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898 PAPIER-ZEITUNG Nr. 20 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränerung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dem Geschäftsbericht der Holzstoff- und Papierfabrik zu Schlema bei Schneeberg, Sachsen, über das Geschäfts jahr 1906 entnehmen wir folgendes: In unserm 34. Geschäftsjahr hatten wir andauernd sehr reich liche Beschäftigung. Wir konnten die Erzeugung noch etwas steigern und dadurch höheren Gewinn erzielen. Von den An lagekonten der Papierfabrik erhöhten sich: das Grundstücks- Konto für den Ankauf eines angrenzenden Flurstücks um (rund, wie alle folgenden Zahlen) 200 M., das Gebäude-Konto für kleine Einbauten um 2000 M. und das Maschinen-Konto für Anschaffung kleinerer Maschinen und Apparate um 4500 M., während den Anlagekonten der Holzschleiferei I für kleinere Anschaffungen 1600 M. zuzuführen waren. Holzschleiterei II. Der bereits im vorjährigen Bericht er wähnte Umbau der Wasserschleiferei wurde im Laufe des Jahres in der Hauptsache beendet, besonders wurde der Ober graben mit Tunnel in den Monaten August bis November erheb lich verbreitert. Diese Arbeiten kamen rechtzeitig vor Eintritt des Winters zum Abschluß, und seit Ende November befindet sich die Schleiferei wieder in geordnetem Betrieb. Für diese Bauten und für maschinelle Einrichtungen gaben wir 135000 M. auS, rechnen wir dazu die im Jahre 1905 verbuchten 93000 M., so ergibt sich für Neuanschaffungen in den beiden Jahren 1905 und 1906 der Betrag von 228000 M. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats haben wir zur Deckung dieser Kosten den Bestand des Erneuerungsfonds mit 110 000 M. verwendet und bei den Anlagekonten abgeschrieben. Für Instandhaltung an Gebäuden und Maschinen wurden 49000 M. zu Lasten des Betriebes ausgegeben. Der Robgewinn für 1906 beträgt 428000 M. Nach Abzug von 108000 M. Abschreibungen bleiben 320000 M., hierzu kom men 5000 M. Vortrag aus 1905. Dem Arbeiterbelohnungs-Konto wurden für Belohnung an 18 Arbeiter für 10- bis 30jährige Dienstzeit 1800 M. entnommen, welcher Betrag diesem Konto aufs Neue zu überweisen ist. Im August fand die 3. Auslosung unserer Anleihe statt. Im Einverständnis mit dem Aufsichtsrat beantragen wir dem Ver fügungsfonds 25000 M., dem Arbeiterunterstützungs-Konto 10000 Mark, dem Beamtenunterstützungs-Konto 10000 M. und dem Er neuerungsfonds 40000 M. zu überweisen, 15 000 M. für Anleihe tilgung zu bewilligen, 40000 M. als 4prozentige Vordividende, 110000 M. als 11 prozentige weitere Dividende (wie im Vorjahr) zu verteilen, 38000 M. Tantiemen für Direktion und Beamte, 29000 M. Tantieme für den Aufsichtsrat zu zahlen und 6000 M. auf neue Rechnung vorzutragen. * liauptzif/ern der Bilanz (abgerundet). Soll. Papierfabrik: Grundstück 48000 M., Wasserkraft und Wasserbauten 92500 M., Gebäude 362000 M., Maschinen 285000 M., Geschirr 2000 M., Werkstatt 29000 M., Fabrikationbestände 146000 M., Papier-Bestand 36500 M. Holzschleiferei I: Anlage 310000 M., Bestände 30000 Mark. Holzschleiferei II: Anlage 470000 M., Bestände 