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e^NTen lassen werde, daß solche englische Unverschämtheiten sichel K^iiN-n n-i,pnnk>-r niM mekr VorkommenI'' ung einer gütlichen Beilegung der Angelegenheit hoffen, »aß der Reichskanzler sich nicht mit der bloßen Auf hebung Ser Beschlagnahme zusriesengeben, sondern der . , xiti<m dewlikbsn Wink zukommen Stellung nicht zufrieden ist Kaiser Withelm erklärt offen, daß er bestrebt ist, Deutschland als Seemacht aus die ihm im Rathe der Völker gebührende Höhe zu bringen. Kein Staat, der seine internationale Stellung auf seine Macht zur See stützt, kann gleich- giltig auf die Worte des Kaisers blicken. Einen be sonders starken und lebhaften Eindruck werde die Rede aber in England machen, gerade jetzt, wo die britische Regierung alle Kräfte anspornt, um die Miß erfolge in Südafrika auszugleichen. Von allen Mächten Europas nimmt Deutschland allein eine Stellung ein, welche den geheimen Hoffnungen der englischen Chau vinisten Nahrung giebt. Möglich ist, daß man nach der Rede in London die Lage als nicht zu Gunsten AMMt MW« Ver die Mmde. Wien, 3. Jan. In Besprechung der Reujahrs rede des deutschen Kaisers heben alle hiesigen Blätter die große Bedeutung hervor, welche den Ausführungen des Kaisers über die Vergrößerung der Flotte zu komme. Die „Reue Freie Presse" weist cuf den in dieser Frage noch bestehenden Zwiespalt zwischen dem Kaiser und dem deutschen Reichstag hin, meint jedoch, es cx-stire nur ein Unterschied des Tempos und nicht der Gesinnung. Der Kaiser sei im Recht, wenn er, den Veränderungen der Weltlage und dem fort geschrittenen Bedürfnisse Deutschlands Rechnung tragend, auf die Verstärkung der Kriegsmarine hindränge. Budgetäre Einwände erschienen in Anbetracht der Zu nahme des nat onalen Reichthums obsolet. — Das „Fremdenblatt" findet es selbstverständlich, daß auch diese Verstärkung der Rüstungen des Deutschen Reiches iür niemanden eine Drohun , enthalte, da es nicht im Character der deutschen Ration liege, anderen ihren Besitz zu entreißen Es könne sich für Deutschland nur darum handeln, im neuen Jahrhundert bei großen Fragen richt zur Rolle des Zuschauers verurtheilt zu sein, sondern auch außerhalb Europas gebührend mil sprechen zu können. — Auch das „Neue Wiener Journal" betont die zweifellos friedliche Tendenz der Verstärkung der Machtmittel Deutchlands zue See und hält dafür, daß di: Rcichsboten nicht aus falsch angebrachter Sparsamkeit die Mittel dazu verweigern werden. — Das „Deutsche Bolksblatt" meint, die Vertreter des deutschen Volkes würden eS hoffentlich nicht zu einem Conflicte kommen lassen, sondern die nöthigen Summen votiren, um die Flotte auf jene Höhe zu blinzen, welche der Einflußsphäre entspricht, d'.c das Deutsch? R ich auf dem Gebiete der Welt» Politik einnimmt, pützt, doch wäre es falsch, in diesen Bestrebungen irgend welche Gefahr für den allgemeinen Frieden zu erblicken. Während feiner elfjährigen Regierung hat Kaiser Wilhelm genügend in Wort und That seine Friedensliebe bewiesen. Gleichzeitig zeichnet sich die deutsche auswärtige Politik durch ihre Realität aus. Es genügt, auf die kühne Initiative der deutschen Diplomatie in China und in der Türkei, wie auch aus den Erwerb der Samoa-Jnseln hinzuweisen. Die „Nowoje Wremja" schreibt: Die derzeitige inter nationale Lage verleiht den Worten des deutschen Kaisers besondere Wichtigkeit und Bedeutung. Aus ihr geht auch hervor, daß der