Volltext Seite (XML)
WOm-GOW WM Hollenstein-Cinstchal, MertungWltz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Dernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hiittcugraud u. s. w. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Anzeiger für für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zn Hohenstein-Ernstthal. Grgcrn crller Genreftnöe-Ver'rValtirirgen der rrnicliegonöen Gotsch caftsn. Rr. 7. Donnerstag, den 11. Januar 1900. 50. Jahrgang Vom Landtage. Dresden, 8. Januar. In der Ersten Kammer erstattete heule Wirkt. Geh. Rath Kämmerer v Metzsch- Re chenbuch Vortrag über den Bericht der 4 Deputation über die Petitionen des Kaufmanns Spranger-Chemnitz und Genossen um Aushebung bez. Abänderung des Gesetzes, die ärzt lichen Vereine betreffend. Dieselbe ist von ei. 232 Unterschriften Chemnitzer Bewohner unterzeichnet. All: die eingcgangenen Petitionen bezwecken die Aufhebung des genannten G.stz-s. In der Pension wi'd be hauptet, daß die ärztlichen Bezuksvereine d>e ihnen Verl» heuen Machtbesugnffs: gebraucht hätten, um die gesetzlich gewährleistete tr je Vereinbarung des ärzt lichen Honorars zu durchbrechen; um die gesunde Grundlag- der K.ankmkosstn durch hohe Honorar- foiderungen ru erschüttern; um den approbntm Aerztcn da- R cht der m icn Meinungsäußerung zu benehmen, lösche sich der Wasserheilkunde zog wendet haben, um die RaturheilkunSe ,u bekämpfen und die Ausbreitung Ler Gesuvdh it-pfl?ge zu hindern. Ferner betont oie Petition, daß die Aerztivcreine in Leipzig, Freiberg, Lichtenstein, Großenhain und anderen Orten vcr- schicbcnen Krackeukassen die algnchlossenen Contractc mit der Begründung gekündigt hätt n daß sic höhere Hononrung bcanPluchten. Indem die Peienten du ausgesprochenen Bihauptung-n näher begründeten, bitten dies!bcn um schbunige Revision des Gesetzes. Die Deputation erklärt, doß die in der Petition aus- gestillten Behauptungen j-der Begründung entbehrten und neue Momente nicht vorzebracht worden seien Die D p tation kannte zwar nicht verkennen, daß seitens E> zelncr einzelne Vorschriften ein Auslegung erfahren hätten, welche sich nicht rechtfertig-''! ließe, und daß auch einzelne Vereine über ihre Befugnisse hinaus gegangen seien. Vom Ministerium ist diesen mißver ständlichen Auffassungen entgegengetreten worden, ebenso wird daüelbe darüber wachen, daß von den ein- geräumlen Befugnissen maßvoller Gebrauch gemacht werde. Cs erschien deshalb der L-putativa kein Grund vorhanden zu sein, eine Aufhebung oder Revision des Gesetzes vorzuschlagen. In Folge dessen ließ die Kammer die Ang lczenqcit auf sich beruhet!. Zum Schluß der Sitzung reftriric noch Rittergutsbesitzer Dr. v. Wächter über eine Petition dis Holzschleiferei- b-sitzers Lauckner in Rüdenau um Gewährung einer Entschädigung für den ihm ans Anlaß des Umbaues dis dortigen Communicationswcges in eine Staats straße entstandenen Schaden. Die Kammer schloß sich dem Leputationsantrage an und ließ di: Petition au! sich beruhen. Rom Reichstag. Berlin, 9. Jan. Präsident Gras Balles.reM eröffnet die erste Sitzung mit folgenden Worten: „Ich eröffne die erste Sitzung des Deutschen Reichstags im 20. Jahrhunl ert und ent biete an der Jahres- und Jahrhundertwende den Herren Abgeordneten die herzlichsten Glückwünsche." Der Prä sident macht sodann Mittheilung vom Ableben des Abg. v. Fischer-Augsburg. I r 2 Berathung wird der Entwurf einer Rcichsschuldcnordnunz erledigt und so dann zu Wahlprüfungen geschritten. Eine läng-rc Debatte knüpfte sich