nachher nicht widersetzen werde; er selbst würde sich jederzeit an einer solchen Erklärung, wer sie auch abgebe, genügen lassen. Abg. Singer (Soc.) zieht darauf seinen Antrag auf Aussetzung der Ab stimmung über ß 362 und die bereits diskutirten Anträge zurück. Es folgten nun hinter einander nicht weniger c!s zehn namentliche Abstimmungen, da über jeden Absatz des 8 362 des Strafgesetzbuches, um den sicy die Debatte drehte, und über jeden einzelnen dazu gestellten Antrag be.onders abqestimmt wurde. Der Inhalt spielte dabei gar keine Rolle. Wie belanglos die Anträge theilweise waren, dafür -nag als Beispiel dienen, daß in einem nichts weiter verlangt wurde, als statt „der Verurtheilte" und „derselbe" zu setzen „oic verurtheilte Person" und „dieselbe". Es kam der Opposition eben nur darauf an, die Entscheidung über die lex Heinze nach Möglichkeit zu verzögern, und das ist ihr gelungen, denn es wurden mit den Msti.mnungen ruchlich fünf Stunden verbraucht. Dann aber wurde, wie am Tage zurvr, von den Nutionall.beraten ein Antrag auf Vertagung gesteln, dem sich auch de« Präsident anschlvß und dem von der Mehrheit nicht widersprvch n wurde. Es zeigte sich dabei deutlich, daß nach der am Freitag vom Abg. Basserinann abgegebenen E klärm-g über die Stellung seiner Panci zue Obstinktwn die National liberalen die H rr.n Ler Situation sind; die Mehr heit mnß auf sie Rücksicht nehmen, weil ohne ihre Anwesenheit j derzeit die B schlußunfähigkeit des Hauses herbeigeführt werden könnte. Die Nativnallibcralen befinden sich also in der glücklichen Lage, die Ob struktion, ohne sie mitzumachcn, gegen etwaige Uebcr- griffe der Mehrheit schützen zu können; sie stehen so zusagen als Bekämpft r zugleich der Obstruktion und der Gegenobstruktion zwischen der entschiedenen Linken und der Mehrheit und bilden auf diese W.ise ein Element der Beruhigung. Die Erkenntniß dieser Sachlage hat j denfalls nicht unwesentlich dazu bei getragen, daß aus die starke Bewegung vom Freitag die gestrige Stille folgte. Die Besucher der Tribünen, die sich wieder ;ehr zahlreich eilig fundeu halten, nahmen übrigens daran k inen Anstoß, sie hielten bis zuletzt aus und wurden dafür schließlich durchweg belohnt. Denn die Feststellung der Tagesordnung brachte noch eine inter>ssrnte Episode, bei der Graf Ballestrem, der trotz aller Zwischenfälle der letzten Woche doch auch bei den vbstruirenden Parteien viele Sympathieen be sitzt, stürmischen Beifall erntete. Er schlug vor, ain Montag die lex Heinze weiter zu berathen. Abg. Singer aber erinnerte an die socialdemokratische Inter pellation, ob dem Reichskanzler bekannt sei, daß in Anhalt, Reuß j. L. und Lübeck Gesetze resp. Ver ordnungen erlassen worden seien, die mit Reichs gesetzen in Widerspruch stehen. Graf Ballestrem er widerte, er glaubte die Interpellation nicht auf die Tagesordnung setzen zu solle», weil der Reichskanzler ihm mitgetheilt habe, er würde sie am Montag doch nicht beantworten können, wohl aber, wenn ihm an gemessene Frist gelassen würde, uni die dabei in Be tracht kommenden hochwichtigen staatsrechtlichen Fragen im inneren Gremium der verbündeten Regierungen, namentlich mit den Regierungen, die die Gesetze er lassen hätten, und mit juristischen Gutachtern zu be- rathen. Singer meinte dem gegenüber, gerade an gesichts der großen Wichtigkeit der Angelegenheit müsse sie bald behandelt werd-n. Als darauf Graf Balle strem den Bestimmnngen der Geschäftsordnung ent sprechend dem Wunsche der Socialdemokralen will fahrte, beantragte der Centrumsabgeorduete Spahr, wenigstens zuerst die Beraihung der lex Heinze fort zusetzen und die Interpellation an zweiter Stelle. Der Präsident aber wies es mit