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Er S- Ni ein T( Id bol ver Ausstellung an und benutzen hoffentlich die zahlreichen Besitzer dieser stets so beliebten Raffe die Gelegenheit, ihr« Hunde auszustellen und von einem der bekanntesten und beliebtesten englischen Preisrichter und Collie-Züchter, Mr. Powers, der vom Collie-Club als Preisrichter für diese Ausstellung gewonnen worden ist, beurtheilen lasst». Im Ganzen werden für Collies über 1100 M. Geldpreise und außerdem noch zahlreiche sehr werthvolle Ehren« und Spezialpreise zur Vertheilung kommen. Meldeschluß ist der 24. März und sind Programme durch die Geschäftsstelle des Vereins „Rawyl" Dresden, Grunaerstraße 25, zu beziehen. TaseSieschichte. D-Msch-s Kelch. Als der deutsche Kaiser am 13. d. M., vor seinem letzten Besuch in Bremen, von Helgoland kommend, mit dem Linienschiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm" und dem Kreuzer „Heia" die Weser her- aufsegelte, passirte der nach Leith abgehende englische Dampfer „North Star", Kapitän Spence, die kaiser lichen Schiffe ohne die Kriegsflagge zu salutiren. Gleich nach Bekanntwerden dieses Vorfalls in England hat die Rhederei des Dampfers „North Star", die „Oeitü Hull and Hamburg 3team kacket Lo.", Oimiteck, den Kapitän Spence aus ihrem Dienste entlassen und dem deutschen Kaiser davon Mittheilung gemacht. Der Vertreter der Dampfergesellschaft in Bremen, Karl Scholle, hat der „Wes. Ztg." ein Schreiben zur Veröffentlichung übergeben, das James Currie u. Co. aus Anlaß des unliebsamen Vorkommnisses an ihn richten. Das Schreiben an Herrn Scholle lautet: „Leith, 19. März. Geehrter Herr! Mit tiefem Bedauern haben wir aus Ihrem Briefe vom 16. d. M. Kenntniß erhalten von der Unhöflichkeit, der sich der Capitän Spence vom „North Star" schuldig gemacht, indem er das Linienschiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm" mit dem deutschen Kaiser an Bdrd passirte, ohne dessen Flagge zu salutiren. Wir haben die Angelegenheit sofort untersuch: und gefunden, daß diese Handlungsweise mehr Unwiffenh.it en'sprang, als irgend einer beabsichtigten Unhöflichkeit; die Sache ist aber so ernster Natur, daß wir sie doch nicht über setzen konnten und uns gezwungen sahen, Capitän Spence sofort aus unserem Dienst zu entlassen. Wir haben Se. Kaiserliche Majestät direct um Entschuldig ung gebeten, und haben uns auch bei der deutschen Admiralität durch den englischen Botschafter in Berlin entschuldigt. Wir ersuchen Sie, dies Schreiben in Bremen zu veröffentlichen und gleichzeitig zu be stätigen, daß hier niemals irgend welche beabsichtigte Respektlosigkeit auf Seite der Eigenthümec des „North Star" vorliegen könne, welche über ein halbes Jahrhundert mit deutschen Häfen verkehrt haben, und denen jederzeit von deutschen Behörden die äußerste Höflichkeit bezeigt worden ist. Ergebenst James Currie u. Co." Der badische .Hofbericht meldet, Prinz Max von Baden hat sich in Wien mit Prinzessin Marie Louise von Cumberland verlobt. Die Verbindung des reichs treuen Hauses der Zähringer, das den Hohenzollern immer besonders nahe gestanden hat, mit dem Welfen- hause wird hoffentlich dazu beitragen, das letztere end gültig mit den neuen Reichsverhältnissen auszuföhnen. Prinz Max, der Sohn des Prinzen Wilhelm und Neffe des regierenden Großherzogs, ist 1867 geboren und präsumptiver Thronerbe; seine Braut, eine Enkelin des dänischen Königspaares, ist 1879 geboren, beide sind evangelisch. Eine Verlobung, die Prinz Max seinerzeit mit einer russischen Großfürstin hatte, ging