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Dienstag, den S. Juli lS40 Die „Jnsel^ 1« Aufregung dafür tung ausliefern. Ferner müssen wegen der Holz heit alle Bäume auf bahneigenem Besitz fallen. «erlag: L. M. GLrtner, Aue, Sachsen Drahtanschrift! Volks fr rund «uesachsen Nationale Forderungen Spaniens. Mit Plakaten, die in Madrid über Nacht überall ange klebt woyden sind, kündigtSpanien feine natio nalen Forderungen an England an. Neben territorialen Ansprüchen erscheinen zum ersten Mal auch For derungen nach den englischen Kapitalanlagen z. B. in den be- rühmten Erzminen von Rio Tinto bei Cadiz. In großer Schrift wird die Freundschaft Spaniens zu den Achsenmächten betont. Andere Plakate zeigen Karikaturen von Chamber lain, Eden und Churchill, der als eine Schlange dargestellt ist. Auch Flüchtlinge wie Rothschild sind in Zeichnungen karikiert. ««ninifr -auptaeschäftsstell« Au« Sammel-Nr. Leschilstsstellen Atz»«» <«mt Nur) « »ch««»«r, »1« und Schw,rz»»brr, „Athenia".Verbrecher fälschen Funksprüche. Berlin, 8. Juli. Frei nach dem berüchtigten „Athenia". Borbild seines Meisters Churchill hat sich der Lügen- minister Duff Looper am Sonntag wieder ein tolles Stück geleistet. Die groß angelegte Szene endete allerdings sehr schnell mit einem Reinfall, ohne die geplante Wirkung auf Amerika ausüben zu können. Am Sonntag setzte Reuter mit großem Aufwand folgende Meldung aus Neuyork in die Welt: Man hat in Neuyork folgenden Funkspruch des ameri kanischen. Zerstörers „Barry" aufgefangen: „Sinken 400 Meilen von der spanischen Küste entfernt langsam nach Schuß durch deutsches U-Boot. Wasser im Kielraum. Kön- nen drei Stunden halten." Kurze Zeit später folgte die Auch der Rohstoff Eisen wird immer knapper, Nachdem die öffentlichen Parks im ganzen Lande ihre eisernen Ein friedigungen hergegeben haben, sind nun die Eisenbahnen dran. Sie sind in England Privatunternehmungen und »er,» «Nasr. komm» britischen Kriegshetzer wiedereinmal hereingefallen. * Erfolgreicher Rückzug nach bewährtem Muster. Berlin, 8. Juli. Der Londoner Nachrichtendienst gibt in einem Bericht über die Kämpfe in Ostafrika zu, daß die eng lischen Truppen sich an der Sudangrenze zurückziehen und die Städte Cassala und Galabat aufgeben mußten. Dabei versucht er nach bewährter Methode, diesen Rückzug zu be schönigen, in dem er erklärt, daß starke italienische Streit kräfte einer kleinen britischen Abteilung gegenübergestanden hätten. Ls habe auch ursprünglich gar nicht die Absicht be standen, die Städte zu verteidigen (!)> sondern man habe sie nur gegen Luftangriffe sichern wollen. Ein Blick auf die Karte zeigt deutlich, daß es sich um eine faule Ausrede handelt, denn beide Städte haben als Grenzorte, Endpunkte zahl- reicher Karawanenstraßen und insbesondere Cassala als Station der nach Port Sudan führenden Eisenbahnlinie eine erhebliche strategische Bedeutung. Als weitere „Entschuldi gung" wird angeführt, daß sich das britische Kommando bei dem Rückzug nur von „Gründen der Menschlichkeit" habe leiten lassen, da es den Bewohnern die Opfer eines Kampfes ersparen wollte (I). Nachdem die Engländer bei ihren „er- folgreichen Rückzügen" in Norwegen und Flandern keinerlei Rücksicht auf,die Zivilbevölkerung der von ihnen verteidigten Städte genommen habe, triefen sie -jetzt vor Menschenliebe sogar gegenüber den Sudannegern, die sie im Madhistenauf- stand zu Zehntausenden niedergemetzelt haben! Eine kostspielige und lang wierige Angelegenheit. Die Karte veranschaulicht, wie lang der Weg für Eng- landsahrten aus Britisch-In- dien nach Sperrung des meeres durch, die Umleitung Uber das Kap der Guten Hoffnung geworden ist. Wäh- vend früher'die Fahrtdauev nach und von Britisch-In- dien 15- Tage betrug, be- läuft sie sich heute auf 28 bis - " 28 Tage.' " (Zeichnung von Betkowski-Scherl-M Entscheidungen reife«. Kaum ist der große Sieg in Frankreich errungen unsi eine gewisse militärische Ruhepause eingetreten, sind unge duldige Zeitgenossen schon der Meinung, es sei nicht mehr viel los. Das dürfte ein krasser Irrtum sein. Am Sonn abend ist nach einem Siegeszug seiner Wehrmacht durch sechs Länder das deutsche Staatsoberhaupt, mit Feldherrnruhm be deckt, unter dem Jubel ganz Deutschlands in der Reichs hauptstadt eingezogen. Zu gleicher Zeit feierte Churchill den ihm angemessenen Triumph: das englische Parlament brachte dem Mann Freudenkundgebungen dar, der seine politische Verbrecherlaufbahn