großer Entschiedenheit von sich, dem Hause einen d>rarligen Vorschlag za » ache», der zwar mit dem Buchstaben, ab.r : icht mit den: Sinne der Geschäftsordnung in Einklang stehe. Der Präsident im Widerspruch mit dem Centrum, gestiert durch die Benallsrufe der Oostruktion, das war wohl ein Abschluß der Sitzung, wie er überraschender nicht kommen konnte! Der Krieg um Transvaal. Lorenzo-Marquez, 18 Mai. (Reutermeldung). Hier vorliegende Nachrichten bestätigen, daß Mafeknig entsetzt wmdeu isi. Der Entsatz erfolgte am 16. Mai. Ueber die Operationen der Engländer, die znm Entsatz von Maseking geführt haben, sind jetzt genauere Nachrichten eingetroffen. Es zeigt sich, daß die Briten, durch io viele arge Unfälle in einer siebenmonatigen Kciegsführung belehrt, auch hier den frontalen An griff agf den im Feuergefecht überlegenen Gegner ver mieden und Umgehungsbewegungen vorgezogen haben, die bei der numerischen Ueberlegenheir der Engländer zum Ziele führen m ßten. Die Entsatzkolonne für Mafeking bestand ans 2000 Mann der südafrikanischen leichten Reiterei der Imperial Jeomamy und der Kimberley-Reiterea Die Kolonne ging am 4. Mai ans Kimberley in der Stille und mit wenig Geräck ab. Sie nahm 35 Wagen mit Vorrülhui und Muni tion, 4 Fcldartilleriegeschütze, 2 „Pompoms" und 2 Maxims mit. Der eingeschlagene Weg lag westlich von der Bahn und ging durch die Bezirke von Taungs und Vrybnig. Die Kolonne traf aus keinen Wider stand. Bei Kraaipan wichen die Buren zurück, sowie der Angriff begann. — Nach anderen Meldungen aus Bctschuanaland ließ die Colonne Taungs und Vryburg rechts liegen. Die Buren zogen sich ostwärts zurück, da sie den Vormarsch hier nicht erwartet halten. Nach ein^r Rast unweit Viyburg ging dir Colonne in Märschen von 20 englischen Meilen pro Tag weiter. Am 11. erreichte sie den Maritzaui-Fluß, 20 Meilen vor Mafeking. Nachdem die Colvnne Backly West passirt hatte, wurde die Kimberky-Reilerei wegen Ad- qebrauchtheit der Pferde abgetrennl und schloß sich General Barton an, welcher die Buren aas Rooidam vertrieb. Aus Kapstadt wird über de.'. Entsatz von Mafe king ferner telegraphirt: „Wir näherten nns der Stadt von Süden und wurden von den Buren in großer Stärke angegriffen. Der Angriff wurde zurückgefchlagen und wir drangen vorwärts. Die Buren h-elten mcht Stand, sond-.rn zogen sich eiligst zurück. Wir ver folgten die Buren, welche ein Rückzugsgefecht dnrch- führten. Unsere Verluste sind gering." Kapstadt, 19. Mai. Nach ei- ein weiteren hier eingetroffenen Bericht ist die englische Entsatzkolonne beim Einrücken in Maseking auf keinen Widerstand gestoßen, da die Bui en die Belagerung b reits vor Eintreffen der englischen Truppen ansgegeben halten. Ueber die letzten Tage in Maseking hat die Daily Mail von der unverwüstlichen Lady Sarah Wilson wiedei einen ziemlich ausführlichen Bericht erhalten, dem wir folgende Einzelheiten entnehmen: Die Nahrung, die wir noch haben, wird uns so lange lebendig erhalten, bis die Hilfe kommt — wenn sie nicht zu langsam macht. Wir muffen jetzt von Allem leben, was überhaupt noch gegessen werden kann, und dankbar sein, daß wir es haben, einer lei, was es ist: Pferdefleisch, Heuschrecken, Maulthiere u. dgl. sind Jedermann jetzt als schätzenswerthe Nahrungs mittel vertraut. Die letzte Anregung zu einer möglichst sparsamen Fütterung ist die Errichtung einer Suppenküche für Weiße, und es ist ein spaßiger Anblick, zu sehen, wie mir Alle, hoch und niedrig, selbst hingehen, um unsere Nation in Empfang zu nehmen. Sülze aus Pferdehaut ist augenblicklich eine hervorragende Delicateffe und schmeckt auch gar nicht schlecht, wenngleich sie manchmal etwas zähe ist. Trotz unseres Hungers