kaiserliche Redner in folge der ungenügenden deutschen Seestreitkräfte mit der von Deutschland eingenommenen internationalen deutschen Schiffen gegenüber nicht mehr Vorkommen- dürfen. Das empörendste bei dem Vorfall Weigerung des Commandanten von Dur^^ der deutsche Dampfer eingebrachl der Beschlagnahme auzugeben. hat eS also an- gesichts der vielen amtl^^ und officiöscn Liebens würdigkeiten, die Ena'^nd von Deutschland unausgesetzt erfährt, nicht für nöthig gehalten, einen Vor wand für ^',e Beschlagnahme zu eisinnen, sondern ge meint, daß man dem guten „Freunde" auch mit der bloßen Unverschämtheit schon imponiren könne. Wir sind übrigens gespannt, zu hören, was das Prffen- gericht in Durban wohl alles für KriegScontreband? erklären wird. Sollten auch schon Schiffspassagiere dazu gehören? Auf alle Fälle zeigt dieser Vorgang, daß man sich mit FreundschaftSversicherungen vor eng- .ischen Uebcrgriffen nicht schützt, sondern daß die deutsche Regierung sich schon wird entschließen müssen, einmal ein kräftiges Wort nach London zu richten. London, 3. Jan. Der amerikanische Botschafter in London. Ctwate, kabelte seiner Regierung d>e that sächlichen Momente bezüglich der Beschlagnahme von Waaren an Bord der drei Schiffe „Beatrice". „Mashona" und „Maria". Sobald Choates Erklär ung in Washington eingetroffeu sein wird, wird er beausiragt werden, Großbritannien zu notificiren, daß die Vereinigten L tauten das Recht der Beschlagnahme in diesen Fällen nicht zulassen können. London, 3. Jan. Nach einer Depesche der Exchange Company aus Washington kabelte der Z«r Beschlagnahme -entscher Schiffe durch England ist heute zu melden: London, 3. Jan. Die Abendblätter veröffent lichen ein Telegramm aus Durban vom gestrigen Tage, nach welchem der Dampfer „Bundesrath" 5 große Geschütze, 50 Tonnen Geschosse, 7000 Sättel und ferner 180 einexercirte Artill ristcn, die nach Transvaal gehen wollten, an Burd hatte. London, 3. Jan. Die Forderungen des Pu blikums, daß England sich der Delagoabai bemächtige, werden immer dringender, doch ist der Ton bezüglich der aufgebrachten deutschen Schiffe nicht aggressiv gegen Deutschland. Vermuthlich erinnert man sich der Kriegs- contrebande, die England 1870 an Frankreich gegen Deutschland lieferte. In der Jahresversammlung eines Ehrbaren Kauf manns, d. h. des gesammten Hamburger Handelsstandes, wurde diese Sach? auch zur Sprache gebracht. F. Eiffe, Inhaber eines Südafrika-Hauses, erklärte, wie wir der „Voss. Ztg." entnehmen, er sei von Firmen, die nach Südafrika Handel trieben, gebeten worden, -ine Anfrage an die Handelskammer zu richten. Durch den Krieg sei der deutsche Handel stark in Mitleiden schaft gezogen worden, und heute komme nun gar die traurige Nachricht, daß ein deutscher Dampfer von einem englischen Kriegsschiff eingebracht worden sei. Es werde allen betheiligten Kreisen eine große Beruhig ung sein, zu hören, daß die Handelskammer Alles thuc was nöthig sei, immerhin möglichst Hilfe zu schaffen. Darauf erwiderte der Vorsitzende der Handelskammer, Adolf Wöhrmann, daß die Handelskammer soeben be reits in Aussicht genommen habe, eine Eingabe a" die Behörden zu richten mit der Bitte, einzuschrciten. Außerdem sei der Handelskammer bekannt, daß die betroffene Rhederei, die Deutsche Ostastika-Lmie, bereits an den Reichskanzler telegraphirt und um eine Ver mittelung in dieser Sache gebeten habe; ferner fei der Handelskammer bekannt, daß von der deutschen Ost