Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190001231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000123
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-23
-
Monat
1900-01
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 23.01.1900
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Karlsruhe, 21. Jan. Das 1. badische Feld wichtigste Position liegt indessen noch Die Zahl der Todten steht noch nicht G ncraleouverneu» bat, Davi- Mac Kinley den AuS> 21. Jan. Das Kriegsamt hat vom aus Spearmans Camp vom heutigen wcndung seiner Artillerie gelang es Entfernung von etwa drei Meilen rücken nach dem andern zu nehmen, seine Truppen auf dem eroberten — Riesa, 21. Januar. (Mord und Selbstmord im Eisenbahnwagens Im Feinzug Berlin-Dresden erschoß heute früh vor Station Zossen der 25jährige Walter Schultz aus Hamburg seine Geliebte, die etwa 20jährige Anny Lau aus Berlin und dann sich selbst DaS Paar befand sich in einem Abtheil erster Klasse und hatte Fahrkarten bis Zossen gelöst. Als der Schaffner dort das Coups öffnete, fand er die Beiden in ihrem Blute liegen. Schultz hatte zuerst das Mäd- chen erschossen; die Kugel des Revolvers war Hinte, dem Ohr in den Kopf gedrungen und scheint den so fortigen Tod hrrbcigeführt zu haben, denn die Züge sind weder entstellt noch verzerrt. Dann schoß Schultz sich je eine Kugel in die Brust und in den Kops. Die beiden Leihen waren mit großer Sorgfalt und Ele ganz gekleidet. Waldenburg. Die seit mehreren Wochen ver mißte Ehefrau des hiesigen Webermeisters Schl, ist jetzt als Leiche aus der Mulde gezogen worden. die Nothwendigkeit der Einigung aller Parteien zum Zweck der Erhaltung der Schlagfertigkeit hervor. Vom Kaiser wurde dem Regiment das Recht verliehen, auf den Achselklappen die königliche Krone zu tragen. Breslau, 20. Jan. Heute Nacht ist der 60 Jahre alte Wächter Püschel der Firma Heraann Piest.r auf dem Lagerplatz; an der Wohlauer Chaussee von noch nicht ermittelten Einbrechern ermordet woi- 49 000 000 Hungernde. Wieder eine furchtbare Hungersnoth in Ost- Indien! — Auf den Schlachtfeldern Südafrikas erlitt die englische Heeresorganisation in den letzten Monaten die schwersten Mißerfolge; nun hat auch die britische Civilverwaltung für die Colonien ein de ¬ ren. Die Leich; weist eine Menge Hieb- uad Stich wunden auf. Roch der That versuchten die Einbrecher einen Gcldschrank zu erbrechen, was ihnen j'doch nicht gelang. Wien, 20. Jan. Ein Telegramm aus Krakau meldet, Professor Bujwied habe ohne Vorwissen der Facultät die Züchtung von Pestbaeillen betrieben, und zwar zur E-zeugung von Pestserum. Die Pestbakterien bekam er von Professor Neucki in Petersburg. Man fand in seinem Institut 24 lebende, mit Pestbacillen geimpfte Ratten vor. — Aus Lemberg wird gemeldet, im Kaukasus seien neuerdings Pestfälle vorgekommen. Washington, 21. Jan. Die englische Regierung hat zu der Frage, inwieweit Nahrungsmittel als Kriegskontrebande gelten, folgende Erklärung abge geben: „Unsere Ansicht geht dahin, daß Nahrungs mittel, die nach einem feindlichen Lande gehen, nur dann als Kriegskontrebande anzuschen sind, wenn sie für die Streitkräfte des Feindes bestimmt sind. Die bloß-' Vermuthung, daß dies ihre Bestimmung sein könnte, ist nicht genügend. Es muß vielmehr erwiesen werden, daß dies zur Zeit, wo ihre Beschlagnahme erfolgte, thatsächlich der Fall war. Washington, 21. Jan. Die amerikanische Re gierung hat gegen die englische Erklärung, daß nach einem