durch die Untat von Oran zu ihrem bis- herigen Tiefstpunkt geführt hatte. Cs gab wohl keine größe ren Gegensätze in diesen Tagen als den Jubel des deutschen Volkes um den in sechs Ländern siegreichen Adolf Hitler und des britischen Parlaments um den in sechs Ländern geschla- genen politischen Gangsterführer Churchill. Der „Triumph", den feine Spießgesellen Churchill im Unterhause bereiteten, wurde schon im nächsten Augenblick durch die Enthüllung der englischen Kriegsabsichten gegen Rußland stark beeinträchtigt. Während der neue englische Botschafter in Moskau, Sir Stafford Cripps, in einer ohnehin schon mehr als heiklen Lage erste Fühlungnahmen einleitete und dabei sofort einen schweren Zusammenstoß mit dem fran- zösischen Botschafter in Moskau hatte, erschien der sowjet russische Botschafter in London in der Downing Street und verlangte Aufklärung über Englands Kriegspläne gegqn Ruß land, die bekanntlich vor allem die Zerstörung des russischen Erdölgebietes um Baku vorsahen. Wenn in diesem fatalen Augenblick der amtliche englische Nachrichtendienst die britischen Angriffsabsichten auf Baku und Votum „nur natürlich" nannte, also für England auch heute noch das Recht beanspruchte, jede beliebige Macht, sie mag groß oder klein sein, in jedem beliebigen Augenblick zu überfallen, so kann dies nur als Ausdruck der üblichen frechen Selbstgefälligkeit oder auch als eine Art — Galgenhumor bewertet werden. Während die russische Angelegenheit noch in der Schwebe ist, versucht Churchill sich des nach der Insel Martinique ge- brachten Teils des französischen Goldschatzes zu bemächtigen. Er ist damit in die Einflußzone der USA. eingefallen. Der Mann scheint hier emiges Glück zu entwickeln, denn Washington ist ihm hisher.Nüm in , den Wea aatveden^ Krsti.... auf die Arbeitskräfte. Es gibt schwarze Arbsitsbörsen der Industrie, bei denen Vermittler, die wie Börsenmakler auf treten, die Bestarbeiter, die sie „an der Hand haben", buch- stäblich meistbietend versteigern. Der Zuschlag für diese Mechaniker oder Werkzeugmacher oder ähnlich begehrte Ar beitergruppen erfolgen an den Meistbietenden. Das Verbreche« vo« Oran. Vorsätzlicher Mord. Zur Rode Churchills wird aus V i ch y gemeldet, daß die in Oran befindlichen französischen Flotteneinheiten in der Abrüstung begriffen waren. Die Feuer unter den Kesseln seien gelöscht gewesen und ein Teil der Besatzung habe sich bereits an Land befunden. Die Muntion sei gerade ausge schifft worden und eine Reihe von Geschützverschlüssen bereits entfernt gewesen. Die Marine sei also tatsächlich im Begriff gewesen, die Schiffe verwendungsunfähig zu, machen. Somit war England die Gewähr'gegeben, die es wünschte. Und doch seien die Engländer, so betont die französische Auslassung, gegen eine Flotte in diesem Zustand unter Mißachtung der militärischen Ehre vorgegangen; sie hätten Matrosen, die sich nicht verteidigen konnten, ermordet und — mit diesem ersten Morde nicht genug — seien sie über das noch zuckende Opfer noch einmal yergefallen und hätten die Matrosen, die in den Booten Zuflucht suchten, mit Maschinengewehren beschossen. Mit Recht habe also eine amerikanische Zeitung von einem vorsätzlichen Mord gesprochen. — „Matin" erklärt, England habe von jeher die Welt getäuscht. Die einfältigen Bürger Frankreichs hätten an die Liebe Englands geglaubt, aber England habe stets nur sich selbst geliebt. Die englische Ueberlegung sei von jeher die gewesen: Ein englisches Volk und alle anderen Völker seien Sklaven. Nur weil man an England geglaubt habe, sei man unfreiwilliger Urheber der augenblicklichen Leiden geworden. Der britische Raubüberfall in Oran bedeutet nach „Washington Post" einen Schuß, der in der ganzen Welt ge- hört wurde. Hoffentlich, sagt das Blatt, hat sich Churchill diesen Schuß sorgfältig überlegt und nicht vergessen, daß Kanada mehr als ein anderes Dominion an dem Stand der französisch-englischen Beziehungen interessiert ist, da über ein Drittel der Bevölkerung französischen Ursprungs ist. Für sie bekomme der Krieg jetzt ein neues Aussehen. * Die Insel Martinique ist nunmehr durch die bri- tische Flotte von aller Verbindung mit der Außenwelt abge schnitten. In den Häfen befinden" sich noch einig« französische Unterseeboote. Neue englische RaubplSne. Ein französischer Berräter enthüllt. Genf, 9. Juli. Der frühere französische General de Gaulle, der eben zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, hat, gestern