schließlich an die zur Berathung stehenden Petitionen betr. Erhöhung des Zolles auf gesalzene Heringe. Die Commission beantragte, die Petitionen dem Reichskanzler als Material zu über weisen. Die Abgg. v. Frege, Stell hamr und Heimer beantragen den Uebergang zur To zeSordnung. Abg. Hermes (Freis. Vg.): Der erhöhte HeringSzoll würde vorzugsweise die ärmsten Consumcuten belasten. Zur Förderung unserer Seefischerei sei es immer noch besser, die dafür ausgesetzten Reichszuschüssc zu erhöhen, «'s einen so nothwendigen Bedarfsartikel zu vertheucrn. Der Bedarf Deutschlands an Heringen könne durch die eigene Seefischerei nicht annähernd gedeckt werden. Das Gedeihen Ler Emdener Gesellschaft zeige außerdem, daß eS auch ohne Zoll gehe. Abg Pachnicke (Freis. Ver.): Dw Bedenken ver Regierung wegen einer Preissteiger ung zum Rachtheil der ärmeren Bevölkerung hätten sich neuerdings sehr abgeschwächt; demgegenüber müsse der Reichstag eine um so deutlichere Antwort geben. Di: Fänge der HeringSfischcc hätten erheblich zugc- nomm.n und eS bedürfe also keiner Zollcihöhung. Die Emdener Gesellschaft zahle bis zu 16 Proc. Dimoende. Der höhere Zoll wäre nur ein Geschenk an einige Actiengesellschaften, die noch dazu zum Theil aus Aus ländern bestünden. Abg. v. Waldow-Reitzenstein (Cons) empfiehlt den Antrag der Commission, der nur eine Prüf ng dr Frage wolle. Äbg. Rickeri (Freis. Vp.) bnürwortete Uebergang zur Tagesordnung Geh. Rath Hauß: Der günstige Stand der Emdener Gesellschaft ist nur den Reichszuschüssen zu verdanken, und es ist dringend davor zu warnen, daraus Rückschlüsse au' die anderen Gesellschaften zu ziehen. Diese hätten mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, eine habe sogar unlängst lignidiren müssen. Diese Gesellschaften be stehen meist aus kleinen Leuten in den Küstenstädten, die mit Mühe und Noth ein kleines Anlagekapital aufgebracht haben. Redner hebt sodann als weiter in Betracht kommenden Gesichtspunkt das Interesse der Reichsmarine an einer Förderung der Hochsee fischerei hervor, behufs Matrosenersatz für den Fall einer Mobilmachung. Für die Regierung sei die Frage der Zollerhöhung noch eine offene, aber die Commission beantragt auch nur Ueberweisu: g als Ma terial. Abg. Dasbach (Centr.) erklärt sich für Ueber gang zur Tagesordnung, ebenso der Abg. Kruse (Ntlb.). Die Abgg. Wurm (Soc.) und Müller-Sagan (Freis. Vp.) verlangen anstatt einer Erhöhung des Herings zolles, daß der Hering ganz zoüsrei gegeben werde. Abg. v. Kardorff (Reichsp.) constatirt, der Antrag auf Einführung eines Heringszolles sei seiner Zeit nau keinem Mitgliede seiner Partei unterzeichnet worden, auch der Bund der Landwirthe träte nicht als solcher für den Heringszoll ein, er selost sei Gegner diese: Zolles und werde daher für den Uebergang zur Tages ordnung stimmen. Abg. v. Levetzow (Cons.) hält bei den jetzigen Heringspreisen den Zollerhöhungsantrag nicht für angebracht nnd stimmt ebenfalls für Ueber gang zur Tagesordnung. Abg. Brömel (Freis. Ver.) erinnert an eine Versammlung in Altona, in der unter Leitung des Abg. v. Langen dem Bunde der Land wirthe ausdrücklich für sein Eintreten für den Herings zoll Dank ausgesprochen worden sei. Abg. v. Kardorff (cons.) nochmals: Es falle dem Bund: der Landwirthe gar nicht ein, sich für den HeringSzoll zu engagiren. Schließlich wurde Uebergang zur Tagesordnung be schlofft». Dagegen stimmten nur die Antisemiten und drei Confewütiv'. Morgen 2. Lesung des Etats, und zwar Spccialctat des Reichstages und