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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190001145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19000114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19000114
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-01
- Tag 1900-01-14
-
Monat
1900-01
-
Jahr
1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.01.1900
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2 gcbr. Wnzklschlittkii in gutem Zustande stehen wegen überzählig billig zum Verkauf. Schubertstraste 31. Gtrre klrtue Mohuung ist vom 1. April ab zu ver- miethen. kill kamr Ptlzmiiff, Biber, wurde am Donnerstag Abend auf dem Wege vom Hvhenstein- Ernstthaler Bahnhof durch die Goldbachstraße nach dein Gasthof zum Lamm in Oberlungwitz ver loren. Gegen Belohnung abzu geben i. d. Gcschäftsst. d. Bl. WMMnU. Die ausgesprochene Beleidigung gegen Franz Müller nehme ich zurück, da dieselbe auf Unwahrheit beruht. Gersdorf. IQ Flechtenkranke^ trockene, nässinde Schuppenflechten und das mit diesem Uebel ver bundene so unerträglich lästige „Hautjucken" heilt unte>- Garantie selbst denen, die nirgends Heilung fanden, nach langjährig bewährter Heilmethode (ohne Berussstörung rc.) R. Groppler in Firma St. Marien-Drogerie, Danzig. abtheilung bekanntlich emgeschlossen haben — sie, die Kimberley entsetzen sollte und nun selbst in der Falle sitzt. Am Tugela scheint Buller neue Vorstöße zu ver suchen. Die Nachrichten hierüber besagen: Loudon, 12. Januar. General Buller tele- graphirt aus Springfield vom 11. d. M.: Ich habe oas Südufer des Tugela bei der Potgieters-Drift heute früh besetzt und mich der Brücke bemächtigt. Der Fluß ist im Steigen. Der Feind steht stark ver schanzt etwa 4i/z Meilen nordwärts. Springfield liegt etwa 20 englische Meilen west lich von Colenso an einem Nebenfluß des Tugrla. Der General hat also offenbar versucht, den rechten Flügel der Burenstellung bei Colenso westlich zu um« gehen, anscheinend jedoch ohne Ersolg, denn er schließt sein Telegramm mit der Meldung, der Feind steh stark verschanzt 4'/, englische Meilen nordwärts. Da. nach haben die Buren sein Manöver beobachtet, sind ihm gefolgt, und Buller hat sie jetzt au einem weiter westlich gelegenen Punkte ebenso sich gegenüber wie vorher bei Colenso. Loudon, 12. Januar. Aus dem Lager von Frere meldet der „Standard-Korrespondent unter dem 8. d. M.: Die Natal-Carbineers und die Thorney- crofts berittene Infanterie rekognoszirten die Buren in beiden Flanken. Sie fanden den Feind fünf Meilen östlich von Colenso in starker Stellung. Die Position ist offenbar von den Buren verstärkt, weil sie eine Umgehung in der linken Flanke fürchten. Der militärische Mitarbeiter des „Morning Leader" will wissen, Buller habe die Zustimmung Roberts und Kitcheners zu einer sehr großen Be wegung gegen die Buren erlangt, die sich gegenwärtig vollziehe und deren Ergebniß Sonnabend Nachmitta oder Sonntag Morgen bekannt gegeben werden dürfte Gestern Abend lief das Gerücht um, daß ein Kamp bei Colenso entbrannt fei, aber das Kriegsamt hätte keine Nachricht darüber empfangen. An sonst gen auf den Krieg bezüglichen Nachrichten liegen nicht viel vor. Es wird noch gemeldet: London, 12. Januar. Rach einem amtlichen Telegramm betragen die Verluste