bekaniulich zurück, desgleichen haben sich die Wiener Angaben, daß Prinzeß Marie Louise zur Gemahlin des österreichischen Thronfolgers ausersehen sei und übertreten werde, nicht bewahrheitet. Von einem Mitglieds der Akademie der Wissen schaften wird der Wortlaut des Trinkspruches mit- gctheilt, den der Reichskanzler bei dem am Mittwoch zu Ehren der Akademie veranstalteten Festmahl seinen Gästen widmete. Danach sag'e der Reichskanzler unter Anderem: „Ich bin alt geworden in dem Glauben an den Fortschritt der Menschheit, an den aufsteigenden Fortschritt. Nun gestehe ich, daß mein Glaube in den letzten Jahren etwas erschüttert worden ist. Der naturnothwendige Kampf ums Dasein hat in neuerer Zeit eine Richtung, eine Form angenommen, die an Vorgänge in der Thierwelt erinnert und einen Fort schritt in absteigender Linie befürchten läßt. Da ist es denn wohlthuend, zahlreiche hervorragende Vertreter der Wissenschaft, die Heroen der Geistesarbeit hier versammelt zu sehen und daraus die tröstende Ueber- zeugung zu schöpfen, daß noch genügend geistige Kraft und Macht vorhanden ist, um die drohende Fluth der materiellen Interessen auf ihr richtiges Matz zurück- zudämmen." Der „Wächter unterm Kreuz" bringt die merkwürdige Nachricht, der Fürst Heinrich XX! l. Reuß ä. L. beabsichtigte abzudanken und sein Lund der Krone Preußen zu überlassen, da auch sein Thron erbe, der letzte männliche Sproß des Hauses infolge einer in frühester Jugend durchgemachten Krankheit der Sprache nahezu beraubt ist und in geistiger Umnachtung lebt. Die Nachricht wird angesichts der bekannten Gesinnungen des Fürsten, die Preußen und dem Reiche sich wenig freundlich gegeben haben, zu nächst auf allgemeinen Unglauben stoßen. Der deutsche Bischof von Anzer in China ist Sonn tag in Berlin angekommen. Durch sein treffliches Aus sehen dementirt er die alarmirenden Nachrichten über Klima und Gesundheits-Verhältnisse in China, auch von dem chinesischen Volke hat der Bischof eine ganz gute Meinung, vor allem rühmt er dessen Friedensliebe. Das Volk stehe zwar nicht gleichgiltig dem erfolgreichen Ver suche der europäischen Mächte, sich in China festzusetzen, gegenüber, es würde aber gleichwohl Ruhe bewahren, wenn es nicht von Beamten und Literaten aufgehetzt würde. Der Stadt Tsintau sagt der Bischof eine groß artige Entwickelung voraus, überhaupt hat er die besten aber von Seiten der beiden anderen Kamenzer Geist lichen und den ländlichen Kirchenvorstandsmitgliedern protestirt morden und die Kreishauptmannschaft als Consistorialbehörde hat nun die Wahl beanstandet. — Meerane, 24. März. Im Naturheilverein zu Meerane hielt kürzlich Frau Jackheck aus Schmölln einen für Frauen berechneten Vortrag über Früh- und Fehlgeburten. Hierbei sprach sie auch natürlich über die näheren Umstände, die diese herbeisühren. Der ärztliche Bezirksverein Glauchau, der von dem Vortrag Kenntniß erhallen, hat jetzt den Meercner Stadtrath ersucht, künftig derartige Vorträge zu ver hindern, weil sie unsittlich seien. — Bei der Abgabe von Freudenschüssen anläß lich der Genehmigung der Eisenbahn SchöndHeider- Hammer-Eibenstock versagte einem Gastwirth in Eiben stock die Schußwaffe. Im Begriff, die Ursache zu ergründen, ging der Schuß los und riß ihm drei Finger der linken Hand ab. — Dresden, 27. März. Der Kaiser hat den Prinzen Georg, kommandirenden General des XU. Armeecorps, von dieser Stellung unter Belassung in dem Verhältniß als Generalinspektcur der 2. Armee inspektion enthoben und oen Generalleutnant Frhrn. von Hausen, bisher