des ReichSamtes des Innern. Der Krieg um Transvaal. Das englische Kriegsministerium bewahrt mit Be ziehung auf die gegenwärtige Emwickelung der Dinge in Südafrika ein beredtes Schweigen. Während dec letzten 24 Stunden hat cs keinerlei wutere Nachrichten veröffentlicht. Daß ihm keine zugegangcn sein sollten ist schwer zu glauben. ES ist kaum anzu chmen, daß der Obcrstcommondirende in einem so ungnncin kritischen Zeitpunkt, wo ganz England mit äußerster Spannung den Ausgang dcS Ringens bei L'dysnnth und am Tugela crw rtct, seine Regierung ohne jede Nachricht gelassen haben sollte. Die Wahrscheinlichkeit spricht also dafür, daß dem Kcicgsministerium zwar Meldungen vom Zcricgsschauplatz vorliegen, aber keine im englischen Sinuc günstigen, keine, durch deren Be kanntmachung die Regierung das Volk zu beruhigen und sich selbst zu stützen hoffen dürfte. Auch die über den bereits von uns geschilderten Sturm auf Lady smith uns den Bullerschcn Vorstoß aus Colenso in London vorliegenden PcivwMeldungen verrathen in omiröscr Weise dcutlch die Änksamkcil des Ccnsor- stnteS. Privatmeldungen auS Frere besagen, daß die busiich- Dwisiva, die Buller - sch Colenso vorgeschickt hatte, am iLmnabeiio nach Sonueuuutcrgeng ins Lager z^rückkeyrtc. Daily Telegraph bringt smgcnd: Sonnabend hcl>o;iaph-sch von LutysMlth geschickt- Meldung: „Um zwei Uhr früh -röffneien di: Buren ein schweres Geschützfeuer auf L-»ysmiih und griffen »arauk mit Trupp nr aui allen Seiten an. Der Kar-pf »auerte m hc^re Stunoen. wir warfen den Fei d mii großen V Nullen zurück, unsere Geschütz: richteten große Verheerungen an, die britischen Verluste sind „ elativ genüg". Da alle Bericht: das „relativ gering" betonen, erwartet mun eine lange britische Verlust liste. Auch fürchtet man, daß der siebzehnstündige Kampf Whites Munition stark erschöpft hat. Nach iner Daily Mail-Meldung ans Frere nahmen die Buren nach Zurückschlagung des Angriffs ihre früheren Positionen wieder ein und bombardirien Ladysmith weiter. Ueber Bullers Demonstration berichtet die Daily Mail: Infolge der Zurückhaltung des Feindes war es unmöglich, seine Stärke zu schätzen und fest ¬ zustellen, ob die Buren vonColenso ans die Belagerungs- armee bei Ladysmith verstärkt hatten. Die Dunkelheit verhinderte, daß die Engländer ein definitives Resultat erlangten. Vom Kriegsschauplatz am Tugela wird sonst noch gemeldet: Lager von Frere, 7. Januar. Heute ist alles ruhig. Der Feind hat augenscheinlich eine große Anzahl Verwundete, da im Laufe der Nacht in der Umgegend vom Fort Wylie mehrere rothe Kreuz flaggen aufgezogen wurden. London, 8. Januar. Joubert leitete persönlich den Sturm au Ladysmith und White's befestigtes Lager vom Bestershell, drei Kilometer südlich Lady smith aus. Die Hochländer warfen zweimal mit dem Bajonett die stürmenden Buren zurück. Buller führte selbst alle seine Truppen Sonnabend 2 Uhr Nach mittags von Frere gegen Colenso und begann halb 5 Uhr das Bombardement auf die Stellungen des Feindes. Dieser antwortete nicht. Buller erklärte die Stellungen der Buren für uneinnehmbar und stcllle den Angriff Nachts ein. Eine fernere Nachricht besagt noch: London, 9. Januar. Amtlich wird gemeldet: General French berichtet unterm 7. Jmuar: Ich machte heute Morgen eine Rekognoszirnng gegen die östliche Flanke des Feindes mit ein r Schwadron Gardekavallerie auf der Landstraße nach Achieiting. Ich stieß dabei auf beträchtliche Strenkrälle da Feindes, der sich um seine Verbindung mit No.w.nps Pont besorgt zeigte