an Officieren in der Schlacht vor Ladysmith am 6. d. M. aus englischer Seite 14 Todtc und 27 Verwundete. Im übrigen wurden 135 Mann getödtet und 244 verwundet. (Lie Privatnachrichten meldeten bekanntlich viel höhere Ziffern.) Brüssel, 12. Jan. In den Kreisen der Trans vaalgesandtschaft verlautet, daß die Buren nunmehr mit den Afrikandern, sowie mehreren Fremdencontiugenten über 100000 Mann verfügen. — Dre Action Bullers zur Befreiung von Ladysmith wird theils durch der, wachsenden Aufstand der Afrikander, theils durch das zu starke Burencommando in der Nähe von Estcourt vereitelt. Prätor-a soll mit Gefangenen überfüllt sein Sie sind in drei großen Baracken untergcbracht, die zusammen eine Länge von drei englischen Meilen be sitzen und im Norden der Stadt von einem belgischen Baumeister errichtet worden sind. Die Straßen, welche von ihnen gebildet werden, haben die Ramen erhalten: Ladysmithstraße, Kimbcrleystraße und Masekingstraße. Kapstadt, 12. Jan. Dordrecht ist jetzt besetzt von 1000 Aufständischen, welche auf diese Weise die Freistaatler für den Dienst in anderen Orten abgelöst haben. Der Führer der Rebellen ist Snynrau, der Begleiter des Herrn Sauer bei seinem letzten Ausfluge nach Dordrecht London, 12. Jan. Das erste Contingent der City-Jmperial-Volunters in Stärke von 500 Mann geht morgen nach Südafrika ab. Heule wurde diesen Freiwilligen in der Guildhall in Anwesenheit des Lord- mayors und der Sheriffs das städtische Bürgerrecht verliehen Die in der Umgebung der Guildhall ver- samm.lte Menge brachte den Freiwilligen begeisterte Kundgebungen dar. Zu dem eigenthümlichcn englandfreundlichcn Ver halten des portugiesischen Gouvernements in Lorenzo Marqucz, über das wir bereits berichteten, meldet die Times aus Lorenzo Marquez: Bezüglich des Eisenbahn- verkrhrs nach Transvaal hat die portugiesische Regierung ein altes Gesetz ausgesrischt, wonach das Verlassen des portugiesischen Gebiets nur mit einem Paß vom General- Gcuverneur gestattet ist. ES ist bereits eine Anzahl von Paßgesuchcn abgelchnt und mehrere Leute, welche ohne Pässe nach Transvaal gehen wollten, sind nach Lorenzo Marqucz zurückgeschickt worden. Die Behörden bestehen darauf, daß die Applicanten um Pässe Garantien von ihren Consuln beibringen, daß sie nicht nach Transvaal gehen, um zu kämpfen. lieber die Verwendung der englischen Luitballons meldete die „Bolksstem", daß d-r Dienst nicht allein darin oesteht, die Stellungen der Buren aufzudccken, sondern auch Dynamit aus der Lickt au? die Bur n herabzuwerfen. Allein diese KrieaSmethode h -be wenig Rutzen, weil die Linien der Buren zu zerstreut und die Ballons zu vereinzelt seien. Die englischen Truppen in Südafrika sind zum Durchschneiden der von den Buren errichteten Draht hindernisse mit Drahtzangen ausgerüstet worden. In dkM-mdnttW MsW und ilik eiMai 8«Wim. Hamburg, 13. Jan. Die Hamburger Gemeinde der Burenfreunde umfaßt, wenige Börsenjobber aus genommen, die ganze Hamburger Bevölkerung. Am 23. October bat sie unseren Kaiser, von seiner eng lischen Reise abzustehen, leider ohne Erfolg. Auf englischer Seite schalt man seitdem auf die „Ham burger Jingos". Als sich von officieller Seite noch nichts regte, da stimmte der in Hamburg gebildete Hilssausschuß für die verwundeten Buren freudig dem Aufrufe des Antwerpener Hochschullehrers Pol de Mont zu, durch Entsendung eines Hilsszuges, Vlamen und Holländer, Reichsdeutsche und Deutsch- Oesterreicher, Hoch- und Niederdeutsche zu einer hilfreichen That für unseren abgesprengten Bruder stamm in Südafrika zu vereinen. 