in einer Rundfunkansorache den Versuch gemacht, den feigen britischen Piratenstreich von Oran vor seinen Lands leuten zu beschönigen. Er mußte dabei zugeben, daß Oran eine „besondere grausame Episode" gewesen sei, und daß es wohl keinen Franzosen gebe, der darüber nicht Schmerz und Zorn empfunden hätte. Gleichzeitig forderte er das englische Volk auf, Rücksicht zu nehmen und „diese Tragödie"-nicht s? auszulegen, als ob es sich um einen „direkten Seesieg" handele.' Aus Spanien wird berichtet, daß beim Bombenangriff auf Gibraltar durch französische Flugzeuge an den Befestigun gen und auf den nn Hafen liegenden englischen Schiffen Be schädigungen hervovgerufen wurden. Die Bombenflugzeuge haben sich trotz der heftigen britischen Luftabwehr ohne Ver luste entfernen können. Auch der Hafen von Tanger ist von englischen Kriegsschiffen geräumt worden. Dies wäre ungerecht, denn die französischen Schiffe seien nicht in der Lage gewesen, zu kämpfen. (Dieses Eingeständnis ist deshalb von Interesse, weil bekanntlich Churchill seinen Schurkenstreich als großen Sieg bezeichnete.) Im weiteren Verlauf seiner Rede bemühte sich de Gaulle, seine englische Geldgeber in jeder Weise zufriedenzustellen. Es gehe für das französische Volk um den Sieg und die Befreiung. Es sei besser gewesen, die Schiffe zu zerstören, als daß Deutschland sich ihrer (!) gegen Großbritannien bedient hätte. „Ich sehe lieber," so sagte de Gaulle weiter, „unsere schöne, geliebte und mächtige „Dünkerque" auf dem Strande von Oran als eines Tages mit einer deutschen Besatzung im Begriff, die englischen Häfen von Algier, Casablanca oder Dakar zu bom bardieren." De Gaulle enthüllt damit die Raubpläne der Piratennation, die offensichtlich die Absicht hat, sich an dem Kolonialbesitz des niedergebrochenen französischen Bundes- genossen zu bereichern. Das deutsche Schwert wird sorgen, daß diese Pläne nicht Wirklichkeit werden. und Luftwaffenerfolge beweisen, und die Äengste nehmen täglich und nächtlich zu. Und dann: der Empfang des Außen ministers des verbündeten Italiens durch den Führer dürfte / auch die Engländer überzeugt haben, daß Entscheidungen von größter Bedeutung heranreifen. Vf. Sine Milliarde Pfund «ene Kredite. Die englische Regierung fordert vom Unterhaus einen dritten Kriegskredit in Höhe von einer Milliarde Pfund. Der erste Kredit betrug 500, der zweite 750 Mill. Pfund. ' » Erdöl und Eisen werden knapp. Großbritannien war bekanntlich die größte Erdöl mach t der Welt, solange die deutschen U-Boote nicht die Ein- fuhr nach der „Insel" störten. Jetzt ist es soweit, daß die Churchill-Regiebung sich auf die mutmaßlichen Erdölschätze des Mutterlandes stürzen muß. Sie hat erneut eine ganze Reihe Bohrbewilligungen für Bohrgesellschaften heraus, gegeben und verfallene Bohrgenehmigungen erneuert. Daß diese Maßnahmen das Land mit der größten Handels, und Kriegsflotte von Uebersee unabhängig machen, ist ein frommer Wunsch, der nicht in Erfüllung gehen wird. Englische Gesellschaft schädigt de« Iran. Der Finanzminister des Iran erstattete dem Parlament einen Bericht über Machenschaften der englischen Gesellschaft, welche die südiranischen Oelschätze ausbeutet. Cs-seien derart reiche Funde gemacht worden, daß Iran nach Amerika der wichtigste Weltölproduzent würde. Trotzdem habe die Gesell- schäft im letzten Jahve um eine Million Tonnen weniger ge fördert und für 1940 sei ein weiterer Rückgang zu erwarten. Die Regierung befürchte, daß dahinter versteckte Absichten lägen. Britische Agenten zerstörten französische Erdölleitung. Istanbul, 9. Juli. Die Erdölleitung von Mossul durch das französische Mandatsgebeit nach Syrien soll von englischen Agenten zerstört worden sein. Meldung aus Neuyork: „Das Telegramm ist von der Radio- station Mackey veröffentlicht worden. Der Zerstörer befand sich auf dem Wege nach Bilbao, um den Gesandten der Ver- einigten Staaten in Polen, Biddle, abzuholen." Me ameri kanische Radiostation, die tatsächlich einen (von den Englän- ... ... _„o ., ^.. dein gefälschten) Funkspruch aufgefangen hatte, meldete dann müssen nun die eisernen Zäune an den Stationen, den. weiter, daß „einige Zweifel über die Herkunft des Signals Strecken und den Materialniederlagen überall zur Verschrot- entstanden seien". Und wieder einige Zeit darauf teilte die m der Holzknapp- amerikanische Marineleitung kurz und sachlich mit: „Der KWiMer AWW I Iahrg. 83 s