afrika-Linie in keiner Weise etwas gethan sei, was gegen die Neutralität verstoßen habe. Die Handelskammer hab? die feste Z wcrsicht, daß die Genugthuung, die zn erlangen sei, auch erlangt werde. Rach Lage der Sache darf man trotz der Erwart- der betreffenden ausländischen Abteilung?::, Deutsche, Skandinavier, Franzosen oder Jnsch-Amerikaner, cin- zutreteu. Ich denke, daß über hundert noch diese Woche nach dem Transvaal abgehen werden. Dieses sind unabhängige Leute, welche von irischen oder holländischen Gesellschaften nach Afrika geschickt werden. Ich habe mehr Angebote von Leuten, als ich zu be wältigen im Stande bin. Biele von ihnen haben in der regulären Armee der Vereinigten Staaten oder in der Miliz gedient. Auch befinden sich viele Doctoren und ehemalige Officiere unter diesen. Die Männer deS Westens sind eS hauptsächlich, welche in den Krieg zu ziehen wünschen. Sollten die Engländer die Delagoa-Bay besetzen, so werden sich andere Mittel und Wege finden, um die Leute nach dem Transvaal zu befördern." Staatssecretär Hay dcm amerikanischen Botschafter in London, die Beschlagnahme amerikanischer Schiffs- adungen in den südafrikanischen Gewässern durch die Engländer werde in Washington als unberechtigt be trachtet; den Eigenthümern müßte der erlittene Schaden ersetzt und überhaupt die bisherige Praxis der britischen SchiffScommandanten aufgegeben werden. London, 3. Jan. DaS Bureau Dalziel meldet aus Durban, ein aus Delagoa-Bay eingetroffener Reisender wolle beschwören, daß vor wenigen Tagen eine große Lieferung von Krupp- und Creufotkanonen für Transvaal dort gelandet wurden. Die Kanonen seien in Clavierkisten verpackt gewesen. Ein deutsches Kriegsschiff, der kleine Kreuzer „Schwalbe", ist laut amtlicher Bekanntmachung am Dienstag von Dar-es-Salaam nach Lorenzo Marquez in See gegangen. Das hängt augenscheinlich mit der Beschlagnahme des „Bundesrath" zusammen. während sich diese versammelten, es tödtete fünf Mann, verwundete sieben andere und tödtete 14 Pferde. Die Neujahrsbetrachtungen der englischen Zeitungen sind zum Theil recht trüber Natur. „Daily Telegraph" z. B. meint, wenn vor einem halben Jahr jemand prophezeit hätte, England werde sich bei der Jahreswende in der gegenwärtigen Lage befinden, so wäre derselbe für verrückt erklärt worden. Die „Köln. Volksztg." veröffentlicht Briefe eines von den Buren kommandirten Deutschen aus dem Lager von Ladysmith, denen wir folgende Be merkungen entnehmen: Von allgemeinem Interesse für zukünftige Gewehrgefechte war die Beobachtung, daß der Feldstecher eine viel größere Rolle spielen muß, als bisher. Jeder Unteroffizier der deutschen Armee sollte mit einem guten Fernglas ausgerüstet sein. Außerdem sollte jede Kompagnie ein Fernrohr auf Stativ mitführen, da es von größter Wichtigkeit ist, die Stelle aufzufinden, wo der Feind eigentlich liegt. Rauch sieht man ja keinen mehr, der Knall verhallt auf eine Entfernung von 1200 Meter und mehr; so hört man nur die Kugeln pfeifen und weiß nicht, woher sie kommen. Wenn der Feind mit dem Glas aufgefunden ist, muß sich die Truppe erst systematisch einschießen, d. h. man muß erst auf Punkte wie Sandhaufen usw. schießen, wo man die aufschlagende Kugel mit dem Feldstecher beobachten kann. Erst wenn auf diese Weise die Stellung des Feindes und die Entfernung bestimmt ist, kann ein Massenfeuer von Wirkung sein, sonst wird nur alle Munition umsonst verknallt. Die„Tägl. Rundschau" theiltBriefeeinesHerrn