15000 Mark sind von Homburg bisher beigesteuert, so daß di« Hamburger Abteilung im Antwerpener Hickszug' aus 5 Pflegerinnen, 2 Pflegern und einem hochangcschencn Arzic, Herrn Dr. Bertelsmann von der chirurgischen Abtheilung dcS alten Allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg, bestehen körnte. Zu Donnerstag, l2d.M. hatte der Hambu-ger Hilfsausschuß die v'evölkerun: zu einer großen Volisv.rsammiung eiugcladen, um zu den neuesten G waltthatcn der Engländer Stellung z nehmen, die den Dampfer „Herzog", au? dem sich der Sanitätszug befand, nach Durban schleppen ließen Dreitausend Männer und Frauen aus allen Schichten der Hamburgischen Bevölkerung füllten den großen Saal des „Conventgarten". Die Versammlung ge taktete sich durch ihre einmüthige Verurtheilnng der englischen Politik zu einem wahren Volksgerichte über Chamberlain und seine traurigen Helfer, zugleich aber auch zu einer stürmischen Kundgebung für die deutsche Flottensache. Der Leiter des Hilfsausschusses, Herr Rechtsanwalt A. M. Jacobsen, erinnerte an das Wort des Kaisers: „Bitter noth thut uns eine starke Flotte!" Es sei traurig, datz ein so rücksichtslos brutaler Geselle wie John Bull es wage« dürfe, unsere Schiffe zu beschlagnahme«! „Wir Ver- sammelten wollen uns heute das Wort geben, in deutscher Treue nicht nur für eine Defensiv-, sondern auch für eine Offensiv-Flotte einzutreten, damit England die Lust vergeht, mit uns anzubinden! (Brausender Beifall.) Als der Redner mit den Worten Dahns endete: „Wir sind von des ammcrgottes Geschlecht und wollen sein Weltreich erben! erhob sich ein tosender Beifall, der vollauf bewies, wie in den weitesten VolkSkreisen ge wünscht wird, daß Deutschland auch zur See wehr haft werde. Folgende Erklärung fand einstimmige Annahme: „Sr. Maj. dem Deutschen Kaiser, Kön.g non Preußen. Dreitausend vom Hamburger HilfsauSschuß für die verwundeten Buren becu?ene deutsche Männer und Frauen bitten Ew. Maj um höchst seinen machtvollen Schutz für die deutsch-niederlänöische Hilfsexpedition gegen englische Gewatthat und versichern Ew. Maj unter dem Ausdruck ihrer hingebenden Treue, mitzw arbeiten an dem Werke zur Vermehrung der deutschen Flotte, auf daß sie im Stande sei, jeden Gegner niederzukämpfen!" — Von Rah und Fern, vom germanischen Nord meer und den Bergen Tirols waren zahlreiche Zu- stimmungsde eschen eingelaufen, u. a. auch von den österreichischen Abgeordneten Georg Schönerer und Johann Laurenz Hofer und dem Bürge rmeistr Schindler aus Aich in Böhmen. Ein Stettiner Lam - g richtSrrth schrieb u. a.: „Krupp darf nicht an Eng land liefern! — Welche Meetings würden bei gleicher Vergewaltigung in England jetzt abgehatten werden!" Der Münchener Verein „Odm" drahtete: „Ein He I den Mannen, welche sich durch officiöse und oificnlü Waschlappigkeit nicht cmschüchtern lassen, gegen das angelsächsische Seeräubervolk offen auszulreten! Be sonders bemerkenswerth ist auch eine Depesche des deutsch-böhmischen Landtagsabg. Franz Stein aus Eger, des Führers der immer mehr