hatten wir doch noch Energie genug, um am letzten Sonntag (6. Mai) ein militärisches Tournier abzuhalten, das sich als ein großer Erfolg darstcllte, uvd trotz der schmalen Kost, von der die Soldaten leben, brachten sic doch ein feines Schau spiel zusammen Die ganze Garnison, Osficiere und Mannühatten, hat ihre tägliche Ration von einer Unze Zucker aufgegeben. Dies ist nur eins von den vielen Zeichen für das herzliche Einvernehmen, in dem Garnison und Einwohner leben. Die Frauen wetteifern miteinander, um die besten Mittel zu finden, die Nationen so gut wie wö lich auszunutzen, und wir Alle hoffen, die englische Negierung wird oiesen tapferen und edlen Frauen einen guten Feiertag oder eine Heimreise zum Dank für die auwpürnde Weise, in der sie den Männern beistehen und sie bei guter Laune halten, bereiten. Die Nachricht von der Befreiung in Mafeking erregt in England einen Enthusiasmus, der alles, was bei der Entietzung von Kimberley und selbst der von Ladyimsih an Volksbegeisterung hervorbrach, weit hinter sich läßt. Wie ein Telegramm aus London melde«, strömte dort vor dem Hause der Mutter des Kom- mandantcn Oberst Baden-Powell eine unabsehbare Menschenmenge zusammen, um durch Absingen der Nationalhymne und Hnrrahrufe dem erfolgreichen Ver- lheidiger der Stadt zu huldigen. Der Lord Mayor hielt mitten in der Nacht eine Ansp-ache an die vor dem Mansionhause harrenden Tausende. Freuden- feuer wurden in den Straßen angezündet und Böller schüsse abgefeuert. London, 19. Mai. Die Begeisterung der Londoner Bevölkerung anläßlich des Entsatzes von Masekmg dauert auch heute ungeschwächt fort. Die Straßen sind von jubelnden Menschenmassen angefüllt, der Wagenverkehr ist sehr erschwert, die Omnibusse sind dicht besetzt mit Männern und Frauen, welche patriotische Lieder singen und Fahnen schwenken. Die Häuser sowie die Fuhrweike sind mit den englischen Nationalsarben geschmückt. Vielfach werden Rosetten und Schleifen an den Kleidern getragen. Durch den Fall von Maseking ist auch der letzte Rest der Erfolge der Buren ausgetilgt. Mafeking war seit Mitte Oktober belagert. Äm 13. Oktober er- oberten die Buren hier bereits einen aus Mafeking zur Sicherung der Bahn entsendeten Panzerzug und griffen Mafeking an. Von diesem Augenblicke an schlossen die Buren, deren Angriff abgeschlagen wurde, die Stadt ein. Sie eröffneten vorerst aus Feldge schützen, dann aus den von Pretoria hertransportirten schweren G-schützen ein Boinbardement, nach welchem sie, als sich dasselbe als resultatlos herausstellte, am 31. Oktober die engere Einschließung begannen. Mafe king, eine Stadt von etwa 1000 europäischen Ein wohnern und 7500 Kaffern, theilt sich in das euro- päsiche Vieriel, das unmittelbar an der Bct'chuana- bahn, und zwar östlich derselben gelegen ist, '. nd in das Kafsernviertel, welches, durch eine» größeren Zwsichenraum von der europäischen Niederlassung ge trennt, voin Malvpo-River durchflossen wird. Oberst Baden-Powell hat bei Beginn der Feindseligkelten beide Theile der Sta'N mit einem zusammenhängenden, einheitlichen Gürlel von Befestigungen umgeben lassen, welcher besonders im Norden der Stadt weit hmaus- geschobcn worden ist, um den an der Straße von Balu- wayo gelegenen Friedhof noch zu umfassen. In dem hierdurch gewonnenen freien Naum nördlich der Stadt wurde, und zwar in der nordöstlichen Ecke unter dem Schutze der Genfer Flagge das Vcrwundetenhospital etablirt und im Nordwesten unter d m Schutze derselben Flagge das Frauenlagcr, in welchem die Frauen und Kinder der Stadt untergebracht wurden. Oberst Baden Powell selbst hatte sich mit seinen Truppen in eine im- piovisirle Citadelle zurückgezogen, die auf einem felsigen