70C00 M., Barbestand 12000 M., Wechselbestand noooo M., Bankguthaben 153000 M., Außenstände 347000 M., bei der Eisenbahn für Fracht hinterlegt 10500 M., Staatspapiere 98000 M. Haben. Aktienkapital 1000000 M., Hypotheken 5500 M., Anleihe 657000 M., Noch nicht eingelöste, fällige Zins scheine 1500 M., noch nicht eingelöste ausgeloste Schuld scheine 12000 M., Von Direktion und Beamten hinterlegt 13000 Mark, Reservefonds 300000 M., Verfügungsfonds 135000 M., Schuldner-Rücklage 50000 M, Arbeiterbelohnung 8000 M., Ar beiterunterstützung 36000 M., Beamtenunterstützung 40000 M, Anleihetilgungs-Rücklage 28000 M., Gewinn auf das Jahr 1906 325000 M. Verlust- und Gewinn-Konto. Soll. Abschreibung 108000 M., Betriebs-Konto 2098000 M., Zinsen 45000 M., Versicherungs beiträge 14000 M., Gewinn 325000 M. Haben. Gewinn-Vortrag vom Jahre 1905 5000 M., Fabrikat- Konto 2 585 000 M. Paul Süß, Aktiengesellschaft für Luxuspapierfabrikation in Mügeln bei Dresden. Dem Bericht über das elfte Geschäfts jahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 1906 entnehmen wir folgendes: Die rege Nachfrage nach unsern Erzeugnissen zu Anfang des Berichtsjahres hat das ganze Jahr hindurch angehalten und nennenswerten Mehrumsatz und dementsprechend höheren Ge winn ergeben. Er stellt sich nach vorsichtigster Bewertung der Warenvorräte und nach Abbuchung von rund, wie alle folgenden Zahlen, 16000 M. auf Schuldner auf 312000 M., einschließlich 14000 M. Vortrag aus 1905 gegen 288000 M. im Vorjahre. Die erhöhten Leistungen erforderten entsprechende Vermehrung unserer Arbeitsmaschinen, sodaß unser Maschinen-Konto einen Zuwachs von 31 000 M. erfuhr. Mit Rücksicht auf die höheren Zugänge, besonders zum Lithographie- und Stempel-Konto, be ¬ antragen wir Abschreibungen von 204000 M. gegen 175000 M. im Vorjahre. Die Verwendung des sich einschließlich des Vortrags auf 108000 M. stellenden Reingewinnes schlagen wir wie folgt vor: Rückstellung auf Betriebs-Erweiterungsfonds-Konto . 10000 M. Ueberweisung „ Dispositionsfonds- und Delkredere- Konto 6000 „ Ueberweisung auf Beamten- und Arbeiter-Wohlfahrts- Konto 5000 » 4 v. H. Dividende auf 700000 M. Aktienkapital . . . 28000 „ Tantieme an den Aufsichtsrat 3000 „ Vertragsmäßige Tantieme an Vorstand und Beamte . 18000 „ 3 v. H. Super-Dividende auf 700000 M. Aktienkapital 21000 „ Vortrag auf neue Rechnung 17000 „ Es wird demnach eine Gesamtdividende von 7 v. H. gegen 5 v. H. im Vorjahre vorgeschlagen. Die Aussichten für das laufende Jahr sind günstig. Wir sind durch aus dem Vorjahre übernommene und in diesem Jahre neu hinzugekommene Auf träge flott beschäftigt. Hauptzi^ern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstücke und Gebäude Dresden (einschl. Kraft-, Licht- und Heizungs anlage) 326 000 M., Fabrik-Grundstück Mügeln 29000 M., Gebäude Mügeln 606 000 M, Arbeiter-Haus Mügeln 29000 M., Maschinen 183 500 M., elektrische Licht- und Kraft-Anlage 47 500 M., Stempel 50000 M., Inventar 19000 M., Lithographie 30000 M., Steine 11000 M„ Bankguthaben 52000 M., Schuldner 431000 M., fertige und halbfertige