feindlichen Lande verfrachtete Nahrungsmittel als Kriegskontrebande angesehen werden können, wenn sie für die Streitkräfte des Feindes bestimmt waren, bisber keinen Protest erhoben. schämendes Fiasco zu verzeichnen. Erst 1897 ver heerte eine schreckliche Hungersnoth die von der Natur so reich gesegneten Gefilde Ostindiens, und jetzt leiden schon wieder nicht weniger als 49 Mill. Menschen in demselben Lande bitteren Mangel! Diese erschüt ternde Thatsache, die der englischen Regierung zu dem üdafrikanischen Kriege noch eine neue schwere Sorge chafft, wird in ihrem vollen Umfange erst jetzt ganz »lötzlich durch osficielle Erklärungen der höchsten in- lischen Beanlten bekannt. Es wird uns telegraphirt: Kalkutta, 19. Jan. Im General-Gouverneurs- Rath hielt der Secretär des Departements für Ein künfte und Ackerbau Ibbetson eine Rede über die zur Zeit in Indien herrschende Hungersnoth. Bis Ende März würden die der Regierung durch die Hungers noth erwachsenden Kosten 30 oder 40 Mill. Rupien betragen. In den britischen Territorien hätten jetzt 22 Millionen Menschen unter der Noth zu leiden, in den Eingeborenen-Territorien 27 Millionen. Es müsse eine Erleichterung dieses beispiellosen Zustandes ge schaffen werden. Der Vicekönig führte sodann aus, das von der Hungersnoth betroffene Gebiet sei in einer Weise ge wachsen, welche die schlimmsten Befürchtungen über teige. Das Land leide jetzt unter einem Mangel an Vieh, Wasser und Nahrungsmitteln, welcher sich in der furchtbarsten Weise geltend mache. Etwa drei einhalb Millionen Menschen empfingen jetzt Unter stützungen. Im Jahre 1897 seien in England Hunderttausende für die Nothleidenden gesammelt worden, und die ganze Welt habe Antheil genommen an den Sorgen Indiens. Jetzt habe Indien sich allein durchzukämpfen, denn alle Gedanken Englands und der Engländer concentrirten sich auf Südafrika. Indien müsse seine Aufgabe mit Geduld und Tapfer keit durchführen in dem Bewußtsein, eine Pflicht zu erfüllen, wenn es Millionen von Menschenleben vor dem Hungertode rette. Kohlenarveiterftreit. Wie iiir in den letzten Tagen berichteten, haben die österreichischen Kohlenarbeiter durch einen rapid anwachsenden Streik den Kampf gegen ihre Arbeit geber auf fast allen Linien ausgenommen. Die Zahl der Streikenden zählt bereits über 30 000, so daß die chlimmsten Betriebsstörungen zu befürchten sind. Bei )em geringsten Umschwung des Wetters zur Kälte würde sich nicht nur eine außerordentliche Vertheuer- ung der Kohle, sondern sogar directer Kohlenmangel empfindlich bemerkbar machen, denn nach der ganzen Sachlage steht eher ein allgemeiner Generalstreik als eine Verminderung der einzelnen Ausstände zu be fürchten. Es liegen folgende Nachrichten vor: Wien, 20. Jan. DaS Eisenwerk Wittkowitz war gezwungen, den Hochofen in Sophicnhütle, der seit 17 Jahren in Betrieb steht, auszu öjchcn. Die Gefahr gmzlrchcr Außerbetriebsetzung des Eisenwerkes ist vor- ;an»en, wenn der Streik längere Z:it dauert. DaS ür gestern Nachmittag in Kladno ciaberufene Einig- ung-amt mußte sich beschlußunfähig erklären, weil leitens der Unternehmer nur ein Mitglied erschien. Die Situation hat sich dadurch vrrschärft. Die Arbeiterschaft rüstet sich zu hartem Kampfe. D r B:rglcute-Vcrband Klasno wendete sich gestern schriftlich an die englische wcialdemokrat sch; Organisation „Union" um ein Dar lehn von zwei Millioner Kronen. In Tarn hielten Ver trauensmänner der Rwüre Ko »otm, Brüx, Teplitz eine Versammlung ab. Es