Kommandeur der 32. Division, zum kommandirenden General des Xll. Armeecorps ernannt. — König Albert bestimmte, daß das Schützen- Regiment Nr. 108 zur Erinnerung an die unter den Augen des Prinzen Georg am 2. December 1870 bewiesene tapfere Haltung den Namen seines erlauchten Chefs für immerwährende Zeiten zu führen hat. — Dresden. (Ein Aerztestreik?) In der „Berliner klinischen Wochenschrift" erläßt Medizinal- rath Dr. Cholybäus in Dresden als Schriftleiter des Korrespondenzblattes der ärztlichen Kreis- und Bezirks vereine im Königreich Sachsen folgende Mahnung: „Die Herren Collegen, welche beabsichtigen, sich um eine der ausgeschriebenen Kassenarztstellen bei der Betriebskrankenkassc der königlich sächsischen Staats eisenbahn in Dresden zu bewerben, werden im In teresse des gesamten Aerztestandes wie in ihrem eigenen Interesse dringend ersucht, sich vor weiteren Schritten über die hiesigen Verhältnisse genau zu unterrichten." — Dresden, 26. März. Die 2. Kammer erkannte in ihrer heutigen Sitzung zunächst die Richtig keit der über die Verwaltung der Staatsscyulen aus dem Jahre 1896—97 abgelegten Rechnungen an und bewilligte dann statt der verlangten 1700 000 Mark, die Summe von 1000000 Mk. als erste Rate zum viergeleisigen Ausbau der Strecke Dresden - Strehlen- Niedersedlitz, worauf die kurze Sitzung geschloffen wurde. — (Das große Loos). Wie Viele setzen ihre ganze Hoffnung auf das große Loos, wie Viele schmieden in Erwartung deS zukünftigen Glücks allerlei Pläne, und wie wenige unter den wenigen Glücks kindern, denen Fortuna hold gesinnt ist, wissen die Gunst des launischen Weibes richtig auszunutzen. Geh. Regierungsrath Or. jur. Roscher in Dresden hat vor einigen Jahren einen Aufruf durch den sächsischen Volkskalender ergehen lassen, ihm Schicksale von Leuten, welche das große Loos gewonnen haben, mitzutheilen. Es ist ihm hierauf aut eine Anzahl Zuschriften zugegangen. Bei der Durchsicht stellte sich heraus, daß für die weitaus größere Zahl der Gewinn des großen Looses kein Glück, sondern ein Unglück gewesen ist. Die sogenannten Glücklichen waren schnell und mühelos zu verhältnißmäßig großem Reichthum gekommen, wußten damit nicht umzugehen, wurden leichtsinnig und gingen zu Grunde. — Dresden. Die erste internationale Ausstellung von Jagd- und Luxushunden im Jahre t9OO findet vom 7. bis 9. April in Dresden-Tolkewitz statt, arrangirt vom kynologischen Verein „Rawyl" Dresden. Dieser Aus- Sächsische». Hohenstein-Ernstthal, 27. März 1900 MNtheUrmgen von allgemeinem Interesse werden dartbar ent. gegengenommen und rventl. hontttrt.; Außer den am 1. April zur Ausgabe gelangen- den neuen Briefmarken und Postkarten zu 2 Pf., worüber wir schon berichtet haben, gelangen von diesem Tage ab nun auch die neuen Briefmarken zu 1 Mark zur Ver- ausgabung. Diese Marken sind etwas größer als die anderen Markensorten und das Bild auf demselben ist in der Richtung der langen Seite angebracht. Die Farbe ist rosa, ähnlich der 10 Pf.-Marke. Das Bild stellt das Reichs-Postamtsgebäude in Berlin dar. Nach und nach wird nun auch noch die Veraus- gabung der übrigen höheren neuen Marken zu 2 M., 3 M. und 5 M. erfolgen. Während bisher die höheren Marken zu 2 M. nur für den inneren Be trieb der Verkehrsanstalten Verwendung fanden, werden diese neuen Markensorten fortan sämmtlich auch zum Verkauf an das Publikum abgegeben. Um Mißbräuchen vorzubeugen, sind die Postanstalten angewiesen wor den, diese größeren Marken höheren Werthes allgemein mit zwei nebeneinander zu setzenden Stempelabdrücken