und seine Truppen zu ückzog. De Verluste des Generals French in den Tugen vom 1. bis 6. Januar betragen einschließlich des dem Suffolk-Regiment zugestoßenen Unfalles 4 Offiziere todt, 6 vermißt, 35 Mann todt, 69 Mann verwundet und 107 Mann vermißt. Die scheußlichen Grausamkeiten der englischen Lanzenreiter im Gefecht von Elandslaagte sind erst aus Privatbriefen einigermaßen bekannt geworden. Sie sprechen allen Kriegsgebräuchen civilisirter Völker so sehr Hohn, daß die englische Regie nng, um die Verbreitung weiterer Einzelheiten zu verhüten, ferner hin die Veröffentlichung von Soldatenbriefcn verboten hat. Trotzdem wird sie damit die Stimme des empörten Menschlichkeitsgefühls nicht unterdrücken können. Ueber die grausame Hinmordung wehrloser Verwundeter bei Elandslaagte durch die Engländer enthält der Brief eines Holländers, des vr. jur. Kastebreke aus Prätoria, den die „Rhein.-Westf. Ztg." widergiebt, interessante Einzelheiten. „. . . . Die Engländer hatten einen Kreis um uns gezogen und etwa 5000 Feinde concentrirten ihr Feuer auf das Häuflein Holländer und Deutsche. Wir suchten Schutz hinter einigen Felsblöcken. Und nun begann eine himmelschreiende Schlächterei. Die Lanziers, Husaren und anderes Gesindel stachen auf die ver wundeten Holländer und Deutschen ein, wie dies nur Söldner und keine europäischen Truppen machen können. Die Gefangenen wurden von der feigen Bande einfach von hinten erstochen, und englische Osficiere vergnügten sich damit, die Deutschen am meisten mit dem Revolver niederzuknallen, wie denn überhaupt die ganze Wuth der verthierten englischen Soldateska sich auf die Deutschen richtete, da diese unsere Artillerie bedient hatten. Da senkte sich Plötzlich dichter Nebel auf das Feld und gebot der englischen Schlächterei Einhalt. Der Nebel bewirkte, daß sich 300 bis 400 Mann retten konnten. Ich blieb zwischen den Felsblöcken liegen, bis es vollständig finster war; dann stieg ich den Berg hinab und fand unten am Flusse ein gesatteltes Pferd. Als ich es besteigen wollte, kam ein Bur und forderte es für einen Schwcrverwundeten. Zwei andere Verwundete trugen wir zum Verbandplatz und flüchteten dann weiter. Ich kam an einen Sumpf, in dem sich bereits vier Buren verkrochen hatten. Der Feind suchte das Gelände ab, fand uns aber nicht und kehrte endlich in sein Lager zurück — die völlige Finsterniß rettete uns. Darüber, wie wir endlich auf die Hauptmacht der Buren gestoßen, wo ein Arzt meine Wunde unter suchte und verband, ein anderes Mal. Nur eins: Du bist eine Deutsche geworden — sage doch Deinen neuen Landsleuten, wie verthiert die englische Soldat ska ist, wie ste besonders die armen deutschen Freiwilligen, die verwundet und sterbend aus dem Schlachtfelde lagen, unter allen erdenklichen Martern zu Tode folterte. Besonders schlimm soll sie es mit dem Grafen Zeppelin getrieben haben. Die Engländer haben gewüthet und geraubt, wie es Wilde und wilde Thiere nicht schlimmer thun könnten." — Es war vorauszusehen, daß die Buren für solche unmenschliche Grausamkeiten gelegentlich Vergeltung üben würden. Wie bald sie ihr berechtigtes Rachegefühl stillen konnten, darüber giebt ein Brief eines Deutschen vom 23. No vember aus Lourenzo Marques Aufschluß. Der Brief berichtet nach den „Leipz. N. N." Folgendes: „In diesem Kriege kann man so recht die Art der berühmten englischen Kriegführung erkennen: Ge panzerre Eisenbahnzüge und große Truppenmassen Infanterie und Artillerie werden von den Engländern angeblich „zum