wurde einstimmig der Streik für daS ganze wstböhmisch; Kohlenrevier pioclamirt. Vie B:rgw:rkrh sitz:r hielten gestern eine Berathung ab, in der beschlossen w i'de, daß sie Besitzer über die bereit» gemalten Loncessionen nicht hinausgehen und in keinem Fall den Achtstundentag bewilligen können. Heute werden die Arbeiter ein; bestimmte Frist für die Rückkehr zur Arbeit erhalten. Heute dürften auf meh reren Gruben hier und in Witkowitz die erst-u Wah- nungskündigunqen erfolgen, da die ausstärdigen Arbeiter nach der Dienstordnung als entlassen behandelt w rden müffen ihm, aus eine hin einen Berg- Jetzt biwakiren Terrain. Die vor ihnen (aha). Bis 6 Vz Uhr hierher gebracht Telegramme vom Maiss'scheu Kur-rau Tage folgende Depesche erhalten: Um den General Warren zu unterstützen und die Burentruppen in den Verschanzungen von Potgietersdrist festzuhalten, machte General Lyttleton mit seinen Truppen eine gewalt same Recognoscirung und zwang die Buren, den ganzen Tag in ihren Verschanzungen zu bleiben. Die Verluste auf Seiten der Engländer betragen 2 Todte und 12 Verwundete und 2 Vermißte. London, 21. Jan. (Reutermeldung.) Eine Depesche des General Buller aus Spearmans Camp vom heurigen Tage 10 Uhr Morgens besagt: In einem Kampfe, der gestern am Vent rs Spruit, einem bei Acton Homes südlich in den Tugela fließenden Wasserlauf, stattfand, wurden 11 Osficiere verwundet, von denen einer starb, und 279 Soldaten verwundet. London, 20. Jan. Dem Reuterschen Bureau wird aus Spearmans Camp vom heutigen Tage Uhr gemeldet, General Warren setzt den Kampf sort. Er hat den Feind aus drei Stellungen ver trieben. Die Infanterie rückt andauernd vor unter einem sehr heftigen Geschützfeuer. London, 22. Jan. (Reute Meldung.) Eine Depesche des Generals Buller aus Spearmans Camp vom 21. ds., 9 Uhr Abends, besagt: General Warren ist den ganzen Tag über in ein Gefecht verwickelt gewesen, insbesondere auf seinem linken Flügel, den er etwa zwei Meilen nach vorwärts geworfen hat. Das Gelände ist sehr schwierig, und da das Gefecht die ganze Zeit über Berge sich entwickelte, so ist schwer zu sagen, wie viel wir an Boden gewinnen werden, doch glaube ich, daß wir thatsächlich Fortschritte machen werden. (Sehr gut gesagt!) Pretoria, 18. Jan. (Reutermeldung.) Zwei britische Hauptleute und 135 Gefangene, welche die Besatzung von Kuruman bildeten, sind hier ange kommen. Einer der Osficiere richtete an die Behörde ein Schreiben, in dem er für die Behandlung auf der Reise, welche 14 Tage dauerte, seinen Dank aussprach. Ladysmith, 20. Jan. (Reutermeldung.) Der Feind hat neue, wie man vernimmt achtzöllige, Ge- ichütze aufgefahren. Das Bombardement war in den letzten Tagen heftiger, der angerichtete Schaden aber nur gering. Loudon, 21. Jan. General French telegraphirt: Ich machte am 19. d. Mts. mit Cavallerie und Gc- jchützen eine Demonstration auf Hebron zu; sonst ist die Lage unverändert. Lorenzo Marquez, 21. Jan. Mutermeld- uvg) Der Hilf-sccretär der Vereinigten Staaten, Webster Davis, traf hier ein und besuchte den Gcn?