zu versehen. — Der Freiberger Anz. schreibt: Verschiedene Vorkommnisse, die sich in letzter Zeit in unserer Stadt ereigneten, mahnen dringend zur Vorsicht bei Bürg schaftsleistungen, bei Ausstellung vo» Gefälligkeits- accepten u. f. w. Kreditunwürdigen Elementen gelingt es infolge ihrer Ueberredungskunst, mehr aber noch infolge der Unerfahrenheit und Gutmüthigkeit ihrer Opfer nicht selten, unverhältnißmäßig hohe Mittel auszutreiben, mit denen sie den Ausbruch des Con- curses nur aufschieben, nicht aber verhindern können. Das eine Loch wird zu-, das andere aufgewacht und den letzten Gläubiger beißen die Hunde. Jeder billig Denkende wird es nicht verübeln können, daß man vor Eingehung finanzieller Verpflichtungen zu Gunsten eines Anderen die wirthschaftlichen Verhältnisse des Letzteren einer gewissenhaften Prüfung unterzieht und Rücksichten anderer Natur erst in zweiter Linie be stimmend wirken läßt. Jedenfalls follte man eS ver meiden, für Summen gutzusagen, die die eigene wirthschastliche Existenz des Bürgen gefährden. In Geldsachen hört die Gemüthlichkeit auf, und nur zu ost hat ein Concurs einen zweiten und dritten zur Folge. Auch des Wechsels sollte sich der in Geldsachen vielfach unerfahrene Handwerker und kleine Geschäfts mann nur in den seltensten Fällen bedienen. Arbeitet der Geschäftsmann, der, wie man zu sagen pflegt, doch aus der Hand in den Mund lebt, viel mir Wechseln, so ist dak immer ein bedenkliches Zeichen für seine Kreditfähigkeit und man wird gut thun, beim Ouerschreiben mit derselben Vorsicht vorzugehen wie bei der Uebernahme von Bürgschaften. Es wird einem dann erspart bleiben, erst durch Schaden klug zu werden. — Oberlungwitz. Herr Schuldirector Dr. Groschopp erstattet im Namen des Lehrercollegiums in den Schulnachrichten Bericht über das Schuljahr 1899—1900. Die 1. (untere) Bezirksschule zählte am 15. März 818 Kinder (416 K., 402 M.), die 2. (obere) Bezirksschule 360 K., 375 M., die Neu- oberlungwitzer Schule 27 K. und 27 M. In der I. Bezirksschule treten für abgehende 62 K. und 42 M. neu ein 40 K. und 48 M., in der 2. Bezirks- schule sind für 40 K. und 48 M. neuangemeldet 42 K. und 48 M.; in der Neuoberlungwitzer Schule gehen 2 K. und 1 M. ab, 5 K. und 7 M. treten neu ein. Das Lehrercollegium zählt 22 Mitglieder. Sämmtllche Kinder wurden in 37 Klassen unterrichtet. Davon kommen 4 Kl. auf die Selekta, 15 auf die Volksschule im unteren OrtStheil, 16 auf die im oberen und 2 auf die in Neuoberlungwitz. Die vier Selektenklaffen, von denen die zweite bis Ostern noch 11 Stunden mit den entsprechenden Klassen der Volksschule gemein hat, besuchen 125 Kinder. Von den 21 abgehenden Selektanern (19 Knaben und 2 Mädchen) treten 5 noch schulpflichtige Knaben in ein Gymnasium oder eine Realschule ein. 2 Schüler hatten die Aufnahmeprüfung am Seminar in Zschopau bestanden, mußten aber wegen Platzmangels zurück- gewiesen werden. Von Ostern 1900 wird an einer der beiden Fortbildungsschulen fakultativer Unterricht im gewerblichen Zeichnen gegeben werden, zu dessen Einführung und Unterhaltung der hiesige Gewerbe verein in opferwilliger Weise einen namhaften Beitrag bewilligt hat; ebenso hat er für abgehende Fori- bildungsschüler 3 Bücherprämien gestiftet. Die Schul sparkaffe zeigte am 1. März l. I. folgenden Bestand: Gesammtzahl der Konten 1239, Gesammteinzahlungen 9088 Mk. 12 Pfg., Gesammtrückzahlungen 7451 Mk. 94 Pfg., Gesammtbestand 28999 Mk. 48 Pfg. — Gersdorf. Das Bergschiedsgericht in Höhl- teich hatte sich, wie wir schon kurz gemeldet ha en, jüngst