Waren und Rohmaterialien, Papier, Kuverts 330000 M., Wechsel 69000 M., Bargeld 24000 M., voraus bezahlte Versicherungsprämien 2000 M. Passiva: Aktien-Kapital 700000 M., Hypotheken 178500 M., Obligations-Anleihe 592500 M, Obligationen-Auslosung 2000 M, Akzepte 188000 M., Reservefonds 107 000 M., Spezialreservefonds 31000 M., Dispositionsfonds und Delkredere Konto 20000 M., Betriebs-Erweiterungsfonds 25000 M., Beamten- und Arbeiter- Wohlfahrt 10000 M., Rückstellung 22000 M., Gläubiger 249000 M., noch unerhobene Obligations-Zinsen 7000 M., Vortrag aus 1905 14000 M., Reingewinn für 1906 93000 M. Gewinn- und Verlust-Konto. Debet: Generalunkosten 93500 M., Salär und Spesen 129 000 M., Lohn 422 000 M., Skonto und Dekort 43000 M., Konto Dubiose 16000 M., Heizung 19000 M., Diskont und Zinsen 52000 M., Steuern 5000 M., Abschreibungen 204 000 M., Reingewinn 108000 M. Kredit: Vortrag aus 1905 14000 M., Mietertrag 15000 M., Fabrikationsgewinn 1062000 M. Die Hasseroeder Papierfabrik Akt.-Ges. in Heidenau bei Dresden schlägt für 1906 wieder 6 v. H. Dividende vor. CI. Den langjährigen Mitarbeitern Herren Ernst D. Beck mann und Carl Gerber wurde für die Firma E. Sprick, Wellpapierfabrik, Papier- und Pappen-Großhandlung in Bielefeld gemeinsame Prokura erteilt. Die Firma E. IV. Christiani Nachfl., Dachpappenfabrik in Itzehoe, errichtet in Einfeld bei Neumünster eine Dach pappenfabrik (Zweigfabrik). Die Fabrik erhält Geleise-An schluß. St. Den Herren Max Richard Kunze und Franz Hermann Hupfer wurde für die Firma R. Pacilides, Papier-Großhand lung in Reichenbach, Vogtl., gemeinsame Prokura erteilt. K. Die Erste Glashütter Rechenmaschinenvertriebs-Gesellschaft, Ludwig Spitz 6• Co. in Berlin, ist Mitte Januar mit einem Kapital von 300000 M. in eine G. m. b. H. umgewandelt worden. Neben dem Alleinverkauf der Glashütter Rechen maschine »Saxonia« wird die Gesellschaft eine eigene patentierte Maschine herstellen. Unter der Firma Ropner & Co. wurde in Stuttgart ein Fachgeschäft für Schreib- und Rechenmaschinen gegründet. Die Firma f. Muggli in Frankfurt a. M. (General-Ver tretung der »Underwood«-Schreibmaschine) ist auf Herrn Cäsar Dorn daselbst übergegangen. Die Firma bleibt un verändert; die Einzelprokura des Herrn Hans August Nänny ist erloschen. Leipziger Buchbinderei - Actiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig. Die am 5. März abgehaltene außer ordentliche Generalversammlung genehmigte mit 495 Stimmen gegen 20 Stimmen den von der Verwaltung gemachten Vor schlag, welcher in der vorigen Generalversammlung wegen deren Beschlußunfähigkeit nicht erledigt werden konnte (vergl. Nr. 14 S. 619). In der Aussprache fehlte es nicht an Stimmen gegen den Vorschlag. Der Vorsitzende teilte mit, daß der Aufsichtsrat einen kaufmännischen Direktor angestellt, und daß die Gesellschaft das Verlagsgeschäft vollständig aufgegeben habe, daß ferner die photographische Abteilung sich als ein günstiger Bestandteil des Unter nehmens erweise, ebenso gedeihe die Berliner Zweignieder lassung in befriedigender Weise. Bemerkenswert ist die