- ralgouverneur, der ihn sihr freundlich empfing Der Nachtrag. Dresden, 22. Jan. Das heute Vormittag über das Befinden der Frau Herzogin Friedrich von Schleswig-Holstein ausgegebene Bulletin lautet: Nach einer abermaligen Punktion, die gestern Mittag ge macht wurde, hat sich der Zustand der hohen Pati. utin etwas gebessert. Die Atemnoth ist geringer. Gestern Nachmittag trat nach der Punktion mehrstündiger Schlaf ein. Die letzte Nacht war unruhig, Puls be friedigend. gez. Dr. Hübler, Dr. Schwörer, Dr. Seifert. Leipzig, 22. Jan. Die heute hier abgehaltene Conferenz der Arbeitnehmer, der etwa 80 Vertreter aus 75 Orten Deutschlands beiwohnten, beschloß, beim Reichstag die obligatorische Errichtung von Gewerbe gerichten zu beantra gen. Ferner soll die Zuständigkeit der Gewerbegerichte auch auf der Dienstboten sowie auf land- und forstwirthschaftliche Arbeiter aus gedehnt werden. fest- (?) Loudou, G.meral Buller In den neuesten Kriegsberichten ommt der Ernst der Lage bereits zum Anklang. Die Depeschen besagen: Spcarmansfarm, 20. Jan., Abends 7 Uhr. (Rentermeldung.) Die Schanzwerke des Feindes wurden heute den ganzen Tag mit Granaten beschossen. General Lyttletons Brigade ging vor und besetzte einen 2000 Jards von der Position der Buren ge legenen Hügel bei Brakfontein, während eine Com pagnie Schützen, welche mit der Luftschiffer-Abtheilung vorgegangen war, ein heftiges Feuer aus den Ver schanzungen des Feindes auszuhalten hatte. Das Geschütz- und Gewehrseuer der Truppen Warrens hält an, der Feind ist jedoch bis zu diesem Augen blicke, wo das Telegramm abgeht, nicht aus seiner Stellung gedrängt. Das Granatfeuer war so heftig, baß das den Erdboden bedeckende Gras Feuer fing. Die Truppen Dundonalds überraschten am Donners tag 350 Mann des Feindes. Die Engländer, welche auf einem Hügel standen, ließen den Feind ruhig herankommen. Als sie dann das Feuer eröffneten, machte der Feind keinen Versuch, dasselbe zu erwidern. Der größere Theil ergriff die Flucht, der Rest soll (!) die weiße Flagge gehißt haben. (?) London. 21. Jan. General Buller telegraphirte an den Staatssekretär des Krieges aus Spearmans Lager von gestern Abend 9^ Uhr: General Clery ist mit einem Theile der Truppen des Generals Warren heute von 6 Uhr früh bis 7 Uhr Abends im Kampf gewesen. Durch wohlbercchnete Ver- sec'alrcmokratcn. Die Petition des Leipziger HanS- o,:sitzcrv reinS, betreffend Ausbringung dec Kirch.u- ab;aben ließ hje Kammer auf sich beruhen. Wien, 22. Jan. Wie die „Sonn- und Montags, zeitung" erfährt, hat gestern eine Versammlung der Obmänner der Linken stattgefunden, in welcher über die Betheiligung an der am 28. d. stattfindenden Ausgleichsconferenzen berathen wurde. Aus der Debatte ging hervor, daß die Linke geneigt ist, die Bemühungen der Regierung, eine Verständigung her- beizuführen, zu unterstützen. Dasselbe Blatt beuchtet aus Prag, daß die Juug- tschechea heute über denselben Gegenstand bericthen, und daß sie voraussichtlich die Beschickung der Aus- gleichtconserenzen beschließen werden. Newyork, 22. Jan. Die „Washington Times" sagt, daß sie sich über den diplomatischen^ Sieg freue, welchen Deutschland davongetragen habe. Die ganze civilisirte Welt sei Bülow Dank schuldig für die klare und entschiedene Art, wie er die Angelegenheit zum Austrag gebracht habe. Die von Amerika schon über .00 Jahre vertretene Ansicht, daß Privateigenthum, elbst wenn es dem Feind gehört, vor der Wegnahme gesichert sein soll, wird in den Verhandlungen zwischen Amerika und England, und hoffentlich auch allgemein, zur Anerkennung gelangen. Durban, 22. Jan. Das deutscheSegel- chiff „Marie" wurde von den britischen Behörden bedingungslos freigegeben. kanut, sie werde de« Salonwage« Krügers sende«, um th« dart« «ach Pretoria zu bringen. (Ist etwa eine Vermittelung im Gange?) Londo«, 22. Jan. Lem Reuter-Bureau wird auS SpearmanScamp von gestern Abend gemeldet, die