mit, der in Johannesburg lebt und dort nun mit anderen Weißen ^^dienst thut. Er schreibt: 12. Nov. 1899. niu,»^ Neues, weder im Felde, noch m der Stadt.' Die Engländer geyen mngmu» und die Buren gewinnen täglich an BodeN und Sympathien. Gestern habe ich ein paar mitgebrachte englische Dum-Dum-Patronen gesehen. Es ist eine menschenunwürdige Erfindung. Von weitem sehen sie genau wie unsere jetzige Patrone aus. Messinghülse und Geschoß mit Nickelstahlmantel, aber in der Nähe sieht man, daß dem Geschoß die Spitze fehlt und daß es auf die halbe Länge kreuzweis aufgespalten ist, außerdem hat es eine Luftkammer in der Mitte. Bei jedem Auftreffen drängt also das Blei und vielleicht auch die Luftblase die Spitze, die nur lose zusammen gepreßt ist, auseinander, und die vier Stahltheile wirken wie Messer. Allerdings benutzen die Engländer nach offiziellen Angaben diese Geschosse nicht, aber alle Gefallenen und Gefangenen fallen dieselben in großer Menge bei sich tragen, und zum Vergnügen wird es wohl nicht sein. * Werber in Amerika sind sowohl im Interesse der Engländer als der Buren thätig. Rach England sind schon 5000 Leute hivübergeschofft, die gegen Trans vaal Kriegsdienste nehmen wollen. Rach einem New- Iorker Telegramm der Daily News yat sich dort einr Buren-Agentur in de n einem gewissen Gustav Timor ge hörenden Salon etablirt, welcher erst kürzlich von Transvaal hinübergekommen ist. Er behauptet, daß er Besitzer mehrerer Hotels und Salons in Johannes burg gewesen, die er in Folge deS Krieges hat schließen müssen. Er sagt ungefähr Folgendes: „Wir nehmen so viele Leute, wie wir bekommen können. Wenn sie Transvaal erreichen, ist eS ihnen fceigestellt, in eine Petersburg, 3. Januar. Die hiesigen Blätter besprechen die Rede des deutschen Kaisers bei der Jahrhundertfeier im Zeughause. Die „Nowosti" be merken: Die Rede zeichnet sich wie gewöhnlich durch Lebendigkeit und Feinheit des Urtheils ans, st» - . hält ein ganzes politisches Programm >am als Ergänzung der Hamb"- glelch- Wesen ist sie durchaus " -^^r Rede. In rhrem zu DeMichw->- - uar und laßt keinerlei Zweifel ...o ist bestrebt, seine Weltstellung zu , indem es sicki auf seine materiellen Kräfte Lager in Frere ausgeschlagen und nur noch Vorposter, in seinem bisherigen Lager zu Lhieveley. In London hat die erste Begeisterung auf den Aufruf zu den Waffen sich bereits merklich abgekühlt. Von Lord Chefhams drei Taufend sind „bereits weit über drei . . . Hundert eingeschrieben" — dar wird als glänzendes Ergebniß gemeldet. Ein dringender Aufruf um Gelder zur Ausrüstung des berühmten „City-Corvs" fügt, „die eingehenden Fonds feien bereits auf das bisher niedrigste Niveau gefallen und fordert mindestens sofort noch 75000 L. zur Be schaffung des Allernothwendigsten." Wie die „Köln. Ztg." aus London erfährt, be unruhigt man sich dort, obschon neuere Nachrichten aus Ladysmith von hinreichendem Proviant für mindestens sechs Wochen melden, neuerdings in ge wöhnlich gut unterrichteten Kreisen wieder lebhafter um das Schicksal der eingeschlossenen Garnison. Man besorgt, daß die Munition knapp geworden; außerdem giebt die Nachricht, General White habe am Fieber darniedergelegen, über den Gesundheits zustand der Besatzung zu denken. Nach dem „Natal- Mercury" kostet in Ladysmith eine Flasche Whisky fünf Pfund Sterling, für Fleisch in Büchsen, Eier und Obst müssen fabelhafte Preise gezahlt werden. — Ein großes Geschoß