anschwellenden deutsch-nationalen Arbeiterbewegung in Böhmen: „Helft Eurem Kaiser eine mächtige Flotte bauen, da mit er in Zukunft den Gefühlen des in seiner Ehre verletzten deutschen Volkes in schlagfertiger Weise Aus druck verleihen kann. Heil den Buren! Schmach und Schande dem raubgierigen Britenvolke!" — Alle diese Telegramme wurden unter jubelnder Zustimmung verlesen. Dem anwesenden englischen Konsul werden die Ohren geklungen haben. In vaterländischer Er hebung schloß die Versammlung, die auch die bisher aus vielen kleinen Beiträgen in Hamburg zu Gunsten der verwundeten Buren zusammengeflossenen Gelder um einen namhaften Betrag vermehrte. Möchten doch überall jetzt solche Versammlungen einberufen werden! Richard Wagners Wort wird lebendige Wahrheit und ernste Mahnung: „Nun ist es Zeit, des Reiches Ehr' zu wahren; ob West, ob Ost, das gelte allen gleich! Was deutsches Volk heißt, stelle Kampses- schaaren, dann schmäht wohl niemand mehr das Deutsche Reich!" Die Angelegenheit der Kruppschen Geschoßliefer- ungen für England hat eine hocherfreuliche Wendung genommen. In officiöse: Form wird die folgende, offenbar vom Auswärtigen Amt ausgehende Note ver öffentlicht : In der Presse ist wiederholt berichtet worden, daß die Firma Krupp iu Essen mit der schleunigen Ausführung eines großen Auftrages zur Lieferung von Stahlgranaten an England beschäftigt sei. Dabei hat man die Frage aufgeworfen, ob es mit den Pflichten strenger Neutralität, die das Deutsche Reich in dem südafrikanischen Kriege beobachtet, verträglich erachtet werden könne, wenn Lieferungen von Kriegs material aus Deutschland an eine der kriegführenden Parteien ausgeführt würden. Wie wir erfahren, wird oicse Frage an zuständiger Stelle verneint, und es ist deshalb alsbald nach dem Erscheinen jener Meldungen die Firma Krupp ersucht worden, die etwa beab sichtigte Absendung von Waffen, Geschützen, Munition oder anderweitigem Kriegsmaterial an eine der beiden kriegführenden Parteien einzustellen. Damit ist die Forderung, daß auch in diesem Falle die neutrale Haltung der deutschen Regierung zur Geltung gebracht werden möge, im wesentlichen erfüllt worden. Von der Firma Krupp darf wohl erwartet werden, daß sie dem Ersuchen des Auswärtigen Amtes ohne irgendwelche Weiterungen entsprechen wird. Zur Beschlagnahme des Dampfers „Bundesrath" erfährt die „Post", daß in der Angelegenheit bis jetzt keinerlei Fortschritt zu verzeichnen ist. Die Beschlagnahme wurde bisher noch nicht auf gehoben, weil das Resultat der Durchsuchung des Schiffes noch aussteht. Die deutsche Regierung führt inzwischen die Verhandlungen mit dem Londoner Cabinet fort, und zwar erstrecken diese Verhandlungen sich nicht blos auf den Fall „Bundesrath", sondern auch auf die prinüpielle Frage der Beschlagnahme und die Leistung von Schadenersatz an die Ostafrika- Linie. Vermischtes. Berlin. 