Generale Clery und Hart rückten gestern nach anhal tendem Grfccht 1000 N«rd- vor und bezogen em Bioack. Während der Rächt unterhielten die Buren ein unregelmäßiges Gewehrfeuer. Die britischen Vor posten erwiderten daS Feuer nicht. Bei Tagesanbruch eröffnete der Feind ein heftiges Feuer, daS von den englischen Geschützen erwidert wurde und der Kampf war alsbald wieder im Gange. Die britische Feld- artiüerie warf massenhaft Schrapnels auf die feind lichen Verschanzungen. DaS eiste Kopje wurde mit gefällt m Bajonett genommen und der Feind ging auf das nächste Kopje zurück. DaS Artilleriefeuer der Buren ließ etwas nach, augenscheinlich infolge Man gels an Munition, aber das Rollen deS GewehrfeuerS ertönte den ganzen Tag Die Engländer nahmen drei Positionen deS Feindes. Lottdo«, 22. Jan. Den „Times" wird aus SpearmanScamp vom 21. gemeldet, die Stellung der Buren befindet sich vier Meilen nordwestlich von der TrichartS-Drift, die VertheidiguugSwerke deS Feinde» bestehen hauptsächlich aus mit Steinen hergestellten Verschanzungen, die sich rechts, läng- eines GebirgS- oorsprunges nach vorn auSdehnen, io daß die Stellung halbkreisförmig ist. In der letzten Nacht hat der rechte Flügel des Feindes seine Stellung geräumt. London, 22. Jan. Den „Times" wird von ihren Correspondenten aus Lorenzo Marquez vom 20. gemeldet: Ich erfahre von bestunterrichteter Seit--, daß das vollständige Mißlingen des Angriffes auf Lady- mith, sowie die Unfähigkeit des Burenheeres ander wärts Fortschritte zu machen, das Heer vollständig entmuthigt hat. Die Mannschaften zeigen offen, daß ie alles Vertrauen verloren haben und bezweifeln, daß s richtig sei, ohne Aussicht auf einen eventuellen Erfolg Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Einige Truppeu- iührer theilen diese Ansicht. (Wer soll dieses Blech nur glauben?) Lo«do«, 21. Jan. DaS Reuter'sche Bureau meldet aus Mcchudie vom 12. über Beira: Eine Patrouille der Buren versuchte an Gaberauen-Station --ranzukommen und dieselbe in Brand zu setzen, was -doch durch Panzerzüge verhindert wurde. AuS Gaberanen-Station meldet dasselbe Bureau vom 14., Oberst Plumer erkundete die Stellung der Buren an den Krokodilsfällen. Die Engländer haben die Eisenbahnbrücke südlich von Gaberanen-Station wiederhergestellt. Brüssel, 21. Jan, In hiesigen TranSvaalkreiseu sieht man der kommenden Entscheidungsschlacht ruhigen MutheS entgegen. Es wird dort als feststehend an gesehen, daß General Joubert seit Wochen den Um- g hungS-Plan des Generals Buller kannte und danach seine Maßnahmen traf. General Joubert errichtete zwischen dem Tugelafluß und Ladysmith eine Reihe befestigter Stellungen, welche die Engländer mit dem Bajonett nehmen müssen, bevor sie sich Ladysmith nähern können. Dr. Leyds äußerte gegenüber einem Vertreter der Presse, sein festes Vertraue« i« de« Steg der Bure«. Wenn General Joubert den Engländern den Uebergang über den Tugela ge stattete, so wisse er genau, weshalb. Die nächsten Tage werden der Welt eine Ueber« raschureg bringe«. Dr. Leyds glaubt, daß das Londoner Kriegsamt zur Zeit ber its schlimme Nach richten über die Vorgänge in Natal besitzen müße, diese jedoch verheimliche. Loudo«, 22. Jan. Während deS ganzen gestrigen Tages ergoß sich eine wahre Völkerwanderung in- Kriegsministerium, um die officiellen Depeschen zu lesen. Infolge einer Meldung über daS Vordringen Clery's hielt man die Buren schon auf der ganzen Linie für geschlagen. In ersten militärischen