fiel in die Reihen der Karabiniere, Englands verändert ansieht. „Rossaija" meint, daß daS Gleichniß vom Erreichen des Zieles durch das Schwert von Forderungen des Augenblickes veranlaßt sei, daß dieser Augenblick vergehen und daß das Schwert auf hören werde, eine entscheidende Rolle zu spielen, und daß der von der Höhe des russischen Kaiserthrones verlautbarte Grundsatz die Oberhand gewinnen werde. Die deutsche „St. Petersburger Zeitung" sagt: In der Rede sei kein Wort zum Frieden gesprochen worden, aber eS habe ein Herrscher gesprochen, der während seiner Regierung nie den Verdacht hat aufkommen lassen, daß seine Politik den Krieg wolle oder brauche, und wenn er von dem Volke in Waffen sprach, so wisse jeder, daß der Frieden keinen treueren Befür worter hat. — Der „Swjet" reproduzirt die von dem deutschen Kaiser zum Schluß seiner Ansprache an die Officiere citirten Worte Wilhelms I. und bemerkt da zu: An der Tüchtigkeit des Kaisers kann niemand zweifeln. Augenscheinlich müßten alle Hoffnungen und Bemühungen um den ewigen Frieden noch auf lange als Träume und Utopien aufgegeben werden, und allen Staaten stehe derselbe theure, aber zuverlässige Weg bevor, sich auf nichts anderes als auf die be waffneten Kräfte zu stützen. Augenscheinlich können den Staaten Kraft und Macht zukünftig nicht unfrucht bare Kongresse und Konferenzen verleihen, fondern ein starkes, beständiges und von heroischem Geiste und Patriotismus erfülltes Heer. MchfifcheS. Hohenstein-Ernstthal, 4. Januar 1900. Nitthktlungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- gegengenommen und eveutl. honvr'rt.! — Bei den Werken des Zwickauer Kohlen- Vereins trat am Reujahr eine Preiserhöhung für Kohlen ein. — Bernsdorf. Am Neujahr feierte der hiesige Gemeindevorstand, Herr List, daS 25jährige Jubiläum als Gemeiudeoberhaupt. Die Gemeinde verehrte H.n. List einen schönen Großvaterstuhl. Der Gesangverein veranstaltete dem Jubilar zu Ehren am Sonnabend ein Ständchen. — Hier ist die Maul- und Klauenseuche ausgcbrochen. — Chemnitz, 3. Januar. Eine außerordentliche Hauptversammlung des Verbandes der sächsischen Hausbesitzervereine findet am Sonntag, 14. Januar, im Carolahotel zu Chemnitz statt. Die Hauptpunkte der Tagesordnung lauten: „Referat über den Entwurf eines Allgemeinen Baugesetzes für Sachsen" und „Be- rathung des Baugesetzes." — Waldenburg, 3. Jan. Die Familie Wiegner im benachbarten Frohnsdorf ist plötzlich in tiefe T>auer versetzt worden In später Abends- - yas'hoch- betaate Mütterlein me Treppe in ihrer Behausung herabgesturzt unb wahrscheinlich in Folge des unglück- ucyen ^iwzes vom Schlage getroffen worden, der ihr Hetzen plötzlich endete. Nur als Leiche konnte die Unglückliche von ihren Angehörigen aufgehoben werden. — Oberfrohno, 2. Jan. Gestern abend brannte die dem Gutsbesitzer Tröger hiersclbst gehörige und aus 100 Centnern bestehende Strohfeime nieder. Da der Besitzer der derselben versichert war, erwächst ihm ein größerer Schaden nicht. Böswillige Brandstiftung wird vermuthet. — Kirchberg bei Zwickau, 3. Jan. Frau Fabrikbesitzer Wolf, welche vorgestern bei einer Aus fahrt in Folge Scheuwerdens und Durchgehens der Pferde, wobei sie aus dem Wagen geschleudert, auch von einem Pferde geschlagen wurde, zwei Schädel brüche und andere schwere Verletzungen erlitten hat, wurde nach dem König!. Krankenstift Zwickau trans- portirt. — Pirna. Ein empfindlicher Schaden hat einen hiesigen