mit einigen aus Anlaß des Streiks im Oels- nitz-Lugauer Revier entstandenen Streitfällen zu be- fchäftigen. Die Kläger waren aus Anlaß des Streikes abgelegte Bergleute und zwar die Oberhäuer R. Jakob und I. Schwarz aus Gersdorf, der Bergarbeiter Sperling in Oelsnitz und der Maschinenwärter Winkler in Gersdorf. Die beklagten Gruben waren durch ihre Bergdirectoren vertreten. In den Abgangszeugnissen der abgelegten Bergleute war außer der Bezeugung, daß sie ehrlich, treu und fleißig gearbeitet haben, ver merkt, daß sie auf Grund von 8 80, Ziffer 5 des Berggesetzes (Wegbleiben von der Arbeit länger als einen Tag ohne genügende Entschuldigung) entlassen worden sind. Der Vorsitzende vei suchte einen gütlichen Vergleich herbeizuführen. Ein solcher sei allerdings nur insofern möglich, wenn die Vertreter der beklagten Werke jetzt erklären würden, daß sie bereit seien, die abgelegten Bergleute wieder anzulegen. Er frage des halb zunächst einmal die Bergleute, ob sie geneigt wären, die Arbeit wieder aufzunehmen. Oberhäuer Jakob ist bereit, wieder einzufahren. Er habe 17 Jahre auf der Grube gearbeitet, ohne sich, abge- ehen von zwei kleinen Geldstrafen, etwas zu Schulden kommen zu lassen. Oberhäuer Schwarz schließt sich dem an. Er führte an, daß er ebenfalls circa 17 Jahre treu und fleißig gedient habe. Die Berg directoren erklärten, mit der Entlassung der Bergleute wegen Streikens auf Grund des oben ei wähnten 8 80,5 im Rechte zu fein. Die Kläger Jakob, Schwarz und Sperling wurden darauf mit ihrer Klage abgewiesen. Die Entlassung der Kläger fei gemäß 8 80, Ziffer 5 deS Berggesetzes zu Recht erfolgt. Der Entritt in einen Streik sei kein Urlaub und auch keine triftige Entschuldigung. Auch die Formel: „ich melde mich zum Streik ab", fei ohne Belang. Die Kläger konnten entlassen werden, da sie länger als einen Tag von der Arbeit fern blieben. Auch die Berufung auf 8 152 der Gewerbeordnung fei nicht stichhaltig, da durch diesen Paragraphen keineswegs der 8 80 des Berggesetzes aufgehoben werde. Außerdem besage 8 152 der Gewerbeordnung nur, daß die Bestimmungen aufgehoben seien, die eine Verabredung zur Einstellung der Arbeit unter Strafe stellten. Civilrechtlich bestehe aber immer noch das Recht und die Möglichkeit, gegen Arbeitseinstellungen, die ohne Innehaltung der gesetz lichen oder durch Arbeitsordnung festgelegten Kündigungsfrist vorgenommen werden, vorzugehen. Im vorliegenden Falle fei gemäß 8 80, Ziffer 5 des Berggesetzes auf Entlassung erkannt und ein dies bezüglicher Vermerk im Arbeitsbuchs gemacht worden. Wenn die Kläger behaupten, daß sie weggeschickt worden seien, also gewissermaßen zur Einstellung der Arbeit gezwungen waren, so sei dies nicht richtig. Director Jobst habe offen und richtig gesagt, wer arbeiten will, kann einfahren, wer nicht, soll gehen. Diejenigen, die nicht einfuhren, hatten sich daher als entlassen zu betrachten. Aus dem letzteren Grunde kann Jakob auch keinen Krankenschein erhalten. Was Winkler betrifft, so wird die Verhandlung vertagt, um Zeugen darüber zu vernehmen, ob derselbe wirk lich krank war. Das Schiedsgericht messe der Dar stellung Winklers keinen Glauben bei, wolle ihm aber trotzdem die Möglichkeit einer Beweissührung nicht verschließen. (Bezüglich Winklers theilt daS „Sächs. Bolksbl.", dem wir im Vorstehenden gefolgt sind, mit, daß er angiebt, an dem fraglichen Dienstag sich un wohl gefühlt zu haben und zu Hause geblieben zu sein; er erklärte, daß er weder gestreikt habe, noch streiken wollte. Er verlangte erst am dritten Tage