13. Jan. Eine Feuersbrunst von ent setzlicher Wirkung hat Freitag Abend in R'xdorf qcwüthet. Das große Eckhaus Bergstraße 9 und Prinz Handjeiy-Sttaße 87, in welchem der Aeonschc Waaren oazn und zahlreiche Privatmohnungm uutergebrachl sind, ist tote! nicdergcb-annt. Vom Dach bis zum Kellergeschoß hat das chusstöck ge Gebäude mit 9 F-nster Front nach jeder Straßenseite nur ein c.nzigeS Flammen meer gebildet. In des Wortes eigenster Bedeutung ist ins große, moderne MierhöhauS in allen Stockwerke, uszebrannt derart, daß nicht nur der gesammte In ¬ halt, sondern auch alle Balkenlagen verzehrt wurden. Rar die kahlen Mauern sind übrig geblieben und neigen zum Einsturz Drei Personen haben in äußerster Todesgefahr den Sprung in die Tiefe auS der Höhe des dritten Stockwerks wagen müssen. Der Bier- sahrer Otto wurde mit Frau und Tochter vom Feuer abgeschnitten. Da Qualm und Flammen ihnen aufs äußertste zusetzten, sprangen die bcmitleidcnswerthen Leute au? eine Pferdedecke, die von den Passanten und den Mannschaiten der Rixdorfer freiwilligen Feuerwehr iu der Roth als Sprungtuch benutzt wurde. Herr Otto hat bei dem grausigen Sprung eine Verletzung der Wirbelsäule erlitten. Seine Ehefrau, die sich, als sie den Sprung wagte, gleichsam zur letzten Reise rüstete und ein Tuch vor die Augen hielt, ist mit leichten Verletzungen davongekommeu. Am schwersten ist die zwanzigjährige Tochter des Ehepaares betroffen worden. Sie hat einen Schädelbruch davongetragen. Wenige Minuten nach 7 Uhr kam das Feuer in dem Schaufenster des Waarenhauses aus. Eine elektrische Glasbirne war infolge Kurzschlusses geplatzt. Mit rapider Schnelligkeit verbreitete sich das Feuer in den Auslagen. So?ort sausten Stichflammen durch den Raum und sprangen nach der Kasscn-Aotheilung hin über. Zahlreiche Käufer befanden sich im Hause, der Geschäftsinhaber Aron verlor jedoch den Kopf nicht, sondern hatte die Geistesgegenwart, mit lauter Stimme zu rufen, daß Käufer und Personal das Haus ver lassen sollten. Das gesammte Personal 31 Köpfe stark, ist denn auch, soweit bekannt, in Sicherheit ge- bracht worden; freilich hat es seine Garderobe im Stich lassen müssen. Ohne Hut und Mantel stürzten die angsterfüllten Menschen ins Freie. Inzwischen kletterte das Feuer mit einer geradezu infernalischen Geschwindigkeit im Hause umher. Keine Trennungs wand in dem Waarenbazar stellte sich ihm entgegen, sodaß nach wenigen Minuten der große Geschäftsraum in allen seinen Äbtheilungen schon als verloren gelten mußte. Der Qualm wurde in die Wohnungen Hinauf getrieben und brachte die Inhaber in schwere Be drängniß. Ueberall erscholl Jammern und Wehklagen. Herzzerreißende Schreie tönten aus dem Hause. — Die Familie Otto in zweiten Stockwerk konnte sich nicht entschließen, den Weg über die verqualmten Treppen, wo sie unfehlbar liegen zu bleiben fürch teten, anzutreten. In ihrer äußersten Bedrängniß flüchteten die in Todesgefahr Befindlichen nach dem Balkon, der gegen die Bergstraße vorspringt; dort klammerten sie sich an und schrien und jammerten. Da entwickelte sich eine schreckliche Scene. Die Rix- dorfer Feuerwehr war erst mit wenig Leuten einge troffen, ein Sprungtuch war nicht zur Stelle. Man schickte deshalb nach einem in der Nähe befindlichen Pferdebahnwagen, verlangte nach Decken und spannte dieselben auf. Acht Personen hielten mit Anspann ung aller Kräfte das Tuch fest; nun wurde den Leuten zugeschrieen: „Springen! Springen!" Nach einigen Zögern sprang Otto als erster, das Tuch war jevoch nicht genügend festgehalten worden, er schlug daher auf die Erde auf und zog sich, wie oben erwähnt, eine schwere Rückenverletzung zu. Nach ihm sprangen Frau und Tochter; letztere le der so un glücklich, daß