Fuhrgeschäfisbesitzer dadurch betroffen, da» ihm 3 der werthvollsten starken Pferde, die wählend der Weihnachtsfeiertage ohne Beschäftigung im Stalle gestanden haben, an Kolik verendeten. Auch ein viertes Pferd soll noch erkrankt sein. Der Verlust soll sich auf 40l)0 M. beziffern. — Lengenfeld i. B., 3. Jan. Heute, Mitt woch, Mittag gegen i/z1 Uhr sind hier in der Nähe der Klopfermühle in der Göltzsch drei in den zwanziger Jahren stehende, gut gekleidete Mädchen, die auch mit reichlichen Geldmitteln versehen waren, erschossen auf gefunden worden. Nach Lage der Sache scheinen die selben durch Selbstmord geendet zu haben. Soweit festgestellt werden konnte, sind fragliche drei Mädchen heute morgen 4 Uhr von Zwickau mit der Eisenbahn hier angekommen und auch von dem dienstthuenden Bahnsteigschaffner als dieselben wieder erkannt worden, welche heute früh gegen 5 Uhr, mit einfacher Fahr karte „Zwickau-Lengenfeld" versehen, hier oen Bahn- Hansl's Bewziped. Eine Weihnachkgeschichte von Woldemar Urban. 6. Fortsetzung und Schluß (Nachdruck verboten.) Im ersten Augenblick war er enttäuscht. Ein rundes Ding von Pelz lag drin, mit rother Seide ge füttert, rechts und links seidene Troddeln — ein Muff, schwarz und weiß gefleckt, beinahe wie die Katze, ein todtes Ding. Hansl hatte gedacht, es würde ähnlich einem Springteufelchen, irgend etwas aus der Schachtel herausspringen, wenn er sie öffnete, sodaß doch wenigstens ein bischen Spaß bei der Sache wäre. Aber der Muff blieb ruhig liegen. Es war nichts mit ihm. Er war der Phantasie eines geweckten Jungen offen bar nicht gewachsen und verfehlte somit seinen Effekt. V. Endlich nahte die so heiß ersehnte Stunde heran. Hansl mußte etwas länger als viele seine Kameraden daraus warten, weil der alte Eckhuber noch immer am elterlichen Brauch festhaltend und wohl auch der größeren Feierlichkeit wegen, am ersten Feiertag früh, nicht am vorhergehenden Abend, bescheerte. Aber die Stunde kam doch, wenn auch, wie eS Hansl dünkte, langsamer als jede andere Stunde des Jahres. Mit seinem hinlänglich bekannten Jndianergeheul stürzte das Hansl in die Stube, wo der Christbaum brannte und sämtliche Hausgenossen versammelt waren. Tante Aurelie schrie laut auf und hielt sich erschreckt die Ohren zu, Herr Fallmerayer, der auch schon da war, trotz der frühen Morgenstunde, und mit Mimi eifrig in die neueste Nummer des Tageblattes starrte, wo ihre beiden Namen unter der bekannten Weihnachts liste figurierten, ließ das Blatt fallen, die Köchin lachte, Meister Huber selbst strahlte vor Stolz und Vergnügen, als er seinen Einzigen diese Probe seiner Lungenkraft ablegen hörte. Hansl sah und hörte von all' dem nichts. Die glitzernden Augen sahen nur das herrliche Stahlroß, das funkelnd in allen seinen Theilen, neu und tadellos, wie eS aus der Fabrik gekommen, an dem Weihnachts tisch stand. Vorn die Laterne, und kleine zierliche Gerte für die Hunde auf der Landstraße, die Bremse, die Pfeife, die Trittlinge, in der Satteltafche den Schraubenzieher, das Fläschchen zum Oelen der Räder, der Putzlappen, kurz alles war da, alles war vorzüg lich und einladend, es fehlte nur noch ein kleiner wag halsiger Junge, der sich draufsetzte und die ganze Maschinerie zum Leben rief. Da quoll denn das kleine Herzchen Hansl's plötz lich mächtig über. Der richtige Weihnachtshauch, der alle Herzen öffnet, traf ihn. der Weihnachtsengel, der allmächtige Geist der Liebe rührte sich in ihm. Seine