seines Unwohlseins den Krankenschein, erhielt ihn aber nicht und man sagte ihm dabei: Es hätte sich gleich am ersten Tage krank melden müssen.) — Gersdorf. (Steinkohlenbauverein „Kaiser grube".) Infolge der sich noch immer stetig aufwärts bewegenden Lage der Eisen- und Maschincnindustrie ge staltete sich auch im abgelaufenen Jahre der Betrieb und Geschäftsgang zu einem ziemlich glatten und regelmäßigen, sodaß abermals eine höhere Derwerthung der Verkaufs produkte erzielt werden konnte. Obwohl alle Materialien preise in ungewöhnlichem Maße gesteigert sind und vor aussichtlich auch noch ein weiteres Steigen erfahren wer den, sind die Produktionskosten bis jetzt, dank recht zeitiger und günstiger Abschlüsse, noch nicht wesentlich beeinflußt werden. In den Abbau- bezw. Grubenver hältnissen sind gegen das Vorjahr wesentliche Verände rungen nicht eingetreten, der Betrieb ging wie früher in allen 4 Flötz n um, und es schritten Vorrichtung und Gewinnung mit wenigen Unterbrechungen gleichmäßig vorwärts. Die Aufschlietzungsarbeiten des Nordostfeldes (Dufour'sche Felder) waren von befriedigendem Erfolge begleitet, da die drei oberen Flöhe, das erste Flötz jedoch nur theilweise, in bauwürdiger Beschaffenheit, aber unter starkem Gebirgsdruck stehend, angetroffen wurden. Der Aufschluß des Grundflötzes in diesem Feldtheile kann in der gegenwärtig tiefsten Sohle (621 Meter) nicht erreicht, sondern muß von einer noch tieferen Sohle, deren An läge ins Auge gefaßt ist, vom nordwestlichen Felde aus angestrebt werden. Hier hat bis jetzt dieses c-lötz in seinem weiteren Verfolg nach Nord keine nennenc-werthen Veränderungen gezeigt. Das südwestliche Feld, -n dem der Betrieb wegen steter Brandgefahr nur ein unterge ordncter sein konnte, ist nach Herstellung neuer Wetter wege vorläufig abgeschlossen worden. Die Kohlenförde rung betrug l 959 828 Hektoliter gegen 1836 952 Hekto liter im Vorjahre. Zum Verkauf kamen 1 763 304 Hektoliter mit einem Werthe von 1 763 625,70 Mark gegen 1 711 158 Hektoliter mit einem Werthe von 1 645 991,45 Mark im Vorjahre. Auf Gewinn- und Verlustkonto ergiebt sich ein Bruttogewinn von 531 931,53 Mk, wovon zu Abschreibungen und Rücklagen 1 12 834,69 Mk. dienen, sodaß ein Reingewinn von 419 096,96 M verbleibt. Die gesammten Abschreibungen des Vereins seit Bestehen desselben bis einschließlich 1898 betragen 1 704 455,75 M, — Mülsen St. Niclas, 24. März. Hin sichtlich des in der Aborlgrube eines hiesigen Bäcker meisters aufgefundenen Kindesleichnams hat die vor genommene gerichtliche Sektion ergeben, daß das Kind nicht gelebt hat und demnach auch von einer Kindes- tödtung nicht die Rede sein kann. — Hohndorf, 26. März. In schönster und allgemein befriedigender Weise verlief gestern der christliche Familienabend im Saale deS Kalich'schen Gasthofes. Herr Pastor Schmidt aus Hohenstein- Ernstthal hielt dabei einen Vortrag: „Der Sagenkranz der Passionszeit". — Vor dem Schwurgericht in Chemnitz sollte sich am 24. d. M. der Ingenieur Hans Schaub aus Liestal in der Schweiz wegen Aufruhrs verantworten. Schaub ist jedoch nicht erschienen, sondern unter Zurücklassung seiner Caution in Höhe von 7000 M. geflüchtet. — Chemnitz, 26. März. Auf dem hiesigen Hauptbahnhofe gerieth heute Vormittag der ver- heiraihete Wagenrücker Hadroßek beim Rangiren so unglücklich zwischen die Puffer, daß er in Folge der hierbei erlittenen schweren Verletzungen alsbald seinen Geist aufgab. Der Bedauernswerthe hinterläßt die Witlwe und 2 Kmder im Alter bis zu zwei Jahren. — Bocklva bei Zwickau. Die