Ausklären" hinausgeschickt, um von den Buren abgefangen oder vernichtet zu werden. Einen grausamen Racheakt haben übrigens die Buren begangen. In der ersten für die Buren unglücklichen Schlacht (bei Elandslaagte) haben sich besonders die 5. Lancers der Engländer gemein gezeigt. Sie haben nämlich nach der Schlacht das Feld durchstreift und „Red Croß" (Rothcs Kreuz) gerufen. Alle ver wundeten Buren und Deutschen vom deutschen Corps, die sich daraufhin meldeten, wurden mit Lanzenstichen getödtet und einer Oer verwundeten Deutfchen soll nicht weniger als 11 Lanzenstiche aufweisen. Dieselben Lancers wurden darauf mit in Ladysmith eingeschloffen, o.rsachten einen Ausfall, wurden abgeschnitten und das gesummte Regiment trotz aufgesteckter weißer Fuhne von den Buren znsammengeschossen. Diese Thutiuche wird in Europa noch nicht bekannt sein, da alle Kabel der englischen Censnr in Aden unter liegen." Wer will es den Buren verdenken, daß sie dieses entmenschte englische Gesindel einfach niedergefchossen haben? Wer sich außerhalb des Völkerrechts stellt, indem er so schamlosen Mißbrauch mit dem im Dienste der Humanität stehenden rothen Kreuz treibt, kann nicht mehr den Anspruch erheben, als ehrlicher Soldat behandelt zu werden. Nach all den englischen Scheußlichkeiten macht cs einen widerlichen Eindruck, wenn die Engländer immer wieder mit Verdächtigungen der Buren kommen. Heute müssen sie sich aber selbst einmal dementiren. Es wird gemeldet: Loudon, 9. Januar. Entgegen einer Meldung der „Times" aus Ma'eking vom 26. Dezember, wo nach die Buren Verwundete ausgeplündert hätten, meldet ein Telegramm des Reuterschen Bureaus aus Mafeking vom 26. Dezember, daß die Buren in dem heutigen Gefecht das Rothe Kreuz in jeder Beziehung respektiiten und die Offiziere die Mannschaften vom Plündern der Todten zurückgehalten hätten. Mehrere Gegenstände, die dem Leichnam eines britischen Offiziers angenommen waren, wurden später wieder zurück gegeben. Ein Prophet. Lord Kitchener hat auch in Bezug auf den Verlauf des Burenkrieges seinen be kannten Scharfblick beivährt. Kurz vor seiner letzten Abreise nach Egypten gab einer seiner Stabsofficiere laut dem Bedauern Ausdruck, daß sie nun nach Egypten zu ihrer Pflicht zurückkehren müßten, statt nach Südafrika zu dürfen. Kitchener unterbrach ihn mit der kurzen Bemerkung: „Nur Geduld; wir werden noch Alle dort sein!" Das „Mil.-A ochcnbl." setzt seine Besprechungen über den Krieg in Sü)mcika fort und sa^t, der Kampf am TugAaflusse erhalt: seine Bedeutung besonders durch den klarer noch als in frühe en Gefechten zutage getretenen Gegensatz zwischen der LefftunzS»ähigke>t und Fü rang der Buren einerseits und den Mängeln der Kriegführung auf cnglisher Seite andererseits. Mit «nerftnncnswelch-r Schmiegsamkeit ihr Verhalten den w-chiclnben Geländeverhältnissen und den Schwächen ihres Gegners anpassend zeigten sich die Buren ebenso verlässig der ihnen übertragenen Bewegungen, wie gewandt in der Verwerthung ihrer Waffen und der selbständigen Ausnutzung des Geländes. Das Zurück ziehen der Artillerie in Augenblicken, wo die stärkere Sprengwirkung englischer Geschosse vcrhängnißvoll zu werden droht, das Wiedereinsetzen derselben im ent scheidenden Augenblick des Nahkampfcs, die geschickte Anlegung von Schützengräben in der den Basutos entlehnten S-Form, die Beweglichkeit der Buren in einem Gelände, wo die englischen Truppen völlig versagen, die Vermeidung eines die eigene Stellung verrathenden und Gegenmaßnahmen des Feindes er-