Kreisen ist man aber beunruhigt über die Depesche Buller's, worin ec den Verlust von 298 Mann, ungerechnet die Todten, mittheilt. Man befürchtet, die Buren hätten die Engländer geschwächt und sich dazu nach ihrer üblichen Tactik aus bessere Positionen zurückge zogen. uanvter Conrad von Falkenstein scheint im Besitze des dortigen Schlöffe- gewesen zu seiu. Von einem .einer Verwandten, dem in der Umgebung von Adorf an gesessenen Heinrich oder Henzel von Falkenstein, der öfter erwähnt wird und im Gefolge Heinrichs des Langen von Plauen 1335 eine Urkunde mit unter zeichnet hat, stammt nach den Untersuchungen dcS um die Geschichte des vogtländischen Adels ganz besonders verdienten Herrn General v. Raab die freiherrliche, noch nicht erloschene Familie von Falkenstein ab, welcher der Vorgänger des Herrn v. Gerber, der sächs CultuSmivister v. Falkenstein, angehörte. Seine Familie hat noch bis Ende des 17. Jahrhunderts Besitzungen im Vogtlande gehabt. Die v. Trützschler folgten Denen v. Falkenstein bald, nachdem diese anderwärts sich seßhaft gemacht hatten, im Besitze des Schlosses Falkenstein. — Zur Feier der seltenen Jubiläum der Familie v. Trützschler fand in Falkenstein ein großer Fackelzug der Vereine statt, an dem 600 Personen mit 2 Musikchören und 8 Fahnen theilnahmen. — Stollberg, 19. Jau. Gestern Abend in der 7. Stunde passirte der Gutsbesitzer Hösel von Rieder dorr mit einem Lastueschirr die Dorsstraße in Nieder würschnitz; in der Nähe der Müller'schen Fleischerei dortselbst, an welcher Stelle er einem ihm entgegen kommenden Geschirr auSwcichen wollte und die Straße etwas bergab führt, kam der Wagen infolge der ein- getretenen Glätte ins Rutschen und stürzte die etwas steile Böschung hinab, wobei die Pferde rum Fallen kamen Hösel, welcher neben dem Geschirr herging, kam durch irgend einen Umstand auch zum Fallen und wurde beim Ausspringen der Pferde nicht unerheblich am Kopfe verletzt. Hoffentlich haben die Verletzungen aus da» Sehvermögen des Verletzten keine Einwirk ungen, da er überhaupt nur auf einem Auge die Seh kraft besitzt Dresden, 22. Jan. Ler Kohlenmangel infolge des Streikes macht sich bereits Lemeikbar. Der Rath der Stadt Dresden sieht sich genöthigt, den Betrieb 'es Licht und Kraftwerkes einzuschiänken, wodurch der Verkehr der eleclrischen Straßenbahn und die städtische Beleuchtung betroffen werden. Eine Reihe von Schulen muß geschlossen werden und in anderen muß der Unterricht eingeschränkt werden. Der Kohlenvorrath «eicht noch für etwa eine Woche. — Die 2. Kammer erledigte heute mehrere Petitionen. U A. ließ die Kammer diePetitionen des sächssichen.HausbesitzervereinS wegen Abänderung des Einkommensteuergesetzes auf sich »-.ruhen. —Dlk2.ziammerbkw ll^t-diceitö'tcnGchälte er Gesandt n in Berlin, München und Wie ; statt der lesordcrten 93,200 Mk. wurden 113,400 Ml. bewilligt, druck freundlicher Gesinnung zu übermitteln. , „ Der Beschluß erfolgte gegen die vier Stimmen de, Regierung von Transvaal gab Davis be»'mindestens 32000 angenommen. Tageszeschichte. Der Ausfuhrhandel Deutschlands nach den Ver einigten Staaten hat im verflossenen Jahre einen sehr erfreulichen Aufschwung genommen. Laut dem amt- i lichen Berichte, den General-Consul Mason nach Was hington «bsandte, ist der Werth der auSgesührten Waare von 83,969,683.63 Dollars im Jadre 1898 auf 91,675,420.40 Dollars im verfloffenen Jahre ge stiegen, also um 7,703,736.77 Dollars (32,364,194 Mark). Von den 32 amerikanischen