Bockwaer Eisen- bahngesellschafr hat erst im Anfang der zweiten Hälfte vorigen Jahres einen lebhafteren Betrieb erhalten, da bis Mitte 1899 die an die Bahn angeschlossenen Werke noch mit der Beseitigung der Schäden beschäf tigt waren, welche durch das 1897 er Hochwasser in den Gruben angerichtet worden waren. Das Stein stellung schließt sich einer der größten Spezial-Clubs kohlenwerk Herschel's Erben hat, obwohl die ansteherHÄZeutschlands, der Collie-Club, mit seiner 6. internationalen Murawiew hatte das Memorial ganz im Sinne der Haager FriedenSconferenz abgefaßt, was der Zar auch vollkommen billigte. Englands Plan, zwei Republiken als solche von der Karte zu streichen, findet darin Rußlands Zustimmung durchaus nicht. DaS Memorial befindet sich noch im Tabinet des Zaren. Sollte nun im letzten Augenblick mit Rücksicht auf Familien sympathien die Antwort geändert werden, so dürste vaS beabsichtigte Resultat wesentlich beeinträchtigt werden und die Antwort Rußlands keine besondere Wendung der Dinge Hervorrufen. den Kohlen noch für einige Jahre zur Förderung ausgereicht hätten, nach dem Ersaufen des Schachtes den Betrieb nicht wieder ausgenommen. — Limbach. Die städtischen Kollegien be- schlossen, auf die Ministerialverordnung, betreffend das Ueberhandnehmen deS BranntweingenusseS, zu be- richten, daß in Limbach für eine spätere Oeffnung und zeitigere Schließung der Branntweinverkaufsstellen ein Bedürfniß zur Zeit nicht vorkwck, zumal nach den gemachten Wahrnehmungen der Branntweingenuß hier in den letzten Jahren abgenommen hat und außerdem eine entsprechende Verfügung nicht nachdrücklich genug durchzuführen wäre. — Limbach. Die Anzahl der Schüler und Theil nehmer am Unterricht der Wirkschule betrug nach dem uns zugegangenen Jahresberichte im Schuljahre 1899/1900 insgesammt 18 und zwar: 15 Schüler des Jahreskurfes, 1 Schüler des Halbjahrskurses und 2 Hospitanten für je wöchentlich 4 Tagesstunden praktische Arbeiten. Im Jahreskursus gehörten 6 Schüler der und 9 Schüler der 8<Abtheilung an. Die Maschinensammlung der An stalt enthält 23 Handkulirstühle, 5 Handkettenstühle, 7 flache und 13 runde mechanische Kulirstühle, 3 mechanische Kettenstühle, 14 Strickmaschinen und 9 Kettel- und Näh maschinen, von denen 5 nur als Modelle dienen. Die Wirkschule hat jetzt neben dem einjährigen Hauptkursus einen kürzeren Lehrkursus eingeführt von nur halbjähriger Dauer. Derselbe soll solchen Theilnehmern dienen, welche nicht ein volles Jahr auf ihre Ausbildung verwenden können. Die Theilnahme daran ist nur vom 18. Alters jahre ab gestattet. In diesem Halbjahrskursus wird den Theilnchmern besonders Gelegenheit zu praktischen Ar beiten geboten, und zwar in 32 Stunden wöchentlich; daneben können sie sich auch in 6 Stunden eventuell die Vorträge des Hauptkursus zunutze machen und sich in der Kenntniß des Wirkereibetriebes fördern Der Eintritt in diesen Halbjahrskursus steht im Belieben des Nachsuchen den. Bleibt der Hauptkursus auch nach seiner plan mäßigen Anordnung immer das vorzüglichste Mittel in der Ausbildung in dec Wirkerei, so dürste dieser Hilfs kursus um seiner kürzeren Dauer willen imm r noch vielen recht willkommen sein. Nicht unwichtig ist auch bei der neuen Einrichtung, daß es dadurch möglich wird, an einzelnen Unterrichtsgegenständen, besonders an prak tischen Arbeiten, theilzunehmen, und zwar während der Tageszeit, was gegen die bisherige, in die Abendzeit fallende Einrichtung von wesentlichem Vortheil ist. Ein zelne Limbacher Herren haben von dieser Einrichtung als