Wimpern zuckten und glänzten thränenfeucht. Er schluckte und schluchzte zuerst eigenthümlich auf, dann traten dicke Thränen der Freude und Dankbarkeit in seine Augen und unwillkürlich öffnete er seine Arme und fiel seinem Vater — wortlos und stumm, aber mit zuckendem Herzen um den Hals. Wie mit einem Zauberschlag wurde es still im Zimmer. Man hörte das leise Knistern der Tannen ¬ nadeln. Der alte Huber wollte zunächst lachen, brachte es aber nicht über einen verlegenen Ansatz dazu und wischte sich plötzlich auch die Thränen aus dem Auge, seine Frau langte nach dem Jungen, als ob sie irgend etwas haben mußte, das sie ans Herz drücken könne und die beiden Verlobten sahen sich stumm und ge rührt tief in die Augen — ein stiller Schwur der Aufrichtigkeit und Treue für's Leben. Es war frei lich nur ein Augenblick, kurz wie daS Glück, aber es konnte sich niemand der ans Wunderbare streifenden Rührung entziehen, die ein glückliches Kinderherz, dieses größte Heiligthum des Familienlebens, um sich ver breitete und das wie ein edles Saatkorn auf gutem Boden in der Familie wirkt. „Hansl!" rief Herr Fallmerayer nach einer Paufe leise. Dieser sah sich fragend um. „Wo hast Du die Schachtel?" Richtig! Die Schachtel hatte Hansl über dem Stahlroß fast vergessen. Er hatte sie draußen vor der Thüre stehen lassen. Jetzt holte er sie rasch und stellte sie sehr vorsichtig, als ob er Angst habe, sie könne explodiren, auf einen Stuhl. „Da ist die Schachtel, Herr Fallmerayer," sagte Hansl und zog sich mit gespannten Mienen und mühsam verhaltener Heiterkeit in eine Ecke zurück, die Augen unverwandt auf den jungen Mann gerichtet, der sich anschickte, die Schnur zu durchschneiden und die Schachtel zu öffnen. „Mimi, Du erlaubst doch wohl," sagte er dabei, „daß ich Dir an unserem Ehrentag ein kleines Unter pfand des Glückes, das Du mir in fo unaussprech lichem Maße bereitet, überreiche?" „Oh Georg," lispelte Mimi zärtlich, „wie lieb Du bist!" Da fiel der Deckel und wie ein flüchtiger Geist der Hölle sprang die schwarz-weiße Katze des Eckhubers aus der Schachtel und mit lautem ängstlichen Miau zur Thür hinaus. Hansl trampelte vor Vergnügen wie besessen auf den Dielen herum. „Gelt," schrie er mit rothem Gesicht, das ist doch einmal ein Springteufelchen, wie es noch niemand gesehen!" Herr Fallmerayer wurde verlegen. „Hansl," sagte er ernst, „wo ist der Muff?" „Der Muff? Sie meinen das Fell, das in der Schachtel war? Ist denn eine ganze Katze nicht besser als nur ein Fell?" „Wo ist er?" „Im Holzstall. Ich will ihn holen, Herr Fall- merayer, wenn ihn die Ratten nicht schon fortgeschleppt haben," sagte Hansl und lief davon Gott sei Dank hatten die Ratten Einsehen gehabt. Gleich darauf kehrte das Hansl mit dem unversehrten Geschenk des Herrn Fallmerayer zurück und der ruhigen, ungestörten Weihnachtsfreude stand nun nicht» mehr im Wege. steig pa der Um in der gefallen neben I ein hell einande neue Re bei den waren i die auf auch ar Bei all linke E dreien Rohhei hatte l Liebesv einer b diefer i willig Gewalt fo wüt Gutsbe bebaue: bald gl Straße der zw Vorfta wegen, sie in mordet Rachde gebrack vor il fein, auf zn waren. die Ve die w Haupts gemeli (Capit Dram starke der C unters Vasko Mona Bestie Wald, der s Händ nagten junge hatte, verho Min: Aben Schl Lcyd Lcyd begil bebe aller 600 Tag nach Sar wor! Mei wär fra( wel dar der ode kein scho Bei We Po cor der Na in ein seit hm da> V. A: sie nl wi G la vr w