sie ein Opfer der Katastrophe werden dürfte. LelegraMme vom Motff ^chik» K«rea«. Lou-o», 13. Januar. Der Earl of Ava, ältester Sohn des Marquis Dufferin, ist an den am 6. vor Ladysmith erhaltenen Wunden gestorben. London, 12. Januar. Lady Methuen tritt den Gerüchen, daß ihr Gemahl krank, oder bei einem Sturze vom Pferde sich verletzt habe, entschieden ent gegen. Lord Roberts wird den General Methuen durch den General Macdonald ablösen lassen. Lorenzo Marquez,-12. Jan. (Remer-McU ung.) ES verlautet. Saß Scharren von bewaffneten Swasis in daS Grenzgebiet Ser Südarrikamschen Re publik eingcdrungen sind und eine eroße Anzahl von Kaffrrn geröstet baden. Orange-River, 9. Januar. (Reutermeldung). Der Gesundheitszustand der in Zounpans-Drift steh enden britischen Truppen ist gut. Visher kam es zu keinem Kampfe, doch soll eine feindliche Abtheilung in unmittelbarer Nähe sein. Loudon, 13. Jan. Der vom General Buller vorgestern besetzte Flußübergang bei der Potgieter- Drift ist keine Brücke, sondern ein Fährboot, das von Norden von Springfield, fünfzehn englische Meilen westlich von Colenso, den Verkehr über den Tugela vermittelt. London, 13. Ja:. Heute irüh 7 Uhr gingen 500 Manu von den „City Imperial VoluuterS" von hier nach Südafrika ab. Sie marschirtcn eine Strecke vou 5 er gl Meilen durch di' Straßen zum Bahrho? und waren au? dem gauzen W.ge, trotz früher Stunde, Gegenstand begeisterter Kundgebungen einer dicht gedrängten Volksmenge, welche patriotische Lieder sang. Vorm Masion House wurden sie durch s m Lo dmayor und die Mitglieder der City Cor poration begrüßt. Alle Exemplare unserer heutigen Ausgabe ent halten einen Prospekt über die „Kurmethode Weid haas", die bei Asthma, Brustleiden, Athemr.oth, Lungenbluten und Magenleiden laut den Attesten von Aerzten und Privatpersonen, sich vorzüglich bewährt hat. 2 kl. frdl. Wohnungen sofort oder später zu verm Lethen. Karlstr. 3. kreiiM Minung, auch sür Weber passend, ist zu vermiethen und sofort zu beziehen. ChemuitzerstraheLV. Vom nächsten Montag den 15. Januar empfiehlt täglich frische Milch«. Wne. germa«» Schmidt, Vntterhandlnng. SBsckiirlchln (Zwiebel) veik. im ganzen u. einz. verw. Schubert, Weberg 15. MMW litt sm». Kmmlr HckBm- kniW 6. kWWitf aus's zurückgelegte Dienstjahr 1899. Mitgliederbestand am 31. December 1899: 172 Mann, davon 108 Mann activ, 64 Mann passiv. Angemeldet wurden 9 Active, 7 Mann passiv. Aufgenommen 10 „7 „ „ von Activcn zu Passiven traten über 5 Mann, „ Passiven „ Aktiven „ „ 2 „ Ausgetreten: 5 Active, 4 Mann passiv. Aus gewiesen wegen Richtbefolgens der grundgesetzlichen Dienstleistungen: 1 Mann. Wegen Vereinssteuerresten wurden 2 Mann aus dem Mitgliederverzeichniß ge strichen. Uebungen wurden abgehalten: 1) Compagnieübungen: 11 Uebg. mit 1142 Manu 2) Zugsübungen u. zwar 1. Zg. 9 „ „ 197 „ 2. „10 „ „ 262 „ 3. „ 9 „ „ 181 „ 4. „ 8 „ „ 115 „ Signalistenzug 8 „ „ 36 „ Samariterzug 7 „ „ 34 „ 62 Uebg. mit 1967 Manu Alarwirt wurde die Compagnie im verflossenen Jahre 9 mal, hiervon hat die Compagnie in 4 Fällen mit voller Mannschaft und Geräthcn stramm das RettungSwerk nach Commando ausgeführt, in 5 Fällen, theils unweit am Brandobject, theils am Stellungsplatz (Reumarkt) nur zur Disposition gestanden. Die Mannschaft war in den angeführten 9 Fällen mit 810 Mann vertreten, demnach hat die Compagnie chrem Beruf als freiw. Feuerwehr in 71 Fällen mit 2777 Mann genügt. Vergnügen fanden 2 statt, von denen das am 24. September stattgefundene 18. Verbandsfest des Zwickau- Glauchauer Kceisfeuerwehrvcrbandes bewnders hervor- tuheben ist und je*>em betheiligten Kameraden in Er innerung bleiben wird. Im verflossenen Jahre verlor die Compagnie 3 ihrer tüchtigsten Führer, welche nach einer Dienstzeit von 28 bez. 36 Jahren den activen Dienst aufgaben; diesen sei auch an dieser Stelle für ihr rastloses Ar beiten im Feuerlöschdienste aufrichtigster Dank dargcbracht. Es sind dies Adjutant Herr W'lh. Hoimann, Zugsführer „ Clemens Reinhold, SecsionMhrer „ David Meier. Am 10. Mai wurde der 43jährige Stistungstag im Vereinslokal in einfacher, würdiger Weise festlich begangen. Am 10. Juli erhielten im Schützenhaus (Ältst.) 3 Mann das von Sr. Majestät König Albert gestiftete Ehrenzciu;en, 4 Mann das vom Landesaus- -chuß gestiftete Ehrendiplom und 3 Mann die vom Ztadtgemeinderathe gestiftete Dienstschuur im Beisein der wobllöblichcn Stadtvertretung und Feuerlösch- aussä usses durch Herrn Bürgermeister vr. Polster vor gesarnmtcr hiesiger freiw Feuerwehr feierlichst ein- gehäudigt Durch die Vereinigung der beiden Städte haben sich die Samariter-Abthcilungen der hiesigen 3 Com pagnien im November 1898 zu einer Samaritercolonne zusammen geschlossen, welche am 5. März 1899 ihre erste Schule mit 16 Mann abhielt. ES ist aber zu bemerken, daß die Zahl der im Fcuerlöichdienste be findlichen geschult n Samariter sich mindestens auf 30 Mann stellen würde, wenn alle diese mit dem Interesse, -rat welchem sie die Schule genossen, auch den gemein nützigen Zweck der Rüchstenliebc verfolgten. Wir wollen hoffen, daß das Samariterwesin seitens der geschulten Samariter der freiwilligen Feuerwehr zum Wohle der gcsammten Einwohnerschaft imnur mehr und mehr sich entfaltet, so daß der Dienst der ersten Hilfeleistung bei UnglücksMe" in allen A chtungen der Stadt durch geschulte Samariter vollzogen werde.! kann. Bemerkt sei hierb i. Saß die Lamaritercolonne allmonatlich eine Rapportierschule abhält unter Leitung ihrer beiden Obersamariler Im v.rflosscnen Jahre sanden deren 7 mit 96 Mani: statt. Einig« U düngen resp. Schulen mußten eingetretener Verhältnisse halber ausfallen. Der 2. Compagnie, sowie der Sa- matitercolonn« m neuen Dienstjahre zum weiteren Streben ein „Glück au?"! Bericht von G. Gr. Ls ist ein schweres Unrecht, Rindern den aufregenden Bohnenkaffee zu geben. Kür sie ist der wohlschmeckende Rathrciner's Malzkaffes das gesündeste Getränk. Auch auf der internationalen Postkarten-Aus- stellung zu Genf ist der bekannten Theefirma Meßmer (Hoflieferant) in Frankfurt a. M. für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete künstlerischer Ansichtspost karten die große goldene Medaille von der Jury zu erkannt worden. Da die Meßmer'schen Postkarten dem nächst auch in Piris und Petersburg zur Ausstellung gelangen werden, so dürften den bisherigen Auszeich nungen bald noch weitere folgen und den Sammel- werth der Karten erhöhen. Käuflich sind dieselben nicht, sondern werden Kunden von Meßmers Thee durch die bekannten Verkaufsstellen gratis abgegeben.
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