Consulardistricten zeigen indeß zehn eine Abnahme, nämlich Barmen, Bremen, Braunschweig, Chemnitz,Glauchau,Magde burg, Mainz, Solingen und Zittau, also gerade die Consulate, aus deren Districten vornehmlich Zucker, Cemcnt und Tricotageu ausgcführt werden. Der „L A." macht hierzu folgende Bemerkungen: Sehr schlimm ist die bedeutende Abnahme für die sächsischen Webe reien. Sie schreitet beständig sort und scheint zu be weisen, daß der nordamerikanische Markt für diese deutschen Waareu unwiederbringlich verloren ist. Er haben ja aus diesem Grunde schon viele deutsch- Fabrikanteo ihre Fabriken nach den Vereinigten Staaten verlegt oder dort Zweiggeschäfte gegründet, um mi! den amerikanischen, durch die hohen Zollsätze geschützten Fabrikanten concurrireo zu können. Im Ganzen aber zeigt der Bericht ein für die deutsche Industrie recht erfreuliche- Bild. Gegenüber den Gerüchten, daß die Schadenersatz ansprüche für den aufgebrachten Reichspostdampfer „Bundesrath" auf 430,000 Mk. bemessen würden, srfährt die „Post", daß vorläufig von einer bestimmten Fixirung noch gar keine Rede sein könne, da zunächst feilens der Rhederei eine genaue Aufstellung des ganzen ihr durch den Zwischenfall erwachsenen Schadens gemacht werden müsse, was jedenfalls längere Zeit erfordern dürfte. Der „Köln. Ztg." zufolge beabsichtigten die - Könige von Sachsen und Württemberg, sowie zahlreiche Fürstlichkeiten auch an dem diesjährigen Geburtstag des Kaisers zur Beglückwünschung nach Berlin zu kommen; von der Ausführung dieser Absicht ist jedoch nunmehr angesichts der schweren Erkrankung der Mutter der Kaiserin Abstand genommen worden. In der badischen zweiten Kammer wurde am Montag unter stürmischer Heiterkeit des Hauses über die Petition von 300 Offenburger Bürgern verhandelt, worin behufs Herbeiführung des Friedens zwischen England und Transvaal die Vermittelung des Land- tages erbeten wird? Amerika. Washington, 19. Jan. Der Senat nahm eine von allen eingebrachten Resolutionsantrag an, in welchem der Präsident Mac Kinley ersucht wird, Aus kunft darüber zu geben, ob irgend ein Vertreter Trans vaals um Anerkennung nachsuchte,'ob, wenn dies ge- fchehen sei, ein solches Gesuch bewilligt werden, und wenn dar Gesuch abgelehnt sei, aus welchen Händen diese Ablehnung erfolgt fei. Hale hielt eine sehr heftige Rede, in welcher er sagte, er sei England freund lich gesinnt, dochbedauere er, daß eine so große Macht ver suche eine Republik zu stürzen, besonders da England den Anspruch erhebe, eine Nation zu fein, die für die Freiheit eintrete. Washington, 20. Jan. (Reutermeldung.) Von amtlicher Seite ist dem Staatsdepartement eine Mit- theilung darüber zugegangen, daß Montague White nach Washington als Vertreter Transvaals komme. Staatssekretär Hay wird ohne-Zweifel eine Besprechung mit White Haden und es wird später den Beamten des Staatsdepartements obliegen, ihr Urtheil darüber abzugeben, ob die Beglaubigung, die White milbringt, ausreichend ist. artillerie-Regiment Nr. 14 feierte heute in Anwesen- 1,7, '''' heit des Großherzogs das 50jährige Jubiläum seines Bestehens. Der Großherzog hob in einer Ansprache ^ «ds waren etwa 100 Verwundete Wie«, 20. Ja»-. Die Zahl der Arbeiter, welche nach dem in Turn gefaßten Beschluß am Montag in Aus-Iden Streik treten, w: n bis dahin keine bindenden Zu- Diel sagen seitens der Werksleitungen erfolgen